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Full text of "Zeitschrift für Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane"

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In  Gemeinschaft  mit 

S.  Exner,  E.  Hering,  J.  v.  Kries,  TL  Lipps, 
G.  E.  Müller,  C.  Pelman,  C.  Stumpf,  Th.  Ziehen 

heraosgegfeben  von 

Herrn.  Ebbinghans  und  Arthnr  König. 


25.  Band. 


Leipzig,  1901. 
Verlag  von  Johann  Ämbrosius  Barth. 


HARVARD  UMVKU^TY 
SCHOLL  (>*•'  rAt^'CiNE  ANO  ru3LI«  W«%iTH 

LIBf^AWY 


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Inhaltsverzeichnifs. 


Abhandlungen.  Seite 

Stephan  Witasek.    Zur  psychologischen  Analyse  der  ästhetischen  Ein- 
fühlung   1 

Emil  Bkbobb.    Ueber  stereoskopische  Lupen  und  Brillen dO 

M.  Straub.    Die  normale  Befraction  des  menschlichen  Auges  ....  78 
F.  Krämer  und  G.  Moskiewicz.    Beiträge  zur  Lehre  von  den  Lage-  und 

Bewegungsempflndungen 101 

Th.  Lifps.    Psychische  Vorgänge  und  psychische  Causalität     ....  161 
J.  V.  Kries.     Ueber  die  Abhängigkeit  der  Dämmerungswerthe  vom 

Adaptationsgrade 225 

J.  y.  Eribs.    Ueber  die  Wirkung  kurzdauernder  Reize  auf  das   Seh- 
organ       239 


Literaturbericht  und  Besprechungen. 

L  Allgemeines. 

M.  Dbbssleb.    Vorlesungen  über  Psychologie 244 

G.  F.  Lipps.    Grundrifs  der  Psychophysik 204 

Maby  W.  Calkins.    Psychology  as  Science  of  Selves 245 

RüD.  Eisleb.    Wörterbuch  der  philosophischen  Begriffe  und  Ausdrücke 

quellenmäfsig  bearbeitet 246 

D.  G.  RiTCHiB.    Nature  and  Mind:   Some  Notes  on  Professor  Wabd*s 

Giflord  Lectures 247 

F.  H.  Bbadley.    A  Defence  of  Phenomenalism  in  Psychology  ....  126 

J.  Patot.    L'öducation  du  caract^re 205 

C.  Stumpf.    Zur  Methodik  der  Elinderpsychologie 127 

Milicemt  Washbubn  Shinn.  Notes  on  the  Development  of  a  Child.  III— IV  209 

J.  Dewet.    Psychology  and  Social  Practice 247 

W.  James.   Talks  to  Teachers  on  Psychology :  and  to  Students  on  Some 

of  Life's  Ideals 244 

—    Psychologie  und  Erziehung.    Ansprachen  an  Lehrer 244 


IV  InhaÜBverzaeknifg. 

Seite 

W.  8.  MoHBOE.    Das  Stadiam  der  KindeMeele  in  Amerika 207 

W.  S.  MomoE.   Das  Stadium  der  Kinderp6ycholog:ie  in  amerikanischen 

Normal0chalen  (Seminarienj 128 

E.  Khobtz.    Kindesknnde  nnd  häusliche  Erziehung 207 

K.  HsMPBicH.    Die  Kinderpsychologie  in  ihrer  Bedeutung  für  Unter- 
richt und  Erziehung 207 

N.  FoBHELLi.    False  previsioni.    Studio  di  psicologia  scolastica     .    .    .    207 
A.  MacDohald.    Experimental  Study  of  Children^  including  Anthropo- 
metrical  and  Psychophysical  Measurements  of  Washington  School 

Cbildren  and  a  Bibliography 205 

H.  ScHiLLEB.    Der  Aufsatz  in  der  Muttersprache.    I.  Die  Anfänge  des 

Aufsatzes  im  dritten  Schuljahre 248 

W.  A.  Lat.    Didactisch '  psychologisches  Experiment,  Rechtschreiben 

und  Bechtschreibunterricht 128 

H.  LüKEHS.    Drawing  in  the  Early  Years 249 

M.  TscHELPAKOFF.    La  mcusuration  des  ph^nom^nes  psychiques  .    .    .    126 
A.  HöFLEB  und  St.  Witasek.    Psychologische  Schulversuche  mit  An- 
gabe der  Apparate 251 

Edm.  0.  Sanfobd.    A  Course  in  Experimental  Psychology .   Part.  I :  Sen- 
sation and  Perception 250 

E.  B.  TiTcuENEB.    The  Equipment  of  a  Psychological  Laboratory     .    .    128 
J.  Reis.    Ueber  einfache  psychologische  Versuche  an  Gesunden   und 

Geisteskranken 129 

J.  A.  Bebostbom.     A  Type  of  Pendulum  Chronoscope  and  Attention 

Apparatus 252 

E.  L.  Thobndike.   Animal  Intelligence.   An  Experimental  Study  of  the 

AsBOciative  Processes  in  Animals 209 

W.  S.  SvALL.   Notes  of  the  Psychic  Development  of  the  Young  White  Rat    211 
WiLLABD  S.  Small.    An  Experimental  Study  of  the  Mental  Processes 

of  the  Rat 133 

V.  F.  MooBB.    The  Psychology  of  Hobbes  and  its  Sources 211 


TL  Anatomie  der  nervösen  Centralorgane. 

0.  Heubneb.    Die  Entwickelung  des  kindlichen  Gehirns  in  den  letzten 

Fötal-  und  ersten  Lebensmonaten 133 

nL  Physiologie  der  nervösen  Centralorgane. 

St.   Bebkheimeb.     Anatomische    und  experimentelle   Untersuchungen 

über  die  corticalen  Sehcentren 252 

Geobge  E.  Pabtbidoe.    Studies  in  the  Psychology  of  Alcohol   ....    134 

IV.  Sinnesempfindungen.    Allgemeines. 

J.  M.  Bentley.    The  Synthetic  Experiment 134 

G.  S.  Fullebton.    The  Criterion  of  Sensation 252 

Gut  Montbosb  Whipple.    Two  Gases  of  Synaesthesia 135 


InhaUwerzeichnifs.  V 

Seite 
V.  FbyBiologiflohe  und  psychologische  Optik. 

Gbeepf.    Mikroskopische  Anatomie  des  Sehnerven  und  der  Netzhaut  252 

K.  Y.  Bbüdzbwski.    Wo  ist  der  wirkliche  Brennpunkt  diner  Linse?     .  263 

ü.  Stsfani  et  £.  Nobdsba.    Du  r^flexe  oculo-pupillaire 264 

G.  Hess.    lieber  den  gegenwärtigen  Stand  der  Lehre  von  der  Accom- 

modation 264 

R.  DoDGB.    Visual  Perception  during  Eye  Movement 266 

Wabd  A.  Holden  and  K.  K.  Bosse.     The  Order  of  Development  of 

Color  Perception  and  of  Color  Preference  in  the  Child  ....  265 

G.  T.  Ladd.    A  Color  Illusion 137 

Th.  Axbnfeld.    Ein  Beitrag  zur  Lehre  vom  Verlernen  des  Sehens  .    .  269 

Willy  Hellpach.  Die  Farben  Wahrnehmung  im  indirecten  Sehen  .  " .  136 
A  Bdblschowskt.     Die  neueren  Anschauungen  über  das  Sehen   der 

Schielenden 268 

M.  A.  DissAED.    Les  illusions  binoculaires 138 

A.  TscHBBMAK.    Beitrag  zur  Lehre  vom  Längshoropter 257 

BoüBDON.    L'acuitö  st^r^oscopique 266 

M.  L.  AsHLEY.    Conceming  the  Signiflcance  of  Intensity  of  Light  in 

Visual  Estimates  of  Depth 213 

G.  M.  Stratton.  A  Mirror  Pseudoscope  and  the  Limit  of  Visible  Depth  213 
F.  Schenk  u.  W.  Jüst.   lieber  intermittirende  Netzhautreizung.   Neunte 

Mittheilung.     lieber  eine  bisher  nicht  beachtete  methodische 

Schwierigkeit  und  ihre  theoretische  Bedeutung 259 

A.  Elschnio.    Pathologische  Anatomie  des  Sehnerveneintrittes    .    .    .  263 

J.  Heebnheiseb.    Das  kurzsichtige  Auge 212 

Otto  Miltz.    Das  Auge  der  Polyphemiden 260 

St.  V.  Stein.    Ueber  einen  neuen  selbständigen,  die  Augenbewegungen 

automatisch  regulirenden  Apparat 262 

VH.  I>ie  übrigen  spectflsohen  Sinnesempflndungen. 

T.  Thunbebo.  Undersökningar  öfver  de  köld-,  vftrme-  och  smftrtperci- 
pierande  nervftndames  relativa  djupläge  i  huden  samt  öfver  köld- 
nervändarnes  förhallande  tili  vftrmeretmedel.  (Untersuchungen 
über  die  relative  Tiefenlage  der  Kälte-,  Wärme-  und  Schmerz- 
nervenendorgane und  über  das  Verhalten  der  Kältenervenendi- 
gungen  gegenüber  Wärmereizen.) 263 

Edoab  James  Swift.    Sensibility  to  Pain 138 

VnL    Baum.    Zeit.    Bewegung.    ZahL 

A.  F.  Bück.    Observations  on  the  Overestimation  of  Vertical  as  com- 

pared  with  Horizontal  Lines 138 

J.  R.  Anoell,  J.  N.  Sprat  and  E.  W.  Mahood.  An  Investigation  of 
Certain  Factors  Affecting  the  Relation  of  Dermal  and  Optical 
Space 214 

GoLiF  C.  Stewabt.    Zöllnbb's  Anorthoscopic  Illusion 140 


VI  Inhaltsverzeichnifa, 

Seite 

A.  H.  FiEBCE.    Ju]>D*8  Illusion  of  the  Reflected  Threads 266 

K.  DüNLAP.    The  Effect  of  Imperceptible  Shadows  on  the  Judgment 

of  Distance 266 

H.  Stabslmakn.  Beitrag  zur  Theorie  der  geometrisch-optischen  Täu- 
schungen    214 

D.  P.  MACMiLiiAN.    A  Study  in  Habit 140 

OsKAB  ZoTH.  lieber  den  Einflufs  der  Blickrichtung  auf  die  scheinbare 
Gröfse  der  Gestirne  und  die  scheinbare  Form  des  Himmels- 
gewölbes     139 

EuGBN  Posch.    Ausgangspunkte  zu  einer  Theorie  der  Zeitvorstellung  .    269 

G.  F.  Stout.    Perception  of  Change  and  Duration 269 

F.  Angell  and  H.  Habwood.    Experiments  on  Discrimination  of  Clangs 

for  Different  Intervals  of  Time 214 


IX.  Bewulbtsein  und  UnbewuTstes.    Aufinerksamkeit.    Schlaf. 

Ermüdung. 

B.  B.  Bbeese.    On  Inhibition 148 

Th.  Floürnoy.    Des  Indes  ä  la  plannte  Mars.    Etüde  sur  un  cas  de 

somnambulisme  avec  glossolalie 141 

G.  T.  \V.  Patbick.    Some  Pecularities  of  the  Secondary  Personality     .  215 

Naecke.    Die  forensische  Bedeutung  der  Träume 149 

H.  0.  Cook.    Fluctuation  of  the  Attention  to  Musical  Tones     ....  215 

£.  Thobndike.    Mental  Fatigue.   1 269 

T.  Le  Mabchant  Doüse.    A  Study  of  Misspellings  and  Related  Mistakes  148 

X.   Uebung,  Association  und  GedäohtnlDs. 

Z.  Radoslawow-Hadji-Denkow.    Untersuchungen  über  das  Gedächtniljs 

für  räumliche  Distanzen  des  Gesichtssinnes 266 

Wabneb  Fite.    The  Associational  Conception  of  Experience     ....    271 
Abthub  Wbbschneb.    Eine  experimentelle  Studie  über  die  Association 

in  einem  Falle  von  Idiotie 270 


XI.  Vorstellungen. 

F.  B.  SuMMEB.    A  Statistical  Study  of  Belief 216 

W.  B.  Secob.    Visual  Reading:  A  Study  in  Mental  Imagery     ....  150 

J.  Madison  Bentley.    The  Memory  Image  and  its  Qualitative  Fidelity  161 

F.  Paulhan.    L*analyse  et  les  analystes 218 

A.  Lehmann.    Aberglaube  und  Zauberei  von  den  ältesten  Zeiten  an  bis 

in  die  Gegenwart 275 

A.  E.  Davies.    The  Concept  of  Change 272 

G.  Saint-Paul.    L*^tude  des  langues  au  poiut  de  vue  psycho-physio- 

logique 271 

£.  RzESNiTZEK.    Zur  Frage  der  psychischen  Entwickelung  der  Kinder- 
sprache    272 

0.  Höldeb.    Anschauung  und  Denken  in  der  Geometrie 150 


InhaXtsverzeichni/s,  VII 

Seite 

Gbobob  Stuabt  Füllbbton.    On  Spinozistic  Immortality 273 

M.  Wbntschbb.    Der  psychophysische  Farallelismus  in  der  Gegenwart  152 

L.  Bu8SB.   Die  Wechselwirkung  zwischen  Leib  und  Seele  und  das  Gesetz 

der  Erhaltung  der  Energie 152 

H.  RiCKBBT.  Psychophysische  Causalitftt  und  psychophysischer  Paralle- 
lismus      152 

F.  Ebhabdt.    Psychophysischer  Parallelismus  und  erkenn tnifstheoreti- 

scher  Idealismus 152 


XII.   Gefühle. 

M.  Dbssoib.    Beiträge  zur  Aesthetik 277 

David  Ibons.    The  Primary  Emotions 155 

David  Ibons.    Primary  Emotions 155 

H.  M.  Stanlby.    Primary  Emotions 155 

JoHAKNBs  Rbhmke.    Zur  Lehre  vom  Gemüth 218 

Stahlst  Hall.    A  Study  of  Anger 156 

H.  Gbünewald.    üeber  den  Fehler  der  Grausamkeit 277 

J.  SüLLY.    Prolegomena  to  a  Theory  of  Laughter 276 

H.  Bbbosok.    Le  rire.    Essai  sur  la  signification  du  comique    ...  155 

K.  Ubbbbhobst.    Das  Komische 156 

F.  Schmidt,     üeber   den  Reiz  des   Unterrichtens.     Eine  pädagogisch- 
psychologische Analyse 276 

K.  Möbitjs.    Ueber  die  Grundlagen  der  ästhetischen  Beurtheilung  der 

Säugethiere 157 

L.  Mabilueb.    L'origine  des  dieux 283 


AiiL  Bewegungen  und  Handlungen. 

Alfbxd  Lehmann.   Die  körperlichen  Aeufserungen  psychischer  Zustände. 

Erster  Theil:  Plethysmographische  Untersuchungen 219 

F.  Lusddbckens.  Rechts-  und  Linkshändigkeit 284 

H.  S.  KüBTis.    Automatic  Movements  of  the  Larynx 158 

Gbobob  E.  Pabtbidgb.    Experiments  upon  the  Control  of  the  Reflex 

Wink 157 

F.  W.  ELabding.    Ueber  Greläufigkeitsuntersuchungen  oder  Feststellung 

der  Schreibflüchtigkeit  der  Schriftzeichen 158 

Edmund  B.  Hüey.    On  the  Psychology  and  Physiology  of  Reading  .    .  150 

W.  S.  Johnson.    Researches  in  Practice  and  Habit 222 

W.  W.  Davis.    Researches  in  Cross-Education 222 

Oblzblt-Nbwin.     Weshalb  das  Problem  der  Willensfreiheit  nicht  zu 

lösen  ist 286 


XIV.  Neuro-  und  Fsyohopatholog;ie. 

J.  Dij^BiKB.    Sömiologie  du  Systeme  nerveux.    (Ch.  Boüchard.    Trait^ 

de  Pathologie  g6n6rale.) 287 


VIP    .  Inhalt9verzeiehni/'8. 

Seite 
G.  Flataü.   Üeber  psychische  Abnormitäten  bei  an  Veitstanz  leidenden 

Schulkindern 160 

y.  ScHBBNCK-NoTziNo.    Die  gerichtlich-medicinische  Bedeutung  der  Sug- 
gestion   224 

J.  W.  Slaüohteb.    Disturbances  of  Apperception  in  Insanity   ....    160 
Th.  Heller.   Ueber  Schwankungen  der  Sinnesschärfe  Schwachsinniger    160 


XV.  8ooialp«yehologie. 

G.  LoxBROSO.  Kerker-Falimpseste.   Wandinschriften  und  Selbstbekennt- 
nisse gefangener  Verbrecher 288 


Bibliographie. 

Die  psyobo-physiologieoha  Iiiterator  das  Jahres  1898 321 

Namenverzeichnifs  zur  Bibliographie 464 


Naxneiireg:iater 495 


Zur  psychologischen  Analyse  der  ästhetischen 

Einfühlung. 

Von 
Stephan  Witasek. 

Die  Thatsache    der   Einfühlung^   in   gleich    hohem   Grade 
^chtig  für  den  Aesthetiker,  als  für  den  Psychologen  interessant, 
hat   in   jüngster  Zeit   entsprechend    intensive    Behandlung   er- 
fahren; dennoch  ist  die  Vielheit  der  Meinungen  noch  nicht  zur 
Einheit  der  Erkenntnifs  vorgedrungen.    Es  sei  mir  erlaubt  dieser 
Vielheit  im  Folgenden  eine  neue,  nach  Kräften  wohlbegründete 
Meinung  hinzuzufügen,   die  in  der  bisherigen  Behandlung  des 
Gegenstandes  als  eine  von  vornherein  abzulehnende  Möglichkeit 
kaum  hin  und  wieder  gestreift  worden  ist,  mir  aber  trotzdem 
von  jeher  das  Richtige  zu  trefEen  schien,  und  dies  um  so  mehr, 
je  mehr  die  Discussion,  sich  von  ihr  entfernend,  zur  Klarheit 
pnd  Einfachheit  derselben  in  Gegensatz  gerieth.     Es  ist  keine 
andere,  als,  dafs  die  Einfühlung  im  Wesentlichen  in  einem  Vor- 
stellen von  psychischen  Thatsachen  (zumeist  emotionaler  Natur) 
besteht  —  Nach  dieser  Auffassung  fügen  sich  die  Thatsachen 
der  Einfühlung  geradezu  überraschend  einfach  und  ungezwimgen 
den    allgemeinen   Gesetzen    des   Vorstellungsverlaufes    ein    und 
stellen  sich  als  ein  vollkommen  normales,  keinerlei  Besonderheit 
aufweisendes  Ergebnifs  desselben  dar.    Dafs  sich  die  Psychologie 
bisher  trotzdem   so    entschieden   ablehnend  gegen  sie   verhielt, 
kommt    offenbar   daher,    dafs   man   dem  Vorstellen  nicht  jene 
emotionale  Lebhaftigkeit  zutraut,  die  der  Einfühlimg  eignet,  dafs 
man   nicht   als    ein   blos   vorgestelltes  Psychisches   ansehen   zu 
können  meinte,  was  alle  Züge  gefühlsmäfsiger  Erregung  so  klar 
und   deutlich  wiedergiebt;  dafs  man  unter  dem  Vorstellen  von 
Psychischem    immer    nur    ein    blasses,    abstractes    Denken    an 

Zeitschrift  fUr  Psychologie  25.  1 


2  SUpkan  WUoKk. 

PqrchiBches  TeraUmd.    Man  vergaCs,  dafii  es  neben  dem  nnan- 
schflolichen  Vorstellen  noch  ein  anschanliches  giebt 

Ich  werde  di^er  im  Folgenden  zunächst  das  Vorstellen  des 
Psychischen  im  Allgemeinen  einer  näheren  Betrachtang  unter- 
ziehen. Dann  werde  ich  die  analytische  Begründung  meiner 
Anffassong  darlegen,  femer  zeigen,  wie  sich  auf  Grand  dieser 
Auffassung  das  Werden  der  Einfnhlang  nach  den  allgemeinen 
Gesetzen  des  Vorstellungsyeriauf es  verstehen  laust,  und  schliels- 
Uch  Abs  VerhältniCs  der  Ergebnisse  dieser  psychologischen  Ana« 
lyse  zur  Aesthetik  darlegen. 

Es  sei  jedoch  gleich  hier  ein  für  alle  Mal  betont,  dafs  sich 
meine  Darlegungen  nur  auf  das-  beziehen,  was  man  mit  Recht 
als  Einfühlung  in  Anspruch  nehmen  darf.  Der  Zustand  des 
ästhetischen  Geniefsens  enthält  unter  Umständen,  auch  abgesehen 
von  der  ästhetischen  Lust  bezw.  Unlust,  wirkliche  Gefühle  oder 
wenigstens  gefühlsartige  Componenten.  Die  Tragödie  weckt  in 
uns  ,,Furcht  und  Mitleid''  mit  ihrem  Helden,  und  die  dramatische 
Handlung  ruft  Spannung,  Freude,  Trauer,  Bewunderung,  Ab« 
scheu  wach.  Das  sind  fraglos  gefühlsartige  Erregungen,  wenn 
auch  ihr  Gegenstand  nichts  Wirkliches  ist  und  sie  daher  in  ge* 
wissem  Sinne  räthselhaft  erscheinen.  Und  der  Ausblick  ins 
Grofse  und  Weite,  den  manche  philosophisch  angehauchte 
Dichtung  erschliefst,  ist  intensiv  gefühlsbetont  Auch  das  sind 
wirklich  emotionale  Thatbestände ,  sind  Gefühle,  die  aber  in 
uns  bleiben  und  nicht  hineinverlegt  werden  in  ein  Wesen  aufser 
uns.    Sie  können  daher  nicht  als  Einfühlung  angesehen  werden. 

Ich  möchte  die  Bemerkung  vorausschicken,  dafs  ich  die  zu- 
vor  genannten  Themen  im  Folgenden  nicht  so  ausführlich  und 
allseitig  behandle,  als  sie  es  zuliefsen,  sondern  dafs  ich  mich 
aus  äufseren  Gründen  mit  der  Vorlage  von  Skizzen  begnügen 
mufs.  Daher  auch  die  spärliche  Bezugnahme  auf  die  einschlägige 
Literatur,  der  ich  —  um  Mifsdeutungen  vorzubeugen  sei  es  hier 
ausdrücklich  gesagt  —  für  das  Studium  der  Einfühlung  reich- 
liche Förderung  zu  verdanken  mir  wohl  bewufst  bin. 


Zur  psychologischen  Analyse  der  ästheUschen  Einfühlung.  ^ 

I 

Das  Vorstellen  von  Psychischem. 

Auch  wer  die  Unterscheidung  von  Psychischem  gegenüber 
Physischem  nicht  anerkennt,  mufs  zugeben,  dafs  der  Gedanke 
an  ein  Ding,  etwa  der  Gedanke  an  die  Sonne,  etwas  Anderes 
ist  als  der  Gedanke  an  diesen  Gedanken.  Das,  wodurch  sich 
dieser  von  jenem  unterscheidet,  ist  es,  worauf  es  ankommt, 
wenn  ich  im  Folgenden  vom  Vorstellen  von  Psychischem  rede* 
Es  ist  keine  müfsige  CompUcirung  des  Ausdrucks,  von  der  Vor- 
stellung der  Vorstellung  eines  Dinges  zu  sprechen ;  denn  es  fällt 
diese  mit  der  Vorstellung  des  Dinges  selbst  keineswegs  zu- 
sammen. Das  geht  schon  daraus  hervor,  dafs  nur  durch  die 
Verschiedenheit  dieser  beiden  Gedanken  die  Aufstellung  des, 
wenn  auch  von  Manchen  für  irrig  gehaltenen,  Gegensatzes  des 
Psychischen  und  Physischen  möglich  war. 

Empirische  Beweise,  d.  h.  Beispiele  dafür,  dafs  Psychisches 
vorgestellt  werden  kann  und  vorgestellt  wird,  lassen  sich  leicht 
häufen.  Man  braucht  nur  zu  bedenken,  dalis  sich  über  nichts  ur- 
theilen  und  nichts  begehren,  nichts  wünschen  läfst,  das  nicht  vor- 
gesteUt  würde,  und  dafs  Urtheüe,  Aussagen  über  psychische  Dinge 
sowie  Begehrungen,  die  sich  auf  Psychisches  richten.  Jedermann 
geläufige  Ereignisse  sind.  Gewisse  Berufsarten,  Kichter,  Seelsorger, 
Lehrer  und  Erzieher,  haben  vorwiegend  damit  zu  thun,  und  die 
Wissenschaft  der  Psychologie  ist  zum  Haupttheil  daraus  aufge- 
baut. Aber  auch  das  gewöhnüche  Alltagsleben  ist  in  seinem 
Verkehr  von  Mensch  zu  Mensch,  in  den  Leiden  und  Freuden 
d^  Einzelnen  wohl  vertraut  mit  den  mannigfachsten  Vorstellungen 
des  Psychischen,  von  den  primitiven  Leistungen  des  Kindes,  das 
den  Unwillen  der  Eltern  fürchtet ,  bis  zur  feinfühligen  Gedanken- 
arbeit des  Lebenskünstlers,  des  geriebenen  Intriganten,  der  um 
den  Seelenzustand  ihres  Kindes  besorgten  Mutter. 

Dafa  dieses  Vorstellen  von  Psychischem  mit  Recht  als  solches 
Wohne,  wd,  d.  h.  ISO  weseo.glLh  jeoe,n  Vorg«,ge  ist.  de»  wir 
gegenüber  physischen  Gegenständen  als  Vorstellen  kennen,  erhellt 
aus  der  Gleichheit  der  wesentlichen  Punkte.  Geradeso  wie  beim 
Vorstellen  des  Physischen  kann  man  auch  hier  die  Unterscheidung 
von  Wahmehmungs-  und  Einbüdungs-  (Erinnerungs-  und  Phan- 
tasie-) Vorstellungen  machen ;  (nur  dafs  bei  den  Wahmehmungs* 
Vorstellungen  von  Psychischem  der  Inhalt  mit  dem  Gegenstande 


4  Stephan  Wiiasek. 

zusammenfftUt.)  Die  einzige  Quelle  der  Einbildangsvorstellung 
ist  —  mit  den  bekannten  aber  beiderseits  gleichen  Ein- 
schränkungen —  hier  wie  dort  die  Wahrnehmung;  und  die  Gre- 
setze  des  Vorstellungsablaufes,  der  willkürlichen  und  unwillkür- 
lichen Beproduction  (Association,  Gedächtnifs)  gelten  im  Allge- 
meinen ebenfalls  auf  beiden  Seiten. 

Diese  Wesensgleichheit  des  Vorstellens  von  Psychischem  und 
Physischem  bewährt  sich  noch  in  einer  weiteren,  für  uns  jedoch, 
äufserst  wichtigen  Analogie :  hier  wie  dort  giebt  es  anschauliche 
und  unanschauliche  Vorstellungen. 

Worin  der  Gegensatz  von  anschauUcher  und  unanschaulicher 
Vorstellung  besteht,  ist  theoretisch  (definitorisch)  zwar  sehr 
schwer  fafsbar^,  dagegen  an  den  der  inneren  Wahrnehmung 
sich  darbietenden  Beispielen  sehr  augenfällig.  In  zwar  laxer,  aber 
nicht  schlecht  bezeichnender,  bildlicher  Ausdrucksweise  könnte 
man  sagen,  die  anschauUche  Vorstellung  bietet  ein  völlig  ausge- 
führtes Abbild  des  vorgestellten  Gegenstandes,  während  ihn  die 
unanschauliche  nur  durch  ein  Symbol,  ein  Zeichen,  einen  Hin- 
weis in  die  Gedankenreihe  einflicht.  Die  anschauliche  Vor- 
stellung verhält  sich  zur  unanschauUchen  etwa  £(6,  wie  allenfalls 
die  Abbildimg  des  Gegenstandes  zu  den  Schriftzeichen  seiner 
sprachlichen,  Bezeichnung,  oder  wie  die  phonographische  Wieder- 
gabe eines  Gesanges  zu  seiner  musikalischen  Notirung;  auch 
wie  die  constructive  Lösung  einer  geometrischen  Aufgabe  zur 
analytischen.  Die  unanschauliche  Vorstellung  ist  wie  der  Kassen- 
schein, der  an  sich  werthlos,  seinen  Inhalt  nur  durch  das  Grold 
erhält,  für  das  er  unter  günstigen  Umständen  eingewechselt 
werden  kann.  Die  anschauUche  VorsteUung  dagegen  trägt  wie 
die  Goldmünze,  was  sie  bedeutet,  an  und  in  sich;  sie  stellt  das, 
was  sie  zur  Vorstellung  bringt,  wirkhch  dar,  weist  nicht  nur 
darauf  hin. 

So  wie  es  nach  einem  bestimmten  Ziele  nur  einen  einzigen 
directen,  geraden  Weg,  aber  viele  Umwege  giebt,  so  giebt  es  von 
einem  und  demselben  Gegenstande  auch  nur  eine  einzige,  directe, 
anschauliche  Vorstellung,  während  er  sich  unanschaulich  in  sehr 
verschiedenen  Weisen,  mit  verschiedenen  Mitteln  vorstellen  läfst. 


^  Vergleiche  die  von  Meinong  gegebene  indirecte  Charakteristik  („Phan- 
tasievorstellung und  Phantasie'^,  Zeitschr.  f.  Fhilos.  u.  phiios.  Kritik  95  (1889), 
8.  161  ff.,  bes.  S.  210). 


Zur  psychologischen  AruUyse  der  ästhetischen  Einfühlung.  5 

Den  Ton  6  kann  ich  anschaulich  (von  derWahmehmungsvorstellung 
abgesehen)  nur  so  vorstellen,  dafs  ich  ihn  innerlich  erklingen 
lasse;  unanschaulich  dagegen  kann  ich  ihn  denken  als  den  „Ton 
dieser  Taste",  den  „Ton  dieser  Note^,  als  „vorhin  angeschlagener 
-Ton"  als  „Octave  von  "c"  etc.,  kurz  mit  Hülfe  aller  jener  un- 
zähligen Relationen,  in  denen  er  zu  irgend  welchen  anderen  be^ 
stimmten  Gegenständen  steht  Die  unanschauliche  Vorstellung 
bedient  sich  zumeist  der  „inhaltsleeren",  abstracten  Allgemeinvor- 
stellungen, die  sie  durch  Relationen  auf  den  bestimmten  vorzu- 
stellenden Gegenstand  individualisirt ;  deshalb  stehen  die  Theile 
(Merkmale)  ihres  Inhalts  in  keinerlei  Beziehung  zu  den  Eigen- 
schaften des  vorgestellten  Gegenstandes.  Die  anschauliche  Vor- 
stellung hingegen  giebt  durch  ihren  Inhalt  den  Gegenstand 
direct,  unmittelbar  wieder,  indem  jeder  Inhaltstheil,  jedes  Merk- 
mal seinerseits  als  Abbild  einem  Theile  (Eigenschaft,  Bestimmung) 
des  vorzustellenden  Gegenstandes  entspricht;  der  Inhalt  der  an- 
schauhchen  Vorstellung  ist  also  dadurch  ausgezeichnet,  dafs 
seine  Theile  (Merkmale)  den  Theilen  des  vorgestellten  Gegen- 
standes nach  BeschafEenheit  \md  Anordnung  entsprechen.  Daher 
kommt  es  auch,  dafs  man  zeitlich  Ausgedehntes  (z.  B.  eine 
Melodie)  anschauUch  nur  unter  Aufwendung  der  entsprechenden 
Zeit,  räunüich  Ausgedehntes  nur  unter  Aufwendung  (Ausfüllung) 
des  entsprechenden  (VorsteUungs-)  Baumes  anschauUch  vorstellen 
kami.  ^ 

Dieser  im  Vorstellen  des  Physischen  so  handgreifliche  Unter- 
schied des  Anschaulichen  imd  UnanschauUchen  findet  sich  nun 
gerade  so  auch  im  Vorstellen  des  Psychischen.  Es  ist  freiUch 
nicht  zu  verkennen,  dafis  das  anschauliche  Vorstellen  auf  dem 
Gebiete  der  psychischen  Gegenstände  gegenüber  dem  unanschau- 
lichen noch  mehr  zurücktritt,  als  auf  dem  Gebiete  der  physi- 
schen Gegenstände.  Schon  hier  überwiegt  bekannüich  das 
unanschauhche  Vorstellen  weitaus  das  anschauliche ;  denn  dieses 
erfordert  natürUch  bedeutend  gröfseren  Aufwand  an  psychischer 
Arbeit,  ohne  zumeist  für  den  jeweiUgen  praktischen  Zweck  mehr 
zu  leisten  als  jenes.  Noch  seltener  sieht  man  sich,  wie  gesagt, 
veranlaTst,    Psychisches    anschaulich    vorzustellen.      Aber    die 


'  Ich  übersehe  keineswegs  die  metsphysisch-erkenntnirstheoretischeQ 
Schwierigkeiten,  an  welche  die  obige  Darstellung  rührt,  glaube  jedoch,  von 
prftciserer  Fassung  an  dieser  Stelle  Umgang  nehmen  zn  dürfen. 


6  St^han  WUaadc, 

Minderzahl  der  Fälle  hebt  ihre  Thatsächlichkeit  natürlich  nicht 
auf,  und  es  handelt  sich  also  nur  darum,  solche  Fälle  aufzu- 
zeigen. Der  deutUchste  und  häufigste  wäre  freiUch  der  der 
ästhetischen  Einfühlung.  Aber  dieser  Fall  kann  hier  nicht  als 
Beleg  angeführt  werden,  weil  er  selbst  erst  als  ein  Fall  des  Vor* 
fitellens  von  Psychischem  erwiesen  werden  soli  Im  gewöhn- 
Uchen,  praktischen  Leben  dagegen  ^kommt  ein  anschauUches 
Vorstellen  von  psychischen  Vorgängen  aufser  hin  und  wieder  im 
ethischen  Verhalten  gegen  den  Nebenmenschen  wohl  nur  in 
Augenblicken  ruhigen  Meditirens  vor,  wenn  man  sich  einmal 
in  die  Betrachtung  des  eigenen  oder  eines  fremden,  gegen- 
wärtigen oder  vergangenen  Seelenlebens  versenkt.  Im  Drange 
des  Lebens,  wo  es  sich  um  rasches  und  kräftiges  Zugreifen 
handelt,  haben  wir  keine  Zeit  und  keine  Kraft  übrig  zu  solch 
luxuriösem  Spiele,  da  begnügen  wir  uns  auch  dort,  wo  wir  mög- 
Hebst  klarer  Erkenntnifs  seelischer  Vorgänge  bedürfen,  mit  dem 
abstracten  imanschauUchen  Erschliefsen ;  wie  wenn  wir  etwa 
einem  erbitterten  Feind  gegenüberstehen  imd  dessen  Gedanken 
imd  Gemüthsregungen  spähenden  Auges  verfolgen,  um  ihnen 
rechtzeitig  zu  begegnen.  Nur  bei  intensiv  ethischem  Verhalten, 
sei  es  im  Guten  des  Mitleids,  sei  es  im  Bösen  der  Grausamkeit, 
versetzen  wir  uns  in  den  Seelenzustand  des  Anderen,  das  heifst, 
wir  stellen  uns  möglichst  deuthch  vor,  wie  es  ihm  zu  Muthe  ist; 
wir  büden  uns  eine  anschauüche  VorsteUung  von  seinen  psychi- 
schen Zuständen.  Darin  hegt  das  GeheimniTs  des  ethischen 
Genies. 

Es  giebt  also  ein  anschauUches  Vorstellen  psychischer  That- 
sachen ;  imd  dieses  zeichnet  sich  gegenüber  dem  \manschauUchen 
Vorstellen  durch  die  gleichen  Eigenthümlichkeiten  aus,  wie  bei 
den  physischen  Gegenständen.  Vor  Allem  auch  dadurch,  dafs 
es  durch  seinen  Inhalt  ein  vöUiges  Abbild  c—  und  dieser  Aus- 
druck kann  hier  im  wörtUchen,  ursprünghchen  (nicht  über- 
tragenen) Sinne  verstanden  werden  —  des  Gegenstandes  giebt, 
so  dafs  die  Inhaltstheile  nach  Beschaffenheit  und  Anordnung 
vollständig  den  Theilen  des  vorgestellten  Gegenstandes  ent- 
sprechen. Das  anschauKche  Vorstellen  giebt  also  gewissermaafsen 
eine  vollständige  Wiederholung  der  vorgestellten  psychischen 
Thatsachen  im  Bilde.  Eine  vollständige  Wiederholung  insofern, 
als  sie  Alles  das  wiedergiebt,  imd  in  gleicher  Beschaffenheit  und 
Anordnung  wiedergiebt,  was  die  psychische  Thatsache  selbst  an 


Zur  psychologischen  Analyse  der  ästhetischen  Einfühlung.  7 

sich  zeigt.  Die  Zusammengesetztheit  des  Inhalts  einer  solchen 
anschaulichen  Vorstellung  ist  daher  —  wenigstens  annähernd  — 
gleich  der  Zusammengesetztheit  der  vorgestellten  psychischen 
Thatsache,  und  die  einzelnen  Bestandstücke,  aus  denen  der  In- 
halt  der  Vorstellung  zusammengesetzt  ist,  sind  ihrerseits  wieder 
Abbilder  der  entsprechenden  Bestandtheile  des  Vorgestellten. 
Zeitliche  Dauer,  sowie  Art  und  Ordnung  des  zeithchen  Ablaufs 
sind  daher  ebenfalls  aus  dem  Vorgestellten  in  den  Inhalt  der 
anschaulichen  Vorstellung  herübergenommen.  Die  unanschauUche 
Vorstellimg  ist  auf  all  das  nicht  angewiesen;  mit  Hülfe  irgend 
einer  abstracten  Allgemeinvorstellung,  die  durch  die  Verbindung 
mit  irgend  einem  Relationsgedanken  individuaüsirt  wird,  leistet 
isie  den  verlangten  Hinweis  auf  den  vorzustellenden  psychischen 
Gregenstand :  eine,  weil  nur  indirecte,  symbolische,  zwar  xmgleich 
ärmere  und  farblosere,  dafür  aber  freilich  um  so  handlichere  und 
bequemere  Darstellung  desselben. 

Die  anschauliche  Vorstellung  ist  aber  nur  eine  Wiederholung 
im  Bilde.  Ich  will  damit  betonen,  dafs  sie  nicht  eine  wirk- 
liche Wiederholung,  nicht  eine  neuerliche  Actualisirung  der  vor- 
bestellten psychischen  Thatsache  ist.  Man  kann  sich  den  Be- 
wufstseinszustand,  die  Ansichten  und  Anschauungsweisen  eines 
Ununterrichteten ,  eines  Kindes,  anschaulich  vorstellen,  ohne 
dabei  plötzlich  selbst  auf  dieses  niedere  intellectuelle  Niveau 
herabzusinken,  die  gleich  mangelhaften  Ansichten  zu  hegen  und 
falsch  zu  urtheilen.  Man  kann  sich  sehr  wohl  ein  Gefühl,  eine 
Gemüthsstimmung,  den  Ausbruch  einer  Leidenschaft  anschauHch 
vorstellen,  ohne  zur  gegebenen  Zeit  oder  der  persönlichen  Anlage 
nach  überhaupt  im  Stande  zu  sein,  diese  Seelenvorgänge  in  sich 
wirklich  zu  erleben.  Freilich  stehen  diese  Vorstellungen  mit  den 
von  ihnen  dargestellten  wirklichen  Emotionen  in  mannigfaltiger 
Beziehung ;  aber  auch  die  Vorstellungen  von  Physischem,  namens 
lieh  von  Bewegimgen  unseres  Körpers  und  seiner  Glieder  stehen 
mit  diesen  selbst  in  enger  Wechselbeziehung,  ohne  deshalb  mit 
ihnen  identisch  zu  sein. 

Dafs  solche  vorgestellte  Gefühle  thatsächlich  blos  vorgestellte 
-und  nicht  wirklich  actuelle  Gefühle  sind,  geht  auch  daraus  her- 
vor, dafs  sich  an  ihnen  nicht  mehr  <fie  Gesetze  des  Fühlens, 
sondern  die  Gesetze  des  Vorstellens  und  der  Vorstelliiügsinhalte 
bewähren.  Ich  denke  dabei  vor  Allem  an  die  Abstraction,  die 
sich   an  den  Gefühlsvorstellungen  gerade  so  bethätigt,  wie  an 


8  -    atqfhan  WUagek. 

irgend  welchen  anderen  Vorstellungen  sonst,  und  die  nun  bis- 
weilen in  den  Gesammtcomplex  der  Gefühlsvorstellung  Bestand- 
stücke so  zu  sagen  auslöscht,  ohne  die  ein  wirkliches  Gefühl 
niemals  actualisirt  sein  kann;  gerade  so,  wie  man  bei  der  Vor- 
stellung einer  F^be  sehr  wohl  von  der  Gestalt  abstrahiren 
kann,  obwohl  in  Wirklichkeit  natürlich  niemals  eine  Farbe 
ohne  Gestalt  möglich  ist  —  Zur  näheren  Erläuterung  diene 
folgendes  Beispiel 

Nach  ziemlich  allgemeiner  Ansicht  der  heutigen  Psychologen 
sind  die  Seelenvorgänge,  die  man  im  Leben  und  in  der  psycho* 
logischen  Wissenschaft  als  Gefühle  und  Affecte  zu  bezeichnen 
pflegt,  wie  etwa  Furcht,  Schreck,  Hoffnung,  Zorn,  Interesse,  wohl 
auch    Sehnsucht,    Hafs,    Demuth    etc.,    hochzusammengesetzte 
psychische  Complexe,  deren  Elemente  keineswegs  sämmtlich  der- 
jenigen von  den  Grundclassen  psychischer  Gebüde  angehören, 
nach   welcher   der   ganze   Complex   als   Gefiihl    bezeichnet  ist 
Vielmehr  ist  nur   eines   dieser  Elemente,    das   allerdings    den 
wesentHchen  Kern  des  ganzen  Complexes  ausmacht,  ein  solches 
Gefühl  im  engeren  Sinn,   ein   „emotionelles  Element",  ein  „Ge- 
fühlston" nach  A.  Lehmann's  Terminologie.*     Die  anderen  ge- 
hören   dem  Vorstellen  und  Urtheilen  an,  und  auf  ihre  Rech- 
nung kommen    zuvörderst    die    charakteristischen  Unterschiede 
der  verschiedenen  Gefühle.    Denn  das  emotionelle  Element,  das 
ihnen  allen  eigeh:  ist,  bestimmt  nur  den  Charakter  nach  Lust 
oder  Unlust  und  zeigt  keine  weitere  qualitative  DifEerenzirung; 
es  kehrt,  von  dem  genannten  Unterschied  abgesehen,  in  allen 
den  verschiedenen  Gefühlen  immer  als  der  gleiche  unveränderte 
Bestandtheil  wieder.     Dagegen  sind  die  Vorstellungs-  und  Ut- 
theilselemente  in  mannigfaltiger  Weise  an  der  DifEerenzirung  der 
Gefühle  imd  Affecte  betheiligt.    Zunächst  einmal  dadurch,  dafs 
sie  den  Gegenstand  darstellen,  auf  welchen  sich  das  Gefühl  be- 
zieht, den  Anlafs,  der  es  hervorruft.    Die  Vorstellungs-  und  Ur- 
theilselemente,  die  solcher  Art  die  für  jedes  Gefühl  normaler- 
weise unerläfsHche  „Gefühlsvoraussetzung"  abgeben,  gehören  mit 
zu  dem  Gesamint-Bewufstseinszustand,  der  das  Gefühl  ausmacht, 
und  tragen  in  ihrer  Mannigfaltigkeit  bei  zu  dessen  qualitativer 
Charakteristik.     So   ist   Furcht   jenes   Unlustgefühl,   das   durch 
einen  ungewissen  Sachverhalt  hervorgerufen  wird,  während  Trauer 


^  Die  Häuptgesetze  des  menschlichen  Gefühlslebens   Leipzig  1892.  S.17. 


Zwr  psychologischen  Analyse  der  ästhetischen  EinfÜldung.  9 

• 

oder  Schreck  die  Greffihlsreaction  auf  den  entsprechenden  ge> 
wissen  Sachverhalt  hedeuten;  im  gleichen  Verhältnifs  stehen 
auf  der  Lust-Seite  Hoffnung  und  Freude  zu  einander.  Das 
emotionale  Element  der  Unlust  wird  also  zum  Gefühle  der 
Furcht  dadurch,  dafs  es  sich  an  das  ungewisse  Urtheil  über  das 
Eintreten  eines  imangenehmen  Ereignisses  anknüpft,  mit  dem 
zusammen  es  den  psychisch  concreten,  complexen  Zustand  der 
Furcht  ausmacht.^ 

Aber  nicht  nur  in  der  Form  der  Gefühlsvoraussetzung 
tragen  die  intellectuellen  Elemente  des  Seelenlebens  zur  qualita- 
tiven Mannigfaltigkeit  der  Gefühle  bei.  Eine  wesentliche  Rolle 
spielen  dabei  auch  die  physischen  Vorgänge  in  unseren  körper- 
lichen Organen,  die  erwiesenermaafsen  in  gröfserer  oder  ge- 
ringerer Intensität  jede  Gefühlserregung  begleiten,  verschieden 
je  ncu^h  der  Art  der  Erregung,  als  Empfindungen  zum  BewuTst- 
sein  kommen  und  dem  gesammten  Complex  des  Gefühls  eine 
wesentliche  und  charakteristische  Färbung  verleihen. 

Was  durch  die  geschilderte  Mitwirkung  des  Intellects  an  der 
qualitativen  Mannigfaltigkeit  der  Gefühle  noch  unerklärt  bleibt^ 
das  kommt  auf  Bechnung  der  Art  des  zeitlichen  Ablaufes  des 
Complexes  und  der  dabei  obwaltenden  Intensitätsverhältnisse.    , 

Damit  ist  im  Allgemeinen  die  Analyse  des  „Gefühls"  voll- 
zogen. Die  Bestandtheile,  aus  denen  sonach  dieser  complexe 
psychische  Thatbestand  besteht,  müssen,  wenn  dieser  anschaulich 
vorgestellt  werden  soll,  ihrerseits  zur  VorsteDung  gebracht  werden» 
,Tmd  zwar  natürlich  auch  in  der  Anordnung  und  den  Verhält- 
nissen zu  einander,  in  denen  sie  sich  in  dem  vorzustellenden 
psychischen  Complex  befinden.  Es  muTs  das  emotionale  Grund- 
element die  Lust,  bezw.  die  Unlust  vorgestellt  sein,  es  müssen 
jene  intellectuellen  Elemente  vorgestellt  sein,  die  die  Gefühls* 
Voraussetzung  abgeben,  die  begleitenden  Organ-  imd  Bewegungs- 
empfindungen gehören  in  der  Vorstellung  ebenfalls  dazu,  und 
schlierslich  verlangt  die  volle  Anschaulichkeit  auch  noch,- dafs 
dieser  ganze,  reiche  Complex  in  seinem  Ablauf  nach  den  gleichen 
Zeilr  und  Intensitätsverhältnissen  geordnet  vorgestellt  werde,  wie 
es  im  Vorbilde  vorgezeichnet  ist.    Wenn  das  Alles  geleistet  istf^ 


^  Vergl.  Meinono,   Psychologisch-ethische  Untersuchungen  zur  Werth- 
theorie.    Graz  1894.    S.  56. 


10  Stephan  Witasek. 

SO  haben  wir  thatsächlich  ein  vollständiges  Abbild  des  vorzu- 
stellenden Gefühles,  d.  h.  eine  anschauliche  Vorstelliing. 

Und  da  bewährt  es  sich  nun,  was  ich  oben  bemerkte,  dafs 
an  dem  so  zu  gewinnenden  psychischen  Gebilde  nicht  die  Gesetze 
des  Fühlens,  sondern  die  des  Vorsfellens  Geltung  haben.  Der 
reiche  Inhalt,  der  das  Gefühl  zur  vollständigen  anschaulichen 
Vorstellung  bringt,  ist  der  Abstraction  —  so  weit  dadurch  die 
Anschaulichkeit  nicht  zerstört  wird  —  an  beUebiger  Stelle  zu- 
gänglich. Vor  Allem  kann  die  Gefühlsvoraussetzung  der  Ab- 
straction zum  Opfer  fallen.  Ein  wirkliches  Gefühl  ohne  Voraus- 
setzung ist  normalerweise  unmöghch.  Auch  in  der  Vorstellung 
verUert  das  Gefühl  unter  dieser  Bedingung  natürlich  diejenige 
Bestimmung,  die  ihm  eben  dm^ch  die  Art  der  Gefühlsvoraus- 
setzung zukommen  würde.  Die  Vorstellung  bleibt  dabei  trotz- 
dem eine  anschauliche  Vorstellung  von  einem  Gefühl,  gerade  so 
wie  das  Abstrahiren  von  der  Gestalt  die  Anschaulichkeit  der 
Farbenvorstellung  unberührt  läfst.  Beispiele  derartiger  imvoll- 
ständiger  aber  doch  anschaulicher  Gefühlsvorstellungen  werden 
wir  in  der  Folge  kennen  lernen. 

Diese  kurzen  Ausführungen  dürften  genügen,  die  Thatsäch- 
lichkeit  des  Vorstellens  und  zwar  auch  des  anschaulichen  Vor- 
stellens  psychischer  Phänomene  darzuthun  und  gleichzeitig 
letzteres  in  seiner  aufserordentlichen  Ueberlegenheit  an  Reich- 
haltigkeit und  Lebendigkeit  des  Inhalts  genügend  gekennzeichnet 
haben.  Ich  möchte  mir  schUefslich  die  Bemerkung  erlauben, 
•dafs  ich  den  Gegenstand  in  der  vorstehenden  Skizze  nur  inso- 
iveit  zu  behandeln  die  Absicht  hatte,  als  es  für  das  Folgende  er- 
forderlich ist,  und  ich  nicht  meine,  ihn  damit  nach  Umfang  und 
Methode  völUg  erledigt  zu  haben. 


IL 
Zur  Begründung  der  Vorstellungsansicht. 

Es  sei  mir  für  die  Zwecke  der  vorliegenden  Ausführungen 
gestattet,  die  von  mir  vertretene  Ansicht,  wonach  die  Einfühlung 
in  einem  Vorstellen  psychischer  Thatsachen  besteht,  als  „Vor- 
stellungsansicht" zu  bezeichnen,  im  Gegensatz  zur  ^Actualitäts- 
ansicht",  die  die  eingefühlten  psychischen  Thatsachen  als  wirk- 
liche actuelle  Gefühle,  Begehrungen  etc.  auffaTst 


Zur  psychologischen  Analyse  der  ästhetischen  Einfühlung.  H 

Ich  möchte  nun  einige  Gesichtspunkte  darlegen,  von  denen 
aus  sich  die  Alternative  zwischen  Vorstellungs-  und  Actualitftts- 
ansieht  zu  Gunsten  jener  entscheidet. 

Dabei  werde  ich  vorwiegend  den  Fall  berücksichtigen,  dafs 
68  sich  um  Einfühlimg  von  emotionalen  Thatsachen  handelt. 
Denn  gerade  an  diesem  Falle  treten  die  charakteristischen  Eigen- 
thümlichkeiten  des  Einfühlungsproblems  am  greifbarsten  zu 
Tage,  und  wenn  auch  auf  die  Einfühlung  von  Thatsachen  des 
Intellects  nicht  vergessen  werden  darf,  so  war  sie  doch  stets  von 
geringerem  Interesse  und  ist  theoretisch  in  der  Hauptfrage  mit 
fenem  Kernfalle  gewifs  zugleich  erledigt. 

1. 

Die  Frage,  ob  ein  gegebener  Complex  von  psychischen  That- 
sachen als  ein  Complex  von  Gefühlen  oder  von  Vorstellungen 
zu  verstehen  ist,  wird,  wenn  die  directe  Anschauung  der  inneren 
Wahrnehmung  versagt,  am  ehesten  noch  dadurch  ihrer  Beant- 
wortung zugeführt  werden  können,  dafs  man  untersucht,  ob  sich 
am  Werden  und  Vergehen  der  in  Frage  stehenden  Thatsachen 
die  allgemeinen  Gesetze  des  Vorstellens  oder  die  des  Fühlens 
wieder  erkennen  lassen.  Denn  zeigt  sich,  dafs  die  im  sonstigen 
psychischen  Leben  herrschenden  Gesetze  des  Fühlens  auf  die 
zu  untersuchende  Thatsachengruppe  nicht  passen,  so  ist  dadurch 
die  Möglichkeit  freilich  noch  nicht  ausgeschlossen,  dafs  diese 
Thatsachengruppe  als  eine  Gruppe  zwar  emotionaler,  aber  ganz 
eigener  Art  auch  eigenen,  sonst  nirgend  wirksamen  Gesetzen 
folgt;  aber  diese  Annahme  wird  als  eine  ad  hoc  willkürUch  auf- 
gestellte Hypothese  um  so  gegenstandsloser  sein,  je  leichter  sich 
die  beobachteten  Thatsachen  den  allgemeinen  Gesetzen  des  Vor- 
stellungslebens einfügen.  — 

Es  wird  also  nothwendig  sein,  dafs  wir  in  Kürze  an  die  all- 
gemeinen Hauptgesetze  des  Entstehens  der  Vorstellungen  einer-, 
der  Gefühle  andererseits  erinnern. 

Für  das  Vorstellen  sind  bekannthch  deren  vier  maafsgebend. 
Eine  Vorstellung  kann  eintreten 

1.  als  Wahmehmungsvorstellung,  das  Ergebnifs  der  in  Folge 
Einwirkung  äuTserer  Reize  auf  unsere  Sinnesorgane  ent- 
stehenden Empfindungen; 

2.  als  (Einbildimgs-),  Phantasie-  und  Erinnerungsvorstellung 
zunächst  durch  Association,  dann 


12  Stephan  Witasek. 

3.  durch  ^die  Einwirkung  des  Willens  auf  unser  Bewufstsein 
(„willkürliche  Vorstellungs  Verbindung"  \  Apperception)  und 
schhefslich 

4.  bei  Gegenständen  höherer  Ordnung  (Complexionen,  Ge- 
staltquaJitÄten,  fundirten  Inhalten)  in  Folge  der  unserer 
geistigen  Organisation  eigenthümlichen ,  Vorstellungs- 
erzeugenden Thätigkeit  des  Fimdirens. ' 

Auf  die  sogenannten  freisteigenden  Vorstellungen  braucht 
hier  keine  Rücksicht  genommen  zu  werden,  zumal  ihr  Entstehen 
und  Vergehen  ohnedies  nicht  als  Gesetzmäfsigkeit  dargestellt 
werden  kann. 

Für  die  Entstehung  der  Gefühle  giebt  es  dagegen  nur  ein 
einziges  den  obigen  gleichgeordnetes  Hauptgesetz: 

Die  Gefühle  werden  normalerweise  angeregt  durch  irgend 
welche  hierzu  geeignete,  actuelle  psychische  Thatsachen,  so  zu 
nennende  „Gefühlsvoraussetzungen".  Dieselben  sind  vorwiegend, 
vielleicht  ausschliefslich  Vorstellungen  imd  Urtheile ;  der  Antheil 
der  Gefühle  und  Begehrungen  an  dieser  Function  ist  noch  un^ 
aufgeklärt,  tritt  aber  gegen  den  der  Vorstellungen  und  Urtheile 
zweifellos  weit  zurück.  Allfälliges  Eintreten  von  Gefühlen  aus 
rein  physischen  (physiologischen)  Ursachen  ohne  psychisch 
actuelle  Voraussetzung  kann  für  uns  aufser  Betracht  bleiben. 

Diese  G^fühlsvoraussetzung  kommt  aber  in  der  Begel  iii 
zweifacher  Function  zur  Geltung,  in  einer  phänomenalen  und  in 
einer  der  inneren  Wahrnehmung  direct  nicht  zug&nghchen.  Die 
erste  besteht  darin,  dafs  sie  den  Gegenstand  des  Gefühls  zum 
Bewufstsein  bringt.  Es  giebt  normalerweise  kein  Gefühl  ohne 
Gegenstand.  Wer  sich  freut,  mufs  sich  über  etwas  freuen, 
wer  ästhetische  Lust  geniefst,  mufs  sich  an  etwas  ergötzen. 
Dieses  „Etwas"  ist  der  unerläfsliche  Gegenstand  des  Gefühls,  und 
die  VorsteUung  davon"  bezw.  das  Urtheil  darüber  giebt  in  diesem 
Sinne  die  psychologische  Voraussetzung  des  Gefühls  ab.  Dad 
Gefühl   „bezieht"   sich  auf  seinen  Gregenstand,   die  Vorstellung 


*  Vergl.  meine  Arbeit  „lieber  willkürliche  VorsteUungsverbindung''« 
Diese  Zeitachr.  12,  186  ff. 

•  Vergl.  Ehrenpels,  „Ueber  Grestaltqualitäten'^,  Viertdjahrsachr.  f.  wisa. 
Fhilos.  1890,  249 ff.,  und  Meinong,  „Zur  Psychologie  der  Complexionen  und 
Delationen",  diese  Zeitachr,  2,  245  ff. 


Zur  psydiologUchen  Analyse  der  ästhetüchen  Einfühlung,  13 

desselben  ist  gewissermaafsen  in  das '  Gefühl  eingeschlossen,  sie 
steht  zum  Grefühl  in  einer  engen,  innerlich  wahrnehmbaren  Re- 
lation, in  der  das  BewuTstsein  von  der  Zusammengehörigkeit 
dieses  Grefühls  und  dieser  Vorstellung  Uegt 

Die  zweite  Function  der  Gefühlsvpraussetzung  besteht  darin, 
dafs  sie  die  (psychische)  Ursache  des  Gefühls  darstellt  (in  dem- 
selben Sinne,  in  dem  bei  der  Association  von  Vorstellungen  die 
eine  Vorstellung  Ursache  des  Eintretens  der  zweiten  ist).  Diese 
Function  ist  natürlich  durch  die  innere  Wahrnehmung  nicht 
faTsbar,  da  ja  das  Causalverhältnifs  immer  und  überall  unwahr- 
nehmbar bleibt.  Die  Entscheidung  darüber,  ob  eine  gegebene 
Vorstellung  bezw.  ein  gegebenes  Urtheil  die  Ursache  eines  be 
stimmten,  actuellen  Gefühles  ist  oder  nicht,  kann  demnach 
theoretisch  niemals  den  Charakter  von  Evidenz  der  Gewifsbeit 
gewinnen,  viehnehr  stets  nur  mit  jener  wenn  auch  unter  Um- 
ständen hohen  Wahrscheinlichkeit  abgegeben  werden,  an  der  es 
sich  alle  unsere  Erkenntnifs  über  Ursachen  genügen  lassen  mufs, 
und  die,  so  sehr  sie  der  Gewifsbeit  praktisch  gleiclikommt,  die 
Möglichkeit  des  Irrthums  durchaus  nicht  ausschliefst 

Die  Regel  ist .  nun  allerdings,  dafs  beide  Functionen  von  ein 
und  derselben  Vorstellung  (Urtheil)  ausgeübt  werden,  die  dann 
die  Rolle  der  vollständigen  Gefühlsvorraussetzung,  der  phäno- 
menalen sowie  der  causalen,  spielt  Die  Vorstellung,  auf  deren 
Gregenstand  sich,  der  inneren  Wahrnehmung  nach,  das  Gefühl 
bezieht,  ist  gleichzeitig  die  psychische  Ursache,  durch  die  das 
Gefühl  erregt  worden  ist 

Trotz  dieser  die  Regel  bildenden  Coincidenz  müssen  die 
beiden  Functionen  dennoch  von  einander  unterschieden  werden; 
denn  erstens  sind  sie  tliatsächUch  und  begrifOich  von  einander 
verschieden,  und  zweitens  kommen  in  der  psychologischen 
Empirie  wirklich  Fälle  vor,  in  denen  diese  Coincidenz  gestört 
ist  und  die  beiden  Functionen  auf  verschiedene  Thatsachen  ver- 
theUt  sind.  In  solchen  Fällen  behauptet  sich,  eben  wegen  der 
Unwahmehmbarkeit  des  Causalverhältnisses ,  in  Folge  der 
Analogie  mit  der  Norm,  freilich  zumeist  die  Meinung,  der  Gegen- 
stand, auf  den  sich  das  Gefühl  bezieht,  sei  zugleich  auch  Ur- 
sache desselben,  also  die  phänomenale  Gefühlsvoraussetzung  falle 
zusammen  mit  der  causalen.  Aber  das  ist  dann  eben  ein  Irr- 
thum;  wie  es  ja  zuweilen  vorkommt,  dafs  man  sich  über  die 
Ursachen  der  eigenen  Gefühle  täuscht  —      ^ 


14  Stepkan  WitasA. 

Diese  kurze  Becapitolation  des  Gesetzes  der  Geföhlserregung 
genügt  für  unsere  Zwecke,  und  wir  können  nun  zur  Anwendung 
auf  unsere  Frage  schreiten. 

Nach  dem  Vorstehenden  ist  klar,  dab  wir  bei  der  Unter- 
suchung darüber,  ob  die  Thatsache  der  Einfühlung  durch  actuelle 
Grefühle  ausgemacht  wird«  einfach  nachzusehen  haben,  ob  die  für 
diese  fraglichen  Gefühle  durch  das  allgemeine  Gesetz  der  Gre- 
fühlserregung  geforderten  Voraussetzungen  vorhanden  sind. 

Als  Grefühlsvoraussetzungen  kommen,  wie  schon  erwähnt, 
zunächst  Vorstellungen  und  Urtheile  in  Betracht  Nun  ist  es 
kein  Zweifel,  dafs  es  in  den  BewuTstseinszuständen,  die  wir  als 
Einfühlung  kennen,  an  solchen  durchaus  nicht  fehlt  Frage  ist 
nur,  ob  sich  unter  dieser  Menge  von  Vorstellungen  auch  solche 
finden,  denen  nach  sonstigen  Analogien  der  Erfahrung  die  zwei- 
fache Rolle  der  Voraussetzung  zugeschrieben  werden  kann. 

Was  steht  an  Vorstellungsmateriale  zur  Verfügung?  Vor 
Allem  die  Wahmehmungsvorstellungen  yon  den  Kunst-  oder 
Naturobjecten,  welche  Gegenstand  des  jeweiHgen  ästhetischen 
Genusses  sind,  also  die  Einfühlung  anregen. 

Diese  Vorstellungen  können  —  der  Umfang  möglicher 
Gegenstände  ästhetischer  Betrachtung  ist  ja  geradezu  uner- 
schöpflich —  alleryerschiedensten  Inhalts  sein.  Ich  begnüge 
mich  mit  einigen  Beispielen;  das  Ergebnifs  läTst  sich  verallge- 
meinem. 

Ich  sehe  eine  tragische  Person  auf  der  Bühne  dargestellt; 
sie  zeigt  in  packender  Anschaulichkeit  tiefe  und  schmerzliche 
innere  Erregung.  Auch  mein  ganzes  Innere  geht  auf  in  der 
dargestellten  Situation,  und  die  seelische  Erregung  der  Person 
auf  der  Bühne  wird  auch  in  mir  lebendig. 

Oder :  Ich  versenke  mich  in  eine  plastische  Darstellung  des 
Atlas,  wie  er,  unter  der  ungeheuren  Last  des  Weltalls  seufzend, 
sich  durch  äufserste  Anspannung  aller  Kräfte  gegen  das  Er- 
drücktwerden stemmt ;  meine  Muskeln  zucken  und  spannen  sich, 
und  ich  fühle  förmlich  die  angstvolle  Anstrengung.  —  Noch 
ein  Beispiel :  Eine  Siegesfanfare.  Freudiges,  stolzes  Ejaftgefühl 
durchrieselt  meine  Glieder. 

Wir  sehen  sofort :  Die  Wahrnehmungsvorstellungen  sind  nicht 
geeignet,  als  Vorraussetzungen  dieser  (eingefühlten)  Gefühle  in 
Anspruch  genommen  zu  werden,  weder  als  phänomenale  noch 
als  causale.    Man  ist  nicht  über  den  Anblick  des  Schauspielers 


Zur  psychologischen  Afwlyse  der  ästhetischen  EinftUdung,  15 

schmerzlich  erregt,  die  Angst  und  Anstrengung  hat  nicht  den 
Anblick  der  plastischen  Figur  zum  Gegenstand  und  nicht  über 
den  Trompetenstofs  ist  man  erfreut.  Das  sagt  die  innere  Wahr- 
nehmung deutlich  genug.  Und  dafs  diese  Wahrnehmungsvor- 
stellungen nicht  die  directe  Ursache  der  eingefühlten  Gefühle 
sein  könen,  lehrt  jede  Analogie. 

Die  WahmehmungsYorstellungen  sind 's  also  nicht.  Das  hätte 
aber  noch  nichts  zu  sagen.  Es  sind  genug  Einbildungs-  (Erinne- 
rungs-  und  Phantasie-)  Vorstellungen  da.  Unter  diesen  kann  sich 
ja  finden,  was  die  Voraussetisung  der  eingefühlten  Gefühle  ab* 
giebt. 

So  wollen  wir  sehen,  was  da  zur  Auswahl  vorliegt 
Fast  Alles,  was  wir  erfahren,  wenn  wir  dem  Spiele  auf 
der  Bühne  mit  Verständnifs  folgen,  wird  durch  reproducirte 
Vorstellungen  geleistet.  Der  Sinn  der  Reden,  das  Verständnifs 
der  Gtosten,  der  Gang  der  Handlimg,  die  ganze  dramatische 
Situation  wird  uns  auf  diesem  Wege  vermittelt  Und  in  diesem 
ganzen  überreichen  Complex  von  Vorstellungen  findet  sich  that- 
sächlich  das,  was,  sofern  nur  die  Dichtung  lebenswahr  ist,  Gegen- 
stand und  Ursache  der  schmerzlichen  Erregung  der  dargestellten 
Person  bildet  Sie  ist  unglücküch,  betrübt,  etwa  über  verlornes 
Glück,  über's  Versagen  der  Kräfte.  Die  natürliche  Voraussetzung 
ist  gefunden,  aber  die  Voraussetzung  für  das  Gefühl  —  der 
Bühnenperson.  Für  mich,  den  Zuschauer,  ist  das  Unglück  dieser 
zweiten  Person  wohl  nicht  gleichgültig,  es  hat  oder  hätte  gefühls- 
erregende Bedeutung;  aber  ebensowenig,  als  ich  die  Schmerzen 
memes  krank  damiederUegenden  Freundes,  so  wie  er,  fühle, 
ebensowenig  leide  ich  unter  dem  Unglück  eines  Andern  —  dessen 
Schicksal  mit  dem  meinen  nicht  weiter  zusammenhängt  —  in 
gleichem  Sinne  wie  dieser;  ich  fühle  nicht  den  gleichen  Schmerz 
wie  er,  sondern  einen  andersartigen,  nämUch  Mitleid.  Die  Schick- 
sale und  Ereignisse,  die  die  dargestellte  Person  unglücklich 
machen,  d.  h.  also  von  ihr  zur  Voraussetzung  ihres  Schmerz- 
gefühls vorgestellt  werden,  können  —  abgesehen  davon,  dafs  sie 
nicht  wirkhch  sind  —  schon  deshalb  als  die  gesuchte  Voraus- 
setzung für  das  nach  der  ActuaUtätsansicht  vom  Zuschauer  aus- 
gelöste und  in  die  Bühnenperson  verlegte  Gefühl  nicht  ange- 
sehen werden,  weil  sie  für  den  Zuschauer  die  causale  Function 
versagen.  Für  diesen  können  sie  höchstens  Voraussetzung  anderer 
Gefühle,  etwa  des  Mitleids,  werden. 


16  St^han  Witasek. 

Aber,  könnte  man  nun  sagen,  das  Eigenthümliche  und 
Wesentliche  der  Einfühlung  liegt  ja  eben  darin,  dals  man  sich 
in  die  Person  oder  Sache,  die  ihren  Gegenstand  abgiebt,  gewisser- 
maafsen  hineinversetzt,  sich  mit  ihr  identificirt,  eins  fühlt  Dann 
müssen  die  Schicksale  der  auf  der  Bühne  dargestellten  Person 
auf  die  Gefühle  des  einfühlenden  Zuschauers  ganz  ebenso  wirken, 
wie  auf  jene  selbst,  und  was  für  jene  causale  und  phänomenale 
Voraussetzuixg  ist,  mufs  es  dann  auch  für  diesen  sein.  — 

Was  heifst  das,  sich  in  eine  andere  (dargestellte)  Person 
hineinversetzen?  Der  von  dieser  metaphorischen  Ausdrucks- 
weise getroffene,  Jedermann  aus  der  eigenen  psychologischen 
Erfahrung  wohlbekannte  psychische  Sachverhalt  ist  meines  Er- 
achtens  nichts  Anderes  als  ein  anschauliches  Vorstellen  des 
Seelenzustandes  der  einzufühlenden  Person.  Das  giebt  die 
ActuaUtätsansicht  jedoch  nicht  zu.  Was  kann  sie  also  unter 
diesem  „Sich-hineinversetzen"  verstehen? 

Meines  Erachtens  dreierlei  —  aber  darunter  nichts  Brauch- 
bares. Nämlich  zunächst,  daTs  der  Zuschauer  wirklich  urtheüt, 
er  sei  mit  der  dargestellten  Person  identisch,  er  sei  die  darge- 
stellte Person;  ein  solches  Urtheil  ist  —  den  Fall  der  Psychose 
natürlich  ausgenommen  —  erstens  psychisch  unmöglich,  zweitens 
nach  dem  Zeugnifs  unserer  inneren  Erfahrung  in  der  zu 
analysirenden  psychischen  Situation  thatsächlich  nicht  vor- 
handen; und  drittens  ist  es  sehr  fraglich,  ob  die  Hinzufügung 
eines  solchen  Urtheils  zu  der  für  den  Zuschauer  noch  unwirk- 
samen Voraussetzung  überhaupt  im  Stande  sein  könnte,  deren 
gefühlserregende  Wirksamkeit  herbeizuführen. 

Aus  ganz  ähnlichen  Gründen  ist  auch  die  zweite  Auf- 
fassung, welche  die  ActuaUtätsansicht  dem  „Sich -hinein -ver- 
setzen" unterlegen  könnte,  unannehmbar.  Sie  bestünde  darin, 
dafs  nicht  geradezu  das  wirkliche  Urtheil  der  eigenen  Identität 
mit  der  dargestellten  Person  gefällt,  sondern  nur  eine  Annahme, 
eine  Fiction^  dieses  Inhalts  gemacht  wird.  Eine  Psychose  wäre 
dazu  nicht  mehr  nöthig.  Aber  thatsächlich  denke  ich  in  dieser 
Situation  fingirend  ebensowenig  wie  urtheilend  an  mein  Ich 
oder  an   eine  Relation  meines  Ichs  zu  einem  andern;   das   ist 


^  Die  psychologisch -definitorische  Bestimmung  des  Thatbestands   der 
Annahme  wird  demnächst  von  anderer  Seite  gegeben  werden. 


Zur  psychologischen  Analyse  der  ästhetischen  Einfühlung.  17 

dem  Zeugnifs  der  inneren  Wahrnehmung  deutlich  genug  zu  ent- 
nehmen. 

Die  dritte  mögliche  Auffassung  wäre  die :  Ich  betrachte  die 
dargestellte  Person,  ihr  Thun  imd  Lassen,  ihre  äufsere  Lage, 
ihre  Schicksale  und  ich  mache  in  jedem  einzelnen  Falle  dazu 
die  Fiction  (Annahme),  mich  in  gleicher  Lage  zu  befinden.  Es 
ist  gewifs  richtig,  dafs  unter  Umständen  das  „Sich-hinein-ver- 
setzen"  in  die  Lage  eines  anderen  dadurch  erheblich  gefördert 
wird,  dafs  man  sich  vorstellt,  man  werde  vom  gleichen  Greschicke 
getroffen.  Aber  wer  immer  seine  eigene  Erfahrung  daraufhin 
prüft,  wird  finden,  dafs  er  sich  beim  Geniefsen  von  szenischen 
Darstellungen  dramatischer  Kunstwerke  nur  höchst  selten  und 
ganz  ausnahmsweise  dieses  so  complicirten  Umweges  bedient, 
dafs  die  Einfühlung  viel  unmittelbarer  und  ohne  ausdrücklichen 
Gedanken  an  das  eigene  Ich  vor  sich  geht.  Uebrigens  läfst 
sich  ja  die  Probe  aufs  Exempel  machen.  Man  stelle  irgend 
ein  Ereignifs  vor,  das,  wenn  es  wirkHch  einträte,  heftige  gefühls- 
erregende Wirkung  ausüben  müfste;  etwa,  dafs  man  sich  in 
Todesgefahr  befände,  oder  den  Verlust  eines  geliebten  Wesens 
erleide;  völlig  gleichgültig  fürs  Gefühl  sind  solche  Fictionen 
(Annahmen)  wohl  nicht,  aber  die  Gefühle,  die  sie  thatsächlich 
zumeist  anregen,  sind  von  so  kümmerUch  geringer  Intensität, 
dafs  sie  gewifs  nicht  ausreichen,  die  Einfühlung  in  ihrer  bis- 
weilen geradezu  ergreifenden  Gewalt  auszumachen.  Sind  wir 
doch  gegenüber  den  meisten  nur  einigermaafsen  ungewöhnlichen 
Situationen,  wenn  wir  sie  noch  nicht  selbst  erlebt  haben  und 
wir  uns  nur  in  sie  hineindenken,  kaum  im  Stande  zu  ver- 
muthen,  welche  Gefühlsreaction  sie  in  uns  im  Falle  ihrer  Ver- 
wirklichung anregen  würden:  eine  Folge  davon,  wie  schwach  die 
thatsächliche  Gefühlswirkimg  blofser  Fictionen  (Annahmen)  ist. 

Schhefslich :  Mufs  denn  der  Einfühlende  immer  von  gleichen 
Gefühlsdispositionen  sein  wie  die  dargestellte  Person?  Mufs 
denn  auf  den  Zuschauer  das,  was  die  dargestellte  Person  erlebt, 
wenn  er  es  selbst  erlebte,  die  gleiche  Gefühlswirkimg  ausüben, 
wie  auf  diese?  Nur  unter  solcher  Bedingung  ist  nämUch  eine 
Einfühlung  im  Sinne  der  Actualitätsansicht  möglich.  Diese  Be- 
dingung ist  jedoch  gewifs  nicht  überall,  wo  Einfühlung  statt- 
findet, erfüllt.  Ich  kann  mich  sehr  lebhaft  einfühlen  in  die 
geldgierigen  Geizhalsleiden-  und  freuden  eines  Shylock,  obwohl 
ich  selbst  derartiger  Regungen   in  Wirklichkeit    nicht    im   Ge- 

Zeitschrift  für  Psychologie  25.  2 


18  ^  l^q)han  Witasek. 

ringsten  fähig  bin;  und  die  feigste  Seele,   die  im  Theater  sitzt; 
nimmt  Theil  an  der  Furchtlosigkeit  Jung-Siegfried's. 

Also  auch  diese  Art,  das  Sich-hineindenken  in  ein  fremdes 
Wesen  zu  verstehen,  führt  nicht  zu  jenen  actuellen  Gefühlen 
und  nicht  zu  jenen  Gefühlsvoraussetzungen,  deren  die  Actualitäts- 
ansicht  für  ihre  Auffassung  der  Einfühlung  bedarf.  Eine  andere; 
bisher  noch  unbesprochene  Art  dürfte  aber  kaum  auszudenken 
sein.  Uebrigens  müfste  sie  gewifs  auch  —  sollte  sie  nicht  zu- 
sammenfallen mit  der  gleich  Anfangs  erwähnten  Auffassung  der 
Vorstellungsansicht  —  irgend  welche  das  eigene  Ich  in  seinem 
VerhäJtnifs  zum  szenisch  Dargestellten  betreffende  Urtheile  oder 
Annahmen  zu  Hülfe  nehmen,  imd  das  widerspricht  als  viel  zu 
künstlich  und  complicirt  offenkundig  den  Daten  der  directen 
inneren  Wahrnehmung. 

Nur  einen  Weg,  ohne  derartige  Urtheile  oder  Annahmen 
das  „Sich-hlneindenken  in  ein  fremdes  Wesen"  auf  dem  Boden 
der  Actuahtätsansicht  zu  verstehen  und  als  gefühlserregend  dar- 
zustellen, könnte  man  noch  versuchen,  indem  man  an  die  per- 
sönlichen Lebenserinnerungen  des  Zuschauers,  die  ihm  durch 
die  scenischen  Vorführungen  etwa  angeregt  werden,  denkt.  Dafs 
solche  Erinnerungen  unter  Umständen  angeregt  werden,  ist 
Thatsache,  und  dafs  sie  zumeist  nur  verschwommen  und  un- 
deutlich zum  Bewufstsein  kommen  und  sich  kaum  bedeutend 
über  dessen  Schwelle  erheben,  mag  der  beabsichtigten  Auffassung 
eher  dienlich  als  abträghch  sein.  Aber  die  Gefühle  der  Freude, 
der  Trauer,  die  durch  solche  Erinnerungen  allenfalls  angeregt 
werden,  sind  dann  Gefühle,  die  mich  und  mein  Schicksal  be- 
treffen, also  unmittelbar  zur  Einfühlung  nicht  zu  brauchen; 
denn  die  Einfühlung  verlangt,  dafs  man  d  i  e  Freude,  die  Trauet 
fühlt,  die  in  der  dargestellten  Person  steckt,  die  also  mit  der 
Vorstellung  von  deren  Schicksal  als  mit  ihrer  phänomenalen 
Voraussetzung  verbunden  ist.  Aufserdem  aber  wäre  es  ja  doch 
nur  dem  Zufall  anheimgegeben,  dafs  der  Zuschauer  entsprechende 
Erinnerungen  überhaupt  zur  Verfügung  hat  und  schliefslich 
könnten  derartige  gefühlsbetonte  Reminiscenzen  persönüchster 
Natur  den  ästhetischen  Genufs  nur  stören,  keineswegs  heben. 
Der  auch  die  ästhetische  EmpfängHchkeit,  besonders  die  Ein* 
fühlung  fördernde  Einflufs  eines  reichen  eigenen  Lebens  wird 
dadurch  nicht  in  Abrede  gestellt,  er  ist  aber  in  anderer  Weise 
zu  verstehen.  — 


Zw  psychologischen  Analyse  der  ästhetischen  Einfühlung.  19 

Dieses  eigenthümliche  Sich-hinein- versetzen  in  die  Lage  der 
ästhetisch  betrachteten  dargestellten  Person  ist  also  auf  dem 
Boden  der  Actualitätsansicht  selbst  nicht  mehr  psychologisch  zu 
begreifen.  Es  ist  daher  auch  nicht  geeignet,  die  dargestellten 
GrefühlsYoraussetzungen  zu  wirklichen,  causalen  und  phäno- 
menalen GefühlsYoraussetzungen  des  Zuschauers  zu  machen. 
Und  damit  sind  wir  zur  ErkenntniTs  gelangt,  dafs  es  an  diesen 
Gefühlsvoraussetzungen,  wenigstens  im, eben  analysirten  Falle, 
überhaupt  fehlt.  — 

Wir  mufsten  das,  was  wir  eben  nicht  fanden,  unter  den 
durch  die  Betrachtung  des  ästhetischen  Gegenstandes  angeregten 
Einbildungs-  (Erinnerungs-  und  Phantasie-)  Vorstellungen^  suchen. 
Diese  sind  natürlich  je  nach  dem  Gegenstande  verschieden. 
Was  ihnen  in  einem  Falle  abgeht,  könnten  sie  in  einem  anderen 
möglicherweise  doch  enthalten,  imd  ich  untersuche  daher  noch 
weitere  Beispiele. 

Ich  höre  eine  Trauermusik.  Sie  bringt  die  Gefühle  er- 
schütternden Schmerzes,  herber  Trauer  ergreifend  zum  Ausdruck 
tmd  ich  stehe  ganz  in  ihrem  Banne,  lieber  die  Musik  selbst, 
die  ich  höre,  trauere  ich  nicht;  darüber  haben  wir  uns  schon 
geeinigt  Wo  sind  nun  aber  die  erforderlichen  psychologischen 
Voraussetzungen  der  Trauer,  die  ich  —  im  Sinne  der  Actualitäts- 
ansicht —  fühle?  Meine  Trauer  mufs  Gegenstand  und  Gi^und 
haben,  man  kann  nicht  über  Nichts  trauern.  'Nur  xmter  den 
durch  das  Anhören  der  Musik  reproducirten  Einbildungsvor- 
stellungen können  wir  diese  erforderliche  Voraussetzung  suchen. 

Solcher  Vorstellungen  giebt  es  freilich  genug  und  mannig- 
fachster Art.  In  mehr  oder  minder  deutlichen  Zügen  geht  das 
Bild  einer  Leichenfeier  an  unserem  geistigen  Auge  vorüber ;  wir 
sehen  den  dunklen  Katafalk,  die  Fackeln  und  die  schwarz- 
behängten Pferde,  das  ganze  düstere  und  feierUche  Ceremoniell. 
Aber  wie  oft  kommen  wir,  besonders  in  den  grofsen  Städten, 
zufällig  zum  wirklichen  AnbUck  dieser  Dinge:  sie  lassen  uns 
ganz  kalt;  um  wie  viel  weniger  können  wir  erwarten,  dafs  sie 
uns  in  der  blofsen  Vorstellung  zur  Trauer  bringen!  Der  blofse 
äufsere  Anblick  ist  an  sich  überhaupt  kein  Gegenstand  der 
Trauer,  er  entlehnt  seine  allfällige  emotionale  Wirkung  nur 
durch   Gefühlsübertragung   vom   AnlaTs  der  ganzen  Ceremorde 


^  Sowie  den  sich  daran  schliessenden  TJrtheilen  oder  Fictionen. 

2* 


20  Stephan  Witasek, 

her:  Der  Tod  hat  em  Menschenleben  genommen.  In  diesem 
Anlafs  liegt  die  Wurzel  der  Trauer.  Wo  er  fehlt,  wo  an  ihn 
nicht  gedacht  wird,  fehlt  auch  die  nothwendige  Voraussetzung 
zu  diesem  Gefühl;  da  kann  es  keine  Trauer  geben.  Aber  viel- 
leicht kommt  uns  im  Strome  der  von  der  Musik  angeregten  Vor- 
stellungen und  Gredanken  auch  diese  Fiction?  Wir  stellen  uns 
vor,  es  sei  Jemand  gestorben.  Doch,  was  könnte  das  ausmachen? 
Hundertmal  hören  und  ^erleben  wir  es  in  WirkUchkeit  —  es  ist 
ims  kein  Anlafs  zur  Trauer.  Jedes  irgend  beUebigen  Menschen 
Tod  kann  mich  nicht  rühren;  nm*  dessen,  der  mir  nahe  stand, 
oder  der  zu  jenen  wenigen  Gestalten  gehört,  die  der  ganzen 
Menschheit  nahe  stehen.  Die  geforderte  Fiction  wird  also 
compücirter;  entweder  über  den  Tod  eines  Freundes,  eines 
Bruders  oder  „suUa  morte  d'un  eroö".  Und  zwar  nicht  nur  im 
Allgemeinen;  an  eine  ganz  bestimmte  Person  mufs  sie  sich 
halten;  denn  das  blofse  Abstractum  wirkt  nicht,  vollends  nicht 
in  der  Annahme.  —  Nun  frage  ich:  wer  mufs,  mn  den  Trauer- 
marsch der  Eroica  zu  verstehen  und  zu  geniefsen,  in  Gedanken 
seinen  Freund  sterben  lassen  oder  den  Tod  seines  Herrschers 
denken?  Wer  thäte  so?  Wer  macht,  wenn  er  diese  Musik  hört, 
so  weite,  verwickelte  Gedankenumwege,  ehe  er  verspürt,  was  sie 
ihm  ausdrückt?  Der  offenkimdige  Cirkel.  Denn  freilich:  Ge- 
danken solcher  Art  können  ja,  müssen  nicht  kommen;  aber 
nicht  als  Voraussetzung,  sondern  als  Folge  des  Gefühlseindrucks 
der  gehörten  Musik.  Wie  sollte  man's  denn  sonst  verstehen,  daf» 
eine  und  dieselbe  Musik  Vorstellimgen  und  Gedanken  von  an  sich 
beUebigem,  verschiedenstem  Gegenstande  anregt,  die  nur  die 
gleiche  Gefühlswirkung  gemeinsam  haben?  Der  Gefühlseindruck 
ist  das  Einheitliche,  das,  nicht  über  gedankliche  Voraussetzungen, 
unmittelbar  von  der  Musik  ausgeht;  Vorstellungen,  Phantasien, 
Fictionen  folgen  allenfalls  nach. 

Vielleicht  auch  Erinnerungen.  Wer  Trauermusik  hört,  fühlt 
neuerdings  die  Wunde  bluten,  die  ihm  der. Tod  eines  geliebten 
Wesens  jüngst  geschlagen.  Das  ist  nicht  Einfühlung,  das  ist 
eigener  Schmerz.  Der  macht  an  sich  ästhetischen  Genufs  zu 
nichte;  kann  aber  auch,  wenn  Einfühlung  bereits  im  Gang 
und  überhaupt  noch  möglich,  sie  unterstützen.  Davon  noch 
später. 

Auch  mancher  philosophische  Gedanke,  etwa  über  die  Ver- 
gänglichkeit alles  Gewordenen,  über  irdisches  Leben  und  ewiges 


Zur  psychologischen  Analyse  der  ästhetischen  Einfühlung.  21 

Theben,  mag  sich  vorübergehend  regen.  Solche  Gedanken  greifen 
an  die  Seele.  Aber  was  sie  von  Gefühlen  anregen,  bleibt  zu- 
nächst noch  im  Hörer,  trägt  unmittelbar  nichts  bei  zm*  Ein- 
fühlung, und  wäre  auch  viel,  viel  zu  wenig  diese  zu  erklären.  — 

Wir  finden  auch  in  diesem  Beispiele  die  Gefühlsvoraus- 
setzungen nicht,  die  von  der  ActuaUtätsansicht  gefordert  werden. 
All  das  bereitwillige,  weitgehende  Entgegenkommen,  das  wir  ihr 
auf  der  Suche  nach  den  Voraussetzungen  erwiesen  haben,  liefs 
sie  uns  nicht  entdecken,  die  wohlgemeinten  Interpretationen  und 
Constructionen,  die  wir  aus  gutem  Willen,  entgegen  der  offen- 
kundigen Unmittelbarkeit  der  musikalischen  Einfühlung,  ver- 
sucht haben,  waren  vergeblich.  Sehr  bezeichnend  schon  deshalb, 
weil  es  ja  doch  eine  phänomenale  Fimction  der  Voraussetzung 
giebt,  und  man  es  also  dem  Gefühle,  wenn  anders  wirklich  eines 
da  ist,  sozusagen  vom  Gesicht  müfste  ablesen  können,  worauf  es 
sich  bezieht,  so  dafs  ein  Hin-  imd  Hersuchen  und  Probiren  aus- 
geschlossen ist  Wir  finden  keine  Gefühlsvoraussetzung;  dem- 
nach kann,  was  die  Einfühlung  ausmacht,  auch  in  diesem  Bei- 
spiele nicht  wirkliches  Gefühl  sein.  — 

Zwei  Beispiele  könnten  natürlich  zur  Verallgemeinerung 
dieses  Ergebnisses  nicht  genügen.  Aber  die  Evidenz  etwa  durch 
sogenannte  vollständige  Induction  anzustreben,  wäre  ein  aus- 
sichtsloses Beginnen.  Viel  eher  kommen  wir  zum  Ziele,  wenn 
wir  uns  vor  Augen  halten,  wie  viel  an  sich  bereits  allgemein 
Gültiges  in  den  beiden  eben  ausgeführten  Beispielen,  zumal  im 
ersten,  enthalten  ist  Es  ist  geradezu  typisch  für  alles,  was  an 
künstlerischen  Darstellungen  den  Menschen  und  sein  Dasein 
^um  Gregenstand  hat 

In  den  Werken  der  Dichtkunst,  die  auf  scenische  Darstellimg 
verzichten  imd  sich  ledigHch  des  gehörten  oder  gelesenen  Wortes 
bedienen,  werden  menschliche  Gestalten  und  Schicksale  geradeso 
vors  geistige  Auge  gestellt  wie  auf  der  Bühne  vors  leibHche: 
für  die  Einfühlung  im  Wesenthchen  der  gleiche  Fall;  nur  die 
Anregung  der  Einfühlung  geschieht  hier  und  dort  auf  zum 
Theil  verschiedenem  Wege.  —  Was  Epik  und  Lyrik  von  den 
Darstellungsmitteln  des  aufgeführten  Dramas  verschmähen, 
machen  sich  Skulptur  und  Malerei  zu  eigen.  Auch  hier  im 
Wesentlichen  der  gleiche  Fall.  Der  blofse  Anblick  des  vaticani- 
schen  Apoll  giebt  keine  adäquate  Voraussetzung  zu  stolzen, 
hochgemuthen  Gefühlsregungen  ab,  schon   deshalb   nicht,  weil 


22  Stephan  Witaaek. 

Stolz  ein  Urtheilsgefühl  ist,  d.  h.  ein  solches,  das  ein  ürtheil,  ein 
(wahres  oder  falsches)  Wissen  um  eigenen  Besitz  und  eigenes 
Können  zu  seiner  Voraussetzung  hat,  während  der  Anblick  ja 
nur  blofses  Vorstellen  ist  Und  die  Gredanken,  die  der  Anblick 
anregt,  betreffen  nicht  des  Beschauers  Vollkommenheit  und 
Kraft,  geben  ihm  also  auch  nicht  den  AnlaTs  zu  jenen  stolzen 
Hochgefühlen.  Wohl  aber  ist  es  umgetehrt  der  Ausdruck  jener 
Gefühle,  den  der  Beschauer  sofort  versteht,  d.  h.  der  ihn  zu- 
nächst zur  Vorstellung  jener  Gefühle  bringt  imd  der  ihm  dann 
erst  jene  Gedanken  an  Vollkommenheit  und  Kraft  anregt  Es 
ist  im  Ganzen  dasselbe  wie  in  den  vorhin  ausgeführten  Analysen. 

Nur  die  Baumkünste,  Architektur  und  Ornamentik,  scheinen 
sich  nicht  fügen  zu  wollen,  und  thatsächUch  haben  auch 
die  Vertreter  der  ActuaUtätsansicht  ihre  Beispiele  zumeist  diesen 
Gebieten  entnommen.  Lipps'  berühmte  dorische  Säule  ist  ein 
Typus  geworden.  Was  thut  die  Säule?  Sie  regt  in  mir  Vor- 
stellungen von  gewissen  Bewegungen  imd  Bewegungstendenzen 
an.  Diese  Vorstellungen  regen  ihrerseits  bestimmte  Gefühle  an, 
die  dann  in  die  Säule  hineinverlegt,  eingefühlt  werden.  —  Es 
ist  gewifs  wahr,  dafs  die  Vorstellungen  von  Bewegungen,  seien 
sie  mm  visueller  oder  kinästhetischer  Art,  in  der  Regel  eine 
gewisse  Gefühlsbetonung  zeigen;  und  zwar  gilt  das  nicht  nur 
von  den  WahrnehmungsvorsteUungen,  sondern  auch,  freiüch  in 
bedeutend  abgeschwächtem  Maafse,  von  den  Einbildungs-  (Phan- 
tasie und  Erinnerungs-)  Vorstellungen  der  Bewegungen.  Auch 
ist  dabei  die  Beziehung  auf  eine  Person,  ob  auf  die  eigene  oder 
eine  andere,  gleichgültig,  genauer  überflüssig;  denn  das  Gefühl 
knüpft  sich  als  sinnUches  Gefühl  an  die  (Wahmehmungs-  etc.) 
Vorstellung,  nicht  an  die  Constatirung  einer  Thatsache^ 
etwa  der  Actualisirung  dieser  Bewegung,  und  Einbildungsvor- 
stellungen der  bezeichneten  Art  werden,  das  giebt  Jedermann 
aus  seiner  persönlichen  Erfahrung  zu,  durch  den  Anblick  von 
Gestaltungen  der  Architektur,  der  Ornamentik  wirklich  ausgelöst 

Aber  man  gebe  sich  nun  einmal  ehrlich  Rechenschaft 
darüber,  ob  diese  sinnHchen  Gefühle,  von  denen  wir  die  visuellen 
und  besonders  die  kinästhetischen  Bewegungsvorstellungen  in 
der  Regel  begleitet  finden,  quaütativ  und  intensiv  dem  ent- 
sprechen, was  man  in  derart  wirksame  Werke  der  Raumkunst 
durch  Einfühlung  hineinlegt  Es  kommt  nur  auf  eine  Probe  an 
und  die  Probe  kann  Jeder  an  sich  machen,  nur  darf  er  dabei 


Zur  psychologischen  Analyse  der  ästhetischen  Einfühlung.  23 

nicht  vergessen,  dafs  es  ganz  stricte  wörtlich  zu  verstehen  ist, 
wenn  hier  von  den  durch  Bewegungsvorstellungen  ausgelösten 
Gefühlen  die  Rede  ist.  Er  hat  nichts  hineinzulegen,  nichts 
hinein  zu  interpretiren ;  er  hat  ganz  ungezwungen  in  der  natür- 
lichen Verfassung  seines  Ich,  nicht  als  ein  „in  sich  gesteigertes, 
ein  ideales  Ich"  ^  schUcht  und  einfach  auszuprobiren,  wie  das 
Gefühl  aussieht,  das  sich  einstellt,  etwa  wenn  er  sich  aus  ge- 
beugter Stellung  „aufrichtet",  oder  wenn  er  ein  schweres  Gewicht 
emporstemmt,  oder  einem  Druck  durch  Gegendruck  mit  Erfolg 
Widerstand  leistet.  Er  wird  finden,  dafs  das  qualitativ  wie 
intensiv  höchst  kümmerliche  Gefühle  sind.  Dagegen  spricht 
man  von  einem  „stolzen"  Bau,  von  einem  „gedrückten"  Ge- 
wölbe, von  „andächtigen"  Bogen  und  „gebieterischen,  majestäti- 
schen" Fassaden,  und  wie  die  verschiedenen  mehr  oder  weniger 
*  entsprechenden  Ausdrücke  heifsen,  die  man  auf  die  mannig- 
faltigen emotionalen  Werthe  architektonischer  Kunstwirkung 
•überträgt  Man  merkt  sofort,  dieser  quaütative  wie  quantitative 
Reichthum  kann  unmöglich  durch  jene  kümmerUchen,  sinnlichen 
Grefühle  ausgemacht  sein.  Man  merkt  aber  auch,  dafs  es  durch- 
aus nicht  sinnliche  Gefühle  sind,  die  man  in  die  betrachteten 
Kunstwerke  hineinverlegt,  sondern  viel  höher  gebildete,  etwa 
Stolz,  Selbstgefühl  oder  Demuth,  Sehnsucht  und  Andacht.  Die 
•reproducirten  Bewegungsvorstellungen  führen  Ausdrucksbewe- 
gungen vor,  und  ihre  Function  ist  nicht  die  der  phänomenalen 
oder  causalen  G^fühlsvoraussetzung,  sondern  sie  erinnern  ledig- 
lich an  jene  emotionalen  Zustände,  denen  sie  als  Ausdrucks- 
bewegungen entsprechen,  und  diese  Zustände  sind  dann  das 
Material  der  Einfühlung.  Diese  Zustände  können  aber  aus  dem- 
selben Grunde  nicht  als  wirkliche  Gefühle  gegeben  sein,  der  schon 
durch  die  früheren  Beispiele  dargethan  ist.  - 

Es  hegt  mir  völhg  fern,  zu  meinen,  mit  diesen  cursori- 
schen Ausführungen  allen  den  mehr  oder  minder  feinen 
Nuancen  des  Einfühlungsthatbestandes  Rechnung  zu  tragen. 
Auch  gebe  ich  sie  nicht  für  eine  genügende  Würdigung  der 
reichhaltigen,  im  Einzelnen  höchst  interessanten  Untersuchungen 
aus,  die  die  Einfühlung  vom  Standpunkt  der  Actualitätsansicht 
aus  erfahren  hat.  Sie  sollen  nur  eine  Skizze  der  Hauptgedanken 
und  Hauptstützen  der  Vorstellungsansicht  sein.    Und  als  solche 


*  Lipps,  diese  Zeitschrift  22,  S.  432. 


24  Stephan  Witaaek, 

können  sie  sich  damit  begnügen,  deutlich  und  klar  zum  Aus- 
druck gebracht  zu  haben,  dafs  die  psychologischen  Voraus- 
setzungen zu  den  Gefühlen,  die  dinrch  die  Einfühlung  in  den 
ästhetisch  betrachteten  Gegenstand  hineinverlegt  werden,  im 
Bewufstsein  des  Einfühlenden  nicht  gegeben  sind,  diese  „Ge- 
fühle" in  diesem  Bewufstsein  daher  auch  nicht  als  wirkliche, 
actuelle  Gefühle  gegenwärtig  sein  können. 

2. 

Die  Actualitätsansicht  findet  noch  an  einem  anderen  Punkte 
der  Einfühlungsthatsache  beträchtliche  Verständnifsschwierig- 
keiten  und  zwar  bezeichnenderweise  gerade  an  der  Grund-  und 
Kernfrage  des  ganzen  Problems:  Wie  ist  die  die  Einfühlung 
ausmachende  „Grefühlsübertragung"  psychologisch  zu  begreifen? 

Die  Existenz  einer  „Gefühlsübertragung"  wird  Jedermann 
auf  Grimd  seiner  inneren  Erfahrung  zu  bestätigen  geneigt  sein. 
Auch  kann  man  zugeben,  dafs  der  Ausdruck  „Gefühlsübertragung" 
sehr  trefEend  ist,  xind  selbst  den  Laien  unter  den  Gregen- 
ständen  seiner  inneren  Erfahrung  sofort  das  finden  läfst,  was 
damit  gemeint  ist.  Uebrigens  war  die  Psychologie  um  be- 
zeichnende Bilder  für  die  Sache  nicht  verlegen;  sie  spricht 
davon,  dafs  man  die  eigenen  Gefühle  in  den  Gegenstand  der 
ästhetischen  Betrachtung  „hineinverlegt",  ins  Object  „projicirt"; 
dafs  man  dem  Gegenstande  „die  eigene  Seele  leiht"  etc.  —  Das 
sind  alles  gute  Metaphern;  aber  gerade  die  beste  Metapher  ist 
die  schlechteste  Analyse,  und  die  Psychologie  verlangt  Analyse. 
Doch  damit  ist  es  der  Actualitätsansicht  in  diesem  Punkt  sehr 
schlecht  gegangen,  und  unter  den  zahlreichen,  zumeist  recht 
gezwungenen,,  unnatürlichen  Versuchen,  die  Gefühlsübertragung 
von  ihrem  Boden  aus  zu  erklären,  finden  sich  sogar  solche,  die 
sich  bis  zu  metaphysischer  Speculation  versteigen.  Eine  Kritik 
aller  dieser  Versuche  wäre  für  den  vorliegenden  Zweck  viel  zu 
ausschweifend;  ich  begnüge  mich  damit,  den  meines  Erachtens 
klarsten  vorzuführen  und  auf  das  Ergebnifs  aufmerksam  zu 
machen,  zu  dem  er,  vermuthlich  eben  vermöge  der  Klarheit 
seiner  Conception,  schhefsKch  gelangt. 

Es  ist  das  so  ziemUch  der  jüngste,  nämlich  der  Sterk's.^ 
Dort  heifst  es: 


^  P.  Stern,    Einfühlung  und  Association  in  der  neueren  Aesthetik. 


Zur  psychologischen  Analyse  der  ästhetischen  Einfühlung.  2& 

„Die  Thatsache,  dafs  das  in  der  ästhetischen  Betrachtung  . .  • 
verwirklichte  Gefühl  . . .  unmittelbar  durch  die  Wahrnehmung  . . . 
bedingt,  also  an  eine  objective  Thatsache  gebunden  erscheint, 
verleiht  auch  dem  Gefühlsinhalt  den  Charakter  eines  objectiven 
Phänomens.  Es  wird  demnach  psychologisch  verbunden  mit 
jener  Wahrnehmung,  die  uns  zur  Verwirklichung  des  Gefühls- 
inhaltes nöthigte." 

Dazu  ist,  den  Standpunkt  der  Actualitätsansicht  zunächst 
vorausgesetzt,  vor  Allem  zu  bemerken: 

1.  Es  ist  nicht  wahr,  dafs  ein  Gefühl  in  Folge  des  Um- 
Standes,  dafs  es  durch  die  Wahrnehmung  verursacht  ist,  objec- 
tivirt  wird ;  denn  dann  müfste  nicht  nur  überall  dort,  wo  Gefühle 
durch  Wahrnehmung  hervorgerufen  werden,  Einfühlung  ent- 
stehen, es  müfsten  auch  alle  sinnlichen  Gefühle  dieser  Objec- 
tivirung  unterliegen.  Weder  das  Eine  noch  das  Andere  ist  that- 
sächhch  der  Fall.  Wenn  ich  vor  einem  daherrasenden  Auto- 
mobil erschrecke,  so  hänge  ich  den  Schreck  nicht  dem  Auto- 
mobil an;  und  die  Subjectivität  des  Schauders,  den  das  Kratzen 
des  Messers  auf  dem  Porzellan  hervorruft,  oder  des  Schmerzes 
einer  allzu  grellen  Lichtempfindung  steht  aufser  aller  Frage, 
—  was  sich  sehr  gut  damit  verträgt,  dafs  man  die  Lichtempfindung 
oder  gar  das  Licht  selbst  schmerzhaft,  eine  Farbe  schön,  häfsKch 
nennt. 

2.  Ln  Sinne  der  Actualitätsansicht  hegt  gar  keine  Gelegen^ 
heit  mehr  dazu  vor,  das  Gefühl  erst  noch  mit  der  Wahrnehmung 
zu  verbinden,  weil  nach  ihr  das  Gefühl  ohnedies  bereits  an  die 
Wahrnehmung  ^  als  an  seine  Voraussetzung  psychisch  gebunden 
ist  Es  handelt  sich  vielmehr  darum,  das  Gefühl  dem  Gegen- 
stand der  Wahrnehmimg  zu  verbinden.  Diese  Verbindung 
oder  Einfügung  wird  offenbar  in  irgend  einer  Weise  thatsächlich 
vollzogen,  es  besteht  in  ihr  das  WesentUche  der  Einfühlung. 
„Es  fragt  sich  nur,  wie  wir  hier  verbinden  müssen.  Offenbar  . . . 
nicht  anders,  als  wie  wir  überhaupt  mit  Erscheinungen  der 
raumzeitlichen  objectiven  Wirklichkeit  psychische  Phänomene 
zu  verbinden  pflegen.  Das  heifst  nicht  anders,  als  wie  wir  mit 
den  Körpern  lebender  Wesen  die  Vorstellung  ihres  geistigen 


Hambarg  und  Leipzig  1898.    (Beiträge  zur  Äesthettk^  herausg.  v.  Lipps  und 
Webmeb,  Bd.  5.)    S.  681 

^  Richtiger  an  die  durch  die  Wahrnehmung  angeregten  Vorstellungen. 


26  Stephan  Witasek. 

Lebens  verbinden." '  Der  Verfasser  trifft  in  diesem  durch  den 
psychischen  Saxjhverhalt  aufserordentlich  nahegelegten  natür- 
lichsten Ausdruck,  vermuthlich  ohne  an  die  wörtliche  Bedeutung 
und  Tragweite  desselben  zu  denken,  aber  eben  in  dieser  wört- 
lichen Bedeutung  das  Richtige.  Auf  die  Vorstellung  kommt 
es  an.  Wir  erzeugen,  sagt  Steen  weiter,  „die  Geftihlsinhalte  auf 
Grund  von  Wahrnehmungen  der  ästhetischen  Objecte  in  uns, 
um  sie  dann  in  gleicher  Weise  an  die  Objecte  gebunden 
vorzustellen."  Auch  das  heilst  nichts  Anderes,  als  dafs  zur 
Einfühlung  ein  Vorstellen  der  einzufühlenden  psychischen  That- 
ßachen  erforderlich  ist.  Denn  etwas  an  ein  Object  gebunden 
vorstellen  heifst  doch,  es  in  einer  bestimmten  Relation,  Beziehung 
zu  diesem  Object  denken,  oder  anders,  eine  Relation  zwischen 
diesem  Etwas  und  dem  Objecte  denken;  und  es  ist  doch  gewifs 
unmöglich,  eine  Relation  vorzustellen,  ohne  die  Glieder  vorzu- 
stellen, zwischen  denen  sie  besteht. 

Ein  entschiedener  Anhänger  der  ActuaHtätsansicht  ist  hier 
bei  der  Erklärung  der  Gefühlsübertragung,  weil  er  die  Klarheit 
des  Denkens  wahrt,  unversehens  auf  den  Boden  der  Vorstellungs- 
ansicht gerathen:  Ein  vollständig  begreifliches  Ergebnifs  für 
jeden,  der  sich  einmal  deuthch  macht,  auf  welch  geradezu  wider- 
sinnige Paradoxie  es  führt,  die  Gefühlsübertragung  mit  der 
Actualitätsansicht  combiniren  zu  wollen.  Es  ist  freilich  richtig, 
dafs  man  normalerweise  an  die  Zugehörigkeit  der  eigenen, 
actuellen  Gefühle  etc.  zur  eigenen  Person  nicht  ausdrücklich 
denkt;  daraus  folgt  aber  nicht,  dafs  zum  Zwecke  der  Gefühls- 
übertragung nicht  erst  eine  Ablösung  der  Gefühle  von  der 
eigenen  Person  nöthig  sei.  Denn  das  normale,  actuelle  Ge- 
fühl ist  allerdings  weder  von  einem  Urtheil  der  Zugehörigkeit 
zur  Person  des  Fühlenden  begleitet,  noch  trägt  es  in  sich  selbst 
eine  variable  Bestimmung  dieser  Function.  Sondern  es  ist  nur 
.dadurch,  dafs  es  ist  (und  so  lange,  als  es  ist),  ohne  dafs  ich 
^aran  denke,  eben  „mein"  Gefühl;  und  wenn  es  überhaupt 
actualisirt  ist,  so  ist  es  ohne  Weiteres,  unmittelbar  und  implicite 
als  „mein"  Gefühl  actualisirt.  Da  giebt  es  also,  wenn  es  ein 
wirkliches  Gefühl  ist,  kein  Uebertragen  mehr.  Soll  das  Gefühl 
in  ein  anderes  Subject   verlegt  werden,   so   ist  das  nur  durch 


*  Stebn,  a.  a.  0.  S.  69.    Die  typographische  Hervorhebung  der  Wörter 
.wie  und  Vorstellung  ist  von  mir  hinzugefügt. 


Zur  psychologischen  Analyse  der  ästhetischen  Einfühlung.  27 

einen  auTserhalb  des  Gefühls,  neben  diesem  stehenden  ausdrück- 
lichen Beisatz  möglich,  der  es  in  Verbindung  mit  dem  anderen 
Subject  bringt,  d.  h.  in  (Zugehörigkeits-)  Relation  mit  diesem 
vorstellt,  also  doch  wieder  das  Gefühl  zur  Vorstellung  bringt.  — 

Aber  vielleicht  gelingt  es  von  der  entgegengesetzten  Seite 
aus,  die  Thatsache  der  Einfühlung  unmittelbar  und  ohne  den 
Umweg  über  das  Vorstellen  des  Psychischen  zu  verstehen? 
Nicht  das  Gefühl  wird  vom  Einfühlenden  gewissermaafsen  aus 
seinem  Inneren  heraus  in  das  Object  hineinverlegt,  sondern  der 
Beschauer  fühlt  sich  selbst  identisch  mit  dem  Object,  so  dafs 
ihm  nothwendigerweise  das  in  seinem  Bewufstsein  actuelle  Ge- 
fühl als  im  Objecto  actuell  vorhanden  erscheinen  mufs.  So 
dürfte  es  imter  Anderen  z.  B.  auch  R  Vischeb  gemeint  haben, 
wenn  er  sagt,  dafs  die  Einfühlimg  durch  ^^Selbstvorstellung^  zu 
Stande  kommt,  indem  sie  in  das  Object  hinüberwandert  und 
ihm  dadurch  den  Schein  der  Beseeltheit  verleiht.  ^ 

Um  diesen  Versuch  zu  prüfen,  mufs  man  sich  zunächst 
darüber  klar  sein,  welcher  psychische  Thatbestand  denn  die 
(scheinbare)  Identification  des  eigenen  Ich  mit  dem  Objecto  ver- 
mitteln könnte.  Denn  dafs  dazu  eine  eigene  psychische  Function 
erforderlich  ist,  mufs  in  demselben  Maafse  zugegeben  werden, 
als  es  selbstverständhch  ist,  dafs  die  fragliche  Identification 
etwas  Eigenes  neben  den  Gefühlen  Bestehendes  und  über  diese 
Hinausgehendes  ist,  das  aniresichts  derselben  Gefühle  auch  aus- 
bleiben  könnte,  wodurch  dann  auch  die  Einfühlung  entfiele  und 
die  Gefühle  schlechtweg  actuelle  Gefühle  des  Subjectes  blieben. 
Was  für  eine  psychische  Function  könnte  das  also  leisten  ?  Wir 
hatten  diese  Frage  schon  im  vorigen  Abschnitt  zu  erledigen. 
Kur  ein  Scheinurtheil  (eine  Fiction,  Annahme)  des  Inhalts,  dafs 
mein  Ich  identisch  ist  mit  dem  ästhetisch  betrachteten  Gegen- 
stande könnte  für  diese  Leistung  in  Betracht  kommen.  Damit 
jedoch  diese  Annahme  gedacht  werde,  mufs  natürhch  das 
„Ich",  das  ist  die  Complexion,  die,  von  Anderem  abge- 
sehen, aus  den  zum  mindesten  im  AugenbUck  der  Annahme 
actuellen  psychischen  Thatbeständen  des  Betrachters  gebildet 
ist,  vorgestellt  werden.  Man  sieht  sofort,  dafs  auch  dieser 
Weg  zu  dem  erwarteten  Ziele  nicht  führt.  Denn  abge- 
sehen davon,  dafs,   wenn  der  „Ich^-Complex  vorgestellt  wird. 


*  Nach  Steiui,  a.  a.  0.,  S.  21. 


28  Stephan  WiUuek. 

offenbar  auch  die  darin  enthaltenen  einzufühlenden  Gefühle 
vorgestellt  werden,  sind  in  diesem  Complex  auch  eine  Reihe 
psychischer  Thatbestände  enthalten,  die  gewils  nicht  in  das 
Object  gelegt  werden  sollen,  so  vor  Allem  das  ästhetische 
Lustgefühl,  auTserdem  noch  eine  Menge  anderer;  schaltet  man 
diese  aus  dem  Complex  aus,  so  verlegt  man  wieder  nur  einen 
Theil  der  eigenen  psychischen  Thatsachen  in  das  Object,  so  wie 
es  schon  nach  dem  ersten  Analysenversuch  gemeint  war. 

Ueberdies  wird  man  gerne  zugeben,  dafs  sich  diese  Auf- 
fassung im  Zusammenhalt  mit  den  Thatsachen  als  viel  zu  künst- 
lich und  unnatürlich  darstellt  Wer  ästhetischer  Betrachtung 
hingegeben  ist,  der  denkt  dabei  nicht  an  sich  und  sein  Ich  — 
gleichviel  ob  die  Ich- Vorstellungen  auf  Gemeinempfindungen, 
auf  dem  Gesichtsbild  vom  eigenen  Körper  oder  auf  was  sonst 
beruht  —  gar  um  es  in  Identitätsrelation  zum  Object  zu  setzen ; 
sondern  der  ist  mit  seinem  Vorstellen  und  Fühlen  ganz  bei  dem 
ästhetischen  Gegenstande. 

So  räthselhaft  und  compUcirt  demnach  die  Thatsache  der 
Gefühlsübertragung  bleibt,  so  lange  man  sie  vom  Standpunkt 
der  Actualitätsansicht  aus  betrachtet,  so  klar  und  einfach  stellt 
sie  sich  sofort  dar,  sobald  man  diesen  Standpunkt  mit  dem  der 
Vorstellungsansicht  vertauscht,  und  sich  damit  begnügt,  dafs  das 
einzufühlende  Gefühl  nicht  wirklich,  sondern  nur  in  der  Vor- 
stellung dem  ästhetischen  Gegenstande  eingefügt  werde. 

Eigentlich  ist  das  nicht  einmal  ein  „Sich-begnügen" ;  denn 
es  handelt  sich  dabei  um  die  anschauliche  Vorstellung,  und 
von  dieser  gilt,  dafs  ihr  Inhalt  ebenso  reich  an  Bestimmungen 
ist,  wie  das  Gefühl  selbst,  dessen  getreues  Abbild  sie  darstellt, 
so  dafs  bei  der  Vertauschung  des  Gefühls  mit  der  anschau^ 
liehen  Vorstellung  nichts  verloren  geht  —  oder  eigentlich  nur 
gerade  das,  dessen  thatsächliches  Fehlen  in  der  Einfühlung  der 
Actualitätsansicht  ein  neues  schweres  Räthsel  bleibt,  nämlich 
das,  was  man  füglich  die  actuelle  Emotion,  den  Gefühlsact 
nennen  könnte.  Wer  Canova's  herrliches  Grabmal  der  Erz- 
herzogin Marie  Christine  beschaut,  der  trauert  in  jenen  er- 
greifenden Gestalten,  ohne  dabei  selbst  traurig  zu 
sein;  wer  Faust's  Monolog  anhört,  braucht  selbst  nicht  zu 
verzweifeln,  wenn  er  auch  Faust's  Verzweiflung  noch  so  ge- 
treulich mitmacht;  und  wer  Beethoven's  Pastorale  geniefst, 
kann   deren  naiven  Frohsinn   bei  sentimentalster   eigner  Stirn- 


Zur  psychologischen  Analyse  der  ästhetischen  Einfühlung.  29 

nmng  verstehen;  kurz:  Wer  einfühlt,  fühlt  nicht  selbst,  ist 
selbst  nicht  in  der  gleichen  Weise  emotional  afficirt.  ^  Das  ist 
für  die  Actualitätsansicht  einfach  unbegreiflich,  für  die  Vor- 
stellüngsansicht  selbstverständlich.  Denn  die  Vorstellung  eines 
Gefühls  ist  selbst  eben  kein  Gefühl  und  in  ein  und  derselben 
wirklichen  Stimmung  kann  ich,  ohne  dafs  sich  daran  etwas 
ändert,  natürlich  mehr  oder  minder  gut,  die  verschiedensten 
Gefühle  zur  Vorstellung  bringen. 

Nun  macht  sich  die  „Gefühlsübertragung"  auf  höchst 
natürlichem  und  einfachem  Wege.  Der  Schauspieler  auf 
der  Bühne  vermittelt  mir  durch  Aug  und  Ohr  eine  Menge 
zunächst  mehr  oder  weniger  isolirter  Empfindungsdaten;  die 
werden  zu  Wahrnehmungen,  regen  das  reiche  Spiel  der  Re- 
production  imd  Phantasie  an,  und  verbinden  sich  mit  dem,  was 
sie  da  wachrufen,  zu  einem  grofsen  einheitlichen  Complex,  der 
mir  das  Ganze  des  auf  der  Bühne  vorgeführten  Menschen  dar- 
stellt, sein  Aeufseres  und  sein  Inneres;  in  diese  Complexions- 
yorstellung  geht  auch  die  Vorstellung  des  von  ihm  zum  Aus- 
druck gebrachten  Gefühls  einfach  als  Bestandstück  mit  ein. 
Analog  in  anderen  Einfühlungsfällen.  Ueberall  nichts  Anderes, 
als  dafs  in  die  complexe  Vorstellung,  die  den  ästhe- 
tischen Gegenstand  in  seiner  Gänze  darstellt,  auch 
die  Vorstellung  des  Gefühls  mit  eingeht.  Man  stellt 
von  solchen  ästhetisch  betrachteten  Wesen  nicht  nur  das  äufsere, 
sondern  auch  ihr  Innenleben  vor,  und  das  zusammen  giebt  erst 
die  Gresammtvorstellung  dieses  Wesens.  Nimmermehr  ist  es 
möglicli,  in  diese  Gesammtcomplexionsvorstellung  im  Sinne  der 
Actualitätsansicht  nicht  die  Vorstellung  des  Gefühls,  sondern  das 
wirkliche  Gefühl  selbst  aufzunehmen ;  was  Theil  einer  Vorstellung 
ist,  mufs  doch  selbst  auch  Vorstellung  sein. 

Einfühlimg  ist  also  gleich  Einfügung  des  Gefühls,  genauer 
der  Gefühls  Vorstellung,  in  das  Gesammtbild.  Das  ist  die  „eigen- 
thümliche  seelische  Leistung"  Volkelt's,  die  ihm  das  „Ineinander 
der  beiden  Inhalte  —  des  sinnlichen  äufseren  und  des  ihn  be- 
seelenden inneren  —  darstellt"  und  in  der  er  das  Wesen  der  Ein- 
fühlung   erblickt-     Und    auch   das,   was   man   unter    der   Be- 


^  Damit  soll  nicht  geleugnet  werden,  dafs  die  Einfühlung  der  all- 
iftUigen  wirklichen  Actualisirung  des  vorgestellten  Gefühls  förderlich  ist. 

'  Volkelt,  Zur  Psychologie  der  ästhetischen  Beseelung.  Zeitschr.  für 
Phüosophie  113,  S.  164. 


30  aUphan  WUtuek, 

Zeichnimg  „Einsföhliing^  zuweilen  als  die  zweite  charak- 
teristische Seite  des  ganzen  Vorganges  herrorgehohen  hat,  wird 
leicht  begreiflich.  Man  fohlt  sich  eins  mit  dem  Objecte,  oder 
besser,  man  geht  ganz  anf  im  Vorstellen  des  Objectes,  ohne» 
wie  ja  die  Regel,  an  sich  selbst  zn  denken;  und  stellt  dabei 
gewissermaalisen  doch  auch  ein  Stückchen  ans  dem  eigenen 
Selbst  vor,  weil  man  die  Vorstellungen  der  Gefühle  nnr  ans  sich- 
selbst,  nie  ans  der  Anlisenwelt  haben  kann.  Auch  wie  die 
„Selbsttftnschnng'^,  in  der  man  ebenfalls  das  Wesen  der  Ein- 
fßhlung  zu  erkennen  glaubte,  yerstanden  werden  mu6,  wird 
darnach  klar.  „Man  täuscht  sich  selbst  vor,  dafs  man  irgend 
etwas  Lebendiges  sehe  oder  höre  oder  irgend  eine  Stimmung 
habe,  während  man  doch  thatsächlich  nur  toten  Marmor  oder  tote 
Leinwand  sieht  und  vielleicht  eine  ganz  andere  Stimmung  hat» 
als  einem  der  Künstler  odroyiren  wilL'* '  Man  tauscht  sich  vor, 
will  sagen,  man  stellt  sich  —  etwas  Lebendiges  oder  irgend  eine 
Stimmung  vor,  während  die  bloüse  Wahrnehmung  nur  todten 
Marmor  bietet  und  man  selbst  in  Wirklichkeit  etwas  ganx 
Anderes  fühlt. 


m. 

Mechanismus  der  Einfühlung  im  Sinne   der 

Vorstellungs  an  sieht 

Die  Gesetze  des  Gefühlslebens  sind,  wie  wir  gesehen  haben» 
im  Einfühlungsacte  nicht  wiederzufinden;  die  Einfühlung  ist 
demnach  kein  wirkliches,  actuelles  Fühlen.  Durch  Exclusion 
wäre  somit  die  Entscheidimg  zu  Gunsten  der  Vorstellungsansicht 
gegeben.  Positiv  gestützt  erweist  sich  diese  Ansicht  dadurch, 
dafs  sie  ein  klares  Verständnifs  des  Vorganges  der  Gefühls- 
übertragung ermöglicht.  Ist  sie  aber  wirklich  im  Recht,  so  muls 
gewissermaafsen  als  Gegenprobe  die  Einfühlung  auf  die  Gesetze 
des  Vorstellens  zurückgeführt  und  ihr  Entstehen  und  Vergehen 
aus  den  Gesetzen  des  Entstehens  und  Vergehens  der  Vor- 
stellungen verstanden  werden  können. 


*  C.  Lange,  Gedanken  zu  einer  Aesthetik  anf  entwickelnngsgeschicht- 
Hoher  Grandlage.    Diese  2kit8chr.  14,  S.  255. 


Zur  psyckologUchen  Analyse  der  ästhetischen  Einfiüilung.  3} 

Dafs  dies  thatsächlich  der  Fall  ist,  soll  im  vorliegenden 
Abschnitt  gezeigt  werden.  Der  Mechanismus  der  Einfühlung 
Iftfst  sich  meinea  Erachtens  in  die  Wirksamkeit  der  vier  Vor- 
stellensgesetze :  Empfindung  (Wahrnehmung),  Association,  will* 
kürliche  Vorstellungsverbindung  und  Fundirung  restlos  auflösen. 

Ich  schicke  voraus,  dafs  Vieles  von  dem,  was  zur  Erkl&rung 
des  Entstehens  der  Einfühlung  bereits  von  verschiedenen  Seiten 
im  Sinne  der  Actualitätsansicht  vorgebracht  worden  ist,  hier, 
mutatis  mutandis,  gleichsam  unter  dem  Schlüssel  der  Vorstellungö- 
ansicht  gelesen,  zur  Geltung  kommen  wird.  — 

Betrachten  wir  zunächst  den  Fall,  der  die  IHnfühlmig  in 
ihrer  natürüchst  und  leichtest  begreiflichen  Form  erscheinen 
läfst:  Die  Einfühlung  gegenüber  den  Leistungen  der  Schau- 
spielkunst. 

Die  Person,  die  der  Schauspieler  auf  die  Bühne  stellt,  bringt 
durch  Worte  und  Geberden  ein  Innenleben  zum  Ausdruck.  Das 
Wort  hilft  dazu  in  verschiedenem  Sinne.  Es  bezeichnet  die 
änfsere  Situation,  die  auf  das  Innenleben  bestimmend  einwirkt; 
es  charakterisirt  die  Handlungen,  die  aus  diesem  Innenleben 
entspringen  und  dadurch  natürlich  indirect  auch  dieses  selbst; 
es  handelt  schHefsUch  bisweilen  ganz  direct  vom  Innenleben  der 
sprechenden  Person.  Der  mimische  Ausdruck  unterstützt  das 
Verständnifs  des  Wortes.  Beides  wirkt  zunächst  nach  demselben 
psychologischen  Gesetze:  dem  der  Contiguitätsassociation.  So 
wie  durch  das  Wort  die  Vorstellung  des  dadurch  bezeichneten 
Gegenstandes  associativ  hervorgerufen  wird,  so  wird  auch  die 
Geberde  unmittelbar  verstanden,  d.  h.  auch  sie  bringt  associativ 
die  Innenvorgänge,  denen  sie  entspringt,  zur  VorsteUung.  Beide 
geben  direct  oder  indii'ect  eine  Vorstellung  von  den  seelischen 
Zuständen  der  sprechenden  Person,  die  mit  den  Vorstellungen 
der  übrigen  Charakteristika  derselben  zur  Gesammtcomplexions* 
Vorstellung  dieser  Person  verbunden  werden  kann. 

Dieses  Ereignifs  trägt  sich  aber  keineswegs  nur  im  Theater 
zu.  Es  ist  etwas  ganz  AlltägUches  und  wiederholt  sich  immer 
und  immer  wieder  in  unserem  Verkehr  mit  Menschen.  Denn 
die  Auffassung  des  jeweiligen  Gemüthszustandes  der  uns  um- 
gebenden Personen  ist  eine  fast  ebenso  gewöhnhche  Sache,  wie 
die  ihres  Aeufseren. 

Sie  ist  aber  im  Allgemeinen  freilich  auch  lange  noch  nicht 
das,  was  wir  unter  Einfühlung  verstehen,  ja  nicht  einmal  deren 


32  Stephan  Wüasek. 

unerläfsliche  Voraussetzung.  Wir  verstehen  wohl  die  Zeichen 
des  Innenlebens  und  wissen,  welche  Gefühle,  Begehrungen  etc. 
in  der  Seele  der  sprechenden  Person  rege  smd,  wir  „fühlen«  sie 
aber  nicht  mit,  d.  h.  wir  steUen  sie  nur  unanschaulich,  nicht  an- 
schaulich  vor.  Lipps^  thut  nicht  gut  daran,  diesen  Fall  als 
Rudiment  des  Einfühlens  hinzusteUen;  er  ist  wesentUch  von  ihr 
verschieden,  zum  Mindesten  ebenso  wesentUch,  wie  das  unan- 
schauliche VorsteUen  vom  anschauhchen ;  in  wie  weit  noch  mehr, 
wird  später  zu  zeigen  sein. 

Es  ist  also,  die  Einfühlung  zu  erklären,  noch  die  Frage: 
Wann  und  wodurch  kommen  wir  über  dieses  oberflächliche  Vor- 
stellen  hinaus  zum  ausgeführten,  anschaulichen? 

Da  ist  vor  Allem  darauf  hinzuweisen,  dafs  in  der  Regel 
„der  -gute  Wille  dazu"  da  sein  mufs.  Es  ist  eine  bekannte  Er- 
fahrung.  dafs  man,  an  schauspielerische  wie  auch  an  andere 
künstlerische  Darbietungen,  um  des  ästhetischen  Genusses  theil- 
haftig  zu  werden,  die  richtige  Verfassung  oder  Stimmung  heran- 
bringen, dafs  man  selbst  etwas  dazu  thim  mufs.  Dieser  uner- 
läfshche,  active  Antheil  des  ästhetisch  Geniefsenden  ist  zum 
Theil  gewifs  durch  die  auf  Einfühlung  gerichtete  Willensthätig- 
keit  ausgemacht.  Denn  die  Erfahrung  lehrt,  dafs  das  Gelingen 
4er  Einfühlung  durch  Absicht  gefördert  werden  kann.  Ge- 
stalten, die  ganz  unwillkürlich  packen  und  ims  unversehens 
gleichsam  in  sich  hineinziehen,  sind  selten,  in  und  aufser  dem 
Schauspielhaus. 

Die  (Willens-)  Arbeit,  die  der  künstlerisch  Geniefsende  zum 
Zustandekommen  der  Einfühlung  hinzuzubringen  hat,  ist  natür- 
lich je  nach  der  Art  und  Vollendung  der  künstlerischen  Dar- 
bietung, um  die  es  sich  handelt,  verschieden,  bald  gröfser,  bald 
geringer.  Der  Schauspieler  erleichtert  sie  dem  Zuschauer  durch 
eine  gute  Mimik.  Da  spielt  aber  dann  die  Mimik  nicht  mehr 
blos  jene  symbolische,  zeichengebende  äufserliche  Rolle,  sondern 
ist  viel  wesentlicher,  selbster  (man  verzeihe  den  Ausdruck)  an 
der  Vorstellungserzeugung  betheiligt. 

Um  das  gehörig  zu  würdigen,  erinnere  man  sich  daran, 
wodurch  die  jedem  Gefühl  specifisch  charakteristische,  qualitative 
Eigenart  ausgemacht  wird.  Nicht  die  qualitativen  Verschieden- 
heiten des  rein  emotionalen  Elements  leisten  es  —  denn  dieses 


*  Lipps,  Aesthetische  Einfühlung.    Diese  Zeitschrift  22,  S.  417  f. 


Zur  psychologisclien  Analyse  der  ästhetischen  Einfühlung.  33 

zeigt  nur  die  Zweierleiheit  von  Lust  und  Unlust  —  sondern  zum 
Theil  die  intellectuellen  Bestandstücke  des  das  concreto  Gefühl 
darstellenden  Gesammtcomplexes,  zum  Theil  die  jeweiligen  Ver- 
hältnisse der  Intensität  und  des  zeitlichen  Ablaufes  dieses  Gre- 
eammtcomplexes.  Die  intellectuellen  Bestandstücke  sind  an  der 
Charakteristik  des  Gefühls  sowohl  in  Gestalt  der  Voraussetzung, 
als  auch  durch  die  von  den  physischen  Begleiterscheinungen  der 
Gefühle  herrührenden  Empfindungen  betheiligt.  Diese  Empfin- 
dungen sind  es  ganz  besonders,  die  dem  Gefühl  das  ihm  eigen- 
ihümUche  Gepräge  verleihen. 

Ein  wesentlicher  Theil  dieser  Empfindungen  nun,  nämlich 
der  den  Ausdrucksbewegungen  entsprechende,  wird  durch  eine 
gute  Mimik  leicht  zur  Reproduction  gebracht  Wenn  wir  mit 
gespannter  Aufmerksamkeit  und  vollem  Interesse  dem  Beschauen 
einer  handelnden  Person  zugewendet  sind,  so  passirt  es  uns 
leicht,  dafs  wir  ganz  unwillkürlich  die  Bewegungen,  die  wir  an 
ihr  sehen,  mitmachen,  zum  wenigsten,  dafs  die  zugehörigen 
kinäfithetischen  Bewegungsempfindungen  (anschauUch)  in  uns 
reproducirt  werden.  Das  geschieht  nun  auch  beim  Anblick  der 
Ausdrucksbewegungen  des  Schauspielers ;  und  dadurch  ist  bereits 
ein  wichtiges  Bestandstück  des  Gefühlscomplexes  in  anschau- 
licher Vorstellung  gegeben.  Eben  dadurch  wird  aber  auch  der 
zeitliche  und  intensive  Ablauf  in  der  Vorstellung  geregelt.  Für 
die  Vorstellung  der  Gefühlsvoraussetzung  kommt  das  gesprochene 
Wort  auf ;  und  es  ist  zur  anschaulichen  Vorstellung  des  Gefühls 
natürlich  nicht  erforderUch,  dafs  das,  was  die  Worte  besagen, 
anschaulich  vorgestellt  werde,  es  kommt  vielmehr  darauf  an, 
dafs  die  Vorstellungen  und  Urtheile,  deren  Ausdruck  sie  bei  der 
dargestellten  Person  sind,  anschaulich  vorgestellt  werden;  und 
das  ist  keineswegs  etwa  eine  unbillige  Forderung,  sondern  eine, 
die  schon  im  gewöhnlichen  Leben  oft  genug  erfüllt  ist,  und  die 
im  vorliegenden  speciellen  Fall  um  so  leichter  zur  Befriedigung 
gelangt,  als  das  Vorstellen  des  Zuschauers  ohnedies  bereits  dem 
Innenleben  der  dargestellten  Person  zugewendet  ist  Eben 
diesem  Umstände  mag  auch  die  Anregung  der  Vorstellung  des 
Kerns  des  ganzen  Complexes,  des  emotionellen  Lust-  bezw. 
Unlustelementes,  zugeschrieben  werden;  die  von  vielen  Seiten 
her  wirkende  Association  sowie  die  Anschaulichkeit  des  ganzen 
Vorganges  fördern  auch  die  Anschaulichkeit  dieses  wichtigsten 
Bestandstückes.  — 

Zeitschrift  für  Psychologie  25.  3 


34  Stephan  Witasek. 

Die  Mimik,  sowohl  die  der  Geberde  wie  die  des  Wortes,  ist 
also  dabei  nicht  conventionelles  Zeichen,  das  nur  äufserlich  mit 
dem  bezeichneten  Zustande  zusammenhängt,  sondern  das  natür- 
liche äufsere  Abbild  der  inneren  Zustände,  die  sie  dem  Beschauer 
durch  Association  zur  Anschauung  bringen.  Daher  die  Wirkungs- 
losigkeit einer  verknöcherten,  schablonenhaften  Schauspielerei. 

Gerade  so  nun,  wie  die  Ausdrucksbewegungen  am  Schauspieler 
gesehen,  also  in  das  Bild  der  dargestellten  Person  aufgenommenf 
werden,  so  werden  auch  die  damit  verknüpften  Empfindüngs-* 
Vorstellungen  etc.  wegen  der  natürlichen  Zusammengehörigkeit 
von  Ausdrucksbewegung  und  Ausgedrücktem  in  den  Gomplex 
eingehen.  Das  heifst  also,  das  anschaulich  vorgestellte  Gefühl 
wird  in  die  Complexionsvorstellung  der  dargestellten  Person 
hineingenommen,  in  diese  „hinein  verlegt". 

Die  Einfühlung  gegenüber  dem  Schauspieler  geht  also  auf 
ganz  natürlichem  Wege  vor  sich;  und  wenn  ich  auch  keines- 
wegs verkenne,  wie  überaus  skizzenhaft  und  im  Einzelnen  un- 
ausgeführt die  vorliegende  Analyse  des  Einfühlungsmechanismus 
noch  ist,  so  beweist  sie,  glaube  ich,  im  Allgemeinen  doch,  dafs 
die  Vorstellungsgesetze  genügen.  — 

So  also  dürfte  im  Grofsen  und  Ganzen  der  Einfühlungs- 
mechanismus gegenüber  den  Darbietungen  der  Schauspielkunst 
beschaffen  sein.  Da  die  verschiedenen  Kunstgattungen  mit  ver- 
schiedenen äufseren  Mitteln  arbeiten,  uns  also  ihren  Gegenstand 
durch  verschiedenartige  Wahrnehmungsvorstellungen  darbieten» 
so  ist  das  Ausgangsmaterial  der  Einfühlung  in  den  verschiedenen 
Kunstgattungen  ein  anderes  und  daher  wahrscheinUch  auch  ihr 
Mechanismus  verschieden. 

Immer  aber  hat  man,  soll  dieser  Mechanismus  in  einem 
bestimmten  Falle  ergründet  werden,  diese  Aufgabe  in  folgende 
Theilfragen  zu  zerlegen. 

1.  In  was  für  einen  Gegenstand  wird  eingefühlt?  d.  h.  was 
ist  der  Gegenstand  der  Complexionsvorstellung,  die  durch  Ein- 
fügung von  anschaulichen  Vorstellungen  psychischer  Thatsachen 
bereichert  werden  soll? 

2.  Was  für  psychische  Thatsachen  werden  eingefühlt? 

3.  Durch  welche  Wahmehmungsdaten  wird  die  Einfühlung 
angeregt?  d.  h.  welche  äufseren  Daten  sind  Ursache  davon,  dafs 
die  anschaulichen  Vorstellungen  der  einzufühlenden  psychischen 
Thatsachen  actuell  werden? 


Zur  psychologischen  Analyse  der  ästhetischen  EinfüMung.  36 

4.  Auf  welchem  Wege,  nach  welchen  psychologisichen  Ger 
setzen  vollzieht  sich  von  diesen  Anregungsdaten  ß,u6  die  *  Ein- 
fühlung?    Und  zwar: 

a)   Nach  welchem  psychologischen  Gesetz  werden  die  Vor- 
stellungen  der   einzufühlenden  psychischen  Thatsache^ 
von  den  Anregungsdaten  aus  wachgerufen? 
.   b)   Nach   welchem  psychologischen   Gesetz   werden   die   Sd 
gewonnenen    anschaulichen    Vorstellungen     der    einzu- 
fühlenden psychischen  Thatsachen  in  die  Complexiöna- 
vorstellung    des    Gegenstandes ,    in    welchen    eingefühlt 
wird,  als  Bestandstücke  eingefügt?  — 
Im  Sinne  dieses  Schemas  wollen  wir  nun  einen  flüchtigexk 
Blick  werfen  auf   die  je  nach  der  Kunstgattung  verschiedene 
Entwickelung  der  Einfühlung. 

Epik  und  Lyrik  bieten,  geradeso  wie  die  Schauspielkunst, 
der  Einfühlung  zumeist  den  Menschen  als  Gegenstand  dar,  legen 
sich  aber  im  Allgemeinen  eine  Beschränkung  in  dieser  Beziehung 
nicht  auf;  alles  Erdenkliche  können  sie  gefühlsmäfsig  ver- 
menschlichen. Diesem  gröfseren  ßeichthum  in  der  Mannigfaltig- 
keit des  Gegenstandes  steht  andererseits  eine,  in  der  Regel 
wenigstens,  ärmere  Bestimmtheit  desselben  entgegen.  Der  Gege^- 
stand  ist  nicht  durch  die  Wahrnehmung,  sondern  durch  die 
Einbildungskraft  gegeben ;  er  wird  daher,  abgesehen  davon,  daCs 
er  der  sinnlichen  Lebhaftigkeit  entbehrt,  nur  in  den  seltensten 
Fällen  annähernd  so  reich  an  Merkmalen  sein.  Es  kommt  oft 
vor,  dafs  gerade  das,  was  bei  scenischer  Aufführung  bis  ins 
Kleinste  ausgeführt  und  deutlich  im  Vordergrund  des  Bewufst- 
sems  steht,  der  äufsere  Anblick  der  dargestellten  Person,  hier 
ganz  vernachlässigt  und  nur  indirect  in  unausgeführter  Vor- 
stellung angedeutet  im  Gesammtcomplex  enthalten  ist,  dagegen 
die  die  eingefühlten  psychischen  Thatsachen  darstellenden  Be- 
standstücke dieser  GesammtcomplexionsvorsteUung  die  Aufmerk- 
samkeit voll  in  Anspruch  nehmen. 

Dabei  können  die  sonach  vernachlässigten  Bestandstücke 
der  Complexionsvorstellung  imter  Umständen  auch  durch  die 
Bestimmungen  aufsermenschhcher  Wesenheiten  schlankweg  er- 
setzt sein,  und  diese  können,  wie  z.  B.  in  lyrischer  Natur- 
schilderung in  voller  Deutlichkeit  imd  Anschaulichkeit  zur  Vor- 
stellung gelangen.  Das  giebt  den  merkwürdigen  Fall  der  Ein- 
fühlung in  nicht  menschhche,  wohl  auch  unbelebte  Gegenstände, 

3* 


36  Stephan  Witasek. 

der  somit  durch  eine  Complexionsvorstellung  yerwirklicht  ist, 
welche  die  anschaulichen  Vorstellungen  von  psychischen  That- 
Sachen  mit  Vorstellungen  von  nichtmenschlichen  Gregenständen 
geradeso  verbindet,  wie  sie  sonst  mit  den  physischen  Eigen- 
schaften menschlicher  Wesen  verbundeh  gedacht  werden.  — 

Dabei  kommen  auch  hier  in  erster  Linie  Gemüthsstimmungen, 
Gefühle,  Affecte,  Strebungen  als  die  einzufühlenden  psychischen 
Thatsachen  in  Betracht,  die  Vorgänge  des  Inteüects  nur  aus- 
nahmsweise. — 

Die  äuTsere  Anregung  zur  Auslösung  der  für  die  Einfühlung 
erforderlichen  anschaulichen  Vorstellungen  leisten  Epik  und 
Lyrik  ausschliefsUch  durch  die  Sprache :  direct  durch  den  Klang 
der  Worte,  das  musikahsche  Element  der  Sprache;  indirect  einer- 
seits durch  die  Bedeutung  der  Worte,  andererseits  durch  das, 
was  sich  associativ  an  diese  Bedeutung  anknüpft 

Auf  welchem  Wege  aber  bringen  es  diese  äuTseren  Daten 
zu  Stande,  die  anschaulichen  Vorstellungen  der  einzufühlen- 
den psychischen  Thatsachen  hervorzurufen?  Diese  Haupt- 
sache zu  klären,  erfordert  zunächst  wohl  neuerliche  Berufung 
auf  die  ausdrückliche  Mitwirkung  des  Willens.  Aber  es  wäre 
natürUch  eine  sehr  schlechte,  ihre  Bestimmung  völlig  verfehlende 
Dichtung,  wenn  sie  ihrerseits  zur  Erleichterung  dieser  Willens- 
thätigkeit  gar  nichts  hinzubrächte;  darin  liegt  es  ja,  was  wir  an 
Dichtungen  stimmungsvoll,  gemüthstief  nennen,  dafs  sie  selbst 
schon  durch  Form  und  Inhalt  dem  guten  Willen,  d.  i.  der  auf- 
nahmsfähigen  Stimmung  des  Lesers  in  hohem  Grade  entgegen- 
kommen, will  sagen,  die  Auslösung  der  entsprechenden  anschau- 
lichen Gefühlsvorstellungen  auch  unwillkürlich  (durch  Association) 
fördern.  Die  Analyse  der  Mittel,  die  der  Dichtkimst  für  diesen 
Zweck  zu  Gebote  stehen,  ist  die  vornehmste  Aufgabe  einer  auf 
Psychologie  gegründeten  Poetik.  Hier  soll  nur  darauf  hinge- 
wiesen werden,  dafs  der  Sprachmusik  dabei  ein  Hauptantheil 
zukommt;  die  Mechanik  der  Wirksamkeit  dieses  Elementes  fällt 
daher  im  Wesentlichen  mit  der  der  Musik  zusammen.  Das 
zweite  Element,  die  Bedeutung  der  Wörter,  wird  für  die  An- 
regung der  anschaulichen  Vorstellung  in  mehrfacher  Hinsicht 
wirksam.  Zunächst  durch  die  einfache  Mittheilung  der  Grefühls- 
voraussetzung.  Dann  durch  die  Schilderung  des  einzufühlenden 
psychischen  Zustandes ;  d.  h.  durch  Zerlegung  desselben  in  seine 
Bestimmungen,    wobei  das  anschauliche  Vorstellen  der  allmäh- 


Zur  p8ycJu>logischen  Analyse  der  ästhetischen  Einfühlung,  37 

liehen  Vorführung  dieser  einzehien  Bestimmungen  ungleich 
leichter  folgt  als  der  Nennung  des  Ganzen.  Schhefshch  durch 
die  sehr  wirksame  Angabe  der  physischen  Begleit-  und  Neben* 
umstände.  Je  bezeichnender  diese  sind,  d.  h.  in  je  innigerer 
gedankhcher  Verknüpfung  sie  mit  den  vorzustellenden  psychi- 
schen Thatsachen  stehen;  je  anschauUcher  und  je  reicher  sie 
vorgeführt  werden,  desto  unfehlbarer  wird  die  sonach  zusammen- 
gesetzte Association  zum  gewünschten  Erfolge  führen.  — 

Höchst  lehrreich  ist  die  Betrachtung^  der  Einfühlung  an 
Werken  der  Tonkunst 

Schon  die  erste  Frage:  Was  ist  Gegenstand  der  Einfühlung? 
fördert  hier  eigenthümliche,  aber  auch  sehr  bezeichnende  Ver- 
hältnisse zu  Tage.  An  wem  werden  die  Grefühle,  deren  Aus- 
druck der  Hörer  in  einem  vorgetragenen  Musikstück  findet, 
vorgestellt,  wem  werden  sie  zugeschrieben  ?  Dem  Zuhörer  selbst 
nicht;  denn  er  ist  mit  seinen  Gedanken  ganz  und  gar  nicht  der 
eigenen  Person  zugewendet,  \md  je  tiefer  er  in  die  Schönheit  und 
den  Grehalt  des  Tonwerks  eindringt,  desto  weniger  denkt  er  an 
sich  selbst  Denn  man  vergesse  nicht,  dafs  es  sich  hier  keineswegs 
imi  wirkliches  Fühlen  handelt,  sondern  um  vorgestelltes  Fühlen ; 
Niemand  wird  aber  die  musikalische  Einfühlung  darin  wieder- 
finden, dafs  man  sich  irgend  welche  Gefühle  sozusagen  andichtet 
Und  Nebenwirkungen  thatsächUch  emotionaler  imd  persönhcher 
Natur  —  von  denen  noch  zu  handeln  sein  wird  —  kommen  wohl  vor, 
haben  aber  mit  der  Einfühlung  imd  zumeist  mit  dem  ästhetischen 
Verhalten  überhaupt  nichts  mehr  zu  thun.  —  Ebensowenig  wie 
der  Zuhörer  ist  der  vortragende  Musiker  Gegenstand  der  Ein- 
fühlung. Auch  das  bedarf  eigentUch  keines  Beweises.  Unsere 
Concertbesucher  beschäftigen  sich  freihch  oft  mehr  mit  der 
Person  des  Virtuosen  als  mit  der  Musik,  die  er  ihnen  bietet; 
aber  eben  deshalb  kann  uns  der  psychische  Zustand  solcher 
Concertbesucher  für  unsere  Frage  kein  geeignetes  Erfahrungs- 
material abgeben.  Und  wenn  der  Vortragende  —  unter  gewissen 
Voraussetzungen  kommt  es  ja  dazu  —  wirkhch  in  seinem 
Innern  fühlt,  was  er  durch  sein  Spiel  zum  Ausdruck  bringt,  so 
vrird  das  der  künstlerischen  Vertiefung  des  Vortrages  wohl  sehr 
zu  Statten  kommen  und  dem  Zuhörer  noch  leichteres  Ver- 
stehen vermitteln;  aber  zum  ästhetischen  Genüsse  des  Ton- 
werkes braucht  der  Zuhörer  daran  nicht  zu  denken  und  denkt 
auch  nicht  daran. 


gg  Steplian  Witasek. 

Zuhörer  und  Spieler  sind  also  die  Träger  des  musikalischen 
Ausdrucksgehaltes  nicht.  So  ist  es  wohl  der  Tondichter?  Das 
wäre  eigentUch  das  Nächstliegende.  Aus  seiner  Phantasie,  aus 
seiner  Brust  und  seinem  Herzen  strömt  die  Musik,  seiner 
Seele  Lust  und  Leid  ist's,  das  er  durch  Töne  offenbart.  Und  das 
wissen  wir;  deshalb  mögen  wir  auch  Sinnes-  und  Seelenart  des 
Tondichters  aus  seinen  Werken  erkennen.  Aber  —  wer  müfste, 
um  etwa  die  Neunte  recht  zu  verstehen,  sich  erst  des  grofsen 
Meisters  Gestalt  vor  Augen  führen?  Wer  denkt  an  Beahms, 
um's  zu  begreifen,  was  uns  sein  deutsches  Requiem  sagt?  Es 
kann  geschehen,  mufs  aber  nicht,  gehört  gar  nicht  zum  ästheti- 
schen Verhalten.  Sollte  denn  auch  dem,  der  nichts  von  diesen 
Grofsen  weifs,  ihr  Werk  verschlossen  bleiben?  Also  nicht  der 
einzelne,  persönlich  bestimmte  Tondichter  dieses  oder  jenes 
Namens  kann  es  sein;  wohl  aber  vielleicht  der  nur  dadurch 
bestimmte,  dafs  er  durch's  Gehörte  zu  uns  spricht?  Auch  das 
ist  noch  nicht  wahr.  Denn  der  Gedanke  an's  musikalische 
Schaffen  und  den  Schöpfer  spielt  überhaupt  beim  Hören  und 
Geniefsen  keine  JRolle.  So  schieben  wir  auch  diese  Bestimmung 
noch  bei  Seite;  was  bleibt?  Eine  fingirte,  zunächst  völhg  eigen- 
schaftslose Person,  der  in  der  Phantasie  das  zugeschrieben  wird, 
was  an  Seelenleben  die  Musik  zum  Ausdruck  bringt. 

Gewifs  wird  das  Mancher  aus  seiner  Erfahrung  zu  be- 
stätigen geneigt  sein,  vielleicht  nur  noch  mehr,  wenn  wir  weiter 
zugeben,  dafs  die  Rolle  dieser  unbestimmten  phantasirten  Person 
auch  von  einer  Vorstellung  anderen  Gegenstandes,  etwa  eines 
Naturbildes,  gespielt  werden  kann.  Und  man  mufs  thatsächlich 
zugestehen,  dafs  die  Phantasie  durch  die  Musik  bisweilen  zu 
allerlei  Vorstellungen  von  physischen  Dingen  und  Vorgängen, 
imter  Anderem  auch  von  handelnden  und  leidenden  Personen, 
angeregt  wird.  Die  durch  die  Musik  zum  Ausdruck  gebrachten 
Gefühle  können  dann  solchen  Personen  (Dingen,  Vorgängen)  zu- 
geschrieben werden,  es  können  dieselben  Gegenstand  der  Ein- 
fühlung sein.  Aber  die  Erfahrung  scheint  mir  eher  dafür  zu 
sprechen,  dafs  man  sich  doch  nicht  so  innig  und  intensiv  mit 
diesen  Phantasiegebilden  beschäftigt,  wie  es  die  Einfühlung  mit 
sich  brächte.  Mit  voller  Bestimmtheit  jedoch  läfst  sich  sagen, 
dafs  diese  Phantasiegebilde  oft  genug  trotz  unzweifelhaft  vor- 
handener Einfühlung  gar  nicht  gegenwärtig,  also  zum  Zustande- 
kommen der  Einfühlung  keineswegs  unerläfslieh  sind.    Ja  unter 


Zur  psychologischen  Analyse  der  ästJietischen  Einfühlung.  39 

Umständen  sind  sie  dem  rein  musikalischen  Genufs  geradezu 
abträglich  und  hinderlich.  Gegenstand  der  Einfühlung  mufs 
also  doch  noch  etwas  Anderes  sein  können  als  diese  Gebilde  der 
Einbildungskraft.  Aufser  ihnen  ist  aber  nichts  Anderes  vor- 
handen als  die  gehörte  Musik  selbst.  Warum  sollte  es  nicht 
einfach  diese  selbst  sein  können?  Es  wäre  damit  nichts 
weiter  verlangt,  als  dafs  die  musikalischen  Wahrnehmungsvor- 
stellungen mit  den' Vorstellungen  der  einzufühlenden  Gefühle 
zusammen  eine  Complexion  eingehen,  so  dafs  diese  Gefühle  der 
gehörten  Musik  gewissermaafsen  anhaftend  erscheinen  müfsten. 
Gerade  das  aber  findet  in  der  natüriichen  und  ungezwungenen 
Auffassung  des  wirklichen  Sachverhaltes  seine  Bestätigung.  Der 
Oiarakter  der  Trauer,  der  Fröhlichkeit  etc.  haftet  der  Musik 
selbst  an.  Wir  verbinden  also  durch  irgend  eine  noch  näher  zu 
bestimmende  Relation  die  Vorstellungen  der  einzufühlenden 
emotionalen  Thatsachen  mit  der  Wahmehmungsvorstellung  der 
vemommenen  musikahschen  Gebilde,  und  die  so  entstehende, 
aus  physischen  und  psychischen  Bestandstücken  zusammen- 
gesetzte Complexion  ist  Gegenstand  des  musikalischen  Genusses. 

Die  zweite  Frage:  „Was  für  psychische  Thatsachen  werden 
eingefühlt?"  ist  bei  der  Musik  ohne  Weiteres  zu  beantworten: 
Emotionale;  vorwiegend  Gefühle,  sowohl  der  Lust-  wie  der  Un- 
lustreihe. Diesen  Gefühlen  fehlt  —  es  sind  ja  nur  vorgestellte 
Gefühle  —  in  der  Regel  die  intellectuelle  Voraussetzung,  und 
daher  auch  die  Charakteristik,  die  den  Gefühlen  unmittelbar 
durch  ihre  Voraussetzung  gegeben  ist  Dagegen  eignet  ihnen 
wohl  die  qualitative  Charakteristik,  welche  durch  die  zeitlichen 
und  intensiven  Verhältnisse  sowohl,  wie  durch  die  Empfindungen 
von  den  physischen  Begleiterscheinungen  ausgemacht  wird. 
Daher  die  Schwierigkeit,  meist  Unmöglichkeit,  die  durch  ein 
bestimmtes  Musikstück  zum  Ausdruck  gebrachten  Gefühle  an 
bestimmte  Vorgänge  anzuknüpfen,  zu  benennen,  ihrer  Art  nach 
zu  bestimmen.  Man  kann  nur  sagen,  ob  sie  der  Lust-  oder 
Unlustreihe,  den  excitativen  oder  depressiven,  ruhigen  oder  er- 
regten Affecten  zugehören.  Nicht  eine  Qualitätenarmuth  ist 
damit  behauptet,  sondern  nur  die  zum  Theil  auch  sprachUch 
begründete  UnmögUchkeit  der  Einordnung  in  die  concreten  Ge- 
fühlsspecies. 

Auch  die  dritte  Frage  beantwortet  sich  von  selbst.  Gehörs- 
eindrücke,   und  zwar  geordnet  in  Melodie,  Rhji;hmus  und  Har- 


40  Stephan  Witasek. 

moDie,  mit  ihrem  ganzen  Reichthum  der  Ton-  und  Klang- 
qualitäten  sowie  Intensitäten,  sind  es,  die  das  Spiel  der  Ein- 
fühlung d.  h.  also  die  anschaulichen  Vorstellungen  der  einzu- 
fühlenden Emotionen  anregen. 

Die  erschöpfende  Beantwortung  der  vierten  Frage  führt  in 
die  tiefsten,  musikpsychologischen  Probleme,  deren  exacte,  ins 
Einzelne  gehende  Lösung  hier  nicht  wohl  verlangt  noch  erwartet 
werden  kann.  Doch  glaube  ich  wenigstens  den  Grundgedanken 
einer  solchen  auseinandersetzen  zu  können. 

Es  wirken  zum  Zustandekommen  der  Gefühlsvorstellung 
mehrere  Momente  zusammen. 

Jede  Musik  macht  unmittelbar  den  Eindruck  entweder  posi- 
tiver oder  negativer  LustafEection,  ist  unmittelbar  heiter  oder 
traurig,  d.  h.  erweckt  unmittelbar  die  Vorstellung  von  Lust  oder 
Unlust.  Eine  vor  dem  Forum  exacter  Psychologie  standhaltende 
Erklärung  dafür  kann  ich  nicht  geben.  Aber  es  ist  Thatsache. 
Das  Hauptmerkmal  der  zu  reproducirenden  Gefühlsvorstellung 
ist  so  geUefert. 

Die  Musik  ist  jedoch  bedeutend  ausdrucksfähiger,  sie  läfist 
eine  viel  reichere  Variation  in  ihrem  Ausdruck  zu  als  die  Zwei- 
heit  von  Lust  und  Unlust;  überdies  liefse  sich  blofse  abstracto 
Lust,  Unlust  anschaulich  gar  nicht  vorstellen.  Aber  gerade  so 
wenig  als  es  ein  Gefühl  (nicht  als  psychologische  Abstraction, 
sondern  als  wirklichen  lebendigen  psychischen  Zustand)  giebt, 
das  nur  Lust  oder  Unlust  wäre,  und  sonst  keine  anderen  Be- 
stimmimgen  hätte,  gerade  so  wenig  giebt  es  eine  concreto  Musik, 
die  nur  jene  Bestimmung  an  sich  hat,  um  derenwillen  sie  Lust- 
oder Unlustcharakter  zeigt;  die  concreten,  rhythmischen,  tonalen 
und  dynamischen  Verhältnisse  gehen  darüber  hinaus.  Diese 
sind  es,  welche  die  Reproduction  jener  Elemente  bewirken,  die 
die  G^fühlsvorstellung  zur  anschauüchen  vervollständigen. 

Solche  Elemente  haben  wir  zweierlei  namhaft  gemacht: 
Absolute,  nämlich  die  Empfindungen  der  physischen  Begleit- 
thatsachen  des  Gefühls,  und  relative,  Intensitäts-  und  Zeitver- 
hältnisse des  Ablaufs.  Die  Reproduction  dieser  Elemente  ge- 
schieht auf  zweifachem  Wege,  der  aber  beide  Male  durch  Aehn- 
lichkeitsassociation  gebahnt  ist. 

Erstens  ist  es  eine  leicht  und  vielfach  zu  beobachtende 
Thatsache,  dafs  die  (Wahrnehmungs-  sowie  Einbildungs-)  Vor- 
stellungen von   musikalischen   Gebilden  Vorstellungen  von  Be- 


Zur  psychologisdien  Analyse  der  ästfietiscJien  EinfÜhlutiy.  41 

wegnngen  und  zwar  sowohl  visuelle  wie  kinästhetische,  associativ 
wachrufen.  £s  besteht  eben  eine  gewisse  Aehnlichkeit  zwischen 
bestimmten  Tongebilden  einerseits  und  bestimmten  Bewegungen 
andererseits :  die  Aehnlichkeit  der  „GrestaltquaUtät"  (des  fundirten 
Inhalts),  die  vomehmhch  durch  das  vollkommen  gemeinsame 
Mement  der  zeitlichen  Vertheilung,  des  Rhythmus,  wohl  aber 
auch  durch  die  Gleichartigkeit  der  Veränderung  der  Tonqualität 
(der  Ton-„Bewegung")  mit  der  der  räumlichen  Bestimmung  ver- 
mittelt  wird.  —  Da  nun  im  complexen  psychischen  Zustand  des 
„Grefühls^  die  Empfindungen  von  Bewegungen  ebenfalls  enthalten 
sind,  so  werden  diese  reproducirten  Bewegungsvorstellungen,  be- 
sonders  soweit  es  sich  dabei  um  Ausdrucksbewegungen  handelt, 
ihrerseits  zur  Vervollständigung  der  Vorstellung  des  Gefühls  bei- 
tragen. — 

Noch  wichtiger  und  wirksamer  jedoch  scheint  mir  der  fol- 
gende zweite  Weg. 

Die  darzustellenden  Gefühle  sind,  gerade  so  wie  die  zur 
Darstellung  verwendeten  musikalischen  Gebilde,  zeitlich  aus- 
gedehnte, complexe  Gebilde,  jene  psychische,  diese  physische. 
Wie  jeder  Complex  ist  auch  der  das  Gefühl  ausmachende  Com- 
plex  einerseits  durch  die  Art  seiner  Elemente  (Bestandstücke), 
andererseits  wesentlich  durch  die  Art  der  Zusammensetzung 
dieser  Elemente,  ihre  Anordnung,  ihre  gegenseitigen  Verhält- 
nisse, kurz  seine  „Gestaltquahtät"  charakterisirt  Diese  Gestalt- 
qualitäten können  nun  auch  bei  völliger  Verschiedenheit  der 
Elemente  gleich  sein.  Man  kann  eine  Gestaltqualität,  die  in 
einer  bestimmten  Complexion  durch  bestimmte  Elemente  ge- 
geben ist,  durch  geeignete  Zusammenordnung  vöUig  anderer 
EHemente  na^^hbilden,  wodurch  man  eine  Complexion  erhält,  die 
zwar  von  den  Elementen  der  ersten  Complexion  verschiedene 
Elemente,  wohl  aber  mit  ihr  gleiche  Gestalt  hat,  und  ihr  sonach 
ähnlich  ist  So  läfst  sich  eine  Melodie  transponiren.  Das  Trans- 
poniren  geht  aber  viel  weiter  und  die  Verschiedenheit  der  Ele- 
mente, die  noch  von  mögücher  Gleichheit  der  Gestaltqualität 
überspannt  wird,  ist  bedeutend  gröfser,  ja  sie  ist  überhaupt  nur 
dadurch  begrenzt,  dafs  die  verschiedenen  Elemente  geeignet  sein 
müssen,  in  die  die  Gestaltqualität  ausmachenden  bestimmten 
Verhältnisse  zu  einander  zu  treten,  sie  nachzubilden.  Von  der 
Aehnlichkeit  zwischen  Tongebilden  und  Bewegungen  war  schon 
oben   die  Rede.    Sie   beruht   auf  dem   eben  Dargelegten.    Das 


42  Stephan  Witasek. 

Gleiche  gilt  von  den  Aehnlichkeitsbeziehungen,  die  unleugbar 
zwischen  gewissen  Farbencombinationen  und  Gemüthsstimmungen 
bestehen.  Das  zarte  Abendroth,  das  am  fernen  Horizont  im 
dämmerig  leuchtenden,  durchscheinenden  Blau  des  Himmels 
zergeht,  ist?  ein  Bild  der  Sehnsucht.  Besonders  aber  scheinen 
die  Töne  geeignet  zu  sein,  gerade  jene  Gestaltqualitäten  nach- 
zubilden, die  die  Gefühle  zeigen ;  und  durch  kein  Material  lassen 
^ich  Gefühle  so  gut  anschaulich  zur  Darstellung  bringen  wie 
durch  Töne.  Und  indem  sie  die  Gestaltqualität  des  darzu- 
stellenden Gefühles  nachbilden,  bringen  sie  diese  Charakteristik 
desselben  nicht  etwa  nur  reproductiv,  sondern  ganz  direct, 
geradezu  durch  Wahrnehmung  zur  Vorstellung.  Daher  die  all- 
gemein verständliche  Sprache  der  Tonkunst. 

Das  sind  meines  Erachtens  die  beiden  Hauptwege,  auf  denen 
sich  die  Einfühlungsvalenzen  der  Tonkunst  geltend  machen.  Der 
überaus  wirksame  Beitrag,  den  auch  Klangfarbe  und  Harmonie 
zur  musikalischen  Charakteristik  liefern,  läfst  sich  im  Wesent- 
lichen nach  derselben  Formel  verstehen.  Ich  unterlasse  die  Aus- 
führung der  Analyse  um  mich  nicht  zu  wiederholen.  Es  sei  nur 
-darauf  aufmerksam  gemacht,  dafs  auch  der  Klangfarbe  und 
Harmonie,  gerade  so  wie  der  Melodie,  neben  der  charakteristi- 
schen Schönheit,  besser  dem  Charakterisirungsgehalte ,  eine 
formale  Schönheit  zukommt. 

Die  letzte  Frage  ist  die,  wie  es  kommt,  dafs  die  Vorstellungen 
der  eingefühlten  Gefühle  mit  den  gehörten  musikalischen  Gre- 
bilden  in  eine  Complexion  verbunden  werden.  Die  Schwierig- 
keit dieser  Frage  liegt  darin,  dafs  sie  eine  Erklärung  dafür  zu 
fordern  scheint,  wieso  denn  musikalischen  Gebilden  Gefühle 
zugeschrieben  werden  und  werden  können.  Gefühle  können 
doch  nur  menschlichen  und  menschenähnlichen  Wesen  zu- 
kommen. Wenn  solchen  Wesen  Grefühle  zugeschrieben  werden, 
d.  h.  wenn  solche  Wesen  als  fühlend  vorgestellt  werden,  so  ist 
das  in  der  Natur  der  Dinge  begründet  und  daraus  ohne  Weiteres 
verständlich.  Wohl  aber  verlangt  es  eine  eigene  Erklärung,  wie 
man  dazu  kommt,  mit  einem  nicht  menschenähnhchen,  auch 
nicht  als  solchem  vorgestellten  Dinge  die  Vorstellung  von  Ge- 
fühlen zu  verbinden,  Musik  als  fühlend  vorzustellen. 

Diese  Schwierigkeit  existirt  jedoch  in  Wahrheit  gar  nicht. 
Denn  sehe  ich  recht  und  verstehe  ich  das  Zeugnifs  der  inneren 
Wahrnehmung   richtig,    so    schreibt   man   der   Musik   nicht    im 


Zur  psychologischen  Analyse  der  ästlietiscJien  Einfühlung.  43 

selben  Sinne  Gefühl  zu  wie  einem  menschlichen  Wesen.  Dieses 
„Zuschreiben"  „in  eine  Complexion  zusammennehmen"  kann 
ja  in  verschiedenem  Sinne  geschehen,  je  nach  der  Bedeutung 
der  Relation,  durch  welche  die  Verbindung  des  Gegenstandes 
der  Einfühlimg  mit  dem  vorgestellten  Gefühle  gedacht  wird. 
Ist  dieser  Gegenstand  ein  menschliches  oder  ein  anthropomor- 
phisirtes  Wesen,  so  wird  die  Verbindung  in  der  Regel  so  ge- 
dacht werden,  wie  sie  zwischen  dem  Träger  psychischen  Lebens 
und  seinen  psychischen  Äeufserungen  thatsächlich  besteht,  näm- 
lich als  Function,  d.  h.  es  wird  als  fühlend  vorgestellt.  In 
anderen  Fällen  wäre  diese  Art  der  Verbindung  der  natürlichen 
Sachlage  entgegen  und  müfste  in  besonderen,  künstlichen  Be- 
dingungen seine  Begründung  finden.  Dagegen  mögen  sich  hier 
•wieder  andere  Arten  der  Verbindung  durch  die  thatsächlichen 
Verhältnisse  als  natürlich  erweisen.  Es  giebt  ja  eine  Mannig- 
faltigkeit von  Relationen,  die  zwei  Gegenstände  zu  einer  Com- 
plexion verbinden  können. 

Eine  solche  andere  Relation  mufs  es  auch  sein,  die  das 
Gefühl  der  Musik  einghedert;  denn  wir  stellen  die  Musik  nicht 
als  fühlend  vor,  nichtsdestoweniger  aber  hängt  das  Gefühl  an 
der  Musik,  es  haftet  ihr  an,  liegt  in  ihr.  Wodurch  ist  also  die 
Verbindung  gegeben,  durch  die  sich  uns  die  Vorstellung  des 
Gefühls  sofort  in  die  gehörte  Musik  einfügt?  Ich  glaube  in  der 
•  Hauptsache  durch  eben  dasselbe ,  was  ich  auch  schon  als 
Ursachen  der  Entstehung  der  Gefühlsvorstellung  überhaupt  an- 
zuführen hatte.    Nämlich  durch  Folgendes. 

Das  Gefühl  ist  ein  psychischer  Complex,  die  Vorstellung 
des  Gefühls  eine  Complexionsvorstellung.  Die  Bestandstücke 
(Elemente)  derselben  sind  theils  emotionaler,  theils  inteUectueller 
Natur.  Die  Bestandstücke  allein  und  für  sich  liefern  aber  noch 
nicht  Alles,  was  das  Gefühl  in  seiner  Eigenart  ausmacht.  Ein 
wesentUches,  gesondert  ohne  die  Bestandstücke  allerdings  nicht 
verstellbares,  überaus  wichtiges  Charakteristikum  ist  durch  die 
Art  des  Zusammenseins,  das  gegenseitige  Verhältnifs  etc.,  der  Be- 
standstücke, durch  die  „GestaltquaUtät"  (den  fundirten  Inhalt)  der 
Complexion  gegeben.  —  Das  Gleiche  gilt  von  den  musikalischen 
Gebilden:  auch  -hier  Bestandstücke  und  Gestaltqualität.  Die 
Bestandstücke  sind  hier  von  denen  des  Gefühlscomplexes  ver- 
schieden, nämlich  Töne.  Die  Gestaltqualität  jedoch  ist  die 
gleiche,  ja  kurzweg  dieselbe.    Es  liegen  also  zwei  Complexionen 


44  Stephan  Witasek. 

Yor,  die  eine  aus  keiner  von  beiden  herauslösbare  Bestimmung 
gemeinsam  haben,  durch  diese  also  aneinander  gebunden  er- 
scheinen. — 

Das  mufs  der  Grundgedanke  der  Lösxmg  des  Räthsels  sein. 
In  weiterer  Anwendung  und  Ausgestaltung  —  die  ich  mir  an 
dieser  Stelle  allerdings  versagen  mufs  —  wird  er  sich,  hoffe  ich, 
immer  mehr  und  mehr  bewähren.  — 

Ich  hätte  nun  noch  den  Mechanismus  der  Einfühlimg  bei 
den  Raumkünsten,  besonders  der  Architectur  zu  behandeln. 
Indefs  verweise  ich  hier  auf  die  eingehenden  Auseinander- 
setzungen, die  gerade  dieser  Sache  schon  vielfach  gewidmet 
worden  sind.  Die  reiche  Menge  von  Beobachtungen,  die  sie 
enthalten,  bewährt  ihren  Werth  auch  für  die  von  mir  vertretene 
Auffassung  und  läfst  sich  unschwer  in  deren  Sinne  verstehen. 
Es  ist  ein  Leichtes,  sie  auf  die  Formel  der  obigen  Analysen  zu 
bringen.  Der  Grundgedanke  meiner  Auffassung  ist  hier  der 
gleiche,  wie  in  der  Beantwortung  der  entsprechenden  Fragen  bei 
den  vorhin  behandelten  Kunstgattungen.  Ich  \interlasse  die 
Ausführung  der  Analyse,  um  Weitläufigkeiten  zu  vermeiden  und 
nicht  das  von  mir  soeben  und  von  Anderen  bereits  des  öfteren 
Gesagte  zu  wiederholen. 


IV. 
Einfühlung  und  ästhetisches  Verhalten. 

Nun  soll  noch  in  Kürze  das  Verhältnifs  dargestellt  werden, 
in  welchem  die  Einfühlung,  der  eben  entwickelten  Analyse  ge- 
mäfs,  zum  ästhetischen  Verhalten  steht. 

Es  ist  wohl  allgemein  anerkannt,  dafs  der  Kern  des  ästhe- 
tischen Verhaltens  im  Gefühl  liegt  Dabei  ist  natürüch  mit 
ästhetischem  Verhalten  nicht  ästhetische  Kritik  gemeint  —  diese 
ist,  wie  jede  Kritik,  Sache  des  Urtheils  —  sondern  der  Zustand 
des  Bewufstseins,  der  sich,  durch  die  Betrachtung  des  ästhetischen 
Gegenstandes  unmittelbar  hervorgerufen,  entweder  als  Wohl- 
gefallen oder  Mifsfallen  darstellt  und  erst  die  Grundlage  eines 
allfälligen  ästhetischen  Urtheils  abgiebt.  Wohlgefallen  oder  Mife- 
fallen  dagegen  liegt  dort  vor,  wo  ein  Gegenstand  unmittelbar 
durch  seine  blofse  Betrachtung  Lust  bezw.  Unlust  erregt.  Solche 
Lust  oder  Unlust  ist  dann  ästhetisches  Gefühl  und  das,  worin 
das  wesentliche  Hauptmoment  des  ästhetischen  Verhaltens  hegt 


Zttr  psychologischen  Analyse  der  ästhetiscfien  MnfüMung.  45 

Ist  dem  so,  so  kann  die  Einfühlung  nicht  das  Wesentliche 
des  ästhetischen  Verhaltens  sein;  denn  die  Einfühlung  ist  nicht 
wirkliches  Fühlen,  sondern  Vorstellung  von  Q-efühlen. 

Ich  weiTs,  dafs  ich  damit  in  Gegensatz  zu  nachdrücklichst 
vertretenen  Theorien  gerathe,  vornehmlich  zu  Lipps,  der  Ein- 
fühlung und  ästhetisches  Verhalten  ohne  Weiteres  identificirt^ 
Es  soll  hier  nicht  imtersucht  werden,  inwieweit  dieser  Gegen- 
satz etwa  niu*  in  Verschiedenheiten  der  Terminologie  liegt,  und 
warum  eine  auf  den  Begriff  der  Einfühlung  eingeschränkte  Be- 
deutung des  Wortes  „ästhetisch'^  unstatthaft  erscheint  Ich  will 
vielmehr  sofort  noch  einige  weitere  Gesichtspunkte  zu  Gunsten 
der  bereits  oben  begründeten  Auffassung,  dafs  Einfühlung  und 
ästhetisches  Verhalten  nicht  zusanunenfallen,  anführen. 

1.  Das  ästhetische  Verhalten  ist  entweder  Wohlgefallen  oder 
MiTsfallen.  Die  beiden  gegensätzlichen  Zustände  zeigen  deutlich 
das  charakteristische  gegenseitige  Verhältnifs  von  Lust  und 
Unlust.  Die  Einfühlung  an  sich  dagegen  ist  weder  Lust  noch 
Unlust.  Wodurch  auch  sollte  sie  diesen  Gegensatz  erzeugen 
können?  Die  Einfühlung  in  einen  Zustand  der  Unlust  kann 
lustvoll  sein,  und  umgekehrt  die  Einfühlung  in  einen  Zustand 
der  Lust  unlustvoll ;  aber  auch  lustvoU,  welch  letzteres  bei  jedet 
Einfühlung  der  häufigste  Fall  sein  dürfte.  Jedoch  nicht  an  sich 
ist  sie  Lust  oder  Unlust;  sie  ist  nur  deren  Quelle,  Anregung, 
Ursache,  Voraussetzung. 

2.  Es  giebt  ästhetische  Lust  und  Unlust  ohne  Einfühlung. 
Der  Anblick  einer  gefälligen  Tapete,  einer  geschmackvollen 
Damentoilette  gewährt  ästhetisches  Vergnügen,  ohne  doch  für 
gewöhnlich  der  Einfühlung  Baum  zu  bieten.  Auch  aus  dem 
Gebiete  des  Kunstschönen  lassen  sich  Beispiele  dafür  aufzeigen; 
freilich  hat  da  völlige  Ueberzeugungskraft  fast  nur  die  lebendige, 
wirkliche  Praxis  der  Kunstbetrachtung,  denn  es  läfst  sich  kaum 
von  einem  Dinge  reden,  das  nicht  als  Gegenstand  der  Ein- 
fühlung gedacht  werden  könnte,  wenn  es  auch  im  Leben  ge- 
legentlich doch  ästhetisch  genossen  wird,  ohne  eben  Einfühlung 
anzuregen.  Am  leichtesten  dürfte  es  sich  an  Gegenständen 
relativ  einfacher  Art  aus  der  Empirie  bestätigt  finden,  dafs  sie 
ästhetisches  Wohlgefallen  oder  Mifsfallen  ohne  Einfühlung  her- 
vorrufen,  so   an  Farben,  Tönen.     Aber    auch    an   manche   zu- 


*  Vgl.  z.  B.  diese  Zeitschrift  22,  S.  416. 


46  Sftj^^n   m/o^. 

sammengesetztere  Gegenstände  mag  hier  erinnert  werden.  Regel- 
mäTsige  geometrische  Körper,  in  kleinem  MaaTsstab  ansgeffihrt, 
z.  B.  ein  Octaeder,  ein  Tetraeder,  sind  entschieden  ästhetisch 
woh]gefälUg,  ohne,  wenigstens  für  gewöhnlich,  von  Einfühlung 
viel  verspüren  za  lassen.  Das  Gleiche  gilt  von  manchen  — 
meist  geringe  Dimensionen  aufweisenden  —  Natnrgegenständen ; 
z.  B.  den  bunt  gefärbten  Kieselsteinen,  an  denen  sich  das  Kind 
erfreut,  oder  sonst  einem  schönen  Mineral 

Gewisse  Farbencombinationeu,  vor  allem  die  von  Comple- 
mentärfarben,  sind  unmittelbar  wohlgefällig,  andere  miTsfällig; 
dies  zu  verspüren  bedarf  es  keiner  Einfühlung.  Ja,  kommt 
diese  dazu,  so  kann  sogar  die  anmittelbar  müsfäilige  Combination 
ästhetischen  Werth  erhalten.  Die  satten  Farben  sind  unmittelbar 
wohlgefäUiger  als  die  matten,  durch  Einfühlung  jedoch  kann 
der  Werth  der  letzteren  erheblich  gesteigert  werden. 

Man  kann  bisweilen  gegebenen  Gegenständen  gegenüber 
vom  Einfühlungsfactor  ganz  gut  absehen,  ohne  dadurch  deren 
Abscbätztmg  nach  schön  und  weniger  schön  und  das  Gefühl 
dafür  aufzufaebetL  Fechneb's  Rechtecke  von  gleichem  Flächen- 
inhalt aber  verschiedenem  Seitenverhältnils  dürften  ein  brauch- 
bares Beispiet  dafür  abgeben. 

Schhefslich  erinnere  man  eich  daran,  dals  zum  Zustande- 
kommen der  Einfühlung  immerhin  ein  gewisser  Aufwand 
psychischer  Energie  erforderlich  ist,  der  bei  flüchtigem,  ober- 
flächlichem, „leichtem"  KunstgenuTs  zumeist  nicht  aufgebracht 
wird.  Der  BierphiUster  versenkt  sich  nicht  in  den  Gehalt  der 
Musik,  die  er  hört,  oder  der  Gemälde,  die  er  in  der  Ausstellung 
siebt;  ein  grofser  Theil  der  modernen  Kunst  ist  ihm  daher  über- 
haupt ganz  verschlossen.  An  vielem  Anderen  aber  hat  er  trotz- 
dem seine  Freude,  ästhetische  Freude. 

Aus   all   dem    geht   hervor,    dafs    es    ästhetisches  Verhalten 
hlung  giebt 

giebt  aber  auch  umgekehrt  Einfühlung  ohne  ästhe- 
lalten.  Die  markantesten  FäUe  dieser  Art  zeigen  sich 
bischen  Zusammenleben  der  Menschen.  Ein  Grofstheil 
hiede  ethischer  Beanlagung  liegt  darin,  dafs  der  eine 
andere  weniger,  der  dritte  gar  nicht  im  Stande  ist, 
Lage  seines  Nebenmenschen  zu  versetzen  und  sich 
I  vorzustellen,  wie  es  ihm  innerlich  zu  Muthe  ist  Das 
wännste,    unmittelbarste  Mitgefühl    ist   im  Gefolge 


Zur  psychologischen  Aivdyse  der  ästhetischen  Einfühlung.  47 

solcher  Verstellungen.  Hohe  ethische  Entfaltung  liegt  oft  nur 
in  der  Fähigkeit  begründet,  sich  einzudenken,  einzufühlen  in 
den  Nächsten.  Und  die  schönste  Blüthe  der  Liebe  und  Freund- 
schaft, ihr  köstlichster  Genufs  ist  das  Versenken  der  Seelen  in- 
einander. 

Aber  auch  sonst  im  Leben,  nicht  nur  im  ethischen  Ver* 
halten,  spielt  die  aufserästhetische  Einfühlung  eine  Rolle.  Der 
Erzieher  malt  sich  ein  Bild  vom  Seelenleben  seines  Zöglings  aus, 
und  je  vollständiger  es  ihm  gelingt,  desto  eher  erreicht  er  sein 
Ziel  Der  Richter,  der  Diplomat  bedient  sich  oft  des  gleichen 
Weges,  um  zu  seinem  Zweck  zu  gelangen.  Auch  der  Psychiater 
wird  durch  seine  Beruf sthätigkeit  dazu  geführt;  und  das  aufso 
berufliche  Alltagsleben  liefert  noch  in  den  retrospectiven  Selbst* 
bespiegelungen  mehr  oder  weniger  sentimental,  oft  krankhaft 
veranlagter  Lidividuen  (Einfühlung  ins  eigene  Ich  vergangener 
Zeiten)  ein  deutliches  Beispiel.  Auch  erinnere  ich  an  die  Praxis 
des  Mimikers  und  eines  Jeden,  der  den  äufseren  Habitus,  die 
Haltung  und  die  Ausdrucksbewegungen  verschiedener  Personen 
gut  nachzuahmen  versteht.  Er  legt  es  nicht  darauf  an,  die 
einzelnen  charakteristischen  Züge  imd  Bewegungen  zu  treffen, 
sondern  er  hält  sich  möglichst  anschaulich  das  Gesammtbild  des 
inneren  Zustandes  der  nachzuahmenden  Person,  wie  es  sich  in 
ihrem  Aeufseren  spiegelt,  vor  Augen,  er  fühlt  sich  in  sie  ein, 
und  gelingt  ihm  das,  so  lösen  sich  ihm  als  unmittelbare  Folge 
davon  die  dazu  gehörigen  Ausdrucksbewegungen  gewisser- 
maaTsen  von  selbst  und  viel  sicherer  aus,  als  wenn  er  nach  dem 
äufseren  Bild  derselben  eine  nach  der  anderen  einzeln  nachzu- 
bilden sich  bestrebte. 

Einfühlung  und  ästhetisches  Verhalten  sind  also  nicht 
identisch,  sie  stehen  nur  in  naher  Beziehung  zu  einander. 
Welcher  Art  diese  Beziehung  ist,  wollen  wir  sogleich  sehen.  Es 
soll  nur  noch  daran  erinnert  werden,  dafs  die  Unterscheidung 
von  ästhetischem  Verhalten  mit  und  ohne  Einfühlung  die 
Schwierigkeiten  der  begrifflichen  Abgrenzung  von  formaler  und 
charakteristischer  Schönheit,  sowie  von  Form  und  Gehalt,  zu 
beheben  in  hohem  Grade  geeignet  ist. 

In  welchem  psychischen  Zusammenhange,  in  welcher  psycho- 
logischen Beziehung  steht  nun  also  die  Einfühlung  zum  ästhe- 
tischen Verhalten? 


48  Stephan  Witasek, 

Der  Kern  des  ästhetischen  Verhaltens  liegt  im  Gefühl,  das, 
je  nachdem  es  Lust  oder  Unlust  ist,  Wohlgefallen  oder  Mifs- 
f allen  ausmacht.  Dafs  dieser  Grefühlszustand  zu  einem  specifisch- 
ästhetischen  —  im  Unterschied  etwa  zum  ethischen  etc.  —  wird, 
hegt  in  der  Eigenart  des  Gefühls  begründet:  Nur  das  ästhe- 
tische Gefühl  leistet  hier  das  Erforderliche.  Durch  welche 
Besonderheit  wird  nun  ein  Gefühl  zum  ästhetischen? 

Wir  sind  der  Ueberzeugung  gefolgt,  dafs  die  qualitativen 
Verschiedenheiten  der  concreten  „Gefühle"  zunächst  nicht  durch 
Qualitätsverschiedenheiten  ihres  emotionalen  Elementes  bedingt 
sind,  denn  dieses  ist  nur  zweierlei  Qualitäten  fähig:  Lust  und 
Unlust ;  sondern  dafs  es  vornehmlich  die  intellectuellen  Elemente 
des  als  concretes  „Gefühl"  sich  darstellenden  psychischen  Com- 
plexes  sind,  die  seine  Eigenart  bestimmen.  Zu  diesen  intellec- 
tuellen Elementen  gehören  vor  Allem  die  Gefühlsvoraussetzungen. 
Je  nachdem  dieselben  Vorstellungen  oder  Urtheile  sind,  lassen 
sich  Vorstellungs-  und  Urtheilsgefühle  unterscheiden. 

Die  ästhetischen  Gefühle  sind  Vorstellungsgefühle.  ^  Denn 
die  ästhetische  Lust  oder  Unlust  ist  lediglich  bedingt  durch  die 
Betrachtung  des  Objectes,  durch  das  Vorhandensein  der  an- 
schaulichen (Wahrnehmungs-  oder  Einbildungs-)  Vorstellung  von 
demselben.  Seine  wirkliche  Existenz,  ein  wesentliches  Erf ordemib 
z.  B.  des  ethischen  Verhaltens,  kurz  alles,  was  Urtheilssache  ist, 
bleibt  für  die  ästhetische  Betrachtung  gleichgültig.*  Zu  be- 
stimmen, welcher  Art  die  Vorstellungen  sein  müssen,  die  die 
Voraussetzung  ästhetischer  Gefühle  bilden  können,  oder  gar, 
wovon  es  abhängt,  ob  sie  ästhetische  Lust  oder  Unlust  hervor- 
rufen, dürfen  wir  uns  an  dieser  SteUe  ersparen.  Denn  wir 
haben  bereits  die  Antwort  auf  unsere  Frage:  Dort,  wo  zum 
Zustandekommen  ästhetischen  Verhaltens  die  Ein- 
fühlung  mitwirkt,    ist   sie,    als   anschauliches   Vor- 


^  Diese  Charakteristik  des  ästhetischen  Gefühls  scheint  mir  sehr  gut 
in  Einklang  zu  stehen  mit  der  Auffassung  maafsgebender  Aesthetiker. 
Sie  sagt  —  allerdings  in  psychologisch  exactem  Ausdruck  —  dasselbe,  was 
Groos  mit  dem  „freiwilligen  Verweilen  im  Eindrucke"  (Spiele  der  Menschen, 
S.  421,  u.  an  vielen  anderen  Orten)  meinen  dürfte,  und  was  auch  Lipps  z.  B. 
wieder  in  seinem  dritten  ästhetischen  Literaturbericht  [Archiv  f.  syst.  Philo- 
sophie 6,  378  f)  als  seine  Ansicht  zum  Ausdruck  gebracht  hat. 

"  Vgl.  Meinong,  Psycholog.-ethische  Untersuchungen  zur  Werththeorie, 
Graz  1894,  S.  31  ff.  und  Höfler,  Psychologie,  Wien  1897,  S.  394  £E,  — 


Zur  psychologischen  Analyse  der  ästhetischen  Einfühlung.  49 

stellen  psychischer  Thatsachen,  Voraussetzung  des 
ästhetischen  Gefühls. 

Ich    gebe    damit    nur    die    analysirende    Beschreibung    des 
psychischen  Zusammenhanges  zwischen  Einfühlung  und  ästhe- 
tischem Verhalten    und    lasse    die   Frage    nach    der   Erklärung 
dafür,  wie  es  kommt,   dafs  die  Vorstellungen  psychischer  That- 
sachen Lust  bezw.  Unlust  erregend  wirken  können,  unbeantwortet 
Erklärungen    des    Einfühlungsgenusses    sind    bereits    mehrfach 
versucht  worden.    So  sagt  z.  B.  Lipps^:  Der  ästhetische  Genufs 
„liegt  begründet  in  dem  Einklang  des  Eigenen  und  des  Fremden, 
in  der  durch  die  Einwirkung  von  aufsen  geweckten  und  durch 
die  Einstimmigkeit  mit  ihr  gesteigerten  und  in  sich  selbst  frei 
gemachten  Bethätigung  meines  eigenen  Wesens,  in  dieser  eigenen 
Art,  in  einem  objectiv  bedingten  Erleben  mich  selbst  frei  aus- 
zuleben"   und   findet  den   Kern    des   ästhetischen   Genusses  in 
„beglückendem    Sympathiegefühl".     Solche   Erklärungen   liegen 
bereits  jenseits  der  Ziele  dieser  Arbeit.    Immerhin  sei  daran  er- 
innert, dafs  es  von  vornherein  gar  nicht  ausgemacht  ist,  ob  es 
überhaupt  ein  höheres  Princip,   eine   allgemeinere  Gesetzmäfsig- 
keit  giebt,  auf  die  sich  zum  Zwecke  der  Erklärung  der  Causal- 
zusammenhang  zwischen  anschaulicher  Vorstellung  von  Psychi- 
schem und  ästhetischem  Gefühl  zurückführen  läfst.    Wenigstens 
haben  sich  die  Thatsachen  der  formalen  Schönheit  einer  allge- 
meinen erklärenden  Zurückführung  bisher  noch  ziemlich  wider- 
spenstig erwiesen.    Vielleicht  muTs  man   sich  hier  wie  dort  mit 
der  blofsen  Anerkennung  des  Causalverhältiiisses  als  letzter  That- 
sache  begnügen. 

Indessen  kann  ich  mich  in  eine  weitere  Untersuchung  dieser 
Angelegenheit  nicht  weiter  einlassen  und  mufs  es  mir  an 
dieser  Stelle  versagen,  den  zahlreichen  Fäden  nachzugehen,  die 
von  den  Ergebnissen  der  vorhegenden  Arbeit  zur  klärenden 
Beleuchtung  so  mancher  ästhetischer  Einzelfrage  hinüberführen. 

^  Diese  Zeiischr.  22,  426. 

[Eingegangen  am  15.  November  1900.) 


Zeitschrift  für  PsycholORrie  iS. 


Ueber  stereoskopische  Lupen  und  Brillen. 

Von 

Dr.  Emil  Bkrger  in  Paris, 

corresp.  Mitglied  der  Kgl.  Belgischen  und  der  Kgl.  Spanischen  Akademien 

der  Medicin. 

(Mit  7  Fig.) 

Bekanntlich  verfügen  wir  über  eine  Reihe  von  Hülfsmitteln 
für  die  Wahrnehmung,  oder  richtiger  gesagt,  für  die  Beur- 
theilung  des  ReUefs:  die  Ueberkreuzung  der  Contouren,  die 
Schlagschatten,  das  Gefühl  der  nothwendigen  Accommodations- 
anstrengung,  die  parallactische  Verschiebung  der  untersuchten 
Gegenstände  bei  Bewegungen  derselben,  welche  insbesondere 
beim  Sehen  Einäugiger^  von  grofser  Bedeutung  ist.  Keiner 
dieser  Behelfe  gestattet  jedoch  eine  so  feine  Wahrnehmung  eines 
Gegenstandes  in  seinen  drei  Dimensionen,  wie  die  Ver- 
schiedenheit der  beiden  Netzhautbilder  desselben, 
deren  hohe  Bedeutung  für  die  Beurtheilung  der  Tiefendimen- 
sionen erst  seit  der  Erfindung  des  Spiegelstereoskopes  durch 
Wheatstone  (1833)  und  des  Linsenstereoskopes  durch  Davii> 
Brewsteb  (1843)  entsprechend  gewürdigt  wurde. 

Helmholtz  2  verdanken  wir  erst  eingehende  Untersuchungen 
über  die  Bedingungen,  unter  welchen  die  beiden  stereoskopischen 
Aufnahmen  eines  Gegenstandes  im  Stereoskope  die  Illusion  eines 
mehr  oder  weniger  deutlichen  Reliefs  hervorrufen.  „Zwei  Bilder, 
welche  einen  stereoskopischen  Effect  machen  sollen,  müssen  also 


*  Vgl.  Beimar,  Ueber  parallactische  und  perspectivische  Verschiebung 
zur  Erkennung  von  Niveaudifferenzen,  bezw.  das  monoculäre  körperliche 
Sehen.  Arch.  f.  AugenJieilkunde  (2),  163.  1900.  Enthält  die  gesammte  Lite- 
ratur über  diese  Frage. 

*  Helmholtz,  Handbuch  der  Physiologischen  Optik.    1867.    S.  637. 


Ueber  stereoskopiscke  Lupen  und  Briüen.  51 

zwei  verschiedenen  perspectivischen  Ansichten  desselben 
Gegenstandes  entsprechen,  welche  von  verschiedenen  Ge- 
sichtspunkten aus  aufgenommen  sind.  Sie  dürfen  ein- 
ander also  nicht  gleich  sein,  vielmehr  müssen,  verglichen  mit 
den  Bildern  unendKch  entfernter  Punkte,  die  Bilder  näherer 
Punkte  in  der  Zeichnung  für  das  rechte  Auge  desto  mehr  nach 
links  hin,  in  dem  Bilde  für  das  linke  Auge  desto  mehr  nach 
rechts  hin  liegen,  je  näher  die  Objecte  dem  Beobachter  sind. 
Denkt  man  sich  die  Zeichnungen  so  auf  einander  gelegt,  dafs 
die  Bilder  der  unendüch  entfernten  Gegenstände  auf  einander 
fallen,  so  werden  die  Bilder  der  näheren  Objecte  desto  weiter 
aus  einander  fallen,  je  näher  sie  sind.  Ihre  Distanz  kann  man 
die  stereoskopische  Parallaxe  nennen.^ 

„Nennen  wir  den  Abstand  der  Augen  2  a,  den  Abstand  der 
Zeichnung  von  den  Augen  6,  den  Abstand  des  Objectes  von 
einer  parallel  der  Zeichnung  durch  die  Augen  gelegenen  Ebene  p, 
und  e  die  stereoskopische  Parallaxe,  so  ist  diese 

2ab 

wird  also  desto  kleiner,  je  entfernter  das  Object,  und  für  imend- 
lich  entfernte  Objecte  gleich  Null." 

Es  ergiebt  sich  aus  der  Formel  für  die  stereoskopische 
Parallaxe,  dafs  die  letztere  desto  gröfser  ist,  je  gröfser  der  Ab- 
stand der  Augen  ist  und  thatsächlich  erhält  man  mit  dem 
Stereoskope  eine  desto  deutUchere  Darstellung  des  Reliefs,  je 
weiter  von  einander  die  beiden  photographischen  Aufnahmen 
des  betreffenden  Objectes  gemacht  worden  waren.  Im  Allge- 
meinen haben  Leute  mit  einem  grofsen  Pupillenabstande  eine 
feinere  Rehef Wahrnehmung ,  als  solche  mit  kleinem  Augen- 
abstande. ^ 

Es  geht  femer  aus  der  HELMHOLTz'schen  Formel  für  die 
stereoskopische  Parallaxe  hervor,  dafs  dieselbe  desto  gröfser  wird, 
je  näher  die  Gegenstände  zu  den  Augen  des  Beobachters  hegen. 
Entfernte  Gebirgsketten  erscheinen  deshalb  ohne  deuthches  ReUef . 
Myopen,  welche  Gegenstände  in  geringerer  Entfernung  zu  sehen 


*  Der  Nachweis  hierfür  ergiebt  eich  aus  dem  Ikonoskope  von  Javal, 
welches  die  Verschiedenheit  der  beiden  Netzhautbilder  so  vermindert,  als 
wenn  der  Pupillenabstand  bedeutend  kleiner  wäre.  Die  Gegenstände  er- 
scheinen dadurch  ohne  Relief  (vgl.  Comptes  Eendus  de  VAcademie  des  Sciences 
de  Paris  tf3,  927). 

4* 


52  -E^*^  Berger. 

gewohnt  sind,  haben  nach  meinen  Untersuchungen  im  Allge- 
meinen eine  feinere  Wahrnehmung  des  ReUefs,  als  Hyper- 
metropen.    Ich  werde  später  noch  hierauf  zurückkommen. 

Es  war  nahehegend,  die  längst  bekannten  und  schon  von 
Lbonaedo  da  Vinci  ^  richtig  erklärten  Vortheile  der  feineren 
Reliefwahrnehmung  beim  binoculären  Sehen  auch  der  Beob- 
achtung mit  den  gebräuchlichsten  optischen  Apparaten  zu  Theil 
werden  zu  lassen.  Dementsprechend  wurden  schon  vor  etwa 
drei  Jahrhunderten  die  ersten  Versuche  für  die  Construction 
binoculärer  Fernrohre*  und  Mikroskope  gemacht;  sonderbarer- 
weise wurde  der  Operngucker  erst  relativ  sehr  spät  (1827)  in 
das  jetzt  allgemein  übHche  binoculäre  Instrument  umgewandelt. 

Helmholtz  gebührt  das  Verdienst,  eine  neue  Vervoll- 
kommnung unserer  gebräuchlichsten  optischen  Apparate  angeregt 
zu  haben.  Nachdem  er  an  seinem  Telestereoskope  nachgewiesen 
hatte,  dafs  eine  virtuelle  Erweiterung  des  Pupillenabstandes  des 
Beobachters  eine  ebenso  starke  Verfeinerung  der  ReUefwahr- 
nehmung  der  Aufsenwelt  zur  Folge  habe,  wie  beim  Stereoskope 
die  Illusion  des  ReUefs  durch  die  Vermehrung  des  Abstandes 
der  beiden  photographischen  Aufnahmen  eines  Gegenstandes 
gesteigert  wird,  schuf  er  das  erste  stereoskopische  Femrohr, 
welches  in  seinem  Handbuche  der  Physiologischen  Optik  (Tai.  IV, 
Fig.  3)  1867  bereits  beschrieben  und  abgebildet  ist. 

Auf  Grundlage  des  Erfindungsgedankens  von  Helmholtz 
wurden  insbesondere  in  letzterer  Zeit  stereoskopische  Instrumente: 
Mikroskope,  zusammengesetzte  Lupen  und  Fernrohre  construirt, 
welche  letzteren  bekanntlich  für  die  Armee  und  die  Marine  von 
höchster  Bedeutung  sind. 

Nur  die  einfache  Lupe,  welche  in  der  Wissenschaft,  der 
Kunst  und  der  Industrie  eine  so  zahlreiche  Anwendung  findet,  bei 
welcher  eine  feine  Wahrnehmung  des  Reliefs  sehr  wünschens- 
werth  wäre,  ist  bisher  ein  monoculäres  Instrument  geblieben. 
Die  zahlreichen  Uebelstände,  welche  die  lange  anhaltende 
Arbeit  mit  der  Lupe  zur  Folge  haben,  sind:  die  üeberan- 
strengung  des  bei  der  Arbeit  verwendeten  Auges,  die  Ermüdung 
des   Schliefsmuskels   der  Lider   des    anderen   zum   Sehen  nicht 


^  Leonardo  da  Vinci.    Trattato  della  pittura.    Born  1651. 
*  Binoculäre  Teleskope  wurden  schon  1609  von  Lippbbshet  construirt. 
Vgl.  Hessler-Pisko,  Lehrbuch  der  technischen  Physik.   3.  Aufl.  2.  Bd.  S.  1616. 


lieber  stereoskopische  Lupen  und  Brillen.  53 

benützten  Auges;  wenn  das  Netzhautbild  des  letzteren  bei  offen 
gehaltener  Lidspalte  psychisch  unterdrückt  wird,  so  entfällt  zwar 
dieser  letztere  Uebelstand;  allein  dadurch  kann  das  binoculäre 
Sehen  Schaden  erleiden,  indem  auch  aufserhalb  der  Lupenarbeit 
dieses  Auge  beim  Sehacte  imverwendet  bleibt,  d.  h.  sein  Netz- 
hautbild erst  nach  dem  Schüefsen  des  anderen  Auges  zur  Wahr- 
nehmung gelangt  imd  in  vielen  Fällen  (vergl.  z.  B.  die  Unter- 
suchungen von  Lawrantjew  ^)  sich  Strabismus  durch  Ablenkung 
des  nicht  bei  der  Arbeit  benützten  Auges  entwickelt.  Die  Anzahl 
dieser  Art  von  Einäugigen  ist  jedenfalls  eine  gröfsere,  als  im 
Allgemeinen  vermuthet  wird.  Unter  Naturforschern,  welche  an- 
haltend nur  ein  Auge  beim  Mikroskopiren  verwenden,  Astronomen 
VL  dergl.  m.  findet  man  gleichfalls  Fälle,  in  welchen  nur  das  bei 
der  Arbeit  benützte  Auge  auch  beim  Sehen  ohne  monoculäre 
optische  Instrumente  aDein  verwendet  wird.  Ich  konnte  diese 
Erscheinung  bei  mehreren  Herren  des  Institut  Pasteur  und  der 
Pariser  Sternwarte  constatiren.  Es  erklärt  uns  dieselbe  auch, 
warum  Aeago^  stets  behauptete,  man  sehe  im  Stereoskope  nur 
mit  einem  Auge. 

Nicht  minder  wichtig  ist  die  Schädigung  der  tech- 
nischen Leistungsfähigkeit  beim  Arbeiten  mit  nur  einem 
Auge.  V.  Zehendeb',  Magnus*,  Gboenow^  u.  A.  haben  diese 
Frage  sehr  eingehend  geprüft,  haben  jedoch  für  die  Schädigung, 
welche  ein  Arbeiter  durch  den  Verlust  eines  Auges  erleidet,  sehr 
verschiedene  Werthe  angegeben.  Nach  den  Entscheidungen  des 
Deutschen  Reichsversicherungsamtes  •  wird  angenommen,  dafs 
Arbeiter,  welche  ein  Auge  verloren  haben,  um  25%  in  ihrem 
Verdienste  geschädigt  sind.  Die  jährlich  zu  gewährende  Ent- 
schädigung ist  jedoch  je  nach  dem  Berufe  des  Arbeiters  ver- 


^  Lawraittjew,  Die  technische  Ausbildung  und  ihr  Einflufs  auf  das 
Sehvermögen.    Petersburger  Medicin.  Wochenschr.  (33).     1890. 

*  Nach  einer  persönlichen  Mittheilung  der  Herren  Paul  und  Prosper 
HxNBY,  Astronomen  der  Pariser  Sternwarte. 

*  V.  Zehender,    citirt  bei  Maschke,    Die  augenärztliche  Unfallpraxis. 
Wiesbaden  1899.    S.  86. 

*  Magnus,  Die  Einäugigkeit  in  ihren  Beziehungen  zur  Erwerbsfähig- 
keit   1895. 

*  Groenow,  Anleitung  zur  Berechnung  der  Erwerbsfähigkeit  bei  Seh- 
störungen.   1896. 

*  Vgl.  Maschke,  loc.  cit. 


54  Emil  Berger. 

schieden  hoch ;  so  wird  z.  B.,  nach  Borbrik's  ^  Zusammenstellung, 
Feinmechanikern  nach  dem  Verluste  eines  Auges  im  Durch- 
schnitte 34,4  7o  des  früheren  Verdienstes  von  Unfallsversicherungs- 
gesellschaften als  Jahresrente  bewilligt  Wenn  man  in  Betreff 
der  Ansprüche  an  technische  Fertigkeiten  den  Uhrmacher,  den 
Kupferstecher,  den  Graveur,  den  Miniaturmaler  u.  dgl.  m.  mit  dem 
Feinmechaniker  auf  eine  gleiche  Stufe  stellt,  so  wird  m€ui  zu- 
geben, dafs  alle  diese  Berufsarten  sehr  bedeutend  in  ihrer  tech- 
nischen Leistungsfähigkeit  gewinnen  würden,  wenn  ihre  bisherige 
Lupe  für  ein  Auge  durch  einen  binoculären,  sonst  die  gleichen 
Verhältnisse  (Vergröfserung,  Brennweite  d.  i.  Arbeitsabstand, 
Gesichtsfeld)  wie  die  bisher  angewandte  Lupe  aufweisenden 
Apparat  ersetzt  werden  könnte. 

Die  Nothwendigkeit,  diese  bisher  üblichen  Bedingungen  auf- 
recht zu  erhalten,  ist  auch  der  Grund,  warum  die  bisher  be- 
kannten binoculären  Lupen,  welche  sämmtlich  zusammengesetzte 
Lupen  sind,  für  obige  Berufsarten  nicht  verwendbar  sind.  Dir 
Gesichtsfeld  ist  zu  klein  und  ihre  Vergröfserung  zu  stark.  Diese 
binoculären  Lupen  sind  bekanntUch  nach  zwei  verschiedenen 
Systemen  construirt.  Entweder  werden  vor  jedes  Auge  in  emer 
der  Convergenzstellung  der  Sehhnien  beim  Nahesehen  ent 
sprechenden  Neigung  Mikroskope  (Chebubin*  1678)  oder  nach 
dem  Principe  des  GALiLEi'schen  Femrohres  gebaute  Lupen 
(v.  Zehendee-Westibn'^  1887,  Eilhabdt  Schulze*)  mithin  optische 
Apparate  von  grofser  Brennweite  gestellt,  oder  es  werden  bei 
zusammengesetzten  Lupen  mit  kurzer  Brennweite  Prismen 
zwischen  dem  Oculare  und  dem  Objective  angebracht  (Ridell  ^ 
1853,    Nachet«    1854,    Gibaud-Teulon  '    1867,    Wenham«    1867, 

*  BoRBRiK,  Ueber  Erwerbsverminderung  bei  Augenverletzungen.  Dias. 
Berlin  1897. 

^  Cheeübin,  citirt  bei  Hesslbb-Pisko,  loc.  cit.  S.  998. 

*  Laquexjr,  Die  v.  ZKHENDER-WESTiEN'sche  Corneallupe.  Bericht  d^r 
Ophthalmoloffiffchen  Geaeüscliaft  in  Heidelberg.    1887. 

*  F.  Eilhabdt  Schulze,  bisher  nicht  publicirt.  Construirt  bei  Lbitz, 
Berlin. 

*  Ridell,  citirt  bei  Hrssler-Pisko,  loc.  cit.  S.  998. 

*  Nächst,  citirt  bei  Wundt,  Handbuch  der  medicin.  Physik.  1867. 
S.  289. 

'  Giraud-Tbülon,  beschrieben  und  abgebildet  bei  Maüthner,  Lehrbuch 
der  Ophthalmoskopie.    Leipzig  1867.    8.  116. 

®  Wbnham,  beschrieben  und  abgebildet  bei  Hbssleb-Pisko,  loc.  cit  S.  999 
Fig.  707. 


lieber  stereoskopiache  Luptii  und  Brillen. 


55 


CzAPSKY  ^  1899).  Allein  mit  diesen  Instrumenten  kann  kein  Uhr- 
macher arbeiten,  kein  Paläograph  eine  Handschrift  entziffern. 
Man  hat  auch  nie  diese  Verwendung  der  zusammengesetzten 
Lupen  beabsichtigt. 

Die  bisherigen  Versuche,  die  prismatische  Wirkung  de- 
centrirter  Convexünsen  (Brücke's-  Dissectionsbrille,  R.  Lieb- 
eeich's^  decentrirte  Brillen)  zur  Construction  von  binoculären 
Lupen  mit  der  bei  Uhrmachern,  Graveuren  u.  dergl.  m.  bisher 
üblichen  kurzen  Brennweite  zu  verwenden,  haben  noch  nicht 
das  gewünschte  Resultat  ergeben.  Die  Untersuchung  der  Ursache, 
warum  dieses  Resultat  nicht  erzielt  wurde,  führte  mich  eigent- 
lich in  der  einfachsten  Weise  zur  Lösung  des  hier  vorliegenden 
Problemes. 

Die  prismatische  Ablenkung,  welche  eine  Convexlinse  be- 
wirkt, ist  im  Centrum  derselben  Null,  sehr  gering  in  der  Um- 
gebung des  letzteren,  wird  nach  der  Peripherie  hin  immer  stärker 
und  ist  am  Randtheile  derselben,  den  man  jedoch  bei  nicht 
aplanatischen  Linsen 
wegen  der  sphäri- 
schen Aberration 
nicht  verwerthen 
kann,    am   stärksten. 

Wenn  man  nun 
decentrirte  Convex- 
ünsen von  kurzer 
Brennweite  vor  jedes 
Auge  setzt,  so  werden 
wegen  des  Pupillenab- 
standes beider  Augen 
von  einem  in  der 
Mittellinie  imd  dem 
gemeinsamen  Focus 
gelegenen  Gegen- 
stande A  (vergl.  Fig.  1) 
nur  die  nasalen  Theile 
der  Linsen  durch- 
setzen;   sie  werden  jedoch  in  denselben  in  so  geringem  Maafse 

*  CzAPSKY,  V.  Graepe's  Arckiv  für  Ophthalmologie  48,  I.  Abth, 

*  Bbückx,  Vorlesungen  Über  Physiologie.    II.  Bd.    S.  184. 

*  LiBBBSiCH,  V.  Gbakfb's  ArcMv  für  Ophthalmologie.    1861. 


Fig.  1. 

Schema  des  Strahlenganges  in  de 
eentrirten  Convexlinsen. 


56 


Emil  Berger. 


abgelenkt,  dafs  sie  nach  dem  Austritte  aus  den  Linsen  nicht  ins 
Auge  oder  nicht  auf  die  Macula  lutea  gelangen  können.  Die 
Lichtstrahlen  jedoch,  welche  auf  die  unmittelbar  vor  den  Pupillen 
gelegenen  Zonen  der  decentrirten  Linsen  auffs^Uen,  treffen  die- 
selben schon  unter  einem  so  grofsen  Auffallswinkel,  dafs  derselbe 
den  Grenzwinkel  überschreitet  imd  gehen  deshalb  durch  Reflexion 
verloren. 


In  das  rechte  Auge  ge- 
langen die  Strahlen  des 
Kugelsegmentes  rri,  wel- 
ches in  der  Netzhaut  im 
umgekehrten  Bilde  r,  r 
erscheint ;  letzteres  ent- 
spricht einem  virtuellen 
Bilde  rÄ^ri.  —  Das  Kugel- 
segment  g  gi  wird  vom 
linken  Auge  wahrgenom- 
men ;  Netzhautbild  gi  g^ 
scheinbare  Lage  d.  Bildes 
gAog^.  —  Ist  die  Lupe 
genau  für  den  Punkt  A  der 
Kugel  eingestellt,  so  er- 
scheinen die  Punkte  g,  (/,, 
r  und  ri  in  Zerstreuungs- 
kreisen, welche  jedoch, 
wenn  die  Kugel  nur  klein 
ist  (Beobachtung  eines 
Stecknadelkopfes)  das 
genaue  Erkennen  nicht 
stören. 


Fig.  2. 

Schema  des  Strahlenganges 
bei  der  Untersuchung  eines  kugelförmigen  Körpers  mit  der 

stereoskopischen  Linse. 

Um  nun  zu  erreichen,  dafs  auch  die  kräftig  prismatisch 
wirkenden  Theile  einer  decentrirten  Convexlinse  in  Verwendung 
kommen,  suchte  ich  die  Stellung  derselben  zu  ermitteln,  in 
welcher  für  den  Einfalls-,  Brechungs-  und  Ausfallswinkel  die  relativ 
günstigsten  Bedingungen  sich  ergeben  und  fand,  dafs  dies  nur 
dann  der  Fall  sei,  wenn  diese  Linsen,  wie  dies  die  Fig.  2  dar- 
stellt, relativ  stark  zu  einander  geneigt  sind. 


Ueber  stereoskopische  Lupen  und  ßriUen.  57 

Der  Strahlengang  in  der  von  mir  verwandten  decentrirten 
und  im  horizontalen  Meridiane  zu  einander  geneigten  Gonvex- 
linsen  ist  in  der  beistehenden  Abbildung  (Fig.  2)  dargestellt. 
Beide  Linsen  entwerfen  von  dem  im  gemeinsamen  Focus  ge- 
legenen Gegenstande  A  je  ein  aufrechtes,  vergröfsertes,  weiter 
(als  der  Gegenstand)  entferntes  virtuelles  Bild  (Aj^  A^)  für  jedes 
Auge.  Da  diese  Bilder  auf  identische  Netzhautstellen  projicirt 
werden,  so  werden  dieselben  im  Gehirn  als  einfach  wahr- 
genommen. 

Der  Neigungswinkel  der  Linsen  ist  je  nach  der  Brennweite 
derselben  verschieden  grofs;  derselbe  darf  jedoch  wegen  der 
astigmatischen  Wirkung  schief  gestellter  Linsen 
eine  gewisse  Grenze  nicht  überschreiten.  Die  astigmatische 
Wirkung  geneigter  Linsen  ist  schon  lange  bekannt.  Bereits 
Thomas  Young*  corrigirte  (1801)  den  Astigmatismus  seines 
eigenen  Auges  mittels  eines  schief  gestellten  Brillenglases.  Seit- 
dem ich  darauf  achtete,  wie  die  mit  einer  einfachen  Lupe  Unter- 
suchenden dieselbe  vor  dem  Auge  halten,  konnte  ich  mich 
davon  überzeugen,  wie  häufig  letztere  vom  Untersucher  mehr 
oder  weniger  schräge  zum  Gegenstande  gehalten  wird.  Die 
einzelnen  Beobachter  finden  leicht  selbst  die  Stellung  heraus, 
bei  welcher  dieselben  mit  der  Lupe  am  genauesten  die  Linien 
eines  Kupferstiches  z.  B.  sehen,  d.  h.  die  Stellung,  in  welcher 
der  Astigmatismus  der  schief  gehaltenen  Linse  jenen  des  mensch- 
lichen Auges  corrigirt. 

Ueber  die  astigmatische  Wirkung  schief  gestellter  Linsen 
sind  insbesondere  eingehende  Arbeiten  von  Swan  Buenett-, 
John  Gbben*  und  Monoyer*  veröffentlicht  worden.  Man  hat 
auch  versucht,  den  Astigmatismus  des  Auges  mittels  derselben 
zu  corrigiren;  dies  ist  jedoch  nach  meinem  Erachten  nur  bei 
physiologischem  Astigmatismus  und  nur  mit  relativ  starken 
Linsen  praktisch  durchführbar.  Ich  werde  auf  die  Gründe, 
warum  geneigte  Linsen  zur  Correction  des  pathologischen  (höhere 
Grade  aufweisenden)  Astigmatismus  nicht  geeignet  sind,  später 
noch  zurückkommen. 


*  Thomas  Yoüng,  PhUosopliical  Transactions  1801,  1,  43. 

*  Swan  Bürnett,  A  Theoretical  and  Practical  Treatise  of  Astigmatisme. 
8t  Louis,  Chambers,  1887. 

*  John  Gbebk,  Transactions  ofthe  American  OpJUhalmological  Society.  1895. 

*  MoNOTER,  Archives  d' OphtaXmologie  (Mars).    1898. 


58  Emil  Berger. 

Der  Astigmatismus  der  schräg  gestellten  Linsen  meiner  Lupe 
ist,  so  paradox  dies  auch  erscheinen  mag,  kein  Fehler,  sondern 
ein  Vortheil  derselben.  Der  Brechwerth  der  in  dieser  Weise 
geneigten  Linsen  ist  am  stärksten  im  horizontalen  Meridiane 
und  am  schwächsten  im  verticalen  Meridiane.  Mithin  ist  die 
Lage  der  Hauptmeridiane  dieser  astigmatischen 
Linsen  entgegengesetzt  jener  der  gröfsten  Anzahl 
(90 — 94%  nach  Nordenson^  Knapp*,  Steiges  *  u.  A.)  der 
menschlichen  Augen.  Zunächst  dachte  ich  daran,  in  Fällen, 
in  welchen  der  Astigmatismus  der  Lupenlinsen  jenen  des  Auges 
des  betreffenden  Untersuchers  übercorrigirt,  diese  Uebercorrection 
durch  hinter  den  Convexlinsen  anzubringende  Cylindergläser  zu 
corrigiren.  Es  ergab  sich  jedoch  eine  bei  Weitem  einfachere 
Lösung,  bei  welcher  jede  einzelne  Lupe  für  verschiedene  Unter- 
sucher verwendbar  bleibt,  nämlich:  die  Uebercorrection 
des  Astigmatismus  des  Auges  durch  jenen  der 
Lupenlinsen  dadurch  zu  corrigiren,  dafs  eine  zweite 
Neigung  der  Lupenlinsen  im  verticalen  Sinne  vor- 
genommen wird. 

Als  Beispiel  hierfür  will  ich  das  Exemplar  meiner  binocu- 
lären  Lupe  anführen,  welches  Herr  Prof.  Lippmann  in  meinem 
Namen*  in  der  Pariser  Akademie  der  Wissenschaften  demon- 
strirte.  Dasselbe  hat  eine  Brennweite  von  -f-  10  2) ;  die  astig- 
matische Wirkung  ist  bei  derselben  =  Vis  ihres  Brechwerthes, 
mithin  =  %  Z),  der  stärkst  brechende  Meridian  derselben  ist 
horizontal  gelagert.  Bei  meinen  Augen  besteht  ein  Astigmatis- 
mus nach  der  Regel  von  V4  A  der  mithin  durch  diese  Lupe 
übercorrigirt  und  in  einen  Astigmatismus  gegen  die  Regel  von 
Vä  D  umgewandelt  wird,  den  ich  an  Proben  zur  Untersuchung 
auf  Astigmatismus,  wenn  ich  durch  meine  Lupe  bUcke,  auch 
nachweisen  kann;  letzterer  Astigmatismus  wird  durch  eine  ganz 
geringe  verticale  Drehung  der  Lupe  in  tadelloser  Weise 
corrigirt. 


*  NoRDENSON,  Annales  d'Oculistique  (Mars,  Avril).     1883. 

^  Knapp,  Transactions  of  the  Americafi  Ophthalmoloffical  Society,    1892. 

*  Stbioer,    Beiträge   zur   Physiologie    und   Pathologie   der  Hornhaut. 
Wiesbaden  1896. 

*  E.  Berueb,  Comptea  Rendus  de  VAcculemie  des  Sciences  (20.  November). 
Paris  1899. 


Ueber  atereoskopische  Lupen  und  Brülen,  59 

In  den  meisten  Fällen  genügt  es,  nur  den  Astigmatismus 
des  hauptsächlich  beim  binoculären  Sehen  in  Verwendung 
kommenden  Auges  (oeil  directeur,  Tscheening*)  zu  corrigiren; 
man  kann  aber  auch  beiden  Linsen  eine  dem  Astigmatismus 
jedes  Auges  entsprechend  verschiedene  Verticalneigung 
geben  und  in  dieser  Weise  wird  die  neue  binoculäre  Lupe 
zu  einem  Präcisionsinstrumente,  welches  den  indi- 
viduellen Astigmatismus  des  Untersuchers,  falls  der- 
selbe einen  gewissen  Grad  nicht  überschreitet,  corrigirt.  Ln 
Falle  der  Astigmatismus  des  Auges  gröfser  und  entgegengesetzt 
jenem  der  Lupenlinsen  ist,  hat  man  ein  Cylinderglas  hinter  dem 
letzteren  anzubringen,  dessen  Brechwerth  der  Differenz  beider 
entspricht.  Besteht  beim  Untersucher  ein  Astigmatismus  gegen 
die  Regel  (stärkst  brechender  Meridian  horizontal),  so  wird  das 
comgirende  Cylinderglas  durch  die  Addition  des  Astigmatismus 
des  Auges  und  jenes  der  Lupenlinsen  gefunden.  In  gleicher 
Weise  erfolgt  die  Correction  durch  Cylindergläser  in  den  gleich- 
falls sehr  seltenen  Fällen  von  Astigmatismus  mit  schräge  ge- 
richteten Hauptmeridianen. 

Die  stärkste  Neigung,  w^elche  ich  den  LupenUnsen  im  hori- 
zontalen Meridiane  gebe,  beträgt  15®;  der  durch  diese  Neigung 
hervorgerufene  Unterschied  im  Brechwerthe  des  horizontalen 
und  des  verticalen  Meridianes  beträgt  nur  Vis  ^^^  Brechwerthes 
der  Linsen.  Man  kann  allerdings  durch  eine  stärkere  Neigung 
der  Linsen  auch  die  astigmatische  Wirkung  derselben  beträcht- 
lich steigern.  Swan  Bürnktt,  insbesondere  aber  Monoyeb, 
Professor  der  Physik  an  der  Medicinischen  Facultät  in  Lyon, 
empfehlen,  offenbar  aus  theoretischen  Gründen,  die  Anwendung 
derartiger  stark  geneigter  Linsen  zur  Correction  höherer  Grade 
von  Astigmatismus.  Letzterer  führt  als  Beispiel  eine  Neigung 
von  45®  an.  Im  Sprechzimmer  des  Arztes  mag  beim  Vorsetzen 
derartiger  Linsen  sich  eine  Besserung  für  die  Sehschärfe  des 
hochgradig  astigmatischen  Auges  ergeben,  aber  nicht  beim  täg- 
lichen Gebrauche  derselben.  Denn,  wenn  z.  B.  das  rechte  Auge 
80  corrigirt  wäre,  dafs  die  Neigung  der  Linse  von  der  Nasenseite 
nach  vom  und  schläfenwärts  gerichtet  ist,  so  wird  bei  der  Be- 
wegung beider  Augen  nach  rechts  das  rechte  Auge  neben  dem 
Glase  nach  aufsen  blicken;  bei  der  BUckrichtung  beider  Augen 


Tscherkino,  Optique  physiologique.    S.  288.    Paris  1898. 


60  Emü  Berger. 

nach  links  hingegen  wird  die  Neigung  des  Brillenglases  zur  Ge- 
sichtslinie bei  Weitem  geringer  und  mithin  wird  der  Astigmatis- 
mus in  dieser  Stellung  nicht  mehr  vollständig  corrigirt  sein.  Bei 
der  Parallelstellung  der  Sehlinien  wird,  insbesondere  im  Freien, 
eine  so  stark  schief  geneigte  Linse  an  ihrer  hinteren  Fläche  ein 
Keflexbild  von  den  umliegenden  Gegenständen  entwerfen,  welches 
dem  Sehen  dieses  Auges  weit  mehr  hinderlich  ist,  als  der  un- 
corrigirte  Astigmatismus.  Praktisch  haben  sich  daher  stark 
geneigte  Brillengläser,  die  zur  Correction  von  Astigmatismus  in 
Amerika  und  England  versucht  wurden,  nicht  bewährt. 

Am  empfehlen swerthesten  halte  ich  es,  bei  der  ersten  Unter- 
suchung mit  meiner  Lupe  sich  mit  der  Frage  des  persönUchen 
Astigmatismus  des  Untersuchers  und  seiner  Correction  durch 
den  Lupenastigmatismus  nicht  zu  befassen;  zumeist  bedarf  es 
erst  der  Aufmerksamkeit  des  Untersuchers,  um  bei  der  Lupen- 
untersuchung astigmatische  Erscheinungen  an  geeigneten  Proben 
nachzuweisen  und  gelingt  es  in  wenigen  Minuten,  die  Stellung 
der  Lupe  zu  finden,  bei  welcher  der  Untersucher  in  einer  tadel- 
losen Weise  die  feinsten  Proben  auf  Astigmatismus  besichtigen 
kann,  ohne  letzteren  nachweisen  zu  können. 

Wichtiger  ist  es,  keine  Convergenz-  oder  Accommo- 
dationsanstrengungen  beim  Beobachten  mit  meiner 
Lupe  zu  machen.  Man  blicke  durch  die  Lupengläser  nach 
abwärts,  als  würde  man  in  der  Tiefe  einen  Gegenstand  suchen, 
nähere  dann  langsam  ein  geeignetes  Object,  z.  B.  das  Räderwerk 
einer  Taschenuhr,  oder  aufgefaserte  Watte,  bis  dasselbe  im  Focus 
erscheint.  Man  sieht  dann  plötzlich  das  Bild  in  grofser  Klarheit 
Hat  man  den  Gegenstand  zu  stark  genähert,  so  erscheint 
derselbe  doppelt;  man  mufs  mithin  dann  denselben  wieder 
entfernen,  bis  derselbe  einfach  gesehen  wird.  Das  Be- 
trachten eines  nahen  Gegenstandes,  ohne  die  Sehlinien  stark 
convergiren  zu  lassen,  ist  einzelnen  Beobachtern  im  Beginne 
etwas  schwierig,  wird  jedoch  rasch  erlernt.  Von  einzelnen  Ge- 
lehrten erhielt  ich  z.  B.  die  Mittheilung,  dafs  die  erste  Unter- 
suchung mit  meiner  Lupe  dieselben  etwas  ermüdet  hätte,  dieses 
„Ermüdungsgefühl"  sei  jedoch  nach  „erlernter"  Lupenarbeit  nie 
mehr  vorgekommen.  Die  ersteren  Schwierigkeiten  bestehen  eben, 
wenn  dieselben,  was  sehr  selten  ist,  vorkommen,  nur  in  der 
Noth  wendigkeit  der  Unterlassung  überflüssiger  Convergenz- 
anstrengungen. 


üeber  stereoskopiache  Lupen  und  Brillen,  61 

Die  Bilder,  welche  vom  untersuchten  Gegenstande  für 
jedes  Auge  von  den  Luponlinsen  entworfen  werden,  sind  desto 
mehr  schläfenwärts  deplacirt  und  desto  mehr  von  einander 
verschieden,  je  kürzer  die  Brennweite  derselben  ist. 
Erstere  Erscheinung  erklärt,  warum  lange  andauerndes 
Beobachten  mit  der  neuen  Lupe  ohne  Convergenz- 
anstrengung  möglich  ist.  Auf  der  letzteren  Erscheinung,  der 
starken  Verschiedenheit  der  beiden  Netzhautbilder, 
beruht  der  starke  stereoskopische  Effect,  die  verfeinerte 
Wahrnehmung  der  geringsten  Details  des  Reliefs  der  unter- 
suchten Gegenstände.  Die  beiden  Netzhautbilder  sind  so  sehr 
von  einander  verschieden,  als  sie  wären,  wenn  imsere  beiden 
Augen  weiter  von  einander  entfernt  wären,  als  sie  es  wirk- 
lich sind. 

Hätte  z.  B.  der  untersuchte  Gegenstand  (vergl.  Fig.  2)  die 
Form  einer  Kugel,  so  wird  das  linke  Auge  die  Kugelhälfte  gg^, 
das  rechte  Auge  hingegen  die  Kugelhälfte  rr^  sehen;  mithin  er- 
hält ein  Sehorgan,  dessen  Pupillenabstand  P  ist,  so  sehr  von 
einander  verschiedene  Bilder,  als  würde  ein  Sehorgan  mit  dem 
Pupillenabstand  Ps  diese  Kugel  in  dem  Kreuzungspunkte  der 
Linien  BA^  und  CA^  sehen. 

Die  verfeinerte  Relief  Wahrnehmung  macht  sich 
jedoch  erst  nach  einiger  Uebung  geltend.  Das  Gehirn 
mufs  erst  die  Beurtheilung  der  feineren  Reliefunterschiede  aus 
der  gröfseren  Verschiedenheit  der  Netzhautbilder  erlernen. 
Eine  Reihe  von  Gelehrten,  welchen  ich  meine  Lupe  demonstrirte, 
waren  davon  überrascht,  dafs  sie  nach  einigem  Gebrauche  der- 
selben Details  an  den  untersuchten  Gegenständen  erkannten, 
welche  ihnen  bei  der  ersten  Untersuchung  entgangen  waren. 
Herr  Prof.  Lippmann  demonstrirte  diese  ungemein  interessante 
Erscheinung  in  der  Pariser  Akademie  der  Wissenschaften  an 
verschiedenen  Papierproben.  Nach  einigen  Untersuchungen  er- 
scheint selbst  das  glatteste  Papier  mit  einer  grofeen  Anzahl  von 
ungleichmäfsigen  Unebenheiten  versehen. 

Zumeist  erfolgt  das  Erlernen  der  Wahrnehmimg  der  feinsten 
*  Relief  unterschiede  ziemlich  rasch ;  doch  zeigen  sich  hierbei  zahl- 
reiche individuelle  Verschiedenheiten.  Im  Allgemeinen  nehmen 
Myopen,  in  deren  Sehorgan  aus  Anlafs  der  gröfseren  Annäherung 
der  Gegenstände  zwei  stärker  verschiedene  Netzhautbilder  der 
letzteren  entworfen   werden,   als  bei  Emmetropen   viel  rascher 


62  EmU  Berger. 

mit  meinen  Lupen  ein  sehr  feines  Relief  wahr,  als  Emmetropen 
und  Hypermetropen.  Selbstverständlich  vergleiche  ich  einen 
Myopen  von  5  Z>,  der  mit  einer  Lupe  von  -f- 10  /)  untersucht, 
bei  meinen  Untersuchungen  mit  einem  Emmetropen,  welcher 
mit  einer  Lupe  von  +  15  D  untersucht.  Diejenigen ,  welche 
stereoskopische  Fernrohre  zu  benützen  pflegen,  deren  Gehirn 
mithin  an  die  Beurtheilung  des  Reliefs  durch  Dar- 
stellung sehr  stark  verschiedener  Netzhautbilder 
gewöhnt  ist,  machen  mit  meinen  Lupen  sofort  oder  nach  sehr 
kurzer Uebung  Beobachtungen,  die  eine  ungemein  ver- 
feinerte Relief  Wahrnehmung  beweisen. 

Nach  einer  Reihe  von  Untersuchungen  von  verschiedenen 
Pulversorten,  Papierproben,  abgestempelten  Postmarken  u.  dgl.  m. 
wird  z.  B.  von  vielen  Beobachtern  wahrgenommen,  dafs  in  der 
englischen  Postkarte  der  Stempel  durch  eine  ungemein  feine 
Schichte  von  holzigem  Papier  von  der  Marke  getrennt  ist;  auf 
manchen  geographischen  Karten  erscheinen  die  Linien  an  den 
Ueberkreuzungsstellen  körperlich  u.  dergl.  m. 

Nach  den  Untersuchungen  der  Herren  Dr.  Guillaume, 
Director  des  Internationalen  Bureaus  für  Maafs  und  Gewicht 
und  Paul  und  Päosper  Henry,  Astronomen  der  Pariser  Stern- 
warte, lassen  sich  mit  meiner  Lupe  von  Geübten  Niveauunter- 
schiede von  V»o  bis  7ioo  i^^  deutlich  wahrnehmen,  mithin 
Unterschiede,  welche  früher  nur  mittels  mikroskopischer  Unter- 
suchung an  Schnittpräparaten  möglich  waren. 

Von  grofsem  theoretischen  Interesse  sind  die  Ergebnisse  der 
Untersuchungen  über  die  Beurtheilung  relativ  gröfserer 
Distanzen  mit  meinen  Lupen.  Läfst  man  nämlich  einen 
Untersucher,  der  mit  Lupen  nicht  zu  arbeiten  gewöhnt  ist,  rasch 
mit  einer  Pincette  einen  (nicht  von  ihm  selbst)  im  Focus  ge- 
haltenen Gegenstand,  dessen  Gröfse  ihm  nicht  bekannt  ist,  z.  B. 
ein  Papierstückchen,  fassen,  so  führt  derselbe  die  Pincette  zu- 
meist hinter  den  Gegenstand.  In  Folge  der  geringen  Convergenz- 
anstrengung,  welche  die  Lupenuntersuchung  erfordert,  wird  die 
Entfernung  des  Gegenstandes  gröfser  geschätzt,  als  sie  wirklich 
ist.  Während  also  die  feinsten  Niveaudifferenzen  durch  die 
grofse  Verschiedenheit  der  beiden  Netzhautbilder  auf  das  Ge- 
naueste beurtheilt  werden,  schätzt  man  die  relativ  gröfseren 
Distanzen  durch  das  Innervationsgef ühl  der  nöthigen 
Convergenzstellung.    Es  kann,  wie  obiger  Versuch  beweist, 


üebet*  stereoskopische  Lupen  und  Brillai.  63 

unser  Urtheil  über  die  feinsten  Niveaudifferenzen 
eine  erhebliche  Steigerung  erfahren  und  wir  über 
relativ  gröfsere  Distanzen  mangelhaft  orientirt 
sein. 

Ich  hatte  obigem  Versuche  eine  so  grofse  Bedeutung  bei- 
gemessen, dafs  ich  die  Fabrikanten  meiner  Apparate  anwies,  auf 
den  Grebrauchsanweisungen  anzuempfehlen,  Werkzeuge,  die  zur 
Arbeit  dienen,  ohne  die  Lupe  zum  bearbeiteten  Objecte  mit 
freiem  Auge  zu  bringen  und  dann  erst  mit  der  Lupenarbeit  zu 
beginnen. 

Allein  ich  hatte  die  Bedeutung  der  Convergenz  für  die  Be- 
urtheilung  der  Entfernung  überschätzt.  Auf  zahlreiche  Anfragen, 
ob  bei  dem  Einführen  von  Instrumenten  während  der  Lupen- 
untersuchung nicht  im  Beginne  Schwierigkeiten  beobachtet 
wurden,  wurde  mir  von  allen  Seiten  —  und  mir  sind  hier  ins- 
besondere die  Aussagen  der  Schweizer  Uhrenindustriellen,  die 
ich  aus  Anlafs  der  Weltausstellung  hier  sah  und  welche  mir  mit 
grofser  Offenheit  ihre  Erfahrungen  bei  der  Anwendung  meiner 
Lupen  in  ihren  Fabriken  mittheilten,  sehr  maafsgebend  —  mit- 
getheilt,  dafs  dies  nicht  der  Fall  sei.  Thatsächlich  konnte 
ich  in  memer  Gegenwart  den  Director  einer  Uhrmacherschule, 
einen  Delegirten  eines  Staates,  welcher  zum  Studium  der  Uhren- 
industrie auf  der  Weltausstellung  hier  war,  einen  Medailleur  u.  A., 
welche  meine  Lupe  zum  ersten  Male  anwandten,'  sofort  ohne 
Schwierigkeit  mit  derselben  arbeiten  sehen.  Abgesehen  von  dem 
Muskelgefühl,  welches  den  Arbeiter,  wenn  er  das  Object  in 
der  Hand  hält,  über  dessen  Entfernung  orientirt,  kommt  hier 
auch  die  Beurtheilung  der  letzteren  aus  der  scheinbaren 
Gröfse  desselben  wesentlich  in  Betracht.  Letztere  ist  allein 
maafsgebend  bei.den  Arbeiten  (z.  B.  jener  des  oben  genannten 
Medailleurs),  bei  welchen  der  Gegenstand  nicht  in  der  Hand 
gehalten^wird.  Da  der  Uhrmacher,  der  Graveur  u.  dergl.  m.  aus 
der  langjährigen  Erfahrung  mit  der  monoculären  Lupe  die 
Schätzung  der  relativ  gröfseren  Distanzen  aus  der  scheinbaren 
Gröfse,  welche  der  mit  seiner  Lupe  vergröfserte  Gegenstand  dar- 
bietet, längst  zu  beurtheilen  gelernt  hat,  so  hat  die  Beurtheilung 
derselben  durch  das  Innervationsgefühl  der  Convergenz  keine 
Bedeutung  ^mehr.  Dafs  die  Beurtheilung  der  Entfernung  eines 
Gegenstandes  durch  dessen  scheinbare  Gröfse  sehr  erleichtert 
wird,    wenn   dessen    Gröfse   bekannt   ist    oder   mit    jener   eines 


64  -Emil  Berger. 

daneben  befindlichen  Gegenstandes  verglichen  werden  kann,  ist 
längst  bekannt. 

In  dieser  Weise  erkläre  ich  mir  auch,  dafs  Naturforscher, 
welche  mit  meinen  Lupen  arbeiten,  auch  ohne  durch  die  Con- 
yergenzinnervation  richtig  über  die  Entfernung  des  untersuchten 
Gegenstandes  orientirt  zu  sein,  sehr  geschickt  präpariren  (Prof. 
Eamon  y  Gajal  und  Naturforscher,  über  welche  Prof.  Halten- 
HOFF  mir  berichtete),  dafs  Augenärzte  mit  meinen  Lupen  Fremd- 
körper aus  der  Cornea  entfernen  (Prof.  Haltenhoff,  Genf)  oder 
feinere  Operationen,  wie  die  Extraction  des  Nachstaares  mit 
denselben  ausführen  (Primararzt  Dr.  Adler,  Wien). 

Es  kommt  jedoch  nicht  nur  eine  Urtheilstäuschung  in  Be- 
treff der  Entfernung  bei  richtig  beurtheilter  Gröfse  des  unter- 
suchten Gegenstandes  beim  ersten  Gebrauche  mit  meinen  Lupen 
vor,  sondern  es  kann  auch  umgekehrt  die  Entfernung  mit 
meinen  Apparaten  richtig  beurtheilt  werden,  aber  der  Gegen- 
stand als  gröfser  geschätzt  werden.  Letztere  Erscheinung 
beobachtete  ich  insbesondere  bei  Leuten,  welche  meine  stereo- 
skopischen Brillen,  auf  welche  ich  später  zu  sprechen  kommen 
werde,  benützen;  z.  B.  constatirte  Herr  Dr.  de  Chbistmas  (vom 
Institut  Pasteur  in  Paris),  dafs  er  mit  stereoskopischen  Concav- 
brillen,  welche  genau  dieselbe  Nummer  haben,  als  jene,  welche 
er  stets  bisher  benützt  hatte,  die  Gegenstände  nicht  so  stark  ver- 
kleinert sehe,  als  mit  letzteren. 

Jedenfalls  empfehle  ich  Allen,  welche  meine  stereoskopischen 
Lupen  benützen  wollen,  zuerst  das  Beobachten  mit  denselben 
und  dann  das  Arbeiten  mit  denselben  zu  erlernen.  Beides 
geschieht  sehr  rasch.  Ueber  die  bisherigen  praktischen  Er- 
fahrungen bei  der  Anwendung  der  stereoskopischen  Lupen  in 
den  verschiedenen  Zweigen  der  Wissenschaft,  der  Kunst  und 
der  Industrie  habe  ich  in  einer  Monographie  ^  eingehend  berichtet. 

Für  die  Beurtheilung  der  Schädigung  des  Sehens  bei  Ein- 
äugigen ergiebt  sich  aus  obigen  Beobachtungen,  dafs  denselben 
die  Befähigung  der  Wahrnehmung  der  feinsten  Niveauver- 
schiedenheiten durch  die  Verschiedenheit  der  beiden  Netzhaut- 
bilder (stereoskopisches  Sehen),  sowie  die  Schätzung  gröfserer 
Distanzen  durch  die  Innervationsgefühle  der  Convergenz  fehle. 


*  E.  Bergeb,  Loupe  binoculaire  simple  et  lunette  st^röoscopiques.  Paris, 
^Schleicher  fr^res,  1900. 


üeber  stereoskopische  Lupen  und  Brillen.  65 

Sie  können  jedoch,  wie  u.  A.  Reimab*  nachgewiesen  hat,  durch 
die  parallactische  und  perspectivische  Verschiebung  das  Erkennen 
von  Niveaudifferenzen  verbessern  und  können  aus  der  schein- 
baren Gröfse  der  gesehenen  Gegenstände  die  relativ  gröfseren 
Entfernungen  beurtheilen.  Inwieferne  die  beiden  letzteren  Hülfs- 
mittel,  welche  durch  Uebung  jedenfalls  eine  erhöhte  Bedeutung 
erlangen,  den  Verlust  der  beiden  anderen  so  wichtigen  Behelfe 
für  das  richtige  körperliche  Sehen,  theil weise  zu  ersetzen  im 
Stande  sind,  mufs  für  jede  Berufsart  und  selbst  mit  Rücksicht 
auf  die  individuellen  Anlagen  des  Einäugigen  verschieden  be- 
urtheilt  werden. 

Die  Beurtheilung  des  Reliefs  aus  der  Verschiedenheit  der 
beiden  Netzhautbilder  desselben  Gegenstandes  ist  eine  Function 
der  höheren  corticalen  Centren.  Es  scheint,  dafs  nur  die 
centralen  Theile  des  Gesichtsfeldes  beider  Augen  beim  stereo- 
skopischen Sehen  in  Betracht  kommen.  Eine  Reihe  von  Fällen 
von  Centralscotom  oder  Veränderungen  in  der  Macula  lutea, 
welche  ich  mit  meinen  Lupen  prüfte,  ergab,  dafs  die  Unter- 
suchten verschiedenere  Bilder  für  jedes  Auge,  wie  ohne  die 
Lupe  hatten ;  dieselben  konnten  jedoch  keinen  vermehrten  stereo- 
skopischen Effect  mit  derselben  erhalten.  Unter  den  von  mir 
Untersuchten  befanden  sich  auch  ein  Mitglied  des  Französischen 
Institutes  und  ein  sehr  bekannter  Landschaftsmaler.  Letzterer 
konnte  auch  mit  stereoskopischen  Fernrohren  keine  gesteigerte 
Reliefwirkung  erhalten.  Ersterer  kann  seit  Jahren  zum  Lesen 
von  Handschriften  nur  die  paracentralen  Netzhautstellen,  sei  es 
des  einen,  sei  es  des  anderen  Auges  verwenden. 

Allein  auch  bei  ganz  normalem  peripheren  Sehorgane  kann 
der  starke  stereoskopische  Effect  meiner  Lupe  fehlen,  sei  es,  dafs 
das  Gehirn  die  Beurtheilung  des  Reliefs  aus  der  Verschiedenheit 
der  beiden  Netzhautbilder  nicht  erlernt  hat,  sei  es,  dafs  dieselbe 
durch  Functionsstörungen  der  höheren  corticalen  Centren  ver- 
loren wurde. 

In  ersterem  Sinne  erkläre  ich  mir  eine  allerdings  geringe 
Anzahl  von  Gelehrten,  welche  mit  meiner  Lupe  keine  vermehrte 
Reliefwirkung  erhalten.  Ich  sehe  hier  selbstredend  von  den 
FäUen  ab,  in  welchen  in  Folge  von  lange  andauerndem  Ge- 
brauche eines  monoculären  Instrumentes  das  Netzhautbild  eines 


*  Reimab,  loc.  cit. 
Zeitschrift  für  Psychologie  25. 


66  -EwiiZ  Berger. 

Auges  psychisch  unbeachtet  bleibt.  Solche  Leute  beurtheilen 
das  Relief  gemäfs  der  Ueberkreuzung  der  Conturen  oder  der 
Schlagschatten. 

Bei  einer  Anzahl  von  Hysterischen,  sowie  in  einem  Falle 
von  beginnender  progressiver  Paralyse  konnte  ich  gleichfalls  mit 
meiner  stereoskopisohen  Lupe  keinen  vermehrten  Reliefeffect 
hervorrufen ;  Neurastheniker  hingegen  hatten  mit  derselben  eine 
sehr  gesteigerte  Reliefwahrnehmung. 

Die  Befähigung  der  Beurtheilung  des  Reliefs  ist  bei  Hyste- 
rischen auch  für  die  Tastempfindung  nicht  selten  gestört 
(Clapar^de  ^).  Sehr  interessant  sind  auch  die  Fälle  von  Hysterie, 
in  welchen  im  Stereoskope  Druckschrift  gelesen,  aber  zwei 
Bilder,  welche  körperliches  Wahrnehmen  erfordert,  nicht  ver- 
einigt werden  konnten.*  Es  fehlt  mithin  bei  manchen  Hysteri- 
schen die  Fähigkeit  der  Wahrnehmung  des  Reliefs  und  da  die 
zwei  verschiedenen  Bilder  eines  Gegenstandes  nicht  zur  Be- 
urtheilung der  körperlichen  Beschaffenheit  desselben  verwandt 
werden  können,  so  wird  das  Bild  eines  Auges  psychisch  unter- 
drückt. 

Das  Gesichtsfeld  der  stereoskopischen  Lupe  ist  selbstver- 
ständlich gröfser,  als  jenes  einer  monoculären  Lupe  von  gleicher 
Brennweite.  Das  beiden  Augen  gemeinsame  Gesichtsfeld  ist  verhält- 
nifsmäfsig  sehr  grofs  (vergl.  Fig.  2,  ag^\  es  wird  jedoch  um  so 
kleiner,  je  kürzer  die  Brennweite  der  angewandten  Linsen  ist. 
Es  können  jedoch  binoculäre  stereoskopische  Lupen  nach  meinem 
Systeme  mit  allen  allgemein  in  der  Wissenschaft,  der  Kunst  und 
der  Industrie  gebräuchUchen  Brennweiten  construirt  werden. 

Die  neue  Lupe  behält  mithin  die  Brennweite,  den 
Arbeitsabstand  und  die  Vergröfserung  der  bisher  üb- 
lichen Lupen  bei;  ihr  Gesichtsfeld  ist  gröfser,  als 
jenes  der  letzteren;  sie  ermöglicht  die  gleichzeitige  Verwendung 
beider  Augen  bei  der  Arbeit,  giebt  einen  vermehrten  stereo- 
skopischen Effect,  gestattet  eine  lang  andauernde  Unter- 
suchung ohne  Convergenzanstrengung;  die  Ueberan- 
strengung  des  einen  allein  bei  der  Arbeit  benützten  Auges,  die 
Ermüdung  des  Schüefsmuskels  der  Lider  des  anderen  nicht  zur 

*  Clapar£:de,  Intermediaire  des  Biologistes.  1899. 

*  Näheres  hierüber  in  meiner  im  Druck  befindlichen  Abhandlung  der 
Encyclopedie  frangaise  d* Ophtalmologie  von  Laoranoe  und  Valüdb.  T.  II. 
Paris,  Doin. 


lieber  stereoskopische  Lupen  und  Brillen.  67 

Arbeit  verwandten  Auges,  sowie  die  Schädigung  des  binoculären 
Sehens  in  Folge  anhaltender  Nichtbenutzung  eines  Auges  ent- 
fallen bei  der  neuen  Lupe,  welche  auch  in  der  grofsen  Mehrzahl 
der  Fälle  den  Astigmatismus  des  Auges  des  Untersuchers  zu 
corrigiren  gestattet. 

Wie  der  in  Fig.  2  dargestellte  Gang  der  Lichtstrahlen  er- 
giebt,  unterscheidet  sich  meine  neue  Lupe  wesentlich  vom 
Stereoskope.  Während  das  Letztere  zwei  Abbildungen  eines 
Gregenstandes  zu  einem  gemeinsamen  Bilde  vereinigt,  welches 
diesen  Gegenstand  körperhch  darstellt,  wenn  diese  Abbildungen 
verschieden  sind,  entwirft  meine  Lupe  von  einem  Gegenstande 
zwei  verschiedene  Bilder,  je  eines  für  das  rechte  und  für  das 
linke  Auge.  Das  Stereoskop  giebt  dem  Beobachter  die  Illusion 
eines  Reliefs,  das  nicht  besteht,  während  meine  Lupe  nur  das 
wirklich  bestehende  Relief  zur  Ansicht  bringt.  An 
Photographien  z.  B,  sieht  man  mit  der  stereoskopischen  Lupe 
die  Unebenheiten  des  Papiers  und  der  Silbemiederschläge,  wes- 
halb dieselbe  auch  von  Astronomen  zur  Untersuchung  von 
photographischen  Aufnahmen  des  Sternenhimmels  mit  Erfolg 
benützt  wird,  da  sich  deutlich  mittels  derselben  ergiebt,  ob  ein 
heller  Punkt  der  Photographie  einem  Fehler  des  Papiers  oder 
einem  Sterne  geringerer  Gröfse  entspricht. 

Die  Untersuchungen  mit  meiner  Lupe  ergeben  beim  Unter- 
sucher schliefsUch  eine  Besserung  der  Reliefwahrnehmung  auch 
ohne  Benützung  derselben;  dies  konnte  ich  z.  B.  an  mir  selbst 
constatiren;  bei  mir  hatte  wahrscheinlich  in  Folge  langjährigen 
Mikroskopirens  das  Reliefsehen  gelitten.  Auch  Uebungen  mit 
dem  Stereoskope,  wenn  die  Besichtigung  von  ReUefunterschiede 
darstellenden  Abbildungen  mit  demselben  vorgenommeia  werden, 
haben  eine  Besserung  der  Reüefwahrnehmung  zur  Folge.  Herr 
RozAT- Sandoz,  Uhrenindustrieller  im  Locle  (Schweiz),  theilte 
mir  mit,  dafs  er  und  einzelne  seiner  CoUegen  regelmäfsig  der- 
artige Uebungen  mit  stereoskopischen  Ansichten  vornehmen  und 
eine  Besserung  der  durch  das  anhaltende  Arbeiten  mit  der  mon- 
oculären  Lupe  abgeschwächten  Reüefwahrnehmung  durch  die- 
selben constatiren  konnten. 

Das  Betrachten  von  Photographien  mit  der  stereoskopischen 
Lupe  giebt  allerdings,  .ebenso  wie  mit  den  grofsen  zum  Be- 
sichtigen von  photographischen  Abbildungen  verwandten  Convex- 
linsen,  einige  Illusion  des  Reliefs,  die  jedoch  nie  so  deut- 

5* 


68  -Ef»»'  Brrgtr. 

lieh  ist,  wie  beim  Stereoskope.  Es  werden  nämlich  mit 
beiden  Apparaten  nur  in  der  Mittellinie  gelegene  Theile  der 
Photographie  zwei  ganz  identische  Bilder  in  beiden  Augen  her- 
vorrufen, für  alle  nach  rechts  oder  nach  links  von  der  Mittel- 
linie gelegenen  Theile  der  Photographie  erhält  jedes  Äuge 
Bilder,  welche  um  so  verschiedener  von  einander  sind,  je  kürzer 
der  Focus  der  Linse  ist  Das  Undeutliehwerden  der  peripheren 
Theile  der  Photographie  in  Folge  der  sphärischen  Aberration 
der  angewandten  Linsen  mag  wohl  mit  zur  Illusion  des  ReUefa 
beitragen,  indem  dadurch  Verhältnisse  geschaffen  werden,  wie 
sie  unser  peripheres  Gesichtsfeld  darbietet. 

Die  stereoskopische  Lupe  wird  in  zwei  verschiedenen  Formen 
hergestellt  Für  wissenschaftliche  und  technologische  Unter- 
suchungen sind  die  decentrirten  geneigten  Linsen  in  die  vordere 
Wand  einer  Dunkelkammer  eingefügt  (Fig.  3) ,  welche  nach 
hinten  offen  ist  und  daselbst  mit  ihrem  Rande  sich  den  Uneben- 
heiten der  Stirn,  Schläfe,  Wange  und  Nase  des  Untersuchers 
möglichst  anschmiegt.  Die  Lupe  wird  bei  Untersuchungen  in 
einer  Hand  gehalten ;  für  die  Benutzung  zu  Arbeiten  ist  dieselbe 
mittels  eines  Bandes  am  Kopfe  befestigt  oder  mit  einem  Fufs- 
gestelle  versehen. 


Fig.  3.    Stereoskop! sehe  Lupe. 


Für  Berufsarten,  wie  Uhrmacher,  Miniaturmaler  u.  dgl.  n 
welche  eine  häutige  Unterbrechung  der  Lupenuntersuchung  b 
der  Arbeit  erfordern,  ist  es  praktischer,  die  gleichen  Linsen  i 


lieber  sfereodiOptiche  Lupen  und  BriUen.  69 

der   FassuDg    einer  Brille    oder    eines   Kneifers   zu  verwenden 
(Fig.  4).     Die  angewandten  Linsen  haben  eine  geringe  Gröfse, 


1  dee  Strahle 


Fig.  "4.    Lupenbrille. 


I  für  die  Nahe. 


welche  aber  genügt,  damit  der  Uhnnacher  reichlich  das  Gesichts- 
feld einer  Taschenuhr  erhalte.  Beim  Blicke  nach  abwärts  sieht 
der  Beobachter  den  Gegenstand  durch  die  Lupengläser  ver- 
gröfsert,  beim  Blicke  über  die  Lupe  hinweg  ist  der  gröfsere  Theil 
des  Gesichtsfeldes  für  die  Arbeit  ohne  Lupe  frei. 

Die  Convexbrille  für  die  Nähe  ist  nichts  Anderes,  als 
eine  binoculäre  Lupe  von  grßfserer  Brennweite  und  so  war  es 
denn  naheliegend,  auch  für  erstere  durch  die  Anwendung  de- 
centrirter  und  geneigter  Convexlinsen  dieselben  Vortheile,  welche 
die  Stereo skopis che  Lupe  darbietet,  nämhch  der  Verminderung  der 
CJonvergenzanstrengungunddes  stärkeren  stereoskopischen  Effectes, 
anzuwenden. 

Auch  decen trirte  zu  einander  geneigte  Concavgläser 
geben  analoge  Resultate  der  verminderten  Convergenzanstrengung 
und  des  gesteigerten  stereoskopischen  EfEectes.  Wie  aus  dem 
Schema  des  Strahlenganges  (Fig.  5)  zu  entnehmen  ist,  entwerfen 


70  J^wi/  Berger, 

derartige  Concavgläser  von  einem  nahe  gelegenen  Gegenstande  A 
je  ein  aufrechtes,  virtuelles  und  näher  (als  der  Gegenstand)  ge- 
legenes, verkleinertes  Bild  (^,  und  A^)  für  jedes  Auge.  Da 
diese  Bilder  auf  identische  Netzhautstellen  {M)  fallen,  so  werden 
dieselben  im  Gehirn  als  einem  Gegenstande  angehörig  wahrge- 
nommen. Die  abducirende  Wirkung,  sowie  der  stereoskopische 
Effect  sind  desto  stärker,  je  kürzer  die  Brennweite  der  Concav- 
gläser ist.  Aus  dem  bereits  früher  aus  Anlafs  der  Convexgläser 
auseinandergesetzten  Grunde  ist  die  Verschiedenheit  der  beiden 
Netzhautbilder  des  beobachteten  Gegenstandes  so  grofs,  als  würde 
die  Beobachtung  mittels  eines  Sehorganes  mit  vergröfsertem  . 
Pupillenabstande  {Ps)  vorgenommen  werden. 

Eine  Reihe  von  auf  dem  Gebiete  der  Optik  thätigen  Fach- 
männern (Myopen),  wie  die  Herren  Paul  und  Prospek  Henry 
(Pariser  Sternwarte),  Jarret  (Fabrikant  optischer  Apparate)  u.  A. 
waren  von  dem  starken  stereoskopischen  Effecte  derartiger  Con- 
cavbrillen  überrascht. 

In  ca.  250  Fällen  habe  ich  stereoskopische  Brillen  für  die 
Nahearbeit  anwenden  lassen  und  haben  die  bisherigen  Resultate 
die  grofsen  Vortheile  derselben  im  Vergleiche  zi^der  bisher 
üblichen  Brille  für  die  Nähe  ergeben.  Unangenehme  Er- 
scheinungen traten  bei  der  Anwendung  der  ersteren  überhaupt 
nicht  auf.  Eine  Störung  durch  Eeflexbilder  der  hinteren  Fläche 
der  Linsen  kommt  wegen  der  relativ  geringen  Neigung  der 
Linsen  nicht  vor. 

Der  Vortheil  der  verfeinerten  Reliefwahrnehmung  wird 
manchmal  erst  nach  einige  Zeit  dauernder  Anwendung  der 
stereoskopischen  Brillen  constatirt;  die  Vortheile  der  verminder- 
ten Gonvergenzanstrengung  bei  der  Nahearbeit  machen  sich  bei 
stärkeren  Gläsern  sofort  geltend,  bei  der  Anwendung  von 
schwächeren  Linsen  wird  angegeben,  dafs  eine  längere  An- 
dauer  der  Arbeit  mit  denselben  ohne  Ermüdungsgefühl 
möglich  sei,  als  mit  den  bisher  angewandten  Brillen. 

SelbstverständUch  werden  in  erster  Linie  Künstler,  Gelehrte 
und  manche  feinere  Arbeiten  erfordernde  Berufsarten  von 
einer  gesteigerten  Reliefwahrnehmung  Vortheile  ziehen.  Für 
gewisse  Untersuchungen  werden  stereoskopische  Lupen  und 
Brillen  unentbehrUch  sein;  z.  B.  für  die  Beurtheilung  der  Dicke 
der  Schichte,  die  bei  Edelsteinen  abzuschleifen  ist  Ein  Fach- 
mann erkannte  erst  mit  meiner  stereoskopischen  Lupe,  dafs  auf 


lieber  stereoakopische  Lupen  und  Brillen.  71 

einem  alten  Bilde  der  Name  des  angeblichen  Autors  desselben 
über  einer  Fimifsschichte  aufgetragen  war. 

Die  Verwendung  stereoskopischer  Brillen  für  die  Presbyopie 
bringt  mit  dem  Alter  fortschreitend  eine  immer  geringere  In- 
anspruchnahme der  Convergenz  und  eine  Steigerung  des  stereo- 
skopischen Effectes  mit  sich,  wodurch  das  Erkennen  der  Formen 
der  Gegenstände  erleichtert  wird.  Beim  Myopen  kann  durch 
die  stereoskopische  Wirkung  einigermaafsen  das  ersetzt  werden, 
was  er  durch  die  Verkleinerung  der  Netzhautbilder  durch  die 
Concavgläser  verliert.  Viel  wichtiger  halte  ich  die  starke  Ver- 
minderung der  Convergenz,  welche  es  •ermöglicht,  bei  hoch- 
gradiger Myopie  auch  für  geringere  Abstände,  als  gewöhnlich 
(33  cm)  Nahebrillen  in  Anwendung  zu  bringen,  ohne  hierbei 
eine  Ermüdung  der  Musculi  recti  interni  zu  verursachen. 

Den  jetzt  üblichen  Brillen  für  die  Nähe  haften  zwei  Fehler 
an,  die  bisher  nicht  die  entsprechende  Beachtung  fanden,  und 
welche  bei  den  stereoskopischen  Brillen  vermieden  werden. 

L  Wir  verlangen  von  jedem  optischen  Instrumente,  dafs 
die  Hauptebenen  der  dasselbe  zusammensetzenden  Linsen  senk- 
recht zur  Gesichtslinie  stehen,  und  dafs  letztere  mit  den  optischen 
Axen  dieser  Linsen  genau  übereinstimme. 

Bei  der  Nahearbeit  sind  die  Gesichtslinien  nach  abwärts  ge- 
richtet und  hat  man  längst  beobachtet,  dafs  Diejenigen,  welche 
einen  Kneifer  bei  der  Nahearbeit  verwenden,  denselben  desto 
mehr  geneigt  (zur  Verticalen)  aufsetzen,  je  mehr  der  Blick 
nach  abwärts  gesenkt  wird.  Dementsprechend  gab  man  eine 
analoge  Neigung  den  Linsen  der  Brille  für  die  Nähe.  Ameri- 
kanische und  englische  Fabrikanten  haben  sogar  Mechanismen 
ersonnen,  welche  gestatten,  Brillengläser,  welche  gleichzeitig  für 
die  Feme  und  für  die  Nähe  verwendet  werden,  entweder  vertical 
oder  geneigt  zu  stellen. 

Da  bei  der  Nahearbeit  die  Gesichtslinien  convergiren,  so 
stehen  die  jetzt  üblichen  Brillengläser  nicht  senkrecht  zu  letzte- 
ren; sie  sind  eigentlich  schief  gestellt  und  diese  Schief- 
stellung steigert,  wenigstens  bei  der  Verwendung  stärkerer 
Linsen,  den  physiologischen  Astigmatismus  der  grofsen 
Mehrzahl  der  menschlichen  Augen. 

Die  Untersuchung  der  Krümmungsverhältnisse  der  mensch- 
lichen Hornhaut  ergaben  (vgl.  die  Untersuchungen  von  Leroy^ 

*  Leboy,  citirt  bei  E.  Meter,   Revue  ginerdU  d* Ophtalmologie  (7).    1890. 


72  Emü  Berger. 

Ed.  Meyer  ^  und  Scjlze»-),  dafs  der  nasale  horizontale  Radius 
derselben  den  stärksten  Brechwerth  aufweist,  während  letzterer 
im  temporalen  horizontalen  EÄdius  am  schwächsten  ist;  die 
Mittelwerthe  ergaben  sich  für  die  beiden  Hälften  des  verticalen 
Meridianes.  Der  Gesammtwerth  des  Brechwerthes  des  letzteren 
übertrifft  jedoch,  wie  bereits  früher  angegeben  wurde,  jenen  des 
horizontalen  Meridianes.  Die  Schiefstellung  der  menschUchen 
Linse  corrigirt  nur  einen  geringen  Theil  des  Astigmatismus  der 
Hornhaut  (Tschernino  ^). 

Neigt  man  ein  Convexglas  in  gleichem  Sinne,  in  welchem 
die  jetzt  gebräuchlichen  Brillengläser  für  die  Nähe  zur  Gesichts- 
linie schief  stehen,  mithin  im  horizontalen  Meridian  von  aufsen 
hinten  nach  vorn  und  innen,  so  wird  dasselbe  im  nasalen  Radius 
dieses  Meridianes  die  stärkste,  im  temporalen  Radius  die 
schwächste  Brechkraft  haben.  (Eine  schief  geneigte  Linse  hat 
an  jenen  Theilen  die  stärkste  Brechkraft,  welche  vom  Gegen- 
stande am  weitesten  entfernt  sind.)  Mithin  werden  derartig  ge- 
neigte Convexlinsen  den  Astigmatismus  des  menschlichen  Auges 
steigern;  die  von  mir  angewandten  Convexlinsen  hingegen  cor- 
rigiren,  wie  bereits  früher  erwähnt  wurde,  denselben. 

Von  diesen  beiden  Erscheinungen  kann  man  sich  leicht 
experimentell  durch  Beobachten  von  feineren  Proben  für  die 
Untersuchung  auf  das  Bestehen  von  Astigmatismus  mit  Linsen 
in  diesen  verschiedenen  Neigungen  überzeugen. 

IL  Wichtiger  als  diese  relative  Schiefstellung  der  jetzt 
üblichen  Brillengläser  für  die  Nähe  ist  die  für  beide  Augen 
ungleichmäfsige  adducirende  Wirkung  derselben  während  des 
Lesens. 

Wir  wissen  durch  die  Untersuchungen  von  Lamare*,  dafs 
beim  Lesen  einer  Zeile  4  bis  5  saccadenartige  Bewegungen  von 
beiden  Augen  ausgeführt  werden  und  dafs  am  Ende  jeder  Saccade 
die  Augen  auf  einen  Punkt  der  Zeile  eine  bestimmte  Zeit  *  lang 
fixirt  bleiben  müssen.    Würden  unsere  Augen  gleichmäfsig  über 


*  Ed.  Meyer,  Revue  generale  d'Ophtalmologie  (7).    1890. 

*  SoLZEB,  in  E.  Javal,  Memoires  (V Ophtahnometrie.    Paris  1891. 
'  TscHERNiNo,  loc.  cit.  S.  119. 

*•  Lahare,   Les  mouvements  des  yeux  pendant  les  lecture.     Bulletin  de 
la  Societe  francaise  d'Ophtalmologie  3ö4.    1892. 

*  Dieselbe  wird  von  Beaunis   (citirt  bei   Lamare,  loc.  cit.   S.  355)   auf 
^,is  einer  Secunde  geschätzt. 


üeber  stereotkopisehe  Lupen  und  BriUen. 


73 


die  Zeilen  hinweggleiten,  so  wäre  ein  Erkennen  der  Buchstaben 
unmöglich,  da  eine  gewisse  Andauer  des  Netzhautbildes  nothwendig 
ist,  um  einen  Gegenstand  zu  erkennen.  Die  beim  Lesen  und 
Schreiben  ausgeführten  saccadenf örmigen  Augenbewegungen  sind 
coordinirte  Bewegungen,  bei  welchen  am  Ende  jeder  Saccade 
(vgl.  Fig.  6)  die  beiden  GesichtsUnien  genau  in  demselben  Punkte 
der  Zeile  sich  kreuzen  müssen. 

Es  geht  nun  aus  dem  nebenstehenden  Schema  (Fig.  6)  her- 
vor, dafs  beim  Lesen  mit  den  bisher  üblichen,  genau  mit  den 


11,  11 J,  IV,  V,  End 
punkte  der  Bewegungs- 
saccade,  beim  Lesen  ohne 
Brillengläser.  —  Ir  und 
II,  aufrechte  virtuelle 
Bilder  der  Anfangsstelle  1 
der  mit  genau  mit  den 
Pupillenmitten  centrir- 
ten  Convexbrillen  gelese- 
nen Zeile. 


Schema  der  coordinirten  Augenbewegungen  während  des 

Lesens  einer  Zeile. 

Pupillenmitten  centrirten  Convexgläsern  an  jeder  Endstelle  der 
saccadenf  örmigen  Bewegungen  für  jedes  Auge  verschieden 
starke  prismatische  Wirkungen  des  Brillenglases 
sich  geltend  machen.  Es  sei  z.  B.  die  gelesene  Zeile,  wie  bei 
den  meisten  deutschen  und  französischen  Tagesblättern,  ungefähr 
gleich  dem  Pupillenabstande,  so  wird  am  Beginne  der  Zeile  die 
prismatische  Wirkung  des  Convexglases   des  linken  Auges  Null, 


74  Emil  Berger. 

jene  des  rechten  Auges  jedoch  sehr  stark  sein;  die  virtuellen 
aufrechten  Bilder  von  /  werden  für  das  hnke  Auge  in  II,  für 
das  rechte  jedoch  in  Folge  der  prismatisch  adducirenden  Wirkung 
des  Convexglases  in  7r  hegen.  Nur  in  der  Mittellinie  der  Zeile 
(///)  werden  beide  Convexlinsen  eine  für  beide  Augen  gleich 
starke  prismatische  adducirende  Wirkung  haben. 

Man  hat  bisher  die  Beschwerden,  welche  insbesondere  Con- 
vexgläser  im  Beginne  oder  auch  anhaltend  hervorrufen,  irrthüm- 
licherweise  auf  die  eingewurzelten  Beziehungen  zwi- 
schen der  Convergenz  und  der  Accommodation  zu- 
rückführen wollen.  So  erklärt  dies  z.  B.  Nagel  ^,  indem  er  sagt, 
dafs  der  „Hypermetrop  für  alle  Abstände  zu  stark  accommodirt, 
und  diese  zu  starke  Accommodation  bei  der  Nahearbeit  wird 
nicht  rasch  aufgegeben"  (beim  Gebrauche  von  Brillen).  „Hyper- 
metropen  gewöhnen  sich  daher  schwer  an  das  Brillentragen." 

Gegen  diese  Erklärung  der  Beschwerden,  welche  Brillen  her- 
vorrufen, die  in  sämmtlichen  Handbüchern  der  Augenheilkunde 
ungefähr  so,  wie  bei  Nagel,  dargestellt  wird,  spricht  die  von 
DoNDERS*  gefundene  Thatsache,  dafs  für  dieselbe  Convergenz 
verschiedene  Accommodationsanstrengimgen  möglich  sind  (rela- 
tive Accommodationsbreite)  und  umgekehrt  für  einen  bestimmten 
Accommodationszustand  ein  gewisser  Spielraum  der  Axencon- 
vergenzen  gestattet  ist  (relative  Convergenzbreite). 

Gegen  die  Richtigkeit  der  obigen  Erklärung  spricht  ferner 
die  Thatsache,  dafs  dieselben  Beschwerden  auch  bei  nicht  oder 
nur  in  geringem  Maafse  accommodirenden  Augen 
auftreten,  z.  B.  bei  Myopen,  ja  sogar  in  ganz  auffällig  lästiger 
Weise  bei  mit  Accommodationslähmung  behafteten  Diabetikern 
sich  manifestiren  (Schmidt-Rimpleb  «). 

Die  Beschwerden,  welche  die  bisher  übUchen  Brillen  für  die 
Nähe  hervorrufen,  bestehen  thatsächlich  in  einer  Störung  der 
coordinirten  Augenbewegungen  beim  Lesen,  ganz  analog 
jenen,  die  man  auch  ohne  Brillen  bei  Tabes  dorsaUs  beobachten 
kann.  Die  Kranken  klagen  darüber,  dafs  sie  mit  den  Brillen 
zwar   gröfser   sehen,    aber   nicht   lesen   können,    da   ihnen    die 


^  Nagel,    in  G&aefe  und  Saeiusch,    Handbuch  der  Augenheilkunde. 
IL  Band,  S.  öOl. 

*  DoNDEBS,  Anomalies  of  the  Refraction  of  the  Eye.    London  1869. 

*  ScHXiDT-RiMPLEB,   Die  Erkrankungen  des  Auges  im  Zusammenhange 
mit  anderen  Krankheiten.    S.  367.    1898. 


üeher  stereoskopische  Lupen  und  BriUen.  75 

Gregenstände  vor  den  Augen  verschwimmen,  die  Buchstaben  sich 
durch  einander  bewegen,  u.  dgl.  m.  Bei  Leuten,  die  genauerer 
Selbstbeobachtung  fähig  sind,  erfährt  man,  dafs  während  des 
Lesens  Doppelbilder,  insbesondere  an  den  Endtheilen  der 
Zeilen,  auftreten.  Man  kann  übrigens  sehr  leicht  durch  Vor- 
setzen von  starken  Convexgläsern  sich  selbst  von  dem  Entstehen 
dieser  Doppelbilder  beim  Lesen  überzeugen.  Alle  unangenehmen 
Erscheinungen  der  Brille  für  die  Nähe  (insbesondere  bei  Convex- 
gläsern), welche  um  so  peinhcher  sich  bemerkbar  machen,  je 
stärker  die  angewandten  Linsen  sind,  lassen  sich  in  dieser  Weise 
am  einfachsten  erklären. 

In  den  ophthalmologischen  Handbüchern  heifst  es,  man 
müsse  sich  erst  nach  und  nach  an  den  Gebrauch  der  Brillen 
gewöhnen,  d.  h.  nach  meiner  Auffassung,  der  zur  Nahearbeit 
Brillen  Benützende  mufs  erst  neue  coordinirte  Augen- 
bewegungen, welche  die  ungleichraäfsige  prismatische  Wirkung 
der  Brillen  an  den  emzelnen  Stellen  der  gelesenen  Zeile  erfordert, 
erlernen. 

Dafs  das  Erlernen  dieser  neuen  coordinirten  Augenbewe- 
gungen nicht  leicht,  ja  manchmal  gar  nicht  gelinge,  beweist  die 
tägüche  Erfahrung.  Stell  wag  ^  z.  B.  empfiehlt  „die  Brille  An- 
fangs nur  ganz  kurze  Zeit  mit  vielen  Unterbrechungen  ge- 
brauchen und  sogleich  wieder  weglegen  zu  lassen,  sobald  sich 
ein  Gefühl  von  UnbehagUchkeit  einstellt",  giebt  jedoch  zu,  dafs 
manchmal  „nichts  übrig  bleibe,  als  das  corrigirende  Glas  mit 
Prismen  von  2 — 3  **,  Basis  nach  innen,  zu  combiniren,  ohne  dafs 
gerade  in  diesen  Fällen  eine  Lasuffioienz  der  Recti  interni  vor- 
läge". 

Eine  wie  hohe  Bedeutung  den  prismatischen  Wirkungen  der 
bisher  üblichen  Brillengläser  zukommt,  beweist  die  Erfahrung  an 
Staaroperirten.  Die  letzteren  beurtheilen  Distanzen  selbst 
schlechter  als  Einäugige  (Schmidt-Rimpler  *),  doch  ist  dies  nicht 
der  fehlenden  Accommodation  des  Auges  in  Folge  des  Mangels 
der  Linse  zuzuschreiben,  wie  letzterer  Autor  annimmt,  sondern 
dem  Zusammenwirken  mehrfacher  Ursachen:  der  langjährigen 
Nichtbenutzung  des  binoculären  Sehens,  der  im  Vergleiche  zum 


'  Stellwao,  Lehrbuch  der  Augenheilkunde.    8.  811. 
'  ScHMiDT-RiitPLEB,  Deutsche  Naturforscherversammlung  1899,  Ophthal 
mologische  Section. 


76 


Emil  Berger. 


früheren  Sehen  gröfseren  Netzhautbilder  und  der  beim  Nahe- 
sehen adducirend-prismatischen  Wirkung  der  Brillengläser.  Aus 
beiden  letzteren  Gründen  schätzt  der  Staaroperirte  die  Gegen- 
stände im  Beginne  näher,  als  sie  wirklich  sind;  oft  besteht  eine 
gewisse  Unsicherheit,  insbesondere  beim  Gehen  auf  der  Strafse, 

ja  es  wurden  sogar  Er- 
scheinungen von  Schwin- 
delgefühl u.  dgl.  m.  beob- 
achtet (Königstein  *). 

Bei  der  Anwendung 
von  decentrirten  Linsen  bei 
Brillen  für  die  Nähe  treten 
diese  Coordinationsstörun- 
gen  der  Augenbewegungen 
beim  Lesen  nicht  auf.  Es 
war  jedenfaUs  ein  grofses 
Verdienst  Liebbeich*s  *, 
durch  klinische  Erfah- 
rungen die  Vortheile  der- 
selben richtig  erkannt  zu 
haben ,  wenngleich  eine 
theoretische  Begründung 
der  letzteren  zur  Zeits  einer 
Untersuchungen  über  diese 
Frage  noch  nicht  möglich 
war.  Von  den  Ophthalmo- 
logen wurden  die  decentrir- 
ten Linsen  fast  gar  nicht 
beachtet,  jedoch  in  letzter 
Zeit  deren  Vortheile  von 
einem  Anatomen,  Thiepel^^ 
von  Neuem  richtig  beur- 
theilt     Der  Letztere    hat 


Fig.  7. 

Schema  der  Augenbewegungen 

beim  Lesen  mit  stereoskopischen 

Convexgläsern. 


hat   insbesondere    durch   eingehende  Berechmmgen    und    durch 
schematische   Darstellungen   den   Nachweis   geliefert,    dafs    de- 

*  KöNiGSTBiN,    lieber    aphakischen   Gesichtsschwindel.      Wiener   Medi- 
cinißche  Presse  (24).    1900. 

"  LiEBBEICH,   loC.    Cit. 

*  Tbi£P£L,  Ueber  Decentriren  bisphärischer  Linsen,    v.  Grabfe's  Archiv 
f,  Ophthalmologie  46  (2).    1898. 


üeber  stereoskopische  Lupen  und  BfiUen,  77 

centrirte  sphärische  Linsen,  ganz  besonders  aber  decen- 
trirte  Concavgläser,  der  bisher  üblichen  Combination 
von  sphärischen  Gläsern  mit  Prismen  vorzuziehen 
seien.  Ich  halte  es  daher  für  überflüssig,  hier  nochmals  diese 
Frage  aus  einander  zu  setzen. 

Inwiefern  die  von  mir  verwandten  geneigten  decentrirten 
Linsen  im  Vergleiche  zu  jenen,  die  Liebreich  und  Täiepel 
empfahlen,  einen  Fortschritt  bedeuten,  geht  zur  Genüge  aus 
meinen  früheren  Auseinandersetzungen  hervor.  Die  stärkere 
prismatische  Wirkung  und  hierdurch  der  stärkere  stereoskopische 
Effect  und  die  verminderte  Inanspruchnahme  der  Convergenz, 
sowie  die  Vermeidung  der  Schiefstellung  der  Linsen  zur  Gesichts- 
linie rechtfertigen  die  Anwendung  der  ersteren. 

Das  in  Fig.  7  abgebildete  Schema  stellt  den  Mechanismus 
des  Lesens  mit  stereoskopischen  Convexbrillen  dar.  Von  den 
einzelnen  Theilen  der  gelesenen  Zeile  I,  II  bis  V  werden  je  ein 
aufrechtes  und  entfernter  als  die  Zeile  gelegenes  Bild  für  das 
rechte  (Ir)  und  das  linke  Auge  (//)  entworfen,  welche  um  so 
mehr  von  einander  entfernt  liegen,  je  stärker  die  prismatische 
Wirkung,  welche  wieder  von  der  Brennweite  der  Linsen  abhängt, 
ist  Die  Gesichtslinien  werden  mithin  nach  einer  weiteren  Ent- 
fernung (1,  2  bis  5),  als  die  scheinbare  Lage  der  Zeile  ist,  con- 
vergiren. 

So  führten  mich  denn  meine  bescheidenen  Versuche,  die 
bisherige  einfache  Lupe  durch  ein  binoculäres  stereoskopisches 
Instrument  zu  ersetzen,  auf  andere  viel  wichtigere  Gebiete, 
welche  eine  gröfsere  Beobachtung  verdienen,  als  ihnen  bisher  zu 
Theil  wurde. 

{Eingegangen  am  12.  November  1900.) 


Die  normale  Refraction  des  menschlichen  Auges. 

Von 

Prof.  Dr.  M.  Straub 

in  Amsterdam. 
(Mit  2  Fig.) 

Als  ich  zum  ersten  Mal  die  ophthalmologische  Refractions* 
lehre  kennen  lernte,  erstaunte  ich  über  die  stillschweigende  An- 
nahme, dafs  die  Emmetropie  der  normale  Befractionszustand  des 
Auges  sei.  Da  ich  den  Mechanismus  nicht  auffinden  konnte, 
durch  welchen  die  Natur  das  zur  Emmetropie  geforderte  Ver- 
hältnifs  zwischen  der  Krümmung  der  gewölbten  Oberflächen 
und  der  Achsenlänge  erwerben  und  erhalten  könnte,  meinte  ich, 
es  werde  sich  bei  eingehender  Untersuchung  herausstellen,  dafs 
die  Emmetropie  nur  in  wenigen  Fällen  genau  erreicht  wird. 
Ich  erwartete  die  normale  Refraction  zwar  im  Mittel  emme- 
tropisch  zu  finden,  doch  oberhalb  und  unterhalb  der  Emmetropie 
viele  Fälle  leicht  myopischer  und  leicht  hyperopischer  Refraction. 
Sobald  ich  als  junger  Militärarzt  die  Verfügung  über  einen 
Brillenkasten  und  eine  grofse  Anzahl  von  Aspirant-Freiwilligen 
mit  normalen  Augen  erhielt,  ging  ich  an  die  Untersuchung  und 
fand  zu  meiner  Enttäuschung,  dafs  die  Emmetropie  thatsächhch 
so  genau  erreicht  wird,  als  die  Empfindlichkeit  der  Untersuchungs- 
methode die  Refractionsbestimmung  zuläfst.  Unsere  schwächsten 
Probegläser  messen  eine  Viertel-Dioptrie  imd  bis  zu  einer  Viertel- 
Dioptrie  fand  ich  die  normalen  Augen,  d.  h.  die  Augen  der 
Mehrzahl  der  zur  Militärprüfung  sich  meldenden  Personen, 
emmetropisch.  Weiter  als  diese  Grenze  geht  wahrscheinlich 
auch  die  Genauigkeit  nicht,  da  doch  der  normale  Astigmatismus 
ungefähr  eine  Viertel-Dioptrie  beträgt.     MuthmaafsUch  ist  alsa 


Die  normale  Refradion  des  menschlichen  Auges.  79 

das  menschliche  Auge  als  optisches  Werkzeug  bis  auf  eine 
Viertel-Dioptrie  genau  gebaut. 

Ich  fand  das  Ergebnifs  meiner  ersten  Untersuchung  sehr 
auffallend.  Eine  einfache  Berechnung  lehrt,  dafs  im  mensch- 
lichen Auge  eine  Verlängerung  der  Axe  um  1  mm  einen 
Kefractionszuwachs  von  3  Dioptrien  bewirkt.  Eine  Viertel- 
Dioptrie  entspricht  demnach  einem  Zwölftel-Millimeter  Axen- 
länge.  Die  Axenlänge  des  menschlichen  Auges  wird  also  im 
Zusammenhang  mit  der  Wölbung  der  Hornhaut-  und  Linsen- 
oberfläche bis  auf  ein  Zwölftel-Millimeter  genau  bestimmt.  Die 
Frage  nach  der  bestimmenden  Kraft  drängt  sich  auf! 

In  späteren  Jahren  habe  ich  meine  Bedenken  gegen  die 
Annahme  einer  scharf  bestimmten  normalen  Refraction  besser 
formuliren  hören  in  einer  Rectoratsrede  unseres  hochgeschätzten 
Botanikers  Hugo  de  Vkies.  ^  Dieser  brachte  in  Erinnerung,  dafs 
der  belgische  Anthropologe  Qüetelet  das  Gesetz  der  Einheit 
in  der  Veränderlichkeit  erkannt  hat,  dessen  Bestehen  Goethe 
geahnt  hat: 

Alle  Gestalten  sind  ähnlich,  doch  keine  gleichet  der  andern 
Und  so  deutet  das  Chor  auf  ein  geheimes  Gesetz. 

„Qüetelet  studirte  die  Körperlänge  im  dienstpflichtigen 
Alter.  Er  ordnete  die  beim  Messen  einiger  tausenden  Miliz- 
männer gefundenen  Zahlen  in  eine  Curve.  Er  fand  in  dieser 
Curve  eine  wissenschaftlich  wohlbekannte,  schon  von  Newton 
studirte  Form  wieder,  deren  Eigenschaften  gründlich  und  aus- 
führlich bekannt  sind.  Es  ist  die  Linie,  deren  Verlauf  dem 
Binomium  von  Newton  genügt,  welches  die  Grundlage  der 
Wahrscheinlichkeitsrechnung  ist,  die  durch  ihre  Anwendung  auf 
Lebensversicherung  und  Pensionsgesetze  eine  grofse  Bedeutung 
im  praktischen  Leben  hat. 

„Kurz  gesagt  ist  die  Entdeckung  von  Qüetelet: 

„Die  Ungleichheit  der  Körperlänge  der  Menschen  folgt  den 
Gresetzen  der  Wahrscheinlichkeitsrechnung. 

„Wo  für  die  Länge  des  Menschen  ein  so  äufserst  einfaches 
Gesetz  Geltung  hat,  kann  dieses  Gesetz  unmöglich  auf  diesen 
einen  Fall  beschränkt  sein.  Wenn  unsere  Einsicht  in  das  Wesen 
der  Naturgesetze  richtig  ist,   so  überlegte  Qüetelet,   dann  mufs 


*  Hugo  de  Vries.    Eenheid  in  Veranderlykheid.    Rectorale  redevoering. 
Jaarboek  der  üniversitiet  van  Amsterdam.    1898. 


1 


80  •        -3f.  Straub. 

dasselbe  Gesetz  das  ganze  Gebiet  der  Variabilität  beherrschen. 
Es  mufs  gelten  für  alle  Eigenschaften  des  Menschen,  körperhche 
und  intellectuelle,  psychische  und  ethische;  es  mufs  gelten  für 
Pflanzen-  und  Thierreich,  es  mufs  die  ganze  lebende  Welt  um- 
fassen." 

Hugo  de  Vbies  nennt  eine  Reihe  von  Zoologen  und  Bo- 
tanikern, die  durch  genaue  Messungen  an  sehr  verschiedenartigen 
Objecten  das  allgemeine  Gesetz  bestätigten.  Er  selbst  berichtet 
über  eine  Untersuchung  nach  dem  Zuckergehalt  der  Rüben, 
welche  im  Interesse  der  Industrie  in  der  KuHN'schen  Fabrik  in 
Naarden  vorgenommen  wurde: 

„Eine  einfache  Anordnung  des  fünften  oder  sechsten  Theiles 
der  in  einem  Jahre  gefundenen  Ziffern  genügt  schon,  um  alle 
Zweifel  zu  heben.  Stellt  man  jede  Ziffer  durch  eine  kleine 
Linie  dar,  imd  ordnet  man  die  Linie  wie  Qüetelet  seine  Re- 
kruten, indem  man  ihre  Spitzen  durch  eine  Curve  verbindet, 
dann  ist  diese  Linie  genau  dieselbe  wie  jene  von  Qüetelet,  nur 
in  einem  anderen  Maafsstabe  gezeichnet  Mehr  als  die  Hälfte 
der  Rüben  stimmen  überein  mit  der  mittleren  Ziffer  der  be- 
treffenden Art;  nach  der  Seite  des  gröfseren  Zuckerreichthums 
steigt  die  Linie  erst  langsam,  dann  immer  schneller,  bis  sie  am 
Ende  einzelne  sehr  besonders  begünstigte  Individuen  erreicht; 
am  anderen  Ende  geht  die  Linie  herunter,  schnell  über  die 
Linien  der  zuckerärmsten  Rüben  abfallend,  eine  einfache,  regel- 
mäfsige  in  ihren  beiden  Hälften  symmetrische  Figur." 

Das  normale  Maafs  einer  Eigenschaft  wird  also  nie  gegeben 
durch  eine  Zahl,  sondern  durch  eine  Reihe  von  Zahlen,  die  in 
bestimmter  Weise  um  eine  mittlere  Zahl  gruppirt  sind.  Meine 
erste  Untersuchung  von  Aspirant-Freiwilligen  schien  dahin  zu 
führen,  dafs  die  normale  Refraction  eine  Ausnahme  von  der 
allgemeinen  Regel  macht. 

Die  Emmetropie  der  normalen  Erwachsenen  ist  um  so  über- 
raschender, als  die  Säuglinge  in  der  Regel  hyperopisch  sind. 
Die  Refraction  des  neugeborenen  Menschen  wird  also  während 
des  Wachsthums  des  Auges  mit  grofser  Genauigkeit  so  lange 
verstärkt,  bis  ein  wirklich  idealer  Zustand  erreicht  ist:  die  Ein- 
stellung des  Auges  für  die  am  weitesten  entfernten  Gegenstände. 

Die  Natur  mufs  nothwendig  die  Refractionszunahme  des 
wachsenden  Auges  beherrschen  und  quantitativ  bestimmen.  Der 
Wunsch,  diesem  Mechanismus  nachzuspüren,  trieb  mich  zu  einer 


Die  normale  Refraction  des  menschlichen  Auges.  81 

Reihe  von  Untersuchungen  über  die  normale  Refraction  in  ver- 
schiedenen Altersstufen.  Ich  hatte  dabei  das  Glück,  eine  Reihe 
von  Collegen  und  Schülern  als  Mitarbeiter  zu  finden,  die  sogar 
den  gröfsten  Theil  der  Arbeit  auf  sich  nahmen.  Die  normale 
Refraction  von  Säuglingen  wurde  auf  meinem  Wunsche  mit  der 
Schattenprobe  untersucht  von  Herrn  Bataillonsarzt  S.  Siegel  ^ 
und  von  meinem  Assistenten  W.  M.  de  Vbibs.  -  Mit  meinen 
früheren  und  jetzigen  Assistenten,  den  Herren  J.  P.  G.  van  deb 
Meeb,  N.  Dingeb,  W.  H.  Smit,  P.  Müntendam  imd  W.  M.  de 
Vbies  untersuchte  ich  die  Refraction  der  Augen  von  7000  Schul- 
kindern der  Amsterdamer  Volks-  und  Realschulen  und  des 
öffentlichen  Gymnasiums.^  Obgleich  der ^  Hauptzweck  dieser 
Schuluntersuchungen  in  der  Bestimmung  der  Frequenz  der 
Myopie  lag,  lieferten  sie  doch  auch  für  meinen  besonderen  Zweck 
nützliche  Daten.  Ich  untersuchte  weiter  mit  Dr.  Falkenbubg* 
noch  einmal  aus  einem  anderen  Gesichtspunkte  als  vorher  die 
Refraction  von  60  normalen  Augen  von  Rekruten  vor  und  nach 
künstlicher  Lähmung  der  Accommodation.  Endlich  ordnete  auf 
meinen  Wunsch  Dr.  W.  Koüwenhoven^  die  Refractionsbe- 
stimmungen  einer  grofsen  Reihe  von  3877  normalen  Presbyopen, 
welche  in  meiner  Poliklinik  untersucht  waren,  mit  dem  Zwecke, 
die  normale  Refraction  des  Greisenauges  genauer  kennen  zu 
lernen. 

Ich  berichte  zunächst  über  jenen  Theil  dieser  Untersuchungen, 
welcher  sich  auf  meinen  Gegenstand,  die  normale  Refraction, 
bezieht  Ich  werde  dabei  nicht  dem  Laufe  des  Lebens,  von  der 
Wiege,  bis  zum  Greisenalter  folgen,  sondern  der  historischen 
Folge  der  obengenannten  Untersuchungen,  welche  für  meinen 
Gedankengang  gleichzeitig  die  logische  Ordnung  bUdete. 


^  BiEGBL.  De  normale  refractie-toestand  van  pasgeborenen.  Ned.  Tyd- 
schrift  V.  Geneesk.  2.    1893. 

*  Herr  de  Vbies  wird  später  über  seine  Untersuchung  selbst  ausftihr- 
lich  berichten. 

'  N.  DiNGBB.  Die  Augen  der  Amsterdamer  Schuljugend  im  Jahre  1899. 
Diss.    Freiburg  1900. 

J.  P.  6.  VAN  DEN  Meeb.  De  oogen  der  leerlingen  van  de  middelbare 
scbolen  en  het  gymnasium  te  Amsterdam  in  het  jaar  1898.  Diss.  Amster- 
dam 1900. 

^  J.  Falkenbubg  u.  üf.  Stbaüb.  lieber  die  norm.  Refr.  des  Auges  und 
die  H.  bei  angeb.  Ambl.    Arch.  f,  Augenheilk.  26.    1893. 

*  W.  KouwBNHOYBN.   Seulele  over  verziendheid.    Diss.    Amsterdam  1899. 
Zeitschrift  für  Psychologie  25.  6 


82  M.  Straub. 

Im  Jahre  1860  theilte  Dondeks  in  dem  ersten  Jahresberichte 
des  Utrechter  „Gasthuis  von  Ooglyders"  mit,  dafs  nach  einer 
Vollständigen  Erschlaffung  der  Accommodation  das  Auge  für 
einen  Punkt  eingestellt  ist,  welcher  ein  wenig  weiter  liegt  als 
der  ursprüngliche  Fernpunkt. 

Die  Thatsache,  dafs  die  normale  Emmetropie  durch  Lähmung 
der  Accommodation  in  eine  leichte  Hyperopie  verwandelt  wird, 
ist  für  unsere  Frage  von  besonderem  Interesse.  Sie  scheint 
darauf  hinzuweisen,  dafs  die  wunderbar  stereotype  Emmetropie 
nur  scheinbar  ist  und  erst  durch  Anstrengung  der  Accommoda- 
tion, durch  eine  tonische  Contraction  des  Ciliarmuskels  erreicht 
wird.     Gehen  wir  nun  den  Thatsachen  genauer  nach. 

FAiiKENBURG  (1.  c.)  untersuchtc  mit  einer  Genauigkeit  von 
0,25  D  die  Refraction  von  59  Emmetropen  im  Alter  von  19 — 26 
Jahren  vor  und  nach  einer  energischen  Atropinisation. 

Um  die  erwähnte  Genauigkeit  zu  erzielen,  wurden  folgende 
Vorsichtsmaafsregeln  beachtet : 

1.  Es  wurde  stets  der  normale  Astigmatismus  berücksichtigt ; 
so  weit  er  mit  Gläsern  von  0,25  D  zu  corrigiren  ist,  wurde  er 
corrigirt.  Nach  der  vorläufigen  Bestimmung  des  erforderlichen 
sphärischen  Glases  wurde  das  beste  Cylinderglas  dazu  gesucht 
und  zu  diesem  dann  das  bestpassende  sphärische  Glas  ermittelt 

2.  Es  wurde  vor  den  Augen  mit  erweiterter  Pupille  ein 
schwarzes  Diaphragma  mit  einer  Oeffnung  von  4  mm  gestellt, 
um  die  fern  von  der  Axe  einfallenden  Strahlen,  die  bei  der 
normalen  Pupillenweite  nicht  mitwirken,  abzublenden. 

3.  Bei  der  Bestimmung  der  Refraction  wurde  die  Aufmerk- 
samkeit des  Untersuchten  auf  die  kleinsten  Buchstaben  gelenkt, 
die  er  noch  entziffern  konnte  und  deswegen  gewöhnlich  kleinere 
Buchstaben  benutzt  als  die,  welche  auf  den  gebräuchlichen  Probe- 
tafeln gefunden  werden. ' 

4.  Sicherheitshalber  geschah  die  Atropinisirung  durch  wieder- 
holte Einträuflung  einer  2%  Lösung  von  Sulfas  atropini. 


^  Es  wurden  meine  bei  Brill  (Leiden)  erschienenen  Probetafeln  be- 
nutzt;  welche  sehr  viele  Buchstaben  und  Figuren  enthalten  und  auch  Ge- 
legenheit geben  im  Abstände  von  5  m  die  Sehschärfen  1 7*,  1 V«  und  2  8n. 
zu  bestimmen.  Die  Refractionsbestimmungen  werden  viel  weniger  genau, 
wenn  man  Tafeln  benutzt^  die  nicht  weiter  gehen  als  Sehschärfe  =  1  Sn. 


Die  normale  Refradion  des  menschlichen  Auges,  33 

« 

In  der  citirten  Abhandlung  von  Falkenburg  und  mir  findet 
man  einen  vollständigen  Bericht  über  die  Untersuchung  der 
59  Emmetrope. 

Hier  genügt  die  Mittheilung,  dafs  die  Refraction  nach  der 
Atropinisirung  betrug 


E 

in 

6  Fällen 

H  —  0,25  D 

» 

1  Fall 

H  —  0,6  D 

n 

2  Fällen 

H  —  0,75  D 

n 

4      „ 

H  ^1  D 

n 

12      „ 

H  =  1,25  D 

n 

16      „ 

Ä  —  1,50  i) 

n 

13      „ 

H  =  1,75  D 

n 

4      „ 

fl  =  2  2)  1 

*t 

1  Fall. 

Aus  diesen  Zahlen  ergiebt  sich  eine  mittlere  Hyperopie  von 
1,1  Dioptrien.  Doch  ist  es  von  noch  gröfserer  Bedeutung  fest- 
zustellen, dafs  einerseits  in  6  Fällen  die  Emmetropie  bestehen 
blieb,  andererseits  in  41  Fällen  die  durch  Accommodations- 
lähmung  hervorgerufene  Hyperopie   1  bis  IV«  Dioptrien  betrug. 

Bevor  ich  auf  Grund  dieser  Untersuchimg  annehme,  dafs 
die  meisten  Augen  nur  emmetropisch  sind  durch  einen  merk- 
würdig genau  bemessenen  Tonus  des  Ciliarmuskels,  mufs  ich  ein 
Bedenken  widerlegen,  welches  von  Tscherning  in  seiner  „Optique 
physiologique"  (S.  84)  angeführt  ist 

„En  mettant  de  l'atropine  dans  les  yeux  emmetropes  on 
trouve  souvent  un  löger  degrö  d'hypermetropie  que  Dondees 
a  voulu  expUquer  en  admettant  un  tonus  du  muscle  ciliaire. 
On  a  etö  conduit  ä  cette  erreur  parcequ'on  ötait  persuadö  que 
la  refraction  devait  nöcessairement  ^tre  la  meme  dans  toute 
Tespace  pupillaire.  II  n'en  est  rien:  il  existe  presque  toujours 
des  difförences  qui  sont  souvent  tr^s-notables.  C'est  ainsi  qu'il 
y  a  dans  mon  oeil  une  diffärence  relativement  önorme,  de  prfes 
de  4  D  entre  le  bord  superieur  et  le  bord  inf  erieur  de  la  pupille. 

„Lorsqu'on  instille  de  Tatropine,  la  pupille  se  dilate  et  la 
partie  basale  de  la  comäe  qui  est  fortement  aplatie  entre  en  jeu. 
Comme  l'aplatissement  de  ces  parties  est  souvent  assez  fort  pour 
surcorriger  l'aberration  de  sphericitö,  il  se  trouve  que  la  refrac- 
tion de  ces  parties  päriphöriques  est  gänöralement  plus  faible 

que  Celle  des  parties  centrales. 

6* 


84  '    ^'  Straub. 

■ 

Falkenbübg  und  ich  haben  die  hier  genannte  Schwierigkeit 
umgangen  durch  die  Benutzung  eines  Diaphragma  von  4  mm 
Durchmesser.  Man  darf  erwarten,  dafs  die  untersuchte  Person 
instinctmäfsig  dafür  sorgt,  durch  das  Centrum  dieser  künstUchen 
Pupille  zu  sehen.  Wenn  man  daran  zweifelt,  wie  Tschebning 
wirklich  that  (S.  121  L  c),  dann  wird  man  doch  seine  Bedenken 
fallen  lassen  müssen  angesichts  der  Wahmehmimg,  dafs  auch 
die  Accommodationslähmung  nach  Diphtheritis,  die  bekanntlich 
ohne  Pupillenerweiterung  verläuft,  für  gewöhnlich  eine  leichte 
Hypermetropie  hervorruft  Jacobson  ^  hat  darauf  schon  1864  die 
Aufmerksamkeit  gelenkt  und  alle  Augenärzte  haben  alljährUch 
die  Gelegenheit,  diese  Beobachtung  Jacobson 's  von  Neuem  zu 
befestigen.  Unter  Anderen  berichtet  Moll  *  in  seiner  Mittheilung 
über  150  Fälle  postdiphtherischer  Accommodationslähmung,  daCs 
in  allen  Fällen  bis  auf  10  eine  manifeste  Hypermetropie  von 
1  bis  3  Dioptrien  gefunden  wurde. 

Die  Bedeutung,  welche  diese  Beobachtungen  für  unseren 
Zweck  haben,  liegt  darin,  dafs  die  diphtherische  Lähmung  die 
Pupille  intact  läfst.  Wir  sind  also  sicher,  dafs  die  erworbene 
Hypermetropie  nicht  der  abnormalen  Pupillenweite,  sondern 
nur  der  Accommodationslähmung  allein  zugeschrieben  werden 
kann.  Diese  pathologische  Beobachtungen  Befestigen  unser  Zu- 
trauen in  den  Wahrnehmungen  Falkbnbubg's  und  geben  uns 
das  Recht,  ausführUcher  als  es  bisher  geschah,  zu  überlegen,  zu 
welchen  Schlüssen  diese  Wahrnehmungen  uns   führen  müssen« 

Zunächst  ersehen  wir,  dafs  die  normale  Refraction  nicht 
Emmetropie  heifsen  darf,  wenn  wir  an  der  Definition  festhalten, 
dafs  die  Refraction  des  Auges  die  relative  Brechung  des  Auges 
ist  im  Zustande  der  Accommodationsruhe.  Eher  müfste  dann 
eine  Hyperopie  von  1 — 1  Vj  Dioptrien  als  die  normale  Refraction 
betrachtet  und  zugleich  dabei  constatirt  werden,  dafs  die  normale 
Refraction  nicht  ein  einziger,  scharf  umschriebener  Grad  von 
Hyperopie  ist,  doch  wie  jedes  biologische  Maafs  um  eine  mittlere 
Zahl,  in  diesem  Falle  H  =  1,25  Dioptrien  wechselt. 

Damit  sind  wir  auf  unseren  Ausgangspunkt  zurückgekehrt 
und  messen  jetzt  nach  genauer  Betrachtimg  der  Thatsachen  der 
normalen  Emmetropie  eine  ganz  andere  Bedeutung  bei. 


^  Archiv  f.  Ophthalmologie  10,  2. 

'  CentraWl.  f.  prakt.  Augenheük.    1896. 


Die  normale  Refraction  des  menschliclien  Auges.  85 

Sie  ist  ein  Zustand  des  brechenden  Systems,  der  aus  dem 
Ruhezustand  entsteht  durch  eine  leichte  tonische  Anspannung 
der  Accommodation,  einen  schwachen  Tonus  des  Ciliarmuskels, 
dessen  Grad  in  verschiedenen  Augen  imgleich  ist,  doch  immer 
gerade  so  viel  beträgt,  dafs  die  Einstellung  für  parallele  Strahlen 
genau  erreicht  wird  und  also  die  normale  Hyperopie  „corrigirt"  ist 

Dieser  Tonus  ist  ein  sehr  nachhaltiger.  Bei  der  Unter- 
suchung mit  Gläsern  bUeb  die  Hyperopie  „latent".  Wir  gingen 
doch  aus  von  .„emmetropen"  Augen.  Ebensowenig  wird  der 
Tonus  in  der  Dunkelkammer  entspannt,  wo  sonst  die  Accom- 
modation so  leicht  erschlafft.  Nur  das  Diphtheriegift  und  das 
Atropin  vermögen  die  normale  Hyperopie  den  scheinbaren  Emme- 
tropen  manifest  zu  machen. 

Die  nachfolgende  pathologische  Beobachtung  zeigt,  dafs  der 
normale  Ciliartonus,  wenn  er  verloren  gegangen  ist,  in  einigen 
Monaten  wieder  gewonnen  werden  kann. 

V.  V.,  44  Jahre,  kam  13.  Febr.  1892  in  meine  Behandlung  wegen  Kera- 
titis dentritica  des  linken  Auges.  Die  kleinen,  sehr  excentrisch  gelegenen 
Geschwürchen  wurden  von  Zeit  zu  Zeit  mit  dem  scharfen  Löffel  abgeschabt. 
Vom  16.  April  an  wurde,  obgleich  die  Iris  normal  war,  nach  damals  üblicher 
Therapie,  täglich  Atropin  in  das  kranke  Auge  eingeträufelt.  Am  24.  Mai 
wurde  damit  aufgehört,  weil  die  Hornhautkrankheit  geheilt  war.  Bei  der 
ersten  Untersuchung  war  die  Refraction  beiderseits  emmetropisch.  Das 
Atropin  rief  jedoch  auf  dem  linken  Auge  H  =\f)  D  hervor.  Am  27.  Juni, 
also  34  Tage,  nachdem  zuletzt  Atropin  angewandt  war,  fand  ich  die  Be- 
fraction  noch  immer  IT  =  1,5  D,  obgleich  Accommodation  und  Pupille  schon 
lange  Zeit  normal  und  die  lähmende  Wirkung  des  Atropins  völlig  vorbei 
waren.  Das  Auge  hatte  also  nach  sechswöchentlicher  Atropinisirung  seinen 
Ciliartonus  so  sehr  verloren,  dafs  es  denselben  auch  dann  nicht  zurück- 
gewinnen konnte  als  die  Accommodation  wiederkehrte.  Sollte  dieser  Zu- 
stand dauerhaft  sein?  Nach  einem  Monat  fand  ich  Hyperopie  1  D  (Seh- 
schärfe ohne  Glas  Ve>  nach  Correction  ^s).  Neun  Monate  nachdem  zuletzt 
Atropin  eingeträufelt  war,  fand  ich  wieder  Emmetropie  und  Sehschärfe  Ve- 

Der  Ciliartonus  der  normalen  Hyperopen  ist  ein  zweck- 
mäfsiger.  0:ffenbar  wird  seine  Quantität  bestimmt  durch  das 
Streben,  das  Auge  für  parallele  Strahlen  einzurichten,  das  heifst, 
den  Brechzustand  so  zu  regeln,  dafs  die  am  weitesten  entfernten 
Gegenstände  ohne  weitere  Anstrengung  der  Accommodation 
scharf  gesehen  werden  können.  Augen,  die  nach  vollkommener 
ErschlafEung  der  Acommodation  noch  emmetropisch  sind,  bleiben 
also  ohne  Ciliartonus,  entgegen  der  gültigen  Regel,  dafs  glatte 
Muskelfasern  immer  einen  Tonus  haben.    In  den  meisten  Augen 


86  3/.  Straiib. 

jedoch  beträgt  der  Tonus  1  bis  1,5  Dioptrien,  im  Mittel  1,25  Di- 
optrien. 

Ich  glaube,  dafs  die  mitgetheilten  Thatsachen  betreffend  der 
normalen  Refraction  des  erwachsenen  Auges,  klar  genug  sind. 
Sie  bieten  aber  eine  Schwierigkeit,  wenn  wir  sie  in  eine  Definition 
der  normalen  Refraction  resumiren  wollen.  Wir  haben  ohne 
Zweifel  das  Recht,  eine  schwache  Hyperopie  die  normale  Re- 
fraction zu  nennen.  Wir  bleiben  dann  in  Uebereinstimmung 
mit  der  allgemein  gültigen  Definition  der  normalen  Refraction. 
Doch  wird  an  erster  Stelle  der  Praktiker  sich  dagegen  erklären, 
der  in  seiner  täglichen  Arbeit  immer  wieder  Emmetropie  findet 
und  mit  vollem  Rechte  davon  absieht,  die  normale  latente  Hyper- 
opie zu  suchen.  Doch  wünscht  auch  der  Theoretiker  die  dy- 
namische Emmetropie,  welche  viel  constanter  ist  als  die  von 
Fall  zu  Fall  wechselnde  statische  Hyperopie,  in  der  Definition 
wieder  zu  finden.  Wir  thun  also  am  besten,  die  normale  Refrac- 
tion zu  definiren  als  eine  Emmetropie,  welche  im  schwach 
hyperopischen  Auge  entsteht  durch  einen  sehr  zähen  Ciliartonus, 
durch  eine  sehr  vollkommene  dynamische  Adaptation  an  die  vom 
Auge  geforderte  Function. 

Das  eigenthümliche  Verhalten  der  normalen  Refraction  fällt 
noch  mehr  auf,  wenn  wir  uns  erinnern,  dafs  die  normale  Re- 
fraction des  neugeborenen  Kindes  eine  Hyperopie  höheren  Grades 
ist  als  die  normale  Hyperopie  des  Erwachsenen,  und  femer  dafs 
auch  die  normale  Refraction  des  Greisenauges  Hyperopie  ist 
Wir  treffen  also  eigentlich  während  des  ganzen  Lebens  die  Hyper- 
opie im  normalen  Auge  an. 

Folgen  wir  jetzt  dem  Gang  der  Refraction  im  Laufe  des 
Lebens.  Zunächst  fragen  wir,  welches  die  Refraction  des  Neu- 
geborenen ist.  Die  ersten  quantitativen  Bestimmungen  sind  von 
HoBSTMANN  ^ ,  der  später  dann  noch  eine  neue  gröfsere  Reihe  von 
Bestimmungen  veröffentlicht  hat.  Er  fand  unter  100  Neugeborenen 
am  meisten  Hyperopie,  nämlich  88  Hyperopen,  10  Emmetropen 
und  2  Myopen.  Vor  Horstmann's  zweiter  Publication  hatten  schon 
Königstein  *,"  Schleich  *  und  Uleich  *  Untersuchungen  mitgetheilt, 

*  Naturforscher- Versammlung  Danzig  1880. 
Archiv  f.  Aiigenheilkunde  1884. 

'   Wictier  med.  Jahrbuch  1881. 

«  Mitth.  ati8  der  ophth.  Klinik  Tübingen  2  (1).    1882. 

*  Diss.    Königsberg  1884. 


Die  normale  Refraction  des  menschlichen  Auges,  87 

welche  eine  noch  gröfsere  Reihe  von  Augen  betreffen,  Sie  fanden 
alle  Augen  hyperopisch.  Der  am  meisten  vorgefundene  Grad 
von  Hyperopie  war  unter  100  Augen  von  Horstmann  H  =  3  I>, 
unter  600  Augen  von  Königstein  ff  =»  2  bis  2^/o  D,  unter  300  von 
Schleich  H^=i^l^  D,  unter  204  von  Ulrich  H  =  2D.  Bjereum  ^  fand 
unter  126  Augen  am  meisten  H  =  i  jD,  German  *  unter  220  Augen 
am  meisten  ff  =  4 — 82)  Hyperopie.  Man  sieht,  dafs  die  Zahlen  unter 
sich  sehr  verschieden  sind.  Die  Bestimmungen  sind  sehr  schwierig 
genau  auszuführen.  Wenn  auch  die  Accommodation  gelähmt  und 
die  Pupille  durch  Atropin  erweitert  ist,  so  bleibt  doch  die  Re- 
fractionsbestimmung  im  aufrechten  Bild  beim  Neugeborenen 
mühsam.  Die  Lidspalte  mufs  offen  gehalten  werden ;  der  günstige 
Augenblick,  wenn  das  Kind  in  die  geeignete  Richtung  blickt, 
mufs  abgewartet  werden  und  geht  bald  wieder  vorüber.  Es  ist 
deswegen  wohl  richtig,  mehr  Gewicht  zu  legen  auf  skiaskopische 
Bestimmungen.  Dabei  sitzt  der  Untersucher  in  einem  gröfseren 
Abstände,  so  dafs  das  Offenhalten  der  Lider  durch  einen  Ge- 
hülfen den  Beobachter  nicht  hindert.  Er  hat  nur  zu  bestimmen, 
ob  in  der  Pupillarebene  ein  Schatten  sich  bildet  oder  nicht,  und 
in  welcher  Richtung  sich  der  Schatten  bewegt.  Jedesmal,  wenn 
das  Kind  in  die  geeignete  Richtung  schaut,  kann  er  schnell  eine 
Beobachtung  machen  und  er  erhält  bald  Qine  Reihe  sich  con- 
trolirende  Beobachtungen.  Er  kann  leichter  einen  nahe  an  der 
Fovea  centralis  liegenden  Netzhauttheil  untersuchen  als  Derjenige, 
der  die  Bestimmung  im  aufrechten  Bilde  in  der  gewöhnlichen 
Weise  macht. 

Herr  Biegel  fand  skiaskopisch  in  39  Fällen  immer  Hyper- 
opie ;  in  30  dieser  Fälle  war  ff  =  2 — 4  D  vorhanden ;  am  meisten  (in 
9  Fällen)  kam  H=3  D  vor.  Mein  Assistent  de  Veies,  der  eine 
sehr  grofse  Erfahrung  mit  der  Schattenprobe  hat,  und  auf  dessen 
Beobachtungen  ich  viel  Werth  lege,  untersuchte  vor  Kurzem  auf 
meine  Bitte  eine  Reihe  Neugeborene  in  der  Gebäranstalt  der 
Universität  Er  wird  selbst  ausführlich  seine  Untersuchungen 
mittheilen,  doch  gebe  ich  hier  schon  seine  Statistik  über  97  Fälle. 
Er  fand  5  Myopen,  14  Emmetropen  und  78  Hyperopen.  Da 
ihm  nicht  in  allen  Fällen  die  quantitative  Bestimmung  hin- 


'  Intern,  med.  Congrefs  Kopenhagen  1884. 
•  Ärch.  f.  Ophth.  31  (2).    1885. 


88  Af.  Straub, 

reichend  sicher  erschien,  so  sonderte  er  die  zweifelhaften  Fälle 
aus  und  erhielt  dann  folgende  Statistik  von  78  Neugeborenen: 


Zahl  der 

Zahl  der 

F&Ue 

Falle 

M—  4  D 

1 

H  —  S  D 

12 

M  —  3  D 

2 

H  ^  4:  D 

12 

M  —  2  D 

1 

H  —  b  D 

6 

M  ^1  D 

1 

H  ==  6  D 

5 

E 

11 

n  =  7  D 

1 

H  —  1  D 

10 

ff  —  S  D 

1 

J5r=  2  D 

15 

Man  sieht,  dafs  nach  dieser  Liste  die  gröfste  Zahl  der  Säug- 
linge zwischen  E  und  H  =  i  D  schwankt  um  einem  bei  H  =  2  D 
gelegenen,  nicht  scharf  hervorragenden  Maximum.  Hervorzuheben 
ist,  dafs  mehr  Myopen  und  Emmetropen  gefunden  wurden  als 
frühere  Untersuchungen  hätten  erwarten  lassen,  obgleich  die 
grofse  Mehrzahl  doch  hyperopisch  war.  Ich  hoffe,  dafs  Herr 
DB  Veies  Zeit  finden  wird,  seine  Untersuchungen  auf  eine  gröfsere 
Reihe  von  Kindern  auszudehnen. 

Das  Mitgetheilte  genügt,  xmi  zu  zeigen,  dafs  die  Refraction 
des  atropinisirten  Neugeborenen-Auges  kein  scharf  bestimmter 
Zustand  ist  und  im  Mittel  H  =  2  D  beträgt.  Vergleichen  wir  diese 
Ziffer  mit  der  Tabelle  von  Falkenburg's  atropinisirten  Recruten, 
so  finden  wir,  dafs  die  Abweichungen  von  der  mittleren  Zahl 
sehr  viel  kleiner  werden  und  dafs  die  Hyperopie  abnimmt,  im 
Mittel  0,75  D.  Das  Auge  des  Neugeborenen  ändert  also  während 
des  Wachsthums  seine  Form  und  die  verschiedenen  normalen 
Augen  werden  unter  sich  ähnlicher. 

Die  Messungen  von  Axenfeld  ^  und  von  Holth  *  haben  ge- 
zeigt, dafs  der  Krümmungsradius  der  Hornhaut  des  Neugeborenen 
nur  wenig  von  dem  des  Erwachsenen  verschieden,  hingegen  die 
Krümmung  der  Linsenflächen  viel  stärker  ist.  Weiss  *  hat  gefunden, 
dafs  die  mittlere  Länge  des  Neugeborenen-Auges  16,4  mm  be- 
trägt gegen  23,85  mm  beim  Erwachsenen.  In  der  That  unter- 
liegt also  das  Auge  einer  eingreifenden  Aenderung  seiner  Form. 


*  Zntschrift  f.  Psych,  und  Phys.  der  Sinnesorgane  15.    1897. 
■  Internat  ophth.  Congrefs  Utrecht  1899. 
»  Anatomische  Hefte  1897. 


Die  norwuüe  RefracHan  des  menschlicJien  Auges.  g9 

Wir  wissen,  dafs  diese  eine  Verstärkung  der  Refraction  zu  Wege 
bringt,  durch  welche  diese  der  Emmetropie  genähert-wird.  Doch 
wird  in  der  Regel  die  Emmetropie  nicht  erreicht  und  es  bleibt 
eine  schwache,  doch  keineswegs  in  allen  Fällen  gleiche  Hyper- 
opie  für  die  dynamische  Correction  übrig. 

In  welchem  Alter  ist  die  normale  tonische  Refraction  Emme- 
tropie geworden?  Das  wissen  wir  nicht,  da  keine  Massenunter- 
suchungen der  Augen  im  Alter  von  0—6  Jah]:en  vorliegen.  Erst 
in  der  Schule  sind  die  Kinder  für  Massenuntersuchungen  zu- 
gänglich. Wir  können  die  Refractionsuntersuchungen,  die  viel- 
fach im  Interesse  der  Myopiefrage  ausgeführt  sind,  zu  unserem 
Zwecke  benutzen.  Ich  verfüge  hierzu  zunächst  über  die  Unter- 
suchungen an  5226  Schülern  der  Amsterdamer  Volksschulen, 
welche  das  Material  zu  der  Dissertation  von  Dinger  geliefert  haberu 
Die  Untersuchungen  geschahen  zwar  nur  skiaskopisch  ohne 
Atropinisirung  der  untersuchten  Augen,  wurden  aber  stets  von 
Personen  ausgeführt,  die  mit  dieser  Methode  sehr  vertraut  waren. 

Tabelle  I. 

Refraction    von    5226  Schulkindern,    nach   Altersgruppen,    in 

Procenten. 


6—7  Jahre 

8—9  Jahre 

10-11  Jahre 

12- 

-13  Jahre 

% 

/o 

0/ 

/o 

0/ 

/o 

Emmetropen 

75 

76,2 

74,4 

74,2 

Hyperopen 

14,8 

14 

13,3 

11,5 

Astigmatiker 

9,6 

7,6 

7,5 

10,1 

Myopen 

0,9 

2,3 

4,3 

6,7 

Die  Zahlen  zeigen  zunächst,  dafs  Dreiviertel  der  Schulkinder 
von  6  Jahren  schon  (dynamisch)  emmetropisch  sind.  Zu  unserem 
Zwecke  dürfen  wir  die  Astigmatiker  und  die  Myopen,  als  patho- 
logische Erscheinungen,  fortlassen.  Wir  haben  es  nur  mit 
Emmetropen  und  Hyperopen  zu  thun. 

Wir  berechnen  daher,  wie  in  der  Gesammtzahl  der  Emme- 
tropen und  Hyperopen  das  Verhältnifs  von  Emmetropie  zu 
Hypermetropie  ist.  Im  Alter  von  6 — 7  Jahren  sind  83  %  Emme- 
tropen neben  17  %  Hyperopen  vorhanden.  Nur  17  unter  100 
haben  also  die  typische  Säuglingsrefraction  behalten. 

Eine  sehr  auffallende  Erscheinung  fand  Dinger  bei  der  Ver- 
gleichung  der  Schulen  verschiedener  Classen.  Wegen  der  Wichtig- 
keit der  Thatsache  wiederhole  ich  hier  die  ganze  Tabelle  und 
die  Curve  aus  Dinoeb's  Dissertation. 


<J0 


Jf.  straub. 


Tabelle  IL 

Verhalten  von  Emmetropen-  und  Hyperopen- Augen 
in  4  ClaBsen  von   Schulen;    absolute   Zahlen  und  Procente. 


6- 

7  Jahre 

8—9  Jahre 

10—11  Jahre 

z.  ö '  fco^   2 

12—13  Jahre 

OQ 

rs    •    «5C     _ 

90 

58  ^J         *'5         +» 

^8  ♦*         ^      ^ 

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M 

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O   5     c5  S 

©  S    08  S 

©  5  .  CS  £ 

©  P    05  £ 

1312  1056  80,5 

0<i 
1418 

N 

81,8 

0<1jn:  -^ 

rrj<-  N  ^ 

I.  Classe 

1153 

1026  821  80 

647 

532  |82,2 

Emmetropie 

1312   2o6|19,5 
386   312  80,8 

1418   26518,6 
398   330  82,9 

1026  205  19,9 
390  325  83,3 

647   115 

17,8 

85 

Hyi)eropie 

II. 

240  204 

Emmetropie 

Classe 

386;    74,19,2 

1 

398     68  17 

i 

390     65  10,0 

240     36 

15 

Hyperopie 

III. 

462 

416 

90 

559   506 

1 

90,5 

474  1  423  89,2 

361 

325    90 

Emmetropie 

Classe 

462     46 

10 

559     53 

i  9,4 
90,8 

474     51  10,7 
266  244  91,7 

361 

36'  10 

1 

Hyperopie 

IV. 

276 

1 
244  ;88,4 

1 

261 

237 

213 ,  195  J91,5 

Emmetropie 

Classe 

276 

32  11,6 

261 

24 

90,1 

266     22    8,2 

1 

213     18 !  8,5 

Hyperopie 

Tabelle  III. 

Verhalten  von  Emmetropen-  und  Hyperopen-Augen 
in  zwei  Gruppen  von  Schulen;  absolute  Zahlen  und  Procente. 


6 

-7  Jahre 

8- 

9  Jahre 

10—11  Jahre 

12 

13  Jahre 

(3 

'S 

gö3 

2ö 

1^ 

2 

2:^ 

§03 

1— 1 

2p 

^-4 

00 

OD 

3  !s '  'ä 

Ö  i^       o3 
75,    -M 

P  Ix 

08 

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08   ^ 

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08    3 

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«3  a 

1698 

N 

1816 

N  " 

liJ^ 

CSJ  ^ 

o<^ 

In" 

I.  U.  II. 

1368 

80,5 

1 

1483  81,6 

1416 1146 

1 

80,9 

887 

736 

83 

Emmetroflie 

Classe 

1698 

aso 

19,4 

1816  33318,3 

1 

1416   27019 

1 

887 

151 

17 

Hyperopie 

III.u.IV. 

738 

660 

89,4 

820 

743 

90,6 

740 

667 

90,1 

574 

520 

90,5 

Emmetropie 

Classe 

738 

78 

10,5 

820     77 

9,3 

740 

73 

9,8 

574 

54 

9,4 

Hyperopie 

Die  normale  Befraclion  der  menschliclien  Auges. 


Fig.  1. 

Eine  sehr  auffallende  Erscheinung  tritt  hervor,  wenn  man 
das  Verhalten  von  den  Hyperopen  und  Emmetropen  in  den 
Schulen  verschiedener  Classen  vergleicht.  Mit  einem  Blicke  sieht 
man  in  Tabellen  und  Curve,  dafs  die  Schulen  1.  und  2.  Classe, 
wo  kein  oder  nur  ein  sehr  geringes  Schulgeld  gezahlt  wird, 
unter  sich  übereinstimmen.  Neben  80,5  resp.  70,8  */„  Emmetropen 
■sitzen  19,5  resp.  19,2  %  Hyperopen  im  Alter  von  6 — 7  Jahren, 
während  im  Alter  von  11—12  Jahren  diese  Zahlen  82,2,  85,  17,8 
und  15  %  geworden  sind.  In  den  Schulen  3.  und  4.  Classe,  mit 
höherem  Schulgelde  d^egen,  wo  der  Umfang  des  Unterrichtes 
gröfser  ist  und  die  UebergangsprÜfungen  nach  höheren  Schulen 
zu  gröfstrer  Anstrengung  zwingen ,  sind  beziehungsweise  viel 
mehr  Emmetropen.  Es  sitzen  neben  90  und  88,4  "j^  Emme- 
tropen, 10  resp.  11,6 "*/o  Hyperopen  6-7 jährigen  Alters;  90  resp. 
91,5  \  Emmetropen,  10  resp.  8,5%  Hyperopen  11— 12iährigen 
Alters.*    Dieser  Gegensatz  wird  in  jeder  Altersgruppe  wieder- 

'  In  Tabelle  II  ist  jede  der  4  ClasHen  yon  Schölem  einzeln  angeführt; 
ia  Tabelle  III  und  der  Curve  sind  die  1.  und  2.  Classe  zusammen  ge- 
nommen und  ebenso  die  3.  und  4.  Classe,  nachdem  Tabelle  II  die  Ver- 
Tandtschaft  dieser  Paare  dargethan  hatte. 


92  ^-  Straub. 

gefunden,  so  dafs  an  einen  Zufall  nicht  gedacht  werden  kann. 
Eine  schwache  Abnahme  der  Zahl  der  Hyperopen  greift  in  beiden 
Gruppen  nahezu  in  derselben  Weise  statt,  doch  nähern  sich 
die  Kinder  der  Wohlhabenden  viel  mehr  deridealen 
Refraction,  als  die  Kinder  der  schlechter  Situirten, 
und  zwar  beträgt  der  Vorspruug  der  ersteren  7  bis 
10  %.  Da  der  Unterschied  sich  schon  findet  unter  den  jüngsten 
Kindern,  sind  wir  genöthigt  anzunehmen,  dafs  Umstände  aufser- 
halb  der  Schule  wirksam  sind.  Vielleicht  ist  an  eine  erbliche  An- 
lage zu  denken,  vielleicht  an  den  Einflufs  der  FBÖBEL-Schulen 
und  des  vorbereitenden  Unterrichts  im  Eltemhause.  Es  ist  an- 
zunehmen, dafs  die  Kinder,  welche  später  die  Schulen  der  1. 
und  2.  Glasse  besuchen  werden,  viel  mehr  Zeit  in  der  Strafse  zu- 
bringen als  die  späteren  Besucher  der  3.  und  4.  Classe,  deren 
Hand  und  Auge  zu  Spiel  und  Uebung  schon  frühzeitig  ange- 
strengt wird.  ' 

Es  bleibt  uns  noch  übrig  die  Zahlen  Dingeb's  nach  dem 
Grade  der  Hyperopie  zu  gruppiren.  Ich  trenne  dabei  wieder  die 
Schulen  1.  und  2.  Classe  von  den  Schulen  3.  und  4.  Classe  und 
füge  in  Tabelle  IV  als  dritte  Reihe  noch  einmal  die  Zahlen  von 
Herrn  de  Vries,  73  Neugeborene  betreffend,  hinzu,  diesmal  nach 
Procenten  berechnet 

Tabelle  IV. 

Frequenz  von  E  nnd  verschiedenen  Graden  von  H  nnter  den 
sämmtlichen  Emmetropen  und  Hyperopen  in  Procenten. 

E       H=1D    Jff=2D    H=SD    H  =  AD    ^=^^ 


u.  höher 

7o 

0' 
/O 

% 

0/ 
/O 

% 

% 

Schule  1.  u.  2.  Cl. 

83,5 

7,5 

6,5 

0,8 

1,5 

0,4 

„       3.  u.  4.  Cl. 

91,5 

3,5 

3,6 

0,5 

0,5 

0,3 

Neugeboren 

15 

13,7 

20,5 

16 

16 

17,8 

Man  sieht,  dafs  die  relativ  niedrige  Zahl  der  Hyperopen  in 
den  Schulen  der  3.  imd  4.  Classe  durch  die  geringere  Besetzung 
aller  Grade  von  Hypermetropie  bewirkt  wird,  wenigstens  bis 
H=  i  D  incl.  Die  auf  der  Hand  liegende  Annahme ,  dafs  be- 
sonders die  schwächsten  Grade  von  Hypermetropie  unter  den 
besser  situirten  Schülern  die  Emmetropen  geliefert  haben,  trifft 
nicht  zu.  Ebenso  zeigt  die  Statistik  der  Neugeborenen,  dafs  die 
höheren  Grade  von  Hypermetropie  ein  bedeutendes  Contingent 


Die  normale  Befraction  des  mtnsMichen  Auges.  93 

an  Emmetropen  abgeben.  Nur  eine  sehr  geringe  Zahl  unter 
diesen  behält  die  Säuglingsrefraction. 

Di:ng£ii's  Arbeit  bringt  uns  höchstens  zum  14  jährigen  Alter. 
Die  Dissertation  von  van  dee  Meeb  führt  uns  weiter.  Sie 
berichtet  über  Untersuchungen  von  den  Schülern  der  mittleren 
(Real-)  Schulen  und  des  öffentlichen  Gymnasiums  in  Amsterdam. 
Der  Zweck  war  hauptsächhch  Erfahrungen  über  die  Schulmyopie 
zu  sammeln.  Daneben  ergab  sich  doch  auch  zu  unserem 
Zwecke  Brauchbares.  Die  Tabellen  V  und  VI  zeigen  die  Ver- 
theilung    der    verschiedenen    Refractionen   nach    Altersgruppen 

Tabelle  V. 

Refraction   von   B346   Schülern    der   Mittelschulen   und   des 
Gymnasiums   in   Amsterdam   nach   Altersgruppen. 

E  H  As  M 

Anzahl  %  Anzahl  %  Anzahl  %  Anzahl  % 

12—13  Jahre  345  56,7  73  12  83  13,6  107  17,6 

14—15      „  824  58,9  170  12  162  11,6  244  17,4 

16—17      „  533  55,18  98  10  124  12,8  211  21,8 

18  J.u.  höher  182  48,93  32      8,6  48  12,9  110  29,6 

Tabelle  VL 

Verhalten  der  2257  Emmetropen  und  Hyperopen  in  den 

genannten  Schulen. 

E  H 

Anzahl      %  Anzahl      % 

12—13  Jahre  346  82,5  73  17,5 

14—15      „  824  82,9  •           170  17,1 

16—17      „  533  84,47  98  15,53 

18  Jahre  und  höher  182  85  32  15 

in  aUen  untersuchten  Schulen.  Der  Astigmatismus  bleibt  sich 
gleich.  Die  Myopie  steigt  regelmäfsig  mit  dem  Alter,  Hyperopie 
und  Emmetropie  gehen  herunter.  Wenn  wir  Myopie  und  Astig- 
matismus als  pathologisch  bei  Seite  lassen  und  nur  mit  Emme- 
tropie und  Hyperopie  rechnen  wie  früher  bei  der  Besprechung 
von  Dingeb's  Zahlen,  so  finden  wir  {Tabelle  VI),  dafs  auch  hier 
die  Hyperopie  beim  Ansteigen  des  Alters  einige  Procente  an  die 
Emmetropie  abgiebt.  Die  Zahl,  welche  die  ideale  Refraction  er- 
reicht, steigt  auf  Kosten  der  Hyperopie. 


94  M.  Straxib. 

Wir  wissen  durch  die  Untersuchungen  von  Falkenbueo, 
dafs  der  Refractionszuwachs  in  Wahrheit  nicht  geht  bis  an  die 
Emmetropie,  doch  gewöhnüch  1 — Vj^  D  zurückbleibt,  indem  das 
Fehlende  vom  Ciliartonus  ausgefüllt  wird.  Doch  ist  es  wohl 
richtig,  die  Emmetropie  zu  betrachten  als  die  ideale  Re- 
fraction,  nach  welcher  das  Auge  strebt.  Aufser  den  Haupt- 
gründen für  diese  Annahme,  welche  schon  im  Vorangehenden 
enthalten  sind,  werde  ich  jetzt  noch  einige  andere  aufzählen. 

Zunächst  fällt  die  Thatsache  ins  Gewicht,  dafs  es  viele 
emmetropische  Augen  giebt  mit  myopischem  Bau.  In  meinem 
Wirkungskreise  als  Militärarzt  habe  ich  bei  einer  sehr  grofsen 
Zahl  Recruten,  meistens  Bauern  und  Arbeitern,  die  allgemein 
gültige  Regel  befestigt  gefunden,  dafs  man  bei  der  Untersuchung 
im  aufrechten  Bilde  die  Emmetropie  erkennen  kann  durch  die 
Einstellung  auf  die  Arteriolae  maculares.  In  Amsterdam  unter- 
suche  ich  nur  emmetrope  Studenten  in  dieser  Weise,  nämlich  in 
den  Augenspiegelcursen.  Da  finde  ich  fast  regelmäfsig,  dafs  bei 
diesen  Emmetropen  die  Arteriolae  maculares  vmd  die  ganze 
Umgebung  der  Papille  schon  myopisch  hegen.  Diese  Studenten 
sind  functionell,  in  der  Macula  lutea,  emmetropisch,  doch  ana- 
tomisch schon  Myopen.  Die  myopische  Ausdehnung  des  Auges 
fängt  offenbar  in  der  Gegend  des  Sehnerven  an  und  erreicht 
erst  später  den  hinteren  Pol.  ^  Das  Gymnasium  und  die  Mittel- 
schulen, welche  Vs  ihrer  Schüler  myopisch  machen,  haben  auch 
diejenigen  nicht  geschont,  die  emmetropisch  blieben.  Ich  halte 
es  nicht  für  einen  Zufall,  dafs  ungeachtet  des  Dranges  zur 
Myopie  doch  die  Hälfte  der  Studenten  gerade  emmetropisch 
blieb.  Auf  dem  Weg'e  nach  der  Myopie,  welchen  fast  alle  be- 
treten, bildet  die  Emmetn^ie  der  Maculagegend  eine  Barriere, 
die  nicht  so  leicht  übersprungen  wird.  Die  Emmetropie  ist  ein 
Ziel  für  die  Hyperopen,  ein  Hindernifs  für  den  Drang  nach 
Myopie. 

Sodann  zeigen  ims  Falkenburg's  Zahlen,   die  ich  hier  noch 
einmal  wiederhole,  die  Neigung  zur  Emmetropie  in  zweierlei  Art: 


^  Ich  habe  dies  aus  einer  kleinen  Zahl  von  Beobachtungen  nachge- 
wiesen in  meiner  Arbeit  über  die  Ausdehnung  des  hinteren  Bulbustheilee 
bei  Myopie.    Archiv  f.  Ophth,  33  (3).    1887. 


N 


Die  normale  Refraction  des  me^nschlichen  Auges.  95 


Zahl  der 

Zahl  der 

Falle 

Falle 

E 

6 

H—ID 

12 

H-\D 

1 

H==1\D 

16 

H-V,D 

2 

S— 1»'  D 

13 

H=\D 

4 

H  —  V     0 

4 

fl  =  2D 

1 

Sofort  sehen  wir,  dafs  der  Ciliartonus  für  seine  nivellirende 
Arbeit  eine  ganze  Scala  von  Refractionszuständen  zwischen 
H  =  0,25  D  und  H  =  2D  findet.  Das  Maafs  des  Tonus  wird 
ausschliefslich  bestimmt  durch  den  Drang  nach  Erreichung  der 
Emmetropie.  Die  untersuchten  Augen  sind  unter  sich  sehr  ver- 
schieden, doch  stimmen  alle  darin  überein,  dafs  sie  durch  einen 
zwischen  0  und  -|-  2  2>  schwankenden  Tonus  emmetropisch  ge- 
macht sind.  Diese  Emmetropie  läfst  sich  nicht  zur  Seite  schieben 
durch  eine  offenbar  zu  enge  Definition  des  Begriffes  Refraction 
des  Auges. 

Es  ist  noch  mehr  aus  diesen  Zahlen  zu  entnehmen.  Wir 
finden  in  dieser  Zifferreihe  das  früher  erwähnte  Gesetz  von 
QüBTEiiET  nicht  wieder.  Zwar  variirt  die  grofse  Mehrzahl  der 
Fälle  um  den  Mittelwerth  H^^^Vj^D.  Doch  liegt  ein  zweites 
Maximum  bei  E.  Sechs  unter  59  Fällen  bUeben  emmetropisch 
ungeachtet  einer  energischen,  sogar  mehrere  Tage  hinter  ein- 
ander wiederholten,  Einträufelung  einer  2%  Atropinlösimg.  Ich 
glaube,  dafs  unsere  zwei  Maxima  zwei  Phasen  der  Entwickelung 
kennzeichnen.  Die  wirkliche  Emmetropie,  bei  6  unter  59  Fällen 
gefunden,  deutet  die  normale  Refraction  des  künftigen  Ge- 
schlechtes an,  dessen  Augen  noch  mehr  als  die  des  jetzigen, 
den  Anforderungen  des  Culturlebens  angepafst  sein  werden. 

In  den  hyperopischen  Augen  der  Säuglinge  ist  eine  ICraft  ver- 
borgen, welche  danach  strebt,  die  emmetropische  Refraction  zu  er- 
reichen, in  10  %  der  Fälle  thatsächüch  diesen  Zweck  ganz  erreicht, 
doch  meistens  dem  Ciüarmuskel  einen  kleinen  Theil  der  Aufgabe 
überläfst.  Die  Kraft,  welche  während  des  Wachsthums  des  Auges 
und  der  damit  einbergehenden  Aenderung  der  Gestalt  das  richtige 
Maais  immer  näher  erreicht,  kennen  wir  nicht.  Es  ist  zu  denken 
an  den  Druck  der  äufseren  Augenmuskeln,  an  das  „Wachsthum 
unter  Muskeldruck",  das  in  den  Theorien  der  Myopie  eine  Rolle 
spielt  Wir  können  auch  annehmen,  dafs  die  fortdauernde  An- 
spannung des  Ciliarmuskels  auf  die  Dauer  dem  vorderen  Theile 


96  M.  Stramb. 

der  Choroidea  und  des  Corpus  ciliare  eine  andere  Form  gebe^, 
in  Folge  dessen  die  Zonola  Zinnii  nacbgiebt  In  dieser  Weise 
übernähme  allmählich  die  organische  Refractionsänderang  die 
Arbeit,  welche  früher  dorch  die  Contraction  des  Ciharmoskels 
geleistet  wurde.  Dieser  Procels  findet  seinen  natürlichen  Ab- 
schluTs,  sobald  bei  vollkommener  Entspannung  des  CiUarmuskels 
Emmetropie  besteht 

Der  Physiologe,  der  als  allgemeines  Gesetz  au&tellt,  daCs  die 
glatte  Musculatur  während  des  ganzen  Lebens  einen  schwachen 
Tonus  besitzt,  wird  den  Vorbehalt  machen,  dafs  die  normale  Re- 
fractionszunahme  in  1  bis  Vj^  Dioptrien  Abstand  von  der 
Emmetropie  stehen  bleiben  mufs.  Er  braucht  dann  noch  eine 
zweite  Hypothese  zur  Erklärung  der  relativen  Häufigkeit  der 
wahren  Enmietropie.  Diese  wäre  in  der  Annahme  zu  finden, 
dafs  in  diesen  absolut  emmetropiscben  Augen  die  drohende 
Myopie  nur  abgewendet  ist  durch  das  ausnahmsweise  stattfindende 
Aufgeben  des  normalerweise  der  glatten  Musculatur  zukommenden 
Tonus. 

Ich  gehe  absichtlich  nicht  näher  ein  auf  die  Kräfte,  welche 
die  Transformation  des  Auges  bestimmen,  da  doch  zu  einer  Ent- 
scheidung zu  wenig  sichere  Data  vorliegen.  Ich  will  aber  nocli 
einen  Weg  andeuten,  auf  welchem  man  vielleicht  der  Lösung  der 
Frage  näher  kommen  kann. 

Es  wäre  wohl  möglich,  die  Emmetropisirung  des  normalen 
Auges  zu  Studiren  mit  Hülfe  derjenigen  FäUe,  in  welchen  dieser 
Procefs  ausbleibt  Ein  kleiner  Theil  der  Säuglinge  macht  die 
Emmetropisirung  nicht  mit  und  behält  die  infantile  Refraction. 
Man  könnte  versuchen,  den  Ursachen  des  Zurückbleibens  nach- 
zuspüren. 

Es  ist  allgemein  bekannt,  dafs  die  Hyperopen  aufser  der 
Hyperopie  nicht  selten  noch  folgende  Eigenschaften  besitzen: 

1.  Eine  subnormale  Sehschärfe,  die  wir  als  Refractions- 
amblyopie  bezeichnen  können ;  sie  ist  um  so  niedriger,  je  höher 
der  Grad  der  Hyperopie  ist 

2.  Ein  besonders  schwaches  Auge,  dessen  Sehschärfe  geringer 
ist,  der  Regel  nach  sogar  viel  geringer  als  durch  den  Grad  der 


^  Findet  diese  Zagkraft  ihren  Ausdruck  in  der  Rinne  zwischen  Sclera 
und  Cornea,  welche  sogar  in  den  meist  schematischen  Abbildungen  des 
Auges  dargestellt  wird? 


Die  normale  Refraction  des  menschlichen  Auges.  97 

Hyperopie  an  sich  bedingt  ist:  monoculäre  Amblyopie  der 
Hyperopen. 

3.  Convergenzschielen  oder  wenigstens  ein  schwaches  bin- 
oculäres  Sehen. 

Die  Refractionsamblyopie  hat  bisher  noch  wenig  Beachtung 
gefunden,  während  die  beiden  anderen  Erscheinungen  bereits 
als  Folgen  der  Hyperopie  erklärt  worden  sind.  Es  hat  diese 
von  DoNDEKS  vertheidigte  Auffassung  lange  Zeit  allgemeine  An- 
erkennung gefunden.  Doch  hat  sich  herausgestellt,  dafs  die 
einzelnen  Beobachtungen  oft  schlecht  zum  Schema  passen.  „Das 
physiologisch  Mögliche  ist  nicht  immer  das  pathologisch  Wirk- 
liche", sagt  ScHWEiöGER,  der  sich  zuerst  gegen  Dondees'  Theorie 
erklärte. 

Da  aber  der  Zusammenhang  der  genannten  Erscheinungen 
mit  der  Hyperopie  einmal  feststeht,  so  kann  jetzt  an  Stelle  der 
früher  geltenden  nunmehr  die  gerade  entgegengesetzte  Auf- 
fassung eintreten,  d.  h.  man  kann  die  causale  Verknüpfung 
umkehren  und  die  Frage  aufwerfen,  ob  die  Ursache  der  Hyper- 
opie, d.  h.  das  Beharren  in  der  infantilen  Kefraction  in  der 
Sehschwäche  oder  in  dem  schwachen  Binocularsehen  zu  suchen 
seL  Eine  bejahende  Beantwortung  dieser  Frage  würde  zugleich 
zur  Annahme  führen,  dafs  die  normale  Emmetropisirung  unter 
Einwirkung  einer  normalen  Sehschärfe  und  eines  guten  Bin- 
ocularsehens  zu  Stande  kommen.^  Ich  hoffe  später  auf  diese 
Frage  zurückkommen  zu  können. 

Nachdem  wir  die  Augen  des  Säuglings,  des  Schulkindes  und 
des  zwanzigjährigen  Recruten  besprochen  haben,  kommen  wir 
mit  einem  Sprunge  zum  Auge  des  Greisen,  da  die  Personen  mit 
normalen  Augen  von  20 — 50  Jahren  nicht  so  leicht  zu  einer 
Massenuntersuchung  zu  vereinen  sind.  Zwar  kommen  die  Per- 
sonen mit  kranken  Augen  und  Refractionsanomalien  in  die 
PolikUnik,  doch  diese  liefern  ein  zu  unserem  Zwecke  imbrauch- 
bares Material 

Stellwag  van  Cabion  hat  zuerst  gesehen,  dafs  die  normale 
Refraction  der  Greisen  Hyperopie  ist.  Dondees  brachte  die  That- 
sache  zu  vollkommener  Klarheit.  In  seiner  bekannten  Fem- 
punktscurve   liest  man  das  Resultat   seiner  Untersuchung  von 


^  Cf .  die  citirte  Arbeit  von  Falkenbubg,  und  meine  Arbeit :  Statistische 
Beiträge  zum  Studium  der  Amblyopia  congenita.    Archiv  f.  AugenheÜk.  1896. 
Zeitoehrift  fttr  Psychologie  25.  7 


98 


M,  Straub. 


35  Personen,  älter  als  40  Jahre,  aus  welchen  die  normale  senile 
Hyperopie  hervorgeht.  Kouwenhoven  hat  aus  den  Kranken- 
geschichten meiner  Poliklinik  eine  Statistik  gezogen  von  3877 
Augen  von  Personen  im  Alter  von  35  Jahren  und  darüber  mit 
guter  Sehschärfe,  ohne  Zeichen  pathologischer  Abweichungen. 
Im  Alter  von  35  Jahren  kommen  nur  pathologische  Augen  zum 
Augenarzt.  In  einer  höheren  Altersstufe  kommen  auch  normale 
Augen  wegen  eingetretener  Presbyopie.  In  welchem  Alter  sind 
alle  normale  Augen  genöthigt  Hülfe  zu  verlangen  und  besteht 
die  Statistik  also  hauptsächlich  aus  normalen  Augen?  KoirwKK- 
HOVEN  konnte  durch  die  Vergleichung  seiner  Zahlen  mit  der 
allgemeinen  Bevölkerungsstatistik  Amsterdams  darthun,  dafs  im 
50.  Jahre  diese  Reinigung  des  statistischen  Materials  stattgefunden 
hat.  Mit  diesem  Jahr  fangen  wir  also  unsere  Uebersicht  von 
Kouwenhoven's  Resultate  an. 

Im  50.  Jahre  giebt  es  mehr  Personen  mit  Ä  =  1 .0  als  Emme- 
tropen,  40,9  %  H=1D  gegen  33%  E,  Nur  für  ein  Drittel  der 
Bevölkerung  ist  die  normale  Refraction  noch  Emmetropie. 

Mit  dem  Ansteigen  der  Jahre  geht  der  Procentsatz  der  Emme- 
tropen  immer  weiter  zurück.  Im  65.  Jahre  giebt  es  deren  nur 
noch  10,95%.    Dann  wird  die  Abnahme  weniger  bedeutend. 

Indem  die  Emmetropie  herunter  geht,  steigt  die  Hyperopie. 
Bis  zum  60.  Jahre  kommen  H=  1  D  und  Ä  =  1,5  i>  am  meisten 
vor.     Im    65.  Jahre   sehen  wir,  dafs  H  =  2  1)  und  H  =  2,5  /> 

fast    ebenso     läufig    sind     als 
H=l  D  und  fl=l,5Z>. 

Ich  gebe  hier  die  Curve 
aus  Kouwenhoven's  Dissertation 
wieder,  welche  die  Frequenz  der 
Emmetropie  und  die  Grade  von 
Hyperopie  vom  50.  bis  zum 
70.  Jahre  anzeigt 

Am  meisten  fällt  der  starke 

Niedergang    der    Emmetropen 

und    die     ebenso    bedeutende 

Steigerung  der  Hyperopie  von 

70 Jahre  ^  j)  auf.  Es  verdient  Beachtung, 

^g-  2.  dafs  die  Hyperopen  von  1 D  sich 

im  Allgemeinen   in   derselben   Höhe   halten,    offenbar  weil   der 

Zuwachs  von  der  Seite  der  Emmetropen  ebenso  grofs  ist,  wie 


50 Jahre  S5J. 


Die  normale  Befraction  des  menschlichen  Auges.  99 

die  Abgabe  nach  den  Hyperopen  von  2  Z).     Erst  im  60.  Jahre 
wird  der  Verlust  gröfser  als  der  Gewinn. 

Mit  dem  65.  Jahre  ändert  sich  der  Charakter  des  Curven- 
verlanfes.  Das  Auf-  und  Niedersteigen  der  Curven  wird 
schwächer.    Beachten  wir,  dafs 

E     zusammengefügt  sind  E  und  J?  =^  0,5  D 

H  =  1D       „  „    J&r=l/)und5  =  l,6/> 

H=2D        „  „    H=2DundH  =  2,6D, 


wo  in  der 

Statistik 

steht 


dann  können  wir  Kouwenhoven's  Resultate  in  folgender  Weise 
resumiren : 

Schon  vor  dem  45.  Jahre  fängt  bei  einem  Theile  der  Emme- 
tropen  eine  Abnahme  der  Refraction  an,  so  dafs  viele  Hyperopen 
H  =  1  bis  1,5  i)  werden.  Die  Zahl  der  Emmetropen,  welche 
diese  Abschwächung  erleiden,  nimmt  bis  zum  65.  Jahre  schnell 
zxL  Die  Hyperopen  von  1  2>  und  1,5  />  bleiben  immer  in  der 
Mehrheit,  doch  erreicht  in  vielen  Fällen  die  senile  Refractions- 
abnahme  eine  Hyperopie  von  2  bis  2,5  Dioptrien.  Aus  dem 
Ansteigen  der  Procentzahl  von  JH  =  3  D  und  fl'  =  3,5  D  nach 
dem  60.  Jahre  folgt,  dafs  die  Abnahme  der  Re&action  noch 
weiter  gehen  kann. 

Für  weitere  Einzelheiten  verweise  ich  auf  Kouwenhoven's 
Abhandlung.  Nun  habe  ich  nur  nachzuweisen,  wie  die  mit- 
getheilten  Thatsachen  sich  an  unsere  früheren  Ausführungen 
anschliefsen. 

DoNDEBS  hat  per  exclusionem  die  Ursache  der  senilen 
Hyperopie  gesucht  in  einer  Aenderung  der  Linsenbrechung. 
Doch  liegt  bei  unserer  heutigen  Kenntnifs  der  Thatsachen  für 
die  jüngeren  Presbyopen  kein  Grund  vor,  nach  einer  besonderen 
Erklärung  zu  suchen,  da  die  Refraction  der  Mehrzahl  der  Pres- 
byopen ungefähr  dieselbe  ist,  wie  bei  den  Erwachsenen  im 
20  jährigen  Alter.  Die  Annahme  liegt  auf  der  Hand,  dafs  die 
vorhin  latente  Hyperopie  im  Alter  manifest  wird.  Nur  für  die 
zweite  Abnahme  der  Refraction,  die  nach  dem  60.  Jahre  stark 
hervortritt,  behält  Dondees'  Erklärung  Geltung. 

Schliefslich  ist  noch  hervorzuheben,  dafs  de  Vbies  unter 
seinen  atropinisirten  Säuglingen  15  7o  Emmetropen  fand,  Falken- 
Bxma  unter  den  atropinisirten  Recruten  10%,  Koxtwenhovbn 
unter   den  Greisen   von   65  Jahren  10,95%  Emmetropen,    Die 

Uebereinstimmung   zwischen   den   letzten  zwei  Zahlen  ist   sehr 

7* 


100  M.  Stravb. 

bemerkenswerth  und  eine  Stütze  für  die  vorgetragenen  An- 
schauungen. Der  Ziffer  der  Säuglingsstatistik  lege  ich  vorläufig 
keinen  Werth  bei,  da  die  Zahl  der  untersuchten  Personen  für 
diesen  Zweck  zu  klein  ist 

Ich  resumire  meine  ganze  vorUegende  Arbeit  in  folgenden 
Thesen : 

I.  Die  normale  Refraction  macht  im  Laufe  des  Lebens  eine 
Schwankung,  die  gröfstentheils  scheinbar  ist  und  durch  einen 
Tonus  des  Ciliarmuskels  verursacht  wird.  Nur  im  Anfange  und 
am  Ende  des  Lebens  ist  die  Aenderung  eine  wirkliche. 

II.  Die  normale  Kefraction  des  Auges  des  Neugeborenen  ist 
kein  scharf  umschriebener  Zustand,  sondern  wechselt  bei  ver- 
schiedenen Individuen  zwischen  ziemlich  weiten  Grenzen. 
Während  des  Wachsthums  nähern  sich  diese  Grenzen,  so  dafs 
in  der  Mehrzahl  der  Fälle  eine  nur  sehr  geringe  Differenz 
übrig  bleibt. 

in.  Die  Natur  strebt  nach  einer  idealen  Refraction,  welche 
das  ruhende  Auge  für  die  am  meisten  entfernten  Gegenstände 
einstellt  (Emmetropie).  In  einer  geringen  aber  doch  nicht  zu 
vernachlässigenden  Zahl  von  Fällen  geschieht  dies  durch  eine 
sehr  genaue  Reg^irung  der  Axenlänge  und  der  Brechkraft 
Meistens  ist  die  Brechung  ein  wenig  zu  schwach  (normale 
Hyperopie)  und  wird  das  Deficit  durch  einen  sehr  genau  be- 
messenen Tonus  des  Ciliarmuskels  ausgefüllt 

IV.  Die  Emmetropisirung  tritt  in  den  höheren  socialen 
Classen  mit  gröfserer  Constanz  ein  als  in  den  unteren.  Dabei  ist 
aber  abgesehen  von  den  pathologischen  Fällen,  in  welchen  die 
Refractionszunahme  zu  weit  geht  und  Myopie  entsteht 

(Eingegangen  am  23.  October  1900.) 


(Aus  dem  psychologischen  Laboratorium  der  Universität  Breslau.) 


Beiträge  zur  Lehre  von   den  Lage-  und  Bewegungs- 
empfindungen. 

Von 

F.  Kbameb  und  G.  Moskiewicz. 

Die  folgenden  Versuche,  die  auf  Anregung  von  Herrn  Prof. 
Ebbinghaus  angestellt  sind,  beschäftigen  sich  mit  der  Repro- 
duction  von  Lagen  und  Bewegungen  unserer  Hände.  Der  ge- 
meinsame Gesichtspunkt  aller  dieser  Untersuchungen  liegt  darin, 
die  Genauigkeit  dieser  Reproduction  unter  möglichster  Ver- 
änderung der  beim  Zustandekommen  der  Lage-  und  Bewegungs- 
vorstellungen betheiligten  Factoren  festzustellen  und  so  einigen 
Aufschlufs  über  die  Bedeutung  dieser  Factoren  zu  erhalten. 
Gleichzeitig  konnten  wir  dabei  auch  der  Frage  nach  der  Unter- 
schiedsschwelle bei  Bewegungsempfindungen  näher  treten. 

1.  Versuche  über  Lageempfindungen. 

Es  soll  die  Genauigkeit  bestimmt  werden,  mit  der  eine  von 
uns  fixirte  Lage  reproducirt  werden  kann.  Hierbei  ist  zu  unter- 
suchen, in  wie  weit  sich  die  Genauigkeit  ändert,  je  nachdem  die 
fibdrte  Lage  von  derselben  oder  von  der  anderen  Hand  repro- 
ducirt wird;  femer  je  nachdem  die  Versuchsperson  passiv  in 
die  zu  reproducirende  Lage  gebracht  wird  oder  sie  activ  ein- 
nimmt Schllefslich  wenn  der  Ort,  in  dem  die  Reproduction 
stattfindet,  und  die  Spannung  der  bei  der  Bewegung  betheiligten 
Muskeln  variirt  werden.  Aehnliche  Versuche  sind  bereits  von 
M.  A.  BiiOCH^  gemacht  worden.  Unsere  Versuchsanordnung  ist 
der  seinigen  nachgebildet  und  besteht  in  Folgendem: 


^  Revue  scientifique  (10).    1890. 


102  F.  Kramer  und  G.  MosTcietcicz. 

Die  Versuchsperson  safs  mit  verbundenen  Augen  vor  einer 
horizontal  ausgespannten  Papierfläche  in  ihrer  Lage  durch  eine 
Kinnklammer  fixirt.  Auf  der  rechten  Seite  der  Papierfläche 
wurden  9  Punkte  ausgewählt,  welche  in  Reihen  zu  je  3  in  ver- 
schiedenen Abständen  vom  Körper  lagen.  Die  3  Reihen  waren 
vom  Körper  20,  32  und  44  cm  entfernt  Die  Abstände  der 
einzelnen  Punkte  einer  Reihe  von  der  Medianlinie  betrugen  8, 
20  und  32  cm.  Alle  diese  Punkte  lagen  also  in  dem  der  Hand 
bequem  zugänglichen  Bereiche.  Es  wurde  nun  der  Zeigefinger 
der  Versuchsperson  vom  Versuchsleiter  auf  je  einen  dieser 
9  Punkte  gebracht,  einige  Augenblicke  dort  hegen  gelassen  und 
dann  von  der  Versuchsperson  selbst  wieder  vom  Tisch  entfernt. 
Nach  einer  kurzen  durch  das  Metronom  festgesetzten  Zeit  (ca. 
4  See.)  versuchte  nun  die  Versuchsperson  diesen  Punkt  mit  der- 
selben Hand  wieder  zu  finden.  Eine  2.  Versuchsreihe  bestand 
darin,  dafs  die  Hand  der  Versuchsperson  vom  Versuchsleiter 
nicht  auf  den  betreffenden  Punkt  gebracht  wurde,  sondern  die- 
selbe sich  von  vornherein  den  zu  reproducirenden  Punkt  von 
selbst  wählte.  Damit  jedoch  diese  Punkte  in  ihrer  Lage  nicht 
zu  sehr  von  den  Punkten  der  ersten  Versuchsreihe  abwichen, 
wodurch  eine  directe  Vergleichung  beider  Reihen  unmöglich 
wäre,  wurde  die  Versuchsperson  angehalten,  sich  in  der  Wahl 
der  9  Punkte  mögUchst  an  die  9  Punkte  der  ersten  Versuchs- 
reihe zu  halten.  So  wurde  es  erreicht,  dafs  die  Lage  der  9 
selbstgewählten  Punkte  von  der  der  gegebenen  nicht  wesentlich 
abwich  und  dadurch  eine  Vergleichung  beider  Reihen  ermög- 
licht. Diese  Versuche  sind  längere  Zeit  an  einer  und  derselben 
Person  fortgesetzt  worden.  Es  wurden  je  sieben  Versuchsreihen 
verwerthet;  die  ersten  noch  ziemhch  unzuverlässigen  Resultate 
sind  hierbei  nicht  berücksichtigt. 

Die  Resultate  dieser  Versuchsreihen  sind  folgende :  Zunächst 
zeigte  sich  eine  deutliche  stetig  mit  der  Uebung  wachsende 
Genauigkeit.  Diese  wurde  durch  wochenlang  fortgesetzte  Uebung 
schhefslich  so  grofs,  dafs,  während  bei  der  ersten  verwertheten 
Versuchsreihe  (Durchschnittswerth  aus  54  Einzelversuchen)  die 
Abweichung  des  reproducirten  Punktes  vom  ursprünglichen 
3,6  cm  war,  sie  nach  der  dritten  Woche  bei  der  letzten  (7.) 
Versuchsreihe  nur  1,1  cm  betrug.  Ja  diese  einmal  erlangte 
Uebung  war  so  fest  erworben,  dafs  sie  sich  bei  derselben  Ver- 
suchsperson noch  nach  1  Jahre,  während  dessen  keinerlei  Ver- 


Beiträge  zur  Lehre  von  den  Lage-  und  Bewegungsempfindungen,        103 

suche  gemacht  worden  waren,  nachweisen  liefs,  indem  bei  einer 
einmaligen  Wiederholung  der  Versuche  der  durchschnittliche 
Fehler  aus  36  Einzelversuchen  1,6  cm  betrug,  im  Gegensatz  zu 
einem  Fehler  von  3,6  cm  bei  den  ersten  Versuchen  des  Jahres 
vorher. 

Die  Resultate  weisen  ferner  einen  deutUchen  Unterschied  in 
der  Genauigkeit  der  Reproductionen  auf,  je  nachdem  der  zu 
reproducirende  Punkt  der  Versuchsperson  gegeben,  oder  von  ihr 
frei  gewählt  wurde.  Es  seien  zunächst  einige  Einzelversuche 
angeführt,  und  zwar  sind  die  Resultate  der  ersten  Versuchsreihe 
mit  gegebenem  Punkte  den  der  zweiten  mit  frei  gewähltem 
Punkte  gegenübergestellt 

Versuchsperson  Herr  cand.  med.  Walther  IL 

(Die  Zahlen  bedeuten  die  Entfernung  des  reproducirten  Punktes  vom 

gegebenen  in  mm  ausgedrückt.) 


Versuchs- 

Der Punkt 

ist 

Der  Punkt  wird 

reihe 

# 

gegeben 

frei 

gewählt 

1. 

4,0 

2,8 

2. 

6,6 

2,7 

3. 

3,8 

, 

2,8 

4. 

2,2 

1,6 

5. 

3,4 

2,7 

6. 

2.7 

2.1 

7. 

1,6 

1,6 

8. 

2.6 

M 

9. 

2,2 

1.3 

10. 

1,1 

0,8 

hmen    wir 

den 

Durchschnittswerth 

aus    sä 

189  Einzelversuchen,  so  beträgt  im  ersten  Falle  die  Abweichung 
2,6  cm  im  zweiten  Falle  1,9  cm.  Bei  frei  gewähltem  Punkte 
wurde  also  dieser  um  27  %  genauer  reproducirt  als  bei  ge- 
gebenem.   Die  Ursache  dieser  Erscheinung  ist  folgende: 

Im  zweiten  Falle  bei  frei  gewähltem  Punkte  war  die  zweite 
Bewegung,  durch  welche  der  Punkt  wiedergefunden  wurde,  eine 
genaue  Wiederholung  der  ersten  Bewegung,  mit  der  die  Ver- 
suchsperson die  Lage  des  Punktes  bestimmte.  Die  Bewegungs- 
empfindungen waren  daher  in  beiden  Fällen  genau  dieselben, 
deshalb  mit  einander  gut  vergleichbar,  weshalb  Fehler  leicht 
gemerkt  und  vermieden  werden  konnten.  Im  ersten  Falle,  wo 
sich  die  Hand  das  erste  Mal  passiv,  das  zweite  Mal  activ  be- 


104  V.  Kra$itier  und  G.  Moskieuncz. 

wegte,  lagen  die  BediDgungen  für  eine  Vergleichung  viel  un- 
günstiger. Da  nämlich  die  einer  actdven  Bewegung  entstammen- 
den  Empfindungen  den  aus  derselben  aber  passiven  Bewegung 
hervorgehenden  zwar  ähnlich  aber  durchaus  nicht  gleich  sind, 
da  ja  bei  ersterem  noch  ein  ganz  anderer  Factor,  nämUch  das 
Bewufstsein  des  willkürlichen  Handelns  hinzukommt,  so  sind 
beide  Empfindungscomplexe  nicht  unmittelbar  mit  emander  ver- 
gleichbar. Fehler  können  also  hier  leicht  entstehen,  ohne  ge- 
merkt zu  werden.  Ein  Unterschied  in  der  Gröfse  der  Ab- 
weichung bei  den  einzelnen  Punkten,  die  wie  gesagt  alle  dem 
Zeigefinger  der  Hand  bequem  erreichbar  waren,  liefs  sich  nicht 
nachweisen. 

Um  den  Einflufs  festzustellen,  den  etwa  die  Muskelspannung 
auf  die  Lageempfindung  ausübt,  wurde  untersucht,  in  wie  weit 
sich  durch  künstliche  Beeinflussung  derselben  die  Genauigkeit 
der  Reproduction  ändert.  Diese  Veränderung  wurde  dadurch 
erreicht,  dafs  die  Bewegung  bei  der  Reproduction  gegen  einen 
Widerstand  erfolgte,  zu  dessen  Ueberwindung  eine  vermehrte 
Spannung  der  betheiligten  Muskeln  erforderlich  war.  Dieser 
Widerstand  wurde  erreicht  durch  ein  Gummiband  oder  durch 
ein  Gewicht,  die  beide  von  dem  Zeigefinger  der  rechten  Hand 
in  einer  der  Bewegung  entgegengesetzten  Richtung  zogen.  Das 
Gewicht  war  an  einem  Faden  befestigt,  der  über  eine  hinter  der 
Versuchsperson  angebrachte  Rolle  lief.  Bei  der  Belastimg  mit 
dem  Gewichte  war  die  Muskelspannung  bei  der  Reproiiuction 
gegen  die  erste  Bewegung  erhöht,  blieb  aber  während  der 
ganzen  Bewegung  constant.  Unter  dem  elastischen  Zuge  des 
Gummibandes  jedoch,  dessen  Spannung  während  der  Bewegung 
stets  gröfser  wird,  mufste  dementsprechend  auch  die  Muskel- 
spannung stetig  zunehmen.  Hierbei  ergab  sich,  dafs  durch 
Einschaltung  dieser  Widerstände  die  Genauigkeit  nicht  wesent- 
lich beeinflufst  wurde. 

Die  Abweichung  vom  gegebenen  Punkte  betrug  (Versuchs- 
person Herr  cand.  med.  Walther  H.): 

1.  bei  frei  sich  bewegender  Hand  =  2,05  cm 

2.  bei  mit  Gewicht  belasteter  Hand  =  2,50  cm 

3.  bei  mit  Gummiband  belasteter  Hand  =  2,25  cm. 

Die  Differenzen  der  einzelnen  Resultate  sind  hierbei  so 
gering,  dafs  sich  aus  ihnen  keine  weiteren  Schlüsse  ziehen  lassen. 


Beiiräge  zur  Lehre  von  den  Lage-  und  Bewegungsempfindungen.        105 

Diese  Resultate  zeigen  also,  dafs  trotz  der  yeränderten 
äuüseren  Bedingungen  die  Genauigkeit  der  Beproduction  fast  die 
gleiche  geblieben  ist  Eine  Aenderung  in  der  Spannung  der 
Muskeln  mufs  nun  auch  auf  die  aus  diesen  stammenden  Em- 
pfindungen verändernd  einwirken.  Da  wir  nun  trotz  dieser  Ver- 
änderungen keine  wesentliche  Beeinträchtigung  der  Genauigkeit 
finden,  so  giebt  uns  dies  wohl  einen  Eünweis  darauf,  dafs  die 
aus  den  Muskeln  stammenden,  uns  über  ihren  Spannungszustand 
benachrichtigenden  Empfindungen  zur  Beurtheilung  einer  Lage 
bezw.  der  zu  ihrer  Erreichung  nothwendigen  Bewegung  ver- 
hältnifsmäfsig  unwesentlich  sind.  Vielmehr  geben  uns  die  übrigen 
Empfindungen  genügend  Anhalt  für  die  Beurtheüung  und  er- 
möglichen  es  rms,  dem  störenden  Einflufs  der  veränderten  Muskel- 
spannung auszuweichen. 

Gegenüber  dieser  Beobachtung,  dafs  die  Beeinflussung  des 
Muskels,  eines  bei  der  Bewegung  doch  wesentlich  betheiligten 
Factors,  die  Genauigkeit  der  Reproduction  nicht  beeinträchtigt, 
ist  das  Resultat  der  jetzt  zu  erwähnenden  Versuchsreihe  doch 
immerhin  recht  auffallend. 

Von  wesentlicher  Bedeutung  für  die  Genauigkeit  erwies  sich 
nämlich  die  Lage  des  zu  reproducirenden  Punktes  zum  Körper. 
Einer  wirklich  genauen  Reproduction  sind  wir  überhaupt  nur 
fähig  im  Bereich  eines  Feldes,  in  dem  unsere  Hand  sich  vor- 
'wiegend  zu  bewegen  gewohnt  und  daher  genauer  abgemessene 
Bewegungen  auszuführen  im  Stande  ist.  In  einer  Lage  aufser- 
halb  dieses  Bereiches,  die  auch  die  Versuchsperson  als  unbequem 
wahrnimmt,  verringert  sich  sofort  die  Genauigkeit,  und  es  macht 
sich  deutlich  die  Neigung  geltend,  bei  der  Reproduction  in  das 
Feld  der  bequemeren  Lage  zurückzukehren. 

Das  von  uns  untersuchte  Feld  entsprach,  wie  oben  erwähnt, 
ungefähr  diesem  Bereich  der  bequemen  Lage.  Es  lag  zwischen 
8  und  32  cm  von  der  Mittellinie  und  zwischen  20  und  44  cm 
vom  Körper  entfernt.  Daher  war  in  diesem  Felde  bei  den  ein- 
zelnen Punkten  eine  Abnahme  der  Genauigkeit  nicht  zu  finden, 
doch  bestand  schon  die  Neigung,  die  am  meisten  lateral  oder 
oben  gelegenen  Punkte  bei  der  Reproduction  nach  der  Mitte  zu 
verlegen.  Auch  Bloch  hat  bei  seinen  an  einem  vertical  auf- 
gespannten Schirme  gemachten  Versuchen  gefunden,  dafs  die 
gröiste  Genauigkeit  in  einer  mittleren  Lage  vorhanden  war, 
während  die  Fehler  wuchsen,  je  weiter  das  Feld  nach  aufsen  zu 


106  ^'  Krämer  und  G.  Moskiewicz. 

liegen  kam.  Weit  deutlicher  und  ins  Auge  fallend  kann  der 
Einflufs  der  bequemen  Lage  durch  folgende  Versuchsanordnung 
gezeigt  werden. 

Der  Zeigefinger  der  einen  Hand  wurde  auf  einen  Punkt  der 
horizontalen  Papierfläche  gelegt,  der  nicht  mehr  im  Bereich 
der  bequemsten  Lage,  aber  doch  von  den  Grenzen  der  Be- 
wegungsfähigkeit noch  einigermaafsen  entfernt  war.  Die  Ver- 
suchsperson wurde  nun  aufgefordert,  natürlich  immer  mit  ver- 
bundenen Augen,  den  Zeigefinger  der  anderen  Hand  auf  den 
entsprechenden  (symmetrischen)  Punkt  der  anderen  Seite  zu 
bringen  und  dort  liegen  zu  lassen.  Sodann  wurde  die  erste 
Hand  vom  Tische  heruntergenommen,  und  die  Versuchsperson 
hatte  nun  die  Aufgabe  diese  wiederum  in  eine  zur  zweiten 
Hand  symmetrische  Lage  zu  bringen,  und  so  abwechselnd 
zwischen  beiden .  Händen  in  immer  gleichen  Zwischenpausen. 
Jeder  reproducirte  Punkt  diente  somit  einer  neuen  Reproduction 

Fig. 
Linke  Hand. 


/ 
f -^  / 

/ 


- "3 


IS 


V ir  .^ 

c 


Die  beiderseits  mit  gleichen  Buchstaben  bezeichneten  Gurven  wurden 
von  beiden   Händen  gleichzeitig  nach   dem   im   Texte  angegebenen  Ver« 


Beiträge  zur  Lehre  von  den  Lage'  und  Bewegungsempfindungen.        107 

zum  Ausgangspunkt.  Es  wäre  nun  bei  dieser  Versuchsanordnung 
zu  erwarten,  dafs  die  Abweichungen  auf  beiden  Seiten  in  ent- 
gegengesetzter Richtung  erfolgten.  Wenn  z.  B.  die  linke  Hand 
bei  der  Reproduction  des  rechts  gelegenen  Punktes  dabei  etwa 
um  eine  gewisse  Gröfse  vom  symmetrisch  gelegenen  Punkte  ab- 
weicht, so  müfste  dann  die  rechte  Hand  bei  der  Reproduction 
dieses  links  gelegenen  Punktes  ungefähr  dieselbe  Abweichung 
nach  der  entgegengesetzten  Richtung  zeigen,  also  ungefähr 
wieder  zu  dem  Ausgangspunkte  zurückkehren.  Es  würden  sich 
dann  bei  fortlaufender  Reproduction  die  angegebenen  Punkte 
regellos  beiderseits  um  die  Anfangspunkte  gruppiren.  Dies  war 
jedoch  durchaus  nicht  der  Fall,  vielmehr  erfolgten  die  Ab- 
weichungen beiderseits  nach  derselben  Richtung,  so  dafs  ein 
stetiges  Fortschreiten  zu  constatiren  war.  In  beifolgender  Figur 
sind  die  einzelnen  Punkte,  wie  sie  aufeinander  folgten,  mit  fort- 
laufenden Ziffern  bezeichnet,  so  dafs  also  immer  die  ungeraden 


L 


Rechte  Hand. 


fahren  heschrieben.  (Versnchsperson  Herr  cand.  med.  Ludwig  0.)  (B  fache  Ver- 
kleinerong  der  Originalcurven.) 


106 


F.  Kramer  mtd  G,  Modaewia, 


Fig. 


Linke  Hand. 


Die  Carven  G,  H,  K  sind  auf  dieselbe  Weise,  wie  die  in 


Zahlen  der  einen  (nämlich  der  anfangenden)  Hand,  die  geraden 
der  anderen  zugehören.  Hat  z.  B.  die  rechte  Hand  begonnen, 
80  ist  Punkt  6  die  von  der  linken  Hand  ausgeführte  sym- 
metrische Reproduction  des  von  der  rechten  Hand  gegebenen 
Punktes  5  und  andererseits  ist  Punkt  7,  den  die  linke  Hand 
angiebt,  die  symmetrische  Reproduction  zu  Punkt  6.  So  schritten 
beide  Hände  stufenweise  fort,  und  wenn  man  die  einzelnen 
Punkte  jeder  Seite  mit  einander  verbindet,  so  geben  die  so  er- 
haltenen Curven   ein  anschauliches  Bild   von   dem  Wege,  den 


n. 


BeUräge  zur  Lehre  von  den  Lage-  und  Bewegungsempfindungen.       109 


Rechte  Hand. 


Fig.  I  entstanden.    (Versuchsperson  Herr  stud.  phil.  Otto  S.) 


beide  Hände  auf  diese  Weise  zurücklegten.  Die  Anfangspunkte 
dieser  Ourven  liegen,  wie  bereits  erwähnt,  in  verhältnifsmäfsig 
unbequemer  Lage,  entweder  zu  nahe  oder  zu  entfernt  vom 
Körper,  sowohl  medial  als  auch  lateral  vom  Körper.  Von  allen 
diesen  Punkten  aus  zeigte  sich  die  deutliche  Neigung  den 
reproducirten  Pimkt  in  der  Richtung  nach  einem  mittleren 
Felde,  das  der  bequemen  Lage  der  Hand  entsprach,  zu  verlegen, 
80  dafs,  wenn  die  Reproduction  eine  gewisse  Zeit  lang  fortgesetzt 
wurde,   die   Wege   von  allen   Pimkten    aus    sich   in  derselben 


1X0  ^-  Krämer  und  O.  Moddewicz, 

Gegend  trafen.  Das  Fortschreiten  der  Hände  war  zuerst  ein  so 
grofses,  dafs  sie  sich  schon  nach  wenigen  Wiederholungen  vom 
Anfangspunkte  um  mehrere  Centimeter  entfernt  hatten.  All- 
mähhch  nahm  das  Fortschreiten  ab.  Auch  die  Constanz  der 
Richtung  wurde  nicht  mehr  scharf  inne  gehalten,  bis  die  Hand, 
in  der  ihr  bequemsten  Lage  angekommen,  nur  noch  geringe 
unregelmäfsige  Abweichungen  nach  den  verschiedensten  Rich- 
tungen zeigte.  Individuelle  Unterschiede  waren  natürlich  bei 
den  einzelnen  Personen  deutlich  zu  bemerken. 

Wir  sehen  also,  dafs  wenn  wir  symmetrische  Punkte  an- 
geben sollen,  die  Lage  von  grofsem  Einflüsse  ist,  in  der  sich 
die  Punkte  befinden.  Bei  nur  ziemlich  unbequemen  Lagen  sind 
wir  nicht  im  Stande,  symmetrische  Punkte  genau  anzugeben 
und  können  uns  der  Neigung  den  zweiten  Punkt  in  die  be- 
quemere Lage  zu  verlegen,  nicht  entziehen,  trotz  der  dauernden 
Controle,  die  uns  der  jedesmalige  Vergleich  mit  der  anderen 
ruhenden  Hand  bietet.  Dies  wiederholt  sich  immer  von  Neuem, 
bis  das  Feld  der  bequemsten  Lage  erreicht  ist,  wo  die  Repro- 
duction  entsprechend  viel  genauer  wird.  Dabei  war  sich  aber 
die  Versuchsperson  nach  eigener  Angabe  schon  nach  einigen 
Wiederholungen  deutlich  bewufst,  sich  vom  Anfangspunkte  merk- 
lieh  entfernt  zu  haben.  Da  aber  für  die  Wahl  des  symmetrischen 
Punktes  einzig  und  allein  die  Lage  der  anderen  Hand  maaTs- 
gebend  war,  und  die  Versuchsperson  im  einzelnen  Falle  die 
Abweichungen  nicht  merkte,  sondern  vielmehr  die  beiden  Punkte 
für  durchaus  symmetrisch  hielt,  so  vermochte  sie  nicht  der  ihr 
bewufst  werdenden  Abweichung  entgegen  zu  arbeiten. 

Fällt  dagegen  der  stetige  Anhaltspunkt  fort,  den  die  eine 
Hand  der  anderen  bietet,  so  ist  es  der  Versuchsperson  mögUch, 
sobald  sie  die  Abweichung  merkt,  diese  zu  corrigiren. 

Folgende  Versuche  zeigen  das: 

Es  sollten  nicht  mit  beiden  Händen  symmetrische  Punkte 
festgestellt  werden,  sondern  die  eine  Hand  sollte  in  sich  immer 
gleich  bleibenden  Zwischenräumen  denselben  Punkt  wiederholt 
hinter  einander  aufsuchen.  Auch  hier  trat  deutUch  die  Neigung 
hervor  nach  einer  bequemeren  Lage  fortzuschreiten.  Sobald 
sich  jedoch  die  Versuchsperson  dieser  Abweichung  bewufst 
wurde,  kehrte  sie  um  und  schlug  eine  ungefähr  nach  dem  Aus- 
gangspunkte zurückführende  Richtung  ein,  was  nach  dem  oben 


Beiträge  zur  Lehre  von  den  Lage-  und  Bewegungsempfindungen.        Hl 


Gesagten  völlig  verständlich  ist  (siehe  die  beiden  Curven  E  E^ 

in  Fig.  m.) 

Fig.  in. 


Die  Curven  E  und  Ei  wurden  von  der  linken  resp.  rechten  Hand  ge- 
sondert nach  der  oben  angegebenen  Methode  beschrieben.  Die  Curven 
F  und  Fl  sind  auf  dieselbe  Weise  wie  die  Curven  in  Fig.  I  u.  II  ausgeführt 
und  vergleichsweise  den  Curven  E  und  Ei  beigefügt,  um  den  Unterschied 
beider  Methoden  zu  demonstriren.  Die  den  Curven  F  u.  Fi  entsprechenden 
Curven  der  anderen  Hand  sind  weggelassen. 

(Versuchsperson  Herr  stud.  phil.  Otto  S.) 

Der  jedesmaligen  Abweichung  wurde  sich  also  die  Versuchs- 
person trotz  der  recht  beträchtlichen  Distanz  nicht  bewufst 
Erst  wenn  durch  Summirung  der  Fehler  immer  gröfser  wurde, 
trat  mit  einem  Male  der  Augenblick  ein,  wo  die  Versuchsperson 
ihre  Abweichung  vom  Anfangspunkte  merkte  und  sofort  die 
nöthige  Correction  eintreten  lassen  konnte.  Indem  man  ihre 
Aufmerksamkeit  durch  die  Frage  erhöhte,  ob  die  Reproduction 
auch  recht  genau  sei,  wurde  das  Eintreten  der  Correction  be- 
schleunigt, und  die  Umkehr  trat  um  so  deutlicher  hervor.  Diese 
Versuchsreihen  demonstriren  deutlich  die  Thatsache,  dafs  eine 
einigermaafsen  genaue  Reproduction  und  ein  deutliches  Bewufst- 
sein  von  schon  geringer  Abweichung  nur  im  Felde  bequemer 
Lage  möglich  ist,  und  dafs  in  unbequemer  Lage  die  Ab- 
weichungen gröfser  werden  und  eine  deutliche  Neigung  besteht, 
beim  Reproduciren  in  die  bequemere  Lage  zurückzukehren. 


112  ^'  Kramer  und  G.  Moskieioicz. 

Die  Erklärung  dieser  Erscheinung  ist  wohl  folgende :  da  die 
Bewegungsvorstellungen  durch  Association  einer  Reihe  von  Em- 
pfindungen zu  Stande  kommen,  so  wird  die  Beurtheilung  von 
Lagen  und  Bewegungen  dem  Grade  entsprechen,  in  welchem 
wir  Gelegenheit  haben,  diese  Associationen  mehr  oder  weniger 
einzuüben.  Sie  wird  also  dort  am  genauesten  sein,  wo  unsere 
Hand  feinere  Bewegungen  auszuführen  gewohnt  ist  Aufser- 
halb  dieses  Bereiches  mufs  die  Schätzung  entsprechend  ungenau 
werden. 

2.  Bewegungsempfindungen. 

Der  zweite  Theil  der  Versuche  beschäftigt  sich  mit  der  Frage, 
mit  welcher  Genauigkeit  wir  im  Stande  sind,  Bewegungen  ihrer 
Gröfse  nach  zu  vergleichen  und  zu  reproduciren.  Hierbei  wurde 
einmal  untersucht,  wie  diese  Vergleichung  ausfällt  bei  ver- 
schiedener Länge  der  zurückzulegenden  Strecken,  d.  h.  also  die 
Unterschiedsempfindlichkeit  für  verschiedene  Bewegungsgröfsen. 
Ferner,  wie  die  Vergleichung  zweier  Bewegungen  ausfällt,  die 
sich  in  ihrer  Lage  zum  Körper  sowie  in  ihren  Richtungen  von 
einander  unterscheiden.  Diese  letzten  Versuche  stehen  in  einer 
gewissen  Beziehung  zu  unseren  Lageversuchen  mit  wechselnder 
Lage  des  zu  reproducirenden  Punktes,  insofern  als  auch  hier 
Abänderungen  von  Factoren,  die  von  vornherein  mit  den  Be- 
wegungsvorstellungen nichts  zu  thun  zu  haben  scheinen,  die 
Vergleichung  und  Reproduction  wesentlich  beeinflussen. 

&)   Einflufs   der  Gröfse   der  zu    reproducirenden  Strecke  auf 

die  Genauigkeit  der  Reproduction. 

Eine  Untersuchung  über  die  Unterschiedsempfindlichkeit  bei 
Bewegungen  erwähnt  Wundt  ^ ;  sie  wurde  von  Segswobth  an- 
gestellt und  bestand,  soweit  sich  aus  den  kurzen  Bemerkungen 
ersehen  läfst,  in  Folgendem :  Die  Versuchsperson  vollführte  an 
einem  vertical  aufgestellten  Brette  durch  Drehung  im  Oberarm- 
gelenk 2  Bewegungen  von  demselben  Anfangspunkte  aus. 
Während  die  erste  dieser  Bewegungen  constant  blieb,  wurde  die 
zweite  variirt  und  die  Versuchsperson  aufgefordert  die  zurück- 
gelegten Strecken  der  Gröfse  nach  zu  vergleichen.  Daraus  wurde 
vermittels  der  Methode  der  eben  merklichen  Unterschiede   die 


*  WüNDT,  Physiol.  Psycho!.,  IV.  Aufl.,  Bd.  I,  S.  429. 


Beiträge  zur  Lehre  von  den  Lage-  nnd  Ben-egungsempfindungen.        113 

ÜDterschiedsschwelle  festgestellt.  Es  ergab  sich  dabei  das 
Resultat,  dafs  bei  Bewegungen  verschiedener  Gröfse  bis  zu  einem 
Bewegungsumfänge  von  60®  die  absolute  Unterschiedsschwelle 
(Ar)  bei  gleichbleibender  Geschwindigkeit  annähernd  constant 
blieb.  Dieses  Resultat  erscheint  schon  deshalb  von  vornherein 
ziemlich  unwahrscheinUch,  weil  es  den  Beobachtungen  auf  fast 
allen  Sinnesgebieten  direct  widerspricht,  wo  nicht  die  absolute, 
sondern  die  relative  Unterschiedsschwelle  constant  ist.  Vor 
Allem  läfst  sich  gegen  die  ganze  Versuchsanordnung  der  Ein- 
wand erheben,  dafs  es  sich  hierbei  anscheinend  gar  nicht  um 
«ine  Vergleichung  von  Bewegungsgröfsen  gehandelt  hat;  denn 
da  die  Bewegungen,  so  viel  sich  nach  der  Beschreibung  des 
Verfahrens  urtheilen  läfst,  stets  von  demselben  Anfangspunkte 
aus  erfolgten  und  bei  den  verschieden  grofsen  Strecken  nur  die 
Endlagen  um  Geringes  variirten,  so  mufste  die  Versuchsperson 
in  ihrem  Urtheil  über  die  Gröfse  beider  Strecken  sich  haupt- 
sächlich darnach  richten,  ob  sie  dieselbe  Endlage  erreicht  hatte 
oder  nicht,  und  für  diese  Beurtheilung  ist  natürhch  die  Gröfse 
der  Strecke  ziemUch  belanglos,  so  dafs  also  hier  die  Bewegungs- 
gröfsen an  sich  gar  nicht  verglichen  wurden.  Diese  Fehlerquelle 
wird  vermieden,  wenn  die  beiden  zu  vergleichenden  Bewegungen 
nicht  von  demselben  Anfangspunkte  ausgehen,  sondern  die 
zweite,  am  Endpunkte  der  ersten  beginnend,  sich  unmittelbar 
an  diese  anschliefst.  Hierbei  werden  sicher  nur  Bewegungen 
ihrer  Gröfse  nach  mit  einander  verglichen,  wobei  allerdings  zu 
berücksichtigen  ist,  dafs  die  Betheiligung  der  Muskeln  bei  den 
beiden  Vergleichsstrecken  eine  etwas  andere  ist,  worauf  wir 
später  noch  zurückkommen  werden. 

Nach  diesem  Plane  untersuchten  wir  die  Unterschieds- 
•empfindUchkeit  für  Bewegungsempfindungen  nach  der  Methode 
der  mittleren  Fehler  und  der  richtigen  und  falschen  Fälle. 
Verwandt  wurden  hierbei  reine  Bewegungen  im  Ellbogen  und 
Schultergelenk. 

Die  Versuchsanordnung  war  folgende: 

Die  Versuchsperson  safs  mit  verbundenen  Augen  vor  einer 
horizontal  ausgespannten  Papierfläche,  in  ihrer  Stellung  durch 
«ine  Kinnklammer  fixirt.  Das  Ellbogengelenk  lag  auf  dem 
Tische  an  bezeichneter  Stelle,  und  der  Bogen,  den  der  Zeige- 
finger in  dieser  Stellung  bei  reiner  Winkelbewegung  im  Ellbogen- 
gelenk zurücklegt,  war  auf  der  Papierfläche  aufgezeichnet.    Auf 

Zeitschrift  fftr  Psychologie  25.  8 


114  F*  Kramer  und  G,  Moskiewicz. 

diesem  Bogen  legte  die  Versuchsperson  Strecken  von  bestimmter 
Länge  zurück,  deren  Anfangs-  und  Endpunkte  durch  senkrecht 
zur  Bewegungsrichtung  straff  ausgespannte  dünne  Drähte  be- 
zeichnet waren. 

Bei  der  Methode  der  mittleren  Fehler  wurde  die  Versuchs- 
person nun  angewiesen,  bei  der  Marke,  die  das  Ende  der  ersten 
Strecke  bezeichnet,  einen  Augenblick  anzuhalten  und  sodann,  in 
der  Bewegung  fortschreitend,  eine  zweite  Strecke  von  möglichst 
gleicher  Länge  zurückzulegen.  Die  Endlagen  wurden  alsdann 
bezeichnet,  die  erste  (Normal-)  Strecke  betrug  abwechselnd  40,  80, 
120,  160  mm  (dies  entspricht  ungefähr  einer  Winkelgröfse  von 
6,  12,  18,  24®).  Jede  von  diesen  Strecken  wurde  in  einer 
Versuchsreihe  je  30  Mal  reproducirt,  jedoch  so,  dafs  dieselbe 
Normalstrecke  immer  nur  3  Mal  hinter  einander  der  Reproduction 
zu  Grunde  gelegt  wurde.  Dadurch  wurde  vermieden,  dafs  die 
Versuchsperson  die  jeweihg  erreichten  Endlagen  in  Erinnerung 
behalten  und  sich  darnach  richten  konnte.  Um  zu  vermeiden^ 
dafs  die  Tasteindrücke  an  der  Papierfläche  irgend  welche  An- 
haltspunkte geben  konnten,  war  die  Hand  mit  einem  dünnen 
Handschuh  bekleidet. 

Die  zweite  (reproducirte)  Strecke  fiel  dabei  constant  kürzer 
aus  als  die  Normalstrecke;  eine  Thatsache,  deren  Begründung 
wir  weiterhin  ausführlich  behandeln  werden.  Der  mittlere 
Fehler  mufste  natürlich  dementsprechend  auf  den  Mittelwerth 
der  reproducirten  Strecke  bezogen  werden. 

Resultate. 

Die  Versuche  wurden  bei  verschiedenen  Personen  mit  dem- 
selben Ergebnifs  angestellt.  Es  seien  hier  die  zuverlässigsten  an 
einer  Person  angestellten  wiedergegeben.    (S.  nebenstehende  Tabelle.) 

Hier  betragen  die  relativen  Unterschiedsschwellen 

3,15  5,4^  8,0  11,73 

30,3  "59,9  91,1  130,1 

_  1_  1  J^  _1^_ 

~      ~9ß  "11,0  11,4  11,4 

Bei  der  Methode  der  richtigen  und  falschen  Fälle  wurde 
folgende  Versuchsanordnung  angewandt: 

Anstatt  dafs  die  Versuchsperson,  wie  bei  der  Methode  der 
mittleren  Fehler,   die   zweite  Strecke  der  ersten   gleich   lang   zu 


Beiträge  zur  Lehre  von  den  Lage-  und  Bewegungsempfindungen.        115 


Versuchsperson  Herr  stud.  phil.  Otto  S. 

a  bezeichnet  die  mittlere  reproducirte  Strecke, 


b  den  mittleren  Fehler  aus  30  Einzelversuchen. 

Versuchs- 
reihe 

40 

Normalstrecke  = 

1           80            !            120 

II 

160 

a 

b      ■■ 

b 

_____!                                                  1 

1 

1      « 

b 

1,1 

a 
148 

b 

1 

31 

2,7 

67 

6,4 

101 

8,1 

2 

26 

2,7 

60 

4,0 

79 

5,9  ; 

124 

11,0 

3 

30 

3,0 

68 

6,1 

1       87 

8,0    i 

131 

16,4 

4 

34 

3,2 

61 

6,4 

94 

6,9    i 

130 

11,3 

O 

31 

3,9 

60 

6,2 

90 

8,6    : 

133 

12,6 

6 

31 

3,4 

63 

6,5 

96 

11,0    ! 

116 

12,2 

Summe: 

182         18,9 

369 

32,6 

647 

48,0 

781 

70 

Mittel : 

30,3 

3,16 

69,9 

6,43 

!       91,1 

i 

8,0 

130,1 

11,73 

machen  suchte,  durchlief  sie  hier  mit  dem  Zeigefinger  der  Hand 
zwei  abgegrenzte  Strecken  von  verschiedener  Gröfse  in  derselben 
Weise  nach  einander,  und  hatte  anzugeben,  ob  sie  die  zweite 
für  kleiner,  gleich  oder  gröfser  als  die  erste  hielt.  Die  End- 
punkte der  beiden  Strecken  wurden  durch  dünne  quer  aus- 
gespannte Drähte  markirt.  Während  die  erste  Strecke  constant 
blieb,  wurde  die  zweite  in  Abständen  von  je  5  mm  variirt  Die 
Reihenfolge,  in  der  die  verschiedenen  Vergleichsstrecken  vor- 
gelegt wurden,  wurde  durch  das  Loos  bestimmt.  Die  Grenzen 
der  Vergleichsstrecken  nach  oben  und  unten  wurden  so  be- 
messen, dafs  die  gröfsten  und  kleinsten  von  ihnen  stets  und  mit 
voller  Sicherheit  für  gröfser  bezw.  kleiner  als  die  Normalstrecke 
erklärt  wurden.  Als  Normalstrecken  wurden  Strecken  von  40, 
80,  160  mm  angewandt  (also  ungefähr  6,  12,  24«).  Als  Ver- 
gleichsstrecken dienten  nach  dem  oben  angegebenen  Principe 
Strecken  zwischen  30  und  50  mm,  60  und  95  mm  und  115  und 
170  mm.  Aus  den  abgegebenen  Urtheilen  wurden  die  Gleich- 
heitsurtheile  herausgesucht  und  aus  den  Vergleichsstrecken,  bei 
denen  diese  Urtheile  gefällt  worden  waren,  die  Mittelwerthe  ge- 
zogen, wobei  jede  Vergleichsstrecke  so  oft  in  Anrechnung  ge- 
bracht wurde,  als  bei  ihr  Gleichheitsurtheile  abgegeben  win-den. 
Indem  wir  die  Differenzen  der  von  Gleichheitsurtheilen  be- 
gleiteten Vergleichsstrecken  gegenüber  der  zugehörigen  Normal- 
strecke  berechneten,   und   aus   diesem  Werthe   den  Mittelwerth 

8* 


116  F.  Krämer  und  G,  Moskiewicz. 

nahmen,  erhielten  wir  den  mittleren  Fehler.  Diese  Art  der  Be- 
rechnung entsprach  vollständig  dem  bei  der  vorigen  Methode 
angewandten  Verfahren. 

Resultate. 

1.  Versuchsperson  Herr  cand.  mpd.  Walther  H. 

Normalstrecke  80  160 

ab  ab 

77,3     3,65  155,1    6,65 

also  die  relative  Unterschiedsschwelle 


3,65                6,65                                    1 

1 

77,3               155,1                                 21,2 

'23,3 

2.  Versuchsperson  Herr  cand.  med. 

Ebns 

5T  F. 

Normalstrecke            40                           80 

160 

ab                   ab 

a          b 

39       2,7                75,3      5,2 

136,9    7,85 

also  die  relativen  Unterschiedsschwellen 

2,7                           5,2 

7,85 

39                          75,3 

136,9' 

1                             1 

1 

14,4  14,5  17,4 

Die  relativen  Unterschiedsschwellen  sind  also  bei  ein  und 
derselben  Versuchsperson  nicht  wesentlich  von  einander  ver- 
schieden. 

Entsprechende  Versuche  wurden  nun  auch  angestellt  mittels 
reiner  Bewegung  im  Schultergelenk  an  einer  verticalen  Fläche. 
Die  Normalstrecken  waren  150  und  300  mm  (ungefähr  13  und 
26  Grad) ;  die  Vergleichsstrecken  bewegten  sich  zwischen  110  und 
160  resp.  200  und  265  mm. 

Versuchsperson  Herr  cand.  med.  Ernst  F. 

Normalstrecke  150  300 

ab  ab 

132      7,75  232      13,4 

also  die  relativen  Unterschiedsschwellen 

Vlb_  13,4 

132  232 

=  -}—  1 

17  17,3 


Beiträge  zur  Lehre  von  den  Lage-  und  Bewegungse^npfindmigen.        117 

Auch  hier  sind  die  Abweichungen  der  Einzelwerthe  von  ein- 
ander nicht  bedeutend  und  können  wohl,  wie  auch  bei  den 
übrigen  Versuchsreihen,  als  im  Bereiche  zufälliger  Variationen 
liegend,  betrachtet  werden. 

Aus  allen  diesen  Versuchen  geht  hervor,  dafs  in  den  unter- 
suchten Grenzen  die  absolute  Unterschiedsschwelle  durchaus 
nicht  constant  bleibt,  wie  dies  Segswoeth  angegeben  hatte, 
sondern  den  entsprechenden  Normalstrecken  proportional  zu- 
nimmt. Es  ist  vielmehr  die  relative  Unterschiedsschwelle  in 
diesen  Grenzen  annähernd  constant.  Also  haben  wir  auch  hier 
auf  dem  Gebiete  der  Bewegungsempfindungen  die  Thatsache 
vor  uns,  dafs  die  Unterschiedsempfindlichkeit  in  directem  Ab- 
hängigkeitsverhältnifs  steht  zur  Gröfse  der  Bewegung,  eine  That- 
sache ganz  in  Uebereinstimmung  mit  der  Gültigkeit  desWEBER- 
sefaen  Gesetzes  z.  B.  beim  Augenmaafs. 


b)  Einflufs   der  Lage  und   Eichtung  der  zu   reproducirenden 
Strecke  auf  die  Genauigkeit  der  Eeproduction. 

Unsere  Versuche  über  die  Reproduction  von  Punkten  hatten  die 
Thatsache  ergeben,  dafs  das  Verhältnifs  der  Lage  des  betreffenden 
Punktes  zu  unserem  Körper  von  wesentlichem  Einflüsse  auf  die 
Grenauigkeit  ist.  Eine  ganz  analoge  Erscheinung  begegnet  uns 
bei  der  Vergleichung  und  Reproduction  von  Strecken.  Eine 
hierher  gehörige  Beobachtung  ist  bereits  von  I.  Loeb^  gemacht 
worden.  Er  liefs  beide  Hände  an  einem  horizontal  ausgespannten 
Faden  gleiche  Strecken  in  gradliniger  Richtung  zurücklegen. 
Befanden  sich  dabei  die  Anfangspunkte  in  gleicher  Entfernung 
vom  Körper  und  bewegten  sich  die  Hände  nach  derselben 
Richtung,  so  wurden  von  beiden  Händen  annähernd  gleiche 
Strecken  zurückgelegt.  Lag  jedoch  der  Anfangspunkt  der  einen 
Hand  vom  Körper  weiter  ab  als  der  der  anderen,  so  legte  sie, 
wenn  beide  Hände  sich  vom  Körper  wegbewegten,  constant 
kürzere  Strecken  zurück,  obwohl  die  Versuchsperson  stets  der 
Ansicht  war,  gleiche  Strecken  zurückgelegt  zu  haben.  Erfolgte 
die  Bewegung  in  umgekehrter  Richtung,  so  legte  die  dem  Körper 
nähere  Hand  die  kürzere  Strecke  zurück.     Allgemein  gesprochen. 


*  J.  LoEB.    Pflüoeb's  Archiv  Bd.  41  u.  46. 


118  F.  Kramer  und  Q.  Motkiewicz. 

es  legte  diejenige  Hand  die  kürzere  Strecke  zurück,  deren  An« 
fangspunkt  bereits  vor  Beginn  der  Bewegung  gegenüber  dem 
der  anderen  Hand  im  Sinne  der  Bewegung  verschoben  war. 
Diese  Erscheinung  wurde  von  ihm  unter  den  verschiedensten 
Variationen  beobachtet  Gegen  diese  Versuchsanordnung  erhebt 
WüNDT  *  den  principiellen  Einwand,  dafs  es  sich  bei  diesen 
gradlinigen  Bewegungen  entweder  um  eine  complicirte  Bewegung 
in  zwei  Grelenken  oder  um  die  Projection  der  Bewegung  eines 
Gelenkes  auf  eine  gerade  Linie  handelt;  dadurch  könne  die 
Verkürzung  hervorgerufen  werden.  Einwandsfrei  seien  hierbei 
nur  Versuche  mit  einer  einfachen  Winkelbewegung  in  einem 
Gelenk. 

Bei  der  Widerlegung  der  Einwände  Wundt's  haben  wir  zu- 
nächst die  Resultate  der  LoEB'schen  Versuche  in  ähnücher  Weise 
nachgeprüft  und  dann  festzustellen  gesucht,  ob  sich  dieselbe 
Verkürzung  ergiebt,  wenn  die  Bewegungen  nur  in  einem  G^ 
lenke,  also  kreisförmig  ausgeführt  werden. 

Unsere  Versuchsanordnung  war  folgende : 

Die  Versuchsperson  safs  mit  verbundenen  Augen  in  ihrer 
Stellung  fixirt  vor  einer  auf  einem  Tische  gewöhnlicher  Höhe 
horizontal  ausgespannten  Papierfläche,  auf  der  beiderseits,  18  cm 
von  der  Medianlinie  entfernt,  in  sagittaler  Richtung  zwei  dünne 
Drähte  ausgespannt  waren.  Die  Zeigefinger  beider  Hände  wurden 
passiv  auf  die  Anfangspunkte  gebracht,  und  die  Versuchsperson 
wurde  angewiesen,  auf  ein  gegebenes  Zeichen  die  Zeigefinger 
längs  der  Drähte  vom  Körper  weg  mit  gleicher  Geschwindigkeit 
so  lange  zu  bewegen,  bis  das  Zeichen  zum  Anhalten  gegeben 
wurde.  Dies  fand  statt,  sobald  die  eine  Hand  (Normalhand, 
bald  rechts,  bald  links)  eine  Strecke  von  20  cm  ziurückgelegt 
hatte.  Dann  wurde  die  Länge  der  von  der  anderen  Hand  zu- 
rückgelegten Strecke  gemessen.  Bei  dem  ersten  Theil  der  Ver- 
suche waren  die  Anfangspunkte  der  Hände  vom  Körper  gleich 
weit  entfernt,  gleich  12  cm.  Beim  zweiten  war  die  Normalstrecke 
ebenfalls  12  cm,  die  anderen  hingegen  36  cm  vom  Körper  ent- 
fernt. Die  Versuchsperson  erklärte  bei  allen  diesen  Versuchen 
mit  Bestimmtheit,  stets  die  deutliche  Empfindung  gehabt  zu 
haben,  gleiche  Strecken  zurückzulegen. 


>    WuNDT.    Physiol.  Psychol.,  4.  Aufl.,  Bd.  I,  S.  427. 


Beiträge  zur  Lehre  von  den  Lage-  und  Bewegungsempfindungen.        119 


Resultate: 

(Die  einzelnen  Zahlen  sind  Durchschnittewerthe  aus  je  25  Einzelversuchen. 

Versuchsperson  Herr  cand.  jur.  Georg  H.) 

I.  Die  Anfangspunkte  liegen  vom  Körper  gleich  weit  =  12  cm 
entfernt. 


Normalhand 

Vergleichsstrecke 

r. 

20,0 

18,36 

1. 

20,0 

20,68 

n.  Der  Anfangspunkt  der  Normalhand  liegt  20  cm,  der  der 
anderen  36  cm  vom  Körper  entfernt 

Normalhand         Vergleichsstrecke 

r.  20,0  15,24 

1.  20,0  15,80 

Vereinigt  man  die  Resultate  beider  Hände  so  erhält  man : 

Normal-         gleicher  Abstand         ungleicher  Abstand 
strecke  vom  Körper 

20  19,5  15,5 

Diese  an  einer  Versuchsperson  ausführlich  angeführten 
Versuche  wurden  an  anderen  kurz  wiederholt  und  ergaben  die^ 
selben  Resultate.  Wurden  die  beiden  Strecken  nicht  gleichzeitig, 
sondern  von  beiden  Händen  nach  einander  zmrückgelegt  oder 
legte  dieselbe  Hand  beide  Strecken,  sie  auf  einander  aufbauend, 
zurück,  so  ergaben  sich  dieselben  Resultate.  Es  finden  sich  also 
die  LoEB'schen  Resultate  völHg  bestätigt. 

Um  den  Einwand  Wündt's  zu  entkräften,  wurden  dieselben 
Versuche  mit  reinen  Winkelbewegungen  ausgeführt  und  zwar 
so,  dafs  beide  Hände,  deren  Ellenbogen  an  fixirten  Punkten 
festlagen,  auf  dem  Tische  Kreisbögen  zurücklegten.  Einmal 
begannen  die  Bewegungen  von  symmetrischen  Anfangspunkten 
aus,  das  zweite  Mal  begann  die  eine  Hand  wieder  an  demselben 
Punkte,  der  Anfangspunkt  der  anderen  lag  aber  20  cm  Bogen- 
länge  vom  symmetrischen  entfernt.  Auch  hier  zeigte  sich  die 
entsprechende  Verkürzung.  Dieselbe  Erscheinung  der  Verkürzung 
zeigte  sich  auch,  wenn  nicht  beide  Hände  die  Bewegungen  aus- 


120  ^'  Kramer  und  G.  Moskiciüicz. 

führten,  sondern  wenn  eine  Hand  zwei  Strecken,  sie  an  einander 
anschliefsend  in  derselben  Richtung  zurücklegte,  mit  der  Auf- 
forderung dieselben  gleich  zu  machen.  Es  befand  sich  dann  die 
Hand  beim  Beginn  der  zweiten  Strecke  unter  denselben  Be- 
dingungen, wie  bei  unseren  ersten  Versuchen  die  vom  Körper 
entferntere  Hand  schon  beim  Anfang  ihrer  Bewegung  gewesen. 
Daher  mufste  die  zweite  Strecke  auch  hier  constant  kürzer  aus- 
fallen als  die  erste.  Dies  haben  wir  sowohl  bei  geradünigen 
Bewegungen  auf  horizontaler  und  verticale  Ebene  beobachtet  als 
auch  bei  Kreisbewegungen,  wie  die  oben  angeführten  Versuche 
über  die  Unterschiedsempfindlichkeit  zeigen.  Dies  Alles  bestätigt 
die  Resultate  Loeb's  imd  entkräftigt  die  Einwände  Wundts. 
LoEB  erklärt  diese  Erscheinung  f olgendermaafsen : 

Bei  der  vom  Körper  entfernteren  Hand  befinden  sich  die 
bei  der  Bewegung  betheihgten  Muskeln  in  contrahirterem  Zu- 
stande als  die  der  anderen.  Die  Muskeln  sind  daher  weniger 
reizbar,  werden  also  auf  die  gleiche  Innervation  mit  einer  ge- 
ringeren Verkürzung  reagiren.  Die  Hand  wird  also  eine  kleinere 
Strecke  zurücklegen. 

Daraus,  dafs  trotzdem  beide  Strecken  für  gleich  gehalten 
werden,  schliefst  Loeb,  dafs  bei  der  Beurtheilung  nicht  die  peri- 
pheren Empfindungen,  sondern  nur  die  in  beiden  Fällen  gleiche 
Innervation  maafsgebend  ist,  woraus  er  das  Vorhandensein  der 
Innervationsempfindungen  folgert.  Diese  Erklärung  erscheint  von 
vornherein  unwahrscheinlich,  weil  sie  Innervationsempfindungen 
zu  Hülfe  nimmt,  gegen  deren  Bestehen  berechtigte  Zweifel  er- 
hoben werden.  Wir  wollen  darum  versuchen,  die  von  Loeb  be- 
obachteten Erscheinungen  auch  ohne  diese  zu  erklären. 

Zunächst  ist  zu  erwähnen,  dafs  die  Verkürzung  der  einen 
Strecke  durchaus  nicht  nur  unter  den  von  Loeb  angeführten 
Bedingimgen  vorkommt,  sondern  eine  viel  allgemeinere  Er- 
scheinung ist.  Sie  wird  auch  dann  beobachtet,  wenn  von  einer 
stärkeren  Contraction  der  Muskeln  einer  Hand  keine  Rede  ist 
Legt  z.  B.  von  demselben  Anfangspunkte  aus  die  eine  Hand 
eine  Strecke  in  sagittaler,  die  andere  in  darauf  senkrechter 
Richtung  zurück,  so  fällt  die  erste  stets  kürzer  aus  und  zwar 
ist  es  dabei  gleichgültig,  ob  die  Bewegungen  gleichzeitig  oder 
nach  einander  stattfinden.    Oder  folgender  Versuch: 

Beide  Hände  legen  von  entsprechenden  Anfangspunkten  aus 
Strecken  zurück,  die  zur  Sagittalen  der  Versuchsperson  Winkel 


Beihäge  zur  Lehre  von  den  lM<jr-  und  BeiveyHiifjscinpfin'hmgeti.         121 

von  45 "  bilden.  Hier  lassen  sich  zwei  Fälle  unterscheiden.  Ent- 
weder die  Hände  bewegen  sich  beide  nach  entgegengesetzten 
Richtungen  (die  rechte  nach  rechts,  die  linke  nach  links),  wobei 
beide  Bewegungen  an  beiden  Händen  in  völhg  analoger  Weise 
vor  sich  gehen,  oder  beide  Hände  bewegen  sich  in  der  ange- 
gebenen schrägen  Richtung  parallel  mit  einander  nach  einer 
Seite  (entweder  nach  rechts  oder  nach  links),  wobei  die  Be- 
wegungen einander  nicht  analog,  die  Muskelapparate  verschieden, 
die  Gelenkexcursionen  ganz  andere  sind.  Im  ersten  Falle  sind 
die  zurückgelegten  Strecken  annähernd  gleich,  im  zweiten  legt 
diejenige  Hand  stetig  kürzere  Strecken  zurück,  die  sich  nach 
der  entgegengesetzten  Seite  des  Körpers  bewegt,  also  die  rechte 
kürzere  Strecken  bei  der  Bewegung  nach  links  und  umgekehrt 

Das  Gemeinsame  aller  Bedingungen,  unter  denen  eine  Ver- 
schiedenheit in  der  Länge  beider  Strecken  eintritt,  ist  nach 
alledem  die  Thatsache,  dafs  die  Bewegungen  beider  Hände  nicht 
gleichartig,  sondern  dafs  die  Muskel-  und  Gelenkexcursionen  bei 
beiden  verschiedene  sind.  Die  von  Loeb  angegebenen  Bedin- 
gungen fallen  unter  diesen  Gesichtspunkt,  da  ja  bei  der  ver- 
schiedenen Entfernung  des  Anfangspunktes  vom  Körper  der 
ganze  Muskel-  und  Gelenkapparat  bei  beiden  verschieden  ist. 
Und  zwar  ist  diejenige  Strecke  die  kürzere,  die  nach  dem  Urtheil 
aller  Versuchspersonen  die  unbequemere  ist,  wovon  man  sich 
durch  eigene  Versuche  leicht  überzeugen  kann.  Die  Ursachen 
für  die  Unbequemlichkeit  sind  wahrscheinhch  ganz  verschiedene, 
z.  B.  die  Ungewohntheit  der  Bewegung,  eine  ungünstige  Wirkungs- 
weise der  Muskeln;  die  von  Loeb  angegebene  Abnahme  der 
Reizbarkeit  mag  in  den  einzelnen  Fällen  eine  mehr  oder  weniger 
grofse  Rolle  spielen. 

Es  liegt  nun  auf  der  Hand,  dafs  wir  stets  die  Neigung 
haben,  eine  unbequemere  Bewegung  langsamer  auszuführen, 
darum  eine  kürzere  Strecke  zurückzulegen.  Bemerkenswerth 
und  der  Erklärung  bedürftig  ist  nur  die  Thatsache,  dafs  man 
den  Unterschied  der  Länge  nicht  merkt,  sondern  die  beiden 
Strecken  für  gleich  hält.  Es  liegt  nun  nahe,  daraus,  dafs  uns 
die  peripheren  Bewegungsempfindungen  diesen  Unterschied  nicht 
zum  Bewufstsein  bringen,  zu  folgern,  dafs  diese  bei  der.Be- 
urtheilung  von  Bewegungsgröfsen  auch  sonst  keine  Rolle  spielen, 
sondern  dafs,  wie  Loeb  behauptet,  die  centralen  Innervations- 
empfindungen  das  Maafsgebende  sind.    Dieser  Schlufs  ist  jedoch 


122  F'  Kramer  und  G.  Maskiticicz. 

nicht  berechtigt.  Denn  wenn  uns  die  peripheren  Empfindungen 
auch  nicht  Alles  leisten,  so  ist  dies  noch  kein  Beweis  dafür,  dafs 
sie  gar  nicht  in  Betracht  kommen.  Ferner  dürfen  wir  auch  den 
Ein  Auf s  anderer,  mehr  auf  serer  Factoren  zur  Beurtheilung  von 
Bewegungen  nicht  unterschätzen.  Unter  diesen  wäre  wohl  die 
Zeit,  die  zur  Bewegung  nöthig  ist,  als  besonders  maafsgebend  zu 
erwähnen.  Zwei  Empfindungen  können  wir  nur  dann  quantitativ 
genügend  genau  mit  einander  vergleichen,  wenn  sie  qualitativ 
keine  oder  nur  geringe  Unterschiede  zeigen.  Wie  wir  z.  B. 
Farben  ihrer  Helligkeit  nach  nur  dann  genau  vergleichen  können, 
wenn  sie  in  ihrer  Nuance  einigermaafsen  übereinstimmen,  bei 
der  Vergleichung  von  Helligkeiten  verschiedener  Farben  uns 
sehr  leicht  täuschen,  so  können  uns  Bewegungsempfindungen 
nur  dann  zur  quantitativen  Vergleichung  von  Bewegungen 
dienen,  wenn  sie  sich  qualitativ  einigermaafsen  entsprechen, 
d.  h.  aus  den  gleichen  Bewegungsapparaten  stammen.  Dies  ist 
offenbar  nur  dann  der  Fall,  wenn  entweder  eine  Hand  von  dem 
gleichen  Anfangspunkte  aus  zweimal  hinter  einander  sich  in 
derselben  Richtung  bewegt,  oder  sich  beide  Hände  von  ent- 
sprechenden Anfangspunkten  aus  in  einer  zur  Medianebene  des 
Körpers  symmetrischen  Weise  bewegen.  Unter  diesen  Be- 
dingungen fallen  auch,  wie  wir  gesehen  haben,  die  Strecken 
annähernd  gleich  aus.  Entsprechen  die  Bewegungsmecha- 
nismen einander  nicht,  sind  also  auch  die  zugehörigen  Empfin- 
dungen nicht  analog,  so  ist  auch  ihre  Vergleichung  dement- 
sprechend erschwert  Wir  sind  daher  in  der  Beurtheilung  der 
Gröfse  beider  Strecken  störenden  Einflüssen  mehr  ausgesetzt  und 
erhalten  somit  von  den  dadurch  entstandenen  Abweichungen 
durch  die  peripheren  Empfindungen  keine  genügende  Nachricht. 
Wer  selbst  einmal  derartige  Versuche  ausgeführt  hat,  weifs,  wie 
schwer  unter  solchen  Umständen  Beurtheilung  und  Vergleichung 
von  Bewegungsgröfsen  ist,  und  wie  wenig  wir  uns  dabei  auf  die 
Bewegungsempfindungen  selbst  verlassen  können. 

Wir  haben  uns  nun  den  Vorgang  bei  unseren  Bewegungs- 
empfindungen etwa  folgendermaafsen  zu  denken: 

Die  Versuchsperson  soll  mit  beiden  Händen  gleiche  Strecken 
zurücklegen,  giebt  daher  von  vornherein  beiden  Händen  den 
gleichen  Impuls.  Unter  den  oben  angegebenen  Umständen  be- 
wegt sich  jedoch  die  eine  Hand  langsamer  als  die  andere.  Die 
Empfindungen,  die  uns  aus  den  Bewegungen  beider  Hände  zu- 


Beiträge  zur  Lehre  von  den  Lage-  und  Bewegungsempfindungen.        123 

kommen,  sind  nicht  gleichartig  genug,  um  mit  einander  ver- 
glichen werden  zu  können;  die  Unterschiede  in  der  Bewegung 
beider  Hände  können  daher  nicht  deutlich  zum  BewuTstsein 
kommen.  Nun  hat  aber  die  Versuchsperson  die  Aufgabe,  gleiche 
Strecken  zurückzulegen,  hat  daher  beiden  Händen  den  gleichen 
Impuls  gegeben  und  sich  mit  beiden  Händen  gleich  lange  Zeit 
bewegt.  Da  sie  nun  von  der  Differenz  der  Bewegungen  keine 
Kenntnifs  erhält,  so  liegt  für  sie  kein  Grund  vor  anzunehmen, 
dafs  sie  die  gestellte  Aufgabe  und  die  gewollte  Leistung  nicht 
richtig  ausgeführt  hat.  Sie  hält  daher  die  Strecken  für  gleich« 
Das  Vertrauen  zu  der  Gleichheit  der  Strecken  ist  auch,  wie  sie 
selbst  angiebt,  kein  allzu  grofses;  doch  so  gut  sie  konnte,  habe 
sie  gleiche  Strecken  zurückgelegt. 

Die  bisherige  Darstellung  bezieht  sich  im  Wesentlichen  auf 
die  Versuche,  bei  denen  sich  beide  Hände  gleichzeitig  bewegten. 
Bewegen  sich  die  Hände  nach  einander,  so  ist  der  Vorgang  ein 
ganz  analoger.  Nach  der  ersten  Bewegung  behält  die  Ver- 
suchsperson den  zuerst  gegebenen  Impuls  und  die  Zeit  der  Be- 
wegung noch  in  der  Erinnerung,  so  dafs  sie  bei  Beginn  der 
zweiten  Bewegung  denselben  Impuls  giebt  und  sich  vornimmt, 
auch  die  zweite  Bewegung  in  derselben  Zeit  auszuführen. 

Einer  näheren  Erklärung  bedürfen  noch  die  Versuche,  die 
nach  der  Methode  der  richtigen  und  falschen  Fälle  gemacht 
sind.  Hier  handelt  es  sich  darum,  dafs  die  Versuchsperson  zwei 
gegebene  Strecken,  die  sie  nach  einander  durchläuft,  mit  ein- 
ander vergleichen  und  ihr  Urtheil  darüber  abgeben  soll,  ob  die 
zweite  Strecke  kleiner  oder  gröfser  als  die  erste  ist.  Wir  haben 
uns  die  Vergleichung  etwa  so  zu  denken: 

Auch  hier  dient  im  Wesentlichen  nur  der  gegebene  Impuls 
und  die  zur  Bewegung  nothwendige  Zeit  zur  Vergleichung. 
Nachdem  die  Versuchsperson  die  erste  Strecke  mit  einem  ge- 
wissen Impulse  und  in  einer  bestimmten  Zeit  zurückgelegt  hat, 
überträgt  sie  diese  Gröfsen  auch  auf  die  Zurücklegung  der 
zweiten  Strecke,  um  dadurch  einen  Anhaltspunkt  für  die  Be- 
urtheilung  der  Gröfse  beider  zu  haben.  Sie  will  nun  unter  dem- 
selben Impulse  eine  Strecke  von  gleicher  Zeitdauer  zurücklegen. 
Entspricht  diesem  nun  die  zweite  Strecke,  so  wird  sie  der  ersten 
für  gleich  gehalten,  wird  die  Hand  jedoch  vorher  in  der  Be- 
wegung gehemmt,  so  wird  die  Strecke  für  kürzer  gehalten.  Da 
nun  aus  den  oben  angegebenen  Gründen  die  zweite  Strecke  bei 


124  ^^-  Kramer  und  G.  Moskiewicz. 

gleichem  Impuls  und  in  der  gleichen  Zeit  kürzer  als  die  erste 
ausfällt,  so  mufs  auch  diese  Methode  zu  denselben  Resultaten 
wie  die  frühere  führen. 

Die  Einstellung  der  Aufmerksamkeit  ist  also  der  wesentUche^ 
Factor  bei  der  Vergleichung  zweier  Strecken,  die  nach  einander 
zurückgelegt  werden.  Oanz  analoge  Verhältnisse  finden  wir  bei 
der  Schätzung  kleiner  Zeitgröfsen  wie  dies  von  Schumann  ^  an- 
gegeben worden  ist.  Wird  hier  eine  constante  Zeit  mit  einer 
unmittelbar  darauf  folgenden  variablen  verglichen,  so  stellt  sich 
die  Aufmerksamkeit  bald  auf  die  Normalzeit  so  ein,  dafs  das 
zweite  Signal  gerade  dann,  wenn  es  ertönt,  und  das  dritte  nach 
einem  der  Normalzeit  gleichem  Intervall  erwartet  wird.  Tritt 
dieses  früher  ein,  so  sind  wir  überrascht  und  halten  die  Ver- 
gleichszeit für  kürzer.  Tritt  es  später  ein,  so  haben  wir  ein  Ge- 
fühl der  Spannung  und  halten  die  Vergleichszeit  für  länger. 

Um  Mifsverständnisse  zu  vermeiden,  soll  noch  hervorgehoben 
werden,  dafs  der  von  uns  zur  Erklärung  herangezogene  Impuls 
etwas  diurchaus  Verschiedenes  von  den  Innervationsempfindungen 
ist.  Während  wir  unter  diesen  Empfindungen  zu  verstehen 
haben,  die  uns  über  den  jeweiligen  Innervationszustand  der 
motorischen  GangUenzellen  benachrichtigen,  verstehen  wir  unter 
dem  Impuls  nichts  weiter  als  die  sicherlich  jeder  Bewegung 
vorausgehende  Vorstellung  der  zu  ihr  nothwendigen  Energie. 

Zum  Schlüsse  sei  noch  eine  Erscheinung  erwähnt,  die  un& 
bei  allen  Versuchen  begegnet  ist  und  die  auch  Loeb  kurz  an- 
führt, die  auch  wieder  beweist,  dafs  eine,  wenn  auch  noch  so 
geringe  Incongruenz  der  Bewegungsapparate  die  Vergleichung^ 
in  einem  ganz  bestimmten  Sinne  beeinflufst.  Wir  haben  oben 
immer  gesagt,  dafs,  wenn  beide  Hände  von  entsprechenden 
Anfangspunkten  aus  und  nach  entsprechenden  Richtungen  sich 
bewegten,  die  Strecken  annähernd  gleich  ausfielen  (s.  S.  121). 
Dies  ist  jedoch  nicht  ganz  richtig.  ThatsächKch  legten  fast  alle 
Versuchspersonen  unter  diesen  Bedingungen  mit  der  linken 
Hand  gröfsere  Strecken  zurück  als  mit  der  rechten.  Nur  die 
Unkshändigen  V^ersuchspersonen  machten  davon  eine  Ausnahme, 
indem  bei  ihnen  das  Umgekehrte  der  Fall  war. 


*   F.  Schümann.    Ueber  Schätzung  kleiner  Zeitgröfsen.    Zeitschrift  für 
Psychologie  4,  5. 


Beiträge  zur  LeJire  von  den  Lage-  und  Bewegungsempfindungen.        125 

Dies  ist  wohl  so  zu  erklären: 

Die  geschicktere  Hand,  gewöhnlich  die  rechte,  ist  im  Stande 
feinere  Bewegungen  auszuführen  als  die  andere,  besitzt  darum 
^uch  feinere  Bewegungsempfindungen;  d.  h.  es  wird  von  dieser 
Hand  eine  Bewegung  schon  wahrgenommen,  die  von  der  anderen 
als  solche  noch  nicht  empfunden  wird.  Denken  wir  nun  zwei 
gleiche  Strecken  in  die  beiden  Händen  zugehörigen  Schwellen- 
werthe  zerlegt,  so  erhalten  wir  offenbar  bei  der  rechten  Hand 
eine  gröfsere  Anzahl  solcher  Theile  als  bei  der  linken.  Wir 
werden  also  geneigt  sein,  Bewegungen  der  rechten  Hand  im 
Vergleich  zu  denen  der  linken  zu  überschätzen,  mit  ersterer  also 
kleinere  Strecken  zurücklegen  als  mit  der  anderen,  sie  aber  doch 
für  gleich  halten. 

Bei  Linkshändern  wird  das  Verhältnifs  natürUch  umge- 
kehrt sein. 

{Eingegangen  am  29.  October  1900.) 


n 


Literaturbericht. 


F.  H.  Bradlet.    A  Defence  of  PheBomeiialism  in  Psycbology.    Mind  9  (33^, 

26—45.  1900. 
Phänomenalismus,  d.  h.  alleinige  Berücksichtigung  der  psychischen 
Phänomene,  ist  nach  B.  der  allein  berechtigte  Standpunkt  psychologischer 
Wissenschaft.  Denn  jedes  Hinausgehen  ttber  die  Betrachtung  der  psychi- 
schen Vorgänge  [„events"],  ihre  Coezistenz  und  Succession  und  die  Gesetze 
ihrer  Verknüpfung  sei  eine  heillose  Vermischung  der  Psychologie  mit  der 
Metaphysik.  B.  sucht  diese  subjectlose  Psychologie  gegen  eine  Beihe  von 
Einwürfen  und  Mifsverständnissen  zu  vertheidigen.  Näher  präcisirt  er 
seine  Auffassung  dann  noch  dahin,  dafs  er  den  Phänomenalismus  weder 
atomistisch  noch  intellectualistisch  gefafst  wissen  will.  Die  psychischen 
Vorgänge  bestehen  nicht  etwa  aus  letzten  discreten  Elementen,  die  erst 
künstlich  in  Verbindung  gebracht  werden,  sondern  sind  primär  in  con- 
tinuirlichen  Zusammenhängen  gegeben ;  und  die  psychischen  Vorgänge 
sind  nicht  nur  in  der  Form  von  Vorstellungen  vorhanden,  vielmehr  gehören 
die  Lust-  und  Unlustgefühle  mit  hinein  in  das  System  der  erfahrungsmäfsig 
aufweisbaren  Phänomene.  W.  Stern  (Breslau). 

M.  TscHELPANOFF.    La  meAsuratioii  des  phinomines  psychlques.    Bevae  sdentw 

fique  13  (7  u.  9),  193-204  u.  264—270.  1900. 
Der  Verf.,  für  welchen  auch  in  der  Psychologie  die  Wissenschaft  erst 
mit  der  exacten  Messung  beginnt,  sucht  einem  allgemeineren  Leserkreise 
ein  Bild  davon  zu  machen,  worin  die  sog.  „psychische  Messung"  überhaupt 
bestehe.  Hierdurch  soll  insbesondere  die  aus  ihrer  Möglichkeit  mitunter 
gezogene  Consequenz  widerlegt  werden,  dafs  die  psychischen  Vorgänge  mit 
den  physischen  identisch  seien.  Für  die  Messung  der  psychischen  Inten- 
sität besteht  diese  Aufklärung  vor  Allem  im  Hinweis  auf  die  Mittelbar- 
keit dieser  Messung.  Es  werde  nur  eine  Beziehung  zwischen  Reiz  und 
Empfindung  hergestellt.  Verf.  hält  sich  im  Wesentlichen  an  die  FECHNEB*sche 
Auffassung  und  acceptirt  die  Zusammensetzung  der  Empfindungen  aus 
Minimalempfindungen.  Ohne  Rücksicht  auf  die  Entwickelung  der  psycho- 
logischen Deutung  des  W^EBEB'schen  Gesetzes  übernimmt  er  schiefslich  auch 
das  FECHNER*8che  Hauptargument  gegen  die  Identificirung  des  Physischen 
und  Psychischen,  dafs  die  Empfindungen  als  solche  den  Reizen  nicht  pro- 
portional seien.    Dasselbe  Endziel  verfolgt  auf  einem  anderen  Umwege  die 


Literaturbericht  127 

Discassion  der  Messungen  über  psychische  Geschwindigkeit,  die  in 
einem  übersichtlichen  Auszuge  aus  WimnT's  Schriften  über  die  Reactions» 
versuche  (von  der  sog.  einfachen  Reaction  bis  zur  Messung  der  Unter- 
scheidungs-,  Wahl-  und  Associationszeit)  geschildert  werden.  Hier  glaubt 
nun  Verf.  jene  Identification  nur  dadurch  zurückweisen  zu  können,  dafs 
er  auf  die  „Subjectivität''  der  Zeitvorstellung  hinweist.  Darin,  dafs  die 
psychischen  Vorgänge  mit  Zeiteinheiten  gemessen  werden  können,  zeige 
sich  eben  ihr  rein  subjectiver  Charakter  (S.  270).  Der  zuerst  (im  bewufsten 
Anschlnfs  an  Wundt]  dargelegte  Standpunkt  eines  kritischen  Realismus, 
von  dem  aus  er  überhaupt  erst  zur  Bestimmung  der  „Subjectivitftt"  gelangt, 
läfst  diesen  letzten  Abschnitt  der  Polemik  gegen  jene  Identification  von 
Physischem  und  Psychischem  nicht  nur  Überfiüssig,  sondern  geradezu 
widersprechend  erscheinen.  Wirth  (Leipzig). 

C.  Stttupf.    Zur  Methodik  der  Kinderpsychologie.   Vortrag  in  der  ersten  Sitmng 
des  Berliner  „Vereins  f&r  Kinderpsychologie*',  19.  Jannar  1900.    Zeitachr.  f. 
Fad,  FsychoL  u.  Fathol.  2  (1),  1—21.    1900. 
In  Berlin  ist  zu  Anfang  des  Jahres  ein  „Verein  für  Xinderpsychologie" 
ins  Leben  getreten,  der  mit  um  so  gröfserer  Freude  zu  begrüfsen  ist,  als 
sein   Programm   und   die   Einleitungsrede   des   Vorsitzenden   uns   Gewähr 
leisten,  dafs  er  mit  Besonnenheit  und  Umsicht  an  seine  so  reizvolle  Auf- 
gabe gehen  wird. 

St.  wendet  sich  an  alle  Diejenigen,  welche,  von  dem  Wunsche  erfüllt, 
die  Kindesseele  zu  beobachten,  ohne  genauere  Kenntnifs  der  einzuschlagen- 
den Pfade,  unsicher  herumtasten.  Er  unterscheidet  vier  Stadien  im  Kindes- 
alter: die  Zeit  bis  zum  Beginn  des  Sprechens  —  bis  zum  Schuleintritt  — 
bis  zum  Beginn  der  Entwickelungsjahre  —  die  Entwickelungsjahre  selbst. 
Während  dieser  Perioden  müssen  sich  die  verschiedenen  Beobachter: 
Eltern,  Aerzte,  Pädagogen,  Psychologen  gegenseitig  zu  ergänzen  suchen. 
Von  den  beiden  zur  Verfügung  stehenden  Methoden,  der  directen  und  der 
indirecten,  ist  die  erstere,  die  sich  der  Erinnerung  an  die  eigene  Kindheit 
und  der  Selbstaufzeichnungen  von  Kindern  bedient,  nur  selten  anwendbar; 
die  letztere  geht  mit  Einzel-  oder  Massenuntersuchungen  vor.  Indem  St. 
hier  die  verschiedenen  Anwendungsmöglichkeiten  beleuchtet,  weist  er  be- 
sonders auf  die  Fehlerquellen  hin,  die  durch  falsche  Deutungen  des  Be- 
obachteten, durch  die  „unwissenschaftliche  Geistes  Verfassung**  der  Kinder 
und  die  Zweischneidigkeit  statistischer  Materialsammlungen  entstehen. 

Was  ist  nun  aber  das  Ziel  all'  dieser  Untersuchungen?  „Erkenntnifs 
der  Anlagen  und  Erkenntnifs  der  Factoren,  durch  welche  die  Anlagen  nach 
bestimmten  Richtungen  entwickelt  werden."  Bemerken swerth  ist,  dafs  St. 
den  in  der  modernen  Psychologie  etwas  stiefmütterlich  behandelten  Begriff 
der  Anlage  in  den  Mittelpunkt  der  Betrachtung  rückt.  Hiermit  im  Zu- 
sammenhang berührt  er  die  „Typenpsychologie",  d.  h.  die  Psychologie  der 
individuellen  Differenzen,  wobei  er  die  mental  tests  einer  gerechtfertigt 
strengen  Kritik  unterzieht.  Die  „scientia  amabilis"  —  so  nennt  St.  die 
Kinderpsychologie  —  erheischt  eben,  gleichwie  die  kleinen  amabiles  selbst, 
gröfste  Sorgfalt  und  Vorsicht,  um  wachsen  und  gedeihen  zu  können. 

W.  Stbkn  (Breslau). 


128  Litera  turberich  t. 

W.  A.  Lay.  Didacti8cIi-ps3rcholog;ische8  Experiment,  Rechtsehreiben  nnd  Recht- 
Schreibunterricht.  Zeitschr.  f.  päd.  Psychol.  u.  Pathol.  2  (1),  95—112.  1900. 
L.  verstellt  unter  einem  „didaktisch-psychologischen  Experiment"  eine 
„exacte  ünterrichtspraxis,  bei  der  die  Maafsnahmen  und  der  Erfolg  der 
Maafsnahmen  zahlenmäfsig  genau  controlirt  werden  können".  Er  hat  in 
den  letzten  zwölf  Jahren  Versuche  angestellt,  durch  welche  die  psycho- 
logisch naturgemäfse  Methodik  des  Rechtschreibunterrichts  und  des  Rechen- 
unterrichts begründet  werden  sollte;  die  Resultate  sind  in  zwei  pädagogi- 
schen Werken  des  Verf. 's  niedergelegt.  In  dem  vorliegenden  Artikel 
schildert  er  kurz  die  psychologische  Untersuchung  des  Rechtschreibeunter- 
richts. Die  Aufgabe  war,  festzustellen,  welchen  Antheil  neben  Gesichts- 
und Gehörsvorstellungen  die  Sprech-  und  Schreibbewegungsvorstellungen 
an^  Rechtschreiben  haben.  Gelöst  wurde  die  Aufgabe,  indem  die  beim 
Dictiren.  beim  Lesen,  beim  Buchstabiren  und  beim  Abschreiben  gemachten 
Fehler  verglichen  wurden.  Ergebnifs:  das  Sehen  übertrifft  das  Hören  um 
das  Zwei-  bis  Dreifache,  das  Abschreiben  ist  dem  Buchstabiren  um  das 
Zweifache,  dem  Lesen  um  das  Zwei-  bis  Dreifache  und  dem  Dictiren  um 
das  Sechsfache  überlegen.  Auf  Grund  der  Versuche  weist  L.  auf  den  hohen 
methodischen  Werth  der  von  den  Pädagogen  meist  unbeachtet  gelassenen 
Bewegungsvorstellungen  hin.  Der  Rest  des  Aufsatzes  ist  rein  pädagogischer 
Natur.  W.  Stern  (Breslau). 

W.  S.  Monroe.  Das  Studiam  der  Rinderpsychologie  in  amerikanischen  Rorm&l- 
schulen  (Seminarien).  Zeitschr.  f.  päd.  Psychol.  u.  Pathol.  2  (1),  30—41.  1900. 
Der  Artikel  giebt  eine  Nebeneinanderstellung  der  Stundenpläne  der 
amerikanischen  Lehrerseminare,  so  weit  sie  das  Gebiet  der  Psychologie  be- 
treffen. Aufs  Höchste  Überrascht  der  gewaltige  Umfang,  den  die  Wissen- 
schaft der  Seele,  insbesondere  der  Kindesseele  in  diesen  Lehrplänen  ein- 
nimmt. Zum  Theil  sind  Elementarpsychologie,  physiologische  Psychologie 
und  Psychologie  der  Kindheit  drei  selbständige  Collegien,  in  denen  ein 
grofser  Theil  der  modernen  Literatur  besprochen  und  Versuche  an  Er- 
wachsenen und  Kindern  angestellt  werden.  Wenn  hierbei  auch  manchmal 
die  Eigenart  des  amerikanischen  Psychologiebetriebs  —  Anhäufung  des 
Stoffes  auf  Kosten  der  Durchdringung,  Vorliebe  für  Umfragen  und  ähnliche 
fragwürdige  Methoden  —  sich  bemerkbar  machen  mag,  im  Ganzen  könnten 
wir  doch  unseren  deutschen  Lehrerseminaren  mit  ihrem  im  Herbartianismus 
erstarrten  Psychologieunterricht  nichts  Besseres  wünschen,  als  dafs  auch 
sie  recht  bald  von  einem  ähnlichen  frischen  Zuge  durchweht  werden  mögen. 

AV.  Stern  (Breslau). 

£.  B.  TiTCHENER.    The  Eqnipment  of  a  Psjchological  Laboratory.    Amer.  Jowm. 

11  (2),  251—265.  1900. 
Verf.  giebt  im  ersten  Theil  den  Plan  zu  einem  „idealen"  psychologischen 
Laboratorium  in  Gestalt  eines  dreistöckigen  Hauses.  Der  erste  Stock  um- 
fafst  den  grofsen  Hörsaal  und  eine  Art  psychologisches  „Museum",  der 
zweite  die  üebungssäle  für  den  Einführungscurs,  der  dritte  das  eigentliche 
Untersuchungslaboratorium  für  selbständige  Arbeiten,  für  welches  12  bis 
20  kleine  Zellen  empfohlen  werden,  die  durch  Gänge  gruppenweise  getrennt 


Literaturbericht  129 

eind.  Auffallend  ist  das  Vorurtheil  des  Verl  gegen  Stillzimmer  für  akustische 
Versuche.  Das  Zwischen geschofs  soll  vor  Allem  für  Experimente  an  kleineren 
Thieren,  das  Erdgeschofs  für  solche  an  gröfseren  Thieren  Bäume  enthalten. 
Als  Anhang  ist  ein  wohl  geordnetes  Inventar  der  bewährten  Apparate  des 
OorBell-Laboratoriums  mit  Preisangabe  beigefügt,  dessen  Gesammtwerth 
sieh  auf  ungefähr  20000  Mark  beläuft.  Wibth  (Leipzig). 

J.  Reis.    Ueber  einfache  psychologische  Yersiiche  an  Gesunden  and  Geistes- 
kranken.   Kraepblin  2  (4),  587—694.    1899. 

Neben  5  Gesunden  (1  cand.  med.  und  4  Wärtern  im  Alter  von  20 — 30 
Jahren)  dienten  8  Hebephrene  und  6  Paralytiker,  bei  denen  der  Verblödungs- 
procefs  zu  einem  gewissen  Stillstand  gekommen  war,  als  Versuchspersonen. 
Aphasische  Sprachstörungen  merklichen  Grades  oder  ophthalmoskopische 
Anomalien  waren  nicht  vorhanden.  Jeder  Versuch  wurde  an  einem  der 
nächstfolgenden  Tage  wiederholt  Untersucht  wurde  zunächst  die  Auf- 
fassungsfähigkeit  nach  dem  von  Cron  und  Kbaepelin  (Psycholog.  Arb.  2) 
angegebenen  Verfahren;  die  Spaltweite  betrug  10  und  5,  zuweilen  auch 
8  mm,  die  Rotationsgeschwindigkeit  20  mm,  so  dafs  die  einzelnen  Reize 
in  Intervallen  von  je  1,5  See.  einander  folgten.  Die  Spaltzeit,  d.  h.  die  Zeit, 
während  welcher  die  Reize  einwirkten,  betrug  demnach  335  oder  700  a; 
das  Lesen  war  monocular  und  dauerte  bei  einer  Trommel  7  Min.  Die  Zahl 
der  richtigen  Lesungen  war  am  gröfsten  bei  den  Gesunden,  am 
kleinsten  bei  den  Paralytikern;  bei  der  w^eiten  Spalte  war  sie  gröfser  als 
bei  der  engen,  ebenso  bei  den  einsilbigen  Wörtern  gröfser  als  bei  den  sinn- 
losen Silben;  diese  beiden  Unterschiede  traten  aber  bei  den  Kranken, 
namentlich  den  Paralytikern,  stärker  hervor  als  bei  den  Gesunden.  Die 
Fehler  waren  bei  den  Gesunden  fast  ausschliefslich,  bei  den  Paralytikern 
überwiegend  Verlesungen,  bei  den  Hebephrenen  dagegen  ofienbar  in  Folge 
ihrer  Interesselosigkeit  nur  wenig  mehr  Verlesungen  als  Auslassungen  bei 
den  sinnlosen  Silben  und  überwiegend  Auslassungen  bei  den  Wörtern. 
Bei  Allen  ist  die  Anzahl  der  Verlesungen  bei  den  einsilbigen  Wörtern  ge- 
ringer als  bei  den  sinnlosen  Silben.  Die  Verengerung  der  Spaltweite  be- 
dingte ein  stärkeres  Anwachsen  der  Auslassungen  als  der  Verlesungen, 
jene  geben  überhaupt  einen  weit  richtigeren  Maafsstab  für  die  Schwierig- 
keit der  Auffassung  ab,  als  diese.  Ihrer  Qualität  nach  waren  die  Ver- 
lesungen zumeist  sinnvolle,  die  sich  auch  häufig  wiederholten  und  zwar 
bei  verschiedenen  wie  bei  gleichen  Reizwörtern  (zerstreute  —  stehende 
Wiederholungen);  die  stehenden  Wiederholungen  fanden  sich  namentlich 
bei  Personen  mit  der  besseren  Auffassungsgabe  und  haben  zu  den  Reiz- 
wörtern viel  engere  Beziehungen  als  die  zerstreuten.  Die  sinnvollen  und 
zwar  namentlich  die  wiederholten  Verlesungen  deckten  sich  zumeist  mit 
Reizwörtern,  insbesondere  mit  vorher  gelesenen ;  auch  zeigte  sich  der  Lese- 
stoff insofern  von  Einflufs,  als  die  Verlesungen  zuweilen  durch  eine  in- 
haltliche oder  lautliche  Association  mit  einem  früheren  Reizworte  bedingt 
waren.  —  Eine  zweite  Versuchsreihe  bestand  in  fortlaufendem  Ad- 
diren  von  7  zu  7  und  von  12  zu  12;  jede  Rechenoperation  wurde  an  jedem 
der  beiden  Versuchstage  2  mal  1  Min.  lang  ausgeführt.  Die  Anzahl  der  ge- 
Zeitschrift für  Psychologie  25.  9 


130  Literaturberieht. 

lösten  Aufgaben  war  bei  den  Gresonden  am  gröfsten,  bei  den  Hebephrenen 
am  kleinsten.  Die  mittlere  Schwankungsbreite,  sowie  die  Differenz  zwischen 
der  besten  und  schlechtesten  Lesung  ist  bei  den  Gesunden  am  kleinsten^ 
bei  den  Paraljrtikem  am  gröfsten;  auch  zeigen  die  Leistungen  derselben 
Person  bei  den  Paralytikern  die  grOlsten,  bei  den  Gesunden  die  geringsten 
Verschiedenheiten.  Die  ersten  10  Additionen  beanspruchten  die  geringste 
2ieit  bei  den  Gesunden,  die  gröfste  bei  den  Hebephrenen;  in  der  noch 
Übrigen  Zeit  dagegen  ist,  da  mehr  als  10  Aufgaben  nur  die  besseren  Rechner 
lösten,  die  mittlere  Additionszeit  von  7  am  gröfsten  bei  den  Gesunden  und 
von  12  bei  den  Paral3rtikem,  am  kleinsten  stets  bei  den  Hebephrenen  und 
bei  fast  allen  gröüser  als  bei  den  ersten  10  Aufgaben.  Die  geringste  durch- 
schnittliche Fehlerzahl  ist  bei  7  die  der  Paralytiker,  bei  12  die  der  Cre- 
sunden,  während  die  gröfste  sich  stets  bei  den  Hebephrenen  findet;  eine 
Abnahme  der  Fehler  am  2.  Tage  fand  sich  nur  bei  den  Gesunden  und 
Paralytikern;  die  Aufgaben  mit  12  waren  namentlich  den  Kranken  viel 
schwieriger  als  die  mit  7,  insbesondere  zeigen  die  Paralytiker  bei  den 
späteren  Additionen  eine  sehr  merkliche  Verschlechterung  der  Leistung 
und  Verlängerung  der  Additionszeit.  —  Drittens  hatten  die  Versuchsper- 
personen 10  Min.  lang  möglichst  viele  bekannte  Thiere  aufzu- 
zählen. Die  gröfste  Leistung  wiesen  die  Paralytiker,  die  kleinste  die 
Hebephrenen  auf.  Dieser  Vorsprung  der  Paralytiker  vor  den  Gesunden 
fand  sich  jedoch  nur  am  1.  Tage  und  ist  auch  nur  der  Zahl  der  Wieder- 
holungen w^ährend  desselben  Versuchs  zu  verdanken,  welche  bei  den  Gre- 
sunden  am  kleinsten,  bei  den  Paralytikern  in  Folge  der  Gedächtnifssch wache 
und  motorischen  Erregung  am  gröfsten  ist.  Dagegen  ist  die  Ueberein- 
Stimmung  zwischen  den  Vorstellungen  des  1.  und  2.  Tages  bei  den  Gesunden 
am  gröfsten,  bei  den  Paralytikern  am  kleinsten;  diese  zeigen  am  2.  Tage 
die  meisten,  jene  die  wenigsten  neuen  Vorstellungen.  Es  hat  also  kein 
grofser  Verlust  von  Vorstellungen  bei  den  Kranken  Platz  gegriffen,  dagegen 
ist  die  Bereitschaft  der  Vorstellungen  bei  ihnen  geringer  als  bei  den  Ge- 
sunden. Daher  ist  auch  das  Sinken  der  Leistung  während  des  Versuchs 
bei  den  Gesunden  ein  viel  steileres  als  bei  den  Kranken,  namentlich  den 
Paralytikern;  Alle  zeigten  übrigens  in  einer  der  letzten  Minuten  wieder 
eine  Aufbesserung.  Die  mittlere  Schwankungsbreite  sowie  die  Differenz 
zwischen  der  besten  und  schlechtesten  Leistung  ist  bei  den  Gresunden 
am  kleinsten,  bei  den  Paralytikern  am  gröfsten.  —  Beim  Hersagen  des 
Alphabets  brauchten  die  Gesunden  die  kürzeste,  die  Paralytiker  die 
längste  Zeit;  auch  die  mittlere  Schwankungsbreite,  die  Differenz  zwischen 
der  besten  und  schlechtesten  Leistung  und  die  Anzahl  der  Fehler  ist  bei 
jenen  am  kleinsten,  bei  diesen  am  gröfsten,  einige  Paralytiker  brachten 
das  Alphabet  überhaupt  nicht  zu  Ende.  —  Das  Hersagen  der  Zahlen 
von  1 — 60,  die  leichteste  und  von  Allen  fehlerlos  gelöste  Aufgabe,  er- 
forderte bei  den  Gesunden  eine  kürzere  Zeit  als  bei  den  Kranken;  ein 
Unterschied  zwischen  den  beiden  Gruppen  der  Letzteren  ist  nicht  vor- 
handen. Die  mittlere  Schwankungsbreite  und  die  Differenz  zwischen 
Maximum  und  Minimum  ist  bei  den  Gesunden  und  Hebephrenen  gleich 
und  geringer  als  bei  den  Paralytikern.  —  Die  letzte  Versuchsreihe  betraf 
die  Reactionszeit  bei  optischen  Reizen;  die  Antwort  wurde  in  einen 


Literaturbericht  131 

SchallBchlüssel  hineingesprochen  und  bestand  in  der  Benennung  von 
6  geläufigen  Farben,  den  25grorsen  lateinischen  Buchstaben 
und  25  einsilbigen  Hauptwörtern,  in  25  Additionen  von  Summan- 
den  aus  den  Zahlen  1 — 19,  so  dafs  nie  2  2  stellige  Zahlen  zu  addiren  waren, 
in  25  Beurtheilungen  einsilbiger  Wörter,  ob  sie  Angenehmes  oder  Un- 
angenehmes, ob  sie  Lebendes  oder  Unbelebtes  ausdrücken.    Die  Reactions- 
zeit  war  stets  bei  den  Gesunden  am  kleinsten,  bei  den  Paralytikern  am 
grOfsten.    Die  mittlere  Schwankungsbreite  oder  die  Abweichung  der  mitt- 
leren Beactionszeit   vom   Gruppenmittel ,   ebenso  die   Differenz   zwischen 
kürzester  und  längster  Zeit  war  bei  den  Paralytikern  am  gröfsten,  bei  den 
Hebephrenen  am  kleinsten,  nur  bei  den  Farbenreactionen  stehen  Letztere 
den  Gesunden  nach.    Die  Ergebnisse  ein  und  derselben  Person  sind  wie 
auch  bei  den  anderen  Versuchen,  am  gleichmäfsigsten  bei  den  GresundeUi 
am  verschiedensten  bei  den  Paralytikern,  wie  eine  Betrachtung  der  Mittel- 
zone d.  h.  des  Abstandes  der  7.  und  19.  nach  ihrer  Gröfse  geordneten  Re- 
actionszeiten  zeigt:  nur  bei  den  Wortreactionen  stehen  die  Hebephrenen 
den  Gesunden  sehr  nahe,  ja  übertreffen  sie  bei  den  Additionen  und  Ge- 
fOhlsurtheilen.   Die  kleinste  Fehlerzahl  weisen  bei  den  Buchstabenreactionen 
und  bei  den  Urtheilen,  ob  lebend  oder  nicht,  die  Hebephrenen,  bei  den 
Additionen   die  Paralytiker,  sonst  immer  die  Gesunden  auf,   die   gröfste 
Fehlerzahl  dagegen  bei  den  Farben  und  Additionen  die  Hebephrenen,  bei  den 
urtheilen,  ob  leblos  oder  nicht,  die  Gesunden,  sonst  stets  die  Paralytiker. 
Lag  bei  den  Additionen  die  Summe  innerhalb  des  nämlichen  Zehners  wie  der 
grölBere  Summand,  was  in  der  Hälfte  der  Fälle  zutraf,  dann  kam  ein  Fehler  nur 
sehr  selten  vor.    Ein  Vergleich  der  verschiedenen  Reactionen  zeigt,  dafs  bei 
allen  3  Gruppen  die  Benennung  der  Buchstaben  länger  währte  als  die  der 
Wörter,  die  Additionen  am  längsten  dauerten,  die  beiden  Urtheilsreactionen 
bei  den  Paralytikern  einen  viel  gröfseren  Zuwachs  gegenüber  den  blofsen  Be- 
nennungen erforderten   als  bei  den   Gesunden  und  Hebephrenen,  ja  bei 
einem  Paralytiker  waren   sie  überhaupt  nicht  ausführbar.    Die  Differenz 
zwischen  der  längsten  Zeit  bei  den  Benennungen  und  der  kürzesten  bei 
den  Additionen  und  Urtheilen  ist  stets  positiv,  aber  bei  den  Gesunden  am 
kleinsten,  bei   den   Paralytikern   am  gröfsten.   —   Was    den   Einflufs   der 
Uebung  betrifft,  so  ist  ein  solcher  bei  den  Auffassungsversuchen  nicht 
mit  Sicherheit  nachweisbar,  wenn  auch  in  den  meisten  Fällen  eine  geringe 
Zunahme  der  richtigen  Fälle  am  2.  resp.  3.  Tage  vorhanden  ist ;  letztere  ist 
übrigens  bei  den  sinnlosen  Silben  gröfser  als  bei  den  Wörtern  und  bei  den 
Paralytikern  am  geringsten.     Eine  Zunahme  der  sinnvollen  Verlesungen 
auf  Kosten  der  sinnlosen  findet  sich  in  den  späteren  Versuchstagen  bei 
den  Gesunden  und  Hebephrenen,  während  bei  den  Paralytikern  das  Gegen- 
theil  der  Fall  ist.    Um  nun  ein  zuverlässigeres  ErgebniTs  über  den  Uebungs- 
einflnüs  zu  haben,  stellte  Verf.  aufser  den  erwähnten  Zeitmessungen  noch 
an  3  Tagen  je  25  Versuche  mit  Wortbenennungen  und  Gefühlsurtheilen 
and  eine  auf  2  Tage  sich  vertheilende  Reihe  von  325  Additionen  an.    Es 
zeigte  sich  bei  fast  allen  Versuchspersonen  mit  Ausnahme  des  letzten  Tages 
eine  stetige  Verkürzung,  die  am  gröfsten  bei  den  Gesunden,  am  kleinsten 
bei  den  Paralytikern,  und  bei  den  Urtheilen  gröfser,  als  bei  den  Wort^ 

9* 


132  Literaturbericht 

benennungen  war.  Femer  nahm  die  Gröfse  der  Mittelzone  stetig  ab,  nur 
die  der  Hebephrenen  blieb  bei  den  Wortreactionen  stets  gleich  und  bei 
den  Bechenaufgaben  ungleichmäfsig  schwankend.  Endlich  nahm  auch  die 
Fehlerzahl  ab,  nur  bei  den  ürtheilen  zeigten  die  Kranken  ein  ungleich- 
mäDsiges  Schwanken.  —  Eine  Ermüdung  ist  nicht  mit  Sicherheit  nachweis- 
bar, nur  zeigte  sich  bei  den  Wörtern  ein  allmähliches  Sinken  der  richtigen 
Fälle,  und  zwar  bei  den  Kranken  in  höherem  Grade  als  bei  den  Gesunden ; 
bei  den  sinnlosen  Silben  dagegen  trat  eine  Zunahme  der  richtigen  Fälle 
ein.  Selbst  bei  der  Reihe  von  300  Additionen  an  einem  Tage  verkürzte  sich 
im  Laufe  des  Versuchs  die  Zeit  unter  gleichzeitiger  Abnahme  der  Mittel- 
zone und  Fehlerzahl:  der  Unterschied  zwischen  den  einzelnen  Fractionen 
war  hier  bei  den  Kranken,  namentlich  den  Paralytikern,  offenbar  in  Folge 
der  gröfseren  Labilität  der  Aufmerksamkeit,  gröfser  als  bei  den  Gesunden. 
Dafs  auf  Grund  dieser  Versuche  noch  keine  bestimmten,  diagnostischen 
Schlüsse  zu  ziehen  sind,  giebt  Verf.  selbst  zu.  Nicht  nur  die  Neuheit  der 
Methode  sondern  auch  die  vielfache  üebereinstimmung  der  beiden  unter- 
suchten Krankheitsfälle  liefsen  dies  ja  auch  von  vom  herein  kaum  er- 
warten. Immerhin  aber  enthalten  die  gewonnenen  Resultate  schon 
mancherlei  Interessantes  und  Beachtenswerthes  und  Verf.  hat  durchaus 
Recht,  wenn  er  seine  lehrreiche  Abhandlung  mit  den  Worten  schlieijst: 
„Mögen  daher  auch  unsere  ersten  Schritte  auf  dem  neuen  Wege  einer  psycho- 
logischen Untersuchung  Geisteskranker  vielfach  unsichere  sein,  so  wird 
uns  doch  schliefslich  dieses  Verfahren  unentbehrliche  Aufschlüsse  auch 
für  das  klinische  Verständnifs  der  Irreseinsformen  zu  liefern  vermögen, 
die  auf  keine  andere  Weise  erreichbar  sind."  Nur  dürfte  hierzu  eine 
gröfsere  Zahl  von  Versuchen  an  Gesunden  und  Kranken  erforderlich  sein. 
Dafs  durch  „ausgedehnte  Untersuchungen  an  gesunden  Personen  auf  den 
verschiedensten  Gebieten  sichere  Ergebnisse  gewonnen  sind,  die  als  ver- 
gleichbare Grundlage  bei  der  Beobachtung  abnormer  Geisteszustände  dienen 
können",  ist  eine  etwas  kühne  Behauptung,  deren  Beweis  schwer  zu  er- 
bringen sein  dürfte.  Jedenfalls  ist  eine  einmalige  Wiederholung  des  näm- 
lichen Versuchs  durchaus  unzureichend  für  die  experimentelle  Lösung 
irgend  eines  psychologischen  Problems,  insbesondere  des  der  Uebung  und 
Ermüdung.  Gerade  eine  neue  Untersuchungsmethode  mufs  sich  ihre 
Stellung  durch  peinlich  exacte  und  umfangreiche  Versuchsreihen  erringen. 
Sodann  aber  ist  im  Interesse  der  bereits  aufgewandten  Mühe  eine  zu  ge- 
ringe Anzahl  von  Versuchen  zu  bedauern ;  denn  die  Anzahl  und  Bedeutung 
der  Ergebnisse  wächst  viel  schneller  als  die  Versuchszahl,  sobald  nur  die 
letztere  gewisse  Grenzen  überstiegen  hat.  Ohne  Zweifel  würde  auch  Verf. 
bei  Fortsetzung  seiner  Versuche  namentlich  an  ein  und  derselben  Person 
weitaus  mehr  und  vor  Allem  gleichmäfsigere  Ergebnisse  gewonnen  haben ; 
die  grofsen  Schwankungen  in  den  Ergebnissen  der  Gruppe,  namentlich 
jedoch  der  einzelnen  Versuchspersonen  sind  ein  untrügliches  Kennzeichen 
der  noch  unzulänglichen  Versuchszahl.  Auch  eine  noch  vielseitigere  Aus- 
wahl der  zu  untersuchenden  Functionen  wäre  wünschenswerth.  Unange- 
nehm berühren  die  vielfachen  Irrthümer  in  den  mitgetheilten  Zahlen.  So 
mufs  S.  652  für  64  und  123  171  und  207;  S.  673  für  16,1%  161,1  %;  S.  675 
für  203  209 ;  S.  676  für  1209  1229  stehen.    Endlich  erscheint  mir  die  Ansicht 


Literaturhericht  133 

des  Verf/s  über  das  Wesen  der  XJebung  nicht  ganz  einwandfrei.  Schon 
die  Unterscheidung  zwischen  üebung  und  Anregung  (S.  686)  erregt  Bedenken 
Sodann  aber  ist  eine  vorübergehende  Uebung  im  Laufe  einer  längeren 
Versuchsreihe  wohl  möglich,  ohne  dafs  von  ihr  noch  am  folgenden  Tage 
Spuren  vorhanden  sind.  Es  ist  also  daraus,  dafs  die  mittlere  Additionszeit 
am  folgenden  Tage  länger  ist,  als  am  Ende  des  vorhergehenden  Tages, 
noch  keineswegs  zu  schliefsen,  dafs  an  dem  letzteren  die  Ermüdungs- 
erscheinungen nicht  durch  üebung  verdeckt  wurden  (S.  689). 

Wrbschner  (Zürich). 

WiLLABD  S.  Shall.   Ab  Ezp6riiii6ntal  Stndy  of  tbe  Mental  Processes  of  the  Rat. 

Amer.  Journ.  11  (2),  133—165.    1900. 

Die  vorsichtige,  mit  Verallgemeinerungen  zurückhaltende  Arbeit  unter- 
sucht an  weifsen  Ratten  die  Entstehung  und  Festigung  von  Associationen, 
deren  Inhalt  möglichst  im  natürlichen  Gesichtskreis  der  Thiere  liegt.  Das 
tägliche  Futter  wird  in  einem  Behälter,  in  den  die  Hatten  erst  durch 
Graben,  Nagen  etc.  gelangen  können,  in  den  Hauptkäfig  gebracht,  und  die 
Zeit  bis  zur  jeweiligen  Erreichung  des  Futters  gemessen.  Verf.  ist  sich 
jedoch  der  Schwächen  dieses  relativ  brauchbarsten  Maafses  für  die  Leistungs- 
fähigkeit der  Association  recht  wohl  bewufst,  die  vor  Allem  in  der  üncon- 
trolirbarkeit  und  Unerreichbarkeit  der  Aufmerksamkeits-Concentration  beim 
Thiere  liegen.  Die  beiden  ersten  Versuchsgruppen  bringen  zunächst  den 
Anfangs  raschen,  später  langsameren  Abfall  der  Zeitcurve  gut  zum  Aus- 
druck, wobei  immer  nur  ein  und  die  nämliche  Ratte  der  beiden  verwendeten 
Paare  arbeitete.  Die  dritte  Gruppe  zeigt  die  Unterscheidungsfähigkeit  der 
jeweils  führenden  Ratte  für  die  beiden  Behälter  mit  verschiedener  Sperr- 
vorrichtung.  An  vier  sorgfältig  aufgezogenen  Jungen  wurden  sodann  die 
individuellen  Unterschiede  hinsichtlich  der  Intelligenz  untersucht.  Auch 
hier  arbeitete  zunächst  immer  nur  eines,  nach  dessen  Entfernung  sich  ein 
anderes  immer  erst  relativ  neu  einüben  mufste.  Die  Nachahmung  der 
anderen  bezog  sich  dabei  immer  nur  auf  die  einzelnen  Elemente  der  Hand- 
lung, ohne  ein  Begreifen  des  fremden  Endzieles  zu  verrathen.  Abwechselndes 
Zusammensperren  in  anderen  Gruppirungen  zeigte  schliefslich  auch  bei 
jenen  älteren  Paaren  die  nämliche  Ungeübtheit  der  jeweils  unthätigen  Ratte. 

WiBTH  (Leipzig). 


O.  HsüBSEB.   Die  Entwlckeliing  des  kindlichen  Gehirns  in  den  letiten  F5tal- 
md  ersten  Lebensmonaten.    Zeitschr.  f,  päd.  Psychol  u,  Fathol  2  (2),  73—83. 
1900. 
H.  legt  an  der  Hand  von  Präparaten  und  Abbildungen  die  Befunde 
and  Theorien  Flechsio's  dar.    Das  Fehlen  von  Reproductionen  der  Demon- 
strationsobjecte,  von  denen  fortwährend  die  Rede  ist,  macht  die  Verständ- 
lichkeit der  Ausführungen  gröfstentheils  illusorisch. 

W.  Stern  (Breslau). 


134  Literaturbericht 

GsoBGE  E.  Pabtbidge.   Studiei  in  tbe  Pfjcliolog;y  of  Aleohol.    Amer.  Joum.  11 

(3),  318—376.  1900. 
Der  umfangreichere  erste  Theil  ist  als  Psychologie  des  „Intoxications- 
impulses''  einer  allgemeineren,  auch  historischen  und  social-ethischen  Be- 
trachtung gewidmet.  Der  Alkoholismus  müsse  in  enger  Beziehung  zur 
Normalpsychologie  studirt  werden,  auch  könne  die  ethische  Seite  der  Frage 
vorläufig  nur  von  der  psychologischen  Seite  aus  in  Angriff  genommen 
werden.  Keineswegs  sei  jener  „Impuls"  nur  ein  oberflächlicher,  etwa  nur 
auf  den  Geschmack  gerichtet,  oder  doch  wenigstens  nur  ein  anerzogenes 
Nebenproduct,  das  erst  durch  jahrhundertelange  Nachsicht  eingewurzelt 
sei.  Er  sei  vielmehr  ein  ursprünglicher  Trieb,  dessen  an  sich  werthvoUes 
Ziel  in  einem  „allgemeinen  geistigen  Zustande",  in  einer  „Steigerung  der 
Intensität  des  Bewufstseins"  bestehe,  wozu  in  leidvollen  Stimmungen  noch 
das  Streben  nach  Abnahme  dieser  Intensität  oder  Spannung  komme.  Erst 
wegen  seiner  erfahrungsgemäfsen  Bedeutung  für  diesen  Trieb  sei  der 
Alkohol  im  religiösen  und  social-ethischen  Leben  cultivirt  worden.  Der 
zweite  Theil  bringt  dann  einige  Experimente  des  Verf  .'s  über  die  Wirkung 
kleiner  Dosen  von  Alkohol  auf  die  motorische  und  intellectuelle  Leistungs- 
fähigkeit. An  60  normalen  Tagen  und  34  Tagen  mit  Genufs  von  45  oder 
90  g  Alkohol  von  33  Vs  %>  die  gruppenweise  ziemlich  gleichmäfsig  vertheilt 
sind,  unternahm  Verf.  an  sich  und  einer  anderen  Person  ergographische 
Versuche  mit  Salteb's  Handdynamometer,  zuerst  täglich  1  Stunde  lang  mit 
6  mal  100  Hebungen  und  5  Minuten  nach  dem  Genufs  des  Alkohols,  später 
täglich  Vs  Stunde  lang  mit  6  mal  50  Hebungen  und  1  Stunde  Hach  der 
Alkoholisirung.  Bei  der  einen  Versuchsperson  zeigte  sich  eine  kleine  Ab* 
nähme  der  Alkoholleistung  gegenüber  der  normalen ;  beim  Verf.  selbst  war 
hingegen  eher  eine  kleine  Zunahme  der  Gesammtleistung  zu  constatiren, 
welche  sich  im  Einzelnen  allerdings  aus  einer  Zunahme  in  der  ersten  Hälfte 
der  Zeit  und  aus  einer  Abnahme  in  der  zweiten  berechnete.  Eine  zweite 
Hauptgruppe  enthält  unter  den  gleichen  Bedingungen  Versuche  über 
Addiren,  Lesen  und  Schreiben.  Während  die  Ergebnisse  beim  Lesen  und 
Schreiben  ungefähr  den  nämlichen  Typus  wie  jene  erste  Gruppe  zeigen, 
erscheint  die  am  meisten  intellectuelle  Thätigkeit  des  Addirens  sichtbar  ge- 
steigert, besonders  nach  Abzug  der  Lesezeit.  Zur  Vergleichbarkeit  der 
Besultate  müfste  allerdings  das  gewöhnliche  Verhalten  des  Verf.  zum  Al- 
kohol bekannt  sein.  Wibth  (Leipzig). 


J.  M .  Bektlbt.    Tbe  Synthetk  Experiment   Amer,  J<mm.  11  (3),  405—425.   190a 

Mit  Hülfe  einer  sorgfältigen  Anordnung  werden  von  drei  Versuchs- 
personen die  einzelnen  Tastempfindungselemente  möglichst  vollständig 
herausanalysirt ,  die  in  der  Complication  der  Feuchtigkeitsempfindung 
nach  Ausschlufs  aller  übrigen  Sinneseindrücke  enthalten  sind,  nämlich 
Druck-  und  Temperaturempfindungen  in  charakteristischer  Vertheilung. 
Nun  wird  eine  künstliche  Zusammenstellung  dieser  Momente  mit  durchweg 
trockenen  Mitteln  versucht  und  hierdurch  thatsächlich  eine  Flüssigkeits- 
illusion der  Versuchsperson  hervorgerufen.  In  diesem  experimentellen 
Aufbau  eines  Complexes  aus  den  Producten  der  Analyse  besteht  nun  offen- 


Lite7*aturbericht,  135 

bar  ein  besonderes  Stadium  des  Verfahrens  innerhalb  vieler  psychologischer 
Fragen.  Verf.  glaubt  aber  nun  in  seiner  ausführlichen  Einleitung  jenes 
aSynthetische  Experiment^  wie  eine  besondere  Classe  psychischer  Erleb- 
nisse herausheben  zu  müssen,  wodurch  er  zu  unhaltbaren  Unterscheidungen 
gedrängt  wird.  Er  stellt  sie  z.  B.  den  Illusionen  aus  vier  Gründen  als 
etwas  wesentlich  Verschiedenes  gegenüber,  obgleich  sich  doch  sein  eigenes 
gelungenes  synthetische  Experiment,  vom  Standpunkt  der  Versuchsperson 
gesehen,  eben  gerade  in  einer  Illusion  vollziehen  kann.  Zur  Controle  der 
Analyse,  welcher  das  synthetische  Experiment  ausschliefslich  dienen  soll, 
ist  doch  nur  noth wendig,  dafs  die  festgestellten  Elemente  eben  thatsächlich 
als  die  zum  Erfolg  einzig  nothwendigen  erkannt  werden.  Hierbei  sind  aber 
sonstige  logische  Nebenerfolge  ebenso  gleichgültig,  wie  andererseits  die  zu- 
fälligen Ursachen  der  Herstellung  dieses  Complexes,  wie  z.  B.  die  vom 
Verf.  besonders  betonte  „Künstlichkeit"  des  Verfahrens.  Die  letztere,  die 
nebenbei  bemerkt  bei  keinem  Experiment  alle  nothwendigen  Neben- 
umstände hervorbringt,  ist  ja  nur  häufig  eine  gewisse  Gewähr  für  das  Aus- 
bleiben unbekannter  Neben  umstände.  Die  blofse  Beobachtung  der  „Natur" 
stände  dabei  um  nichts  zurück,  wenn  eine  neue  Analyse,  die  auch  das  syn- 
thetische Experiment  immer  erst  wieder  controliren  mufs,  die  nämlichen 
Elemente  vorgefunden  hätte.  Bei  den  Gefühlen,  Affecten  und  Willensacten 
hebt  sich  denn  auch  die  Unterscheidung  zwischen  Natur  und  Eünstlichkeit 
für  den  Verf.  selbst  auf.  Zugleich  gibt  er  hier  auch  die  Behauptung  preis, 
dafs  der  ganze  Gomplex  ohne  Mitwirkung  von  Associationen  etc.  nur  aus 
den  unmittelbaren  Wirkungen  der  experimentellen  Umgebung  zusammen- 
gesetsst  sein  müsse.  Denn  er  rechnet  nun  auch  die  Reactionsversuche  jenen 
„synthetischen  Experimenten"  zu.  Kurz,  von  der  „Eünstlichkeit"  bleibt 
eben  nur  das  Wesentliche  des  Experimentes  überhaupt  noch  Übrig,  und 
von  der  Eigenartigkait  der  „Synthese"  nur  noch  die  deductiv  controlirende 
Methode,  die  weit  Über  das  Gebiet  des  Experimentes  hinausgreift. 

WiBTH  (Leipzig). 

Gut  Moktbose  Whipple.     Two  Cises  of  Slnaesthesia.     Amer.  Joum.  11  (3), 
377—404.    1900. 

Das  interessante  Gebiet  der  Synästhesien  (audition  color^e)  wird  durch 
ausführlich  beschriebene  Experimente  bereichert,  für  deren  wissenschaft- 
liche Verwerthung  man  natürlich  wieder  ebenso  wie  Verf.  selbst  auf  die 
Selbstbeobachtungsgabe  und  Objectivität  seiner  beiden  Versuchspersonen 
angewiesen  ist.  Mifs  M.  sah  beim  Anhören  von  einzelnen  Tönen  oder 
Musikstücken  je  nach  deren  Complicirtheit  einfachere  oder  complexere 
Farbenspiele  von  mehr  oder  weniger  bestimmter  Qualität,  Ausdehnung  und 
LocaÜBation,  und  zwar  nur  spontan  und  meist  unerwartet,  und  am  schönsten 
im  unermüdeten  Zustande  und  bei  starken,  womöglich  positiven  Gefühls- 
betonungen. Seltener  und  weniger  bestimmt  traten  diese  Photismen  bei 
Geruchsempfindungen  und  noch  weniger  bei  Geschmacksempfindungen 
hervor.  AUerdings  zeigt  sich  bei  ihr  auch  im  übrigen  Leben  eine  Neigung 
zu  phantastischen  Personificationen  und  metaphorischen  Auffassungen  der 
Dinge.  Noch  umfangreicher  gestaltet  sich  die  Erscheinung  bei  der  anderen 
Versuchsperson,  Mr.  R.,  der  nicht  nur  bei  Tönen,  Geruchs-  und  Geschmacks- 


136  Literaturbericht 

empfindangen  allerdings  ,,iiicht  localisirte"  Farben  sah,  sondern  auch  den 
Druck-,  Schmerz-  und  Temperaturempfindungen  eine  besonders  für  erstere 
genau  bestimmte  Tonscala  zugeordnet  zeigte.  Beide  Fälle  stimmen  hin- 
sichtlich der  speciellen  Inhalte  der  Associationen  weder  unter  sich,  noch 
mit  den  sonstigen  aus  der  Literatur  bekannten  Fällen  überein  und  sind 
auch  in  sich  selbst  wenig  einheitlich.  Verf.  stellt  in  dankenswerther  Weise 
diese  Abweichungen  vor  Allem  gegenüber  den  bekannten  Berichten  von 
Bleülek  und  Lehmann  als  Warnung  vor  falschen  Verallgemeinerungen  zu- 
sammen. Auch  im  ganzen  Wesen  der  Erscheinung  scheinen  in  beiden 
Fällen  Unterschiede  zu  bestehen,  vor  Allem  was  die  concreto  Unmittelbar- 
keit der  Inhalte  anbetrifft,  die  bei  Mr.  R.  öfters  einem  abstracteren  Vorgange 
Platz  zu  machen  scheint.  Jedenfalls  müfste  von  den  Synästhesien  im 
eigentlichen  Sinne  manche  secundäre  Auslegung  von  Seiten  der  Person 
selbst  scharf  getrennt  werden,  so  z.  B.  die  von  Mifs  M.  innerhalb  des 
Farbenspieles  vorgenommene  Zuordnung  zu  den  Elementen  des  Tonganzen. 
Aufserdem  ist  ein  Einflufs  der  Uebung  und  des  Vergnügens  an  der  Sache 
kaum  zu  verkennen.  Wibth  (Leipzig). 

Willy  Hellpach.    Die  Farbenwahrnebmang  im  indireeten  Sehen.    Fhüos.  Stud. 

15  (4),  524—578.    1900. 

Vorliegende  Arbeit  hat  aufser  werthvoUen  neuen  Ergebnissen  die 
Hauptgesichtspunkte,  die  seinerzeit  aus  den  Kirsciimann 'sehen  Versuchen 
hervorgingen,  mit  veränderter  Methode  wenigstens  im  Allgemeinen  bestätigen, 
bezw.  in  ihrer  charakteristischen  Bedeutung  erweitern  können.  Im  Gegen- 
sätze zu  der  K.'schen  Anordnung  wurde  im  Dunkeln  gearbeitet,  wobei  sich 
10  bis  12  Min.  auf  Grund  besonderer  Versuche  zur  Adaptation  vollkommen 
ausreichend  erwiesen,  ferner  kam  ein  Perimeter  (neuer  Construction)  zur 
Anwendung,  und  als  Farbenreiz  dienten  die  KiRscHMANN'schen  annähernd 
spectral  reinen  Combinationen  farbiger  Gelatine  vor  der  elektrischen  Peri- 
meterlampe, und  zwar  Roth,  Orange,  Grün,  Blau,  Violett  und  Purpur. 
Spectralreines  Gelb  lieferte  der  Lippicn'sche  „Strahlenfilter".  Es  wurden 
36  Halbmeridiane,  also  viel  mehr  wie  bisher  untersucht.  Dabei  kam  die 
Methode  der  Minimaländerungen  zur  Anwendung;  doch  durfte  wegen  der 
UnZuverlässigkeit  der  centrifugalen  Schwelle  nur  centripetal  fortgeschritten 
werden,  und  zwar  mit  wissenlichem  V^erfahren.  Besondere  Sorgfalt  liefs 
man  einer  möglichst  sicheren  Fixation  zu  Theil  werden. 

Unter  den  neuen  Ergebnissen  überrascht  am  meisten  die  Auffindung 
einer  (annähernd)  „gegenfarbigen  Vorzone"  in  der  äufsersten  Peri- 
pherie, an  welche  sich  die  farblose  Vorzone  erst  nach  innen  zu  continuir- 
lich  anschliefst.  Beide  sind  nur  schwer  von  einander  abzugrenzen.  Bei 
Both,  Gelb,  Grün  und  Violett  schiebt  sich  dann  vor  der  gleichartigen  Zone 
noch  eine  „nebenfarbige  Zone"  ein.  Das  Ergebnifs  hinsichtlich  der 
Topographie  fafst  die  sechste  der  elf  Schlufsthesen  zusammen:  ,,Gelb 
existirt  im  indirecten  Sehen  nicht,  Orange  hat  die  weitesten,  Roth  meist 
die  engsten  Grenzen.  Eine  speciellere  Topographie  der  Farben 
von  allgemeiner  Geltung  ist  nicht  zu  gewinnen.  Die  naso- 
frontale  Region  ist  die  farbentüchtigste."  Verf.  wendet  sich  gegen  die 
YouNG-HELMHOLTz'sche  uud  am  ausführlichsten  gegen  die  HERiNO*sche  Farben- 


Literatnrbf  rieht.  ^  137 

theorie,  welche  die  von  Hess  behauptete  üebereinstimmung  der  gegen- 
farbigen Isochromen  erfordere.  Die  Parallele  zur  Farbenblindheit  wird 
vollständig  verworfen.  Dagegen  wird  die  Vereinbarkeit  mit  der  Wündt- 
schen  Stufentheorie  betont.  Eine  physiologische  Deutung  wird  nicht  ver- 
sucht, und  die  Phänomenologie  des  Gegenstandes  als  das  vorläufig  allein 
Erreichbare  hingestellt.  Wibth  (Leipzig). 

G.  T.  Ladd.  A  Golor  Illusion.  Studies  from  the  Yale  Psychol.  Laborat  6, 1—5. 
1898. 
Diese  Beschreibung  der  Induction  einer  kleineren  farbigen  Fläche 
ohne  erheblichere  Grenzlinien  durch  die  Farben  ihrer  Unterlage  in 
gleichem  Sinne  mit  diesen  (natürlich  auch  bei  gewöhnlicher  Schrift  oder 
Druckschrift  zu  beobchten)  bringt  durchaus  nichts  Neues.  Mit  seiner 
Skepsis  gegen  Netzhautermtidung  als  hauptsächlichen  oder  gar  alleinigen 
Anlafs  dieser  Wirkung  dürfte  Verf.  für  diesen  Fall  auch  vollständig  Recht 
haben.  Gerade  der  Widerspruch  der  verlangten  Fixation  mit  der  Aufmerk- 
samkeitsreizung, durch  das  ausgedehnte  und  auch  noch  in  sich  mannig- 
faltige Object,  veranlafst  Schwankungen  der  Accommodation,  Fixation,  und 
bei  binocularem  Sehen  auch  der  Convergenz,  wie  man  leicht  durch  Her- 
stellung sehr  ausgeprägter  Fixirpunkte  (wie  Nadelspitze,  Federspitze)  in 
and  über  der  Fläche  findet.  Diese  zusammen  (trotz  der  ^Accoramodations- 
breite",  die  nur  für  einen  dieser  Factoren  gilt)  ergeben  eine  starke  Zer- 
streuung, wie  sie  bei  gewöhnlicher  willkürlicher,  aber  fester  Bewegung,, 
auch  in  Folge  der  Gewohnheit  für  diese  Art  der  Auffassung,  psychisch 
nicht  in  Betracht  kommt,  und  giebt  damit  die  Veranlassung  zu  psychischer 
Ausfüllung  in  gleichem  Sinne  mit  der  Unterlage,  ähnlich  wie  in  gewissen 
Fällen  der  Ausfüllung  des  blinden  Fleckes.  Besonders  auffallend  wird  dies,. 
wenn  man  z.  B.  ein  ziegelrothes  Pigmentpapier  von  etwa  0,5  qcm  auf  eine 
grofse  gelbe  Unterlage  legt:  dasselbe  erscheint  dann  ausgesprochen  und 
unabänderlich  gelb,  wobei  die  Kleinheit  des  Objectes  in  diesem  Falle  noch 
begünstigend  wirkt,  trotzdem  es  an  sich  selbst  Fixationsobject  in  seiner 
ganzen  Gröfse  sein  sollte.  Die  spectrale  Gemischtheit  kommt  jedoch  noch 
hinzu,  da  die  Wirkung  auch  nicht  bei  allen  Farben  eintritt.  Die  Einheit- 
lichkeit der  psychischen  Auffassung,  als  mit  der  Production  zugleich  die^ 
Reproduction  weckend,  ist  hier  augenscheinlich,  als  durch  die  normale^ 
Zerstreuung  begünstigt,  als  hauptsächlicher  Factor  zu  betrachten.  Hier- 
mit liegt,  wie  es  scheint,  eine  centralere  Wirkung  vor  (zugleich  mit  Repro- 
duction) als  bei  der  gewöhnlichen,  in  entgegengesetztem  Sinne  wirkenden 
Ck>ntrajBtwirkung,  für  die  eben  andere  Umstände  maafsgebend  sind,  und  die,, 
wofür  schon  die  mögliche  Ausgedehntheit  ihrer  Wirkung  (besonders  auf- 
hdlend  bei  Anwendung  von  Gelatinefenstern)  spricht,  auch  nicht  allein 
peripher  verständlich  ist.  Die  Abstumpfung  der  Netzhaut  kommt  im  vor- 
liegenden Falle,  wie  man  durch  Variation  des  Versuches,  Eintreten  der 
obigen  Wirkungen  bei  sehr  kurzer  Zeit,  und  die  Schwierigkeit  entsprechen- 
der Klarlegung  überhaupt  findet,  nur  sehr  secundär  und  bei  längerer  Dauer 
in  Betracht.  Bei  fester  freier  oder  willkürlicher  Bewegung  kommen  die 
zu  allererst  angegebenen  drei  Factoren  wegen  der  gröfseren  physiologischen 
Bequemlichkeit  und  Beharrung  fast  gar  nicht  in  Betracht.    Nur  sehr  rasche 


138  Literaturbericht 

Bewegung,  z.  B.  hergestellt  durch  sehr  rasche  Bewegung  des  Objectes, 
bringt  dann  eine  gleiche  Wirkung  hervor.  Auf  Bewegungen  mittlerer  Ge- 
schwindigkeit ist  aber  die  Aufmerksamkeit  entschieden  gut  angepafst 
Daher  tritt  in  diesem  Falle  bei  ausgedehnteren  Figuren  eine  solche  Induc- 
tion  nicht  ein,  obgleich  ein  positiver  Wechsel  der  Bildlage  vorhanden  ist. 
Dieser  ist  jedoch  bei  ausgedehnten  Figuren  keineswegs  durchgreifend  und 
gestattet  somit  günstige  Wirkungen  der  Nachdauer  und  der  psychischen 
Reproduction  gegenüber  der  Production.  Mbntz  (Leipzig). 

M.  A.  DiBSARD.  Les  üllUioilS  binocolaires.  Rev,  sdent  12  (9  u.  10),  257—266, 
296—301.  1899. 
Die  Ergebnisse  einiger  vom  Verf.  beschriebenen  stereoskopi sehen  Ver- 
suche bestätigen,  wie  er  glaubt,  nicht  die  empiristische  Theorie  der 
Gesichtswahmehmung,  insofern  ein  der  stereoskopischen  Wahrnehmung 
genau  entsprechender  Gegenstand  nicht  immer  gleiche  Netzhau treizungen 
wie  die  verwendeten  Stereogramme  hervorbringen  würde;  der  Verf. 
findet  in  diesen  Versuchen  Veranlassung,  mit  Hering  jedem  einzelnen 
Netzhautbilde  ein  eigenes  Projectionsvermögen  zuzuschreiben.  Für  die 
binoculare  Gesichtswahrnehmung  stellt  er  mehrere  Gesetze  auf,  nach 
welchen  Punkte  im  Horopter  durch  die  Verschmelzung  correspondirender 
Beizungen,  solche  jenseits  bezw.  diesseits  des  Horopters  durch  die 
Hemmung  der  gekreuzten  bezw.  geraden,  und  durch  die  Nebeneinander- 
stellung der  geraden  bezw.  gekreuzten  Reizungen  wahrgenommen  werden. 
Theoretische  Folgerungen  werden  für  später  in  Aussicht  gestellt. 

Heymams  (Groningen). 

Edgar  James  Swift.  Sensibility  to  PaiB.  Amer.  Joum.  11  (3),  312—317.  1900. 
Mit  Hülfe  des  MAcDoNALD*schen  Algometers  wird  ein  Druck  auf  die 
Schläfe  bis  zur  eben  merklichen  Schmerzempfindung  gesteigert.  An  100 
bis  200  Personen  im  Alter  von  7  bis  35  Jahren  innerhalb  der  verschiedenen 
Hauptgruppen  soll  hierdurch  die  Beziehung  der  Schmerzempfindlichkeit 
zu  Alter,  Geschlecht,  geistiger  Begabung  und  Ermüdung  festgestellt  werden. 
Die  Schwelle  steigt  bis  zum  18.  oder  19.  Jahre  an,  von  wo  an  sie  ziemlich 
constant  bleibt.  Bekanntes  bestätigt  die  Auffindung  ihrer  geringeren  Höhe 
beim  weiblichen  Geschlecht,  ihrer  Herabsetzung  durch  Ermüdung  wenigstens 
bei  Mädchen  und  jüngeren  Knaben,  die  Feststellung  der  etwas  gröfseren 
mittleren  Empfindlichkeit  bei  begabteren  Menschen,  endlich  auch  der  ex- 
perimentell bereits  erwiesenen  gröfseren  Empfindlichkeit  der  linken  Schläfe. 

WiRTH  (Leipzig). 

A.  F.  BucK.    ObserYations  ob  the  Overestbnttioii  of  Yertictl  as  compired  witk 

HorilOnUl  Lines.  Univ.  of  Chicago  Contrib.  to  Phüos.  2  (2),  7—11.  1899» 
Verf.  sucht  durch  zahlreiche  Messungen  nach  der  Methode  der  Minimal- 
änderungen  mit  zwei  Versuchspersonen  festzustellen,  ob  die  Vergleichung 
einer  verticalen  mit  einer  horizontalen  Distanz  im  Liegen  eine  geringere, 
bezw.  andere  optische  Täuschung  ergebe  als  bei  aufrechter  Haltung.  Er 
setzt  voraus,  dafs  die  Zurückftihrung  der  Täuschung  auf  die  Verschieden- 
heit der  AugenmuskelAnstrengung  nur  mit  einer  Herabsetzung,  bezw.  Um- 


Literaturbericht  139 

kehmng  der  Täuschung  im  Liegen  verträglich  sei.     Da  nun  aus  seinen 

Versuchen  im  Gegentheil  sogar  eine  kleine  Steigerung  der  Täuschung  im 

Liegen  resultirt,  so  glaubt  er  jener  Muskelanstrengung  einen  wesentlichen 

Einflufs  auf  die  Täuschung  absprechen  zu  müssen.    Die  HsLMHOLTz'sche 

Theorie  femer  erkläre  das  thatsächliche  Ergebnifs  zwar  nicht,  sei  mit  ihm 

aber  auch  nicht    unverträglich.     Unter   den  verschiedenen  Behandlungen 

der  Frage  erscheint  ihm  diejenige  von  Th.  Lippb  als   „the  most  complete 

thing^.    Im  Einzelnen  zeigt  sich  der  Grad  der  Täuschung  von  der  jeweiligen 

TJnterschiedsempfindlichkeit  unabhängig  und  für  gröfsere  Strecken  geringer 

4Js  für  kleinere.    Die  erheblichen  persönlichen  Differenzen  beziehen  sich 

nur  auf  das  absolute  Maafs  der  Täuschung,  und  nur  wenig  auf  den  relativen 

Einflufs  der  verschiedenen  Versuchsbedingungen. 

WiKTH  (Leipzig). 

OsKAB  ZoTH.    Ueber  den  Einflnrs  der  Blickricbtaiig  auf  die  aelieiiibare  GrSfse 
der  Gestirne  und  die  scheinbare  Perm  des  Himmelsgewölbes.    Pflüoeb's 

Archiv  für  die  ges.  Physiol  78,  363—401.    1899. 

Z.  wiU  zur  Erklärung  der  besagten  Erscheinungen  ein  neues,  maafs- 
gebendes  Moment  liefern.  Seinem  Grundversuch  zu  Folge  besteht  die 
Täuschung  über  die  Gröfse  des  Mondes  fort,  auch  wenn  man  nichts  von 
dessen  Umgebung  sieht.  Ueber  die  scheinbare  Entfernung  ist  dabei 
kein  sicheres  Urtheil  möglich.  Die  Ursache  soll  in  der  Blickrichtung 
liegen,  in  deren  Verhältnifs  zur  Fi^ontalebene  des  Kopfes,  nicht  etwa  zur 
Horizontale  des  Raums.  Betrachtet  man,  auf  dem  Rücken  liegend,  den 
hochstehenden  Mond  mit  gerader  Blickrichtung,  oder  das-  aufgehende  Ge- 
stirn vorgebeugten  Kopfes  mit  stirnwärts  gewandten  Augen,  so  ergeben 
sich  Täuschungen,  welche  den  gewöhnlichen  entgegengesetzt  sind.  Die 
meisten  Versuche  gelingen  auch  ohne  Abdeckung  des  Firmaments.  AuiSällig 
ist  das  Wachsen  der  Täuschung  mit  der  Zeitdauer  des  Betrachtens.  Eine 
Bestätigung  ergiebt  Localisation  eines  und  desselben  Nachbildes  auf- 
wärts und  gerade  aus,  wobei  doch  über  die  Entfernung  kein  Urtheil  mög- 
lich ist.  Gleichartige  Täuschungen  ergeben  sich  auch  für  ferne  irdische 
Objecte,  wenn  kein  Anhaltspunkt  für  die  Gröfse  ihrer  Entfernung  da  ist. 

Bei  verhältnifsmäfsig  nahen  Objecten  aber,  z.  B.  schwach  glühendem 
Draht  im  Dunkeln,  wird  die  Gröfsentäuschung  sehr  undeutlich  und  die 
Entfernungstäuschung  markant:  Das  mit  geradem  Blick  Betrachtete  er- 
scheint näher. 

Aber  auch  bei  manchen  verhältnifsmäfsig  nahen  Objecten  findet  eine 
beträchtliche  Gröfse n Unterschätzung  statt,  wenn  man  sie  mit  erhobenem 
Blick  betrachtet,  so  z.  B.  bei  Thurmuhren  und  Bogenlampen. 

Gelegentlich  tritt  aber  auch  andererseits  das  Distanzmoment  bei 
Sonne  und  Mond  deutlicher  hervor.  Aber  nicht  so,  dafs  diese  am  Horizont 
gröfser  erscheinen,  weil  weiter  (nach  Helhholtz  u.  A.),  sondern  je  gröfser, 
desto  näher.    Sie  schweben  scheinbar  im  Raum  vor  dem  Himmelsgewölbe. 

Im  zweiten  Theile  seiner  Abhandlung  deutet  Z.  eine  physiologische 
Erklärung  an.  Nach  Hering  u.  A.  begünstigt  die  Senkung  der  Blickebene 
eine  Vergröfserung,  die  Hebung  eine  Verkleinerung  des  Convergenzwinkels 
der  Gesichtslinien.    Dies  geschieht  rein  mechanisch.    Daher  bedarf  es  bei 


1 40  Literaturberich  t 

erhobenem  Blick  zur  parallelen  Einstellung  eines  besonderen  Impulses  auf 
die  interni  und  vielleicht  auch  stärkerer  Accommodationsimpnlse.  Der 
Einflufs  der  Zeitdauer  wäre  dann  aus  Ermüdungserscheinungen  herzu- 
leiten. 

Zur  näheren  Bestimmung  des  von  Z.  doch  wohl  überschätzten  Ein- 
flusses der  Blickrichtung  wären  Ergänzungsversuche  mit  Objeeten  ver- 
schiedener Gröfse  und  verschiedenen  Entfernungen  und  unwissenschaft- 
lichem Verfahren  angebracht.  Ettlinobb  (München). 

Colin  G.  Stewart.  ZSllner's  AnorthOSGOplc  ülasiOB.  (Fsychol.  Labor,  of 
Clark  üniv.  16.)  Amer.  Joum.  11  (2),  240—243.  1900. 
Es  handelt  sich  um  quantitative  Bestimmungen  der  bekannten 
Täuschung,  wonach  die  hinter  einem  Spalte  vorbeigezogenen  Figuren  in 
der  Bewegungsrichtung  bei  langsamer  Bewegung  aus  einander  gezogen,  bei 
rascher  Bewegung  zusammengedrückt  erscheinen.  Eine  exacte  Bewegung 
der  (quadratischen)  Figur  in  einer  Richtung  wurde  durch  Verwendung  des 
KBiLLE'schen  Chronographen  herbeigeführt.  Aufser  drei  Geschwindigkeiten 
kamen  auch  drei  Spaltbreiten  zur  Untersuchung.  Der  Indifferenzpunkt  der 
Täuschung  liegt  bei  derjenigen  Geschwindigkeit,  welche  die  Figur  in  un- 
gefähr 1  See.  vorbeipassiren  läfst,  bezw.  bei  einer  Spaltbreite  gleich  der 
Figurenbreite.  Verfasser  schliefst  sich  im  Gegensatz  zu  Hblmholtz  der 
ZÖLLNEK*schen  Erklärung  an,  wonach  die  Täuschung  wenigstens  in  der 
Hauptsache  auf  Ueberschätzung  der  allzu  langsamen  und  Unterschätzung 
der  allzu  schnellen  Bewegung  beruht,  und  bringt  Belege  aus  anderen  Gre- 
bieten  bei.  Wirth  (Leipzig). 

D.  P.  Machillak.  i  Stady  in  Habit.  Vniv.  of  Chicago  Contrib.  to  Pkiloa.  2  (2\ 
11—19.  1899. 
Die  neue  „Coordination  zwischen  Auge  und  Hand",  die  bekanntlich 
nach  Aufsetzen  von  Prismen  vor  das  Auge  entsteht  und  nach  Entfernung 
derselben  erst  allmählich  wieder  vergeht,  wird  in  ihrem  Verlaufe  als  Special- 
fall der  Einübung  exact  zu  bestimmen  versucht.  Als  Maafs  dienen  die 
Strecke,  um  welche  ein  Zielpunkt  beim  erstmaligen  Versuch  gefehlt  wird, 
und  die  Zahl  der  mißlungenen  Versuche.  Es  kommen  Prismen  von  40**, 
30®  und  20®  Ablenkung  zur  Anwendung,  zugleich  ergiebt  das  monocalare 
Verfahren  vier  Combinationen  von  Auge  und  Hand.  Schliefslich  wird  auch 
noch  bald  mehr  „sensorisch",  bald  mehr  „motorisch"  verfahren.  Diese  ver- 
schiedenen Combinationen  werden  nun  mit  mehreren  Versuchspersonen  in 
möglichst  gleichmäfsig  anberaumten  Sitzungen  nach  einander  durchge- 
nommen. Eine  schärfer  umschriebene  Gesetzmäfsigkeit  ist  bei  so  vielen 
Variationen  nicht  zu  erwarten,  und  ist  sich  der  Verf.  auch  der  Schwierig- 
keit wohl  bewufst,  die  aus  der  Wechselwirkung  der  verschiedenen  Gruppen 
he  vorgeht.  Aus  den  drei  Tabellen  ist  nur  eine  immer  bessere  Orientirung 
bei  den  jeweils  wiederkehrenden  gleichen  und  ähnlichen  Versuchsbe- 
dingungen zu  erkennen,  die  häufig  mit  dem  ersten  Treffversuch  wieder 
hergestellt  erscheint.  Auch  zeigt  sich  in  der  Fortsetzung  eine  Neigung  zu 
„typischem"  Verlauf  der  Fehler.  Beim  „motorischen"  Verfahren  ist  vor 
Allem  der  ursprüngliche  Fehler  geringer.    Warnen  möchte  man  allerdings 


Literaturbericht  141 

Yor  jener  Art  der  Verallgemeinerung,  wonach  die  relative  Constanz  in  der 
Abnahme  der  Fehler  mit  der  Abnahme  des  brechenden  Winkels  in  dem 
WEBER*8chen  Gesetz  ebenfalls  einen  Einübungserfolg  yermuthen  lasse. 

WiKTH  (Leipzig). 


Th.  Floübnoy.    Des  Indes  k  la  planite  Hsrs.   Etnde  snr  nn  cas  de  somnam- 

bnlisme  avec  glossolalle.     Paris,  Alcan;  Gen^ve,  Eggimann  &  Cie.;  1900 
420  S.    2.  Aufl.    8  Frs. 

Die  eifrigen  und  lohnenden  Forschungen  der  deutschen  Experimental- 
psychologen  erstrecken  sich  bis  heute  meist  auf  den  Bereich  des  Durch- 
schnitts-Bewufstseins.  Von  dem  Augenblick  an  aber,  als  Schwindel  und 
Gewinnsucht  mit  den  abnormen  Erscheinungen  des  Seelenlebens  ihr  Unwesen 
zu  treiben  anfingen,  wurde  es  Pflicht  der  Wissenschaf  t,  ihr  entscheidendes 
Wort  zu  sprechen.  Nur  eine  andauernde,  möglichst  vorurtheilsfreie,  gerechte 
und  liebevolle  Beschäftigung  mit  dem  einzelnen  Fall  kann  nach  und  nach  den 
Frieden  zwischen  dem  Wundergläubigen  und  dem  exacten  Forscher  herbei- 
ftihren  und  zu  Inductionsschlüssen  normativer  Art  hinleiten.  Detailstudien 
auf  diesem  Gebiet  hat  bisher  meist  die  französische  und  englische  Psycho- 
logie (BiCHET,  Janet,  Wallace,  Obookes)  geliefert ;  ihnen  gesellt  sich  nun  ein 
ausgezeichneter  Genfer  Psychophysiker  Theodore  Flournoy  zu,  dessen  Er- 
fahrungen mit  einem  höchst  interessanten  Medium  hier  kurz  dargestellt 
und  besprochen  werden  sollen. 

1.  Frl.  Helene  Smith,  ein  Pseudonym,  hat  zu  verschiedenen  Zeiten 
gelebt  und  besitzt  die  Freundlichkeit,  einen  weiteren  Kreis  über  ihre 
früheren  Existenzen  zu  unterhalten,  für  die  sie  erstaunliche  Wahrheits- 
beweise erbringt.  Sie  war  im  14.  Jahrhundert  die  Tochter  eines  arabischen 
Sheiks,  Pirux,  den  sie  verliefs,  um  unter  dem  Namen  Simandinis  die  elfte 
Frau  des  indischen  Prinzen  Sivruka  Nayaza  zu  werden,  dessen  Kein- 
kamation  heute  Flournoy  heifst  und  auf  dessen  Scheiterhaufen  sie  ver- 
brannt wurde.  In  die  Einzelheiten  ihres  damaligen  Lebens  (das  Land,  die 
Spaziergänge,  das  Spiel  mit  dem  Aeffchen,  die  Verlobung,  das  Lesen  der 
Liebesbriefe)  w^erden  die  Zuschauer  durch  höchst  bezeichnende,  wenn  auch 
noch  so  fremdartige  Gesten  eingeweiht,  bis  sie  endlich  die  Verbrennungs 
scene  mit  dem  athemlosen  Niedersinken  ihres  Opfers  schaudernd  miterleben. 
Es  versteht  sich,  dafs  sich  aus  dieser  Lebensperiode  Documente  in  arabi- 
scher Sprache  und  in  Sanskrit  erhalten  haben,  die  Frl.  S.  mit  Leichtigkeit 
(mündlich)  reproducirt. 

Später  hat  sie  den  Planeten  Erde  als  Marie  Antoinette  wieder  be- 
treten. Denkt  sie  an  jene  Zeit,  so  handhabt  sie  den  Fächer,  das  Lorgnon, 
das  Riechfläschchen  mit  königlicher  Grazie.  Sie  schleudert  die  Schleppe 
und  grüfst  ihre  Höflinge,  sie  schreibt  den  Stil  und  spricht  mit  dem  Accent 
ihrer  Zeit.  Sie  wiegt  ihre  Kinder  und  singt  ihnen  Liedchen  vor,  zu  denen 
Mirabeau  oder  Philippe  Egalitö,  die  sich  zum  Glück  in  zwei  Genfer  Herrn 
reinkamirt  finden,  sie  begleiten  müssen. 

Aber  Frl.  S.'s  Anschauungskreis  ist  nicht  an  die  Erde  gebunden. 
Alexis  Mirbel,  der  verstorbene  Sohn  einer  ihr  bekannten  Dame,  nunmehr 
auf  den  Mars  versetzt,  bedient  sich  ihrer,  um  in  seiner  (des  Mars)  Sprache 


142  Literaturberickt 

die  arme  Mutter  zu  trösten.  Floubnot  hat  die  Gelegenheit  benutzt,  un» 
die  Kenntnifs  der  Marsbewohner  zu  verschaffen.  Dank  seinen  Bemühungen 
haben  wir  nun  genaue  (dem  Buche  beigegebene)  Zeichnungen  der  Land- 
schaft, der  Häuser,  der  Thierwelt,  der  Menschen  und  ihrer  Tracht,  ihrer 
Verkehrsmittel  (Flugmaschinen)  und  ihrer  Geselligkeit.  Ueber  alle  diese 
Einzelheiten  bis  in  die  Tiefen  der  Marsgrammatik  hinein  unterrichtet  un» 
Leopold,  der  unermüdliche  Dolmetscher  und  Erklftrer,  der  Warner,  Be- 
rather und  Freund.  Leopold,  einst  Cagliostro  (Josef  Balsamo)  geheifsen,. 
ist  Helenens  guter  Geist,  der  sie  vor  Gefahren  schützt,  mit  seinen  Be- 
cepten  von  Krankheit  heilt,  ihr  Mifstrauen  gegenüber  verdächtigen  Personen 
einflöfst  und  sie  zu  Anderen  Sympathie  fassen  läfst.  Er  spricht  nicht  nur 
mit  ihr  über  sie,  die  Bäthsel  ihres  Daseins,  die  Gründe  ihrer  Zurück- 
haltung und  die  Mittel  zu  ihrer  Belebung  angebend,  er  redet  auch  aus  ihr 
mit  seiner  Männerstimme  und  seinem  italienischen  Accent,  er  schreibt 
durch  sie  seine  eigene  Schrift  und  theilt  auf  dem  gleichen  Wege  seine  Ge- 
dichte mit.  Er  übersetzt  ihre  Zungensprache  in  verständliches  Französisch 
und  überträgt  auf  sie  seine  charakteristischen  Gesten. 

2.  Soweit  der  Thatbestand ;  nun  die  Versuche,  ihm  gerecht  zu  werden. 
Es  sei  vorausgeschickt,  dafs  die  Bekanntschaft  Floübnoy's  mit  Frl.  S.,  fünf 
Jahre  alt  ist.  Seitdem  hat  er  mit  ihr  und  ihrer  Familie  stets  freundschaft- 
lich intim  verkehrt,  sich  auch  mit  der  physischen  Constitution,  mit  den 
hereditären  Vorbedingungen  leiblicher  und  geistiger  Art,  ihrem  Milieu  und 
ihrer  Gedankenwelt  möglichst  genau  bekannt  gemacht.  Seine  Schilderung 
dieser  Verhältnisse  erweckt  auch  im  Leser  volles  Zutrauen  zu  der  Ehrlich- 
keit und  Uninteressirtheit  des  Mediums.  Die  Thatsachen  sind  also  unan- 
fechtbar und  ein  Versuch  der  Erklärung  nach  Analogien  mufs  gewagt 
werden.  —  Die  erste  Frage  bei  der  Betrachtung  der  Incamationsperioden 
ist  die  nach  ihrer  Entwickelung.  Man  beobachte  z.  B.  den  Marsroman 
in  seiner  Entstehung.  Im  Anfang  vermittelt  Frl.  S.  nur  die  Botschaft  des 
verstorbenen  Sohnes  an  die  Mutter,  dann  wird  Mars  als  Aufenthaltsort 
des  Sohnes  angegeben;  erst  nach  Monaten  spricht  der  Sohn  in  der  dort 
gebräuchlichen  Sprache  und  wieder  nach  einem  längeren  Zeitraum  wird 
eine  XJebersetzung  dieses  Idioms  geliefert.  Eine  nicht  minder  grolse 
Bolle  spielt  das  zeitliche  Entwickelungsmoment  in  der  Psychogenes^ 
Leopold*s.  Hat  er  Anfangs  seine  Beschützerrolle  mit  „Victor  Hago** 
theilen  müssen,  dem  überdies  die  Priorität  zukommt,  so  gelingt  es  ibwt 
den  Feind  aus  dem  Felde  zu  schlagen  (das  correlative  ParallelereigniiJs  im 
Leben  des  Frl.  S.  ist  ein  Wechsel  ihres  spiritistischen  Verkehrskreises) 
und  eifersüchtig  auf  seine  Nebenbuhler,  endlich  allein  zu  herrschen.  Aber 
auch  jetzt  noch  enthüllt  er  sich  nur  gradweise  und  in  längeren  Pausen 
mit  wachsender  Deutlichkeit  von  dem  ersten  zögernden  Tischklopfen  bis 
zur  Geschwätzigkeit  eines  Impresario,  ja  bis  zur  lautlichen  Bethfttig^n^ 
seines  eigenen  Organs. 

Eine  zweite  Möglichkeit  zur  Anbahnung  einer  „natürlichen*'  Erkl&rung- 
des  Falles  besteht  in  der  genauen  Untersuchung  des  Milieus,  aus  dem  die 
Anregungen  zur  Entstehung  der  Visionen  stammen  können.  Hier  ist 
Floürnoy  mit  ganz  besonderer  Gewissenhaftigkeit  verfahren.  Für  die 
Leopold -Cagliostro  Vision    liefs    sich    z.   B.    eine     nähere     Beschäftigung^ 


Literaturhericht  143 

Helenens  mit  dem  Leben  des  Zauberers  nachweisen.  Der  Marie  Antoinette- 
Cyclus  bedarf  bei  einer  in  einer  französischen  Stadt  aufgewachsenen  und 
mit  französischer  Bildung  genährten  Person  keine  besondere  Erklärung, 
Bofem  er  nichts  zu  Tage  fördert,  was  ein  gebildeter  Mensch  nicht  auf 
natürlichem  Wege  erfahren  haben  kann.  Und  das  verräth  dieser  „könig- 
liche Cyclus*'  so  wenig  als  der  hindostanische,  der  sprachlich  nur  ganz 
bescheidene  Kenntnisse  des  Sanskrit  voraussetzt  (Floürnoy  hat  mehrere 
tüchtige  Indologen  zur  Untersuchung  des  leider  nicht  schriftlich  wieder- 
gegebenen Sanskritreden  seines  Mediums  herangezogen)  und  geographisch 
mit  den  Angaben  einer  auf  der  Genfer  Bibliothek  befindlichen  indischen 
Geschichte  sich  deckt.  Endlich  hat  auch  der  Marscyclus  deutliche  Be- 
ziehungen zum  Milieu  des  incamirenden  Mediums.  Nicht  nur,  dafs  das 
ihr  wohl  von  Hörensagen  kekannte  Werk  von  Flammabion^  Anregungen 
zum  Ausspinnen  dieser  Gedanken  gab ;  auch  von  einem  Besucher  des  spiri- 
tistischen Kreises  wurde  der  lebhafte  Wunsch  nach  dem  Verkehr  und  der 
näheren  Bekanntschaft  mit  jenem  Planeten  ausgesprochen.  Die  im  Wachen 
gelieferten  Nachzeichnungen  ihrer  Visionen  lassen  sich  gut  als  phantasti^ 
sehe  Ausgestaltungen  und  Abänderungen  des  uns  geläufigen  Anschauungs- 
materials verstehen.  Die  auf  den  ersten  Anblick  so  überraschende  Mars- 
sprache erweist  sich  bei  der  philologisch  genauen  Untersuchung 
Flov&kot's  als  einen  das  Französische  unbedingt  voraussetzenden,  nach 
kindlicher  Laune  zusammengestellten,  wenn  auch  gleichmäfsigen  und  ver- 
ständlichen Phantasiedialect. 

So  hoiSnungsvoU  für  eine  restlose  Auf-hellung  des  Bäthsels  diese 
Erklärungsversuche  scheinen,  so  völlig  unzureichend  sind  sie  noch  für 
den  Augenblick,  selbst  unter  Heranziehung  verwandter  PräcedenzfäUe. 
Am  wenigsten  fremdartig  in  der  Psychologie  sind  Erscheinungen  wie 
die  ,.Leopold's'',  den  Floubnot  als  eine  stehengebliebene  Entwickelungs- 
phase,  einen  psychisch  selbständig  gewordenen  Auswuchs  ihrer  Persön- 
lichkeit fafst.  Fälle  des  „zweiten  Gesichts'*,  des  „Doppel-Ich^  sind  ja 
keine  Wunder  mehr,  zeigen  aber  noch  so  viel  individuelle  Eigenthüm- 
lichkeiten,  dafs  an  eine  gesetzähnliche  Formulirung  des  Thatbestandes 
einstweilen  nicht  zu  denken  ist.  Hier  scheint  mir  das  Auffällige  in  der 
Unsicherheit  über  die  Einheit  und  Getrenntheit  der  „Ichs'*  zu  bestehen. 
Unwillkürlich  wird  man  an  die  Bildung  der  Ichvorstellung  bei  den  Kindern 
erinnert,  die  im  Augenblick  des  Uebergangs  die  gleichen  Schwankungen 
aufweist.  Erinnert  bei  Frl.  S.  doch  überhaupt  der  Drang  zur  Person- 
bildung  in  der  Verarbeitung  geistiger  Eindrücke  an  eine  primitive  Stufe 
der  Greistesentwickelung. 

Ist  „Leopold"  wirklich  nichts  Anderes,  als  der  tiefste  Instinct 
psychischer  und  physischer  Selbsterhaltung  in  Helene,  als  welcher  er 
sich  oft  genug  giebt,  ein  Associationsbündel  also,  geformt  aus  histori- 
schen Erinnerungen,  persönlichen  Eindrücken  und  unbewufsten  Ahnungen, 
so  betont  er  andererseits  seine  vöUige  Selbständigkeit  und  motivirt 
seine   gelegentliche   Unwissenheit   Über   eine    Helene   betreffende   Einzel- 


^  La  plannte  Mars  et  ces  conditions  d'habitabilitä.    Paris  1892. 


144  Literafurbericht 

heit  durch  seine  ausgedehnten,  anderweitigen  Berufspflichten.  —  Diese 
4ibwechselnde  Einheit  und  Getrenntheit  des  Doppel-Ichs  hat  in  einem 
iinderen  Falle  nicht  gleichzeitigen,  sondern  successiven  Charakter.  So 
schaut  Helene  erst  das  Hinduweib  auf  dem  Scheiterhaufen,  um  plötzlich 
bei  ihrem  Bericht  in  der  ersten  Person  fortzufahren.  Nicht  minder  selt- 
sam ist  bei  der  Incarnation  der  Königin  die  Thatsache,  dafs  es  sich  hier 
nicht  um  eine  Reconstruction  des  Gewesenen,  sondern  um  eine  Fort- 
führung der  damaligen  Incarnation  handelt.  Es  kann  nicht  Wunder 
nehmen,  dafs  bei  der  Vielheit  nachfolgender  Incamationen  eine  reinliche 
Scheidung  nicht  immer  zu  erwarten  ist.  Die  Symptome  des  einen  —  in  Wort 
oder  Schrift  —  brechen  zuweilen  in  die  des  anderen  oder  in  das  normale 
Bewufstsein'  ein ;  äufsere  Veränderungen  im  Kreise  der  Zuhörer  sind  dabei 
oft  von  Einflufs,  wenn  auch  nicht  immer  ausschlaggebend. 

Die  meisten  der  bisher  besprochenen  Erscheinungen  werden  den 
Psychologen  nicht  neu  sein,  sie  machen  auch  nicht  die  Eigenart  und  die 
Schwierigkeit  des  Problems  aus,  die  vielmehr  erst  durch  die  folgenden 
Erwägungen  offenbar  wird.  Flournoy  ist  es  gelungen,  die  möglichen 
Quellen  zur  Entstehung  der  verschiedenen  Incarnationskreise  namhaft  m 
machen.  Wunderbare  und  nachträglich  glänzend  bestätigte  Enthüllungen 
Frl.  Smith's  Über  seine  Vorfahren  z.  B.  lassen  sich  aus  einer  früheren 
Bekanntschaft  der  beiden  Familien  erklären ;  ein  von  ihr  citirtes  arabisches 
Sprichwort  fand  sich  handschriftlich  in  einem  Buche  ihres  Arztes  u.  s.  w. 
Bei  einer  längeren  Bekanntschaft  mit  seinem  Medium  wäre  zweifellos  noch 
•eine  Menge  Entdeckungen  der  angedeuteten  Art  gemacht  worden.  W^as 
4iber  hilft  die  Möglichkeit  der  so  geschickt  hergestellten  Beziehungen, 
wenn  ihre  Wirklichkeit  unerweislich  ist?  Mit  anderen  W^orten:  FrL 
Smith  sammt  ihren  Angehörigen  leugnet  entschieden  die  Bekanntschaft 
mit  den  ihr  hypothetisch  nachgewiesenen  Quellen.  Sie  kann  sich  täuschen, 
aber  ruhen  nicht  auch  die  Nachweise  auf  thönernen  Füfsen?  Und  hier 
spitzt  sich  das  Problem  so  zu:  können  geistige  Eindrücke  in  das 
Unterbewufstsein  auf  anderem  Wege  als  durch  das  Bewufst- 
^ein  gelangen  und  jahrelang  daselbst  heimlich  gestaltend 
thätig  sein?  Mit  anderen  W^orten:  Besitzt  unser  ünterbewufetsein 
Fähigkeiten,  die  seine  Grenze  nie  überschreiten  und  die  zu  den  im  be- 
wufsten  Zustande  ausgeübten  Fähigkeiten  in  keinem  oder  gar  in  feind- 
lichem Verhältnifs  stehen?  Dann  liefse  sich  aus  ihrer  gelegentlichen 
Mittelmäfsigkeit  (Leopold  macht  z.  B.  schlechte  Gedichte  während  FrL  S. 
nie  dergleichen  versucht  hat)  schliefsen,  es  handle  sich  hier  E^nm 
schlummernde  Dispositionen,  die  sozusagen  das  Examen  zur  Bewuljstheit 
nicht  bestanden  haben  und  um  ihrer  Minderwerthigkeit,  ihrer  geringen 
Entwickelungskraft  willen  zum  ruhmlosen  Hinbrüten  im  Dunkel  des  Unter- 
bewufstseins  verdammt  wurden.  Für  den  Forscher  kommen  von  jenen 
unterbewufsten  Eindrücken  natürlich  nur  solche  in  Betracht,  die  für  irgend 
Jemand  (das  Individuum  oder  seine  Zuschauer)  irgend  wann  einmal  bewulBt 
werden ;  alle  anderen  sind  uncontrolirbar.  Die  Frage  ist  bisher  unter  dem 
unglücklichen  Stichwort  der  Telepathie  besprochen  worden,  die  schon 
ihrer  Etymologie  nach  von  vornherein  eine  natürliche  Erklärung  ausschliefst, 
für  die  Flournoy  aber  gerade  Kaum  schaffen  möchte.    Warum,  fragt  er  sich, 


Literaturbericht.  145 

soU  in  der  That  eine  directe  Einwirkung  zwischen  lebenden  Wesen  ohne 
Einwirkung  der  Sinne  ganz  unmöglich  sein?  Beichen  nicht  auch  die 
physischen  Kraftwirkungen  weit  über  den  Bereich  unserer  Sinne  hinaus? 
Ist  nicht  selbst  die  Vererbung  geistiger  Eigenschaften  etwas  wie  eine 
„Telepathie",  eine  Femwirkung,  deren  Bedingungen  uns  unerklärlich  sind  ? 
Man  wende  nicht  ein,  sie  vollziehe  sich  an  einem  physischen  Substrat: 
damit  ist  ihr  Entstehen  ans  diesem  und  ihre  Beziehung  zu  ihm  noch  nicht 
erklärt.  Wer  bürgt  uns  überdies,  dafs  es  bei  der  Hypothese  einer  Tele- 
pathie im  Sinne  des  Ueberspringens  von  geistigen  Eindrücken  im  Verkehr 
der  Lebewesen  an  einem  Substrat  fehlt,  dafs  die  Nervencentren  nicht 
Schwingungen  auslösen,  die  auf  verwandte  Schwingungen  stofsend,  Ge- 
dankenbilder erzeugen,  wie  die  Begegnung  zweier  Elektroden  einen  Funken 
entstehen  läfst?  Hätten  wir  hier  nicht  auch  eine  Erklärung  des  Gedanken- 
lesens, des  Hellsehens  und  verwandter  Vorgänge?  Nur  ein  Anstofs,  das 
Ueberfliegen  eines  Samenkorns  durch  einen  Windstofs,  könnte  genügen, 
um  auf  dem  fruchtbaren  Boden  des  Unterbewufsten  sofort  eine  ganze 
Vegetation  sich  entwickeln  zu  sehen. 

Wie  Aufserordentliches  dabei  zu  Stande  kommen  kann,  mag  das  Bei- 
spiel Helenens  beweisen.  Man  hat  bisher  das  Unterbewufste  als  einen 
bequemen  Grenzbegriff  gewerthet  und  seinem  Umfang  nur  das  zuertheilt, 
was  in  höherer  Potenz  (Geräusche,  Druckempfindungen  u.  s.  w.)  die 
-„Schwelle"  zu  überschreiten  pflegt.  Jetzt  kommt  man  allmählich  zu  der 
Einsicht,  dafs  das  Keich  des  Unterbewufsten  unermefslich  ist  und  in  seinen 
zahlreichen  ihm  eigenthümlichen  Ausdrucksformen  studirt  werden  mufste. 
Da  ist  zuerst  der  Traum  als  seine  niedrigste  Schöpfung  und  als  die 
elementarste  weitest  verbreitete  Form  der  unterbewufsten  Gestaltungskräfte, 
die  dem  Bedürfnifs  des  Durchschnitts  genügt.  In  ihm  überschreiten  Ein- 
drücke, Stimmungen,  Wünsche  und  Gedanken  auf  eine  Weile  die  „Schwelle" 
in  wirrem  Durcheinander,  um  theils  wieder  zurückzutreten,  theils  dem 
Beich  des  Bewufsten  mehr  oder  weniger  dauernd  anzugehören.  Auf  einer 
höheren  Stufe  (Traumreden,  Fieberphantasien)  tritt  zu  dem  Bilde  das  auch 
anderen  hörbare  Wort.  Das  Nachtwandeln  fügt  weiterhin  zu  dem  Worte 
die  Handlung,  ist  aber  immer  noch  an  complicirte  äufsere  Bedingungen 
gebunden.  Den  Höhepunkt  dieser  Reihe  unterbewufster  Thätigkeiten  stellt 
die  Incarnation  dar,  in  der  Flournoy  mit  Recht  nur  eine  von  den  oben- 
genannten graduell  verschiedene  Erscheinung  sieht.  Je  sorgfältiger  diese 
Schöpfungen  bis  ins  Einzelste  ausgearbeitet  werden,  je  mehr  sie  der  ver- 
nünftigen Logik  des  Tages  gehorchen,  desto  mehr  crystalliren  sie  sich  um 
bestimmte  Gedanken centren,  desto  entschiedener  wachsen  sie  zu  (von  ein- 
ander ziemlich  scharf  geschiedenen)  Cyclen  zusammen.  Eine  bestimmte 
Form  der  Geistesstörung  ist  nichts  anderes,  als  die  Concentration  sämmt- 
licher  Gedanken  um  ein  solches  Centrum,  sich  bethätigend  in  der  Dar- 
stellung irgend  einer  historischen  Rolle;  ein  Sieg  also  der  Mächte  des 
Unterbewufsten,  über  die  das  normale  Bewufstsein,  auch  nicht  mehr  auf 
eine  kurze  Weile,  die  Oberhand  gewinnen  kann.  Nur  ist  hier  die  drama- 
tische Leistung  plump  und  elementar,  während  sie  bei  den  incamirenden 
Medien  eine  unerklärliche  Höhe  künstlerischen  Raffinements  und  täuschen- 

Zeitschrift  für  Psychologie  25.  10 


i 


146  Literaturbericht 

der  NatOrlichkeit  erhalten  kann.  Die  doch  sehr  dürftigen  Angaben  und 
Winke,  nach  denen  das  Unterbewurstsein  plastisch  arbeitet,  werden  mit 
solcher  Grenauigkeit  wie  spielend  befolgt  nnd  mit  solcher  Vollkommenheit 
ausgearbeitet,  wie  sie  das  normale  Bewufstsein  nach  langjähriger  An- 
schauung und  üebung  nicht  einmal  zu  Stande  bringen  könnte.  Näherer 
Untersuchung  werth  ist  dabei  auch  das  Moment  der  Amnesie.  Die  Dinge 
liegen  leider  nicht  so  einfach,  als  ob  etwa  eine  lange  und  besonders  eigen- 
artige Incarnation  Erinnerungsspuren  in  das  normale  Bewufstsein  ein^ 
drückte  und  eine  kurze  und  wenig  ertragreiche  Sitzung  gedächtnifslos  ver- 
liefe oder  umgekehrt.  Pflegen  doch  auch  unsere  Träume  meist  sich  aus 
Erinnerungen  zusammenzusetzen,  die  wir  vergessen,  oder  von  denen  wir 
seiner  Zeit  nur  einen  schwachen  Eindruck  erhalten  zu  haben  glaubten.  So 
macht  der  Traum  erst  die  Tiefe  und  Dauer  eines  Eindrucks  bewufst.  (Vgl. 
H.  Spitta  :  Die  Schlaf-  und  Traumzustände  der  menschlichen  Seele.  2.  Aufl. 
Freiburg  1892.)  Aehnliches  gilt  auch  für  die  Amnestie  nach  der  Reincar- 
nation.  Der  Beobachter  des  vorliegenden  FaUes  kann  bei  einer  Zusammen^ 
Stellung  der  Angaben  über  die  abwechselnd  völlige  und  theilweise  Amnesie 
des  Mediums  nur  Willkür  entdecken.  Eine  Untersuchung  über  die  Natur 
der  Eindrücke,  die  Amnesie,  und  jener,  die  Erinnerungsspuren  hinterlassen, 
hängt  offenbar  von  der  Frage  nach  der  Tiefe  des  jeweils  das  Medium  um- 
fangenden „Schlafes"  ab.  Hier  durchläuft  Frl.  S.  so  ziemlich  alle  nur  denk- 
baren Stadien  von  der  völligen  Bewegungslosigkeit  bis  zur  anregendsten 
Tischunterhaltung,  begleitet  von  beträchtlicher  Nahrungsaufnahme,  aus  der 
sie  aber  mit  einem  (freilich  nur  vorübergehenden)  starken  Hungergefühl 
erwacht.  —  Eine  ebenso  eingehende  Untersuchung  wie  die  Amnesie  ver- 
diente die  graphologische  Seite  des  Falles.  Die  bis  zur  Unvergleich- 
barkeit gehende  Verschiedenheit  der  Schrift  Helenens,  Leopold's  und  Marie 
Antoinette*s  ist  auffallend,  bedenklich  andererseits  die  auf  ein  Minimum 
reducirte  Aehnlicbkeit  der  Schrift  der  wirklichen  und  der  incarnirten 
Königin.  Es  wäre  nun  die  Aufgabe  eines  zuverlässigen  Graphologen  aus 
den  vorliegenden  Documenten  den  Charakter  „Leopold's"  und  der  fingirten 
„Marie  Antoinette"  zu  erkennen,  wobei  sich  auch  gleichzeitig  feststellen 
liefse,  welcher  Epoche  die  hier  nachgeahmten  Schriften  vermuthlich  ange- 
hören. Wahrscheinlich  sind  doch  wohl  die  durch  Frl.  S.  gegebenen 
„authentischen"  Schriften  jener  weltgeschichtlichen  Gröfsen  einfache  Nach- 
bildungen irgendwo  gesehener  Muster,  ähnlich  wie  es  sich  mit  dem  arabi- 
schen Sprichwort  zu  verhalten  scheint.  —  Endlich  würde  auch  der  Phy- 
siologe an  dem  Falle  sein  Interesse  haben  und  z.  B.  die  eigenthümlichen,. 
mühsamen  und  schmerzhaften  Wandlungen  beobachten  können,  die  in  der 
Kehle  des  Mediums  vor  und  nach  der  Erzeugung  der  tiefen  Männerstimme 
Cagliostro's  vorgehen. 

Einmal  angenommen,  alle  die  hier  aufgeworfenen  Fragen  fänden  mit 
der  Zeit  eine  befriedigende  Lösung,  so  bliebe  der  vorliegende  Fall  immer 
noch  ein  wunderbares  Beispiel  für  die  zähe  und  erfinderische  Energie,  mit 
der  der  Instinct  der  Selbsterhaltung  (im  weitesten  Wortsinn)  in  den  unter- 
bewufsten  Schichten  arbeitet.  Es  darf  nicht  unerwähnt  bleiben,  dafs  Frl.  S, 
sich  der  wissenschaftlichen  Betrachtungsweise  Floübnoy's  gegenüber  äufserst 
skeptisch  verhält  und  darin  einen  trostlos  nüchternen,  schlechtbegründeten 


Literaturbericht  147 

und  parteiischen  Angriff  auf   ihr   geistiges   Besitzthum  sieht.    Würde  sie 
einem  ^natürlichen"  Erklärungsversuch   ihres  Falles  Beifall   schenken,  so 
ist  zu  vermuthen,  dals  der  Reichthum  ihrer  Phantasie  langsam  schwände 
und  damit  auch  ihre  dramatische  Gestaltungskraft  hedenklich   verarmte. 
Immerhin   mufs   allein   schon   die   Bekanntschaft   mit  der   scharfsinnigen 
üngläuhigkeit   Flournoy's   eine    gewisse   Unruhe    in    den    unterbewufsten 
Schichten  erzeugen  und  die  angezweifelte  wunderbare  Gabe  zu  höchster 
Leistungsfähigkeit  und  gröfster  Vorsicht  anspornen.    Es  ist  höchst  unter- 
haltend  zu   sehen,    wie   es   dem  Experimentator   denn    doch   oft   gelingt, 
Schwankungen  und  Widersprüche  bei  dem  tollen  Treiben  der  Geister  zu 
erkennen  und  wie  diese  dann  sich   ängstlich   bemühen,  bei  späteren  Ge- 
legenheiten   sie    auszugleichen    und    zu    verwischen.      Auch   vorbeugende 
Schutzmaalsregeln,   die   ein   sorgfältiges  Ausweichen   vor   der  Gefahr  des 
Compromittirens  erreichen  wollen,  lassen  sich  deutlich  erkennen.  Flournot 
ist  aber  auch  boshaft  genug,  jeden  kleinsten  Anlafs  zu  einer  Entlarvung 
der  Geister  zu  benutzen,  so  z.  B.  Marie  Antoinette  von  Eisenbahnen  und 
Telegraphen   zu   unterhalten,    sie   eine  Cigarette   rauchen    zu    lassen,    um 
hintennach,  wenn  sie  sich  fangen  liefs,  das  Unzeitgemäfise  des  Verfahrens 
gehölig  zu  beleuchten.    Das  Medium  sucht  solche  nun  einmal  geschehene 
Versehen   durch   erhöhte  Leistungen   wieder  vergessen    zu    machen.    Mit 
welchem  Geschick  das  Unterbewufstsein  alle  nur  irgend  zu  verwerthenden 
Angaben  aufgreift,  um  sie  an  geeigneter  Stelle  in  seinen  Incarnationen  mit 
selbstverständlicher  Natürlichkeit  zu  verwenden,   mufs   im  Einzelnen  bei 
Floürnoy    nachgelesen    werden.     Hier    sei    nur   festgestellt,    dafs    ein  ge- 
schickter Experimentator  eine  Steigerung  der  Leistungskraft  des  Mediums 
bis  zu  ihren  äufsersten  Grenzen  erzeugen  kann.    Die  „Ultramarsperiode" 
ist  dafür  ein  glänzendes  Beispiel.    Als  Floübnot  Frl.  S.  in  wachem  Zustand 
seine  sämmtlichen  Bedenken  gegen  den  authentischen  Charakter  der  Mars- 
periode mitgetheilt  hatte>  machte  sich  bei  den  folgenden  Sitzungen  in  den 
Incarnationen  dieses  Cyclus  starke  Veränderungen  bemerkbar  (eine  neue, 
stark  vereinfachte  Sprache,  andere  Häuserzeichnungen  u.  s.  w.)  die  allen 
Ausstellungen    Floübnoy*s    gewissenhaft    Rechnung    trugen,    ohne    positiv 
schöpferischer   zu   wirken.     Hier    war    offenbar   die   plastische  Kraft   des 
Unterbewufstseins  erschöpft.    Auch  der  deutliche  Parallelismus  der  in  den' 
drei  Cyclen  auftretenden  Personen  (Cagliostro  :  Marie  Antoinette  =  Kanga : 
Slmandini  =  Astan^  :  Esenale  =  Leopold  :  Itelene  Smith)  ist  ein  Anzeichen, 
dafs  auch  der  reichsten  Erfindungskraft  Schranken   gesetzt  sind.    Daraus 
läfst  sich  nun  freilich  nicht  schliefsen,   dafs  von  unseren  Medium  nichts 
mehr  zu  erwarten  wäre.    Floürnoy  hat  vielmehr  uns  der  Werkstätte  ihres 
Unterbewufstseins  im  Anhang  seines  Buches  schon  Bruchstücke  zum  Besten 
gegeben,  die  sehr  wohl  zu  einem  neuen  Ganzen  sich   fügen  und  das  Bis- 
herige übertreffen  könnten.    Gelten  doch  offenbar  in  dem  Beich  plastischer 
Phantasie  die  gleichen  Gesetze  der  Kraftansammlung  und  -Verausgabung, 
der  Ermüdung  und  Buhe,  wie   in  dem   der  todten    und  lebenden  Natur. 
Niemand   weifs  also,  welche  Ueberraschungen  das  Medium   uns   noch  be- 
reiten wird  ?  —  Möge  Floürnoy  sie  uns  nicht  vorenthalten  und  den  Schleier 
des  Geheimnisses  mit  ebensoviel  Geduld  und  Greschick  zu  lüften  wissen. 

Platzhofp  (Tour-de-Peilz,  Schweiz). 

10* 


148  Literaturbericht. 

B.  B.  Breese.    Oh  iBhibitlon.    Psych.  Bev.,  Man.  Suppl.  3  (1).    65  S.    1899. 

Das  Wort  Hemmung  hat,  wie  der  Verf.  zunächst  ausführt,  zwar  in 
der  Physiologie,  nicht  aber  in  der  Psychologie  einen  genau  bestimmten 
Sinn;  vielmehr  werde  es  hier  sowohl  für  eine  bestimmte  Wechselwirkung 
zwischen  Vorstellungen,  für  die  negative  Seite  der  Associationswirkung, 
für  den  logischen  Widerspruch  und  für  eine  Art  der  Willensactivität  wie 
für  gewisse  psychophysische  Hirnprocesse  verwendet.  Nur  die  letztere 
Verwendung  erscheint  dem  Verf.  statthaft,  da  die  erstere  den  HEBBABT'schen 
Vorstellungsmechanismus  voraussetze,  während  auf  die  anderen  das  Wort 
Hemmung  überhaupt  nicht  passe.  Experimentell  untersucht  werden  die 
Hemmung  einer  Wahrnehmung  durch  eine  andere  beim  Wettstreit  der  Seh- 
felder, und  die  Hemmung  von  Bewufstseinszuständen  durch  Unterdrückung 
ihrer  motorischen  Elemente.  In  Bezug  auf  die  erstere  stellt  sich  heraus, 
dafs  die  willkürliche  Richtung  der  Aufmerksamkeit  auf  eines  der  riyali- 
sirenden  Bilder  nicht  die  Anzahl  der  Schwankungen,  wohl  aber  die  Gre- 
sammtdauer  der  Wahrnehmung  des  betreffenden  Bildes  beeinflufst;  dafs 
jedoch  diese  Wirkung  ausbleibt,  wenn  Augenbewegungen  ausgeschlossen 
werden.  Auch  wenn  eines  der  Bilder  mit  Zeichnungen  versehen  oder  hin- 
und  herbewegt  wird,  und  dadurch  Augenbewegungen  veranlafst,  gelangt  es 
w^ährend  längerer  Zeit  zur  Wahrnehmung ;  stärkere  Beleuchtung  und  (merk- 
würdigerweise) Verkleinerung  eines  Bildes  haben  die  gleiche  Wirkung. 
Eine  Erklärung  dieser  Erscheinungen  aus  peripherischen  Factoren  hält  der 
Verf.  für  unzulänglich;  vielmehr  seien  dieselben  auf  centrale,  jedoch  von 
motorischen  Adaptationen  abhängige  Processe  zurückzuführen.  Die  Ver- 
suche der  zweiten  Gruppe  bestätigen,  dafs  Unterdrückung  sprachmotorischer 
Hülfsmittel  die  Leistungsfähigkeit  des  Gedächtnisses  herabsetzt.  Der  Verf. 
fafst  alle  Erscheinungen  des  vorliegenden  Gebietes  unter  dem  Gesichts- 
punkte zusammen,  dafs  allgemein  Umsetzung  der  Reizwirkung  in  motorische 
Activität  Bedingung  des  Bewufstseins  sei,  dem  zu  Folge  die  Hemmung 
motorischer  Elemente  auch  eine  solche  der  entsprechenden  Bewufstseins- 
erscheinungen  mit  sich  führe.  Heymans  (Groningen). 


T.  Lb  Marchant  Doüsb.    ä  Stady  of  MisspeUings  and  Related  Miatakei .   ABnd 

9  (33),  8ö— 93.    1900. 

Der  Verf.  hat  etwa  1000  Prüfungsarbeiten  von  Studenten  auf  die  darin 
enthaltenen  Verschreibungen  hin  untersucht.  Er  theilt  die  gemachten 
Fehler  in  fünf  Gruppen:  1.  ein  später  kommender  Buchstabe  wird  schon 
vorher  fälschlich  gebracht :  mordem  statt  modern.  2.  Von  zwei  auf  einander 
folgenden  ähnlichen  Silben  wird  eine  unterdrückt:  femine  statt  feminine. 
3.  Zwei  Buchstaben  tauschen  ihren  Platz :  padoga  statt  pagoda.  4.  Ein  eben 
dagewesener  Buchstabe  wird  fälschlich  noch  einmal  geschrieben:  biship 
statt  bishop.  5.  Die  Erinnerung  an  ein  anderes  Wort  fälscht  die  Schreib- 
weise: assimtUation  statt  assimHation  (in  Erinnerung  an  dissimulation). 
Einige  analoge  Bemerkungen  über  Versprechungen  und  Druckfehler  schliefsen 
die  kleine  Arbeit.  W.  Stebn  (Breslau). 


Literaturbericht.  149 

Xaecke.    Die  forensische  Bedeutung  der  Träume.   Archiv  für  Kriminalanthropo- 

logi^  5,  114—125.    1900. 

Verf.  sucht  die  Wichtigkeit  der  Träume  für  Juristen  ins  rechte  Licht 
zu  rücken.  Er  beklagt  zunächst,  dafs  wir  über  gewisse  Vorfragen  zu  wenig 
wissen,  z.  B.  über  die  Blutzufuhr  zum  Gehirn  während  des  Schlafes,  über 
das  Zustandekommen  des  letzteren.  Die  somatische  oder  physische  Quelle 
läTst  sich  nach  N.  in  concreto  nur  selten  nachweisen,  doch  glaubt  er  an- 
nehmen zu  müssen,  dafs  es  ohne  innerlichen  oder  äufserlichen  Reiz  keinen 
Traum  giebt. 

Wenn  ein  normaler  Mensch  von  etwas  Bösem  träumt,  so  ist  er  nur 
verstimmt.  Der  pathologische  Mensch  dagegen,  welcher  lebhaft  geträumt 
hat,  hält  leicht  die  entsprechenden  Träume  für  Wirklichkeit  und  nimmt  sie 
ins  wahre  Leben  hinüber.  N.  selbst  hat  allerdings  keinen  derartigen  Fall 
als  Irrenarzt  erlebt,  wohl  aber  andere  Psychiater.  „Bei  Hysterikern,  Neur- 
asthenikern  und  anderen  Nervösen,  besonders  aber  bei  Trinkern  sei  man 
bei  bestimmten  Aussagen  stets  auf  seiner  Hut  und  denke  immer  an  die 
Möglichkeit  eines  üebergreifens  des  Traumes  ins  Wachleben."  Die  Pyro- 
manen werden  in  ihren  Handlungen  jedenfalls  nicht  von  Träumen  beeinw 
flnfst.  Jedoch  können  andere  Verbrechen,  z.  B.  Mord,  unter  dem  Banne 
eines  Traumes  ausgeführt  werden,  ebenso  wie  im  Rauschzustande  oder  in 
der  Schlaftrunkenheit,  selten  dagegen  im  somnambulen  Zustande  nervös 
erkrankter  Personen,  speciell  im  Dämmerzustand  der  Hysteriker,  Epilep- 
tiker u.  s.  w. 

Verbrecher  träumen  nur  selten  von  ihrer  That.  Sie  unterscheiden 
sieh  also,  wie  Sante  de  Sanctis  meint,  im  Traume  auch  von  Normalen.  (I) 
Die  „verbrecherischen  Träume"  treten  nur  bei  den  Gewohnheitsverbrechern 
auf.    Der  Traum  ist  also  zum  Erkennen  des  Verbrechens  unbrauchbar. 

Im  Allgemeinen  spiegeln  Träume  den  Charakter,  das  innerste  Wesen 
des  Träumers  getreu  wieder.  Jedoch  giebt  es  auch  Contrastträume,  wo  ein 
braver  Mensch  vom  Begehen  unmoralischer  Handlungen  träumt,  zu  denen 
er  im  Wachen  nicht  neigt.  Auf  diese  Weise  könnte  ein  unschuldig  Ge- 
fangener einmal  einen  Contrasttraum  haben  und  dadurch  in  den  Verdacht 
kommen,  dafs  er  die  That  begangen  habe. 

Bezüglich  der  charakteristischen  Träume  behauptet  Naecke  im  Gegen- 
satz zu  Sante  de  Sanctis,  dafs  man  „weder  einen  Epileptiker,  noch  einen 
Hysteriker,  noch  Paranoiker,  Schwachsinnigen  u.  s.  w.  in  concreto  an  seinen 
Träumen  erkennen'*  kann.  Nur  die  sexuell  Perversen  träumen  nach  N. 
Charakteristisches. 

Mancher  wacht  früh  mit  übler  Laune  auf,  selbst  wenn  er  gut  geschlafen 
hat.  In  solchen  Fällen  hat  der  Betreffende  wahrscheinlich  schwere  Träume 
gehabt,  die  ihn  gemüthlich  ergriffen  haben,  die  er  aber  wieder  vergessen 
hat.  Bei  Nervösen,  Hysterischen  u.  s.  w.  steigert  sich  die  üble  Laune  im 
Laufe  des  Tages,  mitunter  derart,  dafs  dies  zu  gefährlichen  Handlungen, 
z.  B.  zum  Selbstmord  führt.  — 

Dafs  die  Entstehung  von  Träumen  auf  Reize  zurückzuführen  ist,  hat 
bereits  Wündt  behauptet,  Weygandt  durch  viele  Beispiele  belegt.  Bei 
vielen  Träumen  läfst  sich  dies  allerdings  in  concreto  nicht  nachweisen, 
da  denselben  ein  Vorstadium  vorausgeht,  d.  h.  gewisse  dunkle  Gefühle  und 


1 


150  lAteraturbericht. 

.Vorstellungen,  an  welche  die  eigentlichen  Traumvorstellungen  erst  an- 
knüpfen. Doch  bedarf  das  Psychische  auch  im  Traumzustande  zu  seiner 
Entwickelung  immer  eines  bestimmten  Grades  von  Energie,  die  ihn  yom 
Physiologischen  aus  zufiiefst,  so  dafs  man  auch  bei  den  letztgenannten 
Träumen  Reizzustände  annehmen  mufs,  die  entweder  bereits  die  vorstellende 
Thätigkeit  während  des  Vorstadiums  beeinflussen,  im  eigentlichen  Traume 
.wirksamer  werden,  oder  aber  Beize,  die  zu  den  im  Vorstadium  wirkenden 
neu  hinzukommen  und  die  Wirksamkeit  letzterer  verstärken  helfen.  —  Die 
Beantwortung  der  Frage,  ob  die  Verbrecher  von  ihren  Verbrechen  träumen 
oder  nicht,  wird  durch  das  Heranziehen  von  Analogien  aus  dem  Traumleben 
normaler  Personen  erleichtert.  Es  ist  eine  Thatsache,  dafs  die  Erinnerung 
an  Ereignisse,  welche  unser  Ich  tiefer  ergriffen  hatten,  im  Traume  nicht 
so  leicht  wiederkehrt.  Offenbar  nämlich  bildet  die  Bedingung  für  die 
Wiederkehr  eines  Ereignisses  die  Möglichkeit  der  nämlichen  physiologischen 
Erregung.  Im  Traumzustand  aber  erlangt  die  Erregung  in  Folge  der 
mangelnden  physiologischen  Resonanz  nicht  den  hohen  Grad  wie  im  wachen 
Leben.  Dies  findet  auch  auf  den  Verbrecher  Arwendung.  —  Zu  den  Kranken 
mit  charakteristischen  Träumen  glaubt  Ref.  auch  die  an  Verfolgungswahn 
Leidenden  rechnen  zu  dürfen.  —  Uebrigens  widmet  auch  schon  Spitta  der 
Behandlung  potenzirter  Träume  in  foro  einen  Abschnitt  seines  Werkes. 
HOchte  Verf.  recht  bald  seine  Forschungen  auf  diesem  für  die  Praxis  bo 
wichtigen  Gebiete  weiter  fortsetzen!  Giessleb  (Erfurt).     • 

O.  Holder.    AnsGhanang  und  Denken  In  der  Geometrie.  Hab.  Leipzig,  Teubner 
1900.    76  S.    Mk.  2.—. 

Dem  Zwecke  dieses  Gelegenheitsvortrags  entsprechend  werden  einige 
von  den  Philosophen  und  den  Mathematikern  viel  behandelten  Fragen  über 
die  Grundlagen  der  Geometrie  herausgegriffen  und  in  zwangloser  leicht 
fafslicher  Form  besprochen,  u.  A.,  ob  die  geometrischen  Grundbegriffe  und 
Axiome  empirisch  gewonnen  oder  uns  durch  den  Wahrnehm ungs Vorgang 
selbst  als  Form  desselben  aufgezwungen  werden.  Der  Verf.  bekennt  sich 
zur  ersteren  Ansicht  und  erläutert  an  Beispielen  die  Versuche,  unabhängig 
von  geometrischen  Messungen  oder  Ueberlegungen  zu  den  einfachsten  geo- 
metrischen Grundbegriffen  zu  gelangen.  Am  Beweis  des  Satzes  von  der 
Winkelsumme  im  Dreieck  wird  der  Vorgang  der  Deduction  selbst  analysirt 
und  geprüft,  welcher  Antheil  dabei  noch  der  Anschauung  zukommt.  Litera- 
turangaben  und  weitere  Ausführungen,  die  im  mündlichen  Vortrage  nicht 
Platz  finden  konnten,  sind  in  die  „Anmerkungen  und  Zusätze''  verwiesen, 
die  den  zweiten  umfangreicheren  Theil  des  anregenden  Schriftchens  ans- 
machen.  Zindler  (Innsbruck). 

W.  B.  Secob.    Tisnal  Reading:  A  Stndy  in  Mental  Imagery.    {Paychol,  Labor, 

of  Comell  Vniversity  19.)  Amer.  Joum,  11  (2),  225—236.  1900. 
Verf.  glaubt  feststellen  zu  können,  dafs  man  vom  gelesenen  visuellen 
Wortbilde  aus  ohne  Dazwischenkunft  der  Gehörsvorstellung  und  Articulations- 
tendenz  direct  zum  Sinn  gelangen  kann.  £r  vertraut  der  Introspection, 
welche  sich  eben  nur  erst  nach  ungestörter  Hingabe  an  den  Text  als  un- 
mittelbare Erinnerung  auf  das  Erlebnifs  richten  müsse.    Zunächst  werden 


Literaturbericht.  151 

die  individuellen  Unterschiede  der  vier  Versuchspersonen  hinsichtlich  ihrer 
Neigungen  zu  Gesichts-,  Gehörs-  oder  Articulationsvorstellungen  überhaupt 
festgestellt,  und  zwar  durch  Analyse  des  Erlebnisses  beim  £rblicken  eines 
geschriebenen  Wortes  und  beim  Beproduciren  eines  gelesenen  Inhaltes. 
Untersuchungen  mit  dem  Laryngographen  stimmen  mit  dieser  Selbstbeob- 
achtung gut  überein.  £ine  von  Dr.  Mifs  Smith  festgestellte  Vermischung 
von  gesehenen  Buchstaben  mit  der  Gesichts  Vorstellung  gleichzeitig  gehörter 
Worte  wird  als  Wirkung  der  Articulationstendenz  erklärt,  da  sie  bei  der 
stark  visuell,  aber  wenig  articulo-motorisch  veranlagten  Versuchsperson  des 
Verf/s  ausblieb.  Zur  Lösung  der  Hauptfrage  wird  nun  versucht,  die  be- 
gleitenden Gehörsvorstellungen  und  Articulationstendenzen  während  des 
Lesens  immer  mehr  zu  erschweren  und  womöglich  zu  verhindern,  zunächst 
durch  die  Aufgabe,  möglichst  rasch  zu  lesen,  dann  durch  gleichzeitiges 
Pfeifen  und  Hersagen  des  Alphabets,  schliefslich  noch  unter  Musikbeglei- 
tung von  Seiten  des  Experimentators.  Die  Articulationstendenz  schwand 
schon  im  ersten,  die  Gehörs  Vorstellung  im  letzteren  Falle,  wenigstens  bei 
einer  Person,  während  sie  bei  den  anderen  zum  Mindesten  nicht  mehr  „so 
laut"  erschien.  Beliebige  gleichzeitige  Willkürbewegungen  waren  jedoch 
erfolglos.  Allerdings  schweigt  der  Verf.  darüber,  wie  es  sich  in  jenen 
Fallen  mit  der  Auffassung  des  Sinnes  verhielt.  Bei  gleich  starker  Tendenz 
zur  Auffassung  desselben  scheinen  doch  sonst  jene  „Hülfen"  bei  Störungen 
umsomehr  hervorzutreten,  wofür  ja  auch  die  Ergebnisse  des  Verf.*s  über 
das  Hervortreten  der  Articulationstendenz  etc.  bei  Störungen  im  gelesenen 
Drucke  selbst  sprechen.  Werth  (Leipzig). 

J.  Madison  Bentley.   The  Hemory  Image  and  its  üaaliUtive  Fidelity.   Amer. 

Joum.  of  Psychol  11  (1).    1899. 

B.  giebt  in  seinem  ersten  Capitel  eine  kritische  Uebersicht  darüber,  welchen 
Platz  das  Erinnerungsbild  in  der  Literatur  über  das  Gedächtnifs  einnimmt. 
Han  sei  dabei  meist  zu  sehr  von  populären  oder  pädagogischen  Gesichts- 
punkten ausgegangen,  und  habe  zu  wenig  darauf  gesehen,  die  Erinnerungs- 
vorstellung phänomenologisch  zu  analysiren  und  ihre  Rolle  im  psychischen 
Lebenszusammenhang  zu  bestimmen.  Zum  Wiedererkennen  bedarf  es 
keines  Erinnerungsbildes. 

Daher  ist,  führt  das  zweite  Capitel  aus,  auch  vom  biologischen  Ge- 
sichtspunkt das  Gedächtnifsbild  als  eine  verhältnifsmäfsig  späte  Erwerbung 
des  Organismus  zu  betrachten.  Die  Erwerbung  der  Sprache  ist  für  seine 
JRolle  von  besonderer  Wichtigkeit;  dieselbe  ersetzt  vielfach  das  Sinnes- 
gedächtnilk 

Das  dritte  experimentelle  Capitel  beschränkt  sich  auf  Gedächtnifs- 
•bilder  von  Gesichtseindrücken.  Das  Gedächtnifsbild  eines  gegebenen  Ge- 
sichtsreizes ist  von  der  Versuchsperson  mit  möglichster  Anschaulichkeit 
wieder  wachzurufen  und  mit  einem  neu  auftretenden  zweiten  Reiz  zu  ver- 
gleichen, beziehungsweise  unter  einer  Reihe  neuer  der  ähnlichste  zu 
wählen.  Dabei  ergeben  sich  bereits  bei  einem  so  einfachen  Reiz,  wie  einer 
farbigen  oder  grauen  Scheibe,  bemerkenswerth  verschiedene  Gedächtnifs- 
arten. 


152  Litef'aturbertcht 

1.  Ein  Visualiker  hat  visuelle  Gedächtnifsbilder. 

2.  Nichtvisualiker  benützen  Namen  und  andere  Associationen. 

3.  Der  Gefühlston  hat,  wo  vorhanden,  beträchtlichen  Einflufs. 

4.  Körperempfindungen  erleichtem  unter  umständen. 

Bei  Ausführung  der  Versuche  im  Tageslicht  zeigen  die  Gedächtnifs 
bilder  eine  Tendenz,  heller  zu  werden,  im  Dunklen  eine  solche,  dunkler  zu 
werden;  beides  besonders  bei  Visualikern.  Dies  zeigt,  wie  wenig  zuver- 
lässig das  Gedächt nifs  ist,  wo  es  keine  Oombinationen  zu  Hülfe  nimmt. 

Die  Treue  des  Gedächtnisses  fällt  mit  der  Zeit.  Doch  ist  ein  Ge- 
dächtnifsbild  nach  fünf  Minuten  leichter  wachzurufen,  als  nach  einer. 
Meistens  gelingt  es,  ein  Gedächtnifsbild  wachzurufen.  Doch  ist  auch 
ohne  bewufste  Erinnerung  und  Vergleich  das  Urtheil  nur  wenig  unzu- 
verlässiger. 

Wo  ein  Erinnerungsnachbild  vom  eigentlichen  Gedächtnifsbild  isolirt 
wird,  zeigt  es  eine  constante  Durchsehnittsdauer. 

Ettlinqer  (München). 

M.  Wentscher.    Der  psychopliysisclie  Parallelismns  ia  der  Gegenwart.    Zdt- 

Schrift  f.  Fhil  u.  phü.  Krit  116  (1),  103—120.    1900. 
L.  Busse.    Die  Wechaelwirkang  zwischen  Leib  and  Seele  nnd  das  Gesetz  der 

Erhaltung  der  Energie.    Philosophische  Abhandlungen  Christoph  Sigwart 
gewidmet  89—126.    Tübingen  1900. 

II.  RiGKERT.    Psychophysische  Gansalitit  nnd  psychophysischer  Parallelismns» 

Philosophische    Abhandinngen     Christoph    Sigwart    gewidmet    59  —  88 
Tübingen  1900. 

F.  Erhardt.     Psychophysischer  Parallelismos   nnd   erkenntnifstheoretischer 

Idealismus.  Zeitschr,  f.  Fhüos.  u.  j^ilos.  Kritik  116  (2),  255—297.  1900. 
Von  diesen  vier,  sämmtlich  antiparallelistischen  Schriften  wird,  wie 
ich  glaube,  die  erstere  besonders  dadurch  Nutzen  stiften,  dafs  sie  die  theil- 
weise  sehr  verschiedenen  Lehren,  welche  einerseits  als  Parallelismus,  anderer- 
seits als  Wechselwirkungstheorie  dargeboten  werden,  scharf  zu  sondern 
und  erschöpfend  zu  classiticiren  versucht.  Es  ergeben  sich  für  den  ParaQelis- 
mus  vier  mögliche  Standpunkte:  diejenigen  des  spiritualistischen  und  des 
materialistischen  Monismus,  der  agnostischen  Lehre  vom  unbekannten 
Dritten  und  des  Dualismus  mit  prästabilirter  Harmonie;  auf  jedem  dieser 
Standpunkte  kann  sodann  das  Wirkliche  resp.  die  beiden  wirklichen  Sub- 
stanzen als  Einheit  oder  als  Vielheit  aufgefafst,  und  endlich  der  Parallelis- 
raus  allgemein  oder  nur  für  einen  Theil  des  Gregebenen  gefordert  werden. 
Auch  die  Wechselwirkungstheorie  zeigt  sich  in  mehreren  verschiedenen 
Gestalten,  je  nachdem  man  die  Allgemeinheit  des  Gesetzes  von  der  Er- 
haltung der  Energie  leugnet,  den  Energiebegriff  auf  das  Gebiet  des  Psychi- 
schen erweitert,  oder  blos  die  Umsetzung  von  kinetischer  in  potentielle 
Energie  und  umgekehrt  als  Ursache  bezw.  Wirkung  psychischer  Processe 
anerkennt;  und  auch  hier  sind  allgemeinere  und  speciellere,  dualistische 
nnd  spiritnalistisch-  oder  agnostischmonistische,  singularistische  und  plura- 
listische Auffassungen  möglich.  Dem  Wunsche  des  Verf.*8,  daCs  Jeder,  um 
Mifsverständnissen  vorzubeugen,  den  von  ihm  vertretenen  Standpunkt  genau 
bezeichnen  solle,  komme  ich  gern  nach,  und  bekenne  mich  (sofern  dies  nach 


Liter  aturherichL  153 

früheren  Aeufserungen  meinerseits  noch  nöthig  dein  sollte)  zu  einem  Spiri- 
tual istisch-monistischen,  universellen  und  singularistischen  Parallelismus. 
—  Von  den  vier  Autoren,  deren  jüngste  Arbeiten  ich  hier  zu  besprechen 
habe,  nimmt  Busse  eine  auf  Wirkungen  zwischen  Körpern  beschränkte 
Gfiltigkeit  des  Energiegesetzes  an,  während  Wentschbr  dasselbe  in  seiner 
Allgemeinheit  aufrecht  erhält,  und  nur  die  Umsetzungen  der  Energie  mit 
psychischen  Processen  in  Wechselwirkung  stehen  läfst.  Jeder  kriticirt  die 
Ansicht  des  Anderen  mit  zum  Theil  bemerkenswerthen  Gründen ;  übrigens 
werden  keine  neuen  Gesichtspunkte  geboten.  —  Die  Abhandlungen  Rickebt's 
und  Erhabdt's  lassen  eine  solche  ausdrückliche  Stellungnahme  vermissen; 
jene  ist  hauptsächlich  erkenntnifstheoretischen,  diese  polemischen  Erörte- 
rungen gewidmet.  Nach  Rickert  liegt  der  Opposition  gegen  die  psycho- 
physische  Causalität  schliefslich  nur  ein  Mifsverständnifs  zum  Grunde. 
Die  Unvergleichlichkeit  der  beiden  Welten  sei  nicht  gegeben,  sondern  von 
der  Naturwissenschaft,  welche  alles  Qualitative  auf  Quantitatives  zurück- 
führt, künstlich  hergestellt  worden;  achtet  man,  statt  auf  die  Abstractions- 
producte  der  mechanischen  Naturbetrachtung,  auf  die  ursprünglichen  Er- 
fahrungsdaten, so  vermischen  sich  die  beiden  Gebiete,  und  steht  einer 
Wechselwirkung  zwischen  denselben  nichts  mehr  im  Wege.  Hiergegen  ist 
zu  bemerken,  dafs  doch  immer  der  Unterschied  zwischen  einer  directen 
:  psychischen)  und  einer  blos  abgespiegelten  (physischen)  Causalität  bestehen 
bleibt,  und  dafs  dieser  Unterschied  genügt,  um  die  Forderung  zweier  parallel 
verlaufender  und  sich  nirgends  vermischender  Erscheinungsreihen  zu  be- 
gründen. Des  weiteren  findet  Rickert  einen  Widerspruch  in  dem  Gedanken, 
dafs  die  qualitativ  gleichartige  Reihe  der  (mechanisch  gedachten)  Natur- 
erscheinungen, und  die  qualitativ  verschiedenartige  Reihe  der  psychischen 
Erscheinungen  einander  parallel  verlaufen  sollten;  ich  antworte,  dafs  jene 
erstere  Reihe  nur  aus  den  möglichen  Wirkungen  realer  Processe  auf  Einen 
bestimmten  Sinn  (den  Bewegungssinn)  besteht,  und  kraft  der  Eigenart 
dieses  Sinnes  nothwendig  eine  gewisse  Gleichartigkeit  aufweisen  mufs.  — 
Die  Schrift  Erhabdt's  richtet  sich  gegen  den  von  Paulsen  und  von  mir 
vertretenen  idealistischen  Parallelismus.  Allerdings  giebt  der  Verf.  zu,  was 
ich  in  meinem  Parallelismusartikel  vermuthet  hatte,  dafs  seine  Wechsel- 
wirkungstheorie von  Paulsen*s  und  meiner  Parallelismuslehre  gar  nicht  so 
verschieden  sei  (S.  10);  er  versichert  jedoch,  dafs  diese  Lehre  kein  rechter 
Parallelismus  sei,  und  dafs  sie  voll  grober  Inconsequenzen  und  principieller 
Unklarheiten  stecke.  Was  den  ersteren  Punkt  betrifft,  so  glaube  ich  nach 
wie  vor,  dafs  eine  Lehre,  welche  die  Nothwendigkeit  begründet,  das  Wirk- 
liche in  zwei  parallele,  in  sich  geschlossene  Reihen  gesetzmäfsig  geordnet 
zu  denken,  Parallelismus  zu  heifsen  verdient;  ich  kann  aber  diese  rein 
terminologische  Frage  um  so  eher  auf  sich  beruhen  lassen,  als  auch  Anti- 
parallelisten  die  Annahme  einer  geschlossenen  Naturcausalität  als  Criterium 
der  parallel  istischen  Auffassung  anerkennen  (Wentscher  110),  und  selbst 
Ebhabdt  auf  Grund  seiner  Annäherung  an  dieselbe  des  Uebertritts  zum 
Parallelismus  beschuldigen  (Busse  110).  Was  aber  den  zweiten  Punkt  be- 
trifft, so  entspringen  die  vermeintlichen  Inconsequenzen  einfach  aus  der 
wie  es  scheint  unüberwindlichen  Neigung  Erhardt*s,  Paclsen's  und  meinen 
Parallel ismus  mit  Bruchstücken  aus  älteren,  besonders  spinozistischen  Auf- 


154  LiteraturbeHcht. 

iassungen  zu  vermischen;  er  ist  eben  seiner  besseren  Einsicht  so  sicher, 
dafs  er  sich  nicht  die  Mühe  nimmt,  sich  in  die  von  ihm  bekämpften  Lehren 
zuerst  hineinzudenken.  So  glaubt  er  denn  einen  entscheidenden  Streich 
zu  führen,  indem  er  ausführlich  auseinandersetzt,  dafs  Erscheinungen  als 
solche  unter  sich  nicht  in  causaler  Beziehung  stehen  können,  und  daraus 
die  Unmöglichkeit  einer  mechanischen  Naturerklärung  auf  idealistischem 
Standpunkte  ableitet  (23—33).  Anstatt  nun  ohne  Weiteres  anzunehmen, 
dafs  so  Naheliegendes  dem  Gegner  verborgen  geblieben  sei,  wäre  es  jeden- 
falls vorsichtiger  gewesen,  zuerst  einmal  nachzulesen,  was  dieser  Gegner 
eigentlich  sagt;  hätte  der  Verfasser  dies  gethan,  so  würde  er  gefunden 
haben,  dafs  Paulsen  (an  der  von  Erhardt  S.  27  citirten  Stelle; 
ausdrücklich  das  hier  gemeinte  Erldären  als  „in  einen  gesetzmäfsigeu 
Zusammenhang  einreihen'^  bestimmt,  während  ich,  kaum  weniger  deutlich, 
S.  99  meines  Artikels  von  einer  „Pseudocausalität"  gesprochen  habe.  Wir 
beide  haben  also  einfach  gesagt,  dafs  die  physikalischen  Erscheinungen, 
indem  sie  zu  den  verursachenden  realen  Processen  in  einer  bestimmten 
functionellen  Beziehung  stehen,  ähnlich  wie  diese  eine  feste  Gesetzmäfsig- 
keit  erkennen  lassen  müssen;  und  wenn  wir  hin  und  wieder  diese  Gesetz* 
mäfsigkeit  auch  Causalität  genannt  haben,  so  meint  E.  selbst,  dafs  dieses 
in  Rücksicht  auf  die  Bequemlichkeit  des  Sprachgebrauchs  nicht  wohl  ver- 
mieden werden  kann  (S.  31).  Wozu  dann  aber  der  Lärm  ?  —  Ein  sachlicher 
Differenzpunkt  zwischen  Erhardt  und  mir  liegt,  soweit  ich  sehe,  nur  in 
Beiner  Ansicht,  dafs  zwar  die  psychischen  Processe  der  primären,  die  Ge- 
hirnerscheinungen der  secundären  Keihe  angehören,  jedoch  diese  nicht  die 
Erscheinung  jener  seien;  vielmehr  bleibe  das  Psychische  ohne  Vertretung 
in  der  Erscheinungswelt.  Zur  Begründung  dieser  Ansicht  wird  nur  auf  die 
Thatsache  des  Todes  hingewiesen,  indem  hier  „auf  irgend  eine  Weise  die 
Seele  aus  dem  Körper  verschwindet,  während  dieser  selbst  noch  weiter 
existirt"  (S.  13) ;  offenbar  wird  hier  aber  vorausgesetzt  was  eben  zu  beweisen 
wäre,  dafs  nämlich  der  todte  Körper  nicht  mehr  die  Erscheinung  irgend- 
welcher psychischer  Processe  ist.  Im  Allgemeinen  ist  noch  zu  bemerken, 
dafs  selbstverständlich  die  abstracte  Möglichkeit  realer  Processe,  denen 
keine  sinnliche  Erscheinung  entspricht,  unbedingt  zuzugeben  ist;  dafs  je- 
doch das  thatsächliche  Vorkommen  solcher  Processe  sofort  einen  Bruch  in 
der  Gesetzmäfsigkeit  der  Natur  veranlassen  müfste,  welchen  anzunehmen 
wir  durch  nichts  genöthigt  werden,  und  welcher  mit  der  früheren,  jetzt 
wiederholten  Aeufserung  Erhardt's:  „für  die  äufsere  Betrachtung  verhält 
sich  die  Sache  ganz  so,  wie  der  Materialismus  und  der  psychophysische 
Parallelismus  behaupten"  (S.  37)  in  schroffem  Widerspruch  stünde.  Warum 
schliefslich  Erhardt,  während  er  in  oben  angedeuteter  Weise  das  begriff- 
liche Material  zur  Aufklärung  der  stets  enger  sich  erweisenden  Beziehung 
zwischen  Gehirn  und  Bewufstsein  fertig  beisammen  hat,  dieses  Material 
unverwendet  läfst,  und  von  letzten,  als  solche  hinzunehmenden,  ihrer  inneren 
Möglichkeit  nach  unbegreiflichen  Thatsachen  redet,  ist  mir  durchaus 
räthselhaft.  Heymans  (Groningen). 


Literaiurbericht.  155 

David  Irons.    The  Primary  Emotions.    Phüosophical  Review  6  (6),  626—645.   1897. 
H.  M.  Stanley.    Primary  Emotions.    Ebenda  7  (3),  294—298.    1898. 
David  Ibons.    Primary  Emotions.    Ebenda  7  (3),  298—299.    1898. 

Um  die  primären  Formen  des  Affectes  zu  finden,  müBsen  wir  die  Zu- 
stände streng  von  vorhergehenden  oder  folgenden  Begleiterscheinungen 
trennen.  Es  gieht  so  Totalaffecte,  hei  denen  sich  die  Componenten  gar 
nicht  mehr  finden  lassen,  man  kann  nur  darauf  ausgehen,  einige  einfache 
Affecte  durch  Selhstheobachtung  zu  finden.  Afiecte  stellen  stets  Beaction 
gegen  etwas  dar.  So  z.  B.  unterscheidet  sich  der  Affect  des  Ünzufrieden- 
seins  mit  Jemand  etwa  vom  Leid,  das  ein  Gefühl  ist,  das  sich  auf  nichts 
Bestimmtes  zu  richten  braucht.  Der  Affect  kann  nicht  in  Intellect  und 
Willen  aufgelöst  werden,  er  ist  eine  „Gefühlshaltung"  für  sich.  So  findet 
Ibons  folgende  primäre  Affecte :  Befriedigt — Unbefriedigtsein,  Zorn,  Furcht, 
Neigung — Abneigung,  Widerstreben,  Verachtung  —  Bewunderung.  Jeder 
dieser  Affecte  entsteht  unter  besonderen  Bedingungen,  hat  seine  be- 
sonderen Functionen  und  ist  von  allen  anderen  qualitativ  verschieden. 

Ob  man  diesen  Standpunkt  theilt  oder  nicht,  man  mufs  zugeben,  dafs 
Stanley  ihn  verkennt,  wenn  er  einwendet,  dafs  diese  Affecte  nicht  primär 
im  biogenetischen  Sinne  sind  und  als  solche  Furcht,  Zorn,  Begier  anführt. 
Daneben  führt  er  mit  Recht  an,  dafs  die  Affecte  als  primäre  insofern  schon 
nicht  anzusehen  sind,  als  sie  nicht  zu  secundären  Verbindungen  sich  ver- 
einigen. Irons  antwortet  ihm,  er  habe  nur  behauptet,  dafs  diese  Affecte 
primär  insofern  seien,  als  sich  andere  primäre  Affecte  oder  Gefühle  in 
ihnen  nicht  mehr  durch  Analyse  nachweisen  liefsen.  Auf  genetische 
Probleme  sei  er  nicht  eingegangen,  nur  auf  Beobachtung  des  entwickelten 
Bewufstseins.  Bbahn  (Leipzig).* 

H.  Beboson.    Le  rire.    Essai  snr  la  signiflcation  da  comiqae.    Paris,  Alcan 

1900.  204  S. 
Nach  dem  Verf.  dieses  geistreichen  Buches  liegt  das  Wesen  der 
Komik  darin,  dafs  eine  menschliche  Lebensäufserung  als  etwas  Mechani- 
sches, Automatisches  erscheint,  dadurch  eine  mangelhafte  Anpassung  an 
die  Umgebung  erkennen  läfst,  und  eine  Beaction  von  Seiten  der  Gesell- 
schaft, nämlich  eben  das  Lachen,  hervorruft.  Jener  Eindruck  des  Mechani- 
schen und  Automatischen  entstehe  beispielsweise  beim  thatsächlichen  Fallen 
und  beim  figürlichen  „Hereinfallen",  bei  der  Zerstreutheit,  bei  körperlichen 
Gebrechen,  welche  an  eine  angewohnte  verkehrte  Haltung  denken  lassen, 
bei  regelmäfsig  sich  wiederholenden  Gesten  u.  s.  w. ;  sodann,  in  abgeleiteter 
Weise,  überall  wo  dem  Lebendigen  ein  Mechanisches  aufgeklebt  ist,  also 
bei  Allem,  was  als  Verkappung  erscheint  (schwarze  Farbe  des  Negers,  Ver- 
künstlichung  der  Natur,  sociale  Ceremonien,  bureaukratischer  Formalismus), 
sowie  dort,  wo  das  Körperliche  das  Seelische,  die  Form  das  Wesen,  der 
Buchstabe  den  Geist  tiberwiegt.  Für  die  Gebiete  der  Situationskomik  und 
des  Witzes  unterscheidet  der  Verf.  drei  untergeordnete  Principien :  erstens 
dasjenige  der  Wiederholung  gleicher  Situationen,  bezw.  der  Umsetzung  eines 
Gedankens  in  eine  andere  Tonart  (Parodie,  Uebertreibung,  Ironie,  Humor, 
das  Heroisch-Komische);  sodann  dasjenige  der  Umkehrung  gegebener  Ver- 
hältnisse (betrogener  Betrüger)    oder  vorliegender  Sätze;  schliefslich  das- 


156  Litern  tnrbericht. 

jenige  der  Interferenz  verschiedener  Reihen  von  Ereignissen  (Mifsverständ- 
nisse)  oder  von  Gedanken  (Wortspiele);  jedes  derselben  versucht  er  auf 
das  Hauptprincip  der  Mechanisirung  des  Lebendigen  zurückzuführen.  Alle 
Charakterkomik  endlich  beruhe  darauf,  dafs  die  betreffenden  Personen 
automatisch  ihren  Weg  gehen,  ohne  mit  der  Umgebung  Fühlung  zu  be- 
halten; wodurch  die  typischen  Gestalten  entstehen,  welche  die  Komödie 
wiederzugeben  versucht.  —  Das  Buch  ist  reich  an  interessanten  Einzel- 
heiten ;  die  Theorie  des  Verf .'s  freilich  scheint  mir  nur  auf  einen  Theil  der 
vorliegenden  Thatsachen  zu  passen,  und  sofern  dies  der  Fall  ist,  sich  ohne 
Schwierigkeit  der  Lipps'schen  Theorie  unterordnen  zu  lassen. 

Heymans  (Groningen). 

K.  Ueberhobst.    Das  Komische.    II.    Leipzig,  Wigand,  1900.    824  S. 

Mit  Bezugnahme  auf  meine  Ankündigung  des  1.  Bandes  des  voi^ 
liegenden  W^erkes  in  dieser  ZdUchrift  (14,  156)  glaube  ich  mich  auf  die  Mit- 
theilung beschränken  zu  dürfen,  dafs  in  diesem  2.  Bande  Erörterungen 
über  das  Fälschlich-Komische,  über  besondere  Erscheinungen  des  Komischen 
und  über  Witz,  Spott  und  Scherz,  sowie  Nachträge  zur  Lehre  vom  Wirklich- 
Komischen,  enthalten  sind.  Heymans  (Groningen). 

Stanley  Hall.    A  Study  of  Anger.    Amer.  Journ.  10  (4),  516—591.    1899. 

In  vorliegender  Arbeit  ist  die  statistische  Methode  auf  die  Psychologie 
des  Zornes  und  der  verwandten  Affecte  angewendet  worden.  Nachdem 
Verf.  diesen  Gegenstand  „viele  Jahre  mit  wachsender  Mifsbefriedigung" 
studirt  hatte,  ohne  dafs  jedoch  in  seinem  einleitenden  Resum^  zahlreicher 
fremder  Theorien  kritische  Bemerkungen  enthalten  wären,  versandte  er 
endlich  900  Fragebogen  mit  10  Unterfragen  über  Synonymik,  Ursachen^ 
Ausdrucksbewegungen,  Intensität,  Grad  der  Selbstbeherrschung,  Einflufs  des 
Temperamentes,  Eeaction,  Behandlungsweise  u.  A.  und  erhielt  nun  von 
Eltern,  Lehrern,  etc.  2184  Berichte  (theils  eigene  Beobachtungen,  theils 
Reminiscenzen  und  Mittheilungen  Dritter),  auf  deren  Verarbeitung  er  im 
Bewufstsein  der  gebotenen  Vorsicht  mit  seinen  Mitarbeitern  vier  volle 
Jahre  verwendet  hat.  Der  Inhalt  ist  nun  nach  den  bereits  im  Fragebogen 
erwähnten  Gesichtspunkten  geordnet  und  mit  zahlreichen  wörtlichen  Be- 
legen versehen.  So  vollständig  und  werthvoU  diese  sorgfältige  Zusammen- 
stellung sein  mag,  wesentlich  Neues  konnte  nicht  zu  Tage  gefördert  werden. 
Abgesehen  von  der  experimentellen  Behandlung,  fehlt  es  eben  in  der  Ge- 
fühlspsychologie vor  Allem  weniger  an  Material,  als  an  dessen  psychologi- 
scher Verarbeitung,  womöglich  seitens  der  erlebenden  Person  selbst 
Hierin  läfst  die  Studie  jedoch  ebenfalls  fast  Alles  noch  zu  thun  übrig, 
worüber  auch  einzelne  entwickelungsgeschichtliche  Ideen,  wie  die  Ableitung 
des  Geiferns  im  Zorn  von  der  Einleitung  des  Verschlingens,  d.  h.  der  Ueber- 
ziehung  des  erbeuteten  Thieres  mit  Speichel,  und  gelegentliche  ethische 
und  pädagogische  Reflexionen  nicht  hinweghelfen.  Insbesondere  bleibt  die 
Anfangs  erregte  Hoffnung  unerfüllt,  dafs  an  der  Hand  des  Materiales 
Stellung  zu  den  hen'schenden  Theorien  genommen  werde,  insbesondere  zur 
jAMES-LANGE'schen  Theorie,  deren  hemmenden  Einflufs  für  die  gesunde  Ent- 
wickelung   der    Gefühlspsychologie   Verf.    betont.     Ohne    organischen  Zu- 


Literaturbericht  157 

«ammenhang  zum  Vorhergehenden  wird  nur  am  Schlüsse  jene  Theorie  ein- 
fach für  unhaltbar  erklärt,  und  die  physiologische  Grundlage  des  GefühloH 
in  centraleren  Vorgängen  erkannt.  Mit  Sutherland  wird  die  Basis  der 
GefQhle  in  dem  sympathischen  Systeme  gesucht,  wonach  sich  dieses  zum 
cerebro-spinalen  Systeme  verhalte,  wie  die  emotionale  Seite  zum  Intellect. 
Der  Entwickelungsgeschichte  entsprechend  sei  dann  auch  „das  Gefühl  älter 
als  der  Wille  und  dieser  älter  als  der  Intellect."  Wirtu  (Leipzig). 

K.  MöBius.    Ueber  die  Grandlagen  der  ästhetischen  Benrtheiliing  der  Sänge- 

thiere.    Sitz.-Ber.  d.  kgl.  preufs.  Akad.  d,  Wiss.  zu  Berlin j  Phygik.-math.  Cl,j 

15.  März  1900.  164—182. 
M.,  der  schon  1895  einen  Aufsatz  über  die  ästhetische  Betrachtung 
der  Thiere  veröffentlicht  hat,  giebt  hier  eine  kurze  Darstellung  der  bei  den 
verschiedenen  Arten  der  Säugethiere  hervortretenden  ästhetischen  Vorzüge 
und  Mängel.  Die  hauptsächliche  Grundlage  für  eine  solche  Beurtheilung 
findet  er  in  der  Gliederung  des  Körpers.  Die  Schönheit  beruht  aber 
dabei  nicht  auf  mathematisch  zu  formulirenden  Gesetzen  (gegen  die  Ueber- 
schätzung  des  goldenen  Schnittes),  noch  fällt  sie  ohne  Weiteres  mit  der 
biologischen  Angepafstheit  („erhaltungsmäfsiger  Bau^)  zusammen.  Es  kommt 
vielmehr  in  erster  Linie  darauf  an,  dafs  in  Form,  Haltung  und  Bewegung 
der  Sieg  der  Kraft  oder  Gewandtheit  über  die  Schwere  der 
Körpermasse  hervortritt:  je  mehr  dies  der  Fall  ist,  desto  schöner  sieht 
das  Thier  aus.  Der  Färbung  scheint  M.  bei  den  Säugethieren  eine  weniger 
grofse  Bedeutung  beizumessen,  was  wohl  im  Ganzen  auch  zutrifft.  Ab- 
gesehen von  dem  Eindruck  der  Kraft  und  Gewandtheit  wird  der  des 
seelischen  Lebens  als  wichtig  für  die  Beurtheilung  erwähnt.  —  Hieran 
schliefst  sich  aber  noch  ein  weiteres  Princip,  das  vom  Verf.  besonders  in 
den  Vordergrund  gestellt  wird:  wir  legen  den  Maafsstab  dessen  an,  was 
wir  von  dem  häufigen  Anblick  unserer  Hausthiere  (sowie  der  menschlichen 
Gestalt)  her  gewohnt  sind:  unsere  ästhetischen  Ürtheile  über  Säugethiere 
richten  sich  unwillkürlich  nach  den  „Musterbildern",  die  sich  in  uns  durch 
häufige  Erfahrung  entwickelt  haben.  W^enn  wir  die  Giraffe  häfslich  finden, 
so  wirkt  dabei  das  durch  Gewohnheit  entstandene  Musterbild  des  Pferdes 
in  hervorragendem  Maafse  mit.  Ebenso  erklärt  es  sich,  dafs  wir  bei  dem 
menschenähnlichen  Mandrill  die  lebhafte  Färbung  des  Gesichtes  abscheu- 
lich finden,  während  uns  dieselbe  Erscheinung  im  Reiche  der  Vögel  nicht 
mifsf allen  würde.  —  Es  wäre  interessant,  näher  zu  untersuchen,  wie  weit 
dieses  Princip  der  Gewohnheit  den  sinnlichen  Factoren  ästhetischer  Wohl- 
gefälligkeit entgegenarbeiten  kann.  K.  Gboos  (Basel). 


George  £.  Partbidoe.    Experiments  npon  the  Gontrol  of  the  Reflex  Winlc. 

{Fsychol.  Lahor,  of  Clark  Univ.  17.)    Amer,  Journ.  11  (2),  244—250.    1900. 

Der  Grad  der  Beherrschung  des  reflectorischen  Lidschlages  wurde  in 
der  Weise  zu  messen  versucht,  dafs  vor  das  Antlitz  der  Versuchsperson 
eine  Glasplatte  gesetzt  wurde,  an  welche  der  Experimentator  einen  Hammer 
von  rückwärts  so  oft  anschlagen  liefs,  bis  der  Lidschlufs  beim  Anschlag 


158  Literaturbericht 

unfehlbar  unterdrückt  werden  konnte.  Die  Versuche  an  Studenten  ergaben 
grofse  persönliche  Differenzen,  zeigten  eine  bessere  Beherrschung  nach 
Alkoholgenufs  und  bestätigten  im  Uebrigen  die  allgemeinen  Anschauungen 
über  die  günstigsten  Bedingungen.  Sodann  folgte  eine  Statistik  über 
ö84  Knaben  und  557  Mädchen  im  Alter  von  5—15  Jahren.  Die  Methode 
war  dabei  insofern  abgeändert,  als  die  Entfernung  der  Glasplatte  nach  einer 
bestimmten  Anzahl  vergeblicher  Versuche  vergröfsert  wurde.  Es  zeigte 
sich  der  bekannte  Fortschritt  mit  dem  Alter,  eine  etwas  gröfsere  Leistungs- 
fähigkeit der  Knaben,  keine  nähere  Beziehung  zur  sonstigen  Qualification 
und  bei  den  Mädchen  auch  keine  Beziehung  zu  notorischer  Nervosität, 
während  bei  den  Knaben  in  letzterem  Falle  eine  geringere  Beherrschung 
vorhanden  zu  sein  schien.  Wirth  (Leipzig). 

H.  S.  KüBTis.    Aatomatic  Hovements  of  the  Larynz.    (Psychol.  Labor,  of  Clark 

Univ.  15.)  Amer.  Joum.  11  (2),  237—239.  1900. 
Von  den  Ergebnissen  Hansen's  und  Lehmann*s  über  unwillkürlichea 
Flüstern  ( Wundfs  Phüos.  Studien  11)  ausgehend,  läfet  Verf.  die  unwillkür- 
lichen Articulationsbewegungen  des  Kehlkopfes  durch  eine  dem  Sphygmo- 
graphen  nachgebildete  Vorrichtung  registriren,  deren  Justirung  allerdings 
nach  Angabe  des  Verf. 's  selbst  nicht  immer  zuverlässig  war.  Der  Nach- 
weis jener  Bewegungen  gelang  bei  15  geeigneten  Personen  durch  Vergleich 
der  Curve,  die  beim  lautlosen  Keproduciren  von  Gedichten  etc.  abgenommen 
wurde,  mit  der  entsprechenden  Flüstercurve  einerseits  und  der  Normal- 
curve  andererseits.  Wirth  (Leipzig). 

F.  W.  Kaedu^o.  Ueber  GeläaUgkeitsantersachangen  oder  Feststeliang  der 
Schreibflüchtigkeit  der  Schriftzeichen.  I  u.  II.  Steglitz  bei  Berlin.  Selbst- 
verlag.   1899.    29  u.  54  S. 

Die  vorliegenden  Hefte  gestatten  einen  Einblick  in  die  wissenschaft- 
liche Arbeit  verschiedener  Stenographenvereine,  deren  Ziel  die  Aufstellung 
einer  Einheitsstenographie  ist.  Neben  Anhängern  des  Einigungs- 
systems Stolze-Schret  erörtern  Stenographen  anderer  Systeme  gemeinsam 
Fragen  von  weittragender  Bedeutung  und  die  Discussion  zeigt,  dafs  hier 
nicht  nur  äufserlich  die  Apparate,  sondern  auch  Sorgfalt  und  Methode  von 
der  experimentellen  Psychologie  entlehnt  sind. 

Grundlegende  Arbeiten  haben  seit  16  Jahren  Dr.  Nitsche,  Dr.  Deein- 
HÖFER,  BcccoLA,  FowLER,  Serini,  Faülmann,  Dr.  A.  und  F.  VON  KüNOwsKi  ge- 
liefert. Das  1.  Heft  Kaedinq's,  das  den  Entwurf  zu  einem  „Arbeitsplan  für 
Zeitmessung  der  Schrift"  enthält,  hat  eine  Reihe  von  Recensionen  der 
darin  enthaltenen  Vorschläge  zur  Folge  gehabt,  deren  Verfasser  Mager, 
Dr.  Brauns,   Dr.  Fleischer,   Dr.  v.  Kdnowski,  Matschenz,  Mosbach,  Roller, 

SCHICEENBERG,   PfAÜ,    ULLRICH,    Dr.   ClEMENS,   BenTER,   StRAHLENDORFP,    FoRWICK 

und  Dakms  sind.  Sämmtliche  zum  Theil  sehr  gründliche  Erwiderungen 
hat  Kaeding  im  2.  Hefte  zusammengestellt  und  neue  Fragestellungen  daran 
angeknüpft. 

In  der  Discussion  handelt  es  sich  um  folgende  Probleme:  1.  Wie  oft 
kommt  unter  einer  bestimmten  Silbenzahl  ein  Wort,  eine  Silbe,  ein  Laut  vor? 
(Häufigkeitsuntersuchungen.)     2.    Da    den    häufigeren    Lauten    diejenigen 


Literatu7'bericht.  159 

Schriftzeichen  zugewiesen  werden  sollen,  die  am  schnellsten  herzustellen 
and  eine  möglichst  geringe  Veränderung  der  Schreibrichtung  erheischen, 
also  die  gröfste  „Schreibflüchtigkeit"  besitzen,  so  bedürfen  die  Schriftzeichen 
einer  Untersuchung.  Es  ist  zunächst  eine  geordnete  Nachweisung  der  zur 
Verwendung  für  stenographische  Zwecke  vorzugsweise  geeigneten  Formen 
aufzustellen.  Die  Herstellungsdauer  solcher  Zeichen  ist  von  gewandten 
Stenographen  beliebiger  Systeme  zu  ermitteln,  indem  sie  während  16  See. 
diese  einzelnen  Zeichen  oder  ihre  Verbindungen  möglichst  oft  schreiben. 
Da  zur  Berechnung  der  Schreibflüchtigkeit  eine  Messung  der  von  der 
Schreibfeder  zurückgelegten  Weglängen  nöthig  ist,  werden  die  Zeichen 
nach  photographischer  Vergröfserung  mit  einem  Cyclostyl  ausgemessen. 
Besondere  Schwierigkeiten  macht  die  Frage,  in  welcher  Weise  die  Pausen 
zwischen  den  Wörtern  verrechnet  werden  sollen.  Die  bei  den  üebungen 
auftretende  Ermüdung  und  Erregung  übt  gerade  auf  diese  besonderen  Ein- 
flufs  aus.  Zur  Feststellung  der  „wahren  Herstellungsdauer  der  Zeichen*' 
und  zur  Bestimmung  des  Zeitaufwandes  beim  Absetzen  haben  die  in  der 
Psychologie  gebräuchlichen  registrirenden  Chronoskope  in  Verbindung  mit 
der  EnisoN'schen  Feder  mit  wechselndem  Erfolge  Verwendung  gefunden. 
Mit  Spannungsmeasern  nach  Fick,  Bkbmstein,  Gr£hant  und  Kraepblin  will 
man  die  Eraftgröfsen  bestimmen,  welche  die  Schreibflüchtigkeit  beeinflussen. 
Auf  27  lithographischen  Tafeln  sind  die  bisher  ausgeführten  Messungen 
zusammengestellt.  Pappenheim  (Gr.-Lichterfelde). 

EsKuin)  B.  HcBT.  Oa  the  Psycbolog^y  aad  Physiology  of  ReadiBg.  Am.  Joum. 
U  (3),  283—302.  1900. 
Verf.  sucht  den  ganzen  psychophysiologischen  Vorgang  des  Lesens 
nach  seinen  verschiedenen  Seiten  hin  eTi>erimentell  zu  analysiren.  Der 
vorliegende  Abschnitt,  dem  schon  im  Jahre  1898  eine  Arbeit  auf  diesem 
Gebiete  vorausging,  befafst  sich  mehr  mit  der  Feststellung  der  einzelnen 
äulseren  Erscheinungen,  d.  h.  mit  dem  umfang,  der  Geschwindigkeit  und 
Reactionszeit  der  Augenbewegungen,  der  Zahl  und  Dauer  der  Lesepausen, 
sowie  mit  der  Lage  und  Ausdehnung  des  „Lesefeldes".  In  einem  zweiten 
Artikel  soll  dann  später  eine  allgemeinere  Theorie  des  Lesens  nachfolgen. 
Die  Augenbewegungen  wurden  durch  die  bereits  hinreichend  bekannte 
üebertragung  unmittelbar  auf  einem  Kymographion  registrirt;  dabei  waren 
diesmal  der  Schreibhebel  und  die  Trommel  in  einen  secundären  Stromkreis 
eingeschaltet,  der  durch  eine  Stimmgabelunterbrechung  im  primären  Strom- 
kreis in  Intervallen  von  6,8  e  auf  der  bemfsten  Schreibfläche  selbst  eine 
gut  sichtbare  Fnnken-Zeitregistrirung  lieferte.  Die  Ausdehnung  der  Be- 
wegung zwischen  den  Lesepansen  zeigte  sich  sehr  variabel,  dagegen  ihre 
Dauer  annähernd  constant  und  relativ  nur  wenig  kleiner  als  die  ganze  zur 
neuen  Zeile  ausholende  Rflckwärt^bewegung.  Die  Beaction  auf  einen  peri- 
pher gebotenen  Beiz  durch  Angenbewegungen ,  welche  diesmal  ebenfalls 
unmittelbar  durch  Combination  der  Registrirvorrichtung  mit  dem  Hipp'schen 
Chronoskop  gemessen  wurde,  scheint  allerdings  ebenso  lange  zu  währen 
wie  die  ganze  mittlere  Lesepanse,  die  sich  aus  der  ebenfalls  bekannten 
Dauer  eines  ganzen  Curvenzuges  berechnen  liefJs.  Doch  waren  die  Versuche 
nicht  bis  zum  Maximom  der  Einübong  fortgeführt.    Die  Ausdehnung  des 


n 


160  Litc^'aturhericht  ^ 

^ Lesefeldes''  wurde  eodann  durch  successive  Darbietung  eines  meiatentheils 
zu^mmenhängenden  Stoffes  in  Streifen  von  je  1,75  bis  äu  je  4  cm  im 
CATTELL'schen  Fallapparat  mit  15  c  Expositionszeit  festzustellen  gesucht. 
Das  wichtigste  Ergebnifs  sind  hier  die  individuell  und  temporär  variablen 
Assymmetrien  des  Feldes  zum  Fixationspunkt.  Es  fragt  sich  jetzt  nur,  in 
wie  weit  dieselben  einer  zufälligen  Excentricität  des  äufoeren  oder  „inneren" 
Blickpunktes  im  Momente  der  Exposition  oder  einer  Wanderung  des 
„inneren ''  Blickpunktes  während  der  Exposition  selbst  zuzuschreiben  sind. 

WiRTH  (Leipzig). 

G.  Flatau.    Ueber  psychische  Abnormitäten  bei  an  Yeitstanx  leidenden  Schil- 

kindern.  Zeitschr.  f.  pädag.  Psychol.  1  (2),  85—88.  1899. 
Fl.  giebt  eine  für  Pädagogen  bestimmte  Darstellung  desVeitstauEes 
bei  Kindern.  Er  schildert  besondex*s  den  Gemüthszustand  während  der 
Erkrankung,  die  selbst  oft  aus  Gemüthsbewegungen  entsteht.  „Sobald  das 
Leiden  richtig  erkannt  ist,  mufs  es  das  Erste  sein,  jede  Gelegenheit  vx 
psychischen  Erregungen  zu  beseitigen."  W.  Stkrn  (Breslau). 

J.  W.  Slauohter.   Distnrbances  of  Äpperception  in  Insanity.   Afner.  Joum.  11 

(3),  303-311.  1900. 
Verf.  lenkt  die  Aufmerksamkeit  auf  einige  der  bisherigen  Versuche, 
welche  zur  engeren  Angliederung  der  Psychopathologie  an  die  Psychologie 
des  normalen  Individuums  gemacht  wurden,  und  will  selbst  einige  Finger 
zeige  hierfür  geben.  Von  den  STOux'schen  Gedankengängen  ausgehend, 
nimmt  er  die  „Äpperception"  in  dem  weitesten  Sinne,  wonach  sie  alle, 
auch  die  untersten,  psychischen  Gestaltungsvorgänge  wie  in  einem  „hier- 
archischen" System  umfasse,  dessen  Spitze  das  judgment  bilde.  Alle 
Geistesstörungen  zeigen  sich  schliefslich  in  solchen  oberflächlicher  oder 
tiefer  begründeten  Störungen  des  judgment.  Am  genauesten  w^ird  dies  für 
die  hallucinatorische  Illusion  durchzuführen  gesucht,  die  als  „Assimilation^ 
an  die  subjective  Gesammt Verfassung  zum  alltäglichen  und  normalen 
Mangel  an  Objectivität  der  Auffassung  in  Analogie  gesetzt  wird. 

WiRTH  (Leipzig). 

Th.  Heller.    Ueber  Schwankungen  der  Sinnesschärfe  Schwachsinniger.    Zeit- 
schrift f.  päd.  Psycfiol  u.  Pathol.  2  (1),  190—192.    1900. 

Verf.  theilt  zwei  selbstbeobachtete  Fälle  von  Sinnesschwankungen 
schwachsinniger  Knaben  mit,  wobei  es  sich  um  zeitweise  rapide  Abnahme 
der  Sehschärfe,  resp.  der  Hörschärfe  während  des  Unterrichts  handelt. 
Aerztliche  Untersuchung  ergab  beide  Male  einen  vollkommen  normalen 
Befund  der  betreffenden  Organe.  Verf.  vermuthet,  dafs  hier  centrale  Er- 
müdung vorliegt,  die  im  Gegensatz  zur  geistigen  Ermüdung  Vollsinniger 
allein  die  Function  eines  einzigen  Sinnesorgans  zu  hemmen  scheint. 

W.  Stebk  (Breslau). 


Psychische  Vorgänge  und  psychische  Causalität. 

Von 

Th.  Lipps. 

Einleitung. 

Das  ursprünglich  „Psychische"  sind  die  Bewufstseinsinhalte  als 
solche,  d.  h.  die  Bewufstseinsinhalte,  die  oder  sofern  sie  als  „mein", 
als  mir  zugehörig,  als  durch  mich  bedingt  von  mir  unmittelbar 
erlebt  werden.  Diesem  ursprünglich  „Psychischen"  steht  gegen- 
über das  inrsprünglich  „Physische".  Dies  ist  gegeben  in  den- 
jenigen Bewufstseinsinhalten,  die  und  sofern  sie  als  objectiv 
wirklich,  d.  h.  hinsichtlich  ihres  Daseins  und  ihrer  Beschaffenheit 
als  nicht  durch  mich  bedingt,  als  von  mir  unabhängig,  als  „ohne 
mich",  kurz  als  „Nicht-Ich",  mir  umnittelbar  sich  darstellen. 

Diese  Scheidung  des  Psychischen  und  des  Physischen  ist  die 
ursprüngliche,  d.  h.  sie  ist  die  rein  phänomenologische.  Bei  ihr 
aber  bleibt  es  nicht.  Für  den  rein  phänomenologischen  Stand- 
pmikt  sind  auch  die  Hallucinationen  Empfindungen,  ihre  Inhalte 
Empfindungsinhalte;  sie  sind  also  auch,  für  eben  diesen  Stand- 
punkt, objectiv  wirklich  und  demnach  physisch.  Sie  werden 
aber  dann  als  nicht  physisch  erkannt.  Es  findet  sich  eben 
für  sie  in  der  realen  physischen  Welt  keine  Stelle.  Erfahrung 
zwingt,  sie  dem  Gebiet  des  rein  Psychischen  zuzuweisen. 

Damit  hat  nun  aber  das  Wort  „psychisch",  zugleich  mit  dem 
Worte  „physisch",  eine  vöUig  neue  Bedeutung  gewonnen,  näm- 
lich eine  solche,  die  nicht  mehr  auf  die  Phänomene  geht, 
sondern  den  realen  Grund  ihres  Daseins  betrifft.  Hallucinatio- 
nen sind,  obgleich  sie  als  physisch  erscheinen,  in  Wahrheit  rein 
psychisch,  d.  h.  sie  sind  ledigUch  Producte  —  des  Gehirns 
für  den  physiologisch-materialistischen  Standpunkt,  der  Psyche 
für  den  Standpunkt  des  Psychologen,  der  als  solcher  vom  Gehirn 

Zeitschrift  für  Psychologie  25.  11 


162  Th.  Lipps. 

nichts  weiTs,  im  Uebrigen  Grund  hat,  jenen  materialistischen 
Standpunkt  nicht  bUnd  sich  zu  eigen  zu  machen.  Jener  phäno- 
menologische Begriff  des  Psychischen  hatte  zum  Inhalt  die  un- 
mittelbar erlebte  Beziehung  zum  unmittelbar  erlebten  Ich.  Dieser 
Erkenntnifsbegriff  des  Psychischen  hat  zum  Inhalt  die  erkannte 
Beziehung  zum  erschlossenen  realen  Ich,  d.  h.  zur  Psyche, 
wenn  man  will,  zum  Gehirn. 

Das  Psychische  wird  auch  bezeichnet  als  das  „Subjective". 
Demgemäfs  hätte  ich  hier  ebensowohl  von  einem  Gegensatz  des 
Subjectivenim  phänomenologischen  Sinne,  und  des  Subjectiven 
im  Sinne  eines  realen  Thatbestandes  reden  können.  „Subjectiv^ 
ist  zunächst  das  dem  phänomenalen  Subject,  und  es  ist  dann 
das  dem  realen  Subjecte  Zugehörige.  Hallucinationen  sind  rein 
subjectiv  im  letzteren  Sinne.  Indem  die  Psychologie  sie  rein 
subjectiv  nennt,  hat  sie  also  ohne  Weiteres  den  Begiff  des 
realen  Subjects. 

Dieser  Begriff  besteht  nun  freilich  schon  vorher.  Das  reale 
Ich  oder  die  Psyche  ist  zunächst  dasjenige  Reale,  das  dem  un- 
mittelbar erlebten  Ich,  d.  h.  dem  in  jedem  Gefühl  erlebten  Ich, 
also  dem  Gefühls-Ich  oder  dem  Ichgefühl  zu  Grunde  gelegt 
wird.  Es  ist  dann  weiterhin  dasjenige,  das  den  Bewufstseins- 
inhalten  zu  Grunde  gelegt  wird,  die  und  soweit  sie  an  dies  Ich 
unmittelbar  gebunden  erscheinen.  Dieser  Begriff  des  realen  Ich 
oder  der  Psyche  erfährt  nun  aber  hier  eine  Bereicherung.  Die 
Psyche  ist  auch  das  Substrat  und  das  alleinige  Substrat  der 
Hallucinationen. 

Die  Psychologie  nun  will  nicht  blos  die  psychischen  Phä- 
nomene beschreiben,  sondern  sie  will  sie  auch  verständlich 
machen,  d.  h.  sie  will  sie  in  einen  lückenlosen  Causalzusammen- 
hang  einordnen.  Es  ist  Dasselbe,  wenn  ich  sage,  sie  will  die 
Gesetzmäfsigkeit  einsehen,  nach  welcher  sie  da  sind.  Die 
Psychologie  hat  hierin  ihre  eigentliche  Aufgabe. 

In  dieser  Aufgabe  stimmt  die  Psychologie  mit  der  Physik 
überein.  Nun  findet  die  Physik  die  gesuchte  Gesetzmäfsigkeit 
in  dem  unmittelbar  Gegebenen  nicht  vor.  Sie  mufs  ergänzen. 
Die  Atome,  der  Aether,  die  Aetherbewegungen  etc.  sind  solche 
Ergänzungen.  Schliefslich  ergänzt  sie  nicht  nur,  sondern  setzt 
eine  im  Einzelnen  ganz  anders  beschaffene  Welt  an  die  Stelle 
der  sinnlich  wahrgenommenen.  Die  Elemente  dieser  letzteren 
sind  „Zeichen"  —  des  zu  Grunde,  liegenden  physisch  Realen^ 


J 


Päychische  Vorgänge  und  paydiiacke  Causalität  163 

Wie  nun  verhält  es  sich  in  diesem  Punkte  mit  der  Psycho- 
logie? Darauf  ist  die  Antwort  theilweise  schon  gegeben.  Es 
steht  zunächst  fest,  imd  zwar,  ich  betone  dies,  unbedingt  und 
för  Jedermann,  dafs  die  Psychologie  der  Ergänzung  nicht  über- 
haupt entrathen  kann.  Die  Psyche  oder  das  Gehirn  ist  eine 
solche  Ergänzung;  das  Reale,  das  wir  so  nennen,  ist  im  Be- 
wuTstsemsleben  nicht  unmittelbar  mit  vorgefunden,  sondern  es 
ist  dazu  hinzugedacht.  Und  wir  können  gleich  näher  bestimmen : 
Diese  Psyche  ist  einmal,  wiederum  für  Jedermann,  eine  so  oder 
so  beanlagte,  organisirte,  disponirte.  Und  sie  trägt  zweitens 
in  sich  das  System  der  Gedächtnifsspuren.  Hiermit  haben  wir 
also  schon  zwei  Arten  jenseits  der  BewuTstseinsinhalte  liegender, 
also  realer  oder  unbewufster  Factoren  des  psychischen  Lebenszu- 
sammenhangs. Sie  sind  unbewuTst  in  dem  Sinne,  in  welchem 
alles  Reale  unbewuTst  ist,  in  dem  Sinne,  dafs  sie  zwar  gedacht, 
und  insofern  „Gegenstände"  des  Bewufstseins  werden  können, 
ihr  Dasein  aber  nicht  im  Dasein  für  mich  oder  für  mein  Be- 
wufstsein  besteht,  dafs  sie  also  da  sind,  gleichgültig  ob  ich  von 
ihnen  ein  BewuTstsein  habe  oder  nicht 

Endlich  zieht  die  Psychologie,  und  zwar  wiederum  allgemein, 
zur  Erklärung  des  Bewufstseinslebens  die  physiologischen  Reize 
herbei.  Sie  werden  speciell  dem  Dasein  der  Empfindungsinhalte 
zu  Grunde  gelegt.  Auch  diese  physiologischen  Reize  sind  im 
obigen  Sinne  reale  oder  unbewufste  Factoren. 

In  dreifacher  Weise  also  wird,  von  Jedermann,  zur  Erklärung 
des  Bewufstseinslebens  Unbewufstes  herangezogen.  In  dreifacher 
Weise  wird  demselben  ein  solches  zu  Grunde  gelegt. 

Jetzt  erhebt  sich  die  Frage:  Mufs  die  Psychologie,  um  das 
Bewufstseinsleben  zu  verstehen,  vielleicht  noch  Weiteres  ergänzend 
hinzudenken?  Setzt  am  Ende  auch  die  Psychologie,  indem  sie 
den  ursächhchen  Zusammenhang  des  psychischen  Lebens  denkend 
herstellt,  an  die  Stelle  der  BewuTstseinsinhalte  durchaus  etwas 
Anderes?  Besteht  vielleicht  der  ganze  Sinn  der  Psychologie 
darin,  eine  in  sich  gesetzmäTsige  reale  Welt  aufzubauen,  für 
welche  die  BewuTstseinsinhalte  und  ihr  Zusammenhang  nur 
Zeichen  oder  Symptome  sind? 

Gehirnvorgänge  und  psychische  Vorgänge. 

Was  ich  meine,  wird  am  leichtesten  deutlich,  wenn  ich  mich 

für  einen  Augenblick  auf  den  Standpunkt  des  physiologischen 

11* 


164  Th.  Lippe, 

Materialismus  stelle.  Für  ihn  sind  BewuTstseinsinhalte  Begleit- 
erscheinungen mechanischer  Gehimvorgänge.  Diese  liegen  jenen 
zu  Grunde  oder  jene  sind  an  diese  gebunden.  Und  damit  pflegt 
sich  die  Ueberzeugung  zu  verbinden,  es  bestehe  kein  directer 
Causalzusammenhang  zwischen  Bewufstseinsinhalten,  sondern 
jeder  solche  Causalzusammenhang  sei  durch  die  Gehimvorgänge 
vermittelt.  Scheine  etwa  ein  Bewufstseinsinhalt  a  einen  Bewufst- 
seinsinhalt  b  hervorzurufen,  so  sei  der  Sachverhalt  der :  Der 
Gehirnvorgang  J,  an  welchen  der  Bewufstseinsinhalt  a  gebunden 
ist,  ruft  den  Gehimvorgang  B  hervor,  an  welchen  b  gebunden 
ist,  und  damit  kommt  dann  auch  der  Bewufstseinsinhalt  b  zu 
Stande. 

Diese  Betrachtungsweise  eignen  wir  uns  nun  durchaus  nicht 
ohne  Weiteres  an.  Aber  das  Thatsächliche,  was  ihr  zu  Grunde 
liegt,  hat  natürlich  auch  für  uns  seine  volle  Bedeutung.  Auch 
wir  leugnen  nicht,  dafs  Bewufstseinsinhalte  an  materielle  (xehirn- 
vorgänge  gebunden  erscheinen.  Wir  wissen  nur  nicht  oder 
zweifeln,  ob  die  materiellen  Gehimvorgänge  das  den  Bewufst- 
seinsinhalten zu  Grunde  Liegende  seien  d.  h.  ob  mit  dem  Hinweis 
auf  diese  Gehirnvorgänge  das  Räthsel  des  Daseins  der  Bewufst- 
seinsinhalte diu*chaus  gelöst  sei.  Wir  entnehmen  der  Erkenntnils 
des  Physiologen  dies,  dafs  es  nicht  blos  ein  Substrat  der  Be- 
wufstseinsinhalte, sondern  dafs  es  auch,  in  diesem  Substrat,  Vor- 
gänge giebt,  und  dafs  nicht  nur  das  Dasein  jenes  Substrates, 
sondern  dafs  zugleich  das  Dasein  dieser  Vorgänge  für  das  Dasein 
der  Bewufstseinsinhalte  Bedingung  ist.  Wir  identificiren  nur 
nicht  ohne  Weiteres  diese  Vorgänge  mit  den  Gehimvorgängen, 
so  wie  wir  nicht  ohne  Weiteres  jenes  Substrat  mit  dem  Gehirn 
identificiren.  Sondern  wir  sehen  in  den  mechanischen  oder 
räumUchen  Vorgängen  im  Gehirn  dasjenige,  was  sie  zweifeUos 
zunächst  sind,  d.  h.  wir  sehen  darin  die  Weise,  wie  das,  was 
thatsächlich  in  uns  geschieht  oder  „vorgeht",  der  sinnUchen  Er- 
kenntnifs  eines  draufsen  stehenden  Beobachters  sich  darstellt 
Und  wir  lassen  zugleich  dahingestellt,  ob  dies  thatsächliche 
Geschehen  in  dem  Bilde  mechanischer  oder  räumlicher  Vorgänge, 
wie  es  der  draufsen  stehende  Beobachter  gewinnt,  sein  ganzes 
Wesen  kund  giebt. 

Und  schUefslich  fügen  wir  hinzu:  Gesetzt  auch,  es  bestände 
gar  kein  Zweifel  an  der  Identität  dessen,  was  in  oder  an  dem 
Substrat  des  psychischen  Lebens  vorgeht  und  den  Bewufstseins- 


Paychüche  Vorgäiige  und  psychische  Causalität.  135 

inhalten  zu  Grunde  liegt,  einerseits,  und  den  mechanischen 
Gehimvorgängen  andererseits,  so  würden  doch  jene  Vorgänge 
für  uns  nicht  Gehirn  Vorgänge  sein.  Sie  wären  für  uns  auch 
in  diesem  Falle  „psychische"  und  nur  psychische  Vorgänge. 
Sie  wären  dies  aus  dem  gleichen  Grunde,  aus  dem  das  Substrat 
der  Bewufstseinserscheinungen,  in  welchem  sie  stattfinden,  für 
uns  nicht  Gehirn  sondern  Psyche  oder  Seele  ist.  Der  Grund  ist 
einfach  der,  dafs  Psychologie  —  Psychologie  ist  und  nicht 
Physiologie. 

Giebt  es  nun  aber  für  uns  psychische  Vorgänge,  an  welche 
die  Bewufstseinsinhalte  gebunden  sind,  dann  hat  für  uns  auch 
weiter  jene  Anschauung  von  der  Natur  der  psychischen  C an- 
sah tat  Bedeutung.  Ein  Bewufstseinsinhalt  a  kann  auch  für  uns 
nicht  ohne  Weiteres  den  Bewufstseinsinhalt  b  ins  Dasein  rufen. 
Sondern  es  mufs  zunächst  der  dem  b  zu  Grunde  liegende 
psychische  Vorgang  ins  Dasein  gerufen  werden.  Sonst 
wäre  ja  eben  der  Bewufstseinsinhalt  thatsächlich  nicht  an  diesen 
Vorgang  gebunden.  Und  bedingen  sich  Bewufstseinsinhalte 
wechselseitig,  so  mufs  auch  dies  zunächst  ein  Sichbedingen  der 
psychischen  Vorgänge  sein,  das  nur  mittelbar  als  Sichbedingen 
der  Bewufstseinsinhalte  sich  darstellt.  Nun  ist  aber  der  psychische 
Lebenszusammenhang  ülGierall  ein  w^echselseitiges  Sichbedingen. 
Es  ist  also  der  psychische  Lebenszusammenhang  seiner  eigent- 
lichen Natur  nach  ein  Zusammenhang  der  psychischen  Vorgänge 
und  nur  mittelbar  ein  solcher  der  Bewufstseinsinhalte. 

Da  die  fraghchen  Vorgänge  reale  Vorgänge  sind,  also  solche, 
deren  Dasein  nicht  darin  besteht,  selbst  Bewufstseinsinhalte  zu 
sein,  so  können  wir  dies  auch  so  ausdrücken: 

Der  psychische  Lebenszusammenhang  ist  durchaus  ein  Zu- 
sammenhang des  Realen.  Es  ist  Dasselbe,  wenn  ich  sage :  Er  ist 
durchaus  ein  Zusammenhang  des  Unbewufsten. 

Psychische  Phänomene  und  realer  psychischer 

Zusammenhang. 

Dazu  nun  sind  wir  hier  gelangt  von  physiologischen  Ein- 
sichten her.  Aber  wir  bedürfen  dieses  Ausgangspunktes  nicht, 
um  zum  gleichen  Ziele  zu  gelangen. 

Wie  sonst,  so  interessirt  mich  auch  hier  zunächst  die  An- 
schauung des  naiven  Bewufstseins,  die  nie  grundlos  ist  Ich 
frage:    Wenn  ich  behaupte,  ein  Gesicht  erinnere  mich  an  einen 


166  Tk.  Upf. 

Bekannten,  hei&t  dies  nach  gemeiner  Anschauung,  das  Gesicht, 
dies  Wahrgenommene  oder  dies  Wahmehmungshild,  sei  die 
unmittelbare  Ursache  oder  auch  nur  die  unmittelbare  Theilursache 
für  das  Vorgestellte  oder  das  Yorstellungsbild  „mein  Bekannter*'  ? 
Meint  man,  der  eine  Bewufstseinsinhalt  lasse  den  anderen 
Bewufstseinsinhalt  unmittelbar  aus  sich  oder,  wenn  man 
lieber  will,  aus  dem  Nichts  entstehen? 

Ich  vermuthe.  Jedermann  wird  antworten :  Nicht  jener  Inhalt 
erzeugt  diesen  Inhalt,  sondern  die  Wahrnehmung  jenes  er- 
zeugt die  Vorstellung  dieses.  Und  dabei  ist,  soviel  ich  sehe, 
unter  der  Wahrnehmung  und  ebenso  unter  der  Vorstellung  der 
reale  Vorgang  verstanden,  dem  die  Inhalte  ihr  Dasein  ver- 
danken. Es  ist  gemeint,  dadurch,  dafs  ich  das  Gesicht  sehe,  werde 
in  mir  ein  an  sich  dem  Bewufstsein  sich  entziehender,  ganz  und 
gar  nicht  unmittelbar  beobachtbarer  oder  belauschbarer  Vorgang 
ausgelöst,  es  knüpfe  sich  an  jene  Gesichtswahmehmimg  ein 
Procefs  oder  eine  Erregung,  deren  Ergebmfs  eben  das  Dasein 
des  Vorstellungsbildes  sei  Das  Sich-Erinnem,  so  scheint  mir, 
ist  für  das  gemeine  BewuJstsein  durchaus  nicht  einfach  das 
Dasein  des  Erinnerungsbildes,  nachdem  dasselbe  vorher  nicht 
da  war,  sondern  es  ist  eine  an  sich  jenseits  des  Bewufstseins 
liegende  „Thätigkeit",  ein  reales  inneres  Geschehen. 

Und  wenn  nun  einige  Psychologen  Miene  machen,  dies  reale 
Geschehen  auszuschalten,  woran  liegt  dies?  Ich  meine,  dies  liegt 
an  der  unglückseligen,  überall  Verwirrung  stiftenden  Nichtunter- 
scheidung von  Wahmehmungsinhalt  und  Vorstellungsinhalt 
einerseits  und  Vorgang  des  Wahmehmens  und  Vorstellens  an- 
dererseits. Man  redet  von  Empfindungen  und  Vorstellungen  und 
meint,  ohne  sich  darüber  klar  zu  sein,  bald  die  Inhalte,  also  da& 
Empfundene  bezw.  Vorgestellte,  bald  das  Empfinden  oder  Vor- 
stellen, d.  h.  das  Geschehen  oder  Thun,  wodurch  die  Inhalte  ins 
Dasein  gerufen  werden.  Man  sieht  ein,  dafs  Empfindungen  und 
Vorstellungen  wirken,  sich  beeinflussen,  und  meint,  man  hätte 
damit  eine  psychische  Causalität  der  Inhalte  festgestellt  Ich 
glaube  allen  Ernstes,  ohne  diese  Verwechselung,  die  nicht  etwa 
vom  gemeinen  Bewufstsein,  sondern  erst  von  den  Psychologen 
geschaffen  ist,  wäre  von  einer  psychischen  Causalität  der  ße- 
wufstseinsinhalte  niemals  geredet  worden. 

Indessen  lassen  wir  diese  Berufung  auf  das  gemeine  Be- 
wufstsein.    Sehen  wir  auch  vorerst  noch  ab  von  allen  einzelnen 


Psychische  Vorgänge  und  psydiische  CausaUtät  167 

Thatsachen,  die  für  unsere  Frage  in  Betracht  kommen  mögen. 
Es  scheinen  sich  dann  zunächst  zwei  einander  entgegengesetzte 
wissenschaftliche  Anschauungen  vermöge  ihrer  Einheitlichkeit  und 
Consequenz  zu  empfehlen;  nänüich  die  eine,  die  durchaus  Be- 
wufstseinsinhalte  aus  Bewufstseinsinhalten  hervorgehen  läTst,  die 
andere,  die  durchaus  Reales  aus  Realem  hervorgeben  und  die 
BewuTstseinsinhalte  daran  sich  knüpfen  läfst. 

Wir  sahen  nun  aber  schon,  jene  erstere  Anschauung  ist  that- 
sächlich  unmöglich.  Jede  Wirkung  eines  physiologischen  Reizes 
und  jedes  Eingreifen  einer  Anlage,  ursprünglichen  oder  erwor- 
beneu Disponirtheit  der  Psyche,  jedes  Wirksamwerden  einer 
Gedächtnifsspur  durchbricht  sie:  Und  jedermann  nimmt  ja 
dergleichen  an.  So  sehr  man  es  also  bedauern  mag  —  weil 
damit  eine  Anschauung  zerstört  wird,  der  man  gerne  sich  hin- 
geben möchte  —  es  ist  nun  einmal  so:  Das  Bewufstseinsleben 
ist  an  Reales,  also  an  etwas,  das  jenseits  des  Bewufstseinslebens 
hegt,  gebunden. 

So  bleibt  für  denjenigen,  der  nicht  der  anderen  ebenso  ein- 
heitlichen Anschauung  sich  anschliefsen  will,  nur  der  Compro- 
mifs,  die  Halbheit,  das  Schweben  zwischen  beiden  Anschauungen : 
BewuTstseinserlebnisse  haben  den  Grund  ihres  Daseins  in  Be- 
wufstseinserlebnissen,  und  sie  haben  ihn  andererseits  auch  wie- 
derum nicht  darin,  sondern  in  einem  zu  Grunde  liegenden 
Realen. 

Aber  ich  frage :  Ist  dies  nicht  etwa  so,  als  ob  man  ein  Ver- 
mögen, das  man  im  Traume  gewonnen  hat,  zu  dem  auf  der 
Bank  liegenden  realen  Vermögen  hinzuaddiren  und  nun  mit 
beiden  zusammen  ein  Geschäft  anfangen  wollte?  Läfst  sich  in 
solcher  Weise  Ideelles  und  Reales  an  einen  und  denselben  Karren 
spannen,  mit  der  Zumuthung,  daTs  Beides  zusammen  den  Karren 
von  der  Stelle  bringe? 

Hiermit  kommen  wir  auf  das  eigentlich  Entscheidende. 
Ideelles  läfst  sich  nur  an  einen  ideellen  Karren  spannen,  und 
zwar  wiederum  nur  ideell,  und  mit  ausschUefslich  ideellem  Er- 
folg. Oder  ohne  dies  grobe  Bild:  BewuTstseinsinhalte  oder  Be- 
wuTstseinserlebnisse sind,  so  lange  ich  sie  lediglich  als  solche 
betrachte  d.  h.  nicht  über  sie  hinaus  zu  einem  Realen  fortgehe, 
schlechterdings  nichts  als  BewuTstseinsinhalte,  oder  wie  ich  schon 
soeben  sagte,  sie  sind  etwas  Ideelles.  Ich  kann  auch  sagen: 
Sie  sind  nichts  als  Erscheinungen  oder  Phänomene.    Dies  alles 


168  ^7*.  Lipps. 

heifst:    Sie  haben  kein  Dasein   als   das  Dasein    in    meinem  Be- 
wufstsein. 

Und  dies  heifst  zugleich,  dafs  es  keinen  Sinn  hat,  Be^vnTst- 
seinsinhalten  als  solchen  Merkmale  zuzuschreiben  oder  Prädicate 
zuzuerkennen,  die  irgendwo  anders  sich  finden,  als  wiederum  — 
im  Bewufstsein,  oder  die  diesen  Bewufstseinsinhalten  auch  ab- 
gesehen vom  Bewufstsein  zukommen.  Gebe  ich  Bewufstseins- 
inhalten solche  reale  Prädicate,  so  betreffen  diese,  eben  weil 
sie  reale,  also  auch  aufserhalb  meines  Bewufstseins  bestehende 
oder  fortbestehende  Prädicate  der  „Bewufstseinsinhalte"  sind,  nicht 
mehr  die  Bewufstseinsinhalte  als  solche,  sie  beziehen  sich  nicht 
mehr  auf  das  nur  im  Bewufstsein  Existirende,  das  Ideelle,  Phä- 
nomenale, sondern  sie  beziehen  sich  nothwendig  auf  etwas,  oder 
sind  Prädicate  von  etwas,  das  gleichfalls  nicht  nur  für  das 
Bewufstsein,  sondern  auch  aufserhalb  desselben  besteht  oder 
fortbesteht;  kurz  sie  sind  Prädicate  eines  Realen. 

Nun  ist  der  psychische  Lebenszusammenhang,  den 
die  Psychologie  zu  erkennen  sich  bemüht,  ein  realer.  Er  ist 
kein  blofses  Phänomen ;  er  ist  nicht  ein  Zusammenhang,  der  nur 
ideelle  Existenz  hat,  oder  dessen  ganzes  Dasein  sich  erschöpft 
im  Dasein  für  mein  Bewufstsein.  Sondern  derselbe  besteht,  mag 
er  nun  mir  bewufst  sein  oder  nicht.  Also  hat  es  keinen  Sinn, 
diesen  Zusammenhang  als  einen  Zusammenhang  der  Bewufst- 
seinsinhalte zu  betrachten,  oder  zu  fordern,  dafs  er  als  ein  Zu- 
sammenhang von  Bewufstseinsinhalten,  ein  Zusammenhang  des 
Ideellen  als  solchen,  ein  Zusammenhang  von  psychischen  Er- 
scheinungen, gedacht  werde.  Sondern  dieser  Zusammenhang  ist 
unweigerhch  und  ist  durchaus  ein  Zusammenhang  des  Realen. 

Sagen  wir  dies  noch  bestimmter.  Fassen  wir  dabei  zugleich 
die  Frage  möglichst  einfach  und  ganz  concret  Der  von  der 
Psychologie  gesuchte  reale  Zusammenhang  ist  ein  causaler.  Ein 
solcher  causaler  Zusammenhang  ist  jedesmal  zunächst  ein  zeit- 
licher, nämUch  ein  realer  zeitücher  Zusammenhang. 

Bleiben  wir  hierbei  einen  Augenblick.  Ein  Psychologe 
statuire  eine  reale  zeitliche  Beziehung  zwischen  Bewufstseins- 
inhalten. Er  behaupte  nichts  weiter  als  dies:  Ein  Vor- 
stellungsinhalt A  war  in  mir  oder  war  in  einem  anderen 
Individuum  thatsächlich  oder  realiter  vor  einem  Vorstellungs- 
inhalt B.  Dann  sage  ich,  und  ich  hoffe,  ich  thue  dies  in 
Uebereinstimmung    mit   Jedermann:     Die   Frage,    in   welchem 


Psychische  Vorgänge  und  psychische  Caitsalität.  169 

zeitlichen  Verhältnisse  diese  zwei  Vorstellungsinhalte  rein  als  solehet 
also  eben  als  Vorstellungsinhalte,  zu  einander  stehen,  hat 
entweder  gar  keinen  Sinn,  oder  sie  hat  den  Sinn:  In  welchem 
zeitlichen  Verhältnifs  stehen  die  Inhalte  als  vorgestellte v 
d.h.  in  welchem  zeitlichen  Verhältnifs  stehen  sie  für  meine  Vor- 
stellung; anders  gesagt,  als  in  welchem  zeitlichen  Verhältnifs 
zu  einander  stehend  sind  die  Inhalte  vorgestellt.  Ich  wieder- 
hole nur  oben  bereits  Gesagtes,  wenn  ich  hinzufüge:  Da  die 
Vorstellungsinhalte  als  solche  überhaupt  nur  in  der  Vorstellung 
oder  allgemeiner  gesagt,  im  Bewufstsein  da  sind,  so  kann  ihnen,, 
als  solchen,  auch  nur  in  der  Vorstellung  oder  im  Bewufstsein 
eine  zeitliche  Beziehung  anhaften. 

Darum  nun  aber  handelt  es  sich  in  jener  Aussage  nicht. 
Die  Meinung  derselben  ist  nicht,  dafs  die  fraglichen  Inhalte 
als  in  der  bestimmten  zeitlichen  Beziehung  stehend  von  mir  oder 
dem  anderen  Individuum  vorgestellt  werden,  sondern  die 
Aussage  hat  dfen  Sinn,  die  zeitliche  Beziehung  bestehe,  gleich- 
gültig, wie  es  mit  ihrem  Vorgestelltwerden  sich  verhalte.  Sie 
behauptet  eine  Weise  des  Eingeordnetseins  der  Inhalte  nicht  in 
die  ideelle  Zeit,  die  in  meinem  oder  der  anderen  Person  Be- 
wufstsein ihr  Dasein  hat,  sondern  in  die  reale  Zeit,  in  gan?: 
dieselbe  reale  Zeit,  in  welche  etwa  die  realen  physikalischen 
Thatsachen  von  uns  eingeordnet  werden.  Also  redet  sie  in 
Wahrheit  nicht  von  den  Bewufstseinsinhalten  als  solchen.  Sie 
bewegt  sich  nicht  mehr  in  der  rein  ideellen  Welt,  der  Welt  der 
Erscheinungen  oder  Phänomene,  sondern  in  der  Welt  des  Realen» 
das  einzig  und  allein  in  realen  zeitlichen  Beziehungen  steheU 
kann.  Schon  jene  einfache  Aussage  also  spricht  zwar 
von  Bewufstseinsinhalten,  hat  aber  in  Gedanken  etwas  Anderes^ 
nämlich  ein  zu  Grunde  liegendes  Reales  mit  hinzugenommen. 
Sie  meint  die  Bewufstseinsinhalte,  sofern  sie  an  ein  solches  Reales 
gebunden  sind. 

Vielleicht  ist  es  zum  vollen  Verständnifs  dessen,  was  ich 
hier  eindringUch  machen  will,  nützlich,  wenn  ich  zum  Vergleich 
auch  noch  die  räumliehen  Beziehungen  heranziehe.  Zwei  Vor- 
stellungsinhalte befinden  sich  als  solche  in  einer  gewissen  räum- 
lichen Entfernung  von  einander.  Dies  kann  gewifs  nichts  Anderes 
heifsen,  als,  sie  werden  als  in  dieser  Entfernung  von  einander 
befindlich  vorgestellt.  Umgekehrt,  soll  es  einen  Sinn  haben 
zu  sagen,  die  Entfernung  sei  eine  nicht  nur  vorgestellte,  sondern 


170  37i.  L^. 

bestehe  auch,  abgesehen  davon,  ob  sie  vorgestellt  sei,  sei  also 
real,  so  ist  vorausgesetzt,  daTs  es  sich  nicht  mehr  um  blolse 
Vorstellungsinhalte  handelt,  sondern  um  etwas  Reales.  Indem 
ich  von  der  realen  Entfernung  spreche,  mache  ich  unweiger- 
lich aus  den  Vorstellungsinhalten  in  meinen  Gredanken  etwas 
Reales  oder  lege  ihnen  etwas  Reales  zu  Grunde.  Nur  Reales 
kann  in  realen  räumlichen  Beziehungen  oder  kann  im  realen 
Raum  in  diesen  oder  jenen  Beziehungen  stehen. 

Phänomenaler   und   Causalzusammenhang. 

Nehmen  wir  das  Ideelle  und  Reale,  das  wir  hier  einander 
gegenüberstellen,  jetzt  im  Ganzen.  Wir  müssen  dann  zunächst 
betonen:  Es  giebtgewifs  nicht  nur  einzelne Bewufstseinsinhalte, 
einzelnes  Ideelle,  Phänomenale,  unmittelbar  Vorgefundene,  sen- 
ilem es  giebt  ganz  gewifs  auch  einen  Zusammenhang  des- 
selben. Aber  dieser  Zusammenhang,  das  ist  eben  der  ideeUe, 
phänomenale,  der  unmittelbar  vorgefundene  Zusammenhang. 
Derselbe  ist,  genauer  gesagt,  zimächst  Beziehung  aller  gegen- 
ständlichen Bewufstseinsinhalte  auf  mich,  nämlich  auf  das  unmittel- 
bar erlebte  oder  phänomenale  Ich,  das  Gefühls-Ich  oder  das  Ich- 
gefühL  Der  fragliche  Zusammenhang  ist  weiter  der  räumliche 
oder  zeitUche  Zusammenhang,  in  welchen  die  wahrgenommenen 
Inhalte  für  die  Wahrnehmung,  die  vorgestellten  für  die 
Vorstellung  stehen. 

Und  besonders  ist  noch  hervorzuheben:  Es  findet  sich  in 
diesem  Zusammenhang  auch  ein  mannigfaches  „Bedingen^  und 
..Bedingtsein",  allerlei  Arten  der  „Thätigkeit" ,  des  „Hervor- 
gehens". D.  h.  es  finden  sich  darin  die  besonderen  Icherlebnisse 
und  Weisen  meines  unmittelbar  erlebten  Bezogenseins  auf  gegen- 
ständliche Bewufstseinsinhalte,  die  wir  eben  mit  diesen  Namen 
bezeichnen,  und  die  zugleich  einzig  und  allein  den  ursprüng- 
lichen Sinn  alles  Bedingens,  Bedingtseins  etc.  ausmachen. 

Dieser  Zusammenhang  ist  nun,  im  Ganzen  genonmien, 
weder  „psychisch"  noch  „physisch",  sondern  er  ist  ein  dem 
Psychologen  und  dem  Physiker  Gegebenes.  Er  ist  ein  dem  Physiker 
Gegebenes,  oder  wie  wir  oben  sagten,  ein  „ursprünglich  Physi- 
sches", soweit  er  zugleich  unmittelbar  als  objectiv  wirklich  er- 
scheint, d.  h.  insbesondere,  soweit  er  wahrgenommener  Zu- 
sammenhang des  Wahrgenommenen  ist.    Er  ist  im  üebrigen 


Psychische  Vorgänge  und  psychische  Causalität  171 

ein  dem  Psychologen  Gegebenes  oder  ein  ursprünglich 
-Psychisches". 

Von  diesem  unmittelbar  gegebenen  Zusammenhang  ist  nun 
aber  wohl  zu  unterscheiden  der  reale  Zusammenhang,  den  der 
Physiker  sucht  imd  statuirt.  Und  nicht  minder  der  reale  Zu- 
sammenhang, den  der  Psychologe  denkend  aufbaut 

Beide,  der  Physiker  und  der  Physiologe,  verhalten  sich,  indem 
sie  einen  realen  Zusammenhang  aufbauen,  zu  dem  ideellen,  phäno- 
menalen, vorgefundenen  Zusammenhang  nicht  gleich  aber  gleich- 
artig. Der  Physiker  nimmt  in  seinen  realen  Zusammenhang  aus 
dem  phänomenalen  die  unmittelbar  als  objectiv  wirklich  sich 
darstellenden  räumlichen  und  zeitlichen  Zusammen- 
hänge herüber,  nicht  durchaus,  sondern  soweit  die  Erfahrung 
ihn  nicht  zur  Correctur  derselben  nöthigt.  Der  Psychologe  da- 
gegen weifs  nichts  von  realen  räumlichen  Zusammenhängen.  Er 
statuirt  aber  gleichfalls  zeitliche,  nämlich  reale  zeitliche 
Zusammenhänge.  Und  beide  endlich  statuiren  sie  Causal- 
zusammenhänge,  die  in  keiner  Weise  unmittelbar  vorgefunden 
werden,  also  ganz  und  gar  jenseits  jenes  phänomenalen  Zu- 
sammenhanges liegen. 

Auch  diese  Causalzusammenhänge  bezeichnen  wir  nun  frei- 
lich als  ein  „Bedingen",  „Bedingtsein",  „Hervorgehen"  etc.  Aber 
^vir  müssen  wohl  beachten,  was  dies  besagen  wilL  Causaler  Zu- 
sammenhang ist  an  sich  nichts,  als  gegebene,  von  uns  nur 
anzuerkennende,  kurz,  reale  Gesetzmäfsigkeit,  damit  zugleich 
Gesetzmäfsigkeit  des  Realen,  nämlich  des  realen  Daseins  und 
Geschehens:  Wenn  Eines  ist  oder  geschieht,  so  ist  oder  ge- 
schieht ein  Anderes,  nicht  in  unserer  Vorstellung,  sondern  realiter, 
d.  h.  wir  mögen  es  vorstellen  oder  nicht. 

In  diese  Gesetzmäfsigkeiten  tragen  wir  dann  aber  von  uns 
aus  jene  Icherlebnisse,  das  Bedingen,  das  Hervorgehen,  die 
Thätigkeit  hinein.  Wir  objectiviren  sie.  Und  dies  keineswegs 
ohne  Anlafs.  Der  Gedanke  an  die  Ursache,  oder  unser 
Denken  derselben,  das  Bewufstsein,  dafs  sie  existire,  „bedingt" 
in  der  That  den  Gedanken  an  die  Wirkimg.  D.  h.  genauer: 
Ich  erlebe  in  der  That  mich,  der  ich,  oder  sofern  ich  die  Ur- 
sache denke,  als  den  Gedanken  an  die  Wirkung  bedingend. 
Der  Gedanke  an  die  Wirkung  „geht",  so  kann  ich  dies  auch 
ausdrücken,  aus  mir,  sofern  ich  die  Ursache  denke,  „hervor", 
er  geht  hervor  aus  dieser  meiner  „Thätigkeit".    Ich  fühle 


I 


172  Th,  Lipps. 

ihn  daraus  hervorgehend.  Daraus  nun  machen  wir  ein  Bedingt- 
sein  der  Wirkung  durch  die  Ursache,  eine  Thätigkeit  der  Ur- 
sache, ein  Hervorgehen  der  Wirkung  aus  dieser  Thätigkeit. 

Und  wir  verstehen  auch  wohl,  wie  dies  zugeht.  Das  soeben 
Gesagte  darf  ich  ja  ohne  weiteres  auch  so  wenden,  dafs  ich 
sage:  Die  Ursache  bedingt  die  Wirkung,  sofern  nämüch 
Jene  und  diese  von  mir  gedacht  wird,  oder  allgemein  gesagt, 
sofern  beide  mein  geistiger  Besitz  und  Gegenstände  meiner 
Thätigkeit  sind.  Diese  Bestimmungen  nun,  die  der  Ursache  und 
Wirkung  zukommen  und  immer  zukommen,  wenn  und  sofern 
sie  von  mir  gedacht  sind,  lasse  ich  ihnen  dann  auch  mit 
Rücksicht  auf  die  Zeiten,  wo  sie  von  mir  nicht  gedacht  sind. 
Und  das  Gleiche  gilt  vom  „Hervorgehen"  und  von  der  „Thätig- 
keit", Und  so  scheinen  die  Ursachen  an  sich  bedingend, 
thätig,  die  Wirkungen  an  sich  bedingt,  hervorgehend. 

Darum  haben  doch  die  Causalzusammenhänge  an  sich,  d.  h. 
als  diese,  vom  Gedachtwerden  unabhängige  Thatsachen,  mit 
diesen  Icherlebnissen  ganz  und  gar  nichts  zu  thun.  —  Ich  fürchte 
sehr,  dafs  auch  die  mangelnde  Klarheit  hinsichtlich  dieses 
Sachverhalts,  d.  h.  der  Mangel  an  Klarheit  in  der  Scheidung  jener 
Icherlebnisse  einerseits  und  des  realen  Causalzusammenhanges, 
in  den,  wenn  er  von  uns  gedacht  wird,  diese  Icherlebnisse  un- 
weigerlich hinein  spielen,  andererseits,  Antheil  haben  an  der  von 
uns  bekämpften  Hineinmengung  dieses  realen  Causalzusammen- 
hanges in  die  Welt  des  unmittelbar  Erlebten. 

So  verschieden  nun  die  beiden  Zusammenhänge,  der  ideelle 
und  der  reale,  von  einander  sind,  so  sehr  wir,  wenn  wir  den 
einen  und  den  anderen  gegenwärtig  haben,  in  zwei  völlig  ver- 
schiedenen Welten  uns  bewegen,  so  besteht  nun  doch  zwischen 
ihnen  eine  Beziehung.  Das  Ideelle,  das  an  sich  nur  einen  Ort 
hat  in  dem  ideellen  Zusammenhang,  gewinnt  einen  Ort  in  dem 
realen  zeitlichen  und  causalen  Zusammenhang,  indem  wir  es 
gedanklich  an  ein  Reales  und  specieU  an  die  realen  psychischen 
Vorgänge  knüpfen.  Auch  das  Ideelle  wird  auf  diese  Weise  so- 
zuzagen  real-zeitUch  und  causal  localisirt.  Aber  dies  heifst 
nur:  Indem  wir  das  Ideelle  gegenwärtig  haben  oder  erleben, 
denken  wir,  wenn  auch  völlig  unbestimmt,  einen  realen  Vor- 
gang, und  verbinden  diesen  mit  jenem  Ideellen  zu  einem  einzigen 
Inhalt  des  Denkens.  Wir  haben  dann  also  Eines,  dessen  zwei 
Seiten  das  Erlebte  und  dies  Hinzugedachte  sind.     Das  Hinzu- 


Psychische  Vorgänge  und  psychiscJie  CauscUität.  173 

gedachte  aber  denken  wir  als  real,  und  demgemäfs  als  einer 
realen  Zeit  und  einem  realen  Causalssusammenhang  angehörig. 
Wir  locaUsiren  es  in  der  realen  Welt.  Damit  localisiren  wir  in- 
direct  auch  das  Ideelle,  das  damit  Eines  ist.  Diese  Localisation 
ist  eine  Pseudolocalisation,  vergleichbar  der  räumlichen  Localisa- 
tion der  Töne,  die  darin  besteht,  dafs  wir  mit  dem  Tone  eine 
sichtbare  Tonquelle,  mitunter  auch  völlig  unbestimmt,  zui'  ge- 
dankUchen  Einheit  verbinden,  und  nun  diesem  Sichtbaren  eine 
räumUche  Stelle  zuweisen.  Per  Ton,  an  sich  allen  Raumbegriffen 
unzugänglich,  ist  irgendwo  in  der  AuTsenwelt,  d.  h.  das  von  ihm 
gedankhch  nicht  getrennte  Sichtbare  ist  in  dieser  Welt 
irgendwo.  So  ist  auch  das  von  mir  Vorgestellte  psychisch 
irgendwo,  nämüch  irgendwo  im  realen  zeitlichen  und  Causal- 
zuaammenhange  des  psychischen  Lebens,  d.  h.  der  von  ihm 
gedanklich  nicht  getrennte  psychische  Vorgang  ist  irgendwo 
in  dieser  Welt. 

Physik  und  Psychologie. 

Wie  verhält  sich  nun  der  reale  psychische  zum  realen  phy- 
sischen Zusammenhang?  Zunächst  gilt  von  Beiden  Gleiches: 
Die  Farbe,  das  gesehene  Roth  etwa,  ist  für  die  fortgeschrittenere 
physikaUsche  Erkenntnifs  nicht  mehr  ein  Reales  sondeni  ein 
Phänomen.  Das  Roth  hat  demnach  auch  keinen  Ort  im 
realen  Raum  und  keine  Stelle  in  dem  realen  physischen  Zu- 
sammenhang. Aber  das  Roth  wird  zusammengedacht  mit  einem 
Realen,  mit  der  Oberflächenbeschaffenheit  eines  Körpers,  die 
Lichtstrahlen  bestimmter  Wellenlänge  reflectirt;  es  wird  gedacht 
als  die  Erscheinungsseite  dieses  Realen.  Und  damit  hat  es 
indirect  doch  seinen  Ort  im  realen  Raum  und  seine  Stelle  im 
physischen  Zusammenhang. 

Statt  als  Erscheinungsseite  einer  realen  Beschaffenheit  eines 
Dinges,  können  wir  das  Roth  auch  bezeichnen  als  Zeich  en  dieses 
Realen  oder  als  BewuTstseinssymptom  seines  Daseins.  Es  ist  ein 
von  dem  Bezeichneten  durchaus  verschiedenes  Zeichen.  So 
sind  auch  für  den  Psychologen  die  Bewufstseinsinhalte  oder  die 
psychischen  Phänomene  Zeichen  oder  Symptome  eines  von  ihnen 
völlig  verschiedenen  Realen. 

Eben  hier  aber  besteht  ein  erster  wesenthcher  Unterschied. 
Es  ist  der  schon  angedeutete.  Die  räumlichen  und  die  zeitUchen 
Beziehungen,  die   Gestalten,  die  Bewegungen,   die  der  Physiker 


174  Th.  Upps. 

wahrnimmt,  sind  ihm  nicht  blofse  Zeichen.  Diese  Wahrneh- 
mungsinhalte, die  ihm  ja  eben  als  Wahmehmungsinhaite  un- 
mittelbar real  oder  objectiv  wirkUch  erscheinen,  nimmt  ,er  in  seine 
reale  Welt  mit  hinein.  Er  corrigirt  sie  nur,  soweit  es  für  den 
Aufbau  dieser  realen  Welt  sich  als  nothwendig  erweist  Im  Uebrigen 
läfst  er  ihnen  die  Realität,  die  sie  haben. 

Dagegen  ist  dem  Psychologen  alle  Räumlichkeit  gleichfalls 
nur  Zeichen  oder  Symptom,  nämUch  Zeichen  oder  Symptom  für 
Beziehungen  zwischen  psychischeut  Vorgängen.  Lediglich  die 
wahrgenommenen  zeitlichen  Beziehungen  nimmt  er,  wiederum 
soweit  nicht  eine  Correctur  sich  als  erforderlich  erweist,  gleichfalls 
in  seinen  realen  Zusammenhang  mit  hinein.  Man  hat  gesagt, 
für  den  Physiker  seien  die  Bewufstseinsinhalte  nur  Zeichen,  für 
den  Psychologen  seien  sie  die  Sache  selbst.  In  Wahrheit  verhält 
sich  die  Sache  so :  Für  keinen  von  beiden  sind  alle  Bewufstseins- 
inhalte blofse  Zeichen,  für  den  Psychologen  aber  sind  sie  es  in 
weiterem  Umfange. 

EndUch  ist  der  wesentlichste  Unterschied  des  realen  phy- 
sischen und  des  realen  psychischen  Zusammenhanges  der :  Dieser 
ist  den  Phänomenen  unmittelbar  zu  Grunde  gelegt,  jener  mittel- 
bar, nän^lich  so,  dafs  die  Sinne,  oder  allgemeiner  gesagt,  dafs 
ein  Stück  der  realen  Welt  dazwischen  liegt.  Oder  von  der 
entgegengesetzten  Seite  her  betrachtet:  In  der  Welt  der  Be- 
wufstseinserscheinungen  offenbart  sich  die  Welt  des  psychisch 
Realen  unmittelbar,  die  des  physisch  Realen,  soweit  nämlich 
sie  darin  sich  offenbart,  mittelbar,  insbesondere  durch  die  Sinne 
hindurch.  Damit  sind  zugleich  die  Welt  des  psychisch  und  die 
Welt  des  physisch  Realen  in  neuer  Weise  begrifflich  von  einander 
geschieden.  Der  reale  psychische  Zusammenhang,  das  ist  eben 
der  den  Bewufstseinsinhalten  unmittelbar,  der  reale  physische 
Zusammenhang,  das  ist  eben  der  ihnen  mittelbar  zu  Grunde 
gelegte  reale  Zusammenhang.  Der  Psychologe  und  der  Physiker, 
sie  unterscheiden  sich  dadurch,  dafs  jener  in  solcher  un- 
mittelbaren Nähe  der  Bewufstseinsinhalte  bleibt,  dieser  sich  davon 
entfernt. 

Psychische  Vorgänge.    Genauere  Bestimmung. 

Die  im  Vorstehenden  angestellte  Ueberlegung  trägt  in  sich^ 
soviel  ich  sehe,  volle  Ueberzeugungskraft.  Aber  wir  begnügen 
uns  damit  nicht.    Die  sicherste  Stütze  sollen  uns  die  Thatsachen 


Fsydiische  Vorgänge  und  psychische  Causalität.  175 

sein.  Ehe  wir  aber  dazu  übergehen,  vervollständigen  wir  erst 
den  Begriff  der  „psychischen  Vorgänge".  Sie  sind  reale  Vor- 
gänge, die  dem  Dasein  der  Empfindungs-  und  Vorstellungsinhalte 
unmittelbar  zu  Grunde  liegen.  Aber  dies  „unmittelbar"  ist 
keine  genügende  Bestimmung.  Dem  Ton,  diesem  Empfindungs- 
inhalt liegt  ein  aus  vielen  zeitlich  aneinandergereihten  Vorgängen 
bestehender  Procefs  zu  Grunde.  Der  fragliche  Procefs  beginnt 
mit  der  Schwingung  des  tönenden  Körpers,  setzt  sich  fort  in  den 
Schwingungen  der  umgebenden  Luft,  der  Beizung  des  peripheren 
Organs,  der  Erregung  der  Fasern  der  Gehörnerven  etc.  Was  ist 
nun  hier  der  dem  Bewufstseinsinhalt  unmittelbar  zu  Grunde 
liegende  Vorgang?  Natürlich  das  Endglied  des  Procefses,  der 
Theil  des  Procefses,  der  unmittelbar  vor  dem  Punkte  liegt,  wo  der 
Empfindungsinhalt  ins  Dasein  tritt.  Aber  von  wo  an  rechnen 
wir  dies  Endglied?  Wo  also  beginnt  jener  Gesammtprocef» 
„psychischer  Vorgang"  zu  sein? 

Die  Antwort  hierauf  ergiebt  sich  daraus,  dafs  die  „psychischen'^ 
Vorgänge,  wie  der  Name  sagt,  Vorgänge  sind  in  der  Psyche^ 
Erregungen  derselben.  Die  „Psyche"  definirten  wir  bisher  als 
das  unmittelbare  Substrat  des  Bewufstseinslebens.  Aber  die 
Psyche  ist  für  uns  zunächst  das  Substrat  des  Bewufstseinslebens 
d.  h.  das  einheitliche  Substrat,  nicht  ein  Haufe  von  Substraten 
der  einzelnen  Bewufstseinserlebnisse. 

Diese  EinheitUchkeit  erkennen  wir  aus  der  Einheitüchkeit 
der  psychischen  Erlebnisse.  Oder  vielmehr,  dieselbe  ist  gar  nichts- 
Anderes  als  die  Einheitlichkeit  der  psychischen  Erlebnisse  auf 
den  Begriff  der  Psy(5he  übertragen. 

Dies  wird  deutlich,  wenn  ich  frage :  Was  ist  denn  über- 
haupt Einheitlichkeit  eines  Kealen,  das  wir  einer  Mannigfaltigkeit 
von  Erscheinungen  zu  Grunde  legen?  Die  Antwort  mufs  lauten : 
Solche  Einheitlichkeit  besagt  jederzeit,  dafs  die  Erscheinungen 
aneinander  gebunden  sind.  Das  Atom  etwa  ist  eine  Einheit^ 
weil  die  von  ihm  ausgehenden  Wirkungen  aneinander  gebunden 
sind.  Die  Einheit  des  Atoms  ist  eine  sachliche  oder  eine  sub- 
stanzielle  Einheit,  sofern  die  Wirkungen  sachlich  oder  causal 
aneinander  gebunden  sind.  Sie  ist  zugleich  eine  rämnliche  Ein- 
heit, sofern  die  Wirkungen  auch  räumlich  aneinander  gebunden 
sind:    Sie  weisen  auf  einen  einzigen  räumlichen  Ort. 

Von  einer  räumlichen  Einheit  der  Psyche  nun. wissen 
wir  nichts.     Die  psychischen  Erlebnisse  weisen  nicht  auf  einen 


176  Th.  Lipps. 

räuiiTlichen  Punkt.  Kein  Wunder,  da  sie  überhaupt  auf  keine 
räuraliehen  Qualitäten  ihres  Substrates  hinweisen.  —  Dagegen 
ist  die  I\vche  eine  substanzielle  Einheit  Sie  ist  es,  weil  ihre 
Wirkungen,  oder  weil  die  Erscheinungen,  denen  sie  zu  Grunde  ge- 
legt ist,  sachlich  an  einander  gebunden  sind,  oder  weil  das  psychische 
Leben  des  Individuums  sich  als  ein  einheitlicher  sachlicher  oder 
<}ausaler  Zusammenhang  darstellt.  Man  bedenke  hier  noch  be- 
sonders :  Wir  wissen  von  einer  Psyche  überhaupt  nur,  sofern  sie 
wirkt,  wir  wissen  also  von  einer  Einheit  der  Psyche  nur  sofein 
sie  einheitlich  wirkt.  Die  einheitliche  Wirkung  aber  kann  für 
uns  nichts  anderes  sein  als  die  Einheit  oder  der  Zusammenhang 
der  Wirkungen. 

Psychische  Vorgänge  sind  also  Vorgänge  in  der  einheit- 
lichen Psyche.  Und  diese  Behauptung  ist  identisch  mit  der 
Behauptung:  Sie  sind  Elemente  in  dem  einheitlichen  psychi- 
schen Lebenszusammenhang,  d.  h.  sie  sind  an  den  ganzen  gleich- 
zeitigen psychischen  Lebenszusammenhang  causal  gebunden. 
Psychische  Vorgänge  sind  hn  Uebrigen,  wie  schon  ges^t,  solche 
Vorgänge,  die  auf  das  Dasein  von  Empfindungsinhalten  und 
ihnen  entsprechenden  oder  ihnen  gleichartigen  VorsteUungs- 
inhalten  unmittelbar  abzielen.  Fassen  wir  Beides  zusammen,  so 
«rgiebt  sich  die  Definition  der  psychischen  Vorgänge:  Wir  be- 
nennen mit  diesem  Namen  die  auf  das  Dasein  von  Empfindungs- 
inhalten und  ihnen  entsprechenden  Vorstellungsinhalten  abzielen- 
den Vorgänge,  die  und  soweit  sie  zum  einheitUchen  psychischen 
Lebenszusammenhang  sich  zusammenschhefsen,  d.  h.  unter  ein- 
ander oder  mit  allen  gleichartigen  Vorgängen  in  durchgängiger 
immittelbarer  Abhängigkeitsbeziehung  stehen. 

Vielleicht  bedarf  hier  noch  das  „Abzielen"  einer  genaueren 
Bestimmung.  Mit  diesem  Worte  ist  gesagt,  dafs  die  psychische 
Vorgänge,  wofern  sie  nur  genügende  Kraft  gewinnen,  und 
Hemmungen,  die  der  Erreichung  des  in  ihnen  liegenden  Er- 
folges im  Wege  stehen,  fehlen  oder  überwunden  werden,  that- 
sächhch,  und  aus  sich  selbst,  zum  Dasein  eines  bestimmt  be- 
schaffenen Empfindungs-  oder  entsprechenden  Vorstellungsinhaltes 
hinführen. 

Vielleicht  bemängelt  man  auch  den  Ausdruck  „Vorgang". 
Dann  bemerke  ich,  dafs  es  Jedem  frei  steht  dafür  einen  anderen, 
«twa  den  Ausdruck  „Erregung"  oder  „Erregungszustand"  oder 
auch    „Erregtheit"    zu    setzen.     Ja,    ich    bin    bereit   auf  jede 


Psychische  Vorgänge  und  psychische  Caxisalität.  177 

besonderen  Namen  überhaupt  zu  verzichten  und  zu  sagen: 
Psychische  V^orgänge  sind  das  an  sich  Unbekannte,  das  den 
positiven  und  actuellen  psychischen  Grund  für  das 
Dasein  der  Empfindungs-  und  der  ihnen  entsprechenden  oder 
ihnen  gleichartigen  Vorstellungsinhalte  in  sich  schliefst.  Dabei 
ist  das  „psychisch"  wiederum  im  oben  bezeichneten  Sinne  zu 
nehmen.  Indetn  ich  die  psychischen  Vorgänge  den  actuellen 
Grund  des  Daseins  der  Empfindungs-  und  entsprechenden  Vor- 
stellangsinhalte  nenne,  stelle  ich  sie  in  Gegensatz  zu  den  nicht 
actuellen  Bedingungen  desselben,  d.h.  zu  den  zustand- 
liehen  Bedingungen,  die  an  sich  wirkungslos,  erst  durch  das 
Auftreten  eines  actuellen  Grundes  oder  eines  psychischen  „Vor- 
ganges" ,  eines  „Erregungszustandes" ,  einer  „Erregtheit" ,  zur 
Wirkung  oder  Mitwirkung  gebracht  werden.  Solche  zuständlichen 
Bedingungen  sind  die  Beschaffenheiten  der  Psyche  \md  die  in 
ihr  ruhenden  Gedächtnifsspuren  oder  Gedächtnifsdispositionen. 
Wiefern  die  actuellen  psychischen  Gründe  als  „psychische"  den 
physiologischen  Reizen  entgegenstehen,  braucht  nicht  wieder- 
holt zu  werden. 

EndUch  mache  ich  darauf  aufmerksam,  dafs  ich  nur  von 
psychischen  Vorgängen  rede,  die  auf  das  Dasein  von  Empfin- 
dungs- und  ihnen  entsprechenden  Vorstellungsin- 
halten abzielen,  oder  demselben  zu  Grunde  liegen.  Neben 
diesen  Gattungen  von  Bewufstseinsinhalten  stehen  noch  zwei 
andere  Gattungen  von  Bewufstseinsinhalten,  nämUch  die  räum- 
lidien  und  zeitlichen  Beziehungen,  Formen,  Daseins  weisen,  und 
die  Gefühle.  Aber  diesen  liegen  keine  besonderen  psychischen 
Vorgänge  zu  Grunde.  Sondern  die  erstere  Gattung  verdankt  ihr 
Dasein  gewissen  Beziehungen  zwischen  psychischen  Vorgängen ; 
und  die  Gefühle  sind  das  unmittelbare  Bewufstseinssymptom  für 
die  Weise,  wie  sich  die  auf  Empfindungs-  und  ihnen  entsprechende 
Vorstellungsinhalte  abzielenden  Vorgänge,  sei  es  an  sich  be- 
trachtet, sei  es  vermöge  ihrer  Beziehungen  zu  anderen  psychi- 
sdien  Vorgängen,  zur  Psyche  oder  ihren  Zuständlichkeiten  ver- 
balten. 

Die  Einheit  des  psychischen  Lebenszusammenhangs,  von  der 
wir  oben  redeten,  können  wir  an  dieser  Stelle  nicht  im  Einzelnen 
aufzeigen.  Wir  bezeichnen  sie  am  einfachsten  durch  Zuhülfe- 
uahme  des.  Begriffs  der  Aufmerksamkeit,  der  freiUch  gleichfalls 
hier  seinen  eigentlichen  Sinn  nicht  gewinnen  kann. 

Zeitecfarift  für  Psychologie  2ö.  12 


178  ^Ä.  Lipps, 

Jedes  psychische  Erlebnifs  erfordert  zu  seinem  Vollzuge  Auf- 
merksamkeit,  und  entzieht  die  Aufmerksamkeit,  die  ihm  zu  Th^ 
wird,  der  G^sammtheit  der  übrigen  Erlebnisse.  Jede  Zuwendung 
der  Aufmerksamkeit  zu  Einem  ist  relative  Abwendung  der  Auf- 
merksamkeit von  allem  Anderen. 

Dieser  Ablenkung  der  Aufmerksamkeit  steht  gegenüber  die 
Hinlenkung.  Jedes  psychische  Erlebnifs  lenkt  die  Aufmerksam- 
keit auf  andere,  sofern  sie  zu  ihm  in  Beziehung  stehen^  sei  es 
in  erfahrungsgemäfser,  sei  es  m  irgendwelcher  Aehnlichkeit^ 
beziehung.  Diese  die  Aufmerksamkeit  von  Erlebnifs  zu  ErlebniCs 
hinlenkenden  Beziehungen  nennen  wir  auch  Associationen«  Audi 
diese  zweite  Art  der  Wechselwirkung  der  psychischen  Erlebnisse 
ist  eine  durchgängige  oder  allgemeine^  Es  giebt  keine  zwei 
psychischen  Erlebnisse,  die  nicht  irgend  etwas  mit  einander 
gemein  hätten,  also  in  Association  der  Aehnlichkeit  ständen. 
Kein  psychisches  Erlebnifs  steht  einem  anderen  absolut  fremd 
gegenüber. 

Und  andererseits  besagt  ein  Grundgesetz  des  psychischen 
Lebens:  Treffen  psychische  Erlebnisse  zusammen,  so  verwd)cn 
sie  eben  durch  dies  Zusammentreffen  zu  einem  Ganzen  oder 
treten  in  Erfahrungsassociation.  Dabei  ist  abgesehen  von  den 
Erfahrungsassociationen,  die  in  uns  bereits  von  früherer  Erfah- 
rung  oder  früherem  Zusammentreffen  psychischer  Erlebnisse  her 
bestehen.  Da  es  für  uns  Erwachsene  nichts  absolut  Neues  melff 
giebt,  so  giebt  es  für  ims  auch  nichts,  das  nicht  schon  in  solchen 
Associationen  stände,  und  durch  dieselben  mit  Anderem,  imd 
schliefslich  mit  Allem,  irgendwie  direct  oder  indirect  verknüpft 
wäre. 

Zwei  Arten  der  durchgängigen  Wechselwirkung  der  psychi- 
schen Erlebnisse  bestehen  also.  Wir  können  die  eine,  nämlich 
die  zuerst  genannte,  kurz  als  negative,  die  andere,  die  zuzweit 
genannte,  als  positive  Wechselwirkung  bezeichnen.  Natürlich 
kann  ich  ebensowohl  sagen:  Es  besteht  ein  durchgängiger  Zu- 
sammenhang der  psychischen  Erlebnisse,  der  aber  einerseits  in 
jener  negativen  Weise,  d.  h.  die  Aufmerksamkeit  ablenkend, 
andererseits  in  dieser  positiven  Weise  d.  h.  die  Aufmerksamkeit 
hinlenkend  wirkt  Dabei  sind  die  psychischen  „Erlebnisse"  ein 
Ausdruck  von  beabsichtigter  Zweideutigkeit  Derselbe  läfet 
dahingestellt  und  soll  einstweilen  dahingestellt  lassen,  ob 
das,    was    damit    gemeint   ist,    als   Bewu&tseinserlebnifs    oder 


Psychische  Vorgänge  und  psychische  Cattsalität.  179 

ob  es  als   zu  Grunde   liegender  psychischer  Vorgang   zu   ver- 
stehen sei. 

Unsere  Aufgabe  ist  nun  aber  eben  die,  zwischen  diesen 
beiden  Möglichkeiten  zu  entscheiden.  Fest  steht  dabei  von  vorn- 
herein, dafs  dasjenige,  von  dem  die  Aufmerksamkeit  abgelenkt, 
und  dasjenige,  dem  sie  zugelenkt  wird,  psychisch  ist.  Allge- 
meiner gesagt,  die  Sphäre  der  Aufmerksamkeit  oder  die  Region, 
in  welcher  ihre  Ablenkung  oder  Zulenkung  geschieht,  das  ist 
die  Sphäre  des  psychischen  Lebens :  Sie  ist  es  aus  keinem  an- 
deren Grunde,  als  weil  sie  die  Sphäre  der  Wechselwirkung 
des  Psychischen  ist. 

Ein  Beispiel.    Terminologisches. 

Wenden  wir  uns  jetzt  zurück  zu  jenem,  mit  den  Schwin- 
gungen eines  tönenden  Körpers  beginnenden  Gesammtprocefs 
oder  jener  Kette  von  Vorgängen,  die  zum  Endpunkt  einen  Ge- 
hörsempfindungsinhalt hat.  Dieser  Empfindungsinhalt  sei  ge- 
nauer bestimmt  als  das  Tiktak  der  in  meinem  Zimmer  hängenden 
Wanduhr.  Während  ich  arbeite,  höre  ich  dies  Tiktak  in  der 
Regel  nicht  Hier  läuft  eben  jener  Procefs  nicht  bis  zu  Ende 
ab.  Es  greift  etwas  hindernd  ein.  Das  was  eingreift,  ist  der 
sonstige  psychische  Lebenszusammenhang,  d.  h.  das  womit  ich 
sonst  psychisch  beschäftigt  bin.  Damit  ist  ohne  Weiteres  gesagt, 
dafs  der  Punkt,  wo  der  Eingriff  geschieht,  dem  „psychischen 
Vorgang"  angehört.  Er  ist  ein  Punkt  innerhalb  jenes  Pro- 
eesses,  aber  ein  Punkt,  an  welchem  derselbe  psychischer  Vor- 
gang ist  Dies  aus  keinem  anderen  Grunde,  als  weU  der  Procefs 
hier  zum  gesammten  psychischen  Lebenszusammenhang  in  Be- 
ziehung steht. 

Nehmen  wir  jetzt  an,  die  Concentration  der  Aufmerksamkeit 
auf  meine  Arbeit  mindere  sich.  Dann  höre  ich  vielleicht  das 
Tiktakgeräusch.  Jener  Procefs  ist  jetzt  frei  gelassen.  Er  kann 
bis  zu  Ende  ablaufen.  Er  kann  es,  weil  der  sonstige  psychische 
Leben szusammenhang  es  ihm  verstattet.  Oder  jemand  macht 
eine  Bemerkung,  die  sich  auf  die  Uhr  bezieht  Jetzt  ist  es  sicher, 
dafs  ich  das  Geräusch  höre.  Es  ist  eben  vom  sonstigen  psychi- 
schen Lebenszusammenhang  her  die  Aufmerksamkeit  auf  ihn 
gelenkt.  —  In  jedem  dieser  beiden  Fälle  ist  der  Punkt  oder 
Moment,  wo  die  Wirkung  geschieht,  ein  Punkt  oder  Moment  des 
psychischen  Vorganges.    Und  auch  hier  wiederum  erfährt  nur 

12* 


180  ^  Tli.  Lipps, 

der  psychische  Vorgangi,  nicht  der  Bewufstseinsinhalt  die  Wir- 
kung. Der  Bewufstseinsinhalt  soll  ja  erst  durch  diese  Wirkung 
entstehen. 

Allgemein  gesagt:  Ob  ein  Empfindungsinhalt  entsteht  oder 
nicht,  dies  hängt  niemals  ausschliefslich  ab  vom  Dasein  des 
physiologischen  Reizes.  Sondern  es  ist  dabei  immer  zugleich 
die  Frage:  Wie  ist  es  bestellt  mit  der  „Aufmerksamkeit",  d.  h. 
wie  wirkt  das  sonstige  psychische  Geschehen  ein? 

Und  dabei  ist  dasjenige,  worauf  die  Wirkung  geschieht^ 
niemals  der  Bewufstseinsinhalt.  Dessen  Dasein  oder  Nichtdasem 
ist  ja  vielmehr  die  Folge  dieser  Wirkung.  Sondern,  was  die 
Wirkung  erleidet,  das  ist  der  den  Bewufstseinsinhalten  zu  Grunde 
liegende  psychische  Vorgang.  Dies  heifst  nichts  Anderes  als: 
Es  ist  der  mit  dem  Reiz  anhebende  und  mit  dem  Dasein  des 
Bewufstseinsinhaltes  abschliefsende  Procefs  an  einer  Stelle,  wo 
derselbe,  eben  vermöge  jener  Einwirkung  des  sonstigen  psychi- 
schen Lebens,  als  Element  des  psychischen  Lebenszusammen- 
hanges sich  erweist. 

Mit  anderen  Worten :  Die  Processe,  die  durch  einen  äufseren 
Reiz  ausgelöst,  auf  das  Dasein  eines  Empfindungsinhaltes  ab- 
zielen, passiren  auf  dem  Weg  zu  diesem  Ziel  eine  Sphäre,  in 
welcher  sie  sich  unter  einander,  und  zugleich  mit  den  gleichzeitigen 
Geschehnissen,  die,  ohne  Wirkung  eines  äufseren  Reizes,  in  dieser 
Sphäre  selbst  ihren  Ursprung  nehmen,  in  W^echselbeziehung  treten. 
Diese  Sphäre  nun,  das  ist  die  von  der  Sphäre  des  Bewufstseins- 
lebens  unterschiedene  Sphäre  des  realen  psychischen  Geschehens. 
„In  der  Psyche",  dies  heifst  zunächst:  In  dieser  Sphäre. 

Der  Punkt,  an  welchem  der  psychische  Vorgang  beginnt» 
oder  an  welchem  jener  Procefs  beginnt  psychischer  Vorgang  zu 
sein,  heifse  die  „psychische  Schwelle"  des  Vorganges.  Der  Punkt» 
wo  der  Bewufstseinsinhalt  ins  Dasein  tritt,  heifse  seine  „Bewufst- 
seinsschwelle".  Mit  Verwendung  dieser  Ausdrücke  dürfen  wir 
dann  auch  sagen:  Wir  haben  erkannt,  dafs  es  psychische  Vor- 
gänge giebt,  deren  psychische  Schwelle  mit  ihrer  Bewufstseins* 
schwelle  nicht  zusammenfällt,  d.  h.  die  allemal  zunächst  eine 
Strecke  weit  ohne  ihren  zugehörigen  Bewufstseinsinhalt  sind,  und 
die  schliefslich  auch  überhaupt  ohne  diesen  zugehörigen  Be- 
wufstseinsinhalt bleiben  können.  Und  wir  haben  erkannt,  dafs 
diese  Vorgänge  Wirkungen  erfahren,  die,  weil  sie  zwischen  der 
psychischen  Schwelle   und    der  Bewufstseinsschwelle  liegen,  nur 


Psychische  Vorgänge  und  psychische  Causalität.  181 

«ben  als  Wirkungen  auf  diese  Vorgänge,  und  in  keiner  Weise 
als  Wirkungen  auf  die  Bewufstseinsinhalte  gef afst  werden  können. 
Dafs  diese  Wirkungen  bestehen,  dies  ist  zugleich  dasjenige,  was 
das  DiLsein  der 'psychischen  Vorgänge  beweist. 

Fügen  wir  nun  gleich  weitere  terminologische  Bestim- 
mungen hinzu.  Wir  nennen  den  an  sich  jederzeit  unbewufsten 
psychischen  Vorgang,  der  dem  Dasein  des  Empfindungsinhaltes 
zu  Grunde  liegt,  kurz  den  Empfindungsvorgang ;  den  psychischen 
Vorgang,  der  dem  Vorstellungsinhalt  zu  Grunde  liegt,  kurz  den 
Vorstellungsvorgang.  Wir  nennen  „bewufste  Empfindung"  den 
Erapfindungsvorgang,  der  die  Schwelle  des  Bewufstseins  erreicht 
oder  überschritten  hat,  dem  also  ein  Empfindungsinhalt  entspricht 
oder  an  den  ein  solcher  gebunden  ist.  Die  „bewufste  Empfindung" 
bezeichnet  kurz  gesagt  das  Ganze  aus  Vorgang  und  Inhalt. 
Dagegen  ist  die  „unbewufste  Empfindung"  der  Empfindungs- 
vorgang, der  noch  unter  der  Schwelle  des  Bewufstseins  ist  oder 
überhaupt  unter  der  Schwelle  des  Bewufstseins  bleibt,  «dso  der 
Vorgang,  der  seinen  zugehörigen  Empfindungsinhalt  noch  nicht 
ins  Dasein  gerufen  hat  oder  überhaupt  nicht  ins  Dasein  ruft. 
Es  ist  kiurz  gesagt  der  Vorgang  ohne  daran  gebundenen  Bewufst- 
seinsinhalt  Einen  genau  entsprechenden  Sinn  haben  die  Aus- 
drücke „bewufste"  und  „unbewufste  Vorstellung". 

Hinzugefügt  darf  werden,  dafs  dies  überhaupt  der  einzige 
Sinn  ist,  in  welchem  ein  Gegensatz  der  bewufsten  und  der  un- 
bewufsten Empfindungen  oder  Vorstellungen  statuirt  werden 
kann.  Es  geht  nicht  etwa  an,  den  Inhalt  ins  Unbewufste 
hinabsinken  und  da  als  denselben  Inhalt  weiterexistiren  zu 
lassen.  Es  geht  ebensowenig  an,  den  Vorgang  als  solchen 
ins  Bewufstsein  sich  erheben  zu  lassen.  Jenes  Hinabsinken 
kann  nur  heifsen:  Der  Inhalt  verschwindet  —  ohne  dafs  darum 
ohne  Weiteres  auch  der  Vorgang  verschwindet.  —  Und  wenn 
Avir  sagen,  der  Vorgang  überschreite  die  Schwelle  des  Bewufst- 
seins, so  heifst  dies:  Er  gewinnt  die  Höhe  oder  erreicht  das 
Stadium,  bei  welchem  der  Bewufstseinsinhalt  ins  Dasein  tritt. 
Endhch  sei  noch  ausdrücklich  gewarnt  vor  der  Vorstellung,  der 
Vorgang  gehe  in  den  Inhalt  über,  oder  schlage  in  denselben 
um.  Auch  dies  Umschlagen  eines  Realen  in  ein  Ideelles  gäbe 
keinen  Sinn.  Sondern  der  Vorgang  bleibt  derjenige,  der  er  ist, 
und  zugleich  tritt  ein  Inhalt  ins  Dasein. 


182  TK  Lippg, 

„Bewufstseinsvorgänge"  statt  der  psychischen 

Vorgänge. 

Gegen  das  oben  mit  Bezug  auf  das  Uhr^eräusch  Gesagte 
wird  man  nicht  einwenden,  der  „psychische"  Vorgang  der 
Empfindung  des  Uhrgeräusches  sei  in  Wahrheit  ein  physiologischer 
Vorgang.  Dieser  Einwand  würde  verraten,  dafs  man  nicht  be- 
achtet hat,  worum  es  sich  hier  handelt  Vielleicht  aber  macht 
man  den  Einwiurf,  das  Ticken  der  Uhr  sei  auch  schon,  solange 
es  „überhört"  wurde,  Bewufstseinsinhalt  gewesen,  nur  ein  „wenig 
beachteter".  Daraus  erkläre  sich  zugleich,  dafs  ich  nachher, 
wenn  ich  dasselbe  beachte,  mich  seines  vorangehenden  Daseins 
nicht  erinnere,  also  meine,  es  sei  nicht  dagewesen.  —  Damit 
sind  wir  auf  eine  Interpretation  der  angeführten  Thatsache 
gestofsen,  die  unsere  ganze  darauf  gegründete  Betrachtungsweise 
illusorisch  zu  machen  droht. 

Ich  habe  aber  zunächst,  was  diesen  speciellen  Fall  angeht, 
zu  erwidern,  dafs  ein  Unterschied  besteht  zwischen  der  Nicht- 
erinnerung  an  etwas,  das  da  war,  und  der  Erinnerung  daran, 
dafs  etwas  nicht  da  war;  und  dafs  ich  nur  die  letztere  Möglich- 
keit hier  im  Auge  habe.  D.  h.  ich  rede  hier  von  den  zweifellos 
vorkommenden  Fällen,  in  denen  ich  mich  erinnere,  oder  in  denen 
ich  das  bestimmte  Bewufstsein  habe,  es  sei  etwas,  das  meinem 
Bewufstsein  jetzt  vorschwebt,  vorher  längere  oder  kürzere  Zeit 
in  meinem  Gresammtbewufstsein  nicht  vorgekommen,  es  sei  etwa 
das  Ticken  der  Uhr,  das  ich  jetzt  höre,  vorher  bis  zu  einem 
gewissen  Zeitpunkt  von  mir  nicht  gehört  worden.  Ich  rede  kun 
gesagt  von  den  Fällen,  in  welchen  das  Auftreten  des  Bewufet- 
Seinsinhaltes  als  das  in  einem  bestimmten  Momente  geschehende 
Eintreten  eines  Neuen  in  den  gesammten  Bewufstseinsthatbestand 
sich  mir  unmittelbar  darstellt.  Vielleicht  habe  ich  in  dem 
AugenbUcke,  wo  ich  jene  Bemerkung  höre,  die  mich  auf  das 
Ticken  der  Wanduhr  aufmerksam  macht,  freilich  das  Bewufstsein, 
es  seien  dem  jetzt  erklingenden  Schlage  bereits  andere  voran- 
gegangen. Daim  habe  ich  doch  zugleich  das  Bewufstsein,  dafs 
die  Reihe  der  gehörten  Schläge  an  einem  bestimmten  Punkte  an- 
fing, und  vorher  in  meinem  Bewufstsein  nichts  dergleichen  war. 

Gesetzt  aber,  man  will  auch  für  dies  Bewufstsein  die  Un- 
sicherheit der  Erinnerung  haftbar  machen,  man  erklärt  also,  das- 
jenige, was  ich  zu  wissen  glaube,  sei  eine  Erinnerungstäuschung. 


Psychische  Vorgänge  und  psychische  CauscUität  183 

Dann  ist  dies  freilich  sehr  einfach.  Aber  es  ist  zu  bedenken,  dafs 
es  doch  fär  die  Entscheidung  unserer  Frage  gar  keine  andere 
flrfiahrungsgrandlage  giebt,  als  eben  die  Erinuerung,  und  dafs 
sehliefslich  gar  keine  MögUchkeit  der  Constatirung  von  That- 
sachen,  auch  nicht  von  naturwisseuschaftlichen  Thatsachen, 
besteht,  wenn  die  Erinnerung  an  immittelbar  oder  Nächstver- 
gangenes  keinen  Geltungsanspruch  hat.  Unsere  Behauptung  hat 
also  eine  Erfahrungsgrundlage.  Dagegen  hat  die  gegentheilige 
Behauptung  keine  solche.  Sie  operirt  ledigUch  mit  Möghchkeiten. 
Dies  schon  kann  uns  genügender  Grund  sein,  bei  unserer  Auf- 
fassung des  Sachverhaltes  zu  bleiben,  solange  wenigstens  bis  — 
nicht  VorurtheUe,  sondern  Erfahrungen  sie  widerlegen. 

Fassen  wir  aber  diese  gegnerische  Auffassung  allgemeiner: 
Wir  sahen :  Jenes  Ticken  der  Uhr  wird  dieser  Auff assimg  zufolge 
nicht  jetzt  erst  gehört,  weil  die  Aufmerksamkeit  sich  darauf 
richtet,  sondern  es  wird  nur  das  schon  vorhandene  Gehörsbild 
aus  einem  minder  beachteten  ineinbeachteteres  verwandelt 
So  läXst  diese  Theorie  überhaupt,  sofern  nämlich  sie  consequent 
ist,  alle  Reize,  die  ihrer  Natur  nach  Empfindungsinhalte  er- 
zeugen können,  diese  jederzeit  thatsächlich  erzeugen,  nur  dafs 
diese  Empfindungsinhalte  in  unendlich  vielen  Graden  vom  Zu- 
stand des  vollen  Beachtetseins  entfernt  bleiben  können.  Die  fragliche 
Anschauung  vergleicht  mit  Vorliebe  den  Gesammtbewufstseins- 
inhalt  eines  Momentes  mit  dem  Sehfeld,  die  beachteten  Bewufst- 
Seinsinhalte  mit  dem  im  Blickpunkt  dieses  Sehfeldes  befindlichen 
und  darum  „deutUcher"  gesehenen  Objecto,  die  minder  be- 
achteten mit  den  Objecten,  die  den  seitlichen  und  schliefsUch 
den  seitlichsten  Theilen  des  Sehfeldes  angehören,  und  demgemäfs 
immer  weniger  „deutlich"  gesehen  werden.  Und  sie  läfst  die 
Grenzen  des  psychischen  Sehfeldes  d.  h.  die  Grenzen  des  Ge- 
sammtbewufstseins  eines  Momentes  mit  den.  Grenzen  des  in 
diesem  Momente  stattfindenden  psychischen  Geschehens  überhaupt 
zusammenfallen. 

Jenen  Vergleich  nun,  des  Gesammtbewufstseinsinhaltes  eines 
Momentes  mit  dem  optischen  Sehfelde,  können  wii*  uns,  ob- 
gleich er  in  seinen  Consequenzen  sehr  in  die  Irre  führen  kann, 
hier  zunächst  gefallen  lassen.  Auch  wir  leugnen  ja  nicht,  dafs 
BewuTstseinsinhalte  mehr  und  minder  beachtet  sein  können. 
Wir  thun  dies  so  wenig,  als  wir  leugnen,  dafs  jener  Unter- 
schied der  Theile  des  Sehfeldes  besteht.    Aber  wir  führen  jenen 


184  Th.  Lippf*. 

Vergleich,  wenn  wir  uns  ihn  einmal  gefallen  lassen,  noch  etwas 
weiter.  Das  Sehfeld  fällt  nicht  mit  der  Gesammtheit  des  jetzt  für 
mich  überhaupt  Sichtbaren  zusammen,  sondern  es  ist  ein  Aus- 
schnitt aus  demselben.  Auch  von  Objecten,  die  aufserhalb  des  Seh- 
feldes liegen,  gehen  Lichtstrahlen  aus.  Nur  treffen  diese  nicht 
imser  Auge,  und  ergeben  darum  weder  ein  deutliches  noch  ein  un- 
deutliches, sondern  gar  kein  Gesichtsbild.  Sie  ergeben  ein  solches 
erst,  wenn  wir  das  Auge  ihnen  zuwenden.  So  nun  ist  uns  auch 
das  psychische  „Sehfeld"  eines  Momentes,  mit  seinen  Unter- 
schieden der  gröfseren  oder  geringeren  Nähe  an  dem  Blickpunkt, 
d.  h.  mit  den  mannigfachen  Graden  des  Beachtet-  und  Minder- 
beachtetseins  seiner  einzelnen  Inhalte,  nur  ein  Ausschnitt  aus 
der  Gesammtheit  der  Bewufstseinsmöglichkeiten  dieses  Momentes. 
D.  h.  es  giebt  für  uns  psychische  Vorgänge,  die  freihch  ihrer 
Natur  nach  auf  einen  Bewufstseinsinhalt  abzielen,  aber  thatsäch- 
lieh  keinen  Bewufstseinsinhalt  ins  Dasein  rufen,  weil  sie  das 
geistige  Auge  nicht  treffen,  oder  weniger  bildlich  gesprochen, 
weil  sie  nicht  auf  den  rätselhaften  Punkt  treffen,  wo,  niemand 
weifs  wie,  das  absolut  Neue  ins  Dasein  tritt,  das  wir  eben  Be- 
wufstseinsinhalt nennen. 

Mit  dem  soeben  Gesagten  wollte  ich  zugleich  andeuten, 
worauf  der  hier  vorliegende  Gegensatz  der  Anschauungen  im 
letzten  Grunde  hinausläuft.  Jene  uns  gegnerische  Anschauung 
kennt,  ebenso  wie  wir,  unendlich  viele  Grade  der  Wirksamkeit 
psychischer  Elemente  innerhalb  des  psychischen  Lebenszusammen- 
hanges. Diese  Grade  sind  aber  für  sie  ebensoviele  Grade  des 
Bewufstseins ;  der  Nullpunkt  jener  Wirksamkeit  ist  für  sie  der 
Nullpunkt  des  Bewufstseins.  Damit  wird  ein  stetiger  Uebergang 
oder  ein  stetiges  Hinübergleiten  des  Bewufstseins  in  die  Unbe- 
wufstheit,  und  umgekehrt,  statuirt 

Davon  nun  wissen  wir  nichts.  Grade  der  Bewufstheit  ist 
uns  ein  undenkbarer  Gedanke.  Das  Dasein  für  das  Bewufstsein, 
das  ideelle  Dasein,  die  Phänomenalität,  das  Erscheinen,  das 
Vorgefundenwerden  kann  keine  Grade  haben.  Sowenig  das 
Unbewufste,  idealiter  nicht  Existirende,  nun  auch  noch  in 
höherem  und  immer  höherem  Grade  ideell  nicht  existiren 
kann,  so  wenig  kann  das  ideell  Existirende  mehr  oder  minder 
ideell  existiren.  Sondern  das  Ideelle  existirt  oder  es  existirt  nicht, 
d.  h.  etwas  hat  das  ideelle  Dasein  oder  es  hat  dasselbe  nicht. 


Psychische  Vorgänge  und  psychische  Cansalität.  185 

Niir  dafs  freilich  das  in  solcher  Weise  Existirende  mehr  oder 
minder  beachtet  sein  kann. 

Und  demnach  kann  auch  die  ideelle  Existenz  oder  die  Be- 
wufstheit  nicht  stetig  von  einem  NuUpiuikt  an  werden.  Es 
giebt  überhaupt  kein  Bewußt  werden,  sondern  nur  ein  Bewufst- 
sein  von  einem  Momente  an.  Diesen  Moment  nennen  wir 
BewuTstseinsschwelle.  Warum  sie  Schwelle  des  Bewufstseins 
ist,  wissen  wir  nicht.  D.  h.  wir  wissen  so  wenig  wie  irgend 
jemand,  wie  Bewufstsein  gemacht  wird.  Wir  kennen  nicht  seinen 
Grand.  Aber  wir  können  die  Bedingungen  aufzeigen,  Unter 
denen  die  Schwelle  des  Bewufstseins  erreicht,  d.  h.  unter  denen 
dieser  unbekannte  Grund  wirksam  wird. 


Weitere   Thatsachen. 

Mag  man  nun  aber  „Bewufstseinsgrade^  kennen  oder  nicht,  mag 
man  demnach  Bewufstheit  aus  der  Nichtbewufstheit  heraus  allmäh- 
lieh  werden  und  wachsen  lassen,  oder  mag  man  unfähig  sein  hier- 
mit einen  Sinn  zu  verbinden :  Die  Anschauung,  auf  die  es  uns  in 
diesem  Zusammenhang  eigenüich  ankommt,  stände  und  fiele 
damit  noch  keineswegs.  Wir  könnten  durchaus  dabei  bleiben 
20  sagen :  Jedem  Bewufstseinsinhalt  liegt  ein  an  sich  unbewufster 
psychischer  Vorgang  zu  Grunde;  und  wir  könnten  fortfahren: 
AUe  psychische  Causalität  besteht  lediglich  zwischen  diesen  Vor- 
gängen. Wir  müfsten  nur  hinzufügen:  Jedem  psychischen  Vor- 
gang ent^rieht  von  seinem  ersten  Anfang,  also  von  der  psychischen 
Schwelle  an,  ein  Bewufstseinsinhalt,  wenn  auch  zunächst  ein 
möglichst  wenig  bewufster. 

Indessen  so  meint  jene  Theorie  die  Sache  nicht  Die  Causa- 
lität der  Bewufstseinsinhalte  zu  retten,  das  ist  das  eigentliche 
Ziel  der  fraglichen  Ansicht  Und  bestände  diese,  dann  allerdings 
verlören  die  psychischen  Vorgänge  ihr  eigentliches  Daseinsrecht 
Da  sie  nur  als  die  Träger  der  psychischen  Causalität  eingeführt 
sind,  so  sind  sie  überflüssig,  sobald  die  Bewufstseinsinhalte  diese 
Rolle  übernehmen. 

Dagegen  nun  könnte  ich  zunächst  wiederholen,  was  ich 
oben  sagte:  Die  Bewufstseinsinhalte  sind  ja  doch  keinenfalls 
die  Träger  der  psychischen  Causalität,  sondern  die  BeschafEen- 
heiten  der  Psyche  oder  des  Gehirns,  die  Gedächtnifsdispositionen, 
die  physiologischen  Heize  spielen  herein.    Und  auch  die  mecha- 


186  Th.  Lipps. 

nischen  Gehimvorgänge  wird  man  nicht  los.  Die  „BewulBtseins- 
vorgänge"  bleiben  daran  „gebunden",  also  doch  auch  wohl 
dadurch  bedingt.  Und  weiter  könnte  ich  wiederholen,  was 
ich  über  den  Gedanken  eines  realen  Zusammenhangs  des  Ideellen 
oben  ganz  im  Allgemeinen  gesagt  habe. 

Aber  darauf  komme  ich  natürlich  nicht  zurück.  Wir  gehen 
statt  dessen  weiter  in  der  Betrachtung  der  Thatsachen.  Jene 
oben  erwähnten  Thatsachen  sollten  ja  durchaus  nicht  für  sich 
beweisen.  Unsre  Frage  lautet  überhaupt  nicht,  welche  An- 
schauung hier  oder  dort  möglich,  sondern,  welche  allgemein 
durchführbar  sei. 

Wir  redeten  bisher  von  Empfindungsvorgängen,  d.  h.  Vor- 
gängen, die  Empfindungsinhalten  zu  Grunde  liegen.  Nehmen 
wir  diese  Vorgänge  an,  so  müssen  wir  zweifellos  den  Vorstellungs- 
inhalten, die  den  Empfindungsinhalten  entsprechen,  gleichartige 
Vorgänge  zu  Grunde  legen.  Umgekehrt,  müssen  wir  für  das 
Dasein  dieser  Vorstellungsinhalte  zu  Gnmde  hegende  psychische 
Vorgänge  annehmen,  so  müssen  wir  gleichartige  Vorgänge  auch 
den  Empfindungsinhalten  zu  Grunde  legen. 

Das  Dasein  der  Vorstellungsinhalte  setzt  nun  zunächst  voraus, 
dafs  von  früheren  psychischen  Vorgängen,  und  zuletzt  von 
Empfindungsvorgängen,  Gedächtnifsspuren  oder  Gedächtnife- 
dispositionen  in  mir  zurückgebheben  sind.  Es  setzt  zweitens 
ein  gegenwärtiges  Erlebnifs  voraus,  das  diese  Spur  oder  Dispor 
sition  erregen,  kurz  gesagt,  das  als  reproductiver  Reiz  dienen 
kann.  Es  erfordert  drittens  eine  Beziehung  zwischen  jenem  Er- 
lebnifs und  der  zu  erregenden  Spur  oder  der  zu  reproduciren- 
den  Vorstellung,  wodurch  jenes  zum  Reiz  für  die  Reproduction 
dieser  Vorstellung  werden  kann;  kurz  also  eine  Association. 

Nun  bedenke  man  etwa  Folgendes :  Ein  A  sei  mit  vielen  jB, 
z.  B.  ein  Name  mit  vielen  Personen  verknüpft  Trotzdem  ge- 
schieht es,  dafs  das  Ä  nur  eines  der  B,  etwa  ein  B^,  ins  Be- 
wufstsein  ruft:  Ich  höre  den  Namen  und  stelle  mir  nm*  eine 
Person  als  Träger  vor.  Warum  nun  wirkt  das  A  auf  das  B^ 
in  solcher  Weise?  Vielleicht  weil  die  Association  mit  diesem  B 
besonders  eng  geknüpft  ist.  Aber  dies  kann  nicht  heifsen:  A 
wirkt  auf  ein  B  überhaupt  nur  unter  Voraussetzung  einer  Asso- 
ciation von  dieser  bestimmten  Enge.  Bedingt  die  weniger  enge 
Association  gar  keine  Wirkung,  so  ist  nicht  einzusehen,  wie 
die  engere  eine  solche  bedingen  sollte.    Sondern  wir  müssen  an- 


Psychische  Vorgängt  und  psychische  Causalität  187 

nehmen,  dafs  das  A  auf  alle  die  jB,  genauer  auf  die  Gedächtnifs- 
spuren  aller  der  B  wirkt,  nur  dafs  die  stärkere  Wirkung  siegt, 
wobei  vollkommen  dahin  gestellt  bleiben  soll,  wie  man  jene 
Wirkungen  oder  diesen  Sieg  sich  vorstellen  mag.  Vielleicht 
meint  man,  die  Spuren  aller  B  mit  Ausnahme  des  £i  werden 
nur  in  einen  Zustand  gröfserer  oder  geringerer  Funktionsbereit^ 
Schaft  gesetzt.  Auch  dann  „geschieht^  doch  etwas  an  den 
Spuren.  Dies  Geschehen  ist  intensiver  bei  dem  B^  und  hat 
darum  den  BewuTstseinsinhalt  B^  zum  Erfolg,  während  das,  was 
an  den  Spuren  der  übrigen  B  geschieht,  diesen  Erfolg  nicht  hat. 
—  Im  Uebrigen  giebt  es  Thatsachen,  die  zur  Annahme  zwingen, 
das  A  „errege"  alle  die  B,  Doch  würde  ihre  Erwähnung  hier 
zu  weit  führen.^ 

Vielleicht  auch  bin  ich  in  einem  Falle  sicher,  dafs  statt  des 
Bj^  ein^s  thatsächlich  zum  Bewufstsein  käme,  wenn  zufällig 
die  stärkere  Association  AB^  nicht  bestände.  Dann  wird  also  die 
Reproduction  des  B^  durch  die  Wirkung  dieser  stärkeren  Asso- 
ciation aufgehoben.  Nun,  auch  diese  Aufhebung  ist  etwas 
Thatsächliches.  Auch  sie  ist  ein  Geschehen  oder  eine 
Bestimmtheit  an  einem  Geschehen,  nämlich  an  der  Beproduction 
des  B^.  —  Alles  dies  aber  entzieht  sich  dem  Bewufstsein.  Alles 
dies  gehört  ins  Gebiet  der  unbewufsten  Reproductionsvorgänge. 
\  Man  achte  weiter  auf  dies:  Es  sei  mir  der  erste  Theil 
eines  Namens  gegeben  imd  ich  soll  den  Namen  vervollständigen. 
Dies  thue  ich  leicht  und  ohne  Zeitverlust,  wenn  es  für  mich 
nur  eine  Möglichkeit  der  Vervollständigung  giebt.  Ich  füge 
etwa  sofort  zu  Desidbbius  —  Eäasmus,  zu  Babuch  —  Spinoza. 
Dagegen  stocke  ich,  wenn  ich  Namen,  die  in  sehr  verschiedener 
Weise  vervollständigt  werden  können,  vervollständigen  soll,  etwa 
Carl  oder  Jacob  etc.  Ich  thue  dies,  obgleich  mir  „Carl  der 
Grofse",  „Carl  Vogt"  etc.,  „Jacob  der  Erste",  „Jacob  Grimm"  etc. 
ebenso  geläufig  sind  wie  jene  anderen  Namen.  Ich  habe  eben 
die  Wahl  und  wähle  thatsächlich.  Dies  ist  aber  kein  Bewufst- 
«einsvorgang.  Ich  habe  nicht  die  Namen  vor  mir  und  wähle, 
sondern,  dafs  ich  einen  Namen  vor  mich  hinstelle,  dies  ist  das 
Resultat  der  Wahl.  Ich  fühle  auch  etwas  während  des  Vor- 
gangs der  Wahl,  eine  Hemmung,  Unsicherheit,  Verlegenheit 
Aber  in  diesem  Gefühl  besteht  doch  nicht  der  Vorgang.  Sondern 


^  S.  „Suggestion  und  Hypnose"  in:  SUzMigsberichte  d.  bair.  Akad.  1897* 


188  Th.  Lipps. 

derselbe  besteht  in  einer  Concurrenz  der  Associationen.  Er  besteht 
also,  allgemeiner  gesagt,  in  einer  Wirkung  derselben.  Die 
Associationen  beharren  nicht  im  Ruhezustand ,  sondern  werden 
erregt,  oder  die  Gedächtnifsspuren  werden  erregt  vermöge 
der  bestehenden  Associationen.  In  jedem  Falle  haben  wir  einen 
dem  bewufsten  Dasein  eines  Namens  vorausgehenden  an  sich 
unbewufsten  Vorgang. 

Noch  andere  Momente  können  wir  hier  gleich  hinzunehmen. 
Was  mir  bei  irgend  einem  Anlafs  einfällt,  das  hängt  vielfach 
ab  von  detn,  womit  ich  mich  vorher  beschäftigt  habe.  Es  helfen 
die  Gedächtnifsspuren  dieser  vorangehenden  Erlebnisse  mit 
Sie  wirken  steigernd.  Aber  sie  können  unmöglich  so  wirken, 
solange  nichts  da  ist,  worauf  sie  in  solcher  Weise  wirken  können. 
Sie  begünstigen  den  Vorgang  der  Reproduction,  aber  natürUch 
einen  vorhandenen,  nicht  etwa  einen  nicht  vorhandenen  Vorgang. 
Und  davon  ist  der  betreffende  Bewufstseinsinhalt  das  Resultat 

Und  wie  ist  es  mit  dem  Besinnen,  etwa  auf  einen  Namen V 
Die  Person,  die  den  Namen  trägt,  steht  vor  mir.  Und  ich  habe 
ein  Gefühl  der  Aufmerksamkeit  und  des  Besinnens.  Aber  alles 
dies  läfst  nicht  den  Namen  sofort  mir  ins  Bewufstsein  treten; 
sondern  es  vergeht  Zeit  Jenes  Bewufstseinserlebnifs  ist  also 
nicht  die  Ursache  des  Erinnerungsactes.  Es  ist  niu*  der  be- 
wufste  Ausgangspunkt  für  ein  Geschehen,  nämlich  dasjenige, 
das  jene  Zeit  ausfüllt.  Die  psychische  Bewegung  geht 
vielleicht  erst  nach  allerlei  Irrwegen  den  richtigen  Weg.  Oder 
sie  überwindet  ein  Hindemifs.  Mag  t  aber  das  Eine  oder  das 
Andere  stattfinden,  in  jedem  Falle  geschieht  etwas,  und  in  jedem 
Falle  spielt  sich  dies  Geschehen  nicht  in  meinem  Bewufstsein  ab. 
Ich  sehe  nicht  das  Hindernifs,  und  die  Weise,  wie  es  beseitigt 
wird.  Ich  schliefse  nur,  dafs  etwas  Dergleichen  vorliegen  müsse. 

Hieran  anschliefsende  Ueberlegungen  sollen  uns  nachher 
weiter  beschäftigen.  Einstweilen  genügt,  dafs  hier  überall  ein 
an  sich  unbewufstes  Geschehen  angenommen  werden  muTs  und 
schliefslich  von  Jedermann  angenommen  wird.  Ueberall  sehen 
wir  Bewufstseinsinhalte  als  Ausgangs-  und  Zielpunkte.  Aber  der 
causale  Zusammenhang  ist  hergestellt  durch  das  unbewufste 
Geschehen.  Es  kann  nicht  etwa  die  Causalität  von  den  Schultern 
der  unbewufsten  Vorgänge  weggenommen,  und  dafür  minder 
beachteten  Bewufstseinsinhalten  aufgebürdet  werden.  Ich  betone» 
die  letzteren  spielen  hier  nirgends  eine  Rolle. 


FsychiHche  Vorgänge  und  psychische  Caxmalitäf.  189 

Ich  sagte  nun  schon,  wenn  es  an  sich  unbewnfste  Vorgänge 
gebe,  die  dem  Dasein  von  Vorstellungsinhalten  zu  Grunde  liegen, 
so  müssen  gleichartige  Vorgänge  den  Empfindungsinhalten  zu 
(xrunde  liegen.  Kurz  gesagt :  Den  Vorstellungsvorgängen  müssen 
gleichartige  Empfindungsvorgänge  entsprechen.  Und  geht  bei 
den  Vorstellungen  die  Berufung  auf  die  minder  beachteten  Be- 
wuTstseinsinhalte  nicht  an,  so  können  diese  auch  bei  den 
Empfindungen  nicht  Träger  der  causalen  Beziehungen  sein. 

Es  ist  aber  Einiges  von  dem,  was  im  Obigen  von  den  Vor- 
stellungen gesagt  wurde,  von  den  Empfindungen  auch  experimentell 
festgestellt  Wenn  eine  Reaction,  etwa  auf  einen  Schalleindruck, 
rascher  erfolgt  bei  eintretender  Uebung,  dann  wiederum  lang- 
samer bei  eintretender  „Ermüdung",  nämlich  Ermüdung  der 
„Aufmerksamkeit",  was  ist  damit  eigentlich  gesagt?  Zunächst 
bestehen  hier,  was  den  Grund  der  Auslösung  der  Reaction 
angeht,  zwei  mögüche  Anschauungen.  Entweder  das  Dasein  des 
Bewufstseinsinhaltes,  „Schall"  genannt,  ist  das  die  Reaction 
Auslösende,  oder  die  Reaction  wird  ausgelöst  von  dem  psychischen 
Vorgang,  der  diesem  Bewufstseinsinhalt  zu  Grunde  liegt. 

In  diesem  letzteren  Falle  nun  ist  der  Streit  zu  Ende :  Der 
an  sich  unbewufste  Empfindungsvorgang  ist  anerkannt  und  zwar 
als  der  in  uns  wirkende  Factor.  Aber  auch  im  ersteren  Falle 
ist  dieser  Vorgang  anerkannt.  Die  Beschleunigung  bezw. 
Verlangsamung  der  Reaction  ergiebt  sich  unter  dieser  Voraus- 
setzung natürlich  aus  einer  Beschleunigung  bezw.  Verlangsamung 
der  Entstehung  des  Empfindungsinhaltes.  Diese  Be- 
schleunigung bezw.  Verlangsamung  wird  durch  die  Uebung  bezw. 
Ermüdung,  diese  psychischen  Dispositionen,  bewirkt. 
Und  diese  Wirkung  geschieht  nicht  auf  den  Bewufstseinsinhalt, 
da  dieser  ja  eben  durch  diese  Wirkung  schneller  oder  lang- 
samer ins  Dasein  gerufen  wird.  Sondern  sie  geschieht  auf  den 
Vorgang,  sie  ist  eine  Beschleunigung  bezw.  Verlangsamung  des 
psychischen  Vorganges,  der  dem  Dasein  des  Bewufstseinsinhaltes 
zu  Grunde  Hegt. 

Oder  will  man  auch  hier  sagen :  Es  werde  nur  das  stärkere 
Beachten  des  Empfindungsinhaltes  beschleunigt  oder  verlang- 
samt'? Es  sei  also  ein  Bewufstseinsvorgang,  nämlich  die 
Verwandlung  eines  minder  in  einen  mehr  beachteten  Bewufstseins- 
inhalt, das  Beschleunigte  oder  Verlangsamte?  Dann  mufs  ich 
erwidern:    So  sehr  man  sonst  sich  berechtigt  glauben  mag,  das 


190  Th.  Lipps. 

reale  psychische  Geschehen  mit  „Bewufstseinsvorgängen",  ins- 
besondere mit  dem  bewnfsten  üebergang  von  minder  beachteten 
zu  mehr  beachteten  Bewufstseinsinhalten  zu  identificiren,  hier 
jedenfalls  geht  dies  nicht  an.  Man  bedenke  doch  die  Sachlage: 
Ich  will,  sobald  ich  den  Schall  höre,  reagiren.  Demgemäfs  richte 
ich  auf  den  bevorstehenden  Schall  meine  volle  Aufmerksamkeit; 
ich  richte  sie,  allgemeiner  gesagt,  auf  das  bevorstehende  Empfin- 
dungs-  oder  Bewufstseinserlebnifs.  Damit  sind,  schon  ehe  das 
Empfindungserlebnifs  sich  verwirklicht,  die  Bedingungen  gegeben 
für  die  volle  Beachtung  desselben.  Und  nun  soll  dies  Empfindungs- 
erlebnifs im  Dasein  eines  Empfindungsinhaltes  bestehen,  der 
zuerst  als  nicht  oder  wenig  beachtet,  dann  als  beachtet  sich  mir 
darstellt.  Das,  worauf  alle  Aufmerksamkeit  gerichtet  oder  dem 
meine  volle  Beachtung  zugewendet  ist,  soll  für  mich,  und  indem 
ich  es  beachte,  zuerst  ein  gar  nicht  oder  wenig  Beachtetes  sein. 

Dies  ist  ein  Widerspruch.  Jedenfalls  finde  ich  in  mir  keinen 
solchen  Bewufstseinsvorgang.  Eben  weil  ich  von  vornherein  auf 
das,  was  ich  erlebe,  achte,  weifs  ich  gewifs,  dafs  hier  Stadien 
des  Beachtetseins  nicht  vorliegen,  dafs  der  Empfindungsinhalt 
sofort  als  der  beachtete  ins  Dasein  tritt,  dafs  kein  Emportauchen 
aus  dem  Nichtbeachtetsein  in  das  Beachtetsein  für  mein  Bewufst- 
sein  vorliegt,  dafs  keine  Veränderung  an  dem  Empfindungsinhalte 
oder  der  Weise  seines  bewufsten  Daseins  für  mich  sich  vollzieht, 
die  ich  mit  solchen  Namen  bezeichnen  könnte.  Ich  weifs  dem- 
gemäfs insbesondere  auch,  dafs  ich  in  dem  Bewufstseinserlebnifs 
keinerlei  Beschleunigung  oder  Verlangsamung  irgend  welcher 
Art  vorfinde,  keinerlei  gröfsere  oder  geringere  Raschheit  der  Folge 
unterschiedener  Stadien,  wie  auch  immer  diese  Stadien  beschaffen 
oder  voneinander  verschieden  sein  sollten,  und  wie  auch  immer 
sie  genannt  werden  mögen. 

Was  hier  beschleunigt  oder  verlangsamt  wird,  liegt  also 
jenseits  des  Bewufstseins.  Das  Auftauchen,  das  wirklich  statt- 
findet, ist  ein  Auftauchen  des  Empfindungsvorganges;  es  ist 
das,  natürlich  nicht  räumlich  gemeinte.  Sicherheben  zur  Schwelle 
des  Bewufstseins. 

Fügen  wir  diesen  Thatsachen  gleich  hinzu  einen  Fall  der 
„Analyse"  von  Empfindungen.  Gar  vielerlei  nennen  wir  Analyse. 
Es  wäre  gut,  wenn  auch  dieser  Begriff  seinen  bestimmten  Sinn 
gewänne. 


Fsyclmche  Vorgänge  und  j^ychischc  Causalität  191 

Hier  denke  ich  an  die  Ellanganalyse.  Was  ich  im  BewuTst- 
sein  habe,  wenn  ich  einen  Klang  höre,  ist  —  falls  ich  nur  eben 
diesen  Klang  höre  —  ein  schlechthin  Einfaches,  so  einfach  wie 
der  einfachste  Ton.  Es  ist  nur  durch  die  Klangfarbe  von  diesem 
verschieden.  Ich  höre  insbesondere,  solange  der  Klang  für  mich 
als  solcher  bestehen  bleibt,  nicht  mehrere  sondern  eine  einzige 
Tonhöhe.  Mögen  andere  versichern,  dafs  sie  „im"  Klange  die 
Theiltöne,  also  verschiedene  Tonhöhen,  nebeneinander  hören,  nur 
dafs  diese  Töne  und  Tonhöhen  minder  beachtete  Töne  und  Ton- 
höhen seien;  ich  meinestheils  weifs,  dafs  es  bei  mir  sich  nicht 
so  zu  verhalten  pflegt.  Eben  indem  ich  den  Klang  höre  und 
auf  ihn  achte,  finde  ich  ihn  als  dies  Einfache  mit  der  eigen- 
thümlichen  IGangfarbe  vor.  Ich  habe  das  unmittelbare  Bewufst- 
sein  von  etwas  Einfachem.  Wovon  ich  aber  ein  unmittelbares 
Bewufstsein  habe,  das  ist  es  ja  eben,  worum  es  sich  hier  handelt. 
Und  ich  hoffe,  niemand  wird  mir  meine  unmittelbar  gegenwärtigen 
BewuTstseinsinhalte  abstreiten. 

Dann  aber  kann  ich  freihch  auch  den  Klang  „analysiren^*. 
Ich  kann  Theiltöne  aus  ihm  „heraushören".  Dies  heifst  aber 
nie  etwas  Anderes  als:  Ich  verwandle  einen  Bewufstseinsinhalt 
in  einen  anderen.  Ich  hörte  erst  Eines,  inbesondere  eine  einzige 
Tonhöhe,  jetzt  höre  ich  Mehreres,  d.  h.  insbesondere  mehrere 
Tonhöhen.  ^ 

Und  wie  ging  das  zu?  Auch  darüber  kann  ich  Rechenschaft 
geben.  Ich  vollzog  die  Vorstellung  eines  der  Töne,  von  denen 
ich  wufste,  dafs  sie  in  dem  Klang  als  Theiltöne  „stecken",  oder 
weniger  nachlässig  ausgedrückt,  ich  vollzog  die  Vorstellung  eines 
der  Töne,  von  denen  ich  wufste,  dafs  der  ihnen  zugehörige 
Reiz  da  sei  und  wirke;  imd  ich  richtete  auf  diesen  vorgestellten 
Ton  meine  Aufmerksamkeit. 

Und  wie  vollzog  sich  nun  die  Wirkung?  —  Man  beachte 
die  Voraussetzung :  Der  Reiz  ist  da  und  wirkt,  oder  vollständiger 
gesagt:  Es  besteht  jener  mit  dem  physikalischen  Vorgang  des 
Tönens,  etwa  den  Schwingungen  einer  Klaviersaite  anhebende 
Procefs,  dessen  natürlicher  Endpunkt  der  Empfindungsinhalt 
„Ton  von  dieser  bestimmten  Höhe"  ist.  Wenn  dieser  Procefs 
für  sich,  d.  h.  insbesondere  von  den  anderen  gleichzeitigen  und 
gleichartigen  Processen  gesondert,  bis  zu  Ende  abläuft,  dann 
und  nur  dann  entsteht  der  fragliche  Ton.  Nun,  dafs  er  that- 
sächlich  für  sich  bis  zu  Ende  abläuft,  das  ist  es,  was  jene  Ton- 


192  Th.  LippH. 

voretelluug  und  die  darauf  gerichtete  Aufmerksamkeit  bewirkt 
Natürlich  ist  dasjenige,  was  hier  die  Wirkung  empfängt,  eben 
jener  Procefs,  nämlich  an  einer  Stelle,  wo  er  unter  dem  Einfluß 
der  Aufmerksamkeit,  also  des  psychischen  Lebens,  insbesondere 
unter  dem  Einfluls  des  Vorstellungslebens  steht,  mit  anderen 
Worten,  es  ist  der  „psychische"  oder  der  Empfindungs- 
vorgang. 

Allgemeiner  gesagt  liegt  beim  Hören  und  der  Analyse  von 
Klängen  folgender  Sachverhalt  vor:  Die  „Theiltöne",  die  ^aus" 
dem  Klang  „herausgehört^  werden  können,  sind  sämmtlich  da 
als  psychische  Vorgänge,  genauer,  die  ihnen  zu  Grunde  hegenden 
Empfindungsvorgänge  sind  da.  Sie  wirken,  solange  ich  den 
Klang  höre,  zusammen  zu  dem  Empfindungsinhalt,  den  ich 
eben  Klang  nenne.  In  diesem  Zusammenwirken  besteht  das 
„Verschmelzen"  der  „Theiltöne"  zum  Klange.  Die  Aufmerk- 
samkeit aber  kann  den  einzelneu  Vorgängen  die  Fähigkeit  ver- 
leihen, sich  der  Nöthigung  zu  solchem  Zusammenwirken  oder 
Verschmelzen  zu  erwehren  imd  das  jedem  Vorgang  für  sich 
zugehörige  Ziel  zu  erreichen.  Darin  besteht  das  „Heraus- 
hören". 

Das  Entscheidende  bei  diesem  Sachverhalt  ist  uns  wiederum 
dies,  dafs  hier  ganz  und  gar  keine  Rede  ist  von  einem  BewuTst- 
seinsvorgang,  .der  in  der  Verwandlung  eines  weniger  beachteten 
Empfindungsinhaltes  in  einen  mehr  beachteten  bestände.  Sondern 
ein  Bewufstseinsinhalt,  der  vorher  nicht  da  war,  insbesondere 
eine  Tonhöhe,  die  vorher  für  mein  Bewufstsein  nicht  bestand, 
entsteht.  Und  er  entsteht  durch  Wirkung  auf  den  „psychischen 
Vorgang". 

Im  Vorstehenden  erschienen  die  psychischen  Vorgänge  im 
Wesentlichen  als  das  im  psychischen  Lebenszusammenhange 
Wirkimgen  Empfangende.  In  anderen  Fällen  erweisen  sie 
sich  als  das  die  Wirkungen  Uebende.  Ich  bin  in  Gedanken ;  und 
diese  Gedanken  werden  verdrängt  durch  ein  plötzliches  lautes 
Geräusch.  Hier  verhält  sich  die  Sache,  soviel  ich  irgend  weife, 
nicht  so,  dafs  das  Geräusch  erst  in  meinem  Bewufstsein  neben 
den  Gedankeninhalten  stände  und  nun  sie  herausdrängte.  Sondern 
das  Geräusch  kommt  zum  Bewufstsein  auf  Kosten  der 
Gedankeninhalte.  Dann  ist  das  Verdrängende  natürlich  tiicht 
der  Bewufstseinsinhalt  „Geräusch",  sondern  der  Vorgang,  der 
ihxx  ins  Dasein  ruft. 


Psychische  Vorgänge  und  psychische  CausaJitäf.  193 

Wiederum  erinnere  ich  zur  Bestätigung  an  analoge  Vorgänge 
im  reinen  Vor  stellungsieben.  Auch  der  Gedanke  an  eine 
jetzt  zu  erfüllende  wichtige  Pflicht  kann  sonstige  Gedanken 
verdrängen.  Hier  bin  ich  gewifs,  dafs  nicht  etwa  das  Bewufst- 
seinsbild  der  zu  erfüllenden  Pflicht,  sei  es  auch  als  wenig  be- 
achtetes oder  „dunkel  vorgestelltes",  erst  neben  jenen  anderen 
Gedankeninhalten  stand,  und  dann,  indem  es  vom  Bewufstsein 
„heller  beleuchtet"  wurde,  diese  Inhalte  beseitigte.  Sondern 
jenes  Bewufstseinsbild  ist  in  meinem  Bewufstsein,  vermöge  der 
„Enge"  desselben^  an  die  Stelle  der  vorher  vorhandenen  Ge- 
dankeninhalte  getreten.  Das  Bild  der  Pflicht  konnte  vermöge 
der  Enge  des  Bewufstseins  nur  entstehen,  indem  jene  Ge- 
danken  wichen.  Der  Vorgang  des  Entstehens  desselben 
also  ist  das  Verdrängende,  allgemeiner  gesagt  das  Wirkende. 

Wiederum  in  anderen  Fällen  leuchtet  deutlich  ein,  dafs  die 
an  sich  unbewufsten  Vorgänge  Beides  sind,  sowohl  das,  was 
wirkt,  als  dasjenige,  was  die  Wirkung  erleidet.  Ich  bUcke  über 
den  abendlichen  Himmel  mit  mehr  oder  minder  Aufmerksamkeit, 
und  mein  Blick  gleitet  dabei  über  einen  Stern.  Aber  ich  sehe 
ihn  nicht.  Und  ich  weifs,  dafs  ich  ihn  nicht  sehe.  Hier  ist  nicht 
mehr  die  Rede  von  Erinnerung.  Ich  finde  einfach  jetzt  keinen 
Stern  vor,  es  ist  für  mich  jetzt  thatsächlich  nichts  Dergleichen 
vorhanden. 

Nun  aber  nehmen  wir  an,  der  Stern  stehe  neben  vielen 
gleichen  Sternen.  Der  Stern  bilde  mit  vielen  anderen  gleich 
wenig  leuchtenden  Sternen  einen  Sternhaufen.  Jetzt  ist  es, 
imter  im  Uebrigen  völlig  gleichen  Umständen,  insbesondere  auch 
unter  Voraussetzung  eines  gleich  intensiven  oder  gleich  wenig 
intensiven  activen  oder  willkürlichen  Aufmerkens,  sehr  viel  wahr- 
scheinlicher, dafs  ich  den  Stern  sehe :  Ich  sehe  den  Haufen  und 
in  dem  Haufen  auch  jenen  einzelnen  Stern.  Es  wird  nichts 
Wesentliches  geändert,  wenn  wir  an  die  Stelle  des  Haufens  von 
Sternen,  also  an  die  Stelle  einer  Menge  isolirter  Lichtpunkte 
bezw.  kleiner  Lichtflächen  eine  zusammenhängende  gröfsere 
Lichtfläche  setzen.  Nur  ist  hier  der  Sachverhalt  noch  deut- 
licher. Es  ist  kein  Zweifel,  eine  gröfsere  Fläche  wird,  eben 
weil  sie  gröfser  ist,  weniger  leicht  übersehen  als  eine  kleinere 
oder  als  ein  einzelner  Punkt. 

Mit  dem  Gesagten  ist  schon  ausgeschlossen,  dafs  hiefür 
etwa  eine  Verstärkung  der  Reize  verantwortlich  gemacht  werden 

Zeitschrift  für  Psychologie  25.  13 


194  Th.  UpjM. 

dürfe.  GewÜB  liegen  beim  Haufen  oder  der  grdfeeren  Fläche 
mehr  Reize  und  zwar  mehr  gleiche  Reize  vor,  nämlich  soviele 
als  isolirt  leitende  Nerven  getroffen  werden.  Aber  dies  ist  keine 
Verstärkong  der  einzelnen  Reize.  Vielleicht  freilich  findet  in 
einem  einzelnen  Falle  aach  eine  solche  Verstärkung  der  Reize 
statt.  Aber  solche  Fälle  können  wir  ja  ausschliefsen.  Wir 
können  uns  beschränken  auf  diejenigen,  in  denen  die  gröfsere 
Fläche  für  uns  die  gleiche  Helligkeit  hat,  welche  der  einzelne 
Punkt  haben  würde,  wenn  er  gesehen  würde.  Endlich  gilt  ja 
aber  die  ausgesprochene  Regel  ebensowohl  für  die  Fläche,  die 
nicht  durch  Helligkeit,  sondern  durch  irgendwelche  Verschieden- 
heiten der  Farbe  von  der  Umgebung  sich  abhebt  Ja  sie  gilt 
selbst  für  die  dunklere  Fläche  auf  hellerem  Grund.  Jedesmal 
wird  hier  ledighch  durch  die  Gröfse  der  Fläche  oder  die  Vielheit 
gleicher  und  zugleich  räumlich  aneinanderliegender  Theile  die 
Wahrscheinlichkeit  der  bewufsten  Wahrnehmung  des  Ganzen 
und  damit  des  einzelnen  Theiles  oder  Punktes  gesteigert. 

Ist  dem  aber  so,  dann  bleibt  nur  eine  Erklärung  übrig. 
Nicht  die  Reize  steigern  sich,  wohl  aber  die  Empfindungen. 
Sie  unterstützen  sich  wechselseitig  in  ihrer  Bewufstwerdung. 
Dies  aber  heifst  wiederum  nicht:  Die  Bewufstseinsinhalte  unter- 
stützen sich,  da  diese  ja  erst  durch  die  Unterstützung  zu  Stande 
kommen.  Die  Unterstützung  ist  also  eine  Unterstützung  in  der 
Sphäre  des  Unbewufsten,  genauer  eine  wechselseitige  Unterstützung 
der  psychischen  Vorgänge.  Jeder  der  Vorgänge  lenkt  die  Auf- 
merksamkeit auf  den  anderen  vermöge  der  Gleichartigkeit  und 
vermöge  der  räumlichen  Nähe  bezw.  vermöge  der  Beziehung 
zwischen  den  Vorgängen,  welche  dem  Bewufstseinsbild  der 
räumlichen  Nähe  zu  Grunde  liegt.  Jenes  geschieht  nach  dem 
Gesetze,  nach  dem  auch  sonst  psychische  Erlebnisse  die  Auf- 
merksamkeit auf  gleichartige  hinlenken. 

Wie  alle  in  diesem  Zusammenhang  angeführten  Fälle,  so 
ist  auch  dieser  nur  ein  Beispiel  für  das,  was  jederzeit  in  uns 
geschieht.  Immer  wieder  kommt  es  vor,  dafs  ein  Ganzes  aus 
vielen  Elementen,  ein  complexer  Wahrnehmungs-  oder  auch 
Vorstellungsinhalt  uns  zum  Bewufstsein  kommt,  nicht  weil  die 
Elemente  diese  Elemente  sind,  sondern  weil  sie  sich  zu  diesem 
Ganzen  verbinden.  Dann  gilt  immer  dies:  Der  Complex  kann 
nur  zum  Bewufstsein  kommen,  indem  die  Elemente,  die  ihn 
constituiren,  zum  Bewufstsein  kommen.  Diese  aber  kommen  zum 


Psychische  Vorgänge  und  psychische  CausalUät.  195 

Bewu&tseiD,  weil  sie  aneinander  gebunden  sind,  also  sich  wechsel- 
seitig in  der  Bewufstwerdung  unterstützen.  Und  dabei  sind 
immer  das  Unterstützende  und  das  die  Unterstützung  Empfangende 
nicht  die  Bewufstseinsinhalte,  sondern  die  Vorgänge,  die  ihnen 
SU  Grunde  liegen. 

Stellung  der  Associationen. 

Von  hier  aus  gelangen  wir  nun  weiter  zu  einem  Haupt- 
punkte. Was  psychische  Erlebnisse  aneinander  bindet,  was  also 
macht,  dafs  Vorstellungsinhalte  so  oder  so  zusammen  auftreten 
oder  sich  aneinander  reihen,  das  nennen  wir  Associationen. 
Associationen  aber  sind  keine  Bewufstseinserlebnisse.  Der  causale 
Zusammenhang  des  Vorstellungslebens  also  ist,  soweit  er  durch 
Associationen  bedingt  ist,  durchaus  durch  UnbewuTstes  bedingt. 

Es  reproducirt  etwa  der  Name  Baruch  in  mir  den  Namen 
Spinoza,  vermöge  der  zwischen  beiden  bestehenden  Erfahrungs- 
association.  Was  reproducirt  hier,  oder  was  ist  die  Ursache, 
dafs  auf  den  Namen  Babuch  in  meinem  Bewufstsein  der  Name 
Spinoza  folgt?  Der  Bewufstseinsinhalt  „Babuch"  ?  Aber  der  Name 
Baruch  war  mir  schon  bekannt,  ehe  ich  von  Spikoza  wufste. 
Und  er  war  damals  der  gleiche  „Babuch",  der  gleiche  und 
gleichklingende  Lautcomplex.  Vielleicht  hat  sich  dadurch,  dafs 
ich  Spinoza  als  Babuch  Spinoza  bezeichnen  hörte,  der  Gefühls- 
charakter  jenes  Lautcomplexes  geändert,  es  hat  sich  etwas  von 
der  Verehrung  daran  geheftet,  die  ich  für  Spinoza  empfinde. 
Aber  es  wäre  doch  auch  möglich,  dafs  schon  vorher  ein  ähn- 
liches Gefühl  sich  an  den  Lautcomplex  knüpfte.  Man  hatte  mir 
etwa  gesagt,  Babuch  heifse  der  Gesegnete.  In  jedem  Falle  aber 
ist  es  doch  nicht  so,  dafs  Lautcomplexe  je  nach  dem  daran 
haftenden  Gefühlscharakter  diesen  oder  jenen  bestimmten  ander- 
weitigen Bewufstseinsinhalt  reproducirten.  Sondern  der  Grund 
der  Reproduction  ist  die  Association. 

Und  diese  Association  ist,  wie  schon  gesagt,  keine  Bewufst- 
seinsthatsache.  Ihr  Dasein  oder  Nichtdasein  ist  nicht  eine  Ver- 
änderung an  den  Bewufstsemsinhalten,  weder  an  dem  reprodu- 
cirenden,  noch  an  dem  reproducirten.  Und  doch  mufs  eine 
Veränderung  dasein,  es  mufs  irgend  etwas  anders  geworden 
sein,  wenn  die  vor  der  Association  nicht  eintretende  reproductive 
Wirkung  jetzt  eintreten  soll.  Diese  Veränderung  Hegt  also  jen- 
seits des  Bewufstseins.    Der  „Babuch"  ist  durch  die  Association 

13* 


196  Th.  Upps. 

iii  gewisser  Weise  doch  ein  anderer  geworden,  d.  h.  der  -diesem 
Bewufstseinsinhalt  entsprechende  psychische  Vorgang  hat  das 
an  sich  Unbekannte  angenommen,  das  wir  eben  als  Association 
des  Namens  Baruch  mit  dem  Namen  Spinoza  oder  auch  als 
Verflochtensein   oder  Verwobensein   mit   demselben   bezeichnen. 

Die  Association  ist  hier,  wie  gesagt,  Erfahrungsassociation. 
Aber  es  verhält  sich  nicht  anders  mit  der  Aehnlichkeitsassociation. 
Freilich,  wenn  eine  eigenthümlich  schillernde  Farbe  mich  an 
eine  früher  gesehene  Farbe  erinnert,  die  ebenso  eigenthümlich 
schillerte,  dann  ist  in  diesen  beiden  Bewufstseinsinhalten  etwas 
Gemeinsames.  Und  man  könnte  meinen,  dies  Gemeinsame  in 
den  Bewufstseinsinhalten  bedinge  hier  die  Reproduction. 

Aber  es  giebt  andere  Fälle,  in  welchen  diese  Anschauung 
ausgeschlossen  ist.  Bestimmte  Töne  und  Klänge  scheinen  uns 
bestimmten  Farben  in  nicht  näher  definirbarer  Weise  gleichartig. 
Und  sie  erinnern  uns  demgemäfs  mehr  oder  weniger  bestimmt 
an  dieselben.  Tiefe  Töne  z.  B.  haben  etwas  Gemeinsames  mit 
tiefen,  hohe  mit  hellen  Farben,  Trompetenklänge,  sagt  man^ 
erinnern  an  Roth  u.  dgl.  Vergleichen  wir  aber  die  Bewufstseins- 
inhalte,  „Töne"  und  „Farben"  genannt,  so  finden  wir  in  diesen 
nichts  Gleichsames.  Sie  erscheinen  uns  völlig  disparat  Es 
findet  sich  in  jenen  Gesichtsempfindungsinhalten  nichts,  kein 
Element,  kein  noch  so  abstraktes  Merkmal,  das  auch  in  diesen 
Gehörsempfindungsinhalten  vorkäme,  oder  das  wir  uns  auch  nur 
als  gehört,  als  Gegenstand  der  Gehörsempfindimg,  als  durch  den 
Gehörssinn  percipirt  denken  könnten;  und  umgekehrt 

Nur  ein  gleichartiges  Gefühl,  eine  gleichartige  Färbung 
des  Lustgefühles,  ein  gleichartiger  G^fühlscharakter,  begleitet 
allerdings  die  beiden;  es  ist  mir  den  beiden  gegenüber  analog 
zu  Muthe,  sie  machen  mir  einen  ähnUchen  Eindruck.  Jetzt  könnte 
man  meinen,  auf  dieser  Gleichartigkeit  der  Gefühle  beruhe 
jenes  Grefühl  der  Gleichartigkeit  und  beruhe  jene  Reproduction. 
Stellen  wir  diese  Frage  einstweilen  zurück.  Dann  erfordert  doch 
in  jedem  Falle  die  Gleichartigkeit  des  Gefühles  wiederum  eine 
Erklärung.  Das  was  den  gleichartigen  Eindruck  macht,  mufs 
€twas  Gemeinsames  in  sich  tragen.  Dies  findet  sich  wie  gesagt 
nicht  in  den  Bewufstseinsinhalten.  Also  mufs  es  sich  in  den  Vor- 
gängen finden,  die  ihnen  zu  Grunde  hegen.  Die  Vorgänge,  die 
Erregungsweisen  der  Psyche,  die  Bewegungen,  die  in  mir  statt- 
finden, wenn  ich  einerseits  die  Töne  höre,  andererseits  die  Farben 


Psychisclie  Vorgänge  und  psychiacfie  CausaUtät.  197 

sehe,  haben  eine  Eigenthümlichkeit,  durch  die  sie  vergleichbar 
werden,  obgleich  dieselbe  in  den  gegenständlichen  Bewufstseins- 
inhalten  kein  Correlat  hat.  Sie  kommt  nur  zum  Ausdruck  in 
der  Färbung  des  begleitenden  Gefühls. 

Wir  sehen  also  hier  zunächst :  Es  giebt  nicht  nur  psychische 
Vorgänge,  die  den  Empfindungsinhalten  zu  Grunde  liegen,  sondern 
diese  Vorgänge  tragen  auch  Momente  in  sich,  die  in  den 
QuaUtäten  der  Empfindungsinhalte  sich  nicht  verrathen.  Es  giebt 
in  den  Vorgängen  nicht  blos  die,  die  Beschaffenheit  der  Inhalte 
bedingende,  die  diesen  zugewendete,  wir  können  kurz  sagen  die 
gegenständliche  Seite,  sondern  es  giebt  in  ihnen  auch  eine  dem 
Inhalt  abgewendete,  gegen  ihn  gleichgültige,  eine  „subjective" 
Seite. 

-  Und  dies  ist  auch  am  Ende  nicht  schwer  zu  verstehen.  Offen- 
bar spricht  sich  in  jener  gegenständlichen  Seite  die  specifische 
Natur  der  Reize  aus;  in  unserem  Falle  das,  was  Tonreize  im 
Vergleich  mit  Lichtzeizen,  bezw.  umgekehrt,  specifisch  Eigenartiges 
haben.  Aber  Empfindungen  sind  eben  doch  nicht  einfache  Er- 
gebnisse der  Reize;  sie  sind  ebensowohl  Ergebnisse  der 
psychischen  Organisation  und  des  Gleichartigen  in  derselben. 
Dies  nun  macht  uns  das  Dasein  jener  „sub  j  ectiven"  Seite  ver- 
ständlich. Empfindungsvorgänge  sind  als  psychische  Vorgänge 
zunächst  vergleichbare  Arten  der  Erregung  dieses  Einen,  das  wir 
^ben  Psyche  nennen.  Sie  sind  freilich  der  Psyche  durch  die 
Reize  abgenöthigte  Vorgänge,  aber  sie  sind  darum  nicht  minder 
Bethätigungsweisen  der  Psyche.  Und  diese  vergleichbaren  Weisen 
der  psychischen  Erregung  oder  der  Bethätigung  der  Psyche,  die 
den  unvergleichbaren  Empfindimgsinhalten,  oder  allgemeiner  ge- 
sagt, den  unvergleichbaren  gegenständlichen  Bewufstseinsinhalten, 
etwa  Tönen  und  Farben,  zu  Grunde  liegen,  verrathen  ihr  Dasein 
nicht  ebenso  wie  jenes  specifisch  Unterscheidende  der  Reize  in 
der  Beschaffenheit  dieser  BewuTstseinsinhalte.  Sondern  sie  ver- 
rathen ihr  Dasein  nur  in  dem  Charakter  der  Gefühle,  d.  h.  in 
der  eigenthümUchen  Färbung  der,  sei  es  positiven,  sei  es 
n^ativen  Gefühle,  in  der  eigenartigen  qualitativen  Bestinmitheit, 
welche  sowohl  die  Lust  als  die  Unlustgefühle  jederzeit,  abgesehen 
davon,  dafs  sie  Lust  oder  Unlustgefühle  sind,  an  sich  tragen. 

Auch  hierauf  werde  ich  noch  einmal  mit  einem  Worte 
Zurückkommen.  Zunächst  wende  ich  mich  zu  der  vorhin  zurück- 
gestellten Frage,  wo  bei  der  reproductiven  Wirkung  der  Aehnlich- 


198  Th,  Upps. 

keit  in  den  Fällen,  von  denen  hier  die  Rede  ist,  die  reprodactir 
wirkende  Aehnlichkeit  zn  suchen  sei.  Ich  stelle  zu  diesem  Ende 
neben  jene  Reproduction  von  Farbenvorstellungen  durch  Töne, 
bezw.  umgekehrt,  die  Reproduction  von  Tönen  durch  Töne  auf 
Grrund  der  musikalischen  Verwandtschaft.  Ein  Ton 
weckt  leichter  das  Bild  des  ihm  musikahsch  verwandtesten,  der 
Octave,  als  das  Bild  eines  ihm  musikalisch  minder  verwandten 
Tones,  etwa  der  grofsen  Septime.  Dies  beruht  wiederum  nicht 
auf  Aehnlichkeit  der  gegenständlichen  Bewufstseinsinhalte. 
Ein  Ton  C  steht,  soweit  nur  die  Bewufstseinsinhalte  in  Frage 
kommen,  seiner  Octave  c  qualitativ  nicht  näher  sondern  femer 
als  seiner  grofsen  Septime.  Ebensowenig  aber  kann  hier  die 
Reproduction  in  Zusammenhang  gebracht  werden  mit  einer 
Aehnlichkeit  der  Gefühle,  die  an  den  Bewufstseinsinhalten, 
„Ton  C"  und  „Ton  c"  genannt,  haften.  Das  Gefühl,  das  ich 
dem  Tone  C  gegenüber  habe,  ist  nicht  dem  Gefühl,  das  seine 
Octave  c  begleitet,  ähnlicher  als  das  Gefühl,  das  seine  Septime 
in  mir  weckt.  Damach  giebt  es  also  überhaupt  in  meinem  Be- 
wufstsein  keinerlei  Gemeinsames  eines  Tones  und  seiner  Octave, 
was  uns  jene  Thatsache,  den  besonders  leichten  Fortgang  der 
Vorstellung  von  dem  Ton  zu  seiner  Octave,  verständlich  machen 
könnte. 

Und  dennoch  müssen  die  Töne  etwas  eigenthümlich  Gemem- 
sames  haben.  Dies  Gemeinsame  giebt  sich  ja  auch  wiederum  in 
einem  Gefühl  unmittelbar  zu  erkennen,  nicht  in  einer  Gleichartig- 
keit der  Gefühle,  aber  in  einem  Gefühl  der  Gleichartigkeit,  nämlich 
dem  Gefühl  der  Gleichartigkeit,  der  Uebereinstimmung  oder  der 
Einstimmigkeit,  das  das  Zusammen  oder  die  unmittelbare  Folge 
der  beiden  Töne  begleitet.  Die  Ton  Verwandtschaft  ist  eine 
eigene  Art  der  Einstimmigkeit,  nämlich  der  rhythmischen  Ein- 
stimmigkeit —  nicht  der  Empfindungsinhalte,  Töne  genannt,  wohl 
aber  der  Tonempfindungsvorgänge.  Diese  Anschauung  ist,  wie 
ich  wohl  weifs,  nicht  allgemein  anerkannt.  Aber  Alles  weist 
darauf  hin,  und  nichts  spricht  dagegen.  Jenes  Gefühl  der 
Einstimmigkeit  ist  dafür  nur  eines  der  beweisenden  Momente. 
Im  Uebrigen  kann  ich  hier  nur  sagen :  Es  mufs  sich  so  verhalten, 
wenn  überhaupt  irgendwelche  musikalischen  Thatsachen  ver-» 
ständlich  werden  sollen. 

Zu  eben  diesen  musikalischen  Thatsachen  gehört  nun  auch 
jene  Reproductionsthatsache.    Ein  Ton  weist  auf  seine  Octave 


Fsychische  Vorgänge  wid  psychische  Causalität  199 

iu  besonderem  MaaXse  hin  vermöge  dieser  Einstimmigkeit 
der  Tonempfindungsvorgänge, 

Ist  dem  nun  aber  so,  dann  müssen  wir  schliefsen,  dafs  es 
sich  bei  jener  Reproduction  von  Tönen  durch  Farben  und  um- 
gekehrt, ebenso  verhalte,  d.  h.  dafs  auch  hier  die  Uebereinstim- 
rnuDg,  auf  welcher  die  Reproduction  beruht,  eine  Uebereinstim- 
mung  in  den  psychischen  Vorgängen  ist  Und  von  da  müssen 
wir  dann  noch  weiter  gehen.  D.  h.  wir  müssen  bei  aller  Reproduc- 
tion durch  Aehnlichkeit  die  „Association"  der  Aehnlichkeit  fassen 
als  eine  Gleichartigkeit  —  nicht  der  Inhalte,  noch  auch  der  be- 
gleitenden Gefühle,  sondern  der  psychischen  Vorgänge.  Wir 
müssen  erklären:  Immer  wenn  wir  sagen,  dafs  Gleichartigkeit, 
sei  es  der  gegenständlichen  Bewufstseinsinhalte,  sei  es  der  Gtef  ühle, 
den  Fortgang  des  psychischen  Geschehens  leite  oder  bestimme, 
ist  die  Gleichartigkeit  des  an  sich  unbewufsten  psychischen  Ge- 
schehens dasjenige,  was  in  Wahrheit  jene  leitende  oder  bestim- 
mende Wirkung  übt 

Dies  nun  liefse  sich  noch  weiter  im  Einzelnen  ausführen. 
Aber  hier  kann  dies  nicht  geschehen.  Dafür  kehren  wir,  wie 
schon  angekündigt,  noch  einmal  zurück  zu  der  Bedingtheit  der 
Gefühle  durch  Eigenschaften  —  nicht  der  Inhalte,  sondern  der 
Vorgänge.  Freilich  ist  auch  hierüber  in  diesem  Zusammenhang 
nur  noch  eine  Andeutung  möglich.  Das  Gefühl  der  musikalischen 
Einstimmigkeit,  ebenso  das  Gefühl  des  Gregentheils  beruht  auf 
Beziehungen  von  psychischen  Vorgängen.  Schon  vorher  sahen 
wir  das  Gefühl  der  Gleichartigkeit  von  Tönen  und  Farben 
darauf  beruhen.  Dann  dürfen  wir  schliefsen,  dafs  es  mit  jedem 
Grefühl,  oder  wenn  man  lieber  will,  mit  jedem  Bewufstsein  der 
Gleichartigkeit,  Aehnlichkeit,  Identität  und  des  Gegentheils  ebenso 
sich  verhalten  wird. 

Ein  Beispiel,  das  aber  viele  vertritt:  Ich  sehe  ein  Object, 
das  ich  vor  einer  Viertelstunde  sah,  jetzt  von  Neuem  und  sage, 
es  sei  durchaus  dasselbe  geblieben.  Ist  hier  das  jetzt  gesehene 
Object  gleich  oder  identisch  mit  demjenigen,  das  den  Inhalt 
meiner  Erinnerung  bildet,  d.  h.  decken  sich  hier  Wahmehmungs- 
und  Erinnerungsbild  ?  Soviel  ich  sehe,  ganz  und  gar  nicht 
Meine  Erinnerungsbilder  zum  mindesten  pflegen  mit  meinen 
Wahmehmungsbildem  nur  geringe  AehnUchkeit  zu  haben.  Was 
also  ist  hier  gleich  gebUeben  oder  was  erscheint  mir  hier  als 
Dasselbe  ? 


200  Th.  Upps. 

Darauf  wird  zunächst  jeder  die  Antwort  geben:  Nicht  mit 
dem  schattenhaften,  abgeblafsten,  farblosen  Erinnerungsbiide 
wird  hier  das  gegenwärtige  Wahmehmungsbild  verglichen,  son- 
dern mit  dem  ehemaligen  Wahmehmungsbild,  das  durch  das 
Erinnerungsbild  repräsentirt  ist,  worauf  dasselbe  hinweist, 
das  mit  demselben  „gemeint''  ist  Aber  dann  frage  ich :  Was 
heiTst  dies?  Wenn  das  ehemalige  Wahmehmungsbild  für  mich 
Gegenstand  des  Vergleiches  ist,  wenn  es  mein  gegenwärtiges  Iden- 
titätsurtheil  bestimmen  soll,  so  mufs  es  doch  irgendwie  psychisch 
existiren.  Nun  existirt  das  ehemalige  Wahrnehmungsbild  in 
mir  thatsächlich  nicht.  Es  wirkt  in  mir  nur  nach.  Diese 
Nachwirkung  also  mufs  dem  Act  der  gegenwärtigen  Wahr- 
nehmung gleichartig  sein.  D.  h.  es  mufs  irgendwie  dasjenige, 
was  jetzt  im  Acte  der  Erinnerung  in  mir  geschieht,  trotz  der 
Verschiedenheit  der  Bilder,  mit  dem,  was  in  mir  geschah,  als 
ich  das  Object  wahrnahm,  zusammenstimmen.  Vielleicht 
sagt  man,  das  mit  dem  gegenwärtig  Erlebten  Zusammen- 
stimmende sei  die  Gedächtnifsspur  der  ehemaligen  Wahr- 
nehmung. Dann  ist  doch  diese  Gedächtnifssphäre  jetzt  nicht  blos 
da,  sondern  sie  wirkt,  und  zwar  in  gleicher  Richtung  oder  in 
Richtung  auf  das  gleiche  Ziel,  wie  die  gegenwärtige  Wahrneh- 
mung. Nicht  blos  die  Gedächtnifsspur,  sondern  auch  dies  Wirken 
und  die  Beziehung  zwischen  ihm  und  dem  Wirken  des  Wahr- 
nehmungsvorganges ist  aber  meinem  Bewufstsein  vöUig  verborgen. 
Ich  finde  unmittelbar  vor  lediglich  das  Ergebnifs,  das  Identitäts- 
bewufstsein,  dies  eigenthümliche  Ich-  oder  Apperceptionserlebnifs. 

Ich  sagte  soeben,  mit  dem  Erinnerungsbild  sei  das  ehemals 
wahrgenommene  Object  „gemeint".  Hiermit  ist  zugleich  das 
hier  vorliegende  Problem  allgemeiner  bezeichnet.  Was  ich 
nicht  im  Bewufstsein  habe,  aber  meine,  ist  doch  in  mir,  so  ge- 
wifs  es  in  mir  wirkt  Dann  wirkt  also  in  mir  Unbewufstes.  Es 
spielt  sich  in  mir  ein  unbewufstes  Geschehen  ab. 

Dies  gilt  auch  in  anderen  Fällen:  Auch  wenn  ich  einen 
Wahmehmungsinhalt  erwarte,  meine  ich  etwas,  das  meinem 
Bewufstsein  jetzt  nicht  gegeben  ist  Hätte  ich  den  Wahmeh- 
mungsinhalt, so  brauchte  ich  ihn  ja  nicht  zu  erwarten.  Zu- 
gleich weifs  ich,  was  ich  meine.  Ich  kann  darüber  allerlei 
aussagen.  Darin  liegt  eine  gegenwärtige  Wirkung,  also  eine 
psychische  Gegenwart  des  Gemeinten.  Was  ist  da  gegen- 
wärtig ? 


Psychische  Vorgänge  wtd  psychische  Causalität.  201 

Auch  hierbei  kommt  das  Identitätsbewufstsein  in  Frage. 
Habe  ich  den  gemeinten  Wahrnehmungsinhalt,  so  weifs  ich; 
Was  ich  habe,  ist  eben  Dasjenige,  was  ich  vorhin  meinte.  Was 
„meine"  ich  da  mit  dem  „Gemeinten".  Was  steht  hier  mit 
dem  gegenwärtigen  Wahrnehmungsinhalte  in  Identitätsbeziehung  ? 
Ich  „meine",  wir  brauchen  diese  und  viele  ähnliche  Fragen  nur 
ernstlich  zu  stellen,  und  wir  ersehen  auch  auf  diesem  Wege 
deutlicher  und  deuthcher :  Der  Ort,  wo  die  causalen  psychischen 
Wechselbeziehungen  bestehen,  ist  nicht  das  Bewufstseinsleben, 
Aber  hier  können  nicht  alle  diese  Fragen  gestellt,  sie  können 
noch  weniger  beantwortet  werden.  Die  volle  Antwort  auf  die 
Frage  dieses  Aufsatzes  giebt  eben  —  die  Psychologie. 

Nur  mit  einem  Worte  erinnere  ich  jetzt  schliefslich  noch  an 
die  Thatsachen,  die  ich  in  anderem  Zusammenhang  für  die 
Nothwendigkeit  von  unbewufsten  Vorstellungen  zu  spreche» 
in  erster  Linie  angeführt  habe.  Ich  erinnere  an  die  ästhetischen 
Wirkungen  von  Tönen,  Farben,  räumlichen  Formen  u.  dergl.  Ich 
erinnere  auch  an  unser  Denken  in  Worten  ohne  bewufste  Gegen- 
wart dessen,  was  ihren  Sinn  constituirt.  Zweifellos  ist  doch  hier 
das  mit  den  Worten  „Gemeinte"  das  in  mir  Wirksame,  das  mich 
von  Wort  zu  Wort,  von  Satz  zu  Satz  Fortleitende,  und  das  zugleich 
meine  Gefühle,  der  Bejahung  und  Verneinung,  der  Gewifsheit 
mid  des  Zweifels  Bedingende.  Man  bedenke  hier  vor  Allem,  dafs 
wir  auch  denken  in  allgemeinen  Begriffen,  und  dafs  das  Allgemeine 
als  solches  dem  Bewufstsein  gar  nicht  gegenwärtig  sein 
kann.  Dies  Allgemeine  ist  kein  mögUcher  Bewufstseinsinhalt  und 
doch  ist  es  in  uns,  so  gewifs  es  in  uns  wirkt  Und  es  ist  in 
uns  für  sich,  abgesondert.  Das  Gemeinsame  vieler  psychi- 
schen Vorgänge  vermag  eben  allerdings  für  sich  da  zu  sein^ 
d.h.  selbständig  zu  wirken.  Vielleicht  redet  man  hier,  um  das 
„Bewufstsein"  zu  retten,  von  einem  bildlosen  Bewufstsein.  Aber 
jeder  sieht,  dafs  dies  nichts  ist  als  ein  Ton,  der  nicht  tönt,  d.  h. 
etwas,  das  sich  selbst  aufhebt. 

Dies  Wirken  der  an  sich  unbewufsten  psychischen  Vorgänge, 
ihr  Anspruch,  Träger  der  psychischen  CausaUtät  zu  sein,  das  ist 
es,  worauf  es  mir  auch  bei  diesen  Thatsachen  ankommt,  ilch 
sagte  schon  früher,  die  psychischen  Vorgänge  seien  die  einzigen 
Träger  der  psychischen  Causalität.  Es  leuchtet  ein,  dafs  ich  die 
Meinung,  es  könne  doch  nebenbei  und  gelegentlich  auch  einmal 
den  Bewufsteeinsinhalten    ein  Stück    dieser    psychischen 


202  7Ä.  Lippe. 

Oausalität  zukommen,  nicht  durch  Thatsachen  widerlegen,  dafs 
ich  diese  Compromifstheorie  nicht  aus  allen  Schlupfwinkeln  ver- 
treiben kann.  Wohl  aber  läfst  sich  zeigen,  dafs  da,  wo  eine 
Entscheidung  auf  Grund  von  Thatsachen  überhaupt  möghch  ist, 
allerdings  die  psychischen  Vorgänge  und  nicht  die  Bewufstseins- 
inhalte  als  das  psychisch  Wirkende  und  Wirkungen  Empfangende 
erscheinen,  also  aller  reale  psychische  Causalzusammenhang  dem 
Oebiete  des  an  sich  Unbewufsten  oder  des  Realen  zugehört 
Und   ich  vertraue  darauf,  dafs    dies  Jedermann  genügen   wird. 

Im  Uebrigen  erinnere  ich  an  unsere  allgemeine  Ueberlegung. 
Man  kann  im  Gebiete  des  Phänomenalen  bleiben  und  sich  be- 
gnügen das  Phänomenale  zu  beschreiben.  Will  man  mehr, 
*ucht  man  einen  realen  Zusammenhang,  so  ist  man  im  Gebiete 
des  Realen.  Und  das  Reale  ist  nun  einmal  dasjenige,  das  ist, 
auch  wenn  es  für  das  Bewufstsein  nicht  besteht.  Es  ist  „unbe- 
wufst"  in  dem  einzig  möglichen  Sinne  dieses  Wortes.  Reale 
<^'ausalität  der  Bewufstseinsinhalte  hat  keinen  Sinn.  — 

Ich  sehliefse  mit  der  Erklärung:  Die  Bewufstseinsinhalte, 
die  das  Bewufstseinsleben  constituiren,  sind :  Empfindung§- 
inhalte  und  Gefühle;  in  den  letzteren  fühle  oder  erlebe  ich  „mich"; 
weiter  die  diesen  beiden  entsprechenden  Vorstellungsinhalte;  femer 
die  wahrgenommenen  oder  vorgestellten  räumlichen  und  zeitlichen 
Daseinsweisen,  Beziehungen,  Formen;  endlich  die  unmittelbar 
erlebten  Beziehungen  der  gegenständlichen  Bewufstseinsinhalte 
Äum  Ich  oder  umgekehrt;  und  weiter  nichts. 

Andererseits :  Die  an  sich  unbewufsten  Factoren,  die  den 
causalen  psychischen  Lebenszusammenhang  constituiren, 
sind  die  Empfindungs-  und  Vorstellungs Vorgänge,  die  realen 
zeitlichen  und  sachlichen  Beziehungen  derselben  zu  einander, 
die  Arten  ihres  Verwobenseins  oder  die  Associationen,  endUch  die 
Psyche  selbst  mit  ihren  allgemeinen  Zuständlichkeiten  und  den 
in  ihr  vorhandenen  Gedächtnifsdispositionen. 

Nichts  von  jenen  Elementen  des  Bewufstseinslebens 
findet  sich  als  Factor  in  diesem  Causalzusammenhang;  und 
nie  läfst  es  sich  einer  dieser  Factoren  des  psychischen  Causal- 
ausammenhanges  einfallen,  in  das  Bewufstseinsleben  herüberzu- 
wandern. 

Die  Psychologie,  die  über  das  Beschreiben  hinaus  und  zum 
Erklären  fortgeht,  baut  aus  diesen  realen  Factoren  einen  realen 
psychischen  Lebenszusammenhang.     Damit   macht   sie  zugleich 


Psychische  Vorgänge  und  psyd^ische  Causalität.  203 

das  daran  gedanklich  geknüpfte  Bewurstseinsleben  in  dem  einzig 
möglichen  Sinne  dieses  Wortes  „causal  verständlich".  Darin 
besteht  die  Aufgabe  der  Psychologie  als  erklärender  Wissenschaft. 


Erst  nach  dem  Drucke  dieses  Aufsatzes  habe  ich  Kenntnifs 
gewonnen  von  dem  Inhalte  des  vortreffUchen  Buches  von  Müller 
nnd  PiLZECKEK  „Experimentelle  Beiträge  zur  Lehre  vom  Ge- 
dächtniTs'^.  Ich  mache  aufmerksam  auf  die  darin  enthaltenen 
Bestätigungen  der  obigen  Ausführungen,  insbesondere  auf  die 
„Reproductionstendenzen",  die  „Concurrenz  der  Reproductions- 
tendenzen",  die  „Perseverationstendenzen".  Letztere  bedürfen 
freilich  noch  einer  genaueren  Bestimmung.  Dafs  der  Gegensatz' 
der  MüLLEB-PiLZECKER*schen  „Tendenzen"  und  meiner  „psychischen 
Vorgänge"  keinen  sachlichen  Gegensatz  in  sich  schliefst,  ergiebt 
sich  aus  meiner  genaueren  Bestimmung,  oder  wenn  man  lieber 
will,  aus  meinem  geflissentlichen  Verzicht  auf  eine  genauere 
Bestimmung  der  „psychischen  Vorgänge". 

{Eingegangen  am  19.  December  1900.) 


Literaturbericht. 


G.  F.  Lipps.    firaidrlfs  der  Psjchopfcysik.    GöscHEN'sche  Sammlufig.   lielpufp, 
Göschen,  1899.    164  S. 

Die  „Psychophysik"  hat  ein  eigen thümliches,  aber  sehr  verständliches 
Schicksal  gehabt.  Ursprünglich  bei  Fechker  mit  diesem  Namen  gekenn- 
zeichnet« als  zugleich  mit  dem  ursprünglichen  Fache  ihres  Vorkämpfers  in 
Zusammenhang  bleibend.  Sodann  hier  bei  G.  F.  Lipps  in  der  Auffassung 
als  Hülfswissenschaft  oder  Zwischenwissenschaft,  speciell  um  als  bequemer 
und  sehr  geeigneter  Ansatz  zu  dienen,  gewisse  psychologische  und  er- 
kenntnifstheoretische  Einsichten  und  gewisse  Methoden  in  kürzester  Weise 
vorzubereiten.  Wenn  man  einerseits  die  gesammte  innere  Erfahrung  als 
Ausgangspunkt  nimmt,  und  andererseits  das  exact  zu  behandelnde  That- 
sachenmaterial  als  solches  in  seiner  mehr  unmittelbaren,  sachgemälsen, 
also  auch  theil weise  physiologisch  erscheinenden  Behandlungs weise,  so  hat 
man  damit  ohne  Weiteres  den  Ausgangspunkt  für  die  eigentliche  Psycho- 
logie. Die  Auffassung  einer  Psychophysik,  als  speciellerer  Stoffabgrenzung, 
als  Zwischenwissenschaft  zwischen  Psychologie  und  Physik  im  weitesten 
Sinne  des  Wortes,  wie  bei  Verf.,  oder  als  Hülfswissenschaft  ist  pädagogisch 
Kehr  brauchbar,  einerseits  zur  Ergänzung,  andererseits  zur  Schulung  der 
Exactheit  auf  kürzestem  Wege,  schneidet  jedoch  die  eigentlich  psychologi- 
Hchen  Fragen  naturgemäfs  überall  mehr  oder  weniger  vorzeitig  ab,  um 
nicht  zu  starke  Verwickelungen  zu  ergeben.  In  dieser  Weise,  von 
specielleren  Fragen  dabei  abgesehen,  hat  auch  Verf.  seine  Aufgabe  be- 
handelt. Begriffliche  Präcision,  gute  erkenntnifstheoretische  Begründung 
trotz  der  Abgrenzung  des  Stoffs  oder  eben  wegen  derselben,  consequentes 
Fortschreiten,  grofse  Uebersichtlichkeit,  kurzer  üebergang  zu  psychologi- 
schen Fragen  oder  schon  unmittelbare  Einführung  derselben  zeichnen  das 
Büchlein  aus.  Die  Abstufungs-  und  Zählmethoden  werden  gemeinsam  sehr 
übersichtlich  vorbereitet.  Die  Zählmethoden  selbst  in  der  unzweifelhaft 
correcteren  Auffassung  und  Formulirung  von  G.  E.  Müllsb  und  Bbüns  ge- 
boten. Eine  knappe  Einführung  in  die  psychologischen  Einzelgebiete 
schliefst  sich  an,  auf  90  Seiten.  Der  Zusatz  einer  kurzen  Aufklärung  über 
Differentiale  und  Integrale,  und  je  ein  concretes  Beispiel  für  die  beiden 
Zählmethoden  in  schematischer  Durchführung  als  Anmerkung  oder  Anhang 
zu  S.  63  f.  und  S.  68  ff.  dürften  das  Büchlein  noch  abgeschlossener  gestalten. 


Literaturbericht.  205 

Die  Durchsichtigkeit  und  geradezu  Eleganz  der  gesammten  Darstellung 
wird  dem  Büchlein  zweifellos  zahlreiche  Freunde  gewinnen.  Wegen  seiner 
unmittelbaren  pädagogischen  Vorzüge  dürfte  es  sich  auch  als  ergänzende 
seminaristische  Lektüre  mit  eingreifender  und  kritischer  Behandlung  sehr 
eignen,  und  mag  vielleicht  auch  in  dieser  Hinsicht  einige  Freunde  ge- 
winnen. Mentz  (Leipzig). 

J.  Payot.   L'idacation  dn  caracttoe.    Bev.  phüos.  48  (12),  594—614.    1899. 

Verf.  weist  auf  die  ungeheure  Verworrenheit  hin,  die  auf  dem  Gebiet 
der  Charakterforschung  herrscht,  und  die  namentlich  in  den  vernchiedenen 
Versuchen,  die  Charaktere  zu  classificiren ,  zum  Ausdruck  kommt.  Der 
Charakter  ist  nichts  Angeborenes  und  von  vorn  herein  Fertiges  (P.  wendet 
sich  mit  Schärfe  gegen  Kant's  und  Schopbnhaubr's  „intelligiblen  Charakter**) ; 
denn  sein  Wesen  ist  Einheit  und  Stabilität,  und  am  Anfang  zeigt  das 
geistige  Leben  statt  dessen  Anarchie  und  Kegellosigkeit.  Der  Charakter 
ist  also  ein  secundäres  Product,  an  dessen  Zustandekommen  Milieu  und 
Erziehung  den  gröfsten  Antheil  haben.  Dennoch  giebt  es  etwas  Ange- 
borenes, nicht  den  Charakter  selbst,  wohl  aber  gewisse  „Möglichkeiten  der 
Charakterentwickelung".  Diese  letzte  Quelle  jedoch  liegt  nicht,  wie  alle 
früheren  Classificationen  meinten,  in  Eigenschaften  des  Intellects  oder  der 
„Sensibilität",  sondern  tiefer :  in  der  Activität  des  Subjects.  Die  Natur  der 
persönlichen  Activität  kann  in  vier  Typen  auftreten,  durch  die  alle  ange- 
borenen Charakteranlagen  erschöpft  sind.  Die  Activität  ist  nämlich  ent- 
weder: stark  und  dauerhaft,  oder  stark  und  unbeständig,  oder  schwach 
und  dauerhaft,  oder  schwach  und  unbeständig.  (Diese  Eintheilung  ist  be- 
kanntlich nicht  neu,  doch  ist  sie  früher,  was  auch  treffender  erscheint, 
nicht  zur  Classification  der  Charaktere,  sondern  zu  der  der  Temperamente 
verwendet  worden.    Ref.)  W.  Stekn  (Breslau). 

A.  MacDonald.   Ezperimental  Study  of  Children,  ineladiBg  Aithropometrlcal 
aid  Psychophysial  Heasnrements  of  Wublngtoii  School  Obildren  aid  a  Biblio- 

grapby.     Report   of  United  States  Commisnon  of  Education  for  1897198. 

Chapt.  21  u.  25,  8.  989—1204  u.  1281-1390. 
Für  die  Untersuchung  der  Beziehungen  von  mehr  anthropometrischen 
Messungen  zu  psychischen  Verhältnissen,  für  die  Discussion  derselben,  für 
Bociologische  Zwecke  (speciell  in  Kücksicht  auf  die  gemischten  Bevölke- 
mngsverhältnisse  der  Vereinigten  Staaten  und  deren  Einflüsse),  jedoch 
auch  für  diesen  und  jenen  psychologischen  und  pädagogischen  Zweck 
wird  man  diese  Zusammenstellung  theils  eigener,  theils  fremder,  speciell 
amerikanischer  Versuche  mit  Erfolg  zu  Rathe  ziehen  können.  Mit  der 
Kritik  ist  Verf.  sehr  zurückhaltend,  ohne  jedoch  selbst  unkritisch  zu  sein. 
Gerade  gegenüber  Versuchen  und  Schlufsfolgerungen  der  Kinderpsychologie 
ist  dieselbe  oft  reichlich  angebracht. 

Unter  den  Auszügen  speciell  psychologischer  Art  sei  Einiges  heraus- 
gehoben: Wenn  Babnes  (Leland  Stanford  University)  über  6000  Kinder 
(zwischen  6  und  16  Jahren)  zu  Zeichnungen  zu  einem  Gedichte  aus  dem 
Struwelpeter  aufforderte  (englische  Uebersetzung),  so  mag  es  sich  zum  Theil 
um   Bilderreproductionen   handeln.     Inwiefern   hier  ein   Unterschied   war 


206  Literaturhericht. 

zwiecben  Kindern,  welche  weniger  fertige  Bilder  kannten  und  solchen,  die 
Bolche  kannten,  wird  in  diesem  Auszüge  nichts  angegeben.  Die  Resultate 
des  Untersuchenden  waren:  Kinder  denken  in  kleinen  Einheiten,  fragmen- 
tarisch und  Intel lectuell  abgebrochen.  Zeichnen  ist  für  sie  ein  Mittel  Ideen 
auszudrücken,  wie  Sprache,  und  zwar  adoptiren  sie  dabei  Symbole  und  con- 
ventionelle  Formen.  Der  Muth  dazu,  Ideen  auf  diese  Weise  auszudrücken, 
wächst  bei  californischen  Kindern  bis  zum  dreizehnten  bezw.  vierzehnten 
Jahre,  und  nimmt  dann  (wegen  anderweitiger  Ideenbildung  oder  InteresSer 
vertheilung  ?)  ab.  Der  Kopf  interessirt  sie  beim  Zeichnen  am  meisten  (vgl 
fragmentarisches  Auffassen).  Sie  lieben  grofse  und  deutliche  Figuren 
(Wirkung  und  Einfachheit),  mit  nur  sehr  wenigen  Linien.  Bis  zum  neunten 
Lebensjahre  werden  volle  Gesichter  vorgezogen,  später  Profile  (zweifellos 
eine  ziemlich  complicirte  Wirkung).  Als  Material  ziehen  Kinder  kräftiges 
Schwarz  und  Weifs  vor,  obgleich  sie  in  der  Natur  die  Farbe  interessirt, 
wegen  ihres  decorativen  Effectes.  Die  dramatischen  Punkte  einer  Erzählung 
finden  sie  sehr  gut  von  selbst  heraus.  Auch  ihre  Zeichnungen  sind  voll 
Bewegung.  Insbesondere  interessirt  sie  die  Scene  vor  der  Katastrophe  (der 
Intensität  der  Spannung  selbst  entsprechend).  Die  Triebe  zur  Humanität 
sind  bei  ihnen  stärker  als  destructive  Instinkte  (wobei  natürlich  der  Ein- 
flufs  des  Stoffes  und  des  Zusammenseins  mit  Erwachsenen  aufser  der  Er- 
ziehung mitzurechnen  ist,  und  zwar  auch  momentan  für  die  Versuche). 
Zwischen  Knaben  und  Mädchen  zeigte  sich  in  Bezug  auf  das  Zeichnen  nur 
wenig  unterschied  (Einflufs  der  Bilderbücher?  Oder  wirklich  auf  diese 
Reihe  von  Jahren  zu  beziehen?).  Bei  Wiedergabe  von  Erzählungen,  die 
Wort  für  Wort  zerlegt  wurden  (Versuche  von  Shaw,  Clark  University), 
zeigte  sich,  dafs  Sätze  einer  Erzählung  als  Ganzes  um  so  weniger  behalten 
werden,  je  länger  sie  sind,  und  je  mehr  unwesentliche  Bestandtheile  sie 
enthalten.  Das  Behalten  nimmt  gegen  Ende  der  Erzählungen  hin  dentlicti 
ab,  und  zwar  ändert  sich  dies  für  die  verschiedenen  Schulclassen.  Die 
Mädchen  zeigen  im  Ganzen  eine  raschere  Besserung  in  dieser  Hinsicht, 
und  behielten  überhaupt  4  Procent  mehr.  Sowohl  die  feineren  Schattirungen 
der  Darstellungen  als  auch  die  Füllworte  werden  (wie  die  Tabellen  zeigen) 
am  wenigsten  behalten,  und  zwar  ziemlich  gleichmäfsig  durch  alle  unter« 
suchten  Classen  trotz  des  erheblichen  Spielraumes  des  Alters  dabei.  Die 
Suggestibilität  von  Kindern  (Small,  Clark  University)  für  schwache  Sinnes- 
eindrücke und  deren  Deutung  (Gerüche,  Geschmack,  Wärme,  Bewegung 
unter  bestimmten  Bedingungen)  nimmt  ab  mit  erhöhter  Classe  (also 
wachsende  kritische  Fähigkeit).  Den  Einflufs  der  besonderen  Versuchsbe» 
dingungen  zeigen  die  Unterschiede  zwischen  Gruppenversuchen  und  Einzel- 
versuchen. 

Die  Zurückhaltung  des  Verf. 's  selbst  in  Bezug  auf  die  Anwendung  und 
abliegende  Schlufsfolgerungen  berührt  sehr  wohlthuend.  Die  Folgerungen, 
welche  jedoch  Small  an  seine  Versuche  über  Suggestibilität  knüpfte,  ent- 
gehen diesem  Vorwurfe  nicht  ganz,  wenn  er  eine  gröfsere  Ausnutzung  des 
dramatischen  Elementes  für  den  Schulunterricht  verlangt.  Der  erfahrene 
Pädagoge  wird  dazu  lächeln,  da  hierbei  zweifellos  die  Factoren  der  Er- 
ziehung, der  Ueberlegung  und  der  Disciplin  nicht  genügend  berücksichtigt 
sind.    Immerhin  ist  ein  gewisser  richtiger  Kern  dieser  Forderung  nicht 


Literaturbericht  207 

ganz  abzusprechen,  sofern  man  nämlich  diese  Forderung  wesentlich  be- 
schränkt auf:  Hebung  des  Willenselementes,  Uebung  der  Selbstthätigkeit,. 
umsichtiges  Wecken  des  Ehrgeizes,  Strebens  und  der  Nacheiferung,  Ab- 
wechselung und  Vermeidung  der  Langeweile,  gröfsere  Verwerthung  de» 
Gmppenelementes  bei  dem  Turnen  und  bei  den  Spielen.  Der  sachliche 
Ausbau  dieser  Aufgaben  im  Einzelnen  würde  eine  besondere  Behandlung^ 
erfordern.  Immerhin  ist  die  Bücksicht  auf  diesen  Factor  hervorzuheben,, 
zugleich  natürlich  vor  jeder  üebertreibung  zu  warnen.  „Abusus  non  tollit 
usum'':  dieser  Grundsatz  gilt  auch  hier.  Gerade  für  die  Erziehung  des 
Willens  kommen  diese  Momente  in  Betracht. 

Als  oberster  Grundsatz  der  praktischen  Pädagogik  ist  zweifellos  anzu- 
sehen: Der  Unterricht  mufs  sowohl  intellectuell  als  voluntar istisch  ein- 
greifend wirken,  und  zwar  in  günstigstem  Sinne.  Die  besonderen  Ziele  und 
Grenzen  werden  dann  aus  besonderen  Ueberlegungen  heraus  zu  formuliren 
sein.  Thut  dies  der  Unterricht  nicht  schon  intellectuell,  so  helfen  die 
Forderungen  und  Vorsätze  wenig,  und  führen  im  (Tegentheil  leicht  zu  ver- 
kehrten AeuIJserlichkeiten.  Gerade  die  Willensverhältnisse  und  die  Ver- 
hältnisse der  Anregung  sind  daher  für  die  theoretische  Pädagogik  in  erster 
Linie  wichtig,  sodann  zweitens:  das  Problem  der  Stufen  und  der  Grenzen. 

M&NTZ  (Leipzig). 

1.  MoNBOE.    Dis  StadiiuBi  der  Kiiidesseele  in  Amerika.    Zeitschrift  für  aus- 
ländisches üntetricJitsicesen  3  (3),  193—203.    1898. 

2.  K.  Knortz.   Kindeskniide  and  häusliche  Eniehang.    Altenburg,  Tittel,  1900. 
62  S. 

3.  E.  Hbmpbich.   Die  Kinderpsychologie  in  ihrer  Bedentnng  fflr  Unterricht  und 

Krxiehnng;.    Dessau,  Oesterwitz  u.  Voigtländer,  o.  J.  (1900).    42  S. 

4.  N.  FoRKELLi.    Fabe  previsionl.    Stadio  di  psicologia  scolastica.     Bivista 

fUosofica  2  (3).  29  S.  1900. 
In  der  Pflege  der  Kinderpsychologie  lassen  sich  gegenwärtig  in  Rück- 
sicht auf  den  Zweck  zwei  Richtungen  unterscheiden,  die,  sagen  wir  reine 
Kinderpsychologie,  welche  ausschliefslich  die  Förderung  der  psychologischen 
Wissenschaft  im  Auge  hat,  und  die  pädagogische,  der  es  mehr  oder  weniger 
unmittelbar  auf  die  Förderung  der  Pädagogik  ankommt.  Die  oben  ge- 
nannten Arbeiten  gehören  sämmtlich  der  zweiten  Richtung  an.  Die  eruten 
beiden  kommen  aus  Amerika,  wo  die  Kiuderpsychologie  gegenwärtig  noch 
immer  sehr  viele  Arbeiter  findet,  was  an  sich  jedenfalls  erfreulich  ist,. 
wenn  man  sich  auch  mit  den  dort  angewandten  Methoden  nicht  immer 
einverstanden  erklären  kann. 

Die  Darstellung  dieser  Methoden  bildet  den  Hauptinhalt  des  Aufsätzen 
von  MoNBOE.  Es  werden  ihrer  (8.  194 ff.)  acht  unterschieden,  die  sich  durch 
folgende  Benennungen  hinreichend  bezeichnen  lassen:  1.  die  statistische 
Methode  (Hall)  ;  2.  Lebensbeschreibungen  (Preyer)  ;  3.  Rückerinnerungen ; 
4.  Briefe  und  Tagebücher  von  Kindern;  5.  Autobiographien;  B.  die  experi- 
mentelle Methode;  7.  Fragebogenmethode;  8.  die  Kinder  in  Literatur  und 
Kunst.  Wie  man  sieht,  sind  diese  Methoden  von  sehr  unterschiedlichem 
Werthe,  und  so  weit  es  sich  um  die  Psychologie  an  und  für  sich  handelt,, 
mag  bei  den  meisten  von  ihnen  das  harte  Urtheil  zutreffen,  was  kürzlich 


208  Literaturltrickt. 

MCxsTKBBEBG  fWiCT  816  ao^gesprochen  hat.  Aber  Müxsterberg  hat  eben  keinen 
llevT^fL  von  der  pädagogischen  Kinderpsychologie,  und  daher  darf  sein  Urtheil 
^len  PiUlagogen  nicht  irre  machen,  weder  in  der  Werthschätzung  dessen, 
was  ihm  von  anderer  Seite  geboten  wird,  noch  in  der  Veranstaltung  von 
«igenen  Untersuchungen.  In  letzterer  Beziehung  lälst  sich  flbrigens  leicht 
nachweisen,  dafs  Münstekbebg  seine  Anschauung  Ober  den  Werth  von  Be- 
obachtungen, die  nicht  von  Vertretern  der  psychologischen  Wissenschaft 
stammen,  erheblich  geändert  hat.  Aus  seiner  Schrift  ^.lieber  die  Methoden 
und  Aufgal)en  der  Psychologie"  (Leipzig  1891;  S.  185 1  kann  man  nur  ent- 
nehmen, dafo  sogar  für  die  rein  psychologische  Forschung  die  Mitarbeit 
aller  derjenigen  Kreise  von  Werth  ist,  die  nach  Mohbok  ( S.  196)  in  Amerika 
auf  dem  (lebiete  der  Kinderpsychologie  thätig  sind,  nämlich  1.  die  Kinder- 
gärtnerinnen, 2.  die  Lehrer  und  Inspectoren  an  Volks-  und  Mittelschulen, 
3.  die  Leiter  von  Anstalten  für  nicht  vollsinnige  Kinder,  4.  die  Mtitter 
kleiner  Kinder  und  die  Mitglieder  von  Frauen  vereinen,  5.  die  Lehrer  an 
<len  staatlichen  Seminarien  und  6.  die  Professoren  an  den  Universitäten. 

Von  einem  amerikanischen  Schul  in  spector,  flbrigens  einem  geborenen 
Deutschen,  ntammt  das  Schriftchen  ^r.  2.  Ein  besonderer  psychologischer 
Werth  kommt  ihm  nicht  zu  und  wird  wohl  auch  vom  Verf.  nicht  in  An- 
spruch genommen,  immerhin  ist  es  in  seiner  anregenden  Darstellungs weise 
wohl  geeignet,  weitere  Kreise  auf  die  Nothwendigkeit  der  Beobachtung  des 
Kindes  zu  pädagogischen  Zwecken  hinzuweisen.  Allerdings  gilt  das  mehr 
vom  ersten  Theile  als  vom  zweiten  Theile. 

Entschieden  werth  voller  ist  Nr.  3,  nicht  nur,  weil  Hemprich  noch  besser 
orientirt,  sondern  weil  er  auch  einzelne  werthvolle  Beobachtungen  mittheilt, 
so  hinsichtlich  des  Sprechenlernens  (S.  22  ff.)  und  des  Gefühlslebens  (S.  29). 

Nr.  4  beschäftigt  sich  mit  der  Frage,  wie  es  kommt,  dafs  manche  Kinder, 
die  in  der  Schule  viel  versprechen,  später  sehr  wenig  leisten,  und  dafs 
wiederum  recht  mäfsige  Schüler  später  sehr  oft  bedeutende  Männer  werden. 
Nach  dem  Verf.  handelt  es  sich  hier  im  Allgemeinen  nicht  um  einen,  son- 
<!ern  um  melixere  Gründe.  Zunächst  wird  mit  Becht  darauf  hingewiesen, 
dafs  bei  sehr  begabten  und  fleifsigen  Kindern  oft  früh  eine  allzugrofse 
Verausgabung  von  Energie  eintrete,  so  dafs  für  das  spätere  Alter  nicht 
genug  tlbrig  bleibe,  während  in  anderen  Fällen  früh  Energie  aufgespart 
werde,  die  sich  später  bekunde.  Sodann  macht  Fornelli  —  ebenfalls  mit 
Recht  -  unter  Anderem  darauf  aufmerksam,  dafs  die  Schule  etwas  Anderes 
sei  als  das  Leben,  und  obwohl  sie  sich  dem  Leben  nähern  müsse,  doch 
niemals  mit  ihm  zusammenfallen  könne.  Das  Leben  biete  noch  andere  Ge- 
legenheiten und  Anforderungen  hinsichtlich  der  Bildung,  als  sie  die  Schule 
auch  in  verbesserter  Gestalt  zu  bieten  vermöge,  und  dieser  Umstand  im 
Verein  mit  der  verschiedenen  Beanlagung  sei  vielfach  der  Grund  von  un- 
zutreffenden Erwartungen.  Verf.  empfiehlt  sorgfältiges  Studium  der  Indi- 
vidualität (auch  nach  der  Seite  des  Gefühls)  und  thunlichste  Berücksichti- 
gung derselben.  Hierbei  mag  die  Bemerkung  von  Interesse  sein,  dafs  auch 
Kinder  und  junge  Leute,  die  für  sogen.  Realbildung  Sinn  haben,  dennoch 
in  den  Realanstalten  vielfach  nicht  zum  Rechte  kommen,  weil  sich  auch 
hier  mehr  rein  Intellectuelles  einschleicht  und  vielleicht  eindringen  mufs, 
als  der  Anlage  angemessen  ist.  Ufeb  (Altenburg). 


Literaturbericht.  209 

MiucEKT  Washbubn  Shink.    Rotes  on  the  Development'  of  a  Ghlld.    III— I?. 

ÜMversity  of  California  Studies  1  (3—4),  179-424.  Berkeley,  Cal.  1899. 
Die  ersten  beiden  Theile  des  wichtigen  Werkes  haben  wir  in  früheren 
Jahrgängen  dieser  Zeitschrift  bereits  angezeigt.  Es  ist  keine  besonders  les- 
bare Arbeit,  sondern  eine  Materialiensammlnng  über  die  Entwickelang 
eines  Kindes,  aber  die  beste,  die  wir  überhaupt  besitzen.  Wenn  wir  bei 
Besprechung  des  ersten  Theiles  dem  Wunsche  Ausdruck  gaben,  es  möchten 
die  von  anderer  Seite,  insbesondere  von  Pbeteb  bewirkten  Aufzeichnungen 
in  gröfserem  Umfange  vergleichungsweise  herange?  jen  werden,  so  ist 
dem  in  den  gegenwärtig  vorliegenden  Theilen  in  reichem  Maafse  ent- 
sprochen worden.  Sie  enthalten  zum  weitaus  gröfsten  Theile  Beobachtungen' 
über  das  Auftreten  und  die  Entwickelung  der  Bewegungen  bis  zum  Ende 
des  zweiten  Jahres.  Durch  den  Charakter  des  Werkes  wird  eine  Bericht- 
erstattung über  den  Inhalt  aufserordentlich  erschwert;  auf  keinen  Fall 
könnte  sie  einen  entsprechenden  Begriff  von  seinem  Werthe  geben.  Es 
wäre  dringend  zu  wünschen,  dafs  sich  recht  bald  ein  Uebersetzer  und  ein 
unternehmender  Verleger  fänden,  um  eine  deutsche  Ausgabe  herzustellen. 
Das  Werk  von  Mifs  Shinn  gehört  zu  den  wenigen  Veröffentlichungen,  die 
von  dem,  der  sich  eingehender  mit  Kinderpsychologie  beschäftigt,  durchaus 
nicht  entbehrt  werden  können.  Ufeb  (Altenburg). 

£.  L.  Thobndike.   Änimal  iBtelligence.   Ai  Experimeatal  Study  of  the  AMoeia- 

tive  Proeesses  in  Animals.    The  Psychological  BevieWj  Series  of  Monograph 

Supplements,  2  (4),  4.  109  S.  1898. 
Es  hat  lange  gedauert,  bis  die  Thierpsychologie  sich  zu  wissenschaft- 
licher Methode  erhoben  hat.  Nicht  als  ob  für  das  Seelenleben  der  Thiere  kein 
Interesse  vorhanden  gemessen  wäre.  Philosophen  und  Thierfreunde  machten 
sich  schon  lange  ihre  Gedanken  über  die  Thiere.  Dennoch  wurde  die 
Kenntnifs  des  thierischen  Seelenlebens  keineswegs  sonderlich  gefördert. 
Die  Philosophen  von  Abistotelbs  und  Descabtbs  angefangen  bis  auf  Schopen- 
HADEB  stritten  sich  nur  darum,  ob  sie  dem  Thiere  eine  eben  solche  Seele 
zugestehen  sollten,  wie  dem  Menschen.  Während  die  einen,  erfüllt  von  dem 
Bewufstsein  ihrer  Würde,  zwischen  Mensch  und  Thier  einen  unendlichen 
Abstand  sahen,  bemühten  sich  andere,  weniger  aristokratisch  fühlend,  sie 
zum  Menschen  in  brüderliche  Nähe  zu  bringen.  Und  die  Liebe  begeisterter 
Thierfreunde  liefs  sie  nicht  ohne  reichliches  Material.  Sehr  wissenschaft- 
lich war  es  freilich  nicht.    Freundschaft  ist  ja  nie  objectiv. 

Indes  fortschreitende,  umfassendere  Beobachtung  führte  auch  hier  wie 
Überall  zu  nüchterner  Auffassung.  Vor  Allem  war  es  die  Abstammungs- 
lehre, welche  die  Rolle  des  Instinctes  ins  rechte  Licht  rückte  und,  was 
noch  mehr  war,  seine  Entstehung  der  Mystik  entzog-  Wenn  gleichwohl 
noch  viele  Punkte  im  thierischen  Seelenleben  der  Aufklärung  harren,  so 
liegt  das  theils  an  dem  gewaltigen  Umfang  des  Gebietes,  theils  an  der 
grofsen  Schwierigkeit,  in  die  Psyche  des  uns  so  ferne  stehenden  Thieres 
einzudringen,  theils  auch  an  der  noch  gering  entwickelten  Methode  der 
Untersuchung.  Einen  beachtenswerthen  Fortschritt  gerade  in  letzterer 
Richtung  bringt  Thobndike's  Arbeit.  Ihm  lag  daran,  die  Wirksamkeit  der 
Association,  deren  Bedeutung  für  die  Dressur  von  Niemand  je  bestritten 

Zeitschrift  fttr  Psycliologie  25.  14 


210  Literaturbericht 

wurde,  genauer  zu  erforschen.  Er  ging  dabei  rein  experimentell  vor.  Seine 
Btudienobjecte  waren  Hunde,  Katzen  und  Kaninchen.  '  Hungrig  wurden 
diese  in  Kästen  gesteckt  und  hatten  die  Aufgabe,  einen  Ausweg  zu  dem 
aulserhalb  befindlichen  Futter  zu  finden.  Die  Ausgänge  bezw.  Verschlüsse 
waren  verschieden  gebaut,  so  dafs  bald  eine  einzige  Handlung,  bald  eine 
kflrzere  oder  längere  Reihe  von  Handlungen  in  bestimmter  Folge  erforder- 
lieh  waren,  um  den  Ausgang  zu  finden  bezw.  den  Verscblufs  zu  öffnen. 
Die  Association  nun,  die  sich  zwischen  der  Wahrnehmung  der  unange- 
nehmen Anfangssituation,  der  bezw.  den  daraus  befreienden  Handlungen  und 
der  endlichen,  angenehmen  Empfindung  der  Freiheit  und  der  Sättigung 
bildete,  war  der  Gegenstand  der  mannigfachen,  sorgfältig  durchgeführten 
und  vorsichtig  interpretirten  Versuche  Thobndikjb's.  Curven  veranschau- 
lichen des  Oefteren  die  Ergebnisse.  Wir  wünschten  sie  nur  noch  etwas 
zahlreicher  und  eingezeichnet  in  Netze,  welche  ein  sichereres  Lesen  der- 
selben ermöglichen. 

Die  Ergebnisse  der  THOBHDiKs'schen  Experimente  sind  kurz  folgende. 
Wenn  ein  hungriges  Thier  in  eine  solche  Situation  gebracht  ist,  so  macht 
es  zunächst  alle  möglichen,  meist  sehr  angestrengten  Bewegungen,  die 
Situation  zu  beendigen.  Unter  diesen  zahlreichen  Bewegungen  führt 
Hchliefslich  doch  eine  zum  gewünschten  Erfolg.  Zwischen  dieser  letzten 
erfolgreichen  Bewegung,  der  unangenehmen  Lage  zu  Anfang,  der  ange- 
nehmen am  Ende  bildet  sich  eine  Association,  wenn  nicht  beim  ersten  so 
doch  beim  zweiten  oder  dritten  erfolgbegleiteten  Versuche.  Ihre  Wirkung 
zeigt  sich  darin,  dafs  bei  den  folgenden  Versuchen  die  Zahl  der  erfolglosen 
Bewegungen  abnimmt,  damit  natürlich  auch  die  Zeit  bis  zur  Befreiung  sich 
verkürzt  und  schliefslich  auf  ein  Minimum  herabsinkt.  Die  Einübung  der 
Bewegungsreihe  ist  erreicht.  In  diesen  einfachen  Associationsvorgang  löst 
sich  Alles  auf,  was  nicht  selten  als  Vernunft  und  Schlufsfolgernng  ange- 
sprochen wurde  und  wird. 

Diese  Associationen  halten  lange  nach,  nicht  selten  auf  Monate  hinaui^ 
und  sind  im  Stande,  den  Instinct  in  bestimmten  Kichtungen  zu  hemmen. 
Die  Zahl  der  Associationsglieder  ist  freilich  meist  beschränkt ;  doch  scheint 
es  nicht  ausgeschlossen  zu  sein,  dafs  sie  sich  wesentlich  erhöhen  lässt, 
wenn  es  nur  gelingt,  sie  mit  Gefühlen  in  Verbindung  zu  bringen  und  so 
zum  Gegenstand  der  Aufmerksamkeit  zu  machen.  Die  Nachahmung,  ein 
Begriff,  der  in  der  Thierpsychologie  eine  grofse  Rolle  spielt,  konnte  Th.  bei 
seinen  Thieren  nicht  nachweisen;  er  läfst  ihn  erst  bei  den  Primaten,  den 
Affen,  einsetzen.  Die  Aufregung,  in  der  die  Thiere  sich  befanden,  scheint 
freilich  für  das  Aufkommen  der  Nachahmung  nicht  günstig  gewesen  zu 
sein.  Diese  Vermuthung  wird  dem  Ref.  nahe  gelegt  durch  eine  Beobachtung 
von  Nachahmung,  die  Small  in  Notes  of  the  Psychic  Development  of  the 
Young  White  Rat  (Americ.  Joimial  of  Psychol  11  (1.  Oct.  1899),  87)  mittheilt 

Eine  ganz  andere  Frage  ist  es,  ob  den  äufseren,  für  den  Beobachter 
zugänglichen  Gliedern  der  Association  auch  Vorstellungen  entsprechen,  mit 
anderen  Worten,  ob  man  bei  den  Thieren  von  Ideenassociation  sprechen 
kann.  Th.  ist  geneigt,  das  in  Abrede  zu  stellen  —  etwas  kühn!  Die  ent- 
gegenstehende Ansicht,  welche  den  Thieren  ein  wenn  auch  beschränktes 
Vorstellungsleben  zuspricht,  kann  freilich  ebensowenig  zwingende  Beweise 


Liter  a  turberich  t.  211 

für  ihren  Analogieschlufs .  beibringen ;  doch  haben  wir  etwa  Besseres  als 
Analogieschlüsse  gegenüber  den  Nebenmenschen?  Was  aber  dem  Einen 
recht  ist,  soll  dem  Anderen  billig  sein. 

Zusammenfassend  bestimmt  schliefslich  der  Verf.,  die  thierische  In- 
telligenz, soweit  er  sie  wenigstens  an  seinen  Thieren  feststellen  konnte,  als 
eine  Snmme  von  ganz  speciellen,  den  rein  praktischen  Zwecken  der  Er- 
haltung dienenden  Reactionen  —  bestehend  aus  kürzeren  oder  längeren 
Reihen  von  Einzelreactionen  —  und  vergleicht  sie  mit  den  zweckmäfsigen, 
Hich  stetig  vervollkommnenden  Bewegungen  etwa  eines  Tennisspielers.  Das 
Bewulstsein,  das  zwischen  Reiz  und  Reaction  sich  einschiebt,  tritt  beim 
Thier  jedenfalls  ebenso  zurück,  wie  beim  Tennisspieler.  Gerade  diese 
Spanne  zwischen  Reiz  und  Reaction  ist  es,  die  beim  denkenden  Menschen 
80  aufserordentlich  breit  ist  und  einen  wichtigen  Unterschied  zwischen 
Mensch  und  Thier  begründet.  Im  TJebrigen  mufs  auf  die  Arbeit  selbst 
verwiesen  werden.  Sie  wird  jedenfalls  jedem  Experimentator  auf  diesem 
(irebiete  sehr  willkommen  sein,  umsomehr  als  der  Verf.  freigebig  genug  ist, 
Interessenten  auf  Wunsch  Photographieen  seiner  Apparate  zur  Verfügung 
zu  stellen.  Offneb  (München). 

W.  s.  Small.    Iotas  of  the  Psycliic  DeTelopmeftt  of  the  Toang  White  Rat 

Americ.  Journal  of  Psych.  11  (1),  80—100.  1899. 
Angeregt  durch  Weslbt  Mill's  Studien  über  die  früheste  Entwickelnng 
der  Hunde,  Katzen  und  einiger  anderer  Thiere  unterzog  Small  fünf  junge 
Hatten  in  den  ersten  vier  Wochen,  der  Zeit  ihrer  „Kindheit*'  als  der  Zeit, 
innerhalb  deren  sich  der  Muskel-,  Nerven-  und  Sinnesapparat  zu  voller 
Keife  und  zu  freiestem  Gebrauch  entwickelt,  einer  sorgfältigen  Beobachtung. 
An  die  ausführlichst  mitgetheilten  Aufzeichnungen  schliefst  er  eine  psycho- 
logische Beurtheilung  des  Materialee,  die  mutatis  mutandis  völlige  Ueber- 
einstimmung  mit  Mill's  Beobachtungen  ergiebt.  Die  Arbeit  ist  ein  be- 
achtenswerther  Beitrag  zur  Thierpsychologie.  Offner  (München). 

V.  F.  Moore.  The  Psycbology  of  Hobbes  and  itS  Sonrces.  American  Journal 
of  Psychology  11  (1),  49—66.  1899. 
Dafs  Hobbes  einer  der  Ersten  war,  welche  in  England  für  modernes 
Denken  und  Forschen  eingetreten,  ist  bekannt  und  unbestritten.  Dafs  er 
aber  auch  als  der  Vater  der  englischen  Psychologie  zu  betrachten  ist,  wird 
j?em  übersehen.  Das  hat  Moobe  veranlafst,  Hobbes'  psychologische  An- 
sichten, wie  sie  sich  im  Leviathan,  in  de  Corpore,  de  Homine,  Human 
Nature  finden,  zusammenzustellen  und  auch  ihren  Ursprung  zu  untersuchen. 
Es  finden  sich  in  der  That  bei  dem  kühnen  englischen  Denker  eine  Beihe 
von  Gedanken,  welche  zu  den  Grundlagen  der  gegenwärtigen  Psychologie  ge- 
hören. H.  weifs,  dafs  unser  ganzer  geistiger  Inhalt  auf  Wahrnehmungen 
zurückgeht,  betont  die  Subjectivität  unserer  Sinnesempfindungen,  kennt 
schon  die  Enge  des  Bewufstseins,  die  Nachbilder,  das  Eigenlicht  der  Netz- 
haut, die  Ideenassociation  auf  Grund  der  Berührung.  Er  unterscheidet  aber 
an  diesen  letzteren  zwei  Arten  der  series  cogitationum ,  irregnlaris  und 
regulata.  Moore  fafst  sie  freilich  irrig  auf.  Ihr  Unterschied  beruht  nicht, 
wie  M.  annimmt,  darauf,  dafs  bei  letzterer  die  Vorstellungen  lediglich  in 

14* 


212  LiUratwrheriekt. 

^gegebener  Ordnang'  auftreten,  bei  ereterer  nicht.  Was  die  beiden  Arten 
des  diaciusiia  mentaüs  onterBcheidet,  das  Ist,  dals  bei  der  series  regolata 
der  Gedankenablaaf  bedingt  ist  durch  ein  mvor  erfalstee  Ziel,  einen  vor- 
schwebenden Endgedanken,  zu  dem  sich  die  ZwischenTorstellnngen  ver- 
halten wie  die  3(ittel  xnm  Zwecke  (Leviathan  I,  3). 

Von  selber  drängt  sich  die  Frage  auf  nach  dem  Einflnüs,  den  frühere  und 
gleichzeitige  Denker  anf  Hobbes'  Gedankengänge  ansgeflbt  haben.  M.  nennt 
in  erster  Linie  Bacos  und  bringt  dämm  einen  Ueberblick  über  dessen 
psychologische  Ansichten,  richtiger  Gesichtspunkte.  Von  ihm  hat  IL  nach 
M.  die  empiristische  Richtung  seiner  Forschung  empfangen  und  die  daraus 
folgende  sensualistische  Betrachtung  des  Seelenlebens  sowie  die  Abtrennung 
der  Metaphysik  von  der  Wissenschaft  Seitens  der  continentalen  Philo- 
sophen bekam  er  die  meisten  Anregungen  von  DsstcARTES  und  Galilei,  Gabsekdi 
und  Mkbsehke.  Hier  hat  eii  jene  Werthschätzung  des  BegrifEB  Bewegung 
gewonnen,  mit  der  er  seine  Psychologie  zu  einer  Mechanik  ausbaute.  Da- 
mit hat  Verf.  die  zwei  wichtigsten  Ausgangspunkte  für  Hobbes'  Psycho- 
logie richtig  bezeichnet.  Aber  damit  war  seine  Aufgabe  keineswegs,  wie 
er  glaubte,  erschöpft.  Hobbes  hat  in  seiner  Jugend  die  scholastische  Schule 
durchgemacht  und  Abistoteles  war  ihm  nicht  fremd.  Hahilton  in  der 
Dissert.  histor.  in  seiner  Ausgabe  der  Werke  Tu.  REm's,  wie  L.  Febbi  in 
seiner  Psychologie  de  TAssociation  weisen  auf  diesen  Einflufs  hin.  Diesen 
Spuren  weiter  nachzugehen,  statt  sie  zu  ignoriren,  hätte  den  Verl  schon 
Lahgb's  Geschichte  des  Materialismus,  die  er  ja  citirt,  veranlassen  können. 
Auch  an  demokritische  Elemente  hat  man  bei  H.  gedacht.  Aber  auch 
davon  weiüs  Verf.  nichts  zu  berichten.  Die  Literatur  ausgiebig  beizuziehen, 
ist  eben  wohl  nicht  Sache  des  Verf. 's.  So  ist  ihm  denn  auch  die  ScHWABz'sche 
Dissertation  (Halle  1894),  welche  sich  ausführlichst  mit  der  HoBBEs'schen 
Wahmehmungsehre  beschäftigt,  unbekannt  geblieben.  Das  entzieht  der  an 
sich  begrflfsenswerthen  historischen  Abhandlung  ihren  wissenschaftlichen 
Werth.  Offnes  (München). 


J.  Hebbnheiseb.    Du  koruicbtige  Auge.     8  Tafeln  mit  17  S.  Text.     Breslau, 
J.  U.  Kem's  Veriag  (Max  MüUer),  1898.    [AugenärztUche  TJnUrrichUtafdn, 
herausgegeben  von  H.  Magnus,  Heft  XV.] 
In  der  Beihe   der  MAGKUs'schen  ,,augenärztlichen  Unterrichtstafeln'' 
zeichnet  sich  das  vorliegende  Heft  durch  eine  besonders  eingehende  Dar- 
stellung des  behandelten  Gegenstandes  ans.    Die  im  Jahre  1895  von  dem 
Verf.  gemeinsam  mit  Schnabel  veröffentlichte  Untersuchung  ,,über  Staphyloma 
posticum,  Conus  und  Myopie"  bildete  die  Grundlage  für  die  auf  den  jetzt 
herausgegebenen  Tafeln  enthaltenen  Zeichnungen. 

Besonders  interessant  ist  Tafel  III,  welche  in  schematischer  Dar- 
stellung den  Unterschied  im  Verhalten  der  Sclera  in  der  Umgebung  des 
Sehnerveneintrittes  beim  normalen  und  kurzsichtigen  Auge  bringt.  Die 
Tafeln  IV — VIII  enthalten  die  verschiedenen  Formen  des  Conus  und 
Pseudo-Conus  im  ophthalmoskopischen  Bilde  und  um  den  Vergleich  zu  er- 
leichtern, unmittelbar  daneben  jedesmal  in  genau  derselben  Gröfse  einen 
sagittalen  Durchschnitt  durch  die  Eintrittsstelle  des  Opticus.  Abthub  König. 


Literaturbericht.  213 

:m.  l.  Ashley.   Concernliig  the  Slgniiflcance  of  Intensity  of  Light  in  Tigiial 

kstimates  of  Depth.    Fsych.  Bev.  5  (6),  595—615.    1898.    Anch :    Univ.  of 
Chicago  Contribut.  to  Phüos.  2  (2),  595—615.    1899. 

G.  M.  Stbatton.    i  Hirror  Psendoscope  and  the  Limit  of  Visible  Depth.   Ebd. 

632-638.    1898. 

Bei  constant  erhaltener  Bildgröfse  und  Entfernung  wurde  lediglich 
durch  Aenderung  der  Intensität  (unter  verschiedenen  technischen  Verhält- 
nissen) der  Wechsel  der  Entfernungsschätzung  experimentell  erreicht. 
Ref.  JLann  dies  ührigens  nicht  nur  für  Helligkeitszunahme,  sondern  auch 
für  Sättigungszunahme,  unabhängig  von  Verf.,  bestätigen.  Die  verschiede- 
nen SpectralauBSchnitte  treten  bei  objectivem  Spectrum  aus  dem  dunklen 
Hintergrunde  in  der  Richtuug  nach  dem  Zuschauer  geradezu  heraus,  ebenso 
ändert  sich  die  Localisation  der  Bilder  in  dem  Bohre  von  Farbenmisch- 
apparaten,  und  zwar  unter  Zusammenwirken  beider  Factoren,  je  nach  dem 
Antheile  von  Farbengrad  und  Helligkeitsgrad,  wie  besonders  hervorgehoben 
sei.  Bei  Verf.  war  die  Methode  streng  unwissentlich;  dafs  diese 
Täuschungen  auch  trotz  des  Besserwissens  eintreten,  zeigten  die  Versuche 
des  Ref.  Verf.,  bei  dem  das  Object  lediglich  innerhalb  der  Accommodar 
tions-  und  Convergenzgrenzen  war,  ist  der  Ansicht,  dafs  bei  Entfernung 
des  Objectes  über  die  Accommodationsgrenze  hinaus  die  Fehlschätzung 
noch  sicherer  eintreten  würde.  Hier  wirkt  jedoch  die  Abnahme  der  Seh- 
schärfe entgegen,  so  dafs  bei  geringen  Unterschieden  das  Gegentheil  ein- 
tritt, nämlich  Abnahme  der  Täuschung  bis  zu  völligem  Verschwinden. 
Verf.  wurde  zu  dieser  Meinung  verleitet  durch  das  bestimmtere  Auftreten 
der  Täuschung  bei  Binocularität  gegenüber  Monocularität ,  obgleich  das 
Aussehnittsobject  noch  innerhalb  der  Accommodations-  und  Convergenz- 
grenzen war.  Dafs  gewisse  Beobachtungen  von  Welckeb  (Irradiation,  1852), 
VoLKatANN,  DoNDEBS  (Tapeteumuster,  1865)  und  Brücke  (1868)  in  enger  Be- 
ziehung zum  Gegenstande  stehen,  sei  ebenfalls  hinzugefügt. 

Die  zweitgenannte  Arbeit  beschreibt  ein  mit  geringen  Hülfsmitteln 
(Pappkaaten  mit  Oeffnungen  und  zwei  Spiegeln)  herzustellendes  Pseudoskop 
für  Naturobjecte  ohne  Bildänderung  von  rechts  und  links  und  wenn  nöthig 
mit  weiterem  Gesichtsfelde  als  bei  Verwendung  von  Prismen.  Durch  Ver- 
änderung der  Spiegelstellung  kann  es  auch  leicht  in  ein  Telestereoskop 
umgewandelt  werden,  im  Principe  übereinstimmend  mit  demjenigen  von 
Helhholtz.  Durch  Wechsel  von  Ansetzen  des  Pseudoskopes  bei  Ein- 
richtung für  physikalische  reale  Augendistanz  (nicht  gröfser)  und  Nichtan- 
setzen  fand  Verf.  580  m  als  Grenze  für  stereoskopischen  Umkehreffect  von 
convex  und  concav  bezw.  Tiefenschätzungsverschiebung.  Da  hier  jedoch 
gerade  der  Wechsel  das  Wirksame  ist,  was  Verf.  nicht  berücksichtigt,  so 
werden  hierdurch  die  von  Helmholtz,  Bourdon  u.  A.  für  normalen  binocu- 
laren  Tiefeneffect  angegebenen  Werthe  nicht  geändert.  Dieselben  sind 
240  m,  220  m  u.  s.  w.  Die  Beobachtungen  des  Verf. 's  sind  daher  lediglich 
für  die  Psychologie  des  Wechsels  bemerken swerth. 

Mkntz  (Leipzig). 


214  LiUratwrbcritkt. 


(L  Stadelxaxx.   Baitnf  nr  Thetite  im  fMatCriick-tilitAem  Tiudn^n. 

SepArmtabdmck  aiw  der  FesiKkrifl  der  pkytymtd,  Qtmßadftaft.    WflTiA>arg 

1899.  11  8. 
Em  ist  dem  Verf.  gelangen,  zwei  venchiedenen  Versnchspersonen  auf 
dem  Wege  der  poflth3rimoti0chen  Suggestion  die  Ansätxe  der  beiden  Müllbk- 
LTSB'schen  Figuren  wegzosoggeriren.  Trotaedem  erschienen  die  Mittellinien 
der  Figuren  im  bekannten  Sinne  der  nnschnng  verschiedene  Lftnge  zq 
haben.  Bei  beiden  Versuchspersonen  trat  auch  die  Zöu.KKB*sche  Täuschung 
ein,  obgleich  die  kreuzenden  Linien  der  ZöLLZKR'schen  flgur  wegsuggerirt 
waren.  Würden  diese  Täuschungen  ihre  Grundlage  in  Vorstellungen  haben, 
die  von  den  Tragmotiven  abhängig  sind,  so  hätte  man  ein  Verschwinden 
der  Täuschung  nach  der  Suggestion  erwarten  müssen.  Verf.  schlieist  dem- 
nach ans  seinen  Experimenten  mit  Recht,  dals  die  in  Frage  stehenden  und 
ihnen  verwandten  Täuschungen  ihre  Wurzel  in  der  Wahrnehmung  haben 
müssen.  Kabl  Mabbb  (Würzburg). 

F.  Akoell  and  H.  Habwood.     IzpsrtaMltl  m  MlcrtaiBätta  sf  GUlgS  te 
Difemt  Imterfals  ef  TtBt.    Part  I.    Amene,  Journal  cf  BsydMlögy  11  (1), 

67—79.    1899. 

Bei  gelegentlichen  Versuchen  über  das  sog.  Tongedächtnils  kamen  die 
Verff.  zu  Ergebnissen,  welche  von  denen,  die  Wolfe  in  seinen  „Untersuchungen 
über  das  Tongedächtnifs''  Fhüo9.  Stud.  3, 534  ff.  berichtet,  abwichen.  Darauf 
hin  nnterzogen  sie  das  Problem  einer  genaueren  Durchprüfung.  Auch  diese 
genauere  Untersuchung  ergab  im  Gegensatz  zu  Wolfe,  dals  die  Genauig- 
keit der  sog.  Tonerinnerung,  die  sich  in  der  Unterscheidung  der  Hohe  eines 
gegebenen  Tones  von  der  Höhe  eines  vor  kurzer  ev.  längerer  Zeit  gegebenen 
Normaltones  ausdrückt,  innerhalb  der  ersten  60  See.  bei  voller  Aufmerk- 
samkeit eine  gesetzmäfsige  Abnahme  nicht  erkennen  lälst  in  jenen  Fällen, 
wo  die  beiden  zu  vergleichenden  Töne  deutlich  verschieden  sind.  Sind  da- 
gegen die  beiden  Töne  objectiv  völlig  gleich,  so  tritt  sehr  bald  eine  ent- 
schiedene Abnahme  der  Sicherheit  im  Erkennen  dieser  Gleichheit  ein  mit 
der  Zunahme  des  Zeitintervalles.  Eine  Versuchsperson  erkannte  bei  einem 
Zeitabstand  von  30  See.  diese  Gleichheit  auch  nicht  in  einem  einzigen 
Falle  mehr. 

So  glauben  die  Verf.,  die  Theorie  Wolfe's,  welcher  die  von  ihm  be- 
obachtete allgemeine  und  gesetzmäfsige  Abnahme  der  Urtheilssicherheit 
mit  zunehmendem  Zeitabstand  zwischen  den  zwei  zu  vergleichenden  Tönen 
auf  ein  Schwächerwerden  des  Gedächtnifsbildes  des  ersten  Tones  zurück- 
führt, ablehnen  zu  müssen.  Offneb  (München). 

J.  R.  Anoell,  J.  N.  Spray   and  E.  W.  Mahood.    ii  IlvesttfätiM  of  Certäiä 

Factors  Affecting  the  Relation  of  Dermal  aid  Optical  Space.    Psych.  Beo.  5 
(6),  679—596.    1898.    Auch :    ünivera.  of  Chicago  Contribut  to  Phiios.  2  (2), 
679— 595.    1899. 
Als  Druckreize  wurden  Plättchen  aus  Hartgummi  und  aus  Metall  be- 
nutzt von  0,6  bis  10  cm  Länge  und  1,8  mm  Dicke,  also  in  Kartenform,  för 
eine  Stelle  der  Volarseite  des  Vorderarmes.   Bei  Erwärmung  dieser  Plättchen 
auf   Eigenwärme    der    Haut   ergab   sich   für   Längen    bis    1,26   cm  Üeber- 


Literaturhericht.  215 

sch&tznng;  wie  ja  schon  aus  den  Beobachtungen  bei  mehr  punktuellen 
Druckreizen  zu  erwarten  ist,  für  Längen  darüber  bis  10  cm  die  auch  sonst 
bekannte  TJnterschfttzung  gegenüber  dem  Optischen :  Beides  durch  Auswahl 
ans  einer  gezeichneten  Linienserie  in  horizontaler  Lage  nach  Oeffnung  des 
Auges  festgestellt.  Zunahme  des  Druckes  insbesondere  zwischen  30  und 
55  gr,  hergestellt  durch  das  Gewichtsftsthesiometer  von  Jastrow,  ergab  Ver- 
minderung der  Fehlschätzung  (von  Wundt  bereits  1856  ausgesprochen).  Er- 
wärmung Ober  die  Eigentemperatur  der  Haut  hinaus  bis  50  •  C.  ergab  Ver- 
minderung der  Unterschätzungen  und  Zunahme  der  üeberschätzungen,  und 
im  Ganzen  auch  Verminderung  der  Fehlschätzungen,  und  zwar  mit  etwas 
regelmäfsigeren  Resultaten  als  bei  Druckänderungen  (ähnliche  Resultate  für 
Kälte  gegenüber  Wärme  Klug  1876,  und  Goldscheideb  1885).  Die  Ursachen 
dieser  specielleren  Beeinflussungen  sind  wahrscheinlich,  wenn  auch  Verff. 
hierüber  nichts  bemerken ,  die  gröfsere  Bestimmtheit  der  Sensation ,  die 
psychische  Unterstützung  durch  die  hinzukommende  neue  Qualität  der 
Wärme,  die  auch  an  sich  mehr  die  Aufmerksamkeit  beschäftigt,  und  die 
auch  schon  physiologisch  erzielte  gröfsere  Deutlichkeit  und  Dauer  der  Ein- 
drücke (letztere  auch  von  Verff.  bemerkt).  Um  die  starke  Streuung  der 
ürtheile  etwa«  herabzusetzen,  würde  Anwendung  eines  vorausgehenden 
Signals  und  Hinzusetzen  von  Sicherheitsgraden  beim  Urtheilen  zweckmäfsig 
sein.  Auch  würde  es  überaus  zweckentsprechend  sein,  derartige  Versuche 
vom  Standpunkte  der  innerlich  zu  beobachtenden  Aufmerksamkeitsverhäli- 
nisse  zu  behandeln  (mehrfache  Wiederholung  desselben  Reizes,  Gruppirung 
nach  Sicherheitsgraden,  und  weitere  Aussagen).  Gerade  diese  Seite  des 
Gegenstandes  ist  ja  bei  Fehlschätzungen  überhaupt,  abgesehen  von  ihren 
peripheren  physiologischen  Vorbedingungen,  noch  bei  weitem  nicht  hin- 
reichend verfolgt.  Mbntz  (Leipzig). 


H.  0.  Cook.  Fltctiatioii  of  the  Attention  to  Inidoal  Tonet.  American  Joum. 
fl/"  Fsyckology  11  (l),  119—123.^  1899. 
Gegenüber  der  im  „Anzeiger  der  Akademit  der  Wissenachaften  in  Krakau^ 
Nov.  1898  von  W.  Hsinbich  mitgetheilten  Beobachtung,  dafs  bei  ebenmerk- 
lichen Tönen  keine  Intensitätsschwankungen  stattfänden,  bestätigt  der  Verf. 
auf  Grund  eigens  angestellter  Versuche  an  discreten  und  continuirlichen 
Tönen  mit  Hülfe  von  Politzeb's  Acumeter,  Stimmgabeln  und  angeblasenen 
Flaschen  die  Ergebnisse  der  früheren  Untersuchungen  Über  die  Schwankung 
der  Aufmerksamkeit,  die  wir  Eckekeb,  N.  Laüge,  Lehmann,  Mükstebbero  und 
Anderen  verdanken.  Offner  (München). 

G.  T.  W.  Patrick.   Some  Poenliaritles  of  the  Seeondtrj  Penonility.    Psych. 

Rev.  5  (6),  555- Ö78.    1898. 

Bei  Beschäftigung  der  Aufmerksamkeit  durch  anregende  Leetüre  und 
automatischem  Schreiben  als  Antwort  auf  gestellte  Fragen  (bei  Suggestion 
„gutem  Schreiberfolges")  ergaben  sich  bei  einer  normalen  Person  (Student, 
Eltern  vom  Lande)  folgende  Züge  für  die  Nebenströmungen:  Ein  Datum 
eines  älteren  Eindruckes  ergab  zusammen  mit  Art  und  Beihenfolge  der 
suggerirenden  Fragestellungen  einen  derartigen  Ablauf  von  Aussagen,  dafs 


216  Literaturhericht. 

das  Gesammtergebnifs  ein  imaginäres  war,  ebenso  der  Hanpttheil  der  Be- 
standtheile,  der  auch  dem  Wechsel  zugänglich  war.  Wiederholung  derselben 
Fragen  ergab  häufige  Irrungen.  Antworten  auf  Fragen  nach  historischeo 
Daten  fielen  meist  falsch  aus.  Multiplicationsergebnisse  zeigten  nur  in 
den  letzten  Stellen  eine  begreifliche  Kichtigkeit.  Die  Versuchsperson  selbst 
gab  zu,  dafs  Errathen  stattfand.  Theilweise  wurde  auch  die  Auskunft  auf 
Fragen  mit  etwas  Widersetzlichkeit  verweigert.  Zusammen  wirkten  also 
Erinnerungen,  blofses  Errathen,  Combiniren,  Art  und  Reihenfolge  der  Frage- 
stellungen, Suggestion  des  guten  Erfolges,  vielleicht  auch  etwas  Ehrgeiz. 
Die  häufige  Wiederkehr  sehr  geübter,  auch  ziemlich  alltäglicher  Redens- 
arten, auch  bei  wichtigeren  Fragen  ist  ebenfalls  bemerkenswerth.  In  der 
folgenden  Hypnose  wurde  ein  Theil  der  secundär  angeregten  Vorstellungen 
wiedergefunden,  und  umgekehrt  bei  dem  automatischen  Schreiben  als  Nach- 
wirkung der  Hypnose. 

Das  Selbständigwerden  von  gedanklichen  Nebenströmungen  zeigte  sich 
hier  jedenfalls  sehr  deutlich.  Aehnliches  findet  bekanntlich  häufig  in 
Träumen  statt,  und  ist  dann  ebenso  schwierig  zu  analysiren,  wenn  man 
nicht  ein  sehr  gutes  Gedächtnifs  für  psychologische  Einzelheiten  und  Ein- 
wirkungen besitzt.  Der  besondere  Einflufs  von  Personen,  welche  Gegen- 
stand von  Liebe,  Hafs,  Achtung,  Abscheu,  Furcht,  Groll  sind,  wirkt  auch 
im  wachen  Leben  in  ähnlicher  Weise.  Vielleicht  hat  man  hierhin  zu 
rechnen,  dafs  die  Versuchsperson  auf  die  Frage:  „Sind  Sie  Mann  oder 
Weib?"  irrthümlich  letzteres  bejahte,  doch  mag  auch  die  Nachwirkung  als 
des  letzten  Wortes  Ursache  sein,  oder  betheiligt  sein.  Auch  Einflüsse  der 
letzten  Zeit,  selbst  der  Träume  der  vorangegangenen  Nacht,  sowie  der  von 
Verf.  merkwürdiger  Weise  mit  keinem  Worte  erwähnte  Inhalt  des  Ge- 
lesenen mit  seinen  vielfachen  Reproductionen  werden  zweifellos  auch  irgend- 
wie mitgespielt  haben. 

Statt  der  älteren  Anordnung  eines  auf  Kugeln  liegenden  Schreibbretteä 
(Jastrow)  mit  seinen  schädlichen  Eigenbewegungen  wurde  diejenige  von 
Mifs  Stein  vorgezogen.  Eine  kleine  Schaukel  für  die  Hand  hängt  von  der 
Decke  herab  an  einem  geeigneten  Draht,  und  enthält  in  einer  Glasröhre 
einen  beschwerten  Bleistift.  Dieser  schreibt  (in  Folge  seiner  Schwere)  anf 
berufsten  Papierflächen,  die  dann  nach  Bedarf  gewechselt  werden.  Nach 
Verff.  ist  diese  Anordnung  sicherer.  Mentz  (Leipzig). 

F.  B.  Summer.  A  Stattotlcal  Study  Of  Belief.  Psych.  Rev,  5  (6),  616-681. 
1898. 
Die  Fragestellungen  dieses  Fragebogens  waren  z.  B.:  Wird  die  Welt 
nach  Ihrer  Ansicht  besser  oder  schlechter?  Wir  die  Lebensführrung  der 
Menschen  vollkommen  durch  die  Erblichkeit  und  die  Lebensverhältnisse 
bestimmt?  Ist  wissenschaftliche  Arbeit  ebenso  schöpferisch  als  künstle- 
rische? Wird  die  Poesie  immer  bei  den  cultivirtesten  Völkern  in  hoher 
Achtung  stehen?  untermischt  mit  ähnlich  wirkenden  Fragen  historischer, 
culturhistorischer,  politischer,  sociologischer,  mathematischer  und  meteoro- 
logischer Art.  Einestheils  sollten  nach  Möglichkeit  Entscheidungen  ge- 
troffen werden,  sodann  in  engerer  Auswahl  der  Fragen  eine  Aufreihung 
nach  Intensitätsgraden  der  Gefühlsgewifsheit  gegeben  werden,  jedoch  nicht 


Literaturbericht  217 

(was  als  besondere  Reihe  hätte  geschehen  sollen)  der  Gefühlssicherheit 
Bpeciell  der  logischen  Entscheidung.  Für  die  Reihenanordnung  machte  sich 
als  störend  geltend,  dafs  neben  Intensitätsunterschieden  auch  qualitative 
Unterschiede  der  Gefühle  vorhanden  waren.  Bei  sofortiger  Theilung  der 
Fragen  wäre  wiederum  das  logische  Moment  voraussichtlich  in  den  Vorder- 
grund getreten,  doch  wäre  dies  an  sich  noch  kein  Mangel  gewesen.  Bei  Zer- 
legung nach  psychologischer  Zusammengehörigkeit  hätte  sich  wahrscheinlich 
eine  unangenehme  Fräoccupation  in  bestimmten  Richtungen  geltend  gemacht. 

Als  theoretischer  Einwand  drängt  sich  auf:  Bei  derartigen  summari- 
schen, psychologisch  und  vor  Allem  logisch  sehr  verwickelten  Frage- 
stellungen hängt  unzweifelhaft  sehr  viel  von  dem  logischen  und  dem  Ge- 
fählswerthe  der  einzelnen  Worte  ab,  und  von  der  Art  ihrer  Zusammen- 
stellung. Der  Zusatz  z.  B.  von  Partikeln,  Parenthesen,  des  blofsen  Wört- 
ehens  „causal"  in  der  zweiten  Frage  als  mehr  wissenschaftliche  Ergänzung^ 
die  Aenderuug  „Leistung"  statt  „Arbeit"  in  der  dritten,  die  Aenderung 
„die  Dichtkunst"  oder  „Dichtkunst"  in  der  vierten:  ziehen  bestimmte  Be- 
einflussungen nach  sich.  Hierauf  beruht  bekanntlich  in  weiterer  Hinsicht 
die  Wirkung  des  Stils. 

Indem  Verf.  das  von  Studenten  eingelaufene  Material  in  die  Rubriken 
„männlich"  und  „weiblich",  „Psychologen"  und  „Nichtpsychologen"  zer- 
legte, ergab  sich :  erstens  ein  vorauszusehender  Unterschied  der  Geschlechter^ 
in  dem  Ansprechen  auf  die  verschiedenen  Fragen,  ferner  eine  noch  erheb- 
lichere Abweichung  der  Psychologen  gegenüber  den  Nichtpsychologen,  und 
andererseits  eine  geringere  Variation  der  Psychologen  unter  sich.  Zweifellos 
hätte  man  noch  etwas  weiter  ausholen  können,  einerseits  vom  individual- 
psychologischen Standpunkte  aus,  andererseits  auch  nach  der  pädagogischen 
und  social  psychologischen  Bearbeitungsweise  hin.  Nämlich  etwa:  Anord- 
nung nach  Altersstufen,  Classenstufen,  Studienfächern  aufser  Psychologie, 
bei  NichtStudenten  Beruf,  femer  Temperament,  vorwiegende  Gefühlstendenz, 
ob  positiv,  negativ  oder  schwankend  (wie  bei  Menschen  mit  schwächerem 
Willen  und  bei  Neurasthenikern),  Aenderungen  der  Bewerthung  im  Ver- 
laufe des  Tages,  Gefühlssicherheit  des  logischen  ürtheils  sowohl  in  Bezug 
auf  seinen  Inhalt  als  auf  den  Procefs  des  ürtheilens,  Verlauf  auch  für  die 
sonstige  unreflectirte  Gefühlsgewifsheit  für  die  Einzelfragen,  Anordnung 
der  beiden  Arten  Gewifsheiten  und  Verlauf  derselben  gerade  bei  Offen- 
lassung von  Fragen,  Beruf  der  Eltern,  Landestheil,  Absicht  des  künftigen 
Berufes,  Neigungen,  Richtungen  der  privaten  Lectüre,  Beeinflussungen 
durch  Eltern,  Unterricht  und  Freunde.  Sowohl  zur  Charakterisirung  der 
verschiedenen  Lebensalter,  Temperaments,  Landestheil e ,  Berufe,  Erziehung» 
Schärfe  der  erlangten  logischen  und  psychologischen  Einsicht  und  von 
Einflüssen  überhaupt  hätte  sich  auf  diese  TV^eise  manches  brauchbare  quali- 
tative Material  ergeben.  Man  darf  nicht  vergessen,  dafs  die  erste  und  letzte 
Aufgabe  auch  von  Versuchen,  die  Aufdeckung  in  erster  Linie  von  quali- 
tativem Material  und  von  Analyse,  und  nicht  nothwendig  von  als  solchem 
verwerthbarem  quantitativem  Material  ist.  Als  oberste  Aufgabe  hätte  hier 
gelten  müssen,  ein  Verständnifs  für  „Bewerthung"  zu  gewinnen,  und  die 
Einflüsse  bei  derselben  klarzulegen.  Die  gesteigerte  Mühe  hätte  sich 
zweifellos  belohnt.  Mentz  (Leipzig). 


218  Literaturbfricht. 

F.  Paulhak.  L'aBalyM  et  iM  aulyttof.  Bev.  philos.  48  (12 ,  561—593.  1899. 
Geistiges  Leben  besteht  aus  den  zwei  grofsen  Bewegungen  der  Analyse 
und  der  Synthese,  die  zwar  stets  auf  einander  angewiesen  sind,  von  denen 
aber  bald  die  eine,  bald  die  andere  fiberwiegen  kann.  P.  beschreibt  die 
Analyse,  wie  sie  den  Empfindungen,  den  Vorstellungen,  den  Gedanken 
gegenüber  gehandhabt  wird,  um  dann  überzugehen  zur  Schilderung  der 
„Analysten*',  d.  h.  derjenigen  psychischen  Typen,  deren  intellectuelle  Tendent 
vorwiegend  auf  das  Zergliedern,  das  Beobachten,  das  Abstrahiren,  auf« 
Kritische  und  Skeptische  gerichtet  ist.  Endlich  weist  er  auf  die  Vorzüge 
und  die  Schwächen  hin,  die  man  gewöhnlich  als  Begleiteigenschaften  den 
Analystentypus  findet.  W.  Stern  (Breslau). 

Johannes   Rehmke.     Zv  Lehre  Te|B  CremitlL     Eine   psychologische   Unter- 
suchung.   Berlin,  Salinger,  1898.    122  S. 
Die  logischen  Erörterungen  (S.  3 — 16)  bei  Seite  lassend,  gehen  wir  nur 
auf  Psychologisches  ein.    Als  Gefühl  wird  allein  der  Zustand  Lust — Unlust 
bezeichnet.    Es  ist  stets  ebenso  nur  zuständliche  Seite  des  Bewulkt- 
8einsindividuums  {B — .7)  wie  die  Vorstellung  oder  Wahrnehmung  gegen- 
ständliche.    Dafs    an  jede  Vorstellung  ein  bestimmter  Gefühlston  ge- 
gebunden sei,  lasse  sich  nicht  sagen,  nur  „dafs  in  demselben  Augenblick, 
in  dem  wir  die  betreffende  Wahrnehmung  hatten,  auch  Lust  oder  Unlust  . . 
da  war".    Da  aber  zu  gleicher  Zeit  noch  anderes  Gegenständliche  da  war, 
können  wir  das  uns  interessirende  Gegenständliche  nur  mitwirkende,  nicht 
alleinige  Bedingung  des  Gefühls  nennen.     Wer  nur  selbständige  Empfin- 
dungen, aber  kein  B — J  kenne,  der  müsse  jeder  E.  folgerichtig  einen  Ge- 
fühlston zuschreiben.    Nur  die  Annahme  des  B — J  lasse  die  Einheit  des 
Gefühls  in  jedem  Augenblick  verstehen,  wenn  auch  das  B — J eine  Mehr- 
heit von  Gefühlen  gestatte  und  der  Erfahrung  die  Entscheidung  überlasse. 
Diese   Erfahrung   zeige,    dafis   in  jedem   Augenblick   nur   ein   Gefühl  vor- 
handen sei,  welches  aber  die  Anhänger  der  Gefühlstöne  als  gemischtes  an- 
sähen.    Auf  Grund  einer  solchen  Polemik,  insbesondere  gegen  einige  in 
der  That  schlecht  gewählte  Beispiele  Lehmann'b,  heifst  es  „so  sind  auch  die 
Gefühlstöne  des  thatsächlich  einen  Gefühls  die  mythischen  Einkleidungen 
des  richtigen  Gedankens,  dafs  eine  Mehrzahl  von  zugleich  bestehendem  be- 
sonderem   Gegenständlichen    des     Bewufstseins    die    besondere    Be- 
dingung des  einen  Gefühls  bilden".    Selbst  aber  zugegeben,  dafs  die  allein 
im  Bewufstsein  stehende  Empfindung  stets  einen  bestimmten  Gefühlston 
habe,  so  braucht  dies  nicht  auch  im  E.-Complexe  der  Fall  zu  sein.     So  führt 
K.  einen  sehr  nützlichen  Kampf  gegen  Gefühlsmischungen  und  gemischte 
Gefühle  in  ihrer  Scheidung;  man  verwechsle  hier  einen  einzigen  Zustand 
mit  einem  schnellen  Wechsel  und  Lust — Unlustvorstellung  mit  Lust— Un- 
lustgefühl.     Jedes  Gegenständliche  habe  Antheil,  habe  Gefühlswerth, 
für  das  eine  Gefühl.    Dagegen  läfst  sich  zunächst  sagen,  dafs  in  der  That 
jede  Empfindung  das  Gefühl  nicht  in  bestimmter  Weise,  aber  nach  be- 
stimmter Richtung  leitet.    Ob  die  E.  diese  Richtung  auch  im  Complex  an- 
giebt,    läfst  sich   nur   psychologisch   ausmachen,    und   psychologische  wie 
physiologische    Erfahrung    spricht    deutlich    dafür.       Und    R.    lä&t    auch 
schliefslich  selbst  den  Gefühlston  mit  einigen  logischen  Restrictionen  im 


Literaturbericht  219 

Gefühlswerth  wieder  auftauchen.  Denn  dessen  Gröfse  ist  „in  der  Besonder- 
heit jenes  Gegenständlichen  an  und  für  sich  selber  begründet",  und  kann 
,das  Bemerken  dieses  Gegenständlichen  bedingen.  Da  nun  das  Bemerkte 
wiederum  in  seinem  Gefühlswerth  steige,  erkläre  sich  so  die  Annahme  des 
Geffihlstones  im  Experiment 

Das  Zuständliche  sei  stets  eines  und  dasselbe,  jede  besondere  Färbung 
des  Gefühls  erkläre  sich  durch  die  Körperempfindungen,  welche  als 
das  nur  begleitende  (nicht  maafsgebende),  aber  nothwendige  Gegenständ- 
liche 2U  bezeichnen  sind.  So  habe  eine  Eintheilung  des  Gefühls  drei 
Momente  zu  berücksichtigen :  nach  dem  zuständlichen  Moment  sei  das 
Gefühl  Lust — Unlust,  nach  dem  maafsgebenden  gegenständlichen 
1.  Gefühl,  in  dem  nur  Wahrnehmung  (Kitzel),  2.  in  dem  Wahrnehmung  und 
Vorstellung  (ästhetische  Freude),  3.  in  dem  maafsgebend  nur  Vorstellung 
ist  (Reue),  nach  dem  begleitenden  gegenständlichen  erwiesen  sich 
die  Gruppen  ziemlich  gleich.  Nun  beginnt  ein  dauerndes  Operiren  mit 
den  Alles  und  Nichts  erklärenden  Körperempfindungen,  welche  eine  Psycho- 
logie mehr  bequem  und  systematisch  als  klar  und  richtig  machen.  Die 
Körper  •£.  sei  aber  nicht  etwa  die  Gefühlsäufserung,  sie  sei  und  bleibe 
eine  Leibeserscheinung,  und  auf  dieser  Grundlage  w^ird  die  LANOE'sche 
Theorie  theils  bestätigt,  theils  bekämpft. 

Aus  den  drei  oben  bezeichneten  Eintheilungsprincipien  wird  nun  das 
gesammte  Gemüth  construirt,  kurz  so:  „Gefühl"  enthält  Lust — ^Unlust 
and  daneben  das  Gegenständliche  theils  als  Maafsgebendes,  theils  als  Be- 
gleitendes, mit  dem  Maafsgebenden  noth wendig  Verknüpftes,  Körper-E. 
Stimmung  hat  neben  Lust — Unlust  zum  „maafsgebenden"  Gegenständ- 
lichen nur  Wahrnehmung  (Körper-E.),  zum  „begleitenden"  nur  Vorstellung. 
-Affect"  (wobei  eine  gute  Polemik  gegen  Kant  folgt)  ist  ein  „Gefühl", 
dessen  Besonderheit  darin  besteht,  dafs  sein  „begleitendes"  Gegenständ- 
liches und  damit  schon  auch  sein  zuständliches  Moment  eine  grofse  In- 
tensität aufweist.  „Gemüth"  ist  demnach  zu  bestimmen  als  die  theils  im 
Bewnfstseinsindividuum,  theils  in  dessen  Leibe  gegebene  besondere  Be- 
dingung für  das  Auftreten  bestimmter  Gemüthszustände  des  Individuums." 
So  endet  das  Buch  auch,  wie  es  trotz  des  grofsen  logischen,  fast  scholasti- 
schen Scharfsinnes,  durchgeführt  ist,  mit  einer  Allgemeinheit,  die  dem 
forschenden  Psychologen  völlig  den  Dienst  versagt,  wo  er  in  das  concrete 
Seelenleben  den  Blick  richtet.  Brahn  (Leipzig). 


Alfr£d  Lehmann.  Die  kSrperlichen  ienrsenrngen  psychischer  Zustände.  Erster 
Theil:  Plethysmographische  üntersiichaiigeii.  Nebst  einem  Atlas  von  68 
in  Zink  geätzten  Tafeln.  Uebersetzt  von  F.  Bkndixen.  Leipzig,  Reis- 
land, 1899.    218  8. 

Um  die  körperlichen  Aeufserungen  von  Lust  und  Unlust  verstehen  zu 
lernen,  sieht  sich  Lehmann  auch  zur  Untersuchung  von  Aufmerksamkeit 
Spannung,  Schläfrigkeit,  Narkose,  Hypnose  in  ihrem  körperlichen  Ausdruck 
gedrängt.  Neben  sehr  vielen  Plethysmogrammen  werden  zahlreiche 
Pneumo-,  einige  Sphygmogramme  aufgenommen.    Der  neue  Plethysmograph 


220  Literatur  beridit. 

L/6  bedentet  einen  grofsen  Fortschritt,  er  ist  nach  dem  Princip  vonMo8S0*8 
Hphygmomanometer  mit  grofsem  mechanischem  Scharfsinn  construirt.  Er 
giebt  die  beim  Plethysmogramm  besonders  in  Betracht  kommenden  Züge, 
gut  wieder,  verwischt  aber,  den  grofsen  verwendeten  Wassermassen  ent- 
sprechend, die  feineren  Züge  der  Pulsform.  Ref.  glaubt  freilich  noch 
immer,  dafs  zum  Mindesten  gegen  die  einseitige  Verwerthung  des  Plethysmo- 
loraphen  sich  principielle,  wichtige  Bedenken  erheben  lassen.  Der  ain 
Sphygmographen  angebrachten  Verbesserung,  der  Gewichtsbelastung  an 
Stelle  der  Federspannung,  kann  man  weder  die  gleiche  Wichtigkeit  noch 
die  Neuheit  zuschreiben  (Bbondgeest).  Die  gegen  plethysmographische 
Wirkungen  des  Sphygmographen  erhobenen  Einwürfe  gelten  nur  bei  sehr 
starken  Aenderungen,  auch  die  angezogenen  Stellen  bei  y.  Frey  gelten  nur 
für  solche.  Sehr  starke  AfEecte  sind  aber  an  sich  so  schlechte  Objecte  für 
Beobachtungen,  dafs  sie  keinen  allgemeinen  Widerspruch  gegen  die  Ver- 
werthung des  Sphygmographen  abgeben. 

Wir  stellen  die  Resultate  voran:  „Stark  unlustbetonte  E.  bewirken 
sogleich  ein  Stocken  der  Athmung,  gefolgt  von  einigen  tiefen  Athemzügen, 
worauf  diese  mehr  oder  weniger  unregelmäfsig  wird.  Das  Volumen  zeigt 
starke  und  oft  anhaltende  Senkung  mit  bedeutender  Abnahme  sowohl  der 
Pulshöhe  als  der  Pulslänge  ....  Bei  schwächerer  Unlust  fängt  die  Puls- 
länge ebenfalls  zu  wachsen  an,  wenn  das  Volumen  steigt;  ist  die  üniast 
eine  sehr  starke,  so  nimmt  die  Pulslänge  während  der  ersten  Steigung 
noch  ferner  ab,  fängt  aber  regelmäfsig  zu  wachsen  an,  bevor  das  Volumen 
sein  ursprüngliches  Niveau  erreicht  hat;  die  Pulslänge  ist  jedoch  hier  ge- 
wöhnlich noch  bedeutend  kleiner  als  die  Norm.  Nur  bei  starken  Kälte- 
reizen findet  eine  Ausnahme  hiervon  statt,  indem  die  Pulslänge  meistens 
die  Norm  überschreitet,  sobald  das  Volumen  zu  wachsen  anfängt  (1161 
„Während  einer  deprimirten  Stimmung  ist  das  Volumen  vermindert  und  die 
Pulshöhe  Bubnormal^  (121).  „Einfache  lustbetonte  Empfindungen  und  andere, 
nur  wenig  zusammengesetzte  Lustzustände  äufsern  sich  durch  Pols- 
erhöhung  und  Pulsverlängerung,  während  das  Volumen  gewöhnlich  nur 
gleich  im  Anfang  der  Reizung  ein  geringes  Sinken  zeigt,  worauf  es  rasch 
über  das  ursprüngliche  Niveau  steigt.  Selten  oder  nie  sieht  man  jedoch 
alle  drei  Veränderungen  in  derselben  Curve  her\'ortreten  ...  Je  geringer 
die  Concentration  der  Aufmerksamkeit  ist,  um  so  mehr  treten  die  charakte- 
ristischen Aeufserungen  der  Lustgefühle  hervor"  (130).  „Ein  äufserer  Reix 
inufs  bis  zum  Bewufstsein  durchdringen,  um  organische  Reactionen  ve^u^ 
Machen  zu  können"  (158).  An  den  allgemeinen  Zügen  der  Lust — ünlust- 
reaction  ist  so  kaum  mehr  zu  zweifeln.  Wenn  es  aber  L.  nicht  stets  ge- 
lingt, diese  Reactionen  wahrzunehmen  —  und  dafs  es  nicht  immer  gelingt, 
kann  man  nur  bestätigen  —  so  läfst  er  daran  einen  Zustand  die  Schnld 
tragen,  den  er  ganz  einheitlich  als  Spannung  bezeichnet.  Leider  ist  dem 
Ref.  nicht  klar  geworden,  wie  man  sich  diesen  Zustand  charakterisirt,  wie 
gegen  die  Aufmerksamkeit,  Erwartung  etc.  abgegrenzt  denken  soll.  Auf 
S.  50  ist  die  Spannung  (gespannte  Erwartung)  eine  Stimmung,  S.  76  aber 
kann  sie  nicht  „zu  den  Affecten  oder  Stimmungen"  gerechnet  werden. 
(Die  Ausdrücke  lauten  auch  im  dänischen  Original  gleich:  „Spaendingen 
eller  Forventningen"  resp.  „ Stern mingen",  sonst  könnte  man  die  wörtliche 


Liter a  turherich  t  22 1 

Üebereinstimmiing  auf  die  Rechnung  der  im  Ganzen  schlechten  Ueber- 
seUung  stellen.)  Da  soll  sie  wieder  „ein  durchaus  unbetonter  Zustand  der 
Aufmerksamkeit''  sein,  dessen  man  sich  freilich  sehr  selten  bewufst  sei,  ja 
auf  S.  85  steht,  dafs  die  Versuchsperson  selbst  vermittelst  der  Selbstbeob- 
achtung die  Existenz  dieser  Spannung  nicht  feststellen  kOnne.  Ist  aber  die 
Spannung  ein  Zustand  der  Aufmerksamkeit,  so  ist  es  unverständlich,  wie 
„ein  äufserer  Beiz  die  Aufmerksamkeit  fesselt  und  mithin  die  Spannung 
vorflbergehend  vermindert'*.  Auch  die  gezwungene  Erklärung,  es  sei  dies 
dadurch  möglich,  dafs  sich  die  Aufmerksamkeit  spalten  könne,  ist  unklar. 
Die  Consequenzen  dieser  Unklarheit  durchziehen  aber,  an  vielen  Stellen 
störend,  das  sonst  in  seiner  Sachlichkeit,  guten  Methodik  und  Sicherheit 
der  Resultate  so  werthvolle  Buch,  von  dem  ich,  selbst  trotz  Lehmann'» 
früherem  Werk,  zu  sagen  mich  nicht  scheue,  dafs  es  die  erste  brauchbare 
Untersuchung  über  die  Pulssymptome  der  Gefühle  enthält. 

Die  Unklarheit  ist  aber  von  so  grofser  Bedeutung,  weil  „die  Spannung 
ihre  bestimmten,  sehr  charakteristischen  körperlichen  Aeufserungen  hat, 
und,  solange  diese  zum  Vorschein  kommen,  alle  anderen  Reactioneu 
anormal  werden".  Als  Symptome  der  Spannung  sieht  L.  hie  Verminde- 
rung des  Armvolumens  und  geringe  Pulshöhe  an.  Wo  man  also  die  sonst 
sicher  festgestellten  Symptome  von  Gefühlen  nicht  gut  ausgeprägt  findet, 
mnfs  man  zunächst  daran  denken,  dafs  sich  die  körperlichen  Aeufserungen 
zweier  psychischer  Zustände  etwa  nach  dem  Princip  der  Superposition  von 
Wellen  verbinden  —  daher  soll  auch  zum  grofsen  Theil  die  geringe  Wirkung 
einfacher  lusterregender  Reize  stammen. 

Dem  grofsen  Werth,  den  Lehmann  der  Spannung  und  ihren  ver- 
wandten Zuständen  beilegt,  entspricht  es  auch,  dafs  er  die  Wirkung 
äufserer  Reize,  die  nicht  zum  Bewufstsein  durchdringen,  nur  in  der  Weise 
feststellt,  dafs  auf  die  durch  eine  Rechenaufgabe,  Durchlesen  von  sinnlosen 
Silben  etc.  beschäftigte  Versuchsperson  Reize  einwirken,  welche  sie  nicht 
wahrnimmt.  Freilich  giebt  er  selbst  (S.  157)  an,  dafs.es  nur  bei  einem 
Versuch  vollständig  gelang,  der  Empfindung  des  äufseren  Reizes  vollständig 
zu  entgehen.  Da  wäre  es  wohl  angebrachter  und  methodisch  einfacher  ge- 
wesen, auf  eine  Versuchsperson  von  ruhigem  Bewufstsein  untermerkliche 
Reize  etwa  des  Tastsinnes  einwirken  zu  lassen,  vielleicht  hätte  sich  dann 
eine  Wirkung  auch  der  nicht  zum  Bewufstsein  gelangenden  Reize  gezeigt. 
Dieser  Versuch  schiene  mir  beweisender  als  selbst  die  sehr  wichtigen  Ver- 
suche in  der  Hypnose  (BERNHBiM*sche  Methode).  Diese  zeigt  als  das 
einzige  Symptom  bei  L.  die  Verkürzung  des  Pulses.  Die  in  der  Hypnose 
erzeugte  Suggestion  einer  lust— unlustbetonten  Empfindung  wirkt  wie  der 
betreffende  normale  Reiz,  ganz  gleich  wodurch  das  Gefühl  hervorgebracht 
wurde.  Damit  ist  für  etwaige  Zweifler,  deren  es  wohl  immer  noch  unter 
den  Erfahrungslosen  giebt,  nachgewiesen,  dafs  die  Hypnose  keine  Ein- 
bildung, sondern  ein  ganz  bestimmter  psycho-physiologischer  Zustand  ist. 
Bas  wird  auch  dadurch  bewiesen,  dafs  bei  suggerirter  Analgesie  selbst 
starke  schmerzhafte  Reize  nur  Andeutungen  von  Schmerzreactionen  er- 
zeugen. Freilich  kann  wohl  auch  darin  ein  genügender  Beweis  dafür  nicht 
gefunden  werden,  dafs  nur  zum  Bewiifstsein  gelangende  Reize  organische 
Reactionen  erzeugen  —  andere  Erklärungsversuche  liegen  nahe.    Dafs  noch 


222  LiteraturberUkt, 

nicht  die  Zeit  znr  Untersuchung  complicirter  Affecte  gekommen  ist,  davon 
haben  mich  die  Tafeln  52 — 54  nur  noch  mehr  überzeugt»  man  kann  sie  sehr 
mannigfach  ausdeuten. 

In  der  Conse^uenz  seiner  Ergebnisse  wendet  sich  Lehmann  von  der 
LANGE-Theorie  ganz  ab  —  entstehen  doch  die  körperlichen  Aenderungen 
später  als  die  Geftthlstöne.  Das  in  den  Tafeln  18,  19  angefahrte  Er- 
schrecken möchte  ich  nicht  als  besten  Beweis  ansehen,  eine  Beihe  anderer 
Gefohle  beweisen  auch  in  L.'s  Tafeln  mehr.  L.  setzt  dafür  in  üeberein- 
stimmuug  mit  James'  späteren  Ausführungen  (Psychol  Review  1,  254)  die 
Theorie,  „die  Gefühlsbetonung  ist  als  ein  an  einen  gegebenen  Vorstellungs- 
inhalt geknüpftes  psychisches  Moment  zu  betrachten,  das  sich  nicht  aus 
körperlichen  Veränderungen  ableiten  läfst ;  im  Gegen theil  sind  letztere  zum 
Theil  davon  abhängig,  ob  die  Gefühlsbetonung  vorhanden  ist  oder  nicht . . . 
Organempfindungen,  die  von  körperlichen  Störungen  herrühren,  welche 
durch  ein  primäres  Gefühl  hervorgerufen  werden,  werden  denjenigen  Zu- 
ständen einverleibt,  welche  wir  Affecte  nennen".  Ob  Lehmann,  dessen  eben 
vorgetragene  Meinung  wohl  immer  mehr  Geltung  erringen  wird,  aber  ein 
llecht  hat,  weiterhin  zu  schliefsen,  eine  je  gröfsere  Rolle  die  Organempfin- 
dungen im  gesammten  Bewufstseinszustande  spielen,  um  so  mehr  erhalte 
dieser  den  Zustand  des  Affects,  ist  fraglich.  Man  soll  mit  der  Benutzung 
dieser  wenig  analysirten  Zustände  vorsichtig  sein. 

Welche  Factoren  als  Ursachen  der  hier  gefundenen  Veränderungen 
anzusehen  sind,  kann  L.  natürlich  noch  nicht  beantworten  —  er  stellt 
Untersuchungen  über  den  Kreislauf  in  der  Carotis  in  Aussicht,  von  denen 
er  Aufklärung  erhofft.  Da  mittelst  der  Volumpulse  gar  keine  Aufklärung 
zu  erreichen  ist,  combinirt  er  nun  diese  mit  den  Druckpulsen,  kann  aber 
bisher  nur  feststellen,  dafs  lebhafte  Unlust  von  Gefäfsverengerung  in  einem 
bedeutenden  Theile  des  Organismus  begleitet  ist. 

So  stellt  sich  Lehmann's  Werk  durch  seinen  besonnenen,  auf  That- 
Hachen,  nicht  auf  Hypothesen  gehenden  Inhalt  als  unumgängliches  Werk 
für  Jeden  dar,  der  sich  über  das  Thema  unterrichten  will.  Wagen  wir  es, 
an  ein  solches  Werk  kritische  Bemerkungen  allgemeiner  Art  zu  knüpfen, 
HO  sind  es  zwei  eng  zusammenhängende :  Afiectzustände  (auch  Stimmungen) 
wind  für  L.  zu  sehr  Einheiten,  nicht  Combinationen  und  Verläufe  einfacher 
Gefühle.  Daher  führt  seine  Analyse  nicht  weit  genug.  Daraus  folgen  an- 
klar charakterisirte  Zustände  (Spannung),  daraus  folgt  aber  auch  die  Voraas- 
netzung,  Lust — Unlust  sei  der  einzige  Gefühlszustand.  Ob  dem  so  sei,  hätte 
erst  einer  Untersuchung  bedurft.  Brahn  (Leipzig). 

W.  S.  Johnson.     Researches  in  Practica   and  Habit.     Stt^dies  from  the  Yak 
Psychd,  Laborat  «,  51—103.    1898. 

W.  W.  Davis.    Researches  in  Cross-Edncation.    Ebenda,  6—50.    1898. 

Zeitschätzung  als  subjective  motorische  Gleichmachung  der  Dauer 
eines  Tones  gegenüber  einem  ersten  ergab  Zunahme  der  Dauer  des  zweiten 
bei  einigen,  Abnahme  bei  anderen  Versuchspersonen  als  Folge  der  häufigen 
Wiederholung.  Auch  die  zutreffende  indifferente  Schätzung  verschob  sich 
im  Laufe  langer  Uebung  ausnahmslos.    Die  Schätzung  selbst  hängt  mit  dem 


Literatur  hericht.  225 

Temperamente  der  Versuchsperson  zusammen,  sowie  der  Richtung  der  Auf- 
merksamkeit, nämlich  ob  diese  sensorisch  oder  motorisch  bei  diesen  Ver- 
Huchen  war.  Bei  Herstellung  eines  Khythmus  übereinstimmend  mit  einem 
lauten  objeetiven  von  1  See.  Zwischenzeit  zeigte  sich  allmähliche  Aende- 
rang  des  constanten  Fehlers  für  zwei  der  Versuchspersonen  als  allmähliches 
Uebergehen  eines  erheblichen  negativen  Zeitfehlers  in  einen  positiven,  für 
die  dritte  als  zunehmende  Verminderung  des  negativen  Zeitfehlers,  ohne 
in  einen  positiven  überzugehen  (hier  waren  ausnahmsweise  nur  3  Versuchs- 
personen betheiligt).  Bei  freier  rhythmischer  Herstellung  ohne  Hülfe 
zeigte  sich  unwillkürliche  Verkürzung  des  Intervalles  im  Laufe  der  Zeit. 

Der  Gewinn  an  Schnelligkeit  und  an  Regelmäfsigkeit  bei  schneller 
Tappbewegung  (auf  die  3  Eckpunkte  eines  Dreieckcontactes)  war  Anfangs- 
gröfser,  später  geringer  (von  Zeiten  der  Ermüdung  natürlich  abgesehen). 
Bei  wiederholtem  Nachzeichnen  eines  Kreises  zeigte  sich  ferner  als  indi- 
viduell verschieden:  Abnahme  der  Gröfse  während  des  Uebens  und  von 
Tag  zu  Tag ;  Zunahme  während  des  Uebens  des  einzelnen  Tages,  jedoch  Ab* 
nähme  von  Tag  zu  Tag;  schliefslich  geringe  Variation  als  letzter  Typus.  Für 
die  Praxis  ergiebt  sich  nach  Ansicht  des  Verf. 's  aus  diesen  Versuchen,  dafa 
kurze  Einübungen  schwieriger  coordinatorischer  Fertigkeiten,  wie  Zeichnen^ 
Schreiben,  besser  sind  als  lange,  da  sich  bei  letzteren  auch  die  falschen 
Handhabungen  als  störend  und  den  Enderfolg  verzögernd  gleichsam  physio- 
logisch eingraben. 

Der  zweitgenannte  Verf.  untersuchte  die  Ausübung,  die  bekanntlich 
Howohl  allgemein,  als  insbesondere  für  den  symmetrischen  Körpertheil  ein- 
tritt, durch  die  Anzahl  wiederholten  Tappens  mit  dazu  eingerichteter  Zähl- 
werkregulirung  für  die  rechte  Hand,  linke  Hand,  rechten  Fufs,  linken  Fufs, 
sowie  durch  Treffen  des  markirten  Mittelpunktes  eines  weifsen  Kreisse  in 
einer  gewissen  complicirten  Fehlerstellung  und  mittels  zugehörigen  Griffes. 
Die  engste  Beziehung  der  Mitübung  findet  für  Theile  statt,  die  in  Function 
zusammengehören  oder  in  Lage  entsprechen,  und  zwar  am  besten  als  sym- 
metrische Gegensätzlichkeit  (Fechner  und  Weber  u.  A.  ,  hier  auch  durch 
Spielen  von  Tonleitern  von  Raif,  Berlin  bestätigt).  '  Die  Uebung  von  Wille,. 
Muskelkraft,  Aufmerksamkeit  durch  derartige  „physische"  Trainirung  übt 
allgemein.  Der  Gewinn  an  Uebung  ist  für  wenig  benutzte  Muskelpartien 
iliier  grofse  Zehe  untersucht)  am  gröfsten.  Wie  bei  Kniereflex  und  ergo- 
grapfaischen  Bewegungen  (auch  täglichem  Leben)  ergaben  sich  auch  hier 
Seh wankungs wellen  in  der  Ausführung  von  zum  Theil  auch  subjectiver 
Bemerklichkeit. 

Hinsichtlich  des  unmittelbaren  Wachs thums  des  Muskelumfanges 
(gegenüber  dem  central  verwickelten  durch  Ernährung)  bei  einseitigem 
Heben  eines  Armes  durch  wiederholtes  Heben  von  Gewichten  bis  zu  be- 
stimmter Höhe  (mit  Ruhepausen  bei  Ermüdung)  zeigte  sich  keine  Cor- 
respondenz,  sondern  eher  Gegensätzlichkeit  (in  Folge  der  localen  Umsatz- 
und  Circulationsverhältnisse),  wie  sowohl  aus  Umfangsmessungen,  als  aus 
dem  Nachlafs  unmittelbar  nach  der  Uebung,  sowie  aus  der  geringen  Tem- 
peratur der  nicht  in  Bewegung  befindlichen  Muskeln  zu  schliefsen  war. 
Dagegen  fand  eine  Correspondenz  hinsichtlich  der  Abhärtung  gegen  locale 
Ermüdung  (gegenüber  allgemeiner  Ermüdung)  statt,  wobei  man  auch  die 


224  Littraturberickt. 

frohere  sonstige  Ermfldnng  der  Sehnen  gegenüber  den  Muskeln  zu  berück- 
sichtigen hat,  femer  Correspondenz  gegenüber  der  unangenehmen  Nach- 
wirkung, und  schliefslich  die  Verhältnisse  erklirend  auch  des  ümfanges, 
•durch  centrale  Vermittelung  statt  Beide  Untersuchungen  sind  sowohl 
technisch  als  literarisch  von  grofser  Sorgfalt,  wie  alle  gröfseren  Arbeiten 
ans  Scbifture's  Laboratorium.  BIentz  (Leipzig). 


y.  SchrenckNotzing.   Die  gerichtlich -modicilische  Be4e«taBg  iftr  Suggectiei. 

Archiv  für  Criminal-An^rqp.  5,  1 — 36. 
Die  in  Betracht  kommenden  strafbaren  Handlungen  sind :  1.  Verbrechen 
an  Hypnotisirten ,  wozu  in  weiterem  Sinne  der  fahrlässige  Milsbraach 
hypnotisirter  Personen  gerechnet  werden  kann;  2.  Verbrechen,  welche  mit 
Hülfe  hypnotisirter  Personen  ausgeführt  werden;  3.  Kriminelle  Handlungen, 
herbeigeführt  durch  Suggestion  im  wachen  Zustande.  Zur  ersten  Ciasee 
gehören  hauptsächlich  Sittlichkeitsdelicte.  Dabei  sind  tiefere  Hypnosen 
erforderlich.  Nicht  immer  besteht  dabei  volle  Passivität,  andererseits  ver- 
anlassen auch  die  Hypnotiseure  das  somnambule  Opfer  durch  Suggestion 
zu  einer  activen  Theilnahme  an  dem  sexuellen  Attentat  1  Häufiger  als 
wirklich  erwiesene  Sittlichkeitsdelicte  an  Hypnotisirten  sind  übrigens 
fälschliche  Anschuldigungen  von  Aerzten  und  Hypnotiseuren  wegen  ge- 
schlechtlichen Mifsbrauchs.  Derartige  Anschuldigungen  sind  ja  auch  sonst 
häufig,  z.  B.  von  Hysterischen,  Kindern,  Verrückten.  Eigenthumsvergehen 
an  Hypnotisirten  sind  selten,  ebenso  Körperverletzungen  hypnotisirter 
Personen.  Dagegen  ist  die  fahrlässige  Körpen-erletziing  sehr  häufig.  Dahin 
gehören  die  üblen  Folgen,  welche  nach  Vornahme  hypnotischer  Exx)erimente 
durch  Laien  oft  beobachtet  werden.  —  Verbrechen  der  zweiten  Classe  haben 
bisher  das  Gericht  noch  nicht  beschäftigt,  müssen  also  sehr  selten  sein. 
Eingebungen  unsympathischer  oder  unmoralischer  Art  lassen  sich  schlecht 
«uggeriren.  Doch  läfst  sich  ein  normales  sittliches  Gefühl  durch  all- 
mähliche suggestive  Dressur  abschwächen.  Bei  der  dritten  Classe,  handelt 
-es  sich,  soweit  die  bisherige  Literatur  Beispiele  giebt,  bei  der  Mehrzahl 
-der  suggerirten  Verbrechen  um  kindliche,  psychopathische,  hysterische 
oder  schwachsinnige  Naturen.  Doch  ist  nicht  ausgeschlossen,  dafs  geistig 
gesunde  Menschen  nicht  unter  Umständen  ebenfalls  einer  antisocialen 
Eingebung,  einer  verbrecherischen  Suggestion  folgen  könnten. 

Umppknbach. 


(Aus  dem  Physiologischen  Institut  zu  Freiburg  i.  Br.) 


Ueber  die  Abhängigkeit  der  Dämmerungswerthe  vom 

Adapta  tionsgrade. 

Von 

J.  VON  Kbies. 

Seit  den  ersten  hierher  gehörigen  Beobachtungen  von  Herino 
cnd  HiLLBBBAND  sind  in  einer  gröfsereij  Anzahl  von  Versuchs- 
reiben diejenigen  Werthe  der  verschiedenen  Lichter  ermittelt 
worden,  die  ich  als  Dämmerungswerthe  bezeichnet  habe; 
es  sind  dies,  rein  empirisch  ausgedrückt,  die  HeUigkeitswerthe, 
die  den  verschiedenen  Lichtem  zukommen,  wenn  sie  bei  dunkel- 
adaptirtem  Auge  und  in  so  geringer  Stärke  angewandt  werden, 
dafs  sie  farblos  erscheinen.  Theoretisch  sind  sie  nach  der  von 
mir  vertretenen  Anschauung  die  Reizungswerthe  für  den  Dunkel- 
apparat des  Auges  (die  purpurhaltigen  Stäbchen)  während  Hering 
und  HiLLEBRAND  ihre  Werthe  ursprünglich  als  die  Weifswerthe 
im  ÜERiNG'schen  Sinne  nahmen  (und  soweit  ich  sehe,  wohl  auch 
jetzt  noch  dafür  halten).  Es  liegt  in  der  Natur  der  Sache,  dafs 
die  Dämmerungswerthe  nicht  ohne  ein  gewifses  Maafs  von  Dunkel- 
adaption bestimmt  werden  können;  denn  Lichter,  die  so  schwach 
sind,  dafs  ihre  Farbe  nicht  erkannt  werden  kann,  werden  vom 
helladaptirtem  Auge  entweder  garnicht  oder  so  schwach  und 
unsicher  gesehen,  dafs  eine  einigermaafsen  zuverlässige  Ver- 
^leichung  nicht  möglich  ist    Da  aber  eine  Dunkeladaptation  von 

ZeiUchrift  für  Psychologie  86.  15 


226  J-  v<w*  Krien, 

5 — 10  Minuten,  also  eine  noch  keineswegs  maximale,  im  AU- 
gemeinen  genügt,  um  eine  Vergleichung  dieser  Art  zu  gestatten^ 
so  kann  die  Frage  wohl  aufgeworfen  werden,  ob  die  Dämme- 
rungs-Aequivalenz  zweier  Lichter,  die  sich  nach  kurzer  Adap- 
tation findet,  auch  für  beliebig  weiter  gesteigerte  Adaptation 
gültig  bleibt  oder  mit  anderen  Worten,  ob  die  Dämmerungs- 
werthe  vom  Grade  der  Adaptation  irgendwie  abhängen. 

Zum  Voraus  läfst  sich  auf  Grund  des  bisher  Gefundenen 
nur  das  mit  einiger  Sicherheit  sagen,  dafs  eine  sehr  erhebliche 
Abhängigkeit  wohl  nicht  bestehen  kann.  Denn  in  den  schon 
erwähnten  Beobachtungen  von  Hering  und  Hillebeand,  ebenso 
in  einer  grofsen  Reihe  folgender  ist  auf  den  Grad  der  Dunkel- 
adaptirung  keine  besondere  Rücksicht  genommen  worden.  Dabei 
ist  aber  durchweg,  schon  wegen  der  zeitlichen  Ausdehnung  der 
Versuche,  mit  sehr  verschiedenen  Adaptationsgraden  beobachtet 
worden.  Bestand  auch  wohl  im  Allgemeinen  die  Voraussetzung,, 
dafs  die  betreffenden  Werthverhältnisse  durch  zunehmende  Adap- 
tation nicht  beeinflufst  würden,  so  hätte  ein  solcher  Einflufe,. 
wenn  er  von  grofsem  Betrage  wäre,  sich  doch  so  störend  ein- 
mischen müssen,  dafs  er  kaum  hätte  unbemerkt  bleiben  können. 
Geringe  Modificationen  konnten  natürlich  ohne  eine  direct  hier- 
auf gerichtete  Untersuchung,  lediglich  auf  Grund  der  älteren 
Beobachtungen,  die  den  Adaptationsgraden  nicht  besonder» 
Rechnung  trugen,  nicht  ausgeschlossen  werden. 

Theoretisch  wurde  der  Gedanke  an  eine  gewisse  Abhängig- 
keit der  Dämmerungswerthe  vom  Adaptationsgrade  durch  die 
folgende  Betrachtung  nahe  gelegt. 

Im  Allgemeinen  darf  ja  wohl  angenommen  werden,  dafs  die» 
chemischen  Wirkungen  der  verschiedenen  Lichter  den  absor- 
birten  Energiemengen  proportional  gesetzt  werden  können,  eine 
Annahme,  die  sich  in  dem  von  A.  Könio  dargelegten  Parallel- 
lismus  der  Dämmerungswerthe  mit  den  Absorptionswerthen  de» 
Sehpurpurs  bestätigt.  Geht  man  von  dieser  Annahme  aus,  so 
ist  aber  klar,  dafs  sich  das  Verhältnifs  der  Dämmerungswerthe 
mit  der  Dicke  der  zu  durchlaufenden  Schicht  oder  mit  der  Con- 
Centration  des  Farbstoffs  mehr  oder  weniger  ändern  mufs.  In 
der  That  möge  bei  einer  bestimmten  Schichtdicke  und  Concen- 
tration  das  Licht  Ä^  im  Verhältnifs  l:ai  das  Licht  -4,  im 
Verhältnifs  1 :  ttg  geschwächt,  also  der  Antheil  1  —  a^  resp.  1 — «i 


AbMiiffigkeit  der  DätnmerungstcertJie  vom  Adaptationsgrade.  227 

absorbirt.  werden,  dann  müfsten,  um  Gleichheit  des  chemischen 
Effects  zu  ergeben,  die  Energiemengen  der  beiden  Lichter  ^j 
imd  E^  so  gewählt  wurden,  dafs 

^1  (1  — «i)  =  K  (1  — «ä)  oder 

E,    ^    l-g, 
Äj  1  —  «1 

Man  sieht  nun   sogleich,    dafs,    wenn  dies   der  Fall   ist,  die 

beiden  Lichter,  nachdem  sie   die  erste  Schicht  passirt  haben,  in 

E  a^ 
dem  Verhältnifs   ^^ —  stehen,  also  auf  die  zweite  Schicht  nicht 

mehr  in  dem  für  gleiche  Wirkung  erforderlichen  Verhältnifs  der 
Stärke  auftreffen.  Vielmehr  ist  hier  dasjenige  Licht,  welches 
relativ  stark  absorbirt  wird,  schon  zu  schwach  geworden.  So 
würde  also  in  unserm  Falle  z.  B.  ein  gelbes  und  blaues  Licht 
so  gewählt  werden  können,  dafs  sie  in  einer  ersten  Schicht 
gleichviel  Energie  einbüfsen.  Hierzu  müfste  das  gelbe  Licht  mit 
einem  hohen,  das  blaue  mit  einem  viel  geringeren  Energiewerth 
gewählt  werden,  weil  dies  letztere  sehr  viel  stärker  absorbirt  wird. 
Nach  dem  Durchgang  durch  die  erste  Schicht  ist  nun  aber  das 
blaue  Licht  erheblich,  das  gelbe  weit  weniger  geschwächt.  In 
der  folgenden  Schicht  wird  daher  das  Aequivalenzverhältnifs 
nicht  mehr  bestehen,  sondern  das  gelbe  Licht  im  Uebergewicht 
sich  befinden.  Ebenso  wird  das  Aequivalenzverhältnifs  durch 
zunehmende  Concentratioii  modificirt  werden.  Allgemein  kann 
man  sagen,  dass  die  Aequivalenzverhältnisse  che- 
mischen Effects  sich  unter  der  gemachten  Voraus- 
setzung mit  zunehmender  Schichtdicke  oder  Con- 
ceniration  zu  Gunsten  des  schwächer  absorbirten 
Lichtes  ändern  müssen. 

Es  ist  bemerkenswerth,  dafs  die  hiernach  zu  erwartenden 
Äenderungen  der  Dämmerungs  -  Aequivalenz  nicht  im  Sinne 
des  PüBKiNjB'schen  Phänomens,  sondern  im  entgegengesetzten 
liegen. 

Der  experimentellen  Prüfung  der  dargelegten  Frage  hat  sich 
auf  meine  Veranlassung  Herr  Dr.  Ricardo  Stegmann  gewidmet» 
in  dessen  Dissertation  auch  die  Ergebnisse  seiner  Untersuchungen 
bereits  bekannt  gegeben  sind.     Da  die  Genauigkeit    der  Ver- 

15* 


228  J'  ww» 

gleichtmg  jedenfaUs  so  hoch  wie  irgend  möglich  getrieben  werden 
muTste,  so  konnte  von  vom  herein  keine  andere  Methode  als 
die  des  „Flecks^  in  Betracht  kommen^  d.  h.  die  Vergieichung 
eines  von  einem  Lichte  erhellten  kleinen  Feldes  mit  einem  es 
rings  umgebenden,  anderes  Licht  aussendenden  Grunde. 

Von  einer  Benutzung  zweier  homogener  Lichter  mufste 
unter  diesen  Umständen,  da  die  Felder  auch  nicht  gar  zu  klein 
sein  durften,  abgesehen  werden.  Am  geeignetsten  erschien  die 
Verwendung  des  von  Polimanti  und  dann  von  Nagel  benutzten 
gradsichtigen  Spektroskops  und  zwar  auch  in  ähnlicher  Weise 
wie  ihn  Nagel  anwandte.  Li  bekannter  Weise  sah  also  das 
hinter  dem  Ocularspalt  befindliche  Auge  die  Objectivlinse  des 
Apparates  mit  einem  beliebig  zu  wählenden  homogenen  Lichte 
erleuchtet  Vor  dieser  wurde  nun  eine  farbige  Scheibe  mit  einer 
kleinen  runden  Oeffnung  angebracht  und  es  gab  somit  das 
Spektroskop  das  homogene  Licht  des  Flecks,  die  Scheibe  den 
umgebenden  Grund.  Um  auch  hier  ein  wenigstens  annähernd 
homogenes  Licht  zu  haben,  wurde  die  Scheibe  zunächst  aus 
einem  passenden  farbigen  Papier  gefertigt,  aufserdem  aber  von 
dem  Lichte  eines  Auerbrenners  in  der  Weise  beleuchtet,  dafs 
dieses  eine  der  von  Nagel  beschriebenen  Absorptionsflüfsigkeiten 
zu  durchsetzen  hatte.  Sehr  wesentlich  war  sodann  ein  weiterer 
Punkt  der  Einrichtung ;  um  jede  Unsicherheit  durch  Intensitäts- 
schwankung der  Lichtquellen  zu  vermeiden,  wurde  die  Anord- 
nung so  getroffen,  dafs  derselbe  Auerbrenner  sowohl  das  Licht 
für  das  Spektroskop  wie  das  für  die  Beleuchtung  der  Scheibe 
lieferte.  Die  Lampe  war  zu  diesem  Zweck  in  einen  lichtdichten 
Blechkasten  eingeschlossen,  der  nur  durch  zwei  Ansätze  Licht 
austreten  liefs.  Der  eine  führte  dasselbe  auf  ein  vor  dem  Spalte 
des  Spektralapparatas  aufgestelltes  weifses  oder  graues  Blatt,  der 
andere  (dieser  zunächst  noch  durch  das  Strahlenfilter  abgeschlossen) 
beleuchtete  mittels  eines  Spiegels  die  farbige  Scheibe.  So  war 
anzunehmen,  dafs  die  nie  ganz  zu  vermeidenden  Helligkeits- 
schwankungen wenigstens  die  beiden  zu  vergleichenden  Lichter 
gleichmäfsig  treffen  würden.  Um  eine  weitgehende  und  völlig 
ungestörte  Adaptation  zu  ermöglichen,  war  ferner  durch  beson- 
dere Vorrichtungen,  deren  Beschreibung  wohl  unterbleiben  darf, 
Sorge  getragen,  dafs  weder  von  dem  einen  noch  von  dem 
anderen  Lichte  etwas  direct  in  das  Auge  des  Beobachters  dringen 
konnte. 


Abhängigkeit  der  DäinmerungsweHhe  vom  Adaptationsgrade,  229 

Die  den  Versuchen  gestellte  Aufgabe  bestand  ja  nun  durch- 
weg darin,  den  Fleck  dem  Grunde  gleichzumachen  und  dadurch 
zum  Verschwinden  zu  bringen.  Dies  wurde  in  der  auch  schon 
früher  hier  geübten  Weise  mittels  eines  dem  Beobachter  bequem 
zur  Hand  stehenden  Schnurlaufs  bewirkt,  der  den  Colhmatorspalt 
erweitem  und  verengern,  somit  die  Helligkeit  des  Flecks  variiren 
liefs.  Besondere  Aufmerksamkeit  erforderte  aber  die  allgemeine 
Einrichtung  der  Helügkeitsverhältnisse.  Die  für  jede  Versuchs- 
reihe fixirte  Helligkeit  des  Grundes  mufste  so  gewählt  werden, 
dafs  das  Licht,  theoretisch  gesprochen,  unterhalb  der  Schwelle 
für  den  Zapfenapparat  blieb,  d.  h.  so  dafs  in  keinem  Falle  seine 
Farbe  gesehen  werden  konnte.  Hierfür  ist  die  Möglichkeit  mit 
dem  andersfarbigen  Licht  des  Flecks  eine  vollkommene  Gleichung 
herzustellen  ein  gutes  Kriterium.  Natürlich  darf  die  Intensität 
aber  auch  nicht  wesentlich  geringer  gewählt  werden  als  so,  das 
jene  Forderung  mit  Sicherheit  erfüllt  ist:  denn  je  schwächer 
man  die  Lichter  nimmt,  um  so  länger  werden  die  Anfangs- 
stadien der  Adaptation,  die,  weil  man  überhaupt  noch  nicht  be- 
obachten kann,  ganz  aufser  Spiel  bleiben,  um  so  mehr  verringert 
man  also  die  Aussicht,  bestimmte  Ergebnisse  zu  erhalten. 

Für  jede  Versuchsreihe  mufste  im  Voraus  eine  passende 
Lichtstärke  des  Grundes  gesucht  und  fixirt  werden.  Dies  geschah, 
nachdem  die  allgemeine  Anordnung  des  Versuchs  einmal  gegeben 
war  durch  die  Wahl  des  farbigen  Papiers  und  die  Mischung  der 
Absorptionsflüfsigkeit. 

Für  das  homogene  Licht  war  es  nützlich  auch  so  zu  Werke 
zu  gehen,  dafs  die  einzustellenden  Spaltweiten  weder  zu  grofs 
noch  zu  klein  wurden,  sondern  sich  etwa  zwischen  20  und  40 
Theilstrichen  bewegten,  da  in  diesem  Falle  die  Sicherheit  der 
Einstellung  weitaus  am  gröfsten  ist.  Dies  konnte  in  sehr  ein- 
facher Weise  dadurch  erreicht  werden,  dafs  vor  dem  CoUi- 
matorspalt  ein  etwas  helleres  oder  dunkleres  Papier  aufgestellt 
wurde. 

Da  positive  Ergebnisse  überhaupt  nur  bei  Vergleichung  sehr 
verschiedener  Lichter  zu  erwarten  waren,  so  ist  eine  umfang- 
reichere Variirung  in  dieser  Beziehung  nicht  vorgenommen 
worden;  vielmehr  wurden  die  Versuche  auf  eine  Vergleichung 
von  einem  Orange  und  einem  Blaugrün  beschränkt,  deren  durch- 
schnitthche  WeDenlängen  auf  etwa  640®  und  4S0  fifi  angegeben 
werden  können. 


230  ^'  ^0^  Kries. 

Einigermaafsen  *  fraglich  erschien  zum  Voraus  wie  die  ein- 
zehien  Beobachtungen  am  zweckmäfsigsten  zeitlich  anzuordnen 
sein  würden.  Ihre  Zahl  zu  sehr  zu  häufen,  etwa  ohne  Unter- 
brechimg  immer  eine  Einstellung  an  die  andere  zu  schliefsen, 
erschien  nicht  empfehlenswerth,  da  der  Gang  der  Adaptation 
dadurch  zu  sehr  hätte  beeinträchtigt  werden  können.  Im  Gange 
der  Versuche  selbst  stellte  sich  schliefslich  als  das  Beste  heraus, 
in  bestimmt  fixirten  Intervallen  je  eine  Einstellung  zu  machen. 
Da  selbst  die  einzelne  Einstellung,  wenn  sie  mit  grofser  Sorgfalt 
gemacht  wird,  eine  recht  befriedigende  Genauigkeit  erhält,  so 
konnte  der  Gang  der  Aenderungen  auf  diese  Weise  relativ  gut 
verfolgt  werden.  Auf  die  Vermehrung  der  Sicherheit  durch  die 
Berechnung  von  Mittelwerthen  ist  hierbei  freilich  verzichtet; 
diese  ist  aber,  wenn  der  einzelne  Werth  sich  auf  einen  be- 
stimmten Zeitpunkt  beziehen  soll,  nicht  wohl  durchzuführen. 
Zu  bemerken  ist  hinsichtlich  der  Zeitverhältnisse  noch  Eines. 
Die  Adaptationsdauer  ist  ja  im  Grunde  immer  von  demjenigen 
Zeitpunkt  an  zu  rechnen,  in  dem  der  Aufenthalt  im  verdunkelten 
Zimmer  beginnt.  Die  von  diesem  Punkte  ab  gerechneten  Zeiten 
sind  jedoch  in  verschiedenen  Versuchsreihen  doch  nicht  unter 
einander  vergleichbar,  weil  das  Sehorgan  sich  beim  Anfang  des 
Versuchs  in  selir  verschiedenem  Zustande  befinden  kann.  Dies 
machte  sich  vornehmlich  darin  bemerklich,  dafs  bei  bestimmten 
Lichtern  die  Adaptationsdauer,  bei  der  eine  Einstellung  zuerst 
möglich  war,  und  von  der  ab  also  der  eigentliche  Versuch  be- 
gann, sich  sehr  merklich  verschieden  herausstellte.  Hatten  die 
Augen  unmittelbar  zuvor  sehr  helles  Licht  erhalten  (so  z.  B.  wenn 
der  Versuch  an  hellen  Tagen  direct  nach  längerem  Aufenthalt 
im  Freien  gemacht  wurde),  so  mufste,  bis  die  erste  Einstellung 
möglich  war,  erheblich  längere  Zeit  verstreichen,  als  wenn  der 
Beobachter  vorher  in  einem  mäfsig  erleuchteten  Zimmer  gewesen 
war.  Aus  diesem  Grunde  sind  in  den  folgenden  Zusammen- 
stellungen die  Zeiten  immer  von  dem  Zeitpunkt  an  gerechnet 
worden,  in  dem  zuerst  eine  zuverlässige  Einstellung  ausführbar 
erschien.  Natürlich  kann  auch  auf  diese  Weise  immer  nur  ein 
annähernd  vergleichbarer,  nicht  ein  wirklich  genau  überein- 
stimmender Anfangspunkt  gewonnen  werden.  Wie  lang  nach 
dem  Eintritt  ins  Dunkelzimmer  dieser  Punkt  lag  ist  in  den  Ta- 
bellen jedesmal  bemerkt  worden. 


Abhängigkeit  der  Dämmerungswerthe  vom  Adaptationsgrade.  231 

Einer  Erwähnung  bedarf  endlich  auch  noch  die  Wahr  der- 
jenigen Netzhautstelle,  auf  der  die  Beobachtung  auszuführen 
war.  Eine  Fixirung  in  dieser  Hinsicht  erschien  nothwendig,  da 
es  sich  nicht  von  selbst  versteht,  dafs  die  Aequivalenzverhältnisse 
mit  derjenigen  Genauigkeit,  die  hier  erfordert  wird,  für  alle 
Netzhautpartien  übereinstimmen,  in  der  That  auch  die  Versuche 
selbst  alsbald  lehrten,  dafs  Abweichungen  ähnlicher  Grössen- 
ordnung,  wie  die  mit  der  Adaptation  verknüpften,  hier  vorkommen. 
Aus  diesem  Grunde  mufste  denn  der  Versuchseinrichtung'  noch 
ein  Fixirzeichen  hinzugefügt  werden;  es  wurde  dazu  ein  Glüh- 
lämpchen  kleinster  Dimensionen  benutzt,  das  durch  sorgfältige 
Stromregulirung  auf  schwächste  Rothgluth  eingestellt  wurde. 

Uebrigens  ist  zu  bemerken,  dafs  eine  ganz  strenge  Fixation,  da 
aie  dem  Sinne  des  Versuches  nach  nicht  erfordert  wurde  und 
für  die  Genauigkeit  der  Vergleichimg  bekanntlich  überaus  nach- 
theilig ist,  nicht  verlangt  und  nicht  eingehalten  wurde.  Eine 
systematische  Durchprüfung  der  ganzen  Netzhaut  ist  nicht  vor- 
genommen worden;  die  Untersuchung  erstreckte  sich  nur  auf 
eine  stärker  excentrische  Stelle  etwa  20^  nach  oben  im  Gesichts- 
feld gelegen  und  eine  dem  Centrum  nähere  in  4®  Abstand. 

Im  ersteren  Falle  wurde  dem  Fleck  eine  Ausdehnung  von 
4®,  im  letzteren  eine  kleinere  von  2,5^  gegeben. 

In  Bezug  auf  die  technische  Ausführung  der  Versuche  ist 
femer  noch  hinzuzufügen,  dafs  die  Beobachtungen  durchweg 
nur  mit  einem  Auge  ausgeführt  wurden.  Nur  dieses  wurde  auch 
einer  möglichst  hochgradigen  Dunkeladaptation  unterworfen. 
Dagegen  wurde  das  andere  verwendet,  um  die  erforderlichen  Ab- 
lesungen einerseits  der  Uhr,  andererseits  der  eingestellten  Spalt- 
weiten auszuführen,  wodurch  es  ermöglicht  war,  die  Versuche 
allein,  ohne  Gehilfen  durchzuführen.^  Sowohl  die  neben  dem 
Beobachter  aufgehangene  Uhr  wie  auch  die  Trommel,  an  der 
die  Spalteinstellung  abgelesen  wird,  konnten  durch  kleine  Glüh- 
lämpchen  beleuchtet  werden;  das  Dunkelauge  blieb  natürlich 
während  der  (immer  nur  sehr  kurzen)  Stromschliessungen 
verdeckt 

Ehe  ich  zur  MittheUung  der  eigentlichen  Versuchsergebnisse 
schreite,    sei  noch   angeführt,  dals  in  einigen  Controlversuchen 


^  In  der  Regel  wurden  übrigens  gleichwohl  die  Ablesungen  von  einem 
Crehfilfen  besorgt. 


der  Flfsck  and  Gmnd  mh  annlhenid  demsdbeii  blangrönen 
lieht  erleuchtet  wurden.  Es  fand  sich  hierbei,  dats  in  einer  sehr 
befriedigenden  Weise  und  mit  einer  fast  übemscfaenden  Ge^ 
niuiigkeit  die  Zahlen  der  Einstellong  ocMistant  blieben,  wie  dies 
die  in  Tabelle  1  zusammengestellten  Versnche  zeigen. 


Tabelle  L 

Mengen  des  einem  bestimmten  Mmagrfin  als  g^ich  eingestellten 

homogenen  Blmogrftn. 


Adaptationszeiten  in  Minuten  Ton  der  eisten  Ein- 
stellung an 


0'   !  5'   !  10'  I  15*     20-  .  25' 

I  :  . 


90 


21      21^    22    !  21^    22^    21 
35   I  ä4       35       33^    34,5    33 


! 


21 


18   .  18    '  18^    18    ;  17,5    18,5     18 


35 


I 
40'  I  45' 


I 


22       21,5 .  21 
33,5 


35      34,5 '  33 


17,5;  17,5'  18 


I 


Erste 

Ein- 

steUung 

nach 
Dunkel- 
aufent- 
halt von 


5  Min. 

10    , 
5    « 


Dabei  mufs  allerdings  bemerkt  werden,  dafs,  als  diese  Ver- 
suche angestellt  wurde,  der  Beobachter  schon  durch  eine  recht 
erhebliche  Zahl  von  Vorversuchen  mit  minder  vollkommenen 
Methoden  eine  bedeutende  Uebung  gewonnen  hatte. 

Die  eigentlichen,  unserer  Frage  gewidmeten  Versuche,  bei 
Vergleichung  des  orangefarbenen  Flecks  mit  blauer  Umgebung 
und  umgekehrt  sind  nun  in  den  Tabellen  11  und  III  zusammen- 
gestellt. 


Ähhängigkcit  der  Dämmerungswertke  vom  AdaptaHonsgrade,  233 


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234  «^-  ^ö'*  Kries. 

Alle  Versuchle  lassen,  wie  man  sieht,  eine  zwar  nicht  sehr 
starke  aber  doch  vollkommen  deutliche  Aenderung  der  Aequi- 
valenzverhältnisse  in  dem  Sinne  erkennen,  dafs  allmählich  das 
Blau  verstärkt  resp.  das  Orange  abgeschwächt  werden  mufs,  das 
letztere  also  relativ  stärker  wirksam  erscheint.  Es  ist  dies  in 
der  That  die  nach  den  oben  angeführten  theoretischen  Er- 
wägungen erwartete  Erscheinung,  eine  dem  PuBKiNJB'schen 
Phänomen  entgegengesetze  Aenderung. 

Durchaus  ähnliche  Ergebnisse  erhielt  Professor  Nagel,  der 
einige  Versuche  nach  gleichem  Verfahren  anstellte.  Bei  derjenigen 
Anordnung,  wo  der  Fleck  blaues,  die  Umgebung  orangefarbenes 
Licht  hatte,  stellte  er  ein: 

Dunkeladaptation    0    15    35    55    60    Minuten  nach  der  ersten  Einstellung 
Spaltweiten  36    42    45    52    54    Theilstriche 

und  in  einem  zweiten  Versuch: 

Dnnkeladaptation    0      5      8       18       20     35     45    Minuten  nach  der  ersten 

Einstellung 
Spaltweiten  32    32    33,5    33,5    37     39     40,5  TheiUtriche. 

Bei  derjenigen  Anordnung,  wo  der  Fleck  orangefarbiges 
Licht,  die  Umgebung  blaugrünes  hatte,  waren  die  Ergebnisse 
die  folgenden: 

Dunkeladaptation      0    10    13       17       30    33    39    45  Minuten  nach  d.  ersten 

Einstellung 
Spaltweiten  46    43    43,5    42,5    38    36    37    36  Theilstriche. 

Dunkeladaptation    0     5      8    10      20    35      40    Minuten  nach  der  ersten 

Einstellung 
Spaltweiten  50    50    47    46,5    41    37,5    38    Theilstriche. 

Man  sieht  also  auch  hier,  wie  im  Laufe  der  längeren  Adap- 
tation allmählich  das  Blau  an  Reizwerth  relativ  verliert,  das 
Orange  gewinnt. 

Einige  Beobachtungen,  die  auf  einer  weniger  excentrischen 
Netzhautpartie  (10®)  durchgeführet  wurden,  Ueferten  so  voll- 
kommen übereinstimmende  Resultate,  dafs  es  gegenstandslos 
erschien,  auch  diese  in  einer  gröfseren  Zahl  von  Reihen  za 
prüfen.  Besonderes  Interesse  bot  dagegen  die  Untersuchung 
einer  dem  Gentrum  mögUchst  nahe  zu  wählenden  Stelle ;  da  die 
Beobachtung  mit  dem  Netzhautcentrum   selbst  aus  bekanntea 


Abhängigkeit  de^'  Dämmerungstcerthe  vom  Adaptationsgrade.  235 

Gründen  unmöglich  ist,  so  konnte  natürlich  der  Fixirpunkt  nicht 
in  den  Fleck  mitten  hinein,  selbst  nicht  an  den  Rand  desselben 
gelegt  werden.  Es  zeigte  sich,  dafs  eine  sichere  Beobachtung 
noch  gelang,  wenn  dem  Mittelpunkt  des  Flecks  ein  Abstand 
von  4  ®  vom  Fixirpunkt  gegeben  wurde ;  der  Fleck  selbst  konnte 
hierbei  zweckmäfsig  auf  eine  etwas  kleinere  Ausdehnung  reducirt 
werden  (2,5**).  Das  Resultat  der  mit  dieser  Anordnung  ange- 
stellten Versuche  war  nun,  dafs  die  bei  der  gröfseren  Excentricität 
beobachtete  Erscheinung  auch  hier  in  wesentUch  gleicher  Weise 
stattfindet.  Der  unmittelbare  Vergleich  lehrte  dabei,  dafs  aller- 
dings zwischen  den  mit  kleiner  und  den  mit  grofser  Excentricität 
gemachten  Einstellungen  ein  constanter  Unterschied  besteht; 
ein  für  die  eine  Netzhautstelle  richtig  gemachte  Einstellung  trifft 
ganz  deutlich  für  die  andere  nicht  zu  und  umgekehrt  Es  handelt 
sich  aber  dabei  nicht  um  einen  Unterschied,  der  etwa  auf  einer 
geringeren  Variabilität  der  weniger  excentrischen  Stelle  beruhte, 
so  dafs  deren  Einstellungen  etwa  dauernd  auf  einem  Werthe 
blieben,  der  für  die  mehr  excentrische  Stelle  nur  zu  Anfang 
gültig  wäre ;  vielmehr  ändern  sich  die  Werthe  für  beide  Partien 
in  nahe  gleichartiger  Weise  mit  fortschreitender  Adaptation,  so 
dafs  die  Unterschiede  dauernd  in  etwa  gleichem  Betrage  bestehen 
bleiben.  Um  dies  möglichst  klar  zur  Darstellung  zu  bringen, 
wurden  einige  Versuche  so  geführt,  dafs  zwei  Fixirzeichen  an- 
gebracht wurden  und  in  derselben  Reihe  immer  sofort  nach- 
einander eine  Einstellung  für  die  kleine  und  eine  für  die  grofse 
Excentricität  gemacht  wurde.  Zwei  Reihen  dieser  Art  lieferten 
die  nachstehenden  Zahlen: 

Veränderung  der  Spaltweiten  für  ein  Licht  von  der  Wellenlänge  480  /</i 
verglichen  mit  einem  gleichbleibenden  Orange. 


Ezcentric. 

4« 

Excentric.  20* 

Minuten 

0 

49 

43 

n 

5 

50,ö 

44 

n 

10 

53 

46/> 

n 

20 

54,5 

47 

n 

30 

55,5 

48 

7» 

40 

56 

48,5 

Erste  Einstellung  nach  15  Minuten  möglich. 


236  J*  wn  Krits, 

Veränderung  der  Spaltweiten 

für  ein  Licht  von  der  Wellenlänge  640  fifi  im  Vergleich  zn  einem 

gleichbleibenden  Licht  von  500 — 460  /»,«. 


Ezcentric.  4" 

Excentric.  20  • 

Minuten 

0 

50 

57 

n 

O 

49 

56 

w 

10 

45,5 

53,5 

n 

15 

43 

52 

n 

25 

41,5 

52 

» 

35 

42 

50 

n 

45 

42 

49 

n 

50 

41 

48 

Erste  Einstellung  nach  10  Minuten  möglich.^ 

Man  wird  vermuthen  dürfen,  dafs  die  Abweichung  zwischen 
den  verglichenen  Netzhautstellen  auf  einem  nicht  veränderlichen 
Moment  beruht,  nämlich  auf  der  Makula-Pigmentirung.  Da6 
die  bei  kleiner  Excentricität  gemachten  Einstellungen  noch  etwas 
unter  dem  Einflüsse  des  Makula-Pigments  gestanden  haben,  er- 
scheint in  der  That  bei  dem,  was  über  die  Ausdehnung  der 
Pigmentirung  bekannt  ist,  wohl  denkbar.  Auch  sind  die  Diffe- 
renzen, im  Durchschnitt  etwa  auf  15%  zu  veranschlagen,  von 
einer  Gröfsenordnung,  die  diese  Auffassung  wohl  zulässig  er- 
scheinen läfst. 

Es  bleibt  indessen  noch  ein  anderes  zu  erwägen.  Im  Hin- 
blick auf  die  zu  Anfang  entwickelte  theoretische  Auffassung 
kann  es  auffallen,  dafs  die  mit  der  Adaptation  einhergehenden 
Aenderungen,  die  ja  auf  die  Ansammlung  des  Sehpurpurs  zu- 
rückgeführt werden  sollten,  auf  der  ohne  Zweifel  relativ  purpur- 
armen dem  Centrum  nahen  Stelle  ebenso  deuthch  hervortreten, 
wie  auf  der  voraussichtlich  viel  purpurreicheren  excentrischen. 
Man  kann  dem  gegenüber  darauf  hinweisen,  dafs  die  sicht- 
baren Unterschiede  des  Purpurreichthums  jedenfalls  nicht  allein 
von  dem  Purpurreichthum  der  einzelnen  Stäbchen,  sondern  sehr 
wesentUch  auch  von  deren  Zahl  pro  Flächeneinheit  abhängen, 
während  die  hier  verfolgten  Aenderungen  mit  der  Adaptation 


'  Der  relativ  geringe  Betrag  der  hier  gefundenen  zeitlichen  Aenderong 
erklärt  sich  daraus,  dafs  wegen  der  Betheiligung  der  paracentralen  Stelle 
die  Beobachtungen  erst  nach  erheblich  längeren  Dunkeladaptationen  An- 
fangen konnten,  als  bei  den  früheren  Keihen. 


Abhängigkeit  der  Dämmerungstcerthe  vom  Ädaptationigrade,  237 

« 

wohl  nur  mit  der  Erfüllung  des  einzelnen  Stäbchens  mit  jenem 
Farbstoff  zusammenhängen  dürften. 

Das  Ergebnifs  der  obigen  Mittheilung  kann  dahin  zusammen- 
gefafst  werden,  dafs  die  Dämmerungswerthe  der  verschiedenen 
Lichter  sich  mit  zunehmender  Adaptation  zwar  nicht  sehr  erheb- 
lich, aber  doch  deutlich  und  zwar  in  einem  den  PüBKiNJE'schen 
Phänomen  entgegengesetzten  Sinne  ändern. 

Von  grofsem  Interesse  wird  es  natürlich  sein,  zu  erfahren, 
ob  eine  Erscheinung  ähnlicher  Art  bei  den  total  Farbenblinden 
zu  constatiren  ist.  In  dieser  Hinsicht  möchte  ich  vorderhand 
nur  constatiren,  dafs  ich  dies  durch  das  negative  Ergebnifs 
meiner  früheren  Beobachtungen  nicht  für  ausgeschlossen  halten 
möchte,  da  bei  ihrer  beschränkten  Genauigkeit  Aenderungen 
der  Aequivalenzverhältnisse  von  der  hier  in  Betracht  kommenden 
Gröfsenordnung  wohl  der  Wahrnehmung  entgehen  konnten.^  Erst 
wenn  sich  auch  hier  ein  Gleiches  herausstellen  sollte,  wird  man 
die  eingangs  angeführte  Hypothese  über  die  Ursache  der  Er- 
scheinung für  hinlänglich  begründet  halten  dürfen. 

TdCHEBMAK  hat  in  einer  jüngst  erschienenen  Arbeit^  mitge- 
theilt,  dafs  für  stark  excentrische  Netzhautstellen  die  Aequivalenz- 
verhältnisse verschiedenfarbiger  Lichter  sich  mit  fortschreitender 
Dunkeladaptation  beständig  im  Sinnne  des  PuRKiNjE'schen 
Phänomens  ändern.  Die  Richtigkeit  dieser  Erfahrung  wird  ge- 
wifs  für  einen  weiten  Bereich  von  Lichtstärken  nicht  zu  be- 
zweifeln sein.  Sollen  aber,  gemäfs  der  von  T.  weiter  gemachten  An- 
gabe die  optischen  Gleichungen  von  den  absoluten  Lichtstärken 
allgemein  unabhängig  sein,  und  wird  jene  Angabe  somit  auch 
auf  Lichter  bezogen,  wie  sie  in  den  obigen  Versuchen  Stegmann  *s 
benutzt  wurden,  solche  also,  die  unter  allen  Umständen  auch 
central  und  paracentral  keine  Farbe  erkennen  lassen,  so  tritt  sie 
hier  mit  unseren  Erfahrungen  in  einen  kaum  verständlichen 
Widerspruch.  Einen  gewissen  Anhalt  zur  Lösung  dieses  Wider- 
spruchs gewährt  nur  der   folgende  Umstand.    Tschermak  findet 


'  Es  wurde  daher  auch  damals  nur  gefolgert,  dafs  die  Helligkeitsver- 
hältnisse  verschiedener  Lichter  far  die  total  Farbenblinden  nicht  in  erheb- 
lichem Betrage  durch  den  Adaptationszustand  beeinflufst  werden.  (Vergl. 
Zeitaehr.  f.  Psyckol  13,  S.  295.)  Mit  ähnlicher  Zurückhaltung  drücken  sich 
auch  HsBiiio  und  Hess  aus. 

'  Tschermak.  Beobachtungen  über  die  relative  Farbenblindheit  im  in- 
directen  Sehen.    Pflügeb's  Archiv  82,  8.  659. 


2r*  -n «» 

/Ct  den  hellüdaptirten  Zcstand  WenLe.  die  cih  cnseren  Peripherie- 
irenh^n  getiü^end  übereinstiiaineii-  Dagegen  sind  die  Ver- 
änderungen, die  er  beim  Uebergacge  znr  Dankeladaptation 
findet,  wenn  ancb  erheblich,  doch  noch  lange  nicht  von  dem 
Betrage,  vie  es  dem  Unterschiede  unserer  Peripherie-  and 
Dämmerangswerthe  entsprechen  würde.  Es  folgt  daraas,  wie  es 
auch  seine  Zahlen  za  zeigen  scheinen,  dafs  er  za  Aeqaivalenz- 
verJiHltnissen  zwischen  Gelb  and  Bbia,  wie  sie  den  Dämmerongs- 
werthen  zakommen,  d«  h.  also  za  einer  Art  des  Sehens,  wie  sie 
doch  schon  von  recht  vielen  Beobachtern  constatirt  ist  and  als 
einigermaalsen  typisch  gelten  kann,  öberiiaapt  nicht  gelangt  ist 
Es  wird  aafzoklären  bleiben,  ob  hier  eine  individaelle  Eigen- 
thfimlichkeit  vorUegt,  oder  ob  iwas  za  yermathen  ich  mich  trotz 
der  gegentheiligen  Angabe  nicht  ganz  enthalten  kann)  die  Ab 
Hchwächnng  der  Lichter  eine  anzareichende  gewesen  ist 

(Eingegangen  am  U.  Januar  1901.} 


Ueber 
die  Wirkung  kurzdaaernder  Beize  auf  das  Sehorgan. 

Von 

J.  VON  Kbies. 

Ueber  den  im  obigen  Titel  bezeichneten  Gegenstand  hat 
Hess  neuerdings  eine  Arbeit  veröffentlicht,^  auf  die  ich  mit 
einigen  Bemerkungen  einzugehen  nicht  unterlassen  darf,  haupt- 
sächlich weil  in  derselben  eine  Auffassung  von  gewissen  Mit- 
theilungen aus  meinem  Institut  niedergelegt  ist,  die  möglicher- 
weise Nachimtersucher  irre  führen  könnte.  Es  handelt  sich  um 
die  für  die  Beobachtung  der  nachlaufenden  Bilder  geeigneten 
Lichtstärken.  Hess  hat  nämlich  aus  der  von  Samoljow  gegebenen 
Beschreibung  eines  von  ihm  und  überhaupt  in  meinem  Institut 
benutzten  Apparates  geschlossen,  dafs  ein  Milchglas,  aus  einer 
Entfernung  von  ca.  50  cm  durch  zwei  oder  drei  Auerbrenner 
transparent  beleuchtet,  eine  für  unsere  Beobachtungen  angemes- 
sene und  von  uns  im  Allgemeinen  benutzte  Lichtstärke  darbiete. 
Das  ist  aber  ein  Irrthum.  Der  von  Samoljow  beschriebene 
Apparat  ist  auf  die  Erreichung  solcher  hoher  Lichtstärke  ein- 
gerichtet, um  bei  seiner  Handhabung  in  jeder  Hinsicht,  besonders 
auch  mit  Anwendung  farbiger  Gläser,  einen  mögUchst  weiten 
Spielraum  zu  haben.  Ein  aus  der  Entfernung  von  50  cm  von 
drei  Auerbrennern  beleuchtetes  Milchglas  ist  aber  seine  höchste 
Lichtstärke  und  diese  ist  für  den  Zweck  in  der  That  viel  zu  hell 
und  bedarf  einer  sehr  erheblichen  Abschwächung  durch  ein 
Rauchglas.  —  Die^Beobachtung  des  „Springens"  der  nachlaufenden 
Bilder  an  der  Stelle  des  deutlichsten  Sehens  ist  leicht  und  sicher 
nur  dann,  wenn  das  nachlaufende  Bild  von  dem  primären  durch 


Archiv  für  Ophthalmologie  51  (2),  S.  225. 


240  J'  ^on  Kries, 

ein  beträchtliches  dunkles  Intervall  getrennt  ist  Eine  Angabe 
über  die  dazu  erforderhchen  Lichtstärken  in  bestimmten  Hellig- 
keitswerthen  bin  ich  leider  nicht  zu  machen  in  der  Lage;  es 
würde  dabei  übrigens  auch  auf  die  Belichtungsdauer  der 
einzelnen  Netzhautstelle,  also  bei  bewegten  Objecten  auf  das 
Verhältnifs  von  Object-Gröfse  und  Geschwindigkeit,  ankommen. 
Ein  einfaches  und  sicheres  Kriterium  für  die  Wahl  der  geeig- 
neten Lichtstärken  ist  eine,  wenigstens  annähernde  Bestimmung 
der  zeitlichen  Verhältnisse,  welche  auf  die  von  Bidwell  und 
mir  übereinstimmend  angegebenen  Werthe  herauskommen  müssen. 
Das  secundäre  Bild  tritt  danach  V* — Vs  Secimden  nach  dem 
Beginn  des  primären  auf.  Ist  das  umlaufende  Object  von 
mäTsiger  Gröfse,  so  dauert  sein  Vorübergang  an  der  einzelnen 
Netzhautstelle  nur  einen  Bruchtheil  dieser  Zeit,  und  da  das 
primäre  Bild  durch  Nachwirkung  des  Reizes  kaum  merklich  in 
die  Länge  gezogen  wird,  so  beläuft  sich  das  dunkle  Intervall 
auf  Werthe,  die  jenem  Zeitwerth  nahe  kommen.^ 

Der  Vermuthung,  dafs  Hess  sich  im  Allgemeinen  zu  hoher 
Lichtstärken  bedient  habe,  kann  ich  auch  jetzt  noch  mich  nicht 
erwehren ;  sie  wird  mir  sogar  sehr  deutlich  bestätigt  durch  seine 
Bemerkung:  dafs  er  „bei  seinen  früheren  Versuchen  das  kurz- 
dauernde gegenfarbige  Nachbild  im  Allgemeinen  der  primären 
Erregung  unmittelbar  folgend  gesehen  habe,  während  er  sich 
später  überzeugte,  dafs  unter  geeigneten  Umständen  auch  zwischen 
diesen  beiden  ein  sehr  kurzes  «dunkles  Intervall  sichtbar  werden 
kann'^  Es  ist  zu  bedauern,  dafs  wir  nicht  erfahren,  welches 
diese  geeigneten  Umstände  waren  und  wie  lang  dieses  „sehr 
kurze ^  Intervall  ist  Bei  der  Benutzung  umlaufender  Objecte 
von  den  richtigen  Lichtstärken  ist  das  Intervall  eine  Erscheinung, 
•die  von  keinem  Anfänger,  geschweige  von  einem  so  geübten 
Beobachter  wie  Hess  übersehen  werden  kann. 

Kann  Hess  das  Ueberspringen  des  Centrums  auch  unter 
diesen  Umständen,  also  bei  ein^r  Gesammterscheinung,  wie  sie 
-etwa  der  von  mir  gegebenen  Abbildung  entspricht,  nicht  wahr- 
nehmen, so  steht  das  freilich  mit  dem,  was  im  hiesigen  Institut 
eine  allmählich  recht  grofse  Zahl  von  Personen  gesehen,  und 
was  unabhängig  von  mir  Hamakeb  bestätigt  hat,  im  vollen 
Widerspruch. 

^  Vgl.  hierüber  die  Angaben  in  meiner  diesbezüglichen  Arbeit  Zeit- 
schrift f.  Fsychol  12,  90  f. 


Ueber  die  Wirkunf  kurzdauernder  Beize  auf  das  Sehorgan,  241 

In  methodischer  Beziehung  sei  noch  angefflhrt,  dafs  wir  die 
FmrUchter  stets  roth  nehmen;  ein  solches  i^  man  bis 
an  die  Grenze  der  Sichtbarkeit  überhaupt  abschwächen  und 
dabei  gleichwohl  noch  mit  Sicherheit  central  jßxiren.  Wie  wenig 
ein  solcher  minimaler  Reiz  die  Sichtbarkeit  einer  Erscheinung 
von  solcher  Deutlichkeit  wie  das  nachlaufende  Bild  es  ist,  zu 
beeinträchtigen  vermag,  das  lehrt  die  Beobachtung  an  paracen- 
tralen Stellen  überzeugend,  wo  das  Nachbild  über  die  Mark^ 
ohne  jede  Unterbrechung  hingleitet  Kleine  lichtschwache  Ob- 
jecte,  die  nicht  roth  sind,  üben  schon  bei  mäfsiger  Dunkel- 
adaptation einen  fast  unwiderstehlichen  Zwang  aus,  sie  nicht 
<*entral  sondern  paracentral  zu  fixiren;  die  Benutzung  solcher 
Objecto  als  Fixirmarken  stellt  also  eine  gefährliche  Fehlerquelle 
dar.  Ob  es  möglich  ist,  wie  Hess  versucht  hat,  die  selbst  nicht 
sichtbare  Mitte  zwischen  zwei  Zeichen  mit  genüg^der  Sicherheit 
zu  fixiren,  zumal  wenn  ein  relativ  helles  Object  im  Gesichtsfeld 
bewegt  wird,  halte  ich  für  zweifelhaft 

Die  von  Hess  gerühmte  Benutzung  rotirender  oder  umher- 
geschwenkter Glühlämpchen  kann  ich  nicht  für  empfehlenswerth 
halten.  Insbesondere  ist  die  Regulirimg  der  Lichtstärke  durch 
Rheostaten  ein  äufserst  bedenkliches  Verfahren,  weil  man  stets 
mit  der  Stärke  des  Lichtes  auch  seine  Qualität  resp.  Zusammen- 
setzung in  erheblichstem  Maafse  verändert  ^  Für  empfehlenswerth 
kann  ich  auch  die  von  Hess  versuchte  Methode  nicht  halten, 
«ine  längere  Lichtlinie  als  Object  zu  benutzen,  deren  mittleres 
Stück  über  die  Fovea  läuft,  und  nun  zu  sehen,  ob  im  Nachbild 
-die  Linie  unterbrochen  erscheint  Es  ist  doch  klar,  dafs  man 
hier  mit  all  den  bekannten  Schwierigkeiten  zu  rechnen  hat,  die 
-der  subjectiven  Wahrnehmung  eines  kleinen  Skotoms  immer 
•entgegenstehen.  Wenn  man  eine  Lichtstärke  herstellt,  die  central 
nicht  gesehen  wird,  bei  der  man  also  ein  kleines  Object  zum 
•centralen  Verschwinden  bringen  kann,  und  dann  eine  gröfsere 


^  Ich  habe  vor  längerer  Zeit  einen  ahnlichen  Apparat  (rotirende  Glüh- 
lampe) zunächst  fflr  Demonstrationszwecke  construirt,  bin  aber  von  seiner 
Verwendung  alsbald  zurückkommen.  Ohne  Anwendung  von  Rauchgläsern 
u.  dergl.  ist  in  der  That  die  Glühlampe,  wie  es  scheint,  zu  diesen  Beob- 
-achtungen  ganz  vorzugsweise  ungeeignet,  weil  bei  der  Abschwächung  des 
"Glühens  das  Licht  roth  wird ;  es  ist  wohl  denkbar,  dafs  hierbei  ein  für  die 
Beobachtungen  qualitativ  und  quantitativ  geeignetes  Licht  auf  keinem 
Punkte  der  Glühstärke  erreicht  wird. 

Zeitschrift  für  Psychologie  85.  16 


242  ^-  von^ries.        , 

Fläche  von  derselben  Hdligkeit  betrachtet,  so  weifs  man,  wie 
schwer  es  ist,  die  centrale  Lücke  sicher  wahrzimehmen.  Es  ge- 
lingt wohl,  wie  Hess  selbst  angiebt,  im  ersten  Moment  der  Be- 
obachtung ;  aber  selbst  diese  Wahrnehmung  erfordert  schon  grofse 
Aufmerksamkeit  und  eine  gewisse  Uebung.  Was  will  es  also 
bßsjagen,  wenn  man  die  centrale  Unterbrechung  eines  Nachbildes, 
nicht. constatiren  kann? 

Bezüglich  der  sonstigen  von  H.  erhobenen  Einwände  sei  er- 
wähnt, dafs  die  Wiederholung  der  Reizung  durch  den  rotirenden 
Apparat  sicher  nicht  in  der  von  ihm  angenommenen  Weise  als 
Fehlerquelle  zu  betrachten  ist;  denn  es  versteht  sich  ja  von 
selbst,  dafs  man  die  Erscheinung  auch  sofort  bei  Fixirung  der 
A(arke  nach  zuvor  abgewandtem  Auge,  also  bei  erstmaligem 
Vorübergang  des  Lichts  beobachten  kann.  Ueberdies  bietet  der 
Appiprat  auch  die  Möglichkeit  einer  ganz  freien  und  beliebigen 
Bewegung  mit  der  Hand,  ohne  Motor;  auch  in  dieser  Weise  ist 
von  uns  unzählige  Male  beobachtet  worden. 

Mit  einem  Wort  mufs  ich  schliefslich  noch  den  mir  von 
I^ESS  gemachtenVorwurf  berühren,  dafs  ich  die  dem  PuRKiNJE'schen 
Nachbilde  noch  weiter  folgenden  Phasen  „total  übersehen  habe\ 
Auch  diese  etwas  seltsame  Behauptung  ist  nur  auf  den  oben 
erwähnten  Lrtum  hinsichtlich  der  von  uns  benutzten  Lichtstärken 
zurückzuführen.  Bei  den  von  uns  benutzten  Helligkeiten 
ist  das  primäre  Bild  kaum  merklich  in  die  Länge  gezogen. 
Das  secundäre,  welches  ca.  Vs  See.  nach  dem  primären  be- 
ginnt, zeigt  eine  mit  zunehmender  Dunkeladaptation  beständig 
zunehmende  Länge,  ist  aber  zuerst  ganz  kurz,  um  sich  erst  all- 
mählich  in  einen  längeren  und  längeren  Schweif  auszuziehen.  Von. 
der  Lichtstärke  hängt  es  ab,  ob  das  secundäre  Bild  sogleich  nach 
der  Verdunkelung  des  Beobachtungsraumes  sichtbar  ist  oder  erst 
nach  kürzerem  oder  längerem  Dunkelaufenthalt  sichtbar  wird 
Nach  längerer  Adaptation  ist  der  Schweif  so  lang,  dafs  die  ganze 
Peripherie  mit  einem  Lichtnebel  erfüllt  erscheint 

Das  günstige  Stadium  für  die  Beobachtung  des  Springens, 
für  die  Bestinmiung  der  Farbe,  für  die  Vergleichung  der  Stärke 
bei  verschieden  gefärbtem  primären  Bilde  u.  s.  w.  ist  jenes,  in  dem- 
das  secimdäre  Bild  noch  kurz  ist,  höchstens  etwa  wie  es  die  von  mir 
gegebene  Abbildung  zeigt  Man  kann,  wie  ich  nochmals  hervor- 
heben will,   die  Lichtstärke  so  wählen,  dafs  dieses  Stadium  un-. 


üeber  die  Wirkung  kurzdauernder  Beize  auf  das  Sehorgan.  243 

mittelbar  nach  der  Verdunkelung  eintritt  oder  auch  so,  dass  es 
erst  nach  Adaptation  von  einigen  Minuten  erreicht  wird. 

In  diesen  Fällen  dauert  also  der  ganze  Effect  der  Reizung 
etwa  ^/g  See.  oder  noch  weniger  und  nicht,  wie  Hess  für  die 
von  mir  benutztem  Lichter  ausrechnet,  3 — 4  See.  Die  gesammten 
Erscheinungen,  deren  Uebersehen  Hess  mir  vorwirft,  sind  unter 
den  von  mir  eingehaltenen  Beobachtungsbedingungen  in  der 
That  nicht  vorhanden. 

Dafs  die  Dinge   bei  stärkeren  Lichtem  ganz  anders  sind, 
habe  ich  keineswegs  übersehen,  sondern  bei  gelegentlichen  Be- 
obachtimgen  mit  solchen  oft  wahrgenommen.    Es  ist  mir  aber 
in   der  That  zulässig  erschienen,  diese  in  die  Untersuchung  zu- 
nächst  nicht   einzubeziehen.     Denn   jedesmal    ist   alsdann   vor 
Allem  auch  das  primäre  Bild  in  die  Länge  gezogen;  es  ist  aber 
klar,   dafs  die  Deutung  der  Dinge  auf  weit  gröfsere  Schwierig- 
keiten   stöfst,    sobald   auch   mit   einer   zeitlich   ausgedehnteren 
Thätigkeit  des.  Zapfenapparats  zu  rechnen  ist.    Ich  habe,  wie 
auf    anderen    Gebieten,    so    auch    hier    nicht    die    Prätension 
gehabt,  die  Gesammtheit  der  Nachbilderscheinungen,   die  unter 
irgend    welchen   Umständen   nach  kurzdauernder  Reizung  auf- 
treten,   aus   einer   theoretischen  AufPassung  heraus  glattauf  zu 
erklären.     Für   wichtig   halte   ich,  um  die  Sache  unter  diesem 
Gesichtspunkt  noch  einmal  zusammenzufassen,  dafs  eine  eigen- 
artige  Function   nachgewiesen   werden  kann,  hinsichthch  deren 
auch   bei   schwach-    oder    gar  nicht  dunkeladaptirtem  Auge  die 
Reizwerthe  der  verschiedenen  Lichter  sich  wie  die  Dämmerungs- 
werthe  verhalten  und  dafs  diese  Function  in  einem  centralen 
Bereich  fehlt    Meine  Ueberzeugung  von  der  Richtigkeit  dieser 
Constatirung  ist  durch   die  Mittheilungen   von   Hess   bis  jetzt 
nicht    erschüttert   worden.     Ueber  ihre   theoretische  Bedeutung 
weiter  zu  streiten,  dürfte  kaum  von  Nutzen  sein.    Ebenso  darf 
ich  wohl  der  Beurtheilung  des  Lesers  die  Frage  überlassen,  wer 
die  Schuld  des  Mifsverständnisses  trägt,  das  Hess  veranlafste,  die 
complementäre  Färbung  des  in  Rede  stehenden  Bildes  so  ent- 
schieden zu  bestreiten,  während  er  sie  jetzt  in  der  Form  aner- 
kennt, dals  er  ja  die  complementäre  Phase  lange  vor  mir  be- 
schrieben habe. 

{Eingegangen  am  14.  Januar  1901.) 


W 


Literaturbericht; 


M.  ]>KB88LBH.    f •rlefUg61  iber  Psjchtltgle,   gehalten  im  Foyer  des  Groish. 
Hoftheaters  in  Karlsruhe.    Heidelberg,  C.  Winter,  1900.    236  8. 

Eine  Psychologie  f flr  Damen  I  Ich  maCs  gestehen,  dals  ich  mit  manchen 
Hoffnungen  an  die  Lektüre  des  Buches  ging;  fehlt  doch  dem  heutigen 
Stande  der  Seelenkunde  gar  sehr  ein  Werk  der  Art,  wie  es  Lazasus'  „Leben 
der  Seele"  der  Psychologie  vor  einem  Menschenalter  war:  «ine  populär- 
wissenschaftliche, zur  Orientirung  und  Anregung  gebildeter  Laienkreise  be^ 
stimmte  Darstellung.  Leider  ist  das  DB.'sche  Buch  doch  nicht  geeignet, 
diese  Erwartungen  zu  erfüllen;  der  Verf.  ist  in  dem  an  sich  löblichen  Be- 
streben, seinen  Stoff  möglichst  verständlich  und  anziehend  zu  gestalten,  viel 
zu  weit  gegangen  und  hat  die  Frauen  allzu  niedig  eingeschätzt.  So  erhalten 
wir  das  formgewandte,  schöngeistige,  nirgends  verweilende  Geplauder  eines 
Spaziergängers  durch  den  Garten  des  Seelenlebens,  ein  fesselndes  Geplauder 
über  Temperaments-  und  Geschlechtsunterschiede,  über  Schlaf  und  Hypnose, 
über  die  fünf  Sinne  und  das  Vorstellungsleben,  über  Fühlen  und  Wollen, 
über  Intellect  und  Charakter,  durch  woben  von  dem  philosophischen 
Baisonnement  eines  für  alles  Schöne,  Gute  und  Wahre  begeisterten  Idea- 
listen und  Panpsychisten.  Von  dem,  was  wir  heutzutage  als  psychologische 
Wissenschaft  zu  bezeichnen  gewöhnt  sind,  läfst  sich  kaum  eines  Geistes 
Hauch  verspüren;  mit  wenigen  Ausnahmen  könnte  das  Buch  eben  so  gut 
von  einem  Popular-Psychologen  des  18.  Jahrhunderts  geschrieben  sein. 

W.  Stern  (Breslau). 

1.  W.  James.   Talks  to  Teachen  on  Psychology:  and  to  Itadenti  oi  Sona  of 

LIfe's  Idaais.    New  York,  Holt  and  Comp.,  1899.    301  S. 

2.  —   Psychalogle  UAd  Eniehiiiig.  AnspracheA  ai  Lahrer.    Aus  dem  Englischen 

von  F.  KiESOw.    Leipzig,  Engelmann,  1900.    150  S. 

Der  lebhafte  Aufschwung,  den  die  Psychologie  genommen  hat,  ver- 
führt begreiflicherweise  zu  manchen  Wünschen  und  Forderungen  an  sie. 
Einerseits  die  Psychiater,  andererseits  die  Lehrer  möchten  von  den  neuen 
Errungenschaften  auch  einen  praktischen  Nutzen  haben,  die  Einsicht  in 
ihren  Beruf,  ihre  Methoden,  überhaupt  ihre  ganze  Kunst  dadurch  gefördert 
sehen.    Besonders  hei  den  Lehrern  der  Primärstnfe  scheint  dieses  Bedürf- 


Literaturbericht  246 

sife,  wenigstens  in  Deutschland,  ein  sehr  reges  zu  sein,  und  wenn  man 
weifs,  welch  unsagbar  saftloser  und  lebensfremder  Wortkram  ihnen  auf 
ihren  Seminaren  unter  dem  Namen  Psychologie  eingeprägt  wird,  erscheint 
ihr  Verlangen  sehr  berechtigt.  In  ganz  vortrefflicher  Weise  kommen  ihm 
die  soeben  ins  Deutsche  übersetzten  Talks  to  Teachers  von  James  entgegen. 
In  einsichtiger  Würdigung  dessen,  was  theoretisches  Wissen  einer  prakti- 
schen Kunst  überhaupt  leisten  kann,  ohne  verwickelte  Systematik  oder 
Eingehen  in  technische  Einzelheiten  führen  sie  in  15  kurzen  Ansprachen 
eine  Beihe  von  grofsen  Grundgedanken  der  gegenwärtigen  Psychologie  vor 
und  setzen  diese  in  Beziehung  zur  pädagogischen  Praxis.  Das  Ganze  in 
der  überaus  lebendigen,  anschaulichen,  hie  und  da  überraschend .  aufblitzen- 
den, überall  fesselnden  Darstellungsweise,  die  James  charakterisirt.  Materiell 
steht  der  Inhalt  der  Vorträge  natürlich  in  engen  Beziehungen  zu  der  groÜBen 
Psychologie  des  Verf/s,  ohne  indes  etwa  ein  einfacher  Auszug  aus  ihr 
zu  sein.  Die  KiBsow*sche  Uebersetzung  verdient  grofses  Lob :  Treue  gegen 
das  Original,  ohne  dafs  man  an  das  Vorhandensein  eines  Originals  erinnert 
wird. 

In  der  englischen  Ausgabe  folgen  den  Lehrervorträgen  drei  Ansprachen 
an  Studentinnen.  Die  erste  von  ihnen,  The  Gospel  of  Belaxation,  hat  eine 
gewisse  Beziehung  zu  einem  der  vorangegangenen  Vorträge;  sie  empfiehlt 
den  Hörerinnen  Buhe  und  Gelassenheit  in  Mienen  und  Bewegungen,  Ab- 
gewöhnung  des  Angespannten  und  Forcirten  in  dem  äufseren  Wesen^  ge- 
ringere Schätzung  des  botÜed-lightning -Ideals,  wie  James  es  nennte  als  ein 
Mittel,  um  auch  im  Inneren  zu  Buhe  und  Harmonie  zu  gelangen.  Die 
beiden  anderen,  On  a  Certain  Blindness  in  Human  Beings,  und  What  makes 
a  Life  Significant?,  verfolgen  andere  Gedanken  praktischer  Philosophie, 
die  James  am  Herzen  liegen:  Nothwendigkeit  von  Toleranz  und  Bespect 
gegenüber  dem  Thun  und  Denken  der  Anderen,  auch  wenn  es  uns  noch 
so  unverständlich  und  untergeordnet  erscheint,  und:  Werth  von  Idealen 
einer  höheren  Cultur,  sofern  sie  durch  Kampf  und  mühevolle  Arbeit  er- 
rungen werden  müssen.  Ebbutghaus. 

Mabt  W.  Calkins.  Psychology  as  Science  of  Selves.  Philosoph.  Review  9  (5), 
490—501.  1900. 
Die  subjectlose  und  die  Subjectspsychologie  (atomistic  psychology  — 
science  of  selves)  schliefsen  sich  nicht  gegenseitig  aus,  sondern  sind  zwei 
neben  einander  berechtigte  sich  ergänzende  Standpunkte.  Jene  behandelt 
analytisch  Bewufstseinsinhalte,  ohne  Bücksicht  auf  das  Ich,  für  welche 
sie  da  sind,  diese  beschäftigt  sich'mit  den  „Selbsten*'  als  Einheiten,  in  ihren 
Beziehungen  zu  einander  und  zu  anderen  Dingen ;  dort  sind  Wahrnehmungen, 
Gefühle,  Wollungen,  kurz:  Elemente  —  hier  das  Wahrnehmen,  Fühlen, 
Wollen,  kurz :  Activitäten  des  Ich  Gegenstand  der  Betrachtung.  Die  erstere 
ist  geeignet  die  Beziehungen  zur  Physiologie  herzustellen,  während  die 
letztere  die  Grundlage  für  Ethik  und  Social  Wissenschaft  bildet.  —  Die  An- 
schauung MüivsTERBEBo's ,  der  den  Terminus  Psychologie  nur  für  die  ato- 
mistische  Betrachtung  gelten  lassen  will,  wird  zurückgewiesen. 

W.  Stebn  (Breslau). 


246 

RuD.  EiBLEB.   WmthmA  §m  iMiHjMiriw  B^pifli  ni  Aniricfct  fwUti- 

■ifirff  WnMM.    Beriin,  IGtÜer  n.  Sohn,  1899-1900.    956  S. 

Der  Verl  hat  sich  ein  hohes  Ziel  gesetxt.  Er  will  ^die  rnjumigfachen 
BegriffshestimmiuigeD  y  wie  sie  im  Gesamintgebiete  der  Philosophie  he- 
gegnen,  in  ihren  wichtigeren  Modificmtionen  vom  Alterthame  bis  znr 
j Ängsten  Gegenwart''  qneUenml£sig  nnd  geordnet  anffflhren.  Eine  Ge- 
schichte der  phUosophischen  Terminologie  in  alphabetischer  Anordnung 
beabsichtigt  er  zu  geben,  zunächst  ffir  die  Hanptdisciplinen  Metaphysik 
nnd  Erkenntnifstheorie,  aber  doch  auch  mit  Berflcksichtigung  der  tlbrigen, 
z.  B.  der  Psychologie.  Dem  Fachmann  hofft  er  damit  nicht  unwillkommen 
zn  sein;  Tor  Allem  aber  wiU  er  ^den  Stndirenden  sowie  allen  Jenen, 
die  mit  der  Philosophie  sich  beschäftigen*',  ein  Hülfsbuch  ^fflr  die  erste 
Orientirung  in  der  Entwickelung  bestimmter  Begriffe  sowie  insbesondere 
ffir  die  Lektfire  der  Philosophen''  an  die  Hand  geben. 

An  Fleils  hat  es  der  Verf.  nicht  fehlen  lassen:  aufser  den  Haupt- 
werken aller  wichtigeren  Philosophen  hat  er  u.  A.  höchst  entlegene 
Scholastiker  nnd  höchst  unbedeutende  Zeitschriftaufsfttze  der  Gegenwart 
ffir  seine  Zwecke  ausgezogen.  Aber  im  Uebrigen  ist  er  einem  so  grofsen 
Unternehmen  in  keiner  Weise  gewachsen,  soweit  —  selbstverständlich  — 
es  Oberhaupt  möglich  ist,  dafs  ein  Einzelner  ihm  gewachsen  sein  könnte. 
Es  fehlt  ihm  durchaus  an  der  nöthigen  historischen  und  systematischen 
Durchbildung,  um  das  Prägnante,  Bedeutende,  maaÜBgebend  Gewordene 
herauszuheben  und  das  Nebensächliche,  Untergeordnete  laufen  zu  lassen 
oder  doch  als  solches  zu  kennzeichnen,  um  die  höchst  verschiedenen  Be- 
ziehungen auseinanderzuhalten  oder  irgendwie  anzudeuten,  in  denen  oft 
derselbe  Begriff  von  verschiedenen  Autoren,  oder  auch  von  demselben 
Autor  an  verschiedenen  Stellen,  erläutert  wird.  Wahllos  und  ohne  erkenn- 
bare leitende  Gesichtspunkte  begnfigt  er  sich,  ungeheure  Citatenmassen 
fiber  den  Leser  auszuschtktten. 

Wem  ist  z.  B.  damit  gedient,  unter  ^Wille"  die  Aussprüche  von  einigen 
70  Autoren  von  Xenophon  bis  zu  R.  Wähle  zu  vernehmen,  die  ihm  ohne 
andere  als  chronologische  Ordnung  und  ohne  jede  Gliederung  auf  7  Seiten 
kleinen  Drucks  vorgeführt  werden?  Was  mache  ich  mit  97  Citaten  auf 
4  7f  Seiten  Über  ^Vernunft",  unter  denen  z.  B.  Herbabt  mit  1  Zeile  abge- 
funden wird,  während  Krug  ihrer  mehr  als  7  bekommt?  oder  mit  7  Seiten 
über  ^.Philosophie",  10  über  „Wille",  13  über  ,.Urtheil"  u.  s.  w.?  Der  Fach- 
mann kann  der  Masse  vielleicht  einige  ihm  sonst  nicht  zugängliche  Notizen 
entnehmen  oder  an  etwas  erinnert  werden,  was  er  sonst  unbeachtet  ge- 
lassen hätte.  Aber  für  die  Studirenden  und  Liebhaber  der  Philosophie, 
denen  das  Buch  ,,vor  Allem"  zu  Hülfe  kommen  will,  ist  sein  sinnloser 
Ueberüufs  vollkommen  werthlos.  Die  grofse  Masse  der  Citate  verstehen 
sie  überhaupt  nicht,  weil  dazu  eine  gewisse  Kenntnifs  der  Autoren  gehört, 
von  denen  sie  herrühren,  und  das  was  sie  in  seiner  Abgerissenheit  ver- 
stehen, kann  nur  dazu  dienen,  sie  heillos  zu  verwirren. 

Dem  gegenüber  zeigen  andere  Artikel  eine  bedauerliche  Dürftigkeit, 
namentlich,  wie  mir  scheint,  Artikel  aus  dem  Bereich  der  Psychologie. 
„ Aphasie"  z.  B.  wird  in  12  Zeilen  abgehandelt,  von  denen  noch  dazu  5  auf 
die  alte  skeptische  Aphasie  kommen;  als  Gewährsmänner  für  die  wichtige 


lAteraturbericht.  247 

Sprachstörung  erscheinen  Stsintoal,  Wukdt  und  Jodl,  kein  einziger  Neu^b- 
pathologe.  Bei  „Verschmelzung'^  fehlt  die  Erläuterung  des  Begriffs  im 
STüMPP'schen  Sinne,  hei  „  Adaptation '^  die  Erwähnung  der  optischen,  thermi- 
schen u.  s.  w.  Adaptation  im  Sinne  Hebino's,  während  „Accommodätidn" 
doch  iitnmerhin  mit  einem  Citat  aus  Wmn>T  vorgeführt  wird.  Aberglaube 
und  Gewöhnung  fehlen  ganz.  TJebung  bekommt  2  Zeilen,  aber  nicht  aus 
einer  'der  zahlreichen  modernen  Psychologien,  die  der  Verf.  als  „philo- 
sophische Quellen  werke''  aufführt,  sondern  aus  —  CbB.  Wolf*s  Psychologia 
empirica.  Für  die  Arbeitsweise  des  Verf.'s  erscheinen  mir  diese  zwei 
Zeilen  noch  in  anderer  Beziehung  charakteristisch.  Da  sie  mir  unver- 
ständlich blieben,  schlug  ich  bei  Wolf  nach  und  fand,  —  daIJs  der  Verf. 
dessen  eigentliche  Definition  gar  nicht  wiedergiebt,  nur  eine  ihr  hinzu- 
gefügte Behauptung  bringt  er  zum  Abdruck.  Als  wahrscheinliche  Ursache 
dieses  Mifsgriffs  finde  ich  nur  Folgendes:  Das  Stichwort  der  Definition, 
exercitium,  steht  bei  Wolf  nicht  an  ihrem  Anfang,  sondern  an  ihrem  Ende. 
Dann  folgt  ein  Doppelpunkt  und  darnach'  der  erwähnte  Zusatz.  An- 
scheinend ist  nun  der  Verf.  durch  den  Doppelpunkt  verleitet  worden,  das 
auf  ihn  Folgende  für  die  Definition  des  vorangehenden  Stichworts  zu 
halten. 

Dafs  das  dem  Buche  angehängte  und  soeben  schon  genannte  Ver- 
zeichnifs  philosophischer  Quellen  werke  den  Charakter  des  Ganzen  trägt, 
wird  nicht  überraschen.  Es  füllt  18  Seiten ;  das  Wichtigste  und  Unwichtigste 
bunt  durch  einander.  Niemand  wird  dabei  dem  Verf.  verdenken,  dafs  er 
seine  eigenen  sämmtlichen  Werke  mit  aufzählt;  aber  dafs  er  daneben  dann 
Werke  wie  Gohpebz,  Griechische  Denker,  Stumpf,  Tonpsychologie,  J.  Wabd, 
Psychology,  unbeachtet  läTst,  Namen  wie  Hebino,  beide  Humboldt,  Ihbbino 
überhaupt  nicht  nennt,  mufs  ich  ihm  sehr  verdenken.  Ueber  das  Ver- 
hältnifs  des  Verzeichnisses  zu  dem  Buche  selbst  habe  ich  nicht  ins  Klare 
kommen  können.  Bibot,  Psychologie  de  Fattention,  z.  B.  wird  in  jenem 
genannt,  kommt  aber  in  dem  Buche  unter  „Aufmerksamkeit''  nicht  zu 
Wort;  Taine,  De  l'intelligence,  findet  sich  in  dem  Verzeichnifs,  aber  weder 
unter  „Verstand'',  noch  unter  „Vernunft,  Intelligenz,  Intellekt"  ist  mir  ein 
Citat  daraus  begegnet.  Ebbinohaus. 

D.  G.  RiTCHiE.   latare  and  lind:  Some  lotes  on  Professor  Ward's  Glfford 

Lectares.    Philos.  Review  9  (3),  241-267.    1900. 

Eine  kritische  Besprechung  der  Vorlesungen  Wabd's,  in  welchen  der 
gegenwärtige  kosmologische  und  biologische  Naturalismus  sowie  der  psycho- 
physische  Parallelismus  bekämpft  wird.  W.  Stebn  (Breslau). 

J.  Dewey.  Psjcliology  and  Social  Practice.  Psychol.  Review, 1  (2),  105—124. 
1900. 
Die  Thätigkeit  des  Erziehers  ist  eine  sociale  Thätigkeit,  mit  der  die 
Psychologie  in  besonders  naher  Beziehung  steht.  Falsche  Voraussetzungen 
können  hier  jedoch  leicht  irre  führen.  Der  pädagogische  Theoretiker  sowohl 
wie  der  Praktiker  mufs  hinreichend  psychologisch  geschult  sein,  um  solche 
falschen  Voraussetzungen  zu  vermeiden.  Nur  dann  ist  eine  wirksame  Beform 
möglich.    Zwei  in  der  Pädagogik  häufige  Fehler  sind  die  folgenden :  1.  Man 


248  LUerMiturbendU. 

nimmt  Identität. an  zwischen  der  geistigen  Thfttigkeit  des  Kindes  und  der 
des  Erwachsenen  ohne  Bücksicht  anf  die  specialisirten  Gewohnheiten  und 
Bestrebungen  des  Erwachsenen.  2.  Man  nimmt  Verschiedenheit  an,  wo  in 
Wirklichkeit  Identität  besieht,  s.  B.  in  den  Motiven  der  Aufmerksamkeit  Der 
Einwand,  der  gegen  eine  Yerknüpfong  zwischen  Psychologie  und  Pftdagogik 
erhoben  werden  könnte,  dals  die  Psychologie  das  Individuum  als  einen 
Mechanismus  betrachte;,  während  die  Pädagogik  mit  lebenden  Persönlich- 
keiten zu  thun  habe»  wird  damit  widerlegt,  dalis  die  ethischen  Ziele  der 
Pädagogik  viehnehr  nur  dadurch  erreicht  werden  können,  dafs  man  das 
Individuum  als  einen  Mechanismus  ansieht. 

Max  Mktsb  (Columbia,  Missouri). 

H.  ScHiLLSR.  Dar  AiüNiti  im  in  Iittertpnchs.  L  Die  Aiflig«  '^  Aiteties 

im  illtt61  fdllljaln.  Schiller-Ziehen,  Sammiung  van  Abhandlungen  zur 
pädagog.  FBychologie  4  (1).    68  S.    1900. 

Der  Verf.  warnt  davor,  die  experimentelle  Psychologie  als  Heilmittel 
fflr  alle  pädagogischen  Schwächen  anzusehen.  Complicirte  psychische  Vor- 
gänge können  nicht  gemessen  werden,  selbst  die  so  viel  erörterte  Er- 
müdungsfrage sei  noch  nicht  gelöst.  Zu  praktischen  Ergebnissen  können 
nur  Massenbeobachtnngen  durch  die  Lehrer  während  des  Unterrichts 
führen.  In  früheren  Zeiten  regte  der  Wettbewerb  der  v^n  Privaten  ge- 
leiteten Schulen  zu  immer  neuen  Versuchen  und  Verbesserungen  an. 
Heute,  wo  der  Staat  das  Schulwesen  thatsächlich  monopolisirt  hat,  sollten 
die  Behörden  Beformvorschlägen  auf  dem  Gebiete  der  praktischen  Päda- 
gogik, gröisere  Theilnahme  zuwenden  als  gewöhnlich  geschieht.  Aus  den 
zahlreichen  Verbesserungsvorschlägen,  deren  Werth  zu  erproben  wäre, 
greift  der  Verf.  einen  heraus.  Er  verlangt,  man  solle  mit  der  Anfertigung 
von  Aufsätzen  nicht  im  5.  Schuljahre,  also  in  der  Quinta  beginnen,  sondern 
schon  im  3.  Jahre,  also  in  der  ersten  Vorschulciasse,  entsprechend  dem 
Verfahren  an  Volksschulen.  In  dieser  Beziehung  solle  die  Aufgabe  des 
3.  Schuljahres  sein:  „Im  Aufsätzchen  den  in  systematischem  und  wohl 
vorbereitetem  Verfahren  erweiterten  buchsprachlichen  Wortschatz  zu  einiger- 
maafsen  sicherer  Anwendung  zu  bringen  und  die  gebräuchlichsten  Formen 
der  Bei-  und  Unterordnung  von  kleinen  Sätzchen  geläufig  zu   machen.'' 

Die  Vorbereitung  ist  eine  mündliche  und  eine  schriftliche.  Die  münd- 
liche Vorbereitung  erstreckt  sich  im  Allgemeinen  auf  die  Gewöhnung,  in 
Sätzen  zu  sprechen  und  auf  die  Uebung  im  Festhalten  mehrerer  Gedanken- 
reihen (Disponiren),  für  den  besonderen  Fall  auf  die  Anordnung  der  Haupt- 
theile,  die  zum  Aufsätzchen  noth wendige  Erweiterung  des  Wortschatzes 
und  die  Verbindung  der  Gedanken  zu  Sätzen.  Die  schriftliche  Vorbereitung 
bezweckt  durch  ein  hinreichend  vorbereitetes  Dictat  die  Einprägung  der 
Bechtschreibung  vorkommender  Wörter.  Zwei  Proben  von  Aufsätzen  sind 
beigegeben.  Die  Vortheile  des  Verfahrens  sind  frühzeitige  Selbstthätigkeit, 
Umwandlung  der  passiven  Phantasie  in  active,  Gelegenheit,  der  Individu- 
alität ihr  Becht  zu  geben. 

Die  Arbeit  ist  der  Niederschlag  der  Erfahrungen  eines  hervorragenden 
Schulmannes  auf  dem  Gebiete  des  deutschen  Unterrichts.  Verf.  hält  sich 
nicht  an  das  Thema,  das  er  sich  selbst   gesetzt  hat,  sondern    er  berührt 


LUeraturbericht.  249 

Tiele  andere  Fragen,  die  mit  dem  Thema  nur  in  losem  Zusammenhange 
stehen.  So  berichtet  er  von  Versuchen,  die  er  an  sich  selbst  unternommen 
hat,  um  festzustellen,  ob  umfangreiche  einmalige  Lectflre  oder  mehrmaliges 
sorgfältiges  Lesen  weniger  Bücher  sprachlich  gröfseren  Gewinn  bringe. 
Pas  Ergebnifs  war,  dafs  einmaliges  hastiges  Lesen  ohne  jeden  Werth  sei. 
DemgemäDs  komme  es  bei  der  Behandlung  von  Lesestacken  in  der  Schule 
nicht  auf  die  Masse  des  Durchgenommenen  an,  sondern  auf  gewissenhaftes 
Durcharbeiten  zur  Bereicherung  des  Sprachschatzes.  In  der  Frage  der 
Vorbereitung  von  Dictaten  beklagt  Verf.,  dafs  noch  immer  viele  Lehrer  die 
schriftlichen  Arbeiten  in  der  Classe  als  Prüfungsarbeiten  ansehen,  obgleich 
heutzutage  kein  erfahrener  Schulmann  diesen  Standpunkt  mehr  einnehme. 
Jeder  Lehrer  des  Deutschen,  der  nicht  blos  aus  Bequemlichkeit  auf 
ausgetretenen  Wegen  wandeln  will,  wird  durch  das  Lesen  dieser  Arbeit  zu 
neuen  Gredanken  angeregt  werden,  welche  auf  seine  eigene  Methode  be 
fruchtend  wirken  können.  P.  Sblge  ((Gr.-Lichterfelde). 

H.  LuKSNs.  Drawing  il  the  Etrly  Teari.  Proceed,  of  the  National  Educat 
Ä8S0C.  1900.    S.  94Ö— 951. 

Der  Verf.  entwickelt  in  dem  Aufsatz  seine  Ansichten  über  die  Ent- 
wickelungsstufen  der  künstlerischen  Fähigkeit  des  Kindes  und  einen  Lehr- 
gang im  Zeichnen. 

£r  nimmt  4  Perioden  der  Entwickelung  an.  Das  Kennzeichen  der 
1.  Periode,  welche  etwa  um  das  4.  und  6.  Lebensjahr  stattfindet,  ist  das 
Interesse  des  Kindes  an  den  Gegenständen  selbst  oder  an  Abbildungen 
derselben  von  anderer  Hand.  Sobald  das  Kind  anfängt,  mehr  Genufs  am 
Zeichnen  als  am  fertigen  Bilde  zu  fühlen,  hat  es  die  2.  Periode  erreicht, 
während  welcher  sich  die  Einbildungskraft  geltend  macht.  Es  steht  unter 
dem  Einflufs  der  „künstlerischen  Illusion^  (siehe  Konb.  Lange).  Das  Kind 
liebt  es,  aus  dem  Kopfe  zu  zeichnen.  Warum  sollte  es  darstellen,  was 
schon  da  ist?  Das  Bild  soll  die  Stelle  des  abwesenden  Gegenstandes 
vertreten.  Es  ist  ein  Fundamentalfehler  des  Zeichenunterrichts,  daüs  er 
diese  Periode  der  Entwickelung  ignorirt.  Das  Kind  bedarf  nur  der  Gelegen- 
heit und  Aufmunterung  zum  Zeichnen.  Das  Zeichnen  sollte  eine  ge- 
bräuchliche Form  des  Ausdrucks  sein  wie  die  Sprache.  Das  eine 
ist  nicht  mehr  ein  besonderes  Talent  als  das  andere.  (Dies  ist  der 
springende  Punkt,  welcher  dem  Psychologen  und  dem  Zeichenlehrer  sehr 
viel  zu  denken  giebt.)  Die  grofse  Gefahr,  welche  ein  einseitiges  Zeichnen 
aas  dem  Gedächtnifs  mit  sich  bringt,  besteht  darin,  dafs  das  Kind  einem 
Gebrauch  von  festen,  Conventionellen  Formen  anheim  fällt.  Dagegen  kann 
nur  das  Zeichnen  nach  dem  Gegenstande  helfen. 

Das  Kennzeichen  der  3.  Periode  —  etwa  um  das  12.  Lebensjahr  herum 
—  ist  ein  (scheinbarer?)  StiUstand  der  künstlerischen  Entwickelung,  welcher 
dadurch  bedingt  ist,  dafs  an  die  Stelle  der  „künstlerischen  Illusionsfähig- 
keit^  der  Verstand,  welcher  das  Unnatürliche  der  früheren  Zeichnungen 
erkennt,  getreten  ist.  Nur  bei  wenigen  glücklichen  Leuten,  welche  nach 
der  Pubertät  eine  Wiedergeburt  der  schöpferischen  Kraft  erfahren,  wird 
die  künstlerische  Entwickelung  nicht  unterbrochen  —  4.  Periode  —  und 
mancher  von  diesen  wird  Künstler  von  Beruf.    Für  diesen  wiederholt  sich 


250  Literaturbericht 

jenes  goldene  Alter  seiner  Kindheit,  in  welchem  er  in  dem  Werkt  «elbst 
seine  tiefste  Genugthuung  fand. 

In  Bezug  auf  den  Lehrgang  im  Zeichnen  ergeben  sich  dem  Verf.  auB 
obiger  Ansicht  folgende  Forderungen. 

1.  Man  erschwert  dem  Kinde  das  Zeichnen,  wenn  man  es  zu  früh 
nach  der  Natur  zu  zeichnen  nöthigt. 

2.  Das  Zeichnen  nach  dem  Gegenstande  mufs  mit  Gedächtnifszeichneti 
combinirt  werden. 

3.  Anmuth,  Gleichgewicht  und  Leichtigkeit  im  Zeichnen  kann  nur 
durch  Muskelübungen  erreicht  werden. 

4.  Das  Object  par  excellence  für  das  Zeichnen  auf  den  unteren  Stufen 
und  im  Kindergarten  ist  die  menschliche  Figur  und  demnächst  die 
thierische  Form.  (??) 

5.  Der  einzige  Weg,  zeichnen  zu  lernen,  ist  zeichnen. 

6.  Die  darstellende  Geometrie  gehört  nicht  in  den  (Freihand-)  Zeichen- 
unterricht. 

7.  Der  Lehrgang  im  Zeichnen  sollte  eine  Beihe  von  fortschreitenden 
Stufen  in  der  Methode  des  Zeichnens,  nicht  eine  Beihe  von  Lec- 
tionen  an  schwieriger  werdenden  Gegenständen,  beginnend  mit  den  typi- 
schen Formen,  sein. 

Die  Studie  des  Dr.  Lukens  ist  mit  Vorsicht  zu  geniefsen,  da  sie  nur 
zu  sehr  geeignet  ist,  die  Ansichten  über  die  psychologischen  und  physio- 
logischen Bedingungen  des  Zeichnens  und  die  Methode  des  Zeichenunter- 
richts noch  mehr  zu  verwirren,  als  jetzt  schon  namentlich  durch  Lakge's 
„künstlerische  Erziehung"   geschehen  ist. 

H.  Gbothmank  (Gr. -Lichterfelde). 

Edm.  C.  Sakford.    A  Coiirse  in  Experimental  Psycbology.   Part  I:  Seuatiii 

and  Perceptlon.  Boston,  Heath  u.  Co.,  1898.  449  S. 
Ein  nützliches  Hülfsbuch  nicht  nur  für  Laboratoriumskurse,  wie  man 
nach  dem  Titel  vermuthen  könnte,  sondern  auch  für  Vorlesungen  über 
Psychologie.  Es  enthält  eine  reichhaltige  Zusammenstellung  aller  der 
Dinge,  Gesetzmäfsigkeiten,  Methoden,  die  sich  (meist  mit  geringen  Mitteln) 
anschaulich  demonstriren  lassen,  und  die  daher  auch  dem  angehenden 
Psychologen  möglichst  nur  mit  Heranziehung  der  unmittelbaren  Anschau- 
ung und  nicht  mehr  blos  in  verbaler  Beschreibung  vorgeführt  werden 
sollten.  Der  vorliegende  1.  Band  behandelt  die  verschiedenen  Empfindungs- 
gebiete, die  optische  Baum  Wahrnehmung  und  das  WKBER'sche  Gesetz,  ein 
zweiter  über  willkürliche  Bewegung,  Gedächtnifs,  Aufmerksamkeit,  Gefühle 
u.  a.  wird  von  dem  Verf.  in  Aussicht  gestellt.  Den  Löwenantheil  des 
Ganzen  hat  begreiflicherweise  der  Gesichtssinn  davongetragen;  rund  300 
von  450  Seiten  sind  ihm  gewidmet.  Davon  entfällt  wieder  etwa  die  Hälfte 
auf  die  Baum-  und  Bewegungswahrnehmungen  des  Auges;  besonders  die 
verschiedenen  optischen  Täuschungen,  und  zwar  nicht  nur  die  geometri- 
schen Muster,  sind  hier  eingehend  behandelt.  Ausreichende  Literatur- 
angaben sowie  ein  Kapitel  über  die  nothwendigsten  Apparate,  vielfach  mit 
Fingerzeigen  für  ihre  Herstellung  mit  einfachen  Mitteln,  vervollständigen 
das  Buch.  Ebbinghaits. 


r 


Literaturberidit  251 

A.  HoFLBR  und  St.  Witabsk.    Hf^Moffläth^  SchilTernche  mit  Angabe  der 

i^pante.    Leipzig,  Barth,  1900.    30  S.    Hk.  1^. 

Das  kleine  Büchlein  hat,  wenn  man  sich  genau  an  den  Wortlaut  des 
Titels  hält,  specifisch  österreichische  Abzweckung,  denn  es  ist  vor  Allem 
berechnet  auf  den  propädeutischen  Psychologieunterricht  an  höheren 
Schalen,  dessen  wir  uns  im  Beiche  leider  noch  nicht  (genauer:  noch  nicht 
wieder)  zu  erfreuen  haben.  Doch  können  wir  sehr  wohl  jenem  Titel  den 
etwas  weiter  greifenden:  „Psychologische  Demonstrationsversuche"  sub- 
gtitairen  und  damit  zugleich  aussprechen,  welchen  Bedürfnissen  das  Buch 
auch  aufserhalb  der  Schule  entgegenzukommen  im  Stande  ist.  Es  enthält 
nämlich  eine  aufserordentlich  brauchbare  Anleitung  dazu,  einen  Lehrcursus  in 
Psychologie  mit  relativ  sehr  geringen  Mitteln  so  auszugestalten,  dafs  die 
moderne  experimentelle  Behandlung  darin  auch  zu  ihrem  Rechte  kommt. 
Und  wenn  man  bedenkt,  wie  gering  die  Zahl  der  vorhandenen  Laboratorien 
and  Fachexperimentatoren,  wie  grofs  dagegen  die  Anzahl  der  auf  Universi- 
täten und  Lehrerseminaren  abgehaltenen  Psychologiecurse,  in  denen  —  noth- 
^edrungen  oder  weil  man's  nicht  anders  weifs  —  ein  blofses  Dictiren  und 
Theoretisiren  an  der  Ordnung  ist,  dann  mufs  man  mit  hoher  Freude  ein 
Unternehmen  begrüfsen,  welches  zur  Beseitigung  dieser  Bückständigkeit 
beizutragen  geeignet  ist. 

H.  und  W.  zählen  im  Ganzen  75  Versuche  auf,  die  sich  über  das  ge- 
flammte Gebiet  der  experimentell  bearbeitbaren  Psychologie  erstrecken, 
wenn  auch  die-  Empfindungssphäre  den  gröfsten  Baum  einnimmt.  Jedes- 
mal wird  erst  der  Apparat  genannt  und  dann  in  möglichster  Kürze  eine 
Versachsanordnung  angegeben,  welche  einen  ebenfalls  nur  im  Depeschenstyl 
angedeuteten  psychischen  Thatbestand  zur  Demonstration  bringt.  Solche 
Knappheit  ist  dadurch  möglich  geworden,  dafs  sich  das  Buch  gleichsam 
nar  als  Ergänzung  zu  einem  psychologischen  Lehrbuch  des  einen  Verf/s 
(Höfleb)  darstellt,  auf  welches  fortwährend  verwiesen  wird.  Diese  Ab- 
hängigkeit ist  ein  Mangel  des  Buches,  dessen  Abstellung  den  Verfi.  für 
die  dringend  zu  wünschenden  künftigen  Auflagen  empfohlen  sei.  Denn 
der  Anleitung  ist  eine  gröfsere  Verbreitung  zu  wünschen,  als  bei  der  Fülle 
der  vorhandenen  Lehrbücher  eines  derselben  haben  kann. 

Die  Auswahl  der  Versuche  ist  im  Allgemeinen  recht  geschickt,  wenn 
aach  jeder  Fachmann  seine  besonderen  Wünsche  haben  wird.  Dafs  durch 
die  Fordierung  der  Billigkeit  ein  Reactionsapparat  ausgeschlossen  wurde, 
ist  bedauerlich;  vielleicht  lassen  sich  mittels  einer  Fünftelsecunden-Uhr 
einige  grob  zusammengesetzte  Reactionen  demonstriren.  Das  Gebiet  des 
Gedächtnisses  läfst  sich  um  Versuche  über  Wiedererkennen,  Gedächtnifs- 
treue  und  Typenbildung  leicht  vermehren;  das  Gebiet  der  Ermüdung  und 
verwandter  Erscheinungen  ist  etwas  stiefmütterlich  behandelt. 

Ein  Katalog  einer  Wiener  Lehrmittelhandlung,  in  der  sämmtliche  be- 
schriebenen Apparate  käuflich  zu  haben  sind,  liegt  dem  Buche  bei. 

W.  Stern  (Breslau). 


252  Literaturbericht 

J.  A.  BiEBosTBöM.    A  Type  of  Peiiului  CbroBMcope  tai  Atteatioi  ip futtat 

Fsychol  Review  7  (5),  48^-489.  1900. 
BsBOSTHÖM  beschxeibt  hier  ein  Pendelchronoskop,  das  in  folgender 
Weise  construirt  ist:  Ein  leichter  Zeiger  ist  durch  Federdmck  Termittelst 
einer  Frictionsscheibe  mit  der  Aze  eines  schweren  Pendels  verbnnden. 
Vermittelst  eines  Elektromagneten  kann  diese  Verbindung  gelöst  werden. 
Der  Zeiger  zeigt  dann  an  einer  empirisch  hergestellten  Scala  die  Zeit  an, 
die  verflossen  ist  von  der  Auslösung  des  Pendels  bis  zur  Ablösung  des 
Zeigers.  Die  Genauigkeit  dieses  Chronoskops  ist  nach  Bbbgstböm  ein» 
aufserordentlich  grofse.  Max  Meter  (Columbia,  Missouri). 


St.  Bsbnhedieb.    Anatomlsclie  und  experimentelle  Untemehugei  iber  üe 

eerttCilen  Seheentren.  Vortrag,  gehalten  beim  intern,  med.  Congrefo  in 
Paris.  Klin.  Monatsbl  /l  Augenheük.  3S,  541-^546.  1900. 
B.  giebt  in  diesem  Vortrage  eine  gedrängte  Uebersicht  seiner  lang- 
jährigen Untersuchungen,  die  in  Form  eines  Referates  gehalten  sich  wmiig 
zu  einem  zweiten  Beferate  eignet,  so  dafs  an  dieser  Stelle  der  Leser  nur 
darauf  verwiesen  werden  soll.  Hervorgehoben  sei  nur,  dafs  B.  mit  Ent- 
schiedenheit dafür  eintritt,  dafs  die  Fasern  der  Stelle  des  schärfsten  Sehens, 
der  Macula  lutea  der  Netzhaut,  im  Sehcentrum  der  Hinterhauptsrinde  keine 
inseif örmige  Vertretung  haben,  sondern  mit  den  Peripheriefasern  vermischt 
endigen.  Abelsdobff  (Berlin). 


G.  S.  Füllebton.   The  Criterion  of  Sensation.   Psychol  Beview  7  (2),  lö9--i7l. 

1900. 

Der  gemeine  Mann  (und  selbst  mancher  Psychologe)  glaubt  zwischen 
Empfindung  (Sensation)  und  Vorstellung  (idea)  leicht  dadurch  unterscheiden 
zu  können,  dafs  die  erstere  durch  einen  äufseren  Reiz  bedingt  ist^  die 
letztere  nicht  Für  die  Erkenntnlfstheorie  entsteht  hier  eine  Schwierigkeit, 
da  der  äufsere  Beiz  durchaus  eine  unbekannte  Gröfse  ist,  ausgenommen  b(^ 
weit  er  uns  als  eine  Gruppe  von  Empfindungen  und  Vorstellungen  be- 
kannt ist.  Somit  kann  obige  Unterscheidung  zwischen  Empfindung  und 
Vorstellung  dem  Erkenn tnifstheoretiker  nicht  genügen.  Nichtsdestoweniger, 
meint  Fullerton,  ist  sie  für  den  Psychologen  brauchbar. 

Füllebton  geht  von  der  Annahme  aus,  dafs  zwischen  Empfindung  und 
Vorstellung  kein  anderer  Unterschied  bestehe  als  derjenige  verschiedentrr 
Lebhaftigkeit  des  Bewufstseins  (vividness).  Ob  nicht  vielleicht  zwischen 
Empfindung  und  Vorstellung  ein  principieller  Unterschied  besteht,  der 
unmittelbar  wahrnehmbar  ist^  diese  Frage  wird  von  Fullbbtok  überhaupt 
nicht  berührt  Max  Mbyeb  (Columbia,  Missouri). 


Gbbeff.   Mikroskopiiohe  Anatomie  des  Sehnerren  und  der  letsbtit.  G^Awn- 

Saehisch  Handbuch  d.  ges.  Äugenheük,  I.  Theil,  I.  Band,  V.  Cap.    212  S. 
1900. 
Nach  einer  orientirenden  Uebersicht,  die  auf  der  Basis  der  neuen 
Neuronlehre  gegeben  wird,  werden  zuerst  die  Scheiden  des  Sehnerven  b% 


Literaturbericht  263 

fthrieben,  hieran  reiht  sich  die  Schilderung  seines  Stammes,  der  Verftnde- 
rangen,  welche  Scheiden  und  Stamm  beim  Eintritt  in  den  Augapfel  er- 
fahren, und  schliefslich  der  Lymphrftume  des  Sehnerven.     Der  Bau  der 
Netzhaut  wird   nach   ihren   regionären   histologischen   Unterschieden  be 
#prochen. 

Die  Hervorhebung  von  charakteristischen  Üebereinstimmungen  resp. 
unterschieden  in  vergleichend  anatomischer  Hinsicht  trägt  wesentlich  zu 
einem  tieferen  Einblick  in  den  histologischen  Bau  des  Opticus  und  der 
Retina  bei.  Dafs  es  sich  bei  der  Bearbeitung  des  gesanunten  Stoffes  um 
eine  'Neubearbeitung  im  besten  Sinne  des  Wortes  handelt,  zeigt  neben 
vielem  Anderen  die  Behandlung  eines  auch  gerade  den  physiologischen 
Forscher  besonders  interessirenden  Problems:  des  Zusammenhanges  der 
lichtpercipirenden  Elemente  mit  den  Nerven.  Auf  Grund  der  Ergebnisse 
der  Untersuchungen  der  letzten  Jahre  wird  bei  den  einzelnen  Schichten 
der  Netzhaut  diese  Frage  ganz  besonders  berücksichtigt  und  der  lückenlose 
Znsammenhang  des  Sinnesepithels  der  Betina  mit  den  Opticusfasem  klar- 
gelegt Abelsdobff  (Berlin). 

A.  Elschkio.  Patbelogische  Aiatomie  4ei  SehnenreiielBtrittef.  Mikrophoto- 
graphie von  O.  ZoTH.  Augenärztliche  Untenrichtstafdnf  herausgegeben  von 
H.  Maontts.  Breslau,  Kern,  1900.  16  S. 
Verf.  hat  bereits  eine  Anzahl  Tafeln:  „Normale  Anatomie  des  Seh- 
nerveneintrittes'' herausgegeben,  an  welche  sich  die  vorliegenden  an- 
schlieCsen.  Die  in  26  f acher  VergrOfserung  nach  den  Präparaten  aufge- 
nonmienen  Mikrophotographien  sind  in  Lichtdruck  reproducirt  Es  ist  hier 
nicht  das  ophthalmoskopische  und  das  anatomische  Bild  desselben  Seh- 
nerven neben  einander  gestellt  worden,  wie  bei  den  Tafeln  über  den  nor- 
malen Sehnerveneintritt,  sondern  nur  das  pathologisch-anatomische  Bild 
wiedergegeben,  da  bereits  zahlreiche  gute  ophthalmoskopische  Atlanten 
existiren.  Die  Darstellungen  umfassen  folgende  Krankheiten:  Sehnerven- 
atrophie bei  Tabes  dorsualis  und  Sklerosis  disseminata,  Stauungspupille  in 
verschiedenen  Stadien,  Secundärglaukom  nach  Thrombose  der  Vena  cen- 
tralis nervi  optici  und  nach  Hornhautstaphylom,  Glaukoma  absolutum, 
Amotio  retinae.  Als  Ersatz  und  zur  Erläuterung  mikroskopischer  Präparate 
beim  Unterricht  dürften  die  Tafeln  Vielen  sehr  willkommen  sein,  zumal 
ihre  Ausführung  eine  recht  gute  ist.  Groenouw  (Breslau). 

K.  V.  Brudzewsxi.   Wo  ist  der  wlrkllclie  BreoApirnkt  einer  Uisef   Klinische 

Monata>l,  f,  Augefiheiüc.  38,  671—676.  1900. 
Bei  gewöhnlichen  Linsen  kommt  für  die  Bilderzeugung  hauptsächlich 
die  Brennweite  der  Axenstrahlen  in  Betracht;  die  Ursache  hiervon  liegt 
in  der  Art  der  Zerstreuungskreise  d.  h.  der  Form  der  Brennfläche.  Da  also 
die  Brennweite  dieser  Linsen  praktisch  mit  derjenigen  der  Axenstrahlen 
zusammenfällt,  findet  durch  Abbiendung  der  peripherischen  Strahlen  keine 
Verlagerung  des  Brennpunktes  statt. 

Stellt  man  jedoch  vor  eine  brechende  gekrümmte  aplanatische  Fläche 
eine  Blende  mit  kleiner  Oeffnung,  so  kann  sich  der  Einflufs  derselben  in 
der  Weise  geltend  machen,  dafs  die  Schärfe  des  Bildes  gestört  wird,  indem 


264 

▼orher  von  den  peripherischen  Theileny  hinter  welchen  die  kleine  Azen-. 
partie  hei  weitem  an  Flächeninhalt  zurücktritt,  ein  regelrechtes  Bild  ent- 
worfen wnrde,  deeaen  Dentlichkeit  der  lichtachwache  Zerstreanngskreis 
der  Axenatrahlen  nicht  störte.  So  gehen  anch  an  manchen  Angen  mit  ab- 
normer Homhaatkrümmnng  (Keratoconus)  trotz  hoher  Knrzsichtigkeit  der 
Pnpillenaxe  oft  keineswegs  Concavglfiser  die  beste  Correction,  ein  Zeichen, 
dals  in  diesen  Fallen  ffir  die  Bilderzengang  nicht  die  Brennweite  der 
Axenstrahlen  die  Brennweite  des  Anges  angiebt.      Abkl8Ix>]ipf  (Berlin). 

U.  Stefahi  et  £.  Nordkra.    Di  rMexe  Odlt-HPU^^^l^    '^''^^-  ItaUenncs  de 
Biologie  U  (2),  305-314.    1900. 

Bei  Einwirkung  eines  Reizes  auf  die  Conjnnctiva,  Cornea  oder  die 
nächste  Umgebung  des  Augapfels  tritt  eine  Veränderung  der  PupiUengröfse 
beider  Augen  ein,  ein  „oculopupillarer''  Reflex,  der  sich  aus  mehreren 
Phasen  zusammensetzt  Nach  den  von  den  VerfE.  am  Menschen  angestellten 
Beobachtungen  erweitem  sich  beide  Pupillen  bei  Berfihrungsreizen,  um  so- 
fort zu  ihrer  ursprünglichen  GröXise  zurückzukehren.  Bei  Fortdauer  des 
Reizes  tritt  dann  wieder  eine  leichte  Erweiterung  mit  darauf  folgender 
sehr  energischer  Contraction  ein.  Zur  Beobachtung  der  Erweiterung  ist 
nach  den  Angaben  der  Verff.  intensives,  zur  Beobachtung  der  Verengung 
schwaches  Licht  das  geeignetere ;  wenigstens  trat  bei  letzterem  die  primäre 
Dilatation  nicht  in  Erscheinung. 

Bei  thermischen  Reizen  gesellt  sich  zu  der  Reflexwirkung  noch  eine. 
locale  hinzu,  indem  Erweiterung  sowohl  wie  Verengung  an  dem  gereizten 
Auge  in  stärkerem  Grade  vorhanden  sind  und  nach  dem  Erlöschen  des 
Reizes  die  Pupille  des  gereizten  Auges  erst  nach  einigen  Minuten,  die  des 
gegenüberliegenden  Auges  hingegen  sofort  zu  ihrer  ursprünglichen  Gröüse 
zurückkehren.  Abelsdobff  (Berlin). 

C.  Hsss.    Ueber  den  gegeiwirtlgen  Stand  der  Lehre  Ten  der  iccoBmodätioi. 

Vortrag,  gehalten  beim  intern,  med.  Congrefis  in  Paris.    Klin,  Monate, 

f.  AugenheUk,  38,  513— 632.  1900. 
H.  stellt  in  diesem  Vortrage  die  beiden  Theorien  dar,  welche  den 
Accomodationsvorgang  des  Auges  durch  Formveränderung  der  Linse  er- 
klären: die  eine,  v.  HsLUHOLTZ^sche,  nimmt  bei  der  vermehrten  Linsen- 
Wölbung  eine  verminderte  Spannung  der  Zonula  an,  während  nach  der 
anderen,  von  Schön  und  TscHEBNiNa  vertheidigten,  eine  vermehrte  Zonula- 
spannung  die  Zunahme  der  Linsenwölbung  erzeugt.  H.  stellt  sich  ganz 
auf  den  Boden  der  HsLMHOLTz'schen  Theorie,  für  welche  er  durch 
eine  Reihe  von  Arbeiten  weitere  Beweise  geliefert  hat.  Von  ausschlag- 
gebender Bedeutung  war  im  Besonderen  die  Beobachtung  von  Hess, 
dafs  bei  starker  Contraction  des  Ciliarmuskels  die  Linse  bei  Bewegungen 
des  Auges  hin-  und  herschlottert  und  bei  starkem  Accomodiren  ohne  Augen- 
bewegungen der  Schwere  folgend  V4 — Vs  nim  heruntersinkt.  Wenngleich 
hierdurch  bestimmte  Beweise  für  die  von  v.  Helmholtz  angenommene  acco- 
modative  Entspannung  der  Zonula  geliefert  sind,  so  hält  H.  doch  eine 
Modification  der  v.  HELMHOLTz*schen  Anschauung,  dafs  die  Zonula  durch 
den  Glaskörperdruck  in  Spannung  erhalten  werde,  für  nothwendig.   In  der 


Literaturbericht  255 

TQrderen» .  hinteren   Kammer  und   im   Glaskörperraum  herrscht   normaler- 
weise der  gleiche  Druck,  der  nach  Hess'  Versuchen  an  Affen  und  Tauhen 
auch  durch  starke  Accomodationsanstrengung  keine  Aenderung  erfuhrt,  so. 
dafs  also  bei   den   gleichen   Druckverhältnissen   eine   Spannung  und  Er- 
schlaffung eintreten  kann. 

BezQglich  der  praktischen^  auch  für  die  Therapie  gichtigen  Folgerungen 
dieser  Anschauung  vom.  Wesen  der  Accomodation  mufs  auf  das  Original, 
verwiesen  werden.  Abelsdobff  (Berlin). 

B.  DoDOB.    Tisnal  Perceptlon  dnring  Eye  Hofemeat.    Fsychol  Review  7  (5)^ 

454-465.  1900. 
Cattell  hat  kürzlich  behauptet,  dafs  eine  Mischung  von  schnell  auf 
einander  folgenden  Gesichtseindrücken  nur  dann  stattfindet,  wenn  das 
Auge  ruht,  dafs  dagegen  die  einzelnen  Reize  getrennt  wahrgenommen 
werden,  wenn  das  Auge  sich  bewegt,  z.  B.  wenn  das  Auge  über  eine  Reihe 
von  Büchern  in  einer  Bibliothek  hinwegsieht.  Dodge  beweist,  dafs  diese 
Behauptung  nicht  richtig  ist.  Die  scheinbare  deutliche  Wahrnehmung  von 
Objecten  mit  bewegtem  Auge  ist  eine  Illusion.  Vermittelst  sorgfältig  aus- 
geführter Experimente  zeigt  Dodge,  dafs  während  Bewegung  des  Auges  ge- 
wöhnlich überhaupt  keine  Wahrnehmung  stattfindet.  Man  könnte  nun 
vielleicht  annehmen  wollen,  dafs  Bewegung  des  Auges  das  Sinnesorgan  für 
die  Dauer  der  Bewegung  anästhetisch  macht.  Diese  Hypothese  wird  jedoch 
von  Dodge  experimentell  widerlegt  Wenn  nun  auch  gewöhnlich  keine 
deutliche  Wahrnehmung  mit  bewegtem  Auge  stattfindet,  so  vermag  doch 
ein  geübter.  Beobachter  eine  farbige  Fläche  wahrzunehmen,  und  zwar 
sieht  ein  solcher  auch  Farbenmischung,  wenn  er  das  Auge  mit  genügender 
Geschwindigkeit  über  verschiedenfarbige  Objecte  hin  bewegt,  ganz  ebenso- 
wie  mit  ruhendem  Auge  am  Farbenkreisel.  Dafs  wir  im  gewöhnlichen 
Leben,  wo  Bewegungen  des  Auges  beständig  mit  kurzen  Zeiten  der  Ruhe 
abwechseln,  nichts  von  solchen  Farbenmischungen  wahrnehmen,  dürfte 
daraus  zu  erklären  sein,  dafs  wir  gelernt  haben,  diese  Empfindungen  des 
bewegten  Auges  zu  vernachlässigen  und  die  Aufmerksamkeit  nur  den 
Empfindungen  des  ruhenden  Auges  zuzuwenden,  die  für  das  Leben  von  un- 
^dlich  gröfserer  Wichtigkeit  sind  als  jene  des  bewegten  Auges. 

Max  Meter  (Columbia»  Missouri). 

Wabd  A.  Holden  and  K.  K.  Bosse.   The  Order  of  DeYelopment  of  Golor  Per*. 

eeptioi  and  of  Color  Preference  in  the  Ohild.   Arch.  of  Ophthalmohgy  29  (3),. 

251—277.  1900. 
Verff.  haben  200  Kinder  bezüglich  des  Farbensinnes  in  der  Weise 
untersucht,  dafs  sie  farbige  Papiere  auf  gleich  hellem,  grauem  Hintergrunde 
ausbreiteten;  griff  das  Kind  nun  beispielsweise  der  Aufforderung  ent- 
sprechend nach  Roth,  so  wurde  die  Rothempfindung  als  vorhanden  ange- 
nommen, während  das  Ergebnifs  als  negativ  betrachtet  wurde,  wenn  der 
Aufforderung  nur  bei  Helligkeitsdifferenz  zwischen  Farbe  und  Hintergrund 
nachgekommen  wurde.  Eine  zweite  Yersuchsanordnung  bestand  darin,  daf» 
den  Kindern  verschiedene  farbige  Bänder  zur  Wahl  vorgelegt  wurden. 


256  Literaturheru^t 

Die  Verff.  kamen  hiemach  zn  dem  ErgehnifjB,  dafs  bei  Kindern  vom 
6.  Monat  ab  im  Durchschnitt  eine  Reaction  auf  Roth,  Orange  nnd  Gelb  er- 
halten werden  kann,  vom  10.  Monat  ab  tritt  erst  eine  Reaction  ani  alle 
Farben  (d.  h.  eine  XJnterscheidang  von  gleich  hellem  Gran)  ein. 

Was  die  Auswahl  der  Farben  betrifft,  so  wählten  Kinder  vom  7.  bis 
24.  Lebensmonat  dieselben  ihrer  Anordnung  im  Spectrum  gemäfs,  und 
zwar  an  erster  Stelle  Roth.  Mit  dem  Lebensalter  nahm  die  Vorliebe  fQr 
einzelne  Farben  ab,  2 — 3  Jahre  alte  Kinder  verhielten  sich  meist  indifferent, 
dann  nahm  die  Vorliebe  für  gewisse  Farben  wieder  zu,  ohne  einen  be- 
stimmten Typus  zu  zeigen,  und  ca.  vom  4.  — 13.  Lebensjahr  trat  eine  Be- 
vorzugung blauer  Farben  hervor. 

Die  Verff.  meinen,  dafs  diese  Verschiedenheit  der  Reaction  auf  Farben 
in  verschiedenen  Lebensaltem,  im  Besonderen  die  Empfindlichkeit  und 
Vorliebe  kleiner  Kinder  für  Roth  gegenüber  der  anscheinenden  Gleich- 
gültigkeit gegen  Blau  in  gewissem  Sinne  die  GLAD8T0KE*sche  Theorie  der 
Entwickelung  der  Farbenempfindung  bestätigen,  wenn  man  diese  Entwicke- 
lung  im  Sinne  der  Descendenztheorie  auffafst. 

In  der  Arbeit  wird  Pbbteb*s  „Die  Seele  des  Kindes"  citirt,  aber  nicht 
hervorgehoben,  was  gewifs  bemerkenswerth  ist,  dafs  auch  Pbeteb  mit  Hülfe 
einer  freilich  nicht  ganz  einwandsfreien  Methode  ebenfalls  zu  dem  Resultate 
kam,  dafs  im  2.  Lebensjahre  eine  Unterempfindlichkeit  gegen  die  kalten 
Farben  besteht.  Anscheinend  sind  die  letzteren  auch  in  den  Versuchen 
der  englischen  Autoren  die  dunkleren  gewesen,  der  EinfiuÜB  der  Helligkeit, 
im  Besonderen  auf  die  Wahlproben  wäre  dann  also  auch  hier  nicht  ver- 
mieden worden.  Ref.  möchte  an  dieser  Stelle  auf  eine  objective  Methode, 
welche  derartige  Untersuchungen  zum  Mindesten  unterstützen  könnte,  auf- 
merksam machen:  es  ist  die  von  Sachs  zuerst  benutzte  und  vom  Ref.  bei 
Thieren  bereits  mit  Erfolg  verwendete  Methode  der  Beobachtung  des 
Pupillenspieles  bei  verschiedenfarbiger  Belichtung. 

Abelsdorvf  (Berlin). 

BouRDON.    L'aeiiti  ftirtelOOpl^e.    Bevt^e  phüosophique  40  (1),  73.    1900. 

BoüBDON  hat  messende  Untersuchungen  angestellt  über  die  binoculare 
Fähigkeit  der  Unterscheidung  von  kleinsten  Entfemungsdifferenzen.  Er 
betont,  dafs  auch  er,  wie  schon  Andere  vor  ihm,  als  Grenze  für  das  stereo- 
flkopische  Sehen  nicht  die  HsLMHOLTz'sche  Winkelminute  gelten  lassen 
könne,  welche  den  Bestimmungsmethoden  für  die  monoculare  Sehschärfe 
zn  Grunde  gelegt  ist.  Diese  Winkelminute  (oder  ein  etwas  gröfserer  Be- 
trag) sei  vielmehr,  wo  es  sich  um  Messung  des  stereoskopischen  Sehens 
handelt,  das  Mindestmaafs  für  das  Auftreten  binocularer  Doppelbilder,  nicht 
aber  binocularer  Tiefen  Wahrnehmung  (stereoskopischen  Sehens).  Im  Sinne 
einer  Tiefen  Wahrnehmung  (Erkennung  einer  Entfernungsdifferenz)  werden 
vielmehr  wesentlich  kleinere  Werthe  ausgenutzt.  Verf.  kam  bis  auf  einen 
Winkel werth  von  6"  herunter.  Drei  in  einer  frontalen  Ebene  aufgestellte 
-senkrechte  Nadeln  befinden  sich  2  oder  mehr  Meter  von  dem  Beobachter 
entfernt.  Die  mittlere  ist  sagittal  verschieblich.  Sie  wird  nun  vor  oder 
hinter  der  Ebene  der  zwei  äufseren  postirt;  so  werden  die  kleinsten  Ent- 
fernungsdifferenzen gesucht,  die  die  Versuchsperson  zu  erkennen  vermag. 


Literaturbericht  257 

Auf  eine  theoretische  Erörterung  wird  in  der  kurzen  Mittheilung  nicht 
näher  eingegangen. 

Bef.  hat  schon  vor  einigen  Jahren  ganz  analoge  Untersuchungen  im 
Leipziger  physiologischen  Institut  angestellt,  die  indes  aus  äufseren  Gründen 
erst  vor  Kurzem  erschienen  sind  (v.  GaAFs's  Arch.  f.  Ophth,  61,  146).  In 
dieser  Mittheilung  ist  Ref.  auch  näher  auf  die  Theorie  des  stereo- 
skopischen  Sehens  eingegangen  und  sucht  dasselbe,  so  weit  es  die  Median« 
ebene  betrifft,  durch  eine  nervöse  Doppelversorgung  dör  Macula  zu  erklftren, 
Yergl.  hierzu  das  a.  a.  O.  gegebene  Schema  der  optischen  Leitungsbahneu* 

Heinb  (Breslau). 

A.  TscHKBHAK.    BeitTig  IW  Mot  YOm  Ilngllioropter.    Archiv  f.  d.  ges,  Phys. 
81,  328-348.    1900. 

L&ngshoropter  nennt  Hebinq  den  geometrischen  Ort  jener  Aufsen- 
punkte,  welche  im  Doppelauge  auf  correspondirenden  Längsschnitten  der 
l^etzhäute,  also  auf  Netzhautelementen  von  übereinstimmendem  functionalen 
(nicht  geometrischen  I)  Breitenwerthe  oder  ^ohne  Querdisparation**  abge- 
bildet werden. 

Die  „Kernfläche"  als  den  sog.  scheinbaren  Ort  der  im  Längshoropter 
gelegenen  Aufsendinge  betrachtet  Hebinq  als  Ebene.  Unter  dieser  Voraus- 
setzung läfst  sich  der  Längshoropter  relativ  genau  empirisch  bestimmen. 

H£SiNo  bestimmte  den  empirischen  Längshoropter,  indem  er  ein  in 
der  Medianebene  befindliches  Loth  binocular  fixirte  und  zu  beiden  Seiten 
weitere  Lothe  so  einstellte,  dafs  alle  in  einer  frontalen  Ebene  erschienen. 
Es  zeigte  sich,  dafs  je  nach  dem  Convergenzzustand  der  Augen  die  Fläche 
4e8  empirischen  Längshoropters  verschieden  war:  Eine  schwach  concave 
vom  Beobachter  aus  gerechnet  bei  Nahefixation,  eine  schwach  convexe  bei 
Femfixation,  nur  bei  einem  bestimmten  Convergenzgrad  eine  Ebene. 

Versuche  über  eine  eventuelle  Grenze  des  HBBiNo'schen  Fallversuches 
im  indirecten  Sehen  führten  Tsch.  zu  der  Absicht,  den  Längshoropter  durch 
die  Bahnen  frei  fallender  Kugeln  zu  bestimmen.  Betreffs  der  ersteren 
Frage  ergab  sich,  dafs  der  Fallversuch  bei  hinlänglich  grofsen  Kugeln  und 
ausreichend  sichtbarer  Fallstrecke  bis  an  die  Grenze  des  binocularen  Gre- 
sichtsraumes  bestanden  wird. 

In  der  zweiten  Frage  zeigte  sich  nun  eine  Verschiedenheit  des  „Loth* 
horopters"  vom  „Fallhoropter". 

Weitere  Untersuchungen  führten  zu  folgenden  Sätzen :  der  Stärke  der 
<vom  Beobachter  aus  concaven)  Krümmung  nach  geordnet  folgen : 

sog.  MüLLEB'scher  Horopterkreis ; 

Cylinder  für  scheinbar  gleichen   Abstand  von  der  Nasenwurzel  bei 
ruhendem  Blick  ; 

Cylinder  für  scheinbar   gleichen   Abstand  von  der  Nasenwurzel  bei 
bewegtem  Blick; 

empirischer  Längshoropter  für  Fallbahnen; 

empirischer  Längshoropter  für  Lothe; 

Cylinder  für  scheinbare  Frontalebene  bei  bewegtem  Blick. 

Creeignete  Versuche  führen  den  Verf.  zu  der  Ansicht,  dafs  die  Ver- 
schiedenheit der  Lage  bezw.  Krümmung  der  Längshoropterfläche  für  Lothe 
Zeitschrift  für  Psychologie  25.  17 


260  Literaturbericht 

Während  aber  dieser  Blepharospasmus  mit  seinem  Folgezustand  die  Grenzen 
des  4.  Lebensjahres  nicht  überschreitet  und  hierbei  der  absichtlichen  Unter- 
drückung der  unangenehmen  Sehempfindungen  eine  grolse  Bolle  zuge- 
schrieben wird,  zeigt  die  A-'sche  Beobachtung,  dafs  ein  rein  optisches 
Hindernifs  auch  noch  in  einem  vorgeschritteneren  Alter  zum  Verluste  der 
optischen  Erinnerungsbilder  und  der  Orientirung  im  Baume  führen  kann. 

Abblsdobff  (Berlin). 

Otto  Miltz.    Das  Auge  der  Polyphemidei.    Zoologien,  hrsg.  von  C.  Chun,  11 
(28).    60  S.    1899. 

Der  Verf.  unterzieht  die  Augen  dieser  zur  Ordnung  der  Oladoceren 
oder  Daphnlden  gehörigen  Erebsfamilie  einer  umfassenden,  durch  vorzflg- 
liche  Zeichnungen  erläuterten  Untersuchung.  Er  weist  eine  weitgehende 
Differenz  im  Augenbau  gegenüber  den  anderen  Daphnlden  nach  und  zeigt 
wie  sich  diese  Abweichung  auf  Grund  der  Lebensverhältnisse  erklären  läfst. 
Für  die  Leser  dieser  Zeitung  wird  hauptsächlich  der  biologisch-physiologische 
Theil  der  Arbeit  von  Interesse  sein. 

Der  Verf.  führt  hierin  Folgendes  aus: 

Während  die  übrigen  Daphnlden  sich  von  Pflanzen  und  Detritus  er- 
nähren, hat  sich  die  Familie  des  Polyphemiden  einer  räuberischen  Lebens- 
weise  angepafst   und   macht  auf  kleinere  Wasserthiere  Jagd.     Die   Poly- 
phemiden leben  meist  in  gröfserer  Tiefe,  wo  das  Licht  nur  geschwächt  ein- 
dringt,  oder   gehen  doch  ihrem  Nahrungserwerbe  vorzüglich  des  Nachts 
nach.    Diese  neue  Lebensweise  hat  auf  den  Körperbau  eingewirkt,   indem 
sich  nicht  allein  die  Extremitäten  zu  Greif füfsen  umwandelten,  sondern 
auch  die  Augen  in  ihrem  morphologischen  Baue  eine  beträchtliche  Um- 
wandlung erfahren  haben.    Das  Sehorgan  der  Daphnlden  ist  ein  medianes 
halbkugliges  Facettenauge,  das  sich  in  steter  zitternder  Bewegung  befindet 
Das  Facettenauge  besteht  aus  einer  gröfseren  Anzahl  von  Augenelementen, 
deren  jedes  aus  einem  lichtbrechenden  Apparate  —  Cornea  und  Krystall- 
kegel,  —  und  einem  dicht  dahinterliegenden  lichtpercipirenden  Apparate  — 
Bhabdom  oder  Sehstab,  zusammengesetzt  und  von  Pigment  umgeben  ist. 
Diese  Facettenglieder  stehen  strahlenförmig  nach  aufsen  auf  dem  ungefähr 
kugelförmigen  Ganglion  opticum.   Nach  der  GRENACH£B-ExNBB*schen  Theorie 
vom  musivischen  Sehen  kommt  im  Facettenauge  folgendermaafsen  ein  Bild 
zu  Stande :  Durch  den  lichtbrechenden  Apparat  wird  in  Folge  seiner  eigen- 
thümlichen  Functionsweise  bewirkt,   dafs  in  jedem  Facettengliede  nur  die 
annähernd  senkrecht  auf  die  Einzelcornea  auffallenden  Lichtstrahlen  dem 
Bhabdome   zugeführt  werden  und  sich  hier  in  einen  Nerveneindruck  um- 
setzen.   Jedes  Facettenglied  erhält  also  nur  von  dem  direct  in  seiner  Ver- 
längerung   liegenden    Theile    der   Aufsenwelt   einen    Lichteindruck    (kein 
differenzirtes  Bild).    Aus  all'  diesen  Lichtpunkten  in  den  verschiedenen 
Facetten  gliedern    entsteht    dann    mosaikartig,    „musivisch"    ein    Bild   der 
Aufsenwelt.    Dieses  Bild  ist  um  so  genauer,  je  zahlreicher  die  Facetten- 
glieder sind  und  je  weniger  sie  divergiren.    Die  Stärke  des  einzelnen  Licht- 
eindruckes hängt  von  der  Zahl  der  senkrecht  auf  die  Cornea  Auffallenden 
Strahlen  ab,  ist   also  der  Fläche  der  Cornea  direct  proportional.    Bei  den 
Daphnlden   finden   sich   nun   nicht  besonders    zahlreiche   und  noch  dazu 


Literaturbericht  261 

ziemlich  divergente  Facettenglieder.  Ihr  Netzhautbild  wird  also  an  Ge- 
nauigkeit zu  wünschen  übrig  lassen,  ein  Fehler,  der  allerdings  durch  die 
zitternde  Bewegung,  vermöge  derer  die  Thiere  die  Umgebung  gewisser- 
maaTsen  „abtasten^,  etwas  verringert  wird.  Bei  ihrer  Lebensweise  haben 
nun  die  Daphniden  auch  kein  besonders  genaues  Netzhautbild  nöthig. 
Anders  aber  ist  es  bei  den  Polyphemiden :  Bei  ihrer  räuberischen  Lebens- 
weise mufste  ihnen  ein  genaueres  Netzhautbild,  bei  ihrer  Jagd  im  dunkeln 
oder  im  gedämpften  Lichte  ein  lichtstärkeres  von  grofsem  Nutzen  sein. 
Eine  gröfsere  Genauigkeit  wurde  durch  Vermehrung  der  Facettenglieder 
oder  eine  Herabminderung  ihrer  Divergenz,  oder  durch  beides  gleichzeitig 
möglich.  Dadurch  wurde  aber  ihr  distales  £nde,  die  Cornea,  kleiner. 
Sollte  dieser  Nachtheil  vermieden  werden,  sollte  womöglich  der  Lichtstärke 
halber  die  Fläche  der  Cornea  gröfser  werden,  so  mufsten  die  Facetten- 
glieder eine  bedeutende  Verlängerung  erfahren  und  damit  die  Gröfse  des 
Auges  zunehmen.  Diesen  Modus  findet  man  bei  der  Gattung  Leptodora. 
Hier  zeigte  sich  ein  grofses  fast  vollkommen  kugeliges  Auge.  Immerhin 
war  eine  Abänderung  in  dieser  Richtung  dadurch  begrenzt,  dafs  das  Auge 
nicht  breiter  als  der  ganze  Körper  werden  durfte.  Um  das  Auge  noch 
ausgiebiger  für  den  Nahrungserwerb  anzupassen,  half  sich  die  Natur  bei 
den  übrigen  Polyphemiden  auf  eine  andere  Weise:  Es  verlängerte  sich 
hier  nur  ein  Theil  der  Facetten glieder  und  zwar  der  nach  oben  gerichteten. 
Dabei  mufste  aber  die  Kugelgestalt  des  Auges  gewahrt  bleiben,  da  nur  so 
es  möglich  war,  dafs  das  Auge  in  der  durchsichtigen  Körperschale  seine 
zitternden  y  rotirenden  Bewegungen  machte.  Die  Facettenglieder  durften 
also  nicht  nach  aufsen  wachsen,  da  sonst  hier  eine  Hervorwölbung  über 
die  Kugeloberfläche  entstanden  wäre ;  ihr  Wachsthum  mufste  vielmehr  nach 
innen  zu  vor  sich  gehen.  Es  wuchsen  also  die  langen  Facettenglieder 
hinter  den  kurz  bleibenden  weit  in  das  Auge  hinab.  Das  Auge  zerfällt 
dadurch  in  zwei  Theile,  ein  nach  oben  vorn  gerichtetes  „Frontauge'^  und 
ein  unteres  „Ventralauge".  Ein  Medianschnitt  durch  ein  so  gebautes  Auge 
giebt  folgendes  Bild:  Das  eigentliche  Auge  bildet  einen  Halbkreis.  Keil- 
förmig zeigt  sich  das  Frontauge.  Die  Spitze  dieses  Keiles  liegt  in  der 
unteren  Ecke  des  Halbkreises.  Von  dieser  Spitze  strahlen  nach  oben  zu 
die  Facettenglieder  bis  zum  Kreisumfange  aus.  Der  Durchmesser  des 
Halbkreises  ist  zugleich  die  hintere  Begrenzung  des  Frontauges.  In  dem 
nicht  vom  Frontauge  eingenommenen  äufseren  und  unteren  Theile  des 
Halbkreises  liegen  dann,  radial  von  einem  gemeinsamen  Mittelpunkte  aus- 
gehend und  in  ihrer  Gesammtheit  wieder  einen  Halbkreis  bildend  die 
Facettenglieder  des  Ventralauges.  Ein  derartiges  Auge  findet  sich  bei 
Bythotrephes  und  Polyphemus.  Bei  Podon  und  Ervadne  ist  dann  das 
Ventralauge,  das  für  den  Besitzer  einen  geringeren  Werth  hatte,  fast  völlig 
verkümmert. 

Im  Auge  der  Polyphemiden  findet  sich  als  weitere  Eigenthümlichkeit 
eine  gröfsere  oder  geringere  Beduction  des  Pigmentes.  Durch  den  daraus 
resultirenden  Mangel  an  Abbiendung  entstehen  „Zerstreuungskreise". 
Dadurch  wird  nun  allerdings  die  Schärfe  des  Bildes  etwas  herabgesetzt; 
die  Einrichtung  ist  jedoch  wieder  in  anderer  Beziehung  den  Thieren  von 
Nutzen:  Sie  befördert  das  Erkennen  von  Bewegungen,  das  heifst  also  das 


262  LUaraiurbeneht 

Erkennen  der  sich  im  Wasser  hemmtnmmelnden  Beatethiere.  £0  tritt 
nflmlichy  wenn  Zerstreanngskreine  entstehen,  d.  h.  Ton  einem  Lichtpunkte 
nicht  nnr  ein  Facettenglied,  sondern  auch  die  benachbarten  mehr  oder 
minder  erregt  werden,  bei  Bewegung  eines  Körpers  eine  Aendernng  des 
Erregungszustandes  in  einer  gröfseren  Anzahl  von  Facettengliedern  auf, 
als  dort,  wo  Zerstreanngskreise  vermieden  sind. 

In  jeder  Weise  sind  also  die  Angen  der  Polyphemiden  an  ihre 
räuberische  Lebensweise  angepafst:  Durch  die  verringerte  Divergenz  des 
Facetten gliedes  wird  die  Genauigkeit  des  Bildes  erhöht;  durch  ihre  gröfsere 
Länge  wird  die  zn  Grebote  stehende  geringe  Lichtmenge  besser  ausgenützt 
und  durch  Entstehen  von  Sterstreuungskreisen  das  Erkennen  von  Be- 
wegungen befördert.  C.  Zimmer. 

St.  V.  Stbik.   Ueber  etesA  nemei  sallistäBdlfeB,  die  AagaBbeweguiigeA  tito- 

flUtlicIl  regnlireideB  Appirat  Centralbl.  f.  Physiologie  (9),  4.  Aug.  1900. 
Bei  jeder  Kopfbewegung  mit  offenen  Augen  machen  die  Bulbi  eine 
Bewegung  in  entgegengesetzter  Richtung.  Dasselbe  Verhalten  zeigt  sich 
auch  bei  geschlossenen  Augen,  wobei  man  die  Bewegung  der  Bulbi  mit 
den  auf  die  Lider  gelegten  Zeigefingern  fühlen  kann.  Verf.  prüfte  diese 
Erscheinungen  genauer  bei  verschiedenen  Personen,  welche  er  auf  eine 
Centrifuge  setzte.  Auf  dieser  horizontal  rotirenden  Scheibe  nahm  aulser 
der  zu  prüfenden  Person  auch  der  Beobachter  Platz,  worauf  die  ganze  Vor- 
richtung in  Botation  versetzt  wurde.  Kehrt  ein  normaler  Mensch,  der  am 
Bande  der  Centrifuge  sitzt,  dabei  sein  Gesicht  der  Peripherie  zu  und  fixirt 
1.  die  umgebenden  Gegenstände,  so  bewegen  sich  seine  Bulbi  ruckweise  in 
entgegengesetzter  Richtung ;  blickt  der  Untersuchte  dagegen  2.  mit  offenen 
Augen  in  die  Ferne,  ohne  die  Gegenstände  zu  fixiren,  so  entstehen  während 
der  Rechtsdrehung  horizontale  zuckende  Augenbewegungen  nach  rechte 
hin.  Sitzt  der  Untersuchte  am  Rande  der  Centrifuge  und  kehrt  das  Gesicht 
dem  Centrum  derselben  zu,  so  verschieben  sich  3.  beim  Fixiren  der  Gegen- 
stände die  Bulbi  ruckweise  in  entgegengesetzter  Richtung,  also  ebenso  wie 
im  Falle  Nr.  1.  Ist  der  Blick  bei  der  letzteren  Versuchsanordnung  jedoch 
4.  in  die  Feme  gerichtet,  so  entstehen  bei  Recbtsdrehung  Augenbewegungen 
nach  links  hin,  also  entgegengesetzt  der  Richtung  der  Drehung.  Kehrt 
der  Untersuchte  der  Peripherie  der  Scheibe  die  rechte  oder  linke  Schulter 
zu  und  blickt  in  die  Ferne,  so  entsteht  während  des  Rotirens  mit  dem 
Gesicht  nach  vorn  ein  lebhafter  horizontaler  rhythmischer  Nystagmus  cen- 
trumwärts,  erfolgt  die  Rotation  in  entgegengesetzter  Richtung,  so  sind  die 
Augenzuckungen  peripherwärts  gerichtet.  Werden  die  Augen  mit  einer 
Brille  aus  mattem  Glase  bedeckt  mit  einer  Seitenschutzvorrichtung,  welche 
eine  Oeffnung  für  die  Beobachtung  enthält,  so  bleibt  nur  die  Lichtempfin- 
dung ohne  jede  Möglichkeit,  die  Gegenstände  zu  unterscheiden.  Dabei 
ändert  sich  die  Nystagmusrichtung  gar  nicht.  Auch  bei  geschlossenen 
Augen  zeigen  sich  dieselben  Erscheinungen,  wovon  man  sich  durch  Auf- 
legen der  Zeigefinger  auf  die  Augenlider  oder  durch  schnelles  Emporheben 
der  Lider  überzeugen  kann.  Beim  Centrifugiren  Ohrenleidender  ergab  sich 
ein  verschiedenes  Verhalten.  Ein  Theil  der  Kranken  zeigte  Nystagmus 
derselben  Art  wie  die  Normalhörenden.    Hieraus  schliefst  Verf.,  dafs  der 


.Literaturbericht  263 

Apparat,  welcher  die  Augenbewegungen  regulirt,  nicht  erkrankt  ist.  Bei 
einer  zweiten  Gruppe  von  Kranken  besteht  bei  offenen  Augen .  normaler 
l^ystagmus,  während  er  bei  geschlossenen  gänzlich  fehlt,  die  Bulbi  stehen 
im  letzteren  Falle  still.  Hieraus  zieht  Verf.  den  Schlufs,  daljs  es  zwei  iso- 
lirte  die  Augenbewegungen  regulirende  Mechanismen  gebe,  von  denen  der 
eine  nur  bei  offenen,  der  andere  bei  geschlossenen  und  offenen  Augen 
functionirt.  Der  Nystagmus  sei  abhängig  vom  Ohrlabyrinth,  der  dazu 
Höthige  Reiz  werde  durch  die  Endolymphströmung  und  die  Verschiebung 
der  Otolithen  geliefert.  Beim  Gentrifugiren  mit  peripherwärts  gekehrtem 
Gesichte  finde  eine  Verschiebung  der  beweglichen  Labyrinththeile  nach 
vom  statt)  wodurch  ein  Nystagmus  in  der  Bichtung,  der  Botation  bewirkt 
werde.  Bei  centrumwärts  gekehrtem  Gesichte  werden  mehr  die  dem  Hinter- 
kopf näher  liegenden  Labyrinthpartien  gereizt  und  bedingen  so  Augen- 
bewegungen nach  der  entgegengesetzten  Richtung.  Mit  einer  Verletzung 
dieser  Partien  fällt  die  reflectorische  Bewegung  aus,  ohne  daiJs  der  Nystag- 
mus bei  offenen  Augen  gestört  wird.  Auf  die  übrigen  Beobachtungen  und 
Theorien  des  Verf.*s  gehen  wir  nicht  näher  ein.  Wir  glauben  seiner  Ver- 
sicherung gern,  dafs  die  Beobachtungen  sehr  mühsam  sind  und  sehr  oft 
von  Schwindel  und  Abspannungsgefühl  begleitet  werden,  so  dafs  die  Mög- 
lichkeit nicht  ausgeschlossen  sei,  dafs  hie  und  da  ein  Fehler  sich  einge- 
schlichen habe.  Gbobnouw  (Breslau). 


T.  Thunbebo.  UndersSkniAgar  öff er  de  k51d-,  v&rme-  och  sm&rtpereiplenide 
nerr&iidarnes  relati?a  djapl&ge  i  bndea  samt  5fver  kSldienr&ndanes  a^ 
liallaiide  tili  värmeretmedel.  (Uatemchnagen  ttber  die  relati? e  Tiefenlage 
der  Kälte-,  Wärme-  nnd  ScbmeniierTeBendorgaae  and  tber  das  Verhaltet 
der  Kältenerveneadigmigeii  gegentber  Wärmerelseii.)  üpsala.  (Medicinische 

Doctordissertation).  üppscUa  Univers,  Arsskrift  1900^  Medic,  1.  66  S; 
Der  Verf.  stellt  zunächst  die  bisher  vorliegenden  Thatsachen  betreffs 
der  Tiefenlage  der  Kälte*  und  Wärmeorgane  zusammen.  Takzi  hat  zuerst 
die  Möglichkeit  hervorgehoben,  dafs  die  Kälteorgane  oberflächlicher  als  die 
Wärmeorgane  liegen,  weil  die  Kälteempfindungen  eine  kürzere  Appercep- 
tionszeit  haben,  von  Fbey  nimmt  denselben  Standpunkt  ein  —  wegen  der 
Schwierigkeit,  die  Lage  und  die  Begrenzung  der  Wärmepunkte  genau  zu 
bestimmen  und  wegen  der  längeren  Apperceptionszeit  der  Wärmeempfin- 
dungen. V.  Fbey  hat  auch  gezeigt,  dafs  die  Schmerznerven  oberflächlicher 
als  die  Drucknerven  endigen  müssen.  Der  Verf.  (Thunbbbg)  hat  in  einer 
früheren  Abhandlung  aus  dem  späteren  Auftreten  der  Wärmeempflndungen 
bei  gleichzeitiger  Application  von  Wärme-  und  Kältereizen  dasselbe  ge- 
folgert. Auch  Albutz,  heifst  es  weiter,  hat  sich  derselben  Meinung  ange- 
schlossen, weil  er  fand,  dafs  bei  chemischer  Reizung  der  Kälte-  und  WärmB- 
punkte  die  Kälteempflndung  schneller  folgt. 

Der  Verl  theilt  in  dieser  Abhandlung  neue  Beobachtungen  .mit,  die 
von  grofser  Bedeutung  für  dieses  Problem  sind.  Er  verwendet  hierbei 
einige  neue  Hülf smittel,  die  hier  nur  in  Kürze  beschrieben  werden  können : 
„Temperatoren"  und  „Reizlamellen". 


261  LUeraturberickL 

Beschreibung  der  Apparate. 

Der  Temperator  ist  ein  Metallgefäls,  durch  das  Wasser  von  be^ 
liebiger  Temperatur  strömt  Er  wird  verwendet,  sowohl  als  Reiz  wie  auch 
um  der  Hautoberflftche  eine  bestimmte  Temperatur  zu  geben. 

Die  Beizlamellen  bestehen  aus  einer  Serie  von  dünnen  Silber- 
platten. Jede  Platte  hat  ihre  ganz  bestimmte  Dicke,  10  bis  2000  fi.  Sie 
haben  eine  Oberflache  von  4  qcm  und  sind  an  Kork  befestigt.  Wenn  man  die 
Platten  auf  eine  Metallflftche  von  bestimmter  Temperatur  stellt,  nehmen  sie 
aUe  selbstverstftndlich  diese  an,  und  wenn  man  nachher  eine  einzelne 
Lamelle  mit  der  Haut  in  Berührung  bringt,  so  entzieht  resp.  giebt  sie 
dieser  eine  bestimmte  Wärmemenge. 

Problemstellung. 

Wenn  es  gelingen  könnte,  die  verschiedenen  Schichten  der  Haut  im 
Yerhältnifs  zu  einander  ungleich  stark  zu  reizen,  und  wenn  man  dann 
verschiedene  Resultate,  d.  h.  Empfindungen  erhielte,  so  wäre  es  möglich^ 
daraus  die  relative  Tiefenlage  der  verschiedenen  Nervenorgane  zu  be- 
stimmen. 

Thatsachen. 

Von  dieser  ProblemsteUung  aus  sind  von  den  Versucben  Thttnbbbg's 
folgende  besonders  hervorzuheben. 

Versuch  II:  Wenn  man  den  Temperator,  der  für  diesen  Versuch 
eine  Temperatur  von  +  45 "  C.  hat,  auf  die  Haut  der  Volarseite  des  Unter- 
armes während  15  See.  hält  und  nachher  eine  Reizlamelle  von  100  fi  und 
ton  -)-  76^  auf  dieselbe  Hautstelle  setzt,  so  erhält  man  eine  starke  Kälte- 
'empfindung,  die  speciell  am  Ende  sich  nach  „heifs*'  hinzieht.  —  Hier  mufs 
daran  erinnert  werden,  dafs  die  Hitzeempfindung  eine  Summirung  von 
£älte-  und  Wärmeempfindungen  repräsentirt,  und  dafs  also  in  diesem  Fall 
eine  schwache  Wärmeempfindung  sich  zu  der  stärken  Kälteempfindung 
addirt. 

Versuch  III:  Wenn  man  nach  Erwärmung  der  Haut  in  ganz  der- 
selben Weise  wie  im  Versuch  II  einen  anderen  Temperator  (statt  Reiz- 
lamelle) von  -4-47®  auf  die  erwärmte  Stelle  bringt,  so  erhält  man  gar  keine 
Kälteempfindungen,  sondern  deutliche  Wärme-  oder  Hitzeempfindungen. 

Versuch  IV:  Wenn  man  die  Haut  während  3  Min.  mit  einem  Tem- 
j>erator  von  -|-  10®  abkühlt  und  nachher  eine  Reizlamelle  von  200  bis  300  ft 
und  von  -4-  100®  auf  dieselbe  Stelle  bringt,  so  erhält  man  mehr  oder  minder 
starke  Schmerzempfindungen,  die  nur  von  schwachen  Wärmeempfindungen 
1t)egleitet  sind. 

Um  alles  dies  übersichtlich  zu  machen: 

Vers.II:  löSec.  45 ® (Temperator) ;  75® (Reizlamelle  100/*) -> Kälte- (Hitze-) em- 

pfindungen. 
„m:15„4ö®(  „         );  47®  (Temperator)         —►Wärme-     (Hitee-) 

empfindungen. 
„   IV:  3Min.  10®(  „         );  100®  (Reizl.  200— 300 /*)—►  Schmerz -Empfin- 

dungen mit  sehr  schwachen  Wärmeempfindungen. 


Literaturbericht,  265 

Erklärung  der  Thatsachen. 

Wie  sind  nun  diese  Ergebnisse  zu  erklären?  Ehe  wir  als  Erklftrungs- 
grond  die  Tiefenlagie  der  Nervenorgane  anwenden,  ist  es  nothwendig  zu 
pcüfen,  ob  eine  veränderte  Reizbarkeit  der  Nervenorgane  die  Ur- 
sache der  Phänomene  seih  kann.  Betrachten  wir  die  Vers.  U  und  IUI 
Wenn  man  2um  Vers.  II  sagen  möchte,  dafs  der  Temperator  die  Reizbar^ 
keit  der  Wärmeorgane  heruntergesetzt,  oder  dafs  er  sie  ermüdet  habe,  und 
dafs  dies  die  Ursache  des  folgenden  Ausfalls  der  Wärmeempfindung  sei,'  so 
spricht  Vers.  UI  gegen  eine  solche  Auffassung.  Denn  im  zweiten  Theil 
des  Versuchs  erhält  man  ja  hier  Wärmeempfindungen,  obwohl  der  erste 
Theil  mit  demselben  Theil  des  Vers.  I  ganz  identisch  ist.  Die  vorher- 
gehende Erwärmung  der  Haut  kann  also  nicht  das  Phänomen  voll- 
ständig erklären,  obgleich  es  —  aus  Gründen,  die  nicht,  in  einem  kurzen 
Referate  angegeben  werden  können  —  wohl  möglich,  ja  vielleicht  wahr- 
scheinlich ist,  dafs  die  Reizbarkeit  der  Wärmenervenorgane  durch  diese 
Erwärmung  heruntergesetzt  und  die  Reizbarkeit  der  Kältenervenorgane  er- 
höht wird. 

In  der  That  können  die  Phänomene  nur  durch  die  Annahme  einer 
Tersehiedenen  Tiefenlage  der  Kälte-  und  Wärmenervenorgane  befriedigend 
erklärt  werden.  Die  Reizlamellen  von  hoher  Temperatur  aber  begrenzter 
Wärmecapacität  reizen  vorwiegend  die  oberflächlichen  Hautschichten.  Im 
Vers.  II  erhalten  wir  vorwiegend  Kälteempfindungen:  also  liegen  die 
Kälteorgane  oberflächlicher  als  die  Wärmeorgane.  Reizmittel  dagegen,  die 
—  wie  der  Temparator  im  Vers.  III  (2.  Theil)  —  von  niedriger  Temperatur 
aber  unbegrenzter  Wärmecapacität  sind,  begünstigen  verhältnifsmäfsig  mehr 
die  tieferen  Schichten.  Weil  nun  die  Wärmeempflndungen  im  Vers.  III 
sehr  viel  mehr  hervortreten  als  im  Vers.  II,  so  mufs  man  daraus  schliefsen, 
dafs  die  Wärmeorgane  tiefer  liegen. 

Vers.  IV  ist  so  zu  erklären,  dafs  die  Schmerznervenorgane  oberfläch- 
licher als  die  Wärme-  und  Kälteorgane  liegen.  Die  lOOgradigen  dünnen 
Reizlamellen  wirken  sehr  kräftig  auf  die  oberflächlich  liegenden  Schmerz- 
organe, dagegen  ziemlich  schwach  auf  die  tiefer  liegenden  Kälte-  und 
Wftrmeorgane.  Die  Reizbarkeit  der  Kälte-  und  Wärmeorgane  ist  mehr  als 
die  der  Schmerzorgane  durch  die  Abkühlung  vermindert  und  diese  Ver- 
minderung ist  so  grofs,  dafs  keine  isolirte  Kälteempflndung  zu  Stande 
kommt,  und  die  Wärmeempflndung  sehr  schwach  wird. 

'Werden  die  Nervenendorgane  oder  die  Nerven  bei  der 
„paradoxen'' Kälteempfindung  gereizt?  (Elälteempfindungen, durch 
Wärmereize  erzeujgt,  hat  v.  Fbey  paradoxe.  Kälteempfindungen  genannt.) 

Wir  betrachten  zuerst  Vers.  II.  Wären  es  in  diesem  Versuch  die 
Nerven,  die  gereizt  werden,  so  sollte  man  wohl  hier  in  erster  Reihe 
Schmerzempfindungen  erhalten,  da  die  Schmerznerven  oberflächlicher  als 
die  Kälte-  (und  Wärme-)  nerven  (siehe  oben !)  endigen,  und  gar  kein  Grund 
dafür  vorhanden  ist,  dafs  die  Kälte-  (und  Wärme)  nerven  für  Wärme 
empfindlicher  sein  sollten,  als  die  Schmerz  nerven.  Aber  man  erhält  ja 
"bei  diesem  Versuch  keine  Schmerzempfindungen  —  und  eben  darum 
mtlBsen  es  die  Kältenervenorgane  sein,  die  bei  den  paradoxen  Kälte- 
empfindungen gereizt  werden. 


266  Literaturherkht 

Nach  diesem  Referate  scheint  es  mir  ziemlich  überflüssig,  die  Be- 
deutung dieser  Abhandlung  besonders  hervorzuheben.  Ich  will  nur  darauf 
aufmerksam  machen,  dafs  man,  wenn  man  mit  dem  Temperator  arbeitet» 
viel  genauer  die  Temperatur  der  Haut  reguliren  und  bestimmen  kann,  als 
lauf  irgend  andere  Weise ;  und  ferner  darauf,  dafs  man  in  den  Reizlamellen 
ein  gutes  Mittel  besitzt,  begrenzte  Wärmequantitäten  als  Reize  anzuwenden, 
ja  sogar,  eine  bestimmte  Wärmequantität  für  diesen  Zweck  in  verschiedener 
Weise  herzustellen. 

Das  experimentelle  Talent  des  Yerf.'s  zeigt  sich  übrigens  auch  —  wie 
man  wohl  gesehen  hat  —  in  der  Weise,  wie  er  sich  die  Probleme  gestellt 
und  gelöst  hat.  Stdnet  Alsutz  (Upsala). 


A.  H.  PiEBcs.  Judd's  nivsioft  of  the  Deflected  Threads.  Fsychol  Bevitw  7  (6), 
490-494.  1900. 
JuBD  hat  vor  zwei  Jahren  die  folgende  Täuschung  beschrieben.  Wenn 
man  in  zwei  verschiedenen  horizontalen  Ebenen  zwei  nicht-parallele  Fäden 
ausspannt  und  dann  von  oben  her  einen  zwischen  den  Fäden  liegenden 
Punkt  flxirt,  so  sieht  man  plötzlich  zwei  Fäden  erscheinen,  die  rechts  und 
links  in  verticalen  Ebenen  liegen.  An  Stelle  dei*'  von  Judd  versuchten  Er- 
klärung giebt  PiERCE  eine  einfachere  Erklärung  dieses  Phänomens.  Zur  Er- 
läuterung dienen  vier  Textfiguren,  rücksichtlich  deren  auf  die  Originai- 
abhandlung  verwiesen  werden  mufs. 

Max  Mbyeb  (Columbia,  Missouri). 

K.  DüNLAP.    The  Effect  of  Impercepüble  Shädows  on  tba  Jvdgment  of  Disttice. 

Fsychol  Review  7  (5),  435—453.  1900. 
DuNLAP  machte  mit  vier  Beobachtern  Experimente,  um  zu  bestimmen, 
ob  die  bekannte  Illusion  in  der  MÜLLER-LYEB*8chen  Figur  auch  dann  statt- 
finde, wenn  die  Winkelschenkel  nicht  deutliche  Linien,  sondern  kanm 
sichtbare  Schatten  sind.  Die  Schatten  waren  in  den  Experimenten  so 
schwach,  dafs  nur  ganz  ausnahmsweise  ein  Beobachter  sie  bemerkte  and 
ihre  Richtung  anzugeben  vermochte.  Aus  den  Versuchsergebnissen  geht 
mit  Deutlichkeit  hervor,  dafs  auch  in  solchem  Falle  die  Illusion  stattfindet 

Max  Meyer  (Columbia,  Missouri). 

z.  Radoslawow-Hadji-Denkow.  Untersachungen  über  das  Gedächtnifs  für 
r&ümliche  Distanxen  des  Gesichtssiuies.  Philos.  Stud.  15  (3)  318-452.  1899. 
Die  etwa  17000  Einzelversuche,  auf  welche  diese  Arbeit  sich  stützt, 
wurden  während  dreier  Semester  1896/97  im  Leipziger  Institut  ausgeführt 
Aufser  bei  einer  Versuchsreihe,  die  der  Verf.  an  sich  selbst  nach  der  Methode 
der  r.  und  f.  Fälle  mit  festen  Punktdistanzen  auf  Cartonblättern  anstellte, 
diente  ein  Apparat,  der  es  erlaubte,  mit  Hülfe  einer  Mikrometerschraube 
einen  Carton  hinter  einer  feststehenden  Glasscheibe  entlang  zu  bewegen. 
Auf  diesem  Carton  befand  sich  ein  Punkt,  der  dadurch  seine  Lage  gegen 
einen  auf  der  Rückseite  der  Glasscheibe  angebrachten  Punkt  verändern 
konnte.  Die  Versuche  wurden  nach  der  Methode  der  Minimaländerungen 
ausgeführt.    Es  wurde  zuerst  die  Normaldistanz  gezeigt,  und  die  Versuchs- 


Literaturbericht  267 

person  aufgefordert,  sich  dieselbe  zn  merken.  Die  Oröfse  der  Merkzeit 
wurde  ihr  überlassen,  da  eine  constante  Merkzeit  sich  als  störend  erwies 
und  die  Schwellen  erhöhte.  Die  durch  ein  Zeichen  des  Beobachters  abge- 
schlossene Merkzeit  wurde  —  ebenso  wie  die  übrigen  Zeiten  —  durch  eine 
Viertelsecundenuhr  gemessen.  Darauf  wurde  die  Distanz  durch  einen 
Schirm  verdeckt,  hinter  demselben  verändert,  und  nach  Ablauf  der 
Zwischenzeit  und  einem  Zeichen  des  Experimentators  wurde  die  Ver- 
gleichsdistanz  geboten.  lieber  diese  hatte  der  Beobachter  nun  eines  der 
Urtheile  kleiner,  gröfser  oder  gleich  zu  fällen.  Die  dazu  nöthige  Zeit  (Be- 
productionszeit)  wurde  bei  einem  Theile  der  Versuche  ebenfalls  gemessen. 
Um  die  Abhängigkeit  des  Behaltens  von  der  Zeit  festzustellen,  wurden 
diese  Versuche  bei  den  Zwischenzeiten  1,  2,ö,  5,  7,5,  10,  12,5,  15,  20,  25, 
30,  40,  50,  60  See.  angestellt.  Während  bei  diesen  Beihen  die  Augen  in 
der  Zwischenzeit  geschlossen  waren,  wurde  in  anderen  Versuchsreihen  die 
Zwischenzeit  constant  gehalten,  die  Art  ihrer  Ausfüllung  aber  geändert. 
Dazu  kamen  noch  einzelne  Beihen,  die  besonderen  Zwecken,  z.  B.  der  Fest- 
stellung der  Uebung,  dienten. 

Die  Versuche  bestätigten  in  Bezug  auf  die  Abhängigkeit  des  Behaltens 
von  der  Zeit  im  Wesentlichen  die  Besultate,  die  Ebbinohjlxts  mit  sinnlosen 
Silben,  Wolfe  mit  Tonhöhen  erzielt  hatte.  Die  Abnahme  des  Gedächtnisses 
wird  durch  die  Zunahme  der  mit  dem  Normalwerth  verwechselten  Ab« 
weichungen  (der  Schwelle)  gemessen.    Diese  (ß)  läfst  sich  durch  die  Formel 

logt    . 

annähernd  darstellen,  wobei  t  die  Zwischenzeit,  k  und  c  Constanten  be- 
deuten. Das  heifst  also,  der  Verlust  an  Treue  des  Behaltens  wächst  an- 
nähernd proportional  dem  Logarithmus  der  Zeit,  er  steigt  zunächst  rasch, 
dann  langsam  an.  Wieweit  die  thatsächlichen  Besultate  dieser  Formel  ent- 
sprechen, läfst  sich  aus  den  beigegebenen  Curven  gut  erkennen.  Es  zeigen 
sich  —  abgesehen  von  kleineren  Abweichungen,  die  durch  Uebung  etc.  zum 
Theil  befriedigend  erklärt  werden  —  besonders  zwei  regelmäfsig  wieder- 
kehrende gröfsere  Abweichungen  der  Beobachtungen  von  dem  berechneten 
Verlauf.  Zunächst  ist  die  Schwelle  bei  1  See.  durchweg  gröfser  als  bei 
2,5  See.  B.-H.-D.  führt  diese  auch  sonst  schon  beobachtete  Erscheinung 
auf  die  Unruhe  der  Beobachter  bei  den  kleinen  Zeiten  zurück.  Er  stützt 
•diese  Erklärung  besonders  darauf,  dafs  bei  den  an  sich  selbst  angestellten 
Versuchen  mit  der  Aufregung  auch  jene  Curvenschwankung  fehlt,  Bäthsel- 
haft  ist  die  zweite  Abweichung,  eine  bedeutende  Verminderung  der  Schwelle 
bei  30  See.  (zuweilen  bei  20—25  See.)  und  eine  geringere  bei  10  See.  (zu- 
weilen 7,5— 12p  See).  —  Die  Erklärung,  die  B.H.D.  für  diese  ebenfalls 
«chon  früher  beobachtete  Erscheinung  giebt,  dafs  sie  aus  einer  bestimmten 
Eigenthümlichkeit  der  Gedächtnifsfunction  hervorgeht,  ist  nicht  mehr  als 
ein  W^ort.  —  Interessant  ist,  dafs  nicht  nur  die  Beproductionszeiten,  son- 
dern auch  die  Merkzeiten  ein  den  Schwellen  analoges  Verhalten  zeigen  — 
nur  dafs  die  Abweichung  bei  1  See.  hier  fehlt. 

Einige  Versuche,  die  nach  Zwischenräumen  von  Tagen  und  Wochen 
angestellt  wurden,  zeigen,  dafs  Abweichungen  von  einer  gewissen  Gröfse 
(2—3  mm    bei   30  mm   Normaldistanz)    auch    dann    noch    richtig    erkannt 


268  Literaturbericht 

wnrden.  Es  ezistirt  also  nach  B.-H.-D.  ein  gewisses  absolutes  Strecken- 
gedftchtniXis,  das  dem  absoluten  Tongedftchtnifs  entspricht.  Die  Grölse  des- 
selben suchte  Verf.  noch  in  einer  anderen  geistreichen  Weise  zu  messen. 
Wenn  nämlich  in  der  Zwischenzeit  Strecken  gezeigt  werden,  die  der 
Normalstrecke  nahe  liegen,  so  steigt  durch  die  Verwirrung  der  ßehwellen- 
werth.  Diese  Steigerung^  mufs  aufhören,  wenn  der  Unterschied  der  in  der 
Zwischenzeit  gezeigten  und  der  Kormalstrecke  ein  für  das  absolute  6e* 
dächtnifs  constatirbarer  geworden  ist.  Dieser  Erfolg  trat  in  der  That  fftr 
30  mm  Normalstrecke  bei  ca.  2  mm  Abweichung  der  Zwischenstrecke  ein. 
üebrigens  kann  es,  glaube  ich,  zweifelhaft  erscheinen,  ob  das  absolute  Ge- 
dächtniÜB  die  isolirte  Strecke  oder  die  ganze  Configuration  festhält.  R.-H.-D. 
hat  selbst  festgestellt,  dals  eine  Aenderung  des  Feldumrisses,  in  dem  die 
Strecke  erscheint,  die  Schwellen  erhöht. 

Die  Versuche  mit  bestimmt  ausgefällten  Zwischenzeiten  ergaben  das 
für  den  ersten  Anblick  fast  paradoxe  Resultat,  „dafs  die  Gedächtnifsschärfe 
durch  die  eindeutige  Ablenkung  der  Aufmerksamkeit  vom  Normaleindruek 
in  der  Zwischenzeit  nicht  vermindert,  sondern  im  Gegentheil  er- 
höht wird''.  R.-H.-D.  erklärt  diese  Erscheinung  dadurch,  dais  bei 
wechselnder  (der  Versuchsperson  überlassener)  Ausfüllung  der  Zwischen- 
zeit das  Bewufstsein  öfter  zur  Normalstrecke  abschweift.  Nun  ist  aber 
durch  Erfahrungen  des  täglichen  Lebens  bekannt,  dafs  bei  häufigerer,  rasch 
folgender,  willkürlicher  Reproduction  eine  Vorstellung  an  Bestimmtheit 
verliert.  Die  Ablenkung  hindert  also  diesen  Verlust  und  zwar  um  so- 
mehr,  je  vollkommener  sie  ist.  Die  Abnahme  der  Schwellen  war  daher  bei 
langsamen  Metronomschlägen  (20  und  50  pro  Min.)  gröüser  als  bei  raschen 
(bes.  100  pro  Min.].  Denn  die  langsamen  erregen  fortwährende  Spannung, 
während  die  raschen  rhythmisirt  und  dann  ruhiger  hingenommen  werden. 
Aehnlich  wie  Metronomschläge  wirken  optische  Reize  und  zwar  erniedrigen 
farblose  die  Schwelle  stärker  als  farbige.  Roth  und  blau  erhöhten  sogar 
einige  Male  die  Schwelle.  Dies  beruht  vermuthlich  auf  störenden  Nach- 
wirkungen der  farbigen  Flächen.  Sehr  merklich  war  die  Erniedrigung  der 
Schwelle  auch,  wenn  in  der  Zwischenzeit  gelesen  wurde. 

Unter  den  Nebenergebnissen  der  Arbeit  ist  besonders  hervorzuheben, 
dafs  R.-H.-D.  bei  einigen  Personen  eine  auffallende  Feinheit  des  Augen- 
maafses  fand.  Die  Schwelle  ging  hier  bis  etwa  Vi90  herab.  Üebrigens  fand 
er  das  Augenmaafs  individuell  sehr  verschieden.  Das  Verhalten  der  Uebung 
wurde  ebenfalls  bei  zwei  Personen  genauer  untersucht.  Die  Ergebnisse, 
die  für  eine  künftige  Theorie  der  Uebung  werthvolles  Material  liefern,  sind 
doch  zu  individuell  und  zu  complicirt,  um  hier  mitgetheilt  zu  werden. 
Merkwürdig  war,  dafs  die  Vergleichsdistanz  im  Allgemeinen  überschätzt 
wurde.  R.-H.-D.  nimmt  an,  dafs  dies  auf  Augenbewegungen  zurückführbar 
sei.  „Beim  Schliefsen  werden  die  Augen  nach  unten  und  innen  gekehrt 
dagegen  nehmen  sie  beim  Aufblicken  eine  Richtung  nach  auÜBen  und 
oben  an.^  „Die  erstere  Bewegung  ist  in  Folge  des  CTmstandes,  dafs  unsere 
gewöhnliche  Beschäftigung  meistens  die  unteren  Partien  des  Sehfeldes  um- 
fafst,  leichter  als  die  letztere,  so  dafs  die  Anstrengungsempfindungen, 
welche  an  diese  gebunden  sind,  intensiver  sein  müssen  als  bei  jenen.*^ 
Diese  Erklärung  stützt  R.-H.-D.  durch  die  Thatsache,   dafs  nach  Angabe 


Literaturbericht  269 

der  Beobachter  die  Vergleichsdistanz  nur  im  Anfang  gröfser  erscheint^ 
dann  aber  kleiner  wird,  sowie  durch  besondere  Versuche,  bei  denen  in  der 
Zwischenzeit  ein  in  Höhe  der  Distanz  gelegener,  resp.  ein  höher  oder  tiefer 
gelegener  Punkt  fixirt  wurde.  Das  Resultat  stimmt  zu  dem,  was  nach  der 
Theorie  zu  erwarten  war.  Diese  Thatsachen  sind  interessant,  weil  sie 
WiTNBT^s  Theorie  der  geometrisch  •  optischen  Täuschungen  zu  stützen 
scheinen. 

Die  angehängten  Bemerkungen  zur  Theorie  des  Gedächtnisses  stehen 
nach  Werth  und  Inhalt  nicht  im  Verhältnifs  zu  der  sehr  verdienstlichen, 
wohldurchdachten  und  ergebnifsreichen  Arbeit.  Ich  gehe  daher  nicht  näher 
auf  sie  ein.  J.  Cohn  (Freiburg  i.  B.). 

0.  F.  Stout.   PerceptiOB  of  ChAnge  and  Daration.   Mind  9  (33),  1—7.    1900. 

In  einem  kurzen  Vortrag  nimmt  St.  Stellung  zu  der  Frage,  ab  Ein- 
drücke von  zeitlicher  Dauer,  z.  B.  eine  Melodie  oder  eine  Veränderung, 
nur  dadurch  erkannt  werden  können,  dafs  in  einem  ungetheilten  Moment 
neben  der  gegenwärtigen  Wahrnehmung  Erinnerungsbilder  der  früheren 
Phasen  vorhanden  sind,  die  mit  ihr  verglichen  werden,  und  beantwortet 
sie  in  theilweiser  üebereinstimmung  mit  Schumann,  Mbinong  und  dem  Ref. 
mit  Nein.  W.  Stern  (Breslau). 

Eugen  Posch.  Ausgangspankte  in  einer  Theorie  der  Zeitvorttellaiig.  Siebenter 
u.  letzter  Artikel.  Vieteljahrsschr.  f.  wies.  Phüos,  24  (3),  281—298.  1900 
Dieser  Schlufsartikel  der  Bd.  24  S.  305  eingehend  besprochenen  Arbeit 
enthält  noch  eine  Scheidung  der  Zeittheorien  in  objectivistische  und  sub* 
jectivistische  sowie  ergänzende  kritische  Betrachtungen  einiger  Autoren, 
welche  zu  besonderen  Bemerkungen  keinen  Anlafs  geben. 

Pflaum  (Steinhude). 


E.  Thosndike.    Mental  Fatigne.  I.    Psychol  Review  7  (5),  466—482.    1900. 

Thobndike  berichtet  hier  über  eine  Anzahl  von  Experimenten  und 
Selbstbeobachtungen  betreffend  Ermüdung.  Er  legt  Nachdruck  darauf,  dafs 
man  unterscheiden  müsse  zwischen  Müdigkeitsgefühl  und  Unfähigkeit  zu 
einer  gewissen  Thätigkeit.  Diese  Erkenntnifs  ist  zwar  nicht  ganz  neu, 
aber  wichtig  genug,  um  wiederholt  betont  zu  werden.  Wenn  man  Abends 
müde  zu  sein  behauptet,  so  bedeutet  dies  —  wie  aus  Thobndiks's  Ver- 
flachen hervorgeht  und  wie  wohl  Jedermann  aus  eigener  Erfahrung  weifs 
—  durchaus  nicht  immer,  dafs  man  unfähig  ist  eine  gewisse  Arbeit  zu 
leisten,  sondern  zunächst  nur,  dafs  man  wünscht,  sie  nicht  leisten  zu 
brauchen.  Wir  können  uns  müde  fühlen,  ohne  müde,  d.  h.  unfähig  zui 
Arbeit,  zu  sein;  und  andererseits,  wir  können  unfähig  zur  Arbeit  sein. 
ohne  uns  müde  zu  fühlen.  Das  sogenannte  Müdigkeitsgefühl  ist  kein 
eigenartiges  „Gefühl",  sondern  ein  sehr  complicirter,  bisher  noch  nicht  ge 
nügend  analysirter  Bewufstseinszustand. 

Max  Meyer  (Columbia,  Missouri). 


270  Literaturbericht 

Abxkdb  WBncHHXB.   Uie  ixperimentelle  Stadie  über  die  Associaüoii  in  elAen 

Pille  fBA  ifietie.  Allgemeine  Zeitschrift  für  Psychiatrie  und  psychisch- 
gerichüiche  Medicin  57,  241>-339.    1900. 

Verf.  untersacht  in  vorliegender  Arbeit  zum  1.  Ibde  den  EinfloTs  der 
Idiotie  auf  die  Bildung  von  Associationen.  Die  Patientin,  die  als  Venaehs- 
person  diente,  zeigt  das  typische  Bild  der  Idiotie.  Sie  ist  erblich  be- 
lastet, weist  eine  Reihe  ausgeprägter,  morphologischer  Abnormitäten  dar 
und  zeigte  schon  als  Kind  Zeichen  geistiger  Schwäche.  Da  sie  sich  durch 
ihre  schwachsinnigen  Handlungen  oft  in  Lebensgefahr  brachte,  muDste  sie 
in  die  psychiatrische  Klinik  zu  Giefsen  überführt  werden.  Sie  ist  zeitlich 
und  örtlich  orientirt,  ihre  in  der  Idiotenanstalt  erlernten  Kenntnisse  sagt 
sie  auf  Befragen  mechanisch  herunter,  weiter  reichen  aber  ihre  Fähigkeiten 
nicht,  einfache  Rechenezempel  vermag  sie  nicht  mehr  zu  lösen. 

Die  von  Sommer  angegebene  Methode  der  Associationsprüfung  besteht 
darin,  dafs  bei  jedem  Versuche  immer  dieselben  Reizworte  vorgelegt  werden, 
um  so  eine  Yergleichung  der  einzelnen  Resultate  zu  ermöglichen.  Die 
Reizworte  wurden  so  gewählt,  dafs  sie  möglichst  den  ganzen  Vorstellungs- 
kreis  des  Menschen  umfassen  und  zu  diesem  Zwecke  in  3  Abtheilungen 
getheilt,  von  denen  die  1.  Adjectiva  aus  den  verschiedenen  Sinnesgebieten^ 
die  2.  Gegenstände  aus  der  Natur  und  der  Umgebung  der  Patientin,  die 
3.  Bezeichnungen  psychischer  Zustände  enthielt.  Diese  Worte  (144)  wurden 
nun  in  immer  verschiedener  Reihenfolge  während  dreier  Monate  der 
Patientin  wiederholt  vorgelegt,  es  wurden  somit  1040  Einzelversuche  ge- 
wonnen. 

Der  Untersuchung  über  die  Qualität  der  A.  wurde  keine  der  bisher 
angegebenen  Classificationen  zu  Grunde  gelegt;  zur  Beurtheilung  diente 
vielmehr  ein  bisher  noch  nicht  genügend  berücksichtigtes  Princip,  nämlich 
das  Maafs  von  Geistesarbeit,  das  die  Versuchsperson  anwenden  mufs,  um 
vom  Reizwort  zum  Reactionswort  zu  gelangen.  In  jedem  einzelnen  Falle 
mufs  daher  festgestellt  werden,  in  welchen  Geisteszustand  das  Reizwort 
die  Versuchsperson  gesetzt  hat,  und  wie  sie  alsdann  zum  Reactionswort 
gelangt  ist.  Mit  Hülfe  eines  Metronomes  wurde  ferner  die  Dauer  der  ein- 
zelnen A.  bestimmt  und  schliefslich  noch  untersucht,  welchen  Einflufs 
Uebung  und  Wiederholung  auf  Qualität  und  Dauer  der  A.  ausüben. 

Die  Resultate  sind  folgende: 

Qualitativ  am  höchsten  stehen  die  A.  der  1.  Gruppe  (Adjectiva  aus 
den  einzelnen  Sinnesgebieten).  Hier  überwiegen  die  inneren  A.  bei  weitem 
die  äufseren.  Die  Gruppe  des  Temperatursinnes  hat  nur  innere  A.  aufzu- 
weisen. Es  zeigt  sich  dabei  jedoch  überall,  dafs  Pat.  sich  eng  an  das  Reiz- 
wort anlehnt,  dieses  inhaltlich  nur  selten  überschreitet,  der  ihr  zur  Ver- 
fügung stehende  Vorstellungsschatz  also  recht  gering  ist. 

Die  2.  Abtheilung  (Objectvorstellungen)  zeigt  bereits  eine  beträchtliche 
Zunahme  der  äufseren  A.,  die  zwischen  28  und  93%  schwanken,  während 
sie  in  der  3.  Abtheilung  (Abstracta)  bei  weitem  überwiegen ;  so  enthält  die 
qualitativ  am  niedrigsten  stehende  Gruppe  der  socialen  Beziehungen  nur 
äufsere  A. 

Fassen  wir  diese  Resultate  zusammen,  so  ergiebt  sich,  dafs  die  A* 
qualitativ  um  so  tiefer  stehen,  je  höher  das  Reizwort  steht.    Die  einfachen 


Literaturbericht  271 

und  eindeutigen  Bezeichnungen  der  elementaren  Sinnesempfindungen  liefern 
die  besten,  die  höhere  seelische  Zustände  bezeichnenden  Abstracta  die 
Bchlechtesten  A.  Dabei  mufs  noch  Eines  auffallen.  Pat  hat  am  htaügsten. 
in  Adjeetiven  geantwortet;  und  da  andererseits  die  Adjectiva  der  1.  Ab* 
theilung  die  besten  A.  lieferten,  so  darf  man  wohl  annehmen,  dafs  beides 
seinen  Grund  darin  habe,  dafs  der  Vorstellungsschatz  der  Pat.  hauptsäch- 
lich aus  Adjeetiven  besteht.  Daher  werden  diese  Worte,  da  sie  ihr  am 
geläufigsten  sind,  von  ihr  am  meisten  zu  Antworten  verwandt.  Anderer- 
seits liefern  sie  aber  auch  die  besten  A.;  denn  ihr  Bekannt-  und  Geläufig- 
sein  besteht  ja  gerade  in  ihrer  reichlichen  associativen  Verknüpfung.  Jedem 
Worte  kommt  daher  auch  eine  subjective  Qualität  zu,  die  eben  in  seiner 
Geläufigkeit  besteht  und  die  objective  Qualität  der  A.  beeinflufst. 

Die  Dauer  der  A.  erwies  sich  von  verschiedenen  Factoren  abhängig. 
Je  höher  eine  A.  qualitativ  steht,  einen  je  weiteren  Weg  also  die  Versuchs- 
person vom  Reizwort  zur  Antwort  zurückzulegen  hat,  um  so  mehr  Zeit  ist 
dazu  erforderlich,  um  so  gröfser  ist  also  die  Dauer  der  A.  Dies  gilt  jedoch 
nur  für  Reactionen  auf  ein  und  dasselbe  Wort.  Kommen  mehrere  Reiz- 
worte in  Betracht,  so  macht  sich  ein  zweiter,  mit  dem  ersten  zum  Theil 
concurrirender  Einflufs  geltend :  die  subjective  Qualität  des  Reizwortes.  Je 
geläufiger  es  nämlich  dem  Reagenten  ist,  um  so  leichter  und  schneller  führt 
es  zu  fernliegenden  also  hochstehenden  A.  Bei  Vergleichung  gtöfserer 
Gruppen  ist  also  die  Dauer  bei  derjenigen  die  gröfste,  welche  die  gering- 
werthigsten  A.  liefert.  Schliefslich  übt  auch  noch  die  Uebung  einen  ver- 
kürzenden und  ebenso  verbessernden  Einflufs  auf  die  A.  aus. 

Eine  Fixirung  der  Antworten,  wie  man  sie  bei  der  häufigen  Wieder- 
holung der  Versuche  erwarten  könnte,  trat  nur  in  geringem  Maafse  ein; 
alsdann  in  enger  Beziehung  zur  subjectiven  Qualität  des  Reizwortes.  Je 
höher  dieses  stand,  je  besser  daher  auch  die  zugehörige  A.  war,  um  so 
geringer  war  die  Fixirung.  Die  schlechtesten  A.  boten  die  meisten  Chancen 
zur  Wiederholung.  Mobkiibwicz  (Breslau). 

Warneb  Fite.  The  Associatioiial  GonceptiOB  of  Ezperience.  Fhilos,  Review  9> 
(3),  268—292.  1900. 
Verf.  unterzieht  die  Behauptung  der  Associationisten,  dafs  unsere  Ge- 
dankeninhalte und  Kategorien  lediglich  aus  der  Erfahrung  stammen,  einer 
Prüfung  und  kommt  zu  dem  Resultat,  dafs  nicht  die  Erfahrung  durch  regel- 
mäfsige  Wiederholung  Begriffe  wie  Raum  und  Causalität  schafEe,  sondern 
daXfi  vielmehr  Erfahrung  erst  zu  Stande  komme  durch  urtheilende  Ver- 
arbeitung der  gegebenen  ungeordneten  Eindrücke,  d.  h.  auf  apperceptivem 
Wege.  Der  Associationismus  ist  nicht  eine  empirische  Theorie,  sondern 
eine  physiologische  Hypothese.  W.  Stebn  (Breslau). 


G.  Saint-Paul.    L'Mnde  des  langues  aa  point  de  vae  psycho-physiologlqse. 

Bev.  scienHfique  12  (2),  43—48.    1899. 
Ausgehend  von  einer  kurzen  Besprechung  der  verschiedenen  Typen 
des  inneren  Sprechens  und  des  Wortgedächtnisses  scheidet  der  Verf.  jenen 
Vorgang  der  Spracherlernung,  wobei  analog  dem  Erlernen  der  Muttersprache 


272  Liter aturhericht, 

auf  alle  „Centren''  gleichmäliBig  gewirkt  wird  von  der  einseitigeren  Art  des 
Sprachenlernens,  die  entweder  nur  die  gesprochene  Sprache,  oder  nur  die 
gelesene  berücksichtigt,  oder  anders  ausgedrückt,  nur  auf  das  optische,  auf 
das  akustische,  oder  die  entsprechenden  motorischen  Centren  einwirkt. 
Man  müsse  nun  bei  dem  im  modernen  ünterrichtswesen  einen  so  breiten 
Raum  einnehmenden  Erlernen  fremder  Sprachen  sich  klarer,  als  es  bisher 
der  Fall  sei,  die  Frage  vorlegen,  ob  wohl  wirklich  Jeder,  der  eine  fremde 
Sprache  lernt,  die  ideale  allseitige  Aneignung  derselben  nöthig  habe  oder 
ob  nicht  vielmehr  für  die  überwiegende  Mehrzahl  der  Schüler  einer  höheren 
Schule  das  einseitige  Aneignen  der  geschriebenen,  gedruckten  Sprache, 
also  ihrer  optischen  Erscheinungsform,  genüge.  Der  Verf.  glaubt  Letzteres 
unbedingt  bejahen  zu  dürfen.  Der  geringe  Procentsatz  jener,  die  die 
Sprache  im  späteren  Leben  wirklich  voll  beherrschen  müssen,  hfttte  leicht 
Gelegenheit,  dies  später,  am  besten  im  fremden  Lande,  ergänzend  zu  dem 
von  der  Schule  her  Angeeigneten,  hinzuzulernen. 

Der  Aufsatz  bietet  der  Sprachpsychologie  nichts  Neues ;  doch  verdient 
er  die  Beachtung  der  Sprachlehrer  und  Schulmänner. 

Mabtinak  (Graz). 

E.  RzssNiTZBK.    Zar  Frage  der  psychischen  Entwickelmig  der  Klndersprache. 

Dissert.  Breslau  1899.  36  S. 
Der  Verf.  greift  nicht  ein  einzelnes  Problem  aus  der  Fülle  der  diver- 
girenden  Aufgaben  seines  Stoffgebietes  heraus,  sondern  giebt  ein  fleifsig 
und  mit  reicher  Literaturkenntnifs  geschriebenes  Bild  von  der  Entwickelnng 
der  Sprache  des  Kindes  überhaupt;  nirgend  ist  eine  monographische  Ver- 
tiefung gegeben,  keine  Einzelfrage  bis  in  die  letzten  Consequenzen  verfolgt, 
nichts  wesentlich  Neues  erarbeitet.  Immerhin  aber  hat  der  Verf.  das  Ver- 
dienst, mit  Heranziehung  der  nicht  geringen  und  weit  verstreuten  Literatur 
eine  gut  lesbare  Einführung  in  die  Psychologie  der  Kindersprache  gegeben 
zu  haben.  Da  er  von  den  praktischen  Bedürfnissen  des  Taubstummen- 
unterrichts her  seine  erste  Anregung  gefunden,  wahrt  er  sich  immer  den 
Zusammenhang  mit  der  concreten  Wirklichkeit  und  verliert  sich  nicht  in 
Speculationen.  Kein  wichtigerer  Punkt  ist  übergangen  und  ein  so  weites 
Gebiet  recht  glücklich  in  knappem  Baume  dargestellt.  Nur  möchte  man 
fast  über  dein  glatten  Lesen  seiner  Darlegung  versucht  sein,  zu  vergessen, 
wie  viel  dahinter  noch  an  Problematischem  und  gänzlich  Unbekanntem 
verborgen  liegt.  Mabtinak  (Graz). 

A.  E.  Davies.  The  CCBCept  ef  Chänge.  Phüos.  ßeview  9  (5),  502—517.  1900. 
Der  Veränderungsbegriff  wird  von  logischem,  psychologischem  und 
metaphysischem  Standpunkt  aus  behandelt ;  die  psychologische  Betrachtung 
gilt  nicht  der  Art,  wie  Veränderungen  aufgefafst  werden,  sondern  der 
Bolle,  die  Veränderungen  im  Seelenleben  spielen:  ^Inhalt  und  Form  sind 
verbundene  Factoren  in  jeder  geistigen  Erfahrung,  dank  der  Thatsache, 
dafs  Activität,  in  beiden  und  durch  beide  sich  bethätigend,  sich  selbst  als 
Gesetz  der  Entwickelung,  als  Princip  des  Werdens  manifestirt." 

W.  Stebn  (Breslau). 


Literaturbericht  275 

Oeorob  Stuabt  Fctllebton.     Ol  Spinoiiitic  Immörtalitj.     Publicatiom  of  the 
Üniversity  of  Pennsylvania,  Series  in  Fkilosophy  Nr.  3.    154  S.    1899. 

Der  Titel  dieses  vielfach  anregenden  Werkes  entspricht  nicht  ganz 
seinem  Inhalte;  die  Untersuchnngen,  die  es  enthalt,  betreffen  nicht  nur 
Spinoza's  ünsterblichkeitslehre,  sondern  beziehen  sich  auf  seine  Metaphysik 
Überhaupt,  deren  vielfache  innere  Widersprüche  scharfsinnig  erörtert 
werden.  Die  vier  Theile,  in  welche  das  Buch  sich  gliedert,  tragen  die 
üeberschriften :  The  World  of  Existences,  The  World  of  Essences,  From 
Bondage  to  Freedom  und  The  Religious  Element  in  Spinoza.  In  psycho- 
logischer Hinsicht  am  interessantesten  ist  das  erste  Gapitel:  The 
World  of  Existences,  welches  Spinoza's  psychophysischen  Parallelismus  be- 
handelt. Dafs  dieser  Parallelismus  in  der  Durchführung  sich  bei  Spinoza 
widerspruchsvoll  gestaltet,  wird  richtig  und  klar  dargelegt,  doch  hat  F.  den 
Orund,  aus  dem  die  von  ihm  scharfsinnig  aufgedeckten  inneren  Wider- 
sprüche entspringen  und  sich  erklären,  nicht  hinzugefügt.  Er  ist  in  dem 
unklaren,  d.  h.  zweideutigen  Sinne  zu  suchen,  welchen  der  berühmte  Satz : 
Ordo  et  connexio  idearum  idem  est  ac  ordo  et  connexio  rerum,  Eth.  II, 
Prop.  7  bei  Spinoza  hat.  Dieser  Satz  wird  von  Spinoza  psychpphysisch, 
zugleich  aber  auch  erkenntnifstheoretisch  verstanden. 

Psychophysisch  entsprechen  unseren  Vorstellungen  als  psychischen 
Acten  parallele  physische  Vorgänge,  ohne  dafs  diese  letzteren  den  Inhalten 
der  ersteren  zu  gleichen  brauchen.  Die  Vorstellung  des  Cirkels  ist  nicht 
eine  cirkelförmige  Vorstellung,  also  braucht  ihr  nach  dem  psychophysischen 
Parallelismus  auch  nicht  ein  cirkelförmiger  körperlicher  Vorgang  zu  ent- 
sprechen. Und  ebenso  erfordert  eine  etwa  in  cirkelförmiger  Form  ver- 
laufende Bewegung  im  Gehirn  nicht  als  psychisches  Parallelglied  eine  Vor- 
stellung, die  diese  Bewegung  zum  Inhalt  hat.  Also  widerspricht  es 
diesem  Parallelismus  auch  nicht,  wenn  der  Mensch  die  Vorstellung 
Gottes  u.  s.  w.  hat.  Nun  aber  hat  Spinoza*s  Satz  für  ihn  zugleich  auch  noch 
<üe  erkenntnifstheoretische  Bedeutung,  dafs  unsere  (wahren)  Vorstellungen 
<lie  Natur  der  Dinge  richtig  wiedergeben  und  der  Zusammenhang,  den  wir 
durch  richtiges  Denken  zwischen  unseren  Vorstellungen  stiften,  sich  mit 
•dem  realen  Zusammenhange  zwischen  den  Dingen  deckt.  So  gefafst  spricht 
<ier  Satz  das  Princip  des  rationalistischen  Dogmatismus,  die  Harmonie 
von  Erkennen  und  Sein  aus,  postulirt  er  einen  erkenntnifstheoretischen 
Parallelismus.  Und  wenn  nun  die  Lehre,  dafs  die  Seele  idea  corporis  ist, 
im  Sinne  dieses  Parallelismus  bedeutet,  dafs  die  Seele  die  Vorstellung 
bezw.  der  Complex  von  Vorstellungen  ist,  welcher  den  Körper  zum  Inhalt 
hat,  so  widerspricht  es,  wie  F.  gut  darlegt,  dieser  Lehre  allerdings,  dafs 
die  Seele  die  Vorstellung  Gottes  haben  oder  dafs  sie,  wenn  sie  die 
Wirkungen  anderer  Körper  auf  ihren  eigenen  Körper  wahrnimmt,  darin 
zugleich  diese  letzteren  selbst  mit  wahrnehmen  soll. 

Die  drei  übrigen  Gapitel  sind  mehr  für  die  Metaphysik,  als  für  die 
Seelenlehre  Spinoza's  von  Bedeutung.  Im  Mittelpunkt  der  Erörterungen 
des  Verfassers  steht  der  widerspruchsvolle  Begriff  der  Essentia.  Die 
Essenzen  haben  einerseits  den  Charakter  abstracter,  zeitloser  Universalien, 
andererseits    werden    sie    doch    als    concrete    individuelle    Wesenheiten 

Zeitschrift  für  Psychologie  25.  18 


274  lÄteratwrhtrvM. 

gedacht,  die  theils  in,  theils  über  den  Existenzen  befindlich  auf  sie  ein- 
wirken. Mit  der  Lehre  Spinoza'b,  dafis  die  Existenzen  eine  anendliche 
Causalkette  bilden,  in  der  jedes  Glied  durch  die  anderen  vollständig  be- 
dingt ist,  ist  diese  Annahme  freilich  unvereinbar.  Aber  eben  weil  die 
unendliche  Causalkette  nie  zu  Gott  als  der  immanenten  Ursache  aller 
Dinge  führt,  müssen  diese  durch  das  Schattenreich  der  Essenzen  mit  ihm 
in  Zusammenhang  gebracht  werden.  Die  Einwirkung  der  Essenzen  auf  die 
Existenzen  ermöglicht  es  sogar,  dafs  die  individuellen  Dinge  sich  aus  der 
Causalkette  loslösen  und  sich  in  die  Welt  der  Essenzen  erheben,  worin  ihre 
Unsterblichkeit  und  Seligkeit  besteht.  Insofern  aber  Spinoza  die  —  schliefs- 
lieh  doch  als  unendliche  Dauer  gedachte  —  Unsterblichkeit  nur  der  Seele 
(bezw.  einem  Theile  derselben)  zuschreibt,  steht  auch  seine  Unsterblichkeits- 
lehre in  einem  unlösbaren  Widerspruche  mit  seinem  Parallelismus,  welcher 
eine  entsprechende  Verklärung  und  Verewigung  auch  des  zur  idea  corporis 
gehörenden  corpus  fordert.  Ich  möchte  indes  der  bei  Spinoza  sich  finden- 
den Ansicht,  welche  beide  Lehren  in  Uebereinstimmung  zu  bringen  sucht: 
dals  nämlich  wie  der  Seele  als  veränderlicher  und  unvollkommener  Existenz 
ein  veränderlicher  und  unvollkommener  existentieller  Körper  entspricht^ 
so  auch  ihr  als  unveränderlicher  und  vollkommener  Essenz  eine  gleich 
unveränderliche  und  vollkommene  Essenz  des  Körpers  parallel  geht  —  ich 
möchte  dieser  Ansicht  doch  eine  gröfsere  Bedeutung  für  die  Philosophie 
Spinoza*s  beimessen,  als  F.  zuzugestehen  geneigt  ist. 

Endlich  führt  F.  aus,  dafs  sowohl  dem  Gottesbegrifi  Spinoza's  als  auch 
seiner  Unsterblichkeitslehre  nach  der  Fassung,  die  er  selbst  ihnen  giebt,^ 
jede  eigentliche  religiöse  Bedeutung  abgesprochen  werden  müsse.  Wenn 
Spinoza  trotzdem  beide  auch  in  religiös-erbaulicher  Weise  behandelt^  so 
schiebt  sich  ihm  unvermerkt  seinem  Gottesbegriff  der  gewöhnliche  theo- 
logische, in  dem  er  auferzogen  war,  und  seinen  Unsterblichkeitsbegriff  der 
gewöhnliche  unter.  Solche  Züge  religiöser  Begeisterung  und  religiöser 
Sehnsucht  gehören  dem  Menschen  Spinoza  an,  in  der  spinozischen 
Philosophie  haben  sie,  hat  das  religiöse  Element  überhaupt,  keine  Stelle. 

Ich  bemerke  noch,  dafs  Fulleeton  die  in  dem   vorliegenden  Werke 

behandelten  Themata  schon  einmal  in  einem  anderen  Zusammenhange  in 

einem  Buche  behandelt  hat,  das  von  mir  in  der  Zeitschr.  f.  Phüos.  u,  phüos. 

Kritik  111,  206   kurz  besprochen  worden   ist   (The  Philosophy   of  Spinoza, 

2nd  edition,  New  York  1894).    Er  nimmt  mehrfach  auf  dieses  Werk  Bezug» 

während  er  im  Uebrigen  die  SpiNOZA-Literatur  unberücksichtigt  läfst.    Das 

ist  zu  bedauern.    Hätte  er  sie  berücksichtigt,  so  würde  er  gefunden  haben, 

dafs  das  Verhältnifs  der  Essenzen  und  Existenzen  bei  Spinoza  von  mir  vor 

Jahren  schon  in  mit  seiner  Darlegung  vielfach  übereinstimmender  Weise 

dargestellt  worden  ist  (Ueber  die  Begriffe  essentia  und  existentia  bei  Spinoza« 

Vierteljahrsschrift  f.  toissenschaftl.  Philosophie  10,  283  f.,  und  „Beiträge  zur  Ent- 

wickelungsgeschichte  Spinoza*s",  Zeitschr,  f.  Fhilos.  u.  philos.  Kritik  ÖO— 96). 

Auch  würden,  glaube  ich,  manche  seiner  das  III.  und  IV.  Buch  der  Ethik 

betreffenden  Behauptungen  sich  anders  gestaltet  haben,  wenn  er  Tönnies' 

Studie  darüber  in  Bd.  VII  der  Vierteljahrsschrift  f.  wissenschaftl.  PhüosopUt 

(S.  158  f.)  gekannt  und  berücksichtigt  hätte. 

BüssK  (Königsberg  i.  P.). 


Literaturbericht  275 

A.  Lehmann.    Aberglaube  und  Zauberei  von  deu  ältesten  Zeiten  an  bis  in  die 

fiegeawart.    Deutsche  autorisirte  Ausgabe  von  Dr.  Petbbsen.    Stuttgart, 

£nke,  1898.  556  S. 
£in  sachkundig  und  gewissenhaft  geschriebenes  Buch,  dem  man  über 
das  alte  und  immer  wieder  neue  Begehren  der  Menschen  nach  Weissagungen 
und  Zauberkünsten  manche  Belehrung  entnehmen  wird.  Es  zerfallt  in 
zwei  Theile,  einen  gröfseren,  der  eine  historisch-systematische  Darstellung 
der  Phänomene  des  Aberglaubens,  und  einen  kleineren,  der  ihre  psycho- 
logische Untersuchung  und  Erklärung  bringt.  Der  erste  Teil  ist  wieder 
dreifach  gegliedert.  In  einem  ersten  Abschnitt  lernen  wir  die  volksthüm- 
lichen  Formen  des  Aberglaubens  bei  verschiedenen  Völkern  kennen,  z.  B. 
die  Beschwörungskünste  der  Chaldäer,  das  Orakelwesen,  die  Opfermantik, 
die  Magie  der  Kirche,  den  Hexenglauben.  Ein  zweiter  Abschnitt  führt  die 
wissenschaftliche  Systematisirung  der  Sache  vor,  so  die  kabbalistische  Ge- 
lehrsamkeit, die  Astrologie,  Alchemie,  okkulte  Philosophie  und  Medicin,  und 
ein  dritter  endlich  behandelt  die  verschiedenen  Formen  des  modernen 
Spiritismus,  wie  das  Tischrücken,  die  Klopf erscheinungen,  das  Schreiben 
der  Geister,  ihre  Materialisationen  u.  s.  w.  Durchweg  erhalten  wir  an- 
schauliche und  zuverlässige  Schilderungen  der  besprochenen  Einzelformen, 
wenn  es  auch  auf  der  Hand  liegt,  dafs  der  Verf.  bei  einem  solchen  Um- 
fang seiner  Darstellung  nicht  überall  aus  den  ersten  Quellen  schöpfen 
konnte. 

In  dem  zweiten  Theile  des  Buches  wird,  wie  gesagt,  der  Versuch  ge- 
macht, das  Zustandekommen  und  das  zähe  Fortleben  der  verschiedenen 
Erscheinungsweisen  des  Aberglaubens  mit  den  Hülfsmitteln  der  modernen 
Psychologie  verständlich  zu  machen  und  zu  erklären.  Die  tiefsten  Tiefen 
seiner  Entstehung,  die  in  den  gleichen  Bedürfnissen  zu  suchen  sind,  wie 
sie  der  Beligion  zu  Grunde  liegen,  werden  hier  zwar  nur  wenig  berührt, 
dafür  aber  um  so  eingehender  die  mannigfachen  Ursachen  durchge- 
sprochen, die  für  die  concrete  Ausgestaltung  der  verschiedenen  Wahn- 
systeme von  Bedeutung  sind.  Zunächst  wird  auf  die  grofse  Schwierigkeit 
genauer  und  richtiger  Beobachtungen  aufmerksam  gemacht,  ihre  Ver- 
fälschung durch  die  jeweilige  Richtung  der  Aufmerksamkeit,  durch  starke 
Interessen,  vorgefafste  Meinungen  u.  A.  Dann  wird  der  Einflufs  des  un- 
bewnfsten  Seelenlebens  herangezogen,  in  Einfällen,  Träumen,  Visionen,  die 
durch  Zufälle,  Erinnerungstäuschungen,  Vernachlässigung  der  ungünstigen 
Instanzen  zu  Ahnungen  und  Beweisen  von  Hellsehen  gestempelt  werden. 
Auf  andere  unbewufst  bleibende  Vorgänge,  nämlich  auf  unwillkürliche  Be- 
wegungen, werden  nicht  nur  Tischrücken  und  die  verschiedenen  Formen 
des  Gedankenlesens,  sondern  auch  manche  Fälle  von  Gedankenübertragung 
(durch  unwillkürliches  Flüstern)  und  namentlich  die  Leistungen  der  Schreib- 
medien zurückgeführt.  Vieles  Andere,  wie  Geistervisionen  und  Hexen- 
glaube, die  Macht  einzelner  Persönlichkeiten  und  die  Wirkung  von 
Reliquien,  Amuletten,  Wunderkuren  wird  aus  der  Kraft  von  Suggestionen 
abgeleitet.  Auch  die  Bedeutung  der  Hypnose  und  einzelner  Formen 
geistiger  Erkrankung  für  den  Aberglauben,  sowie  endlich  die  Rolle,  die 
Taschenspielerkünste  und  bewufster  Betrug  dabei  von  jeher  gespielt  haben, 
wird  eingehend  erörtert. 


276  LiUraturbericht 

In  zahlreichen  Fallen  kann  sich  der  Verf.  zur  Erhärtung  seiner  Er- 
klämngsweise  auf  eigene  Versuche  berufen,  die  er  angestellt  hat;  beson- 
ders interessant  ist  in  dieser  Hinsicht  ein  Bericht  über  seine  Thätigkeit 
als  Schreibmedium  und  deren  Erfolge.  Dafs  im  Einzelnen  Vieles  zweifel- 
haft bleibt,  ist  selbstverständlich,  auch  dem  Verf.  selbst  völlig  bewuüst. 
Im  Ganzen  aber  ist  d<^r  von  ihm  eingeschlagene  Weg  der  richtige  in  der 
Behandlung  dieser  Dinge.  Ich  kann  daher  seinem  Buche  nur  eine  grolse 
Verbreitung  wünschen.  Ebbikohaus. 


F.  Schmidt.   Uebor  den  Reii  des  Untarrichteu.   Eiie  pidAf^ogif ch-psycholoslKhe 

Aulyse.  Sammlung  von  Abhandlungen  aus  dem  Gebiei»  der  pädagogischen 
Psychologie  und  Physiologie,  herausgegeben  von  H.  Schillbb  u.  Th.  Zishbit, 
3  (3).    36  S.    1900. 

Vorliegende  Arbeit  ist  eine  feinsinnige  Studie  über  diejenigen  seeli- 
schen Beziehungen,  welche  die  Unterrichts-  und  Erziehungsthätigkeit  reiz- 
voll und  anziehend  gestalten.  Wir  können  das  Ergebnifs  der  warm  und 
fesselnd  geschriebenen  Untersuchung  zusammenfassen  mit  den  Worten  des 
Autors:  „Den  Grundstock  des  Gefühles,  das  als  Reiz  des  Unterrichtens  be- 
zeichnet wurde,  bilden  drei  Einzelgef üble :  zunächst  das  Lösungsgefflhl, 
welches  die  Befriedigung  des  Mittheilungs-,  Ausdrucks-  oder  Lehrtriebes 
erzeugt ;  sodann  der  Reiz  der  zweckmäfsigen  Einheit  der  gesammten  Technik 
des  Unterrichts,  die  herzustellen  die  methodische  Aufgabe  des  Lehrers 
bildet,  und  endlich  das  Lustgefühl  dss  künstlerischen  Schaffens,  das  mit 
der  bildenden  Thätigkeit  des  Unterrichts  verknüpft  ist.  Umgeben*  sind 
diese  Grundgefühle  von  einem  Kranze  minder  charakteristischer,  doch 
kaum  minder  bedeutsamer  Gefühle,  unter  denen  der  ästhetische  Reiz  der 
Mannigfaltigkeit  der  Kind  er  weit,  ihre  Naivetät  im  ScHiLLBB*schen  Sinne, 
und  der  socialpsychische  Reiz  der  gesteigerten  Lebensenergie  besonders 
hervorgehoben  werden  mufs."  Offnbb  (München). 

J.  Sui.LT.    ProlegomeBa  to  a  Theory  of  Langhter.    PhUos.  Beview  9  (4),  365-~383. 
1900. 

Die  Theorie  des  Komischen  und  des  Lachens  ist  nach  Scllt  bisher 
allzusehr,  namentlich  in  Deutschland,  von  Solchen  behandelt  worden,  denen 
ein  eigentlich  intimes  Herzensverhältnifs  zum  Thema  abging;  Beispiel: 
die  HsoEL'sche  Auffassung  des  Komischen  als  einer  Phase  im  dialectischen 
Weltprocefs.  Die  intellectualistische  Erklärung  des  Komischen  durch  Lipfs 
wird  als  zu  eng  und  zu  einseitig  zurückgewiesen.  S.  entwirft  sodann  ein 
Programm  zu  einer  eigenen  künftigen  Behandlung  des  Gregenstandes,  der 
wir  hiernach  mit  Interesse  entgegensehen  dürfen ;  diese  soll  das  Lächerliche 
nicht  nur  in  seinen  höchsten  Formen  als  Witz  und  Humor,  sondern  aach 
in  seinen  einfachsten  und  rohesten  Formen,  nicht  nur  psychologisch,  sondern 
auch  physiologisch  und  biologisch,  nicht  nur  in  seinen  individaellen, 
sondern  auch  in  seinen  socialen  Ursachen  und  Wirkungen  bearbeiten. 

W.  Stebn  (Breslau). 


Literaturhericht.  277 

H.  Grünewald.    Ueber  den  Fehler  der  Graiuamkeit.    Kinderfehler  5, 1.   1900. 

Ein  achtjähriger,  intelligenter  Knabe,  Sohn  eines  jähzornigen  und 
rohen  Fuhrknechtes,  findet  ein  Vogelnest  mit  Eiern,  nimmt  den  Vogel  ge- 
fangen, hackt  ihm  mit  einem  Beile  zu  Hause  den  Kopf  ab  und  öffnet  dem- 
selben  sodann  den  Leib,  „um  zu  sehen,  wie  es  inwendig  aussieht".  Wie 
soll  man  sich  die  grausame  Handlungsweise  erklären? 

Wenige  Wochen  zuvor  hatte  der  Knabe  in  der  Schule  die  Gedichte 
„Vogel  am  Fenster"  und  „Knabe  und  Vogel"  von  Hay,  die  sich  sehr  gut 
zur  Erweckung  des  Mitgefühls  mit  der  Thierwelt  eignen,  genau  kennen 
gelernt.  Doch  war  dieser  Einflulis  der  Schule  sichtlich  durch  die  Eindrücke 
aus  der  häuslichen  Umgebung  des  Knaben  unterdrückt  worden.  Der  Vater 
behandelte  die  Pferde  grausam ;  in  der  benachbarten  Metzgerei  wohnte  der 
Knabe  öfters  dem  Schlachten  des  Viehs  bei. 

Oder  sollte  es  der  Knabe  aus  Neugier  gethan  haben?  Diese  an  sich 
keineswegs  zu  verachtende  Empfindung  mufs  sich  stets  einem  ethischen 
Princip  unterordnen!  Verf.  glaubt  „vom  pädagogischen  Standpunkt  gegen 
die  Berechtigung  dieses  Modus  der  Neugierde  entschieden  Protest  erheben 
zu  müssen".  Der  Nachahmungstrieb,  die  Neugierde,  vielleicht  auch  ange- 
borene Antipathie  (?)  und  eine  nicht  näher  zu  bestimmende,  entwickelte 
Anlage  zur  Grausamkeit  errangen  über  die  durch  den  Unterricht  ver- 
mittelten ethischen  Normen  den  Sieg. 

Eef.  hält  obigen  Vorfall  für  kein  typisches  Beispiel  des  bei 
Kindern  oft  zu  beobachtenden  Fehlers  der  Grausamkeit,  Gefühlsrohheit 
oder  Hartherzigkeit,  da  der  Knabe  den  Vogel  absichtlich  schnell  tödtete 
und  ihn  zur  Besichtigung  öffnete.  Der  Knabe  hat  eben  durch  die 
eigenartigen  Umstände  die  gewöhnlich  bei  Kindern  auftretende  Scheu, 
gröfsere  Thiere  zu  tödten,  frühzeitig  überwunden.  Besitzt  er  darum  den 
Fehler  der  Grausamkeit?  Es  entspricht  doch  wohl  nicht  dem  Sprach- 
gebrauch, diese  Eigenschaft  jedem  Schlächter  oder  Jagdliebhaber,  von  denen 
doch  mancher  die  denkbar  beste  Erziehung  genossen  hat,  beizulegen. 

K.  Pappenheim  (Gr. -Lichterfelde). 

* 

M.  Dessoib.    Beiträge  xar  AestbeUk.    Arch.  f,  syst  Fhilos,  3  (1897),  374—388 ; 
4  (1898),  78—96 ;  5  (1899),  69—89,  4Ö4-492 ;  6  (1900),  470-601. 

Dilthet's  Forderung  einer  Individualpsychologie  hat  vielfach  anregend 
gewirkt,  so  auch  auf  den  Verf.  dieser  „Beiträge".  Dessoib  geht  von  dem 
Gredanken  aus,  dafs  die  höchste  Form  einer  das  Individuelle  erfassenden 
Seelenkunde  in  der  Menschenkenntnifs  des  Künstlers,  vor  Allem  des 
Dichters  zu  finden  sei.  Er  gelangt  so  zu  vier  Studien  Über  wichtige  Prin- 
cipienfragen,  von  denen  ein  nicht  unbeträchtlicher  Theil  über  das  speciell 
ästhetische  Gebiet  hinausgreift  und  ebenso  gut  als  Beitrag  zu  einem 
System  der  geistigen  Bestrebungen  des  Menschen  überhaupt  bezeichnet 
werden  könnte. 

I.  Der  erste  Aufsatz  trägt  die  Ueberschrift  „Seelenkunst  und 
Psychognosis".  In  der  Psychologie  verflechten  sich,  häufig  Verwirrung 
erzeugend,  drei  verschiedene  Betrachtungsweisen.  Das  religiös-moralische 
Interesse  schuf  die  „Seelentheologie",  das  naturwissenschaftliche  die 
„Seelenphysik",  das   praktisch-künstlerische  die  Seelenkunst.     Das 


278  LiUraturhericht 

Object  der  Seelentheologie  (der  Ausdruck  ist  wohl  nicht  besonders  glück- 
lich gebildet]  ist  die  unsterbliche  Seelensubstanz,  die  Seelenphysik  sacht 
aus  gesetzmäfsig  sich  verknüpfenden  Einheiten  ein  Ganzes  zusammenzu- 
setzen, die  Seelenknnst,  deren  ursprünglicher  Gegenstand  der  Charakter  iat, 
geht  von  den  höchsten  Gebilden  aus  und  versteht  den  Anfang  als  einen 
Keim,  aus  dem  sich  alles  zweckmäfsig  entfaltet  hat.    Die  Seelenkunst  im 
engeren  Sinn  (im  weiteren  Sinn  würde  sie  nach  D.  auch  die  Greschichte 
des  Seelenlebens  und  damit  —  was  mir  weniger  einleuchtet  —  die  specu- 
lative  Entwickelungspsychologie   des   deutschen  Idealismus  umfassen)  er- 
forscht „die  Besonderheit  des  Individuums"  und  soll,  da  andere  Ausdrücke 
wie  „Charakterologie'',    „Individualpsychologie*'  etc.  mangelhaft  sind,  den 
Namen  Psychognosis  führen.     Die  Psychognosis  verwendet  die  altbe- 
währten Mittel  der  Beschreibung,  Zergliederung  und  Ve r gl e i c hn n g 
in   besonderen   Modificationen.    Von   den  Ausführungen,   die  D.   hierüber 
giebt,  ist  am  wichtigsten  die  Besprechung  des  dritten  Mittels,  wo  er  mit 
Recht  betont,  daüs  die  wissenschaftliche  Psychognosis  unmöglich  Individual- 
psychologie  in  dem  Sinne  sein  könne,  als  verzichte  sie  auf  das  Allgemeine. 
Auch   sie   sucht    durch  Vergleichung   das  Allgemeine,    freilich   nicht  das 
Abstract- Allgemeine  wie  die  Psychologie,  sondern  das  Concret- Allgemeine, 
z.  B.  das,  was  für  die  Kassen,  Nationen,  Berufsarten  etc.  charakteristisch 
ist  (die  Unterscheidung  dieses  Concret- Allgemeinen  vom  Typischen  scheint 
mir  nicht  völlig  gelungen  zu  sein). 

II.  ^Vom  Gegensatz  zwischen  Wissenschaft  und  Kunst' 
Das  hinter  den  Erscheinungen  verborgene  wahre  Wesen  der  Welt  haben 
weder  Kunst  noch  Wissenschaft  zu  suchen  —  das  ist  Sache  [der  Religion 
und  Metaphysik.  Kunst  und  Wissenschaft  finden  ihren  Gegenstand  in  dem 
unmittelbaren  Leben,  dessen  unendliche  Mannigfaltigkeit  und  Irrationalität 
(die  lebhafte  Darstellung  gipfelt  hier  in  der  Versicherung,  dafs  Natur  and 
Mensch  in  ihrer  Gegebenheit  nicht  nur  irrational,  sondern  sogar  „absord" 
seien ;  ganz  so  schlimm  ist  es  wohl  doch  nicht  I)  sie  nur  dadurch  bewältigen 
können,  dafs  sie  es  verändern.  Aber  die  Verschiedenheit  des  Zieles 
bringt  bei  dieser  „Umweltung  der  Welt"  tiefgreifende  Unterschiede  mit 
sich.  Denn  die  Wissenschaft  sucht  den  Inhalt  des  Erlebten  erkennbar, 
die  Kunst  sucht  ihn  geniefsbar  zu  machen.  Dort  Beseitigung  des  Ir- 
rationalen, Ausschaltung  der  persönlichen  Beziehungen,  Analyse,  Hervor- 
heben denknoth wendiger  Zusammenhänge,  Unanschaulichkeit.  Hier  Ab- 
änderungen ganz  anderer  Art:  die  Kunst  bewältigt  die  Erlebnisse  darch 
Subjectivirung  und  läfst  sie  dabei  in  ihrer  sinnlichen  Eindringlichkeit  be- 
stehen ;  daher  Anschaulichkeit,  Hervorheben  des  Persönlichen,  teleologische 
Gesichtspunkte,  Synthese.  Dieser  synthetische  Charakter  offenbart  sich 
vor  Allem  in  dem  Bestreben,  ein  abgeschlossenes  Ganzes  mit  beherrschen- 
dem Mittelpunkt  zu  geben,  das  auf  sich  selbst  beruht  und  nur  durch  sich 
selbst  wirkt. 

III.  „Vom  Zusammenhang  zwischen  Wissenschaft  and 
Kunst."  Die  beiden  im  zweiten  Beitrag  unterschiedenen  Gebiete  stehen 
in  Verbindung,  und  zwar  sowohl  in  bewufster  als  in  unwillkürlicher. 

A)  Als  bewufste  Verbindung  ist  einerseits  die  Aesthetik, 
andererseits  die  Didaktik  zu  bezeichnen.    D.  beschränkt  sich,  abgesehen 


Literaturbericht  279 

von  ein  paar  hübschen  Bemerkungen  über  die  künstlerische  Didaktik^  auf 
die  Besprechung  der  ersten  bewufsten  Verbindungsweise  und  hier  wieder 
auf  den  ästhetischen  Genufs,  da  der  künstlerischen  Production  ein  be- 
sonderer Beitrag  gewidmet  ist.  Bei  den  höheren  Processen  ästhetischen 
Oeniefsens  lassen  sich  vier  Factoren  unterscheiden: 

1.  Der  individuelle  Factor  wurzelt  nicht  im  Kunstwerk  selbst, 
sondern  ^besteht  in  dem,  was  der  Geniefsende  aus  dem  Vorrath  der  eigenen 
Seele  dem  Kunstwerk  entgegenbringt **.  Hierher  rechnet  D.  die  persönliche 
Auffassung,  Erinnerung  an  frühere  Erfahrungen  oder  ähnliche  Kunstein- 
drücke, ferner  die  Gefühle,  die  aus  der  Umgebung  und  Darbietung  des 
Werkes  entspringen  (eine  triviale  Serenade  kann  in  Venedig  gefallen,  weil 
man  sie  eben  in  Venedig  hört).  —  Mir  scheint  hier  die  Definition  nicht 
gans  befriedigend  asu  sein,  da  jenes  „Entgegenbringen''  wohl  weiter  reicht 
als  das,  was  der  „individuelle  Factor^  umgrenzen  soll.  Jedenfalls  verdient 
aber  dieser  Factor  ein  eingehendes  Studium.  Er  tritt  z.  B.  auch  in  dem 
Verhftltnifs  hervor,  das  die  übrigen  Factoren  in  der  Seele  des  Indi- 
viduums je  nach  seiner  Eigenart  einnehmen. 

2.  Der  ethische  Factor.  Hierher  rechnet  D.  die  sexuellen  und 
sympathischen  Tendenzen.  Bei  letzteren  erwähnt  er  die  Theorie  der  Ein- 
fühlung, die  nach  seiner  Ansicht  nicht  auf  alles  ästhetisch  Wirksame 
ausgedehnt  werden  kann;  immerhin  zeigen  die  angeführten  Ausnahmen 
selbst  (die  ich  übrigens  nicht  ohne  Weiteres  gelten  lassen  würde)  die 
Wichtigkeit  des  Begriffes.  Den  Ausdruck:  ethischer  Factor  könnte  ich 
nur  dann  als  genügend  anerkennen,  wenn  man  „ethisch**  im  allerweitesten 
Sinne  nehmen  wollte,  etwa  als  das  Gebiet  der  Willens-  resp.  Triebregungen. 

3.  Der  rationale  Factor  umschliefst  alle  Gefühle,  die  dem  Wissen 
über  den  Gegenstand  entspringen,  ja  „man  kann  geradezu  sagen,  dafs  alles 
Interesse  an  einem  dargestellten  Gegenstand  dem  rationalen  Factor  zu- 
gehört'^  —  Hier  sagt  D.  viel  Zutreffendes;  doch  müDste  nach  meiner  An- 
sieht  an  dieser  Stelle  der  Begriff  des  ästhetischen  Urtheils,  wie  es  auch 
zur  ästhetischen  Anschauung  des  Nichtkenners.  gehört,  in  seinen  Haupt* 
Zügen  bestimmter  hervorgehoben  werden. 

4.  Der  künstlerische  Factor.  „Sein  eigenstes  Recht  sind  die  ver- 
feinerten sinnlichen  Gefühle,  .  .  .  die  Lust  am  Sinnfälligen  in  Menschen- 
schicksal und  Sprache,  an  der  räumlich-farbigen  Sichtbarkeit,  an  akustischen 
und  rhythmischen  Reizen."  —  Mit  dem  hier  gewählten  Terminus  stimmt 
die  Thatsache  gut  überein,  dafs  bei  dem  Geniefsen  des  Kenners  und 
Künstlers  meistens  eine  Umstülpung  des  naiven  und  natürlichen  Geniefisena 
stattfindet,  indem  z.  B.  der  Gegenstand  eines  Gremäldes  nur  noch  als 
dienendes  Mittel  für  ein  sinnliches  Farben-  und  Formenspiel  erscheint. 
Trotzdem  würde  ich  einen  anderen  Ausdruck  vorziehen,  weil  die  nicht 
„verfeinerte"  Lust  am  Sinnfälligen  viel  weiter  reicht  als  das  specifisch 
Künstlerische  im  Geniefsen;  diese  elementareren  Factoren  müssen  aber 
doch  auch  berücksichtigt  werden,  selbst  wenn  man  sich  auf  die  Analyse 
höherer  Processe  beschränkt. 

Die  Betrachtungen  über  die  Aesthetik  schliefsen  mit  einer  Besprechung 
des  Zeitverlaufs  höherer  ästhetischer  Eindrücke,  die  aber  trotz  der 
Hittheilung  von  Versuchen  in  der  Selbstbeobachtung,  welche  Verf.  durch 


280  LiteraMtrhericht, 

Stndenten  unternehmen  liefs,  mehr  die  verwirrende  Mannigfaltigkeit  der 
psychischen  Vorgänge  zeigt  als  zu  greifbaren  Resultaten  führt.  So  wQrde 
ich  dem,  was  D.  über  Unterschiede  des  Zeitverlaufs  in  den  einzelnen 
Kunstgattungen  sagt,  nach  meinen  eigenen  Erfahrungen  fast  durchweg  ein 
Fragezeichen  anhängen.  Wenn  es  z.  B.  von  der  bildenden  Kunst  heilst» 
der  unbefangene  Betrachter  sehe  und  geniefse  zunächst  nur  Räumliches 
und  Farbiges,  und  der  zeitlich  spätere  Eindruck  der  Bedeutung  der  dunklen 
und  lichten  Flecken  sei  verbunden  mit  der  Einfühlung,  so  kann  ich  das 
kaum  als  die  allgemeine  Regel  ansehen.  Wenn  wirklich  ein  bedeutungs- 
voller Inhalt  da  ist,  so  fesselt  mich  dieser  zuerst.  Selbst  bei  einem 
BöcKUN,  den  ich.  zum  ersten  Male  sehe,  mag  die  Wucht  des  farbigen  Ein- 
druckes zwar  die  Aufmerksamkeit  auf  das  Bild  lenken,  aber  zu  einem 
ruhigen  Geniefsen  der  Farben  kommt  es  bei  mir  doch  erst,  wenn  die  Frage 
des  „Was"  erledigt  ist.  Ist  dies  geschehen,  so  folgt  (neben  aufserästhe- 
tischen  Zuständen,  wie  Kritik,  Mittheilungsdrang  u.  dergl.)  ein  Wechsel 
von  inhaltlichem  Miterleben  und  Freude  an  Farbe  und  Form,  in  dem  es 
mir  kaum  möglich  erscheint,  eine  Gesetzmäfsigkeit  aufzudecken.  —  Viel 
mehr  als  ein  solches  Schwanken  zwischen  verschieden  ästhetischen  und 
aufserästhetischen  Zuständen  ergeben  aber  auch  die  mitgetheilten  Versuche 
für  das  Problem  des  Zeitverlaufes  nicht,  so  interessant  sie  auch  in  manchen 
Einzelnheiten  sind.  Nur  zwei  Bemerkungen  seien  noch  hinzugefügt.  Wenn 
auf  Grund  der  Versuche  zwischen  solchen  unterschieden  wird,  die  sich 
dem  Kunstwerk  völlig  hingeben  und  solchen,  deren  Gefühle  und  Gedanken 
eigentlich  nicht  am  Kunstwerk  haften,  sondern  dadurch  nur  frei  gemacht 
werden  und  nach  anderen  Richtungen  sich  bewegen,  so  würde  ich  nur  in 
dem  ersten  Verhalten  ein  ästhetisches  Geniefsen  sehen.  Die  zweite  Art 
des  Verhaltens  ist  nicht  speciell  an  ästhetische  Darbietungen  gebunden 
sie  kann  sich  ebenso  gut  beim  Anhören  eines  wissenschaftlichen  Vortrags 
oder  einer  Predigt  einstellen  und  sehr  genufsreich  sein ;  aber  man  ist  eben 
dann  ein  „schlechter  Zuhörer".  Zweitens  ist  darauf  hinzuweisen,  dafs  bei 
diesen  Versuchen,  wie  dies  übrigens  D.  selbst  eindringlich  hervorhebt,  die 
Selbstbeobachtung  aufserordentlich  gefährlich  ist.  Wenn  z.  B.  der  junge 
Amerikaner,  der  seine  Erlebnisse  bei  der  Leetüre  der  Kerkerscene  im 
Faust  so  interessant  schildert,  sich  bei  der  Stelle:  „Mitten  durchs  Heulen 
und  Klappern  der  Hölle  etc."  aufschreibt:  „Starke  Gehörsvorstellungen; 
Bilder  von  Teufelchen  und  rothen  Flammen",  so  sind  das  Associationen, 
die  bei  einer  künstlichen  Verlangsamung  der  Leetüre  auftreten  mögen; 
im  vollen  Genufs  selbst  wird  man  aber  schwerlich  etwas  Anderes  erleben 
als  das  Hervorbrechen  eines  unendlichen  Jubels  aus  tiefstem  Jammer. 

B)  Unwillkürliche  Verbindung:  Geschichtswissenschaft 
und  Dichtkunst.  Dieser  Theil  der  Untersuchungen,  dessen  Besprechung 
ich  möglichst  kurz  halten  möchte,  geht  von  der  Wissenschaft  aus  und 
sucht  ihre  unwillkürlichen  Verbindungen  mit  der  Kunst,  speciell  der  Dicht- 
kunst nachzuweisen.  Zuerst  wird  festgestellt,  dafs  bei  der  schwer  durch- 
zuführenden, aber  auf  thatsächlichen  Differenzen  beruhenden  Abgrenzung 
von  Natur-  und  Geisteswissenschaften  ein  wichtiges  Moment  beachtet 
werden  muIiB:  „die  geschichtlichen  Wissenschaften  vom  Leben  und  vom 
Geist   sind   nämlich    mit   Voraussetzungen,    Hülfsmitteln,   Methoden   und 


Literaturbericht  281 

Zweckbestimmungen  der  Kunst  erheblich  versetzt".  Dafs  hierauf  zum 
g:üten  Theil  ihre  Eigenthümlichkeit  beruht,  sucht  D.  am  Beispiel  der 
Historie  zu  zeigen,  nachdem  er  lesenswerthe  Erörterungen  über  die  prak- 
tisch-technischen Beziehungen  der  Wissenschaft  und  über  die  streng  theo- 
retische Seite  der  Historie  vorausgeschickt  hat.  Als  formale  Ver- 
bindungen der  Geschichtswissenschaft  und  Poesie  werden  hervorgehoben: 
1.  das  Auswählen  typischer  Verbindungen;  2.  das  künstlerische  Analogie- 
gefOhl  —  der  Historiker  verhält  sich  zu  seinem  Helden  wie  der  Dichter  zu 
seinem  Modell;  3.  die  psychognostische  Art  der  Darstellung,  wobei  auch 
der  Historiker  „unsere  innere  Nachahmung  in*s  Spiel"  setzt;  4.  die  „schöne'^ 
Darstellung.  In  materialer  Hinsicht  ist  der  StoiS  beiden  Gebieten  viel- 
fach gemeinsam. 

Andererseits  findet  man  in  der  Kunst  mancherlei,  was  in  das  Gebiet 
der  Wissenschaft  hinübergreift.  Vieles  in  der  Dichtkunst,  besonders  im 
Roman^  mufs  wissenschaftlich  verstanden  werden  —  das  Stoffliche  als 
solches  ist  überhaupt  nicht  künstlerisch,  ebensowenig  die  „Erfindung",  wie 
sie  etwa  im  spanischen  Intriguendrama  vorherrscht.  Auch  kann  der 
Dichter,  was  das  rein  Formale  anlangt,  die  abstracte  Bedeweise  keineswegs 
austilgen.  —  Die  Anfänge  der  Epik  und  der  bildenden  Kunst  zeigen  die 
Verflechtung  des  Künstlerischen  und  Wissenschaftlichen  besonders  deut- 
lich, und  dasselbe  gilt  von  der  ontogenetischen  Entwickelung:  das  Kind 
hat  z.  B.  eine  logische  Art,  zu  zeichnen.  —  Den  Schlufs  des  dritten  Beitrags 
bilden  kritische  Erörterungen  über  unberechtigte  Annäherungen  der  Zeichen- 
knnst  nnd  Musik  an  das  Logisch- Wissenschaftliche  und  über  die  Neigung 
der  modernen  Aesthetik,  sich  mit  den  in  der  „Niederkunst"  wirkenden 
Factoren  zu  beschäftigen.  Wenn  D.,  der  hierbei  die  rein  künstlerischen 
Merkmale  der  „Hochkunst"  hervorhebt,  den  Terminus  „Illusion"  mit  dem 
Hinweis  auf  die  Musik  bekämpft  („wo  sollte  hier  das  Beale,  wo  die  Illusion 
stecken?"),  so  bemerke  ich  dazu:  unter  ästhetischer  Illusion  —  über  die 
Berechtigung  des  Ausdrucks  streite  ich  hier  nicht  —  ist  Verschiedenes 
verstanden  worden,  vor  Allem  dreierlei,  nämlich  die  Copie-Original-Illusion 
(Laitgs),  die  Beseelungs-Illusion  (z.  B.  Siebegk]  und  die  Illusion  des  Mit- 
erlebens (z.  B.  Lotzb);  wenn  in  der  Musik,  soweit  sie  nicht  nachahmt,  die 
erste  fehlt,  so  bleiben  doch  die  zwei  anderen  Formen  noch  .übrig. 

IV.  Die  Seelenkenntnifs  des  Dichters.  Zu  dieser  höchsten 
8tufe  der  Psychognosis  gehört  vor  Allem  das  Miterleben  einer  fremden 
Persönlichkeit.  Was  D.  hier  ausführt,  steht  zugleich  in  engem  Connex 
mit  den  Problemen  des  ästhetischen  Geniefsens  und  ist  so  von  doppeltem 
Interesse.  Das  künstlerische  Miterleben  hat  seine  Grundlage  in  dem  zu- 
verlässigen und  bereiten  Gedächtnifs  für  alle  die  Möglichkeiten,  die  der 
Dichter  in  seinem  Werden  durchlaufen  hat;  so  entsteht  eine  gröfsere  und 
raschere  Fähigkeit  des  sich  Einfühlens  —  wer  viel  besitzt,  kann  viel  „leihen". 
Die  Triebfeder  aber  ist  das,  was  Bef.  einmal  die  „Wanderlust"  der  Seele 
genannt  hat.  Was  schon  der  Nichtkünstler  verspürt,  das  ist  in  hohem 
Maafse  dem  Dichter  eigen:  der  Drang  sich  von  seinem  Ich  und  seiner 
Umgebang  durch  Phantasie  zu  befreien,  indem  er  sich  in  ein  anderes  Er- 
leben hineinträumt  und  durch  solche  spielenden  Umformungen  oder  Um- 
fühlnngen  die  Lust  am  Anderssein,  die  Freude  an  der  Metamorphose  ge- 


282  Literaturberu^t 

niefst.    So  ist  atu  Jagend  and  Phantasiespiel  geflossen,  was  der  Dichter 
von  dem  Menschen  zu  sagen  weiDs. 

Indem  sich  nan  der  Poet  aaf  Grand  dieser  Fähigkeiten  in  gegebene 
Individaalitäten  einlebt,  darf  sich  das  Sabject  nicht  völlig  in  die  fremde 
Individoalitat  verlieren,  das  Object  maCs  doch  Object  bleiben.  MiuicheB 
Iftüst  sich  nnr  ans  dieser  „  Zwiespältigkeit '^  erklären,  so  z.  B.  der  leise  Zog 
von  Melancholie,  der  die  poetische  Darstellung  anberührter  jngendlicher 
Seelen  so  oft  begleitet.  Ans  Unterschieden  in  diesem  VerhältniXs  leitet  D. 
den  Gegensatz  von  „sentimental''  und  „naiv"  oder  von  „Ich-  nnd  Sach* 
dichter"  ab  (wie  es  Otto  Ludwig  genannt  hat). 

Wie  läfst  sich  nan  der  einzelne  psychognostische  Vorgang  wissen- 
schaftlich aus  seinen  Elementen  erklären?  Wenn  ich  einen  Anderen 
lachen  sehe  and  mich  „mitfreue",  so  verlege  ich  1.  das  Vergnügen  (von 
dem  ja  blos  der  körperliche  Ausdruck  „gegeben"  ist)  in  die  fremde  Person  ; 
2.  kommt  es  zu  einer  unwillkürlichen  Nachahmung,  einer  „fast 
zwangsartigen  Mitbewegung",  die  auch  in  schwachen  Andeutungen 
noch  wirksam  sein  kann.  Das  ist  gerade  für  die  Seelenkenntnils  des 
Dichters  wichtig:  „durch  die  Vermittelung  von  Nachahmungs- 
bewegungen  hat  er  Theil  an  der  Freude  oder  an  dem  Zorn". 
Es  mag  dahingestellt  bleiben,  ob  der  Affect  des  realen  Lebens  gewisse 
Organempfindungen  hervorruft  oder  aus  ihnen  besteht ;  bei  dem  künstlerischen 
Erleben  ist  jedenfalls  die  Erregung  eine  Folge  solcher  körperlichen  Vor- 
gänge, wobei  noch  „genug  Wärme"  zurückbleibt  und  trotzdem  die  Freiheit 
der  Production  ungestört  ist.  Es  ist  dabei  von  Vortheil,  wenn  die  motorischen 
Vorgänge  und  die  durch  sie  ausgelösten  Empfindungen  nur  in  den 
zartesten  Ansätzen  vorhanden  sind,  weil  dann  einerseits  leichter  und 
reichlicher  Vorstellungen  associirt  werden  und  andererseits  auch  geeignete, 
der  Besonnenheit  entstammende  Hemmungen  eintreten  können. 

Natürlich  muls  aber  die  Auffassung  des  Dichters  von  den  einzelnen 
Processen  zu  dem  psychognostischen  Beherrschen  des  ganzen  Charakters 
vordringen,  wobei  die  unbewufsten  körperlichen  Aeufserungen  von  be- 
sonderem Werthe  sind.  Die  Individualität  wird  geschildert  durch  die  Art» 
wie  sich  receptive  und  active,  veränderliche  und  stäte  Naturen  äuÜBem, 
wie  sie  auf  besondere  Anlässe  antworten  und  wie  sich  in  derBeaction  die 
seelische  Energie  vertheilt.  Die  Lust  an  der  Metamorphose  und  noch  mehr 
die  Wirkung  intensiver  Erregung  führt  hier  den  Künstler  weit  über  das 
Ideal-Schöne  und  Harmonische  hinaus.  „Es  ist  eine  Verleumdung  des 
Menschen,  zu  behaupten,  dafs  er  überall  das  Ideal-Schöne  und  Hannonische 
suche;  was  er  will,  das  ist  nicht  die  blofse  Lust,  sondern  Leben,  d.  h. 
Erregung  und  Kampf."  —  Die  Seelenerkenntnifs  vollendet  sich  schliefslich 
erst  im  Schaffen  selbst,  wie  etwa  beim  Sprechen  der  Gedanke  wohl 
im  Ganzen  vor  der  Seele  schwebt,  aber  doch  erst  während  der  Thfttigkeit 
zur  vollen  Entfaltung  und  Ausprägung  kommt.  Was  D.  im  Anschlois 
hieran  weniger  ausführt  als  andeutet  ist  kaum  in  einem  Referat  wieder- 
zugeben ;  ich  will  daher  lieber  den  Verf.,  der  am  Schlüsse  eine  Zasammen- 
fassung  versucht,  selbst  reden  lassen.  „Des  Dichters  Erleben  ist  kein  Be- 
obachten, sondern  ein  zweckloses  und  daher  vollständiges  Auffassen  zamal 
der  eigenen  Seelenvorgänge.    In  Folge  dieser  Totalität  ist  die  Ueberein- 


Literaturbericht  283 

«timmang  der  Theile  vorher  da,  wie  bei  dem  Satz,  den  ich  zu  sprechen 
beginne.  Selbst  wer  anscheinend  treu  nach  einem  Modell  arbeitet,  repro* 
ducirt  nicht  den  Seelen-  und  Lebenszusammenhang  des  Originals,  sondern 
giebt  etwas,  was  künstlerisch  befriedigt  und  durch  eine  in  ürtheilen  er- 
folgende Prüfung  sicher  gestellt  wird.  Ein  paar  Charakterzüge  genügen, 
nm  einen  ganzen  Menschen  anschaulich  zu  machen.  Das  geschieht  kraft 
des  ursprünglichen  Zusammenhanges  und  durch  eine  Art  Ausstrahlung, 
wie  wir  mit  Rücksicht  auf  die  physiologische  Grundlage  und  auf  ähnliche 
gangbare  Ausdrücke  (Verschmelzung  u.  dergl.)  sagen  durften.  Die  Indivi- 
dualität, an  ihren  unbewufsten  Aeufserungen  am  leichtesten  kenntlich, 
erweist  sich  dem  Werthcharakter  des  Lebens  entsprechend  in  ihrem ^^imrn 
als  ein  Gebilde  aus  Gefühl  und  Wille.  Ihre  Besonderheit  kann  nach  Inhalt 
und  Function  mit  den  mannigfaltigsten  Mitteln  dargestellt  werden.** 

Mit  diesem  vierten  Beitrag  schliefst  die  Serie.  Er  ist  neben  der  ersten 
Hälfte  des  dritten  Beitrags  für  die  centralen  Probleme  der  Aesthetik  am 
wichtigsten.  Dafs  hier  D.  bei  der  Analyse  des  künstlerischen  Mit- 
erlebens vielfach  zu  ähnlichen  Resultaten  kommt  wie  ich  bei  der  Analyse 
des  Miterlebens  im  ästhetischen  Genufs,  ist  mir  besonders  erfreulich. 

K.  Gboos  (Basel). 

L.  Mabh^lier.  L'origine  des  dienz.  Bev,  phüos.  4S  (7),  1—28;  (8),  146—181. 
(9),  225—262.  1899. 
Vorstehende  Abhandlung  besteht  aus  zwei  Theilen,  aus  einem  aus- 
führlichen Bericht  über  Gbakt  Allen's  Buch,  The  evolution  of  the  idea 
of  Grod,  an  inquiring  into  the  origins  of  religions  (1897)  und  einer  Kritik  der 
in  diesem  Buche  vertretenen  Anschauungen,  Methoden  und  Schlüsse. 

Gr.  Allen  ist  ein  Schüler  H.  Spenceb*s.  Gleich  diesem  geht  er  vom 
Eahemerismus  aus  und  erkennt  in  der  Verehrung  der  Todten  und  der 
Gräber  die  alleinige  Quelle  für  alle  religiösen  Gebräuche  und  Gefühle. 
Dementsprechend  ist  sein  Grundsatz:  Ein  Gott  ist  ein  Verstorbener,  der 
als  Geist  oder  Gespenst  sich  selbst  überlebt,  bekleidet  mit  erhöhter  Macht 
und  übernatürlichen  Eigenschaften.  Nicht  weniger  eng  ist  sein  Begriff 
der  Religion.  Sie  ist  nach  seiner  Auffassung  weiter  nichts  als  eine  Summe 
von  Ceremonien.  Er  schliefst  also  jede  Theologie,  jede  Mythologie,  jede 
Moral  aus  und  zwar  deshalb,  weil  diese  letzteren  Factoren  sich  stets  ändern, 
nur  jener  erstere  constant  sei.  Diese  Ceremonien  nun  haben  keinen  anderen 
Zweck  als  das  Wohlwollen  der  Verstorbenen  und  ihre  Hülfe  zu  gewinnen 
oder  ihren  Zorn  zu  beschwichtigen  durch  Darbringung  von  Nahrungsmitteln 
und  anderen  Opfern.  Je  nach  den  Anschauungen,  welche  ein  Volk  hat 
über  die  Art  des  Fortlebens  und  über  die  Rolle,  welche  der  Körper  dabei 
spielt,  sind  die  Bestattungsweisen  verschieden  und  daran  anschliefsend  die 
Formen  der  Todtenverehrung  und  weiterhin  der  Theorie  zufolge  auch  die 
Formen  der  Gottes  Verehrung.  Vor  Allem  sind  es,  nach  Grant  Allen,  die 
Herrscher  uhd  Stammeshäupter,  welche  in  den  Rang  von  Gottheiten  über- 
gehen. Ihre  Gräber  sind  die  erste  Form  der  Tempel ;  aus  den  Todtenbildem 
entwickeln  eich  die  Götterbilder;  aus  den  Sklaven  und  Dienern,  welche  die 
Todtenopfer  an  den  Gräbern  zu  besorgen  haben,  gehen  hervor  die  Tempel 
diener  und  endlich  die  Priester.    Den  Kult  von  heiligen  Bäumen,  Steinen 


284  Literaiurhericht 

Quellen  u.  dergl.,  der  vielfach  angetroffen  wird,  leitet  er  aus  der  Ver-, 
ehmng  der  unter  oder  bei  ihnen  Begrabenen  ab.  Auch  die  muhammedanische^ 
jüdische  und  christliche  Gottheit  prefst  er  in  diesen  Rahmen,  nicht  ohne 
in  den  entlegensten  Erdstrichen  und  Zeiträumen  interessante  Analogien 
zur  Bestätigung  seiner  kühnen  Auslegungen  zu  finden. 

Marillibb  freilich  —  und  mit  ihm  wohl  mancher  Andere  —  vermag 
solcher  Phantasie  nicht  mehr  zu  folgen.  Er  übt  strenge  Kritik  und  wirft 
dem  Verf.  vor,  dafs  er  den  Begriff  Religion  gleich  Jevons  und  Robebtsok 
Smith  wiUkürlich  zu  eng  gefafst  habe,  dafs  er  seine  Behauptungen  nicht 
hinreichend  belegt^  aus  wenig  Thatsachen  voreilig  allgemeine  Gesetze  ab- 
strahirt,  gelegentlich  seiner  Theorie  abgünstige  Thatsachen  nicht  genügend 
gewürdigt  habe,  kurz  er  erhebt  gegen  die  Methode  des  yerf.'8  eine  Reihe 
von  Vorwürfen,  denen,  so  schwer  sie  sind,  ihre  Berechtigung  nicht  abge- 
sprochen werden  kann.  Dem  Femerstehenden  aber  zeigt  diese  Discussion, 
wieweit  die  vergleichende  Religionswissenschaft  noch  von  wahrer  Wissen- 
schaft entfernt  ist.  Offneb  (München). 


F.  LüEDDEGKENS.  Recllts-  lUd  Miik«hIiidfgkAit.  Leipzig,  W.  Engelmann,  1900. 
82  S. 

In  der  vorliegenden  interessanten  Studie  werden  die  Erscheinungen 
der  Rechts-  und  Linkshändigkeit  von  einem  gänzlich  neuen  Gesichtspunkte 
aus  beleuchtet.  Der  Verf.  führt  aus,  dafs  es  sich  bei  der  sogenannten 
Linkshändigkeit  nicht  etwa  um  eine,  durch  die  Nachlässigkeit  von  Müttern,. 
Kinderwärterinnen,  Pflegerinnen  u.  s.  w.  entstandene  Angewohnheit  handle^ 
sondern,  dafs  diese  Erscheinung  auf  tief  greifende,  oftmals  durch  Ver- 
erbung übertragene  physiologische  Verhältnisse  zurückzuführen  sei.  Das 
ausschlaggebende  Moment  für  die  Entstehung  der  Rechts-  und  Linkshändig- 
keit erblickt  der  Verf.  in  dem  in  den  beiden  Kopfseiten  herrschenden 
Blutdruck.  Er  sucht  an  der  Hand  der  Entwickelungsgeschichte,  eines 
der  Pathologie  entnommenen  Beweismaterials,  unter  Benutzung  von  Vibbobdt's 
Daten  und  Tabellen  (Kaliberverhältnifs  der  inneren  Karotiden)  u.  s.  w.  zu 
zeigen,  dafs  unter  normalen  Verhältnissen  der  Blutdruck  Inder  linken 
Kopfhälfte  ein  höherer  sein  mufs  als  in  der  rechten.  Je  nach  den  hier 
vorliegenden  Verhältnissen  läfst  sich  die  ganze  Menschheit  nach  dem  Verf. 
in  drei  Gruppen  theilen.    Diese  sind: 

„L  Die  grofse  Mehrzahl,  bei  der  wir  einen  höheren  Blutdruck  in 
der  linken  Kopfhälfte  haben, 

II.  seltene  Fälle,  wo  wir  wenigstens  theoretisch  eine  gleiche  Blut- 
vertheilung  in  beiden  Hälften  annehmen  müssen, 

III.  zahlreiche,  aber  in  ihrem  Verhältniüs  zu  den  übrigen  noch  nicht 
genau  bestimmte  Individuen  mit  höherem  Druck  in  der  rechten 
Kopfseite.'' 

Bei  höherem  Druck  in  der  linken  Kopfseite  entsteht  die  sogenannte 
Rechtshändigkeit,  im  entgegengesetzten  Falle  die  sogenannte  Links- 
händigkeit, gleicher  Druck  in  beiden  Kopfhälften  dürfte  auch  beider- 
seits gleiche  Functionen  zu  begründen  scheinen.  Der  Verf.  hebt  jedoch 
hervor,  dafs,  wie  Fälle  letzterer  Art  theoretisch  überhaupt  schon  selten  za 


Literaturbericht  285 

constatiren  seien,  die  gleiche  Function  beider  Seiten  auch  in  solchen  Fällen 
noch  zu  den  Ausnahmen  gehören  dürften.  ^Eher  macht  es  den  Eindruck, 
als  wenn  ein  abwechselndes  üeberwiegen  der  einen  oder  der  anderen  Him- 
bftlfte  dabei  statthätte.*'  Als  Beispiel  führt  der  Verf.  den  von  Meter  im 
Joumcd  of  mental  sdence  von  1886  mitgetheilten  Fall  L.  V.  an.  (Vergl. 
TucKBT,  Psychotherapie,  1895,  S.  85.)  „Die  behandelnden  Aerzte  waren 
sicher,  dafs  in  diesem  Falle  eine  doppelte  Gehirnthätigkeit  bestand  und 
dafs  bei  schlechter  Sprache,  heftigem  und  unangenehmem  Wesen  in  Ver- 
bindung mit  der  rechtsseitigen  Lähmung  die  rechte,  bei  fliefsender  Sprache, 
ruhigem  Benehmen  und  linksseitiger  Lähmung  die  linke  Hemisphäre  das 
Ueberge wicht  hatte.'' 

Die  Ausdrücke  Rechts-  und  Linkshändi^keit  sind  nach  dem 
Verf.  unpassend  und  geben  zu  falschen  Vorstellungen  Anlafs.  Beide  Er- 
scheinungen sind  nur  Theilerscheinungen  ganzer  Complexe  von  Verände- 
rungen, die  sich  nicht  auf  eine  der  Hände  beschränken,  sondern  sich  in 
mehr  oder  weniger  hohem  Grade  über  die  ganze  Körperhälfte  erstrecken 
können. 

Die  einzelnen  Erscheinungen  sind  in  besonderen  Gapiteln  ausführlich 
behandelt.  Wir  entnehmen  diesen  Ausführungen  noch  einige  Mittheilungen 
über  Beobachtungen,  die  der  Verf.  selbst  und  andere  vor  ihm  an  soge- 
nannten Linkshändern  anstellen  konnten. 

Es  wurde  bei  Linkshändern  der  rechte  Truncus  anonymus  auffallend 
weit  nach  links,  in  der  Richtung  des  stärksten  Blutstroms  gelegen  ge- 
funden; in  anderen  Fällen  beobachtete  man,  dafs  sich  von  demselben  die 
linke  Garotis  communis  abzweigte  oder  dafs  diese  Gefäfse  sich  kreuzten. 
Ghne  für  die  Entstehung  dieser  Eigenthümlichkeiten  eine  entscheidende 
Erklärung  geben  zu  wollen,  legt  L.  die  Vermuthung  nahe,  dafs  die  zweite 
Schädellage  hierbei  eine  RoUe  spielen  könne,  zumal  in  Arbeiterkreisen,  wo 
Lageveränderungen  ante  partum  leichter  vorkommen  als  in  höheren,  auch 
die  Linkshändigkeit  häufiger  auftrete. 

Eine  Reihe  von  Beobachtungen  stellte  der  Verf.  an  seinem  eigenen 
Sohne  an.  Drei  Monate  nach  der  Geburt  desselben  wurde  bemerkt,  dafs 
die  linke  Pupille  bedeutend  weiter  war  als  die  rechte.  Später  zeigte  sich 
bei  dem  Kinde  die  Neigung,  sich  beim  Schlafen  auf  die  linke  Seite  zu 
drehen.  Sieben  Monate  alt  bezorzugte  das  Kind  beim  Ergreifen  von  Gegen- 
ständen die  linke  Hand  vor  der  rechten.  (Der  Vater  sowie  ein  Bruder  der 
Matter  waren  linkshändig.)  Beim  Erlernen  des  Gehens  wurde  beobachtet, 
dals  das  rechte  Bein  schwächer  war  als  das  linke.  Ein  eigenthümliches 
Verhalteif  zeigte  auch  die  Sprache  des  Kindes.  Die  gröfsere  Weite  der 
linken  Pupille  konnte  später  an  einer  beträchtlichen  Anzahl  von  Links- 
händern bestätigt  werden.  Ebenso  meint  L.,  dafs,  wie  sich  bei  höherem 
Druck  in  der  linken  Kopfhälfte  hier  ein  höherer  Intraoculardruck  sowie 
eine  kürzere  Augenaxe  nachweisen  lasse,  so  bei  Linkshändern  diese  Er- 
scheinungen vielfach  auf  der  rechten  Seite  gefunden  werden.  Der  Verf. 
glaubt  ferner  bei  Linkshändern  Erscheinungen  beobachtet  zu  haben,  die 
auf  eine  langsamere  Entwickelung  des  motorischen  Sprachcentrums  zurück- 
zuführen seien.  „Die  beobachteten  Anomalien  kennzeichneten  sich  einmal 
durch  eine  Hemmung  der  Sprache  und  Stammeln  besonders   im 


286  Literaiurbericht 

* 
Zustande  der  Erregung,  dann  aber  auch  durch  Undeutlichkeit  der 
Laute  von  Lispeln  und  Anstofsen  mit  der  Zunge  bis  zu  gan^ 
ausgeprägtem  Stottern." 

Der  Verf.  hebt  sodaiin  hervor,  dafs  Versuche,  dem  Linkshändigen  den 
vorwiegenden  Gebranch  der  linken  Hand  in  der  Jugend  abzugewöhnen, 
meistens  ohne  Erfolg  bleiben  und  dafs  man  die  Linkshändigkeit^  anstatt 
sie  abgewöhnen  zu  wollen,  lieber  zu  möglichster  Vollkommenheit  auszu- 
bilden bestrebt  sein  solle.  Mit  interessanten  Mittheilungen  über  die 
Spiegelschrift  Linkshändiger  schliefst  die  Studie. 

Manches  dieser  Schrift  wird  in  Fachkreisen  wohl  nicht  ohne  jeden 
Widerspruch  bleiben  und  erst  durch  grOfseres  Material  und  genauere  Einzel- 
untersuchungen festgQstellt  werden  können.  Aber  es  wird  dem  Verf.  das 
Verdienst  verbleiben,  die  Aufmerksamkeit  der  Forscher  auf  Verhältnisse 
gelenkt  zu  haben,  die  bisher  übersehen  wurden  und  so  zu  völlig  neuen 
Studien  Anregung  bieten  dürften.  Der  Verf.  hält  auch  selbst  seine  Mit- 
theilungen nicht  für  erschöpfend  und  fordert  daher  zu  weiterer  Mitarbeit 
an  den  aufgeworfenen  Problemen  auf.  Zu  diesem  Zwecke  sind  der  Schrift 
einige  Fragebogen  zur  Ausfüllung  beigegeben.  Kibsow  (Turin). 

Oblzblt-Newik.   Weshalb  das  Problem  der  Willensfreiheit  nicht  zn  lösen  bt 

Leipzig  und  Wien,  Franz  Deuticke,  1900.    66  S. 

Die  kleine  Schrift  wendet  sich  zunächst  an  Philosophen ;  sie  hat  aber 
auch  für  den  Juristen  hohes  Interesse.  Hängen  ja  doch  zahlreiche  wichtige 
Fragen  des  Bechts  von  der  Beantwortung  der  Vorfrage  ab :  Sind  die  Hand- 
lungen des  Menschen  determinirt,  oder  ist  der  Wille,  aus  dem  sie  hervor- 
gehen, frei?  Verf.  ist  sich  der  praktischen  Tragweite  der  Entscheidung  in 
dem  einen  oder  anderen  Sinne  völlig  bewufst  (s.  S.  44  ff.). 

Der  philosophische  Inhalt  der  Schrift  giebt  nun  auch  dem,  der  die 
Beschäftigung  mit  Philosophie  nicht  zum  Lebensberuf  erwählt  hat,  zu 
mannigfachen  Bedenken  Anlafs.  Hier  nur  einige,  den  ersten  Seiten  der 
Schrift  entnommene  Proben: 

S.  1  ist  behauptet,  dafs  der  Glaube  an  die  Unfreiheit  menschlichen 
Handelns  „auch  immer  eine  pessimistische  Strömung*'  herbeiführe. 
Und  doch  waren  Luther  und  Calvin,  wie  Spinoza  und  Leibniz  zwar  Deter- 
ministen, nicht  aber  Pessimisten.  Eben  darum  ist  dann  auch  die  weitere 
Ansicht  des  Verf. 's,  daüs  religiöse  Zeiten  die  Vertreter  der  Noth wendig- 
keitslehre  „gering  schätzen",  nicht  haltbar. 

Die  Bestimmung  des  für  seine  Arbeit  grundlegenden  Begriffes  „ür- 
sache"  =  „nothwendiges  Antecedens"  ist  gleichfalls  bedenklich.  Weder  ist 
jedes  noth wendige  Antecedens  Ursache,  wie  der  Winter  nicht  Ursache 
des  Frühlings  ist;  noch  braucht  die  Ursache  der  Wirkung  zeitlich  vor- 
aufzugehen (s.  statt  Anderer  Lipps  Logik  S.  83).  Letzteres  ist  nicht  un- 
bestritten; der  Verf.  aber  nimmt  es  in  merkwürdigem  Widerspruche  zu  seiner 
obigen  Begriffsbestimmung  selbst  an,  wenn  er  im  nächsten  Satze  (S.  2)  die 
Ursache  als  einen  Thatsachencomplex  bezeichnet,  „der  keinen  Augen- 
blick bestehen  kann,  ohne  dafs  die  Wirkung  erfolge". 

Auch  sonst  fehlt  es  an  ungenauen  oder  unklaren  Ausdrücken  nicht 


Literaturhericht  287 

S.  3  spricht  der  Verf.  von  der  „Frage  nach  der  Evidenz,  nach  der 
Beweisbarkeit  des  Problems",  S.  ö  von  der  Alternative,  dafs  das  Causal- 
gesetz  „mit  Gewifsheit  oder  mit  Wahrscheinlichkeit  „evident '^  sein  könne, 
wiewohl  doch  Evidenz  und  Wahrscheinlichkeit  einander  ausschliefsen. 
Den,  wie  Verf.  S.  6  sagt,  „unanschaulich  vorstellbaren"  „Begriff  einer 
blauen  Tugend"  vermag  ich  mir  nicht  vorzustellen. 

Ben  Juristen  mufs  Anm.  24  besonders  peinlich  berühren.  „Ein  trau- 
riges Beispiel  von  den  Gefahren,  die  durch  Verwirrungen  anzurichten 
sind,  die  in  der  juristischen  Praxis  durch  laienhafte  Begriffs- 
bestimmungen der  deterministischen  Lehre  entstehen  können,  bietet 
die  Lehre  eines  angesehenen  modernen  Strafrechtslehrers  (Liszt)  ..." 

Aber  läfst  sich  ein  Mann  wie  Liszt  in  dieser  Weise  abthun?  Was 
würde  der  Verf.  wohl  von  einem  Juristen  halten,  der  Über  das  Freiheits- 
problem und  die  Bestrebungen  eines  bedeutenden  Philosophen,  es  zu  lösen, 
in  einer  Fufsnote  von  acht  Zeilen  aburtheilte? 

Im  Hauptergebnisse  wird  dem  Verf.  zuzustimmen  sein:  Das  Problem 
der  Freiheit  oder  Unfreiheit  des  menschlichen  Willens  ist  noch  immer  un- 
gelöst. Verfrüht  wäre  es,  wollte  man  den  uralten  Streit  zwischen  De- 
terminismus und  Indeterminismus  im  Sinne  des  einen  oder  anderen  als 
endgültig  gelöst  ansehen. 

Damit  wird  vor  Allem  die  bevorstehende  Beform  des  Strafgesetzbuches 
zu  rechnen  haben.  Nimmt  sie  in  jenem  Streite  Stellung,  so  wird  sie  den 
für  das  Strafrecht  praktisch  brauchbareren  und  zugleich  den  derzeitigen 
Volksanschauungen  entsprechenden  Indeterminismus  zu  Grunde  legen 
müssen.  Fbeudenthal  (Breslau). 


J.  D£j«BiNB.   Simlologie  da  systime  nervenx.    (Oh.  Boüchabd.  Traiti  de  patho- 

logle  ginirale.  Tome  V,  p.  369—1168.)    Paris,  Masson  &  Cie.,  1901. 

Der  vorliegende  fünfte  Band  des  grofs  angelegten  Werkes  Boüchabd*s 
behandelt  u.  A.  auf  mehr  als  800  Seiten  die  Erkrankungen  des  Nerven- 
systems. Entsprechend  dem  Plane  des  Werkes  werden  die  einzelnen 
Symptome  geschildert,  ihre  klinische  Bedeutung  und  etwaige  Beziehung 
zur  Physiologie  gewürdigt,  ihre  Pathogenese  und  diagnostischer  Werth  mit 
Berücksichtigung  der  Localisation  kurz  auseinandergesetzt.  Wenngleich  die 
Therapie  bei  dieser  rein  symptomatologischen  Darstellung  vernachlässigt 
wird,  so  ist  der  praktische  und  didaktische  Zweck  der  Arbeit  doch  ein  be- 
deutender, und  das  gilt  um  so  mehr,  als  ein  so  bewährter  Forscher  wie 
J.  Dejerd^b  deren  Autor  ist.  Angesichts  dieses  Umstandes  braucht  kaum 
die  flüssige  und  klare  Darstellung  und  die  ausgiebige  Verwerthung  unserer 
weitverzweigten  Literatur  betont  zu  werden. 

Verf.  bespricht  nach  einander  die  Störungen  der  Intelligenz  (übrigens 
recht  kurz,  fast  zu  kurz  behandelt),  die  der  Sprache  und  Schrift,  der  Moti- 
lität, der  Sensibilität,  der  Reflexe,  der  vegetativen  Organe,  des  Sehorgans 
und  die  sog.  trophischen  Störungen.  Auf  die  anziehende  Darstellung  der 
Aphasie  sei  besonders  aufmerksam  gemacht. 


288  LiteraturberiehL 

Ref.  verfehlt  nicht,  auf  die  vornehme  Aasstattang  und  die  vorzügliche 
Wiedergabe  der  fast  durchweg  gut  gelungenen  Photographien  hinzuweisen ; 
sie  könnten  manchem  unserer  Verleger  als  Muster  dienen. 

£.  ScHüLTZB  (Andernach). 


C.  LoMBBoso.    Korker -Palimpseste.    Wiidiisohrilten  nä  Mbftb^eutiisM 
geftigener  Terbrecher.   In  dea  Zellei  iid  CreheiBsckriftem  der  TerbredMr 

getanmelt.  Vom  Verfasser  deutsch  herausgegeben  in  Verbindung  mit 
Dr.  med.  H.  Kcbblla.  Hamburg,  Verlagsanstalt  vorm.  J.  F.  Richter  A.-G. 
1899.  318  S.  Mk.  10.—. 
Der  Inhalt  des  Buches  wird  sehr  gut  durch  den  Titel  wiedergeben: 
es  bringt  Aufzeichnungen  von  Verbrechern,  sprachlicher  und  zum  Theil 
auch  bildlicher  Natur,  die  von  Loxbboso  in  einer  längeren  Reihe  von  Jahren 
in  italienischen  Gefängnissen  gesammelt  sind.  Entnommen  sind  sie  den 
verschiedensten  Fundstätten :  den  Wänden  der  Gefängnifszellen,  den  Büchern 
der  Gefängnifsbibliotheken,  Gefäfsen,  Bettstellen,  Einwickelpapieren,  Klei- 
dungsstücken ;  zum  Theil  bestehen  sie  in  längeren  Autobiographien.  Dazn 
kommen  ähnliche  Aufschriften  von  Häusermauern  und  den  Wänden  Öffent- 
licher Lokale,  die  von  Schülern  Lombboso*s  zusammengebracht  sind,  ferner 
Proben  aus  der  französischen  criminalpsychologischen  Literatur  und  einige 
Mittheilungen  aus  englischen  und  deutschen  Erfahrungskreisen.  Der  Inhalt 
der  Aufzeichnungen  ist  höchst  mannigfaltiger  Art.  Zum  grollen  Theil  be- 
treffen sie  das  Verbrechen :  Versicherungen  der  Unschuld,  aber  auch  AeuCse- 
rungen  des  Stolzes  über  das  Verbrechen,  seltener  Reue.  Im  Zusanmien- 
hange  hiermit  dann  Etagen  über  das  Schicksal,  gefangen  zu  sein,  Klagen 
über  die  Gefängnifsbeamten,  das  Essen,  über  die  Richter  und  die  Gesetxe. 
Eine  andere  grofse  Gruppe  besteht  aus  Mittheilungen  an  Kameraden: 
Grüfsen  an  sie,  Nachrichten  über  Gerichtsverhandlungen,  Warnungen.  Mit 
einem  sehr  starken  Procentsatz  ist  begreiflicherweise  das  Gebiet  der  Sexuali- 
täten und  Obscöni täten  betheiligt  (7«  von  diesen  in  der  Kirche).  Aber  auch 
Politik,  Religion  und  Kirche  werden  vielfach  berührt;  in  den  Büchern  über- 
wiegen kritische  und  meist  abfällige  Bemerkungen  über  ihren  moralisirenden 
Inhalt.  Eine  eingehendere  Betrachtung  des  mitgetheilten  Materials  von 
verschiedenen  Gesichtspunkten  aus  und  eine  Erörterung  seiner  Bedeutung 
bildet  den  Schlufs  des  Buches.  Namentlich  die  illusorische  Natur  des 
Nutzens  und  die  sehr  reale  Natur  der  schweren  Nachtheile  der  Einzelhaft 
scheint  dem  Verf.  aus  diesen  ungeschminkten  Selbstbekenntnissen  der  Ver- 
brecher hervorzugehen. 

Der  üebersetzer  hatte  grofse  Schwierigkeiten  zu  überwinden.  Zorn 
Theil  weil  die  Aufzeichnungen  zumeist  natürlich  nicht  in  der  Schrift- 
sprache, sondern  in  verschiedenen  Dialekten  und  in  verschiedenen  Ab- 
arten der  italienschen  Gaunersprache  abgefafst  sind,  zum  Theil  auch  wegen 
der  nicht  wiederzugebenden  Derbheit  mancher  Ergüsse.  Bisweilen  hat  er, 
um  die  sich  sträubende  Feder  im  Flufs  zu  erhalten,  sich  mit  üebertragungen 
ins  Französische  geholfen.  Ebbinohaus. 


Bibliographie 

der  psyoho-physiologisohen  Literatur  des  Jahres  1899, 


zusammengestellt 
von 

Leo  HmscHLAFF. 


Die  eingeklammerten  Zahlen  hinter  den  Titeln  verweisen  auf  die 

Beferate  in  dieser  Zeitschrift. 


Inhaltsübersicht 


L  Allgemeines. 

&.  Lehrbücher.  Sammelwerke.  Berichte. 
No.  1—75. 

b.  Allgemeine  Fragen.  Seele  u.  Leib.  Be- 
ziehungen zu  anderen  Wissenschaften. 
No.  76—198. 

c.  £n twicklungu.y ererbung. No.  199—272. 

d.  Kinderpsychologie.  Erziehung  und 
Schnlgesundheitspflege.    No.  273—428. 

e.  Individuen.  Geschlechter.  Stände. 
Rassen.    No.  429-479. 

f.  Experimentelles.  Methodologie.  No.480 
bis  529. 

g.  Verschiedenes.  (Spiritismus  u.  A.) 
No.  530-628. 

h.  Thierpsychologie.    No.  629—677. 
i.  Historisches.   No.  678—881. 

H.  Anatomie   der    nervösen    Central- 
orgsne. 

.    a.  Allgemeines.    No.  832—868. 

b.  Structurelemente  (normal  und  patho- 
logisch).   No.  869—911. 

c.  Gehirn  (einschl.  d.  Craniologie).  No.912 
bis  996. 

d.  Himnerven  (Verlauf  und  Function). 
No.  997—1043. 

e.  Bückenmark  und  Sympathicus.  No.  1044 
bis  1091. 

f.  Pathologisches.   No.  1092—1138. 

m.  Physiologie  der  nervösen  Central- 
organe. 

a.  Allgemeines.    No.  1134—1198. 

b.  Fasern  und  Zellen.    No.  1199-1265. 

c  Gehirn.   Allgemeines.    No.  1266—1404. 
d.  Gehirn.   Specielles:   Sensibilität  und 

Zeitschrift  für  Psychologie  25. 


e. 


f. 


und  optisches  Centrum  No.  1405— 1419; 
Motilität  (incl.  Athmungs-  u.  Speichel- 
absonderungscentren) No.  1420—1437; 
Sprach-  und  Gehörsoentren  No.  1438 
bis  1471. 

Rückenmark  und  Sympathicus.  No.  1472 
bis  1535. 

Blutcirculation.  Ernährung.  Wärme- 
production.    No.  1536—1560. 


IV.  Sinnesempfindungen    Allgemeines. 

(Anatomisches  u.  Psychophysiologisches.) 
No.  1561—1588. 

V.  Physiologische  und  psychologische 
Optik. 

a.  Allgemeines  und  Literaturberichte. 
No.  1589—1631. 

b.  Anatomie  und  allgemeine  Physiologie 
des  Auges.   No.  1632—1681. 

c.  Dioptrik  des  Auges  und  Ophthalmo- 
metrie.   No.  1682—1701. 

d.  Irisbewegungen,  Accommodation,  Re- 
fraction  u.  Sehschärfe.  No.  1702-1750. 

e.  Ophthalmoskopie,  Perimetrie  und  Skia- 
skopie.   No.  1760—1771. 

f.  Licht- u.  Farbenempfindungen.  No.l772 
bis  1820. 

g.  Augenbewegungen  und  binoculares 
Sehen.    No.  1821-1848. 

h.  Beziehungen  zu  den  äufseren  Reizen 
(Ermüdung,  Nachbilder,  Kontrast, 
Weber'sches  Gesetz  U.S.  w.).  No.  1849 
bis  1863. 

i.  Pathologisches  (Allgemeines  und  Spe- 
cielles).   No.  1864—1887. 
k.  Thieraugen.   No.  1888—1905. 
1.  Apparate.    No.  1906-1981. 

19 


290 


InhaUsübenicht. 


Fhysiologiaohe  und  psychologiBcha 
Akustik. 

&.  Allgemeines.    No.  1988-1955. 

b.  Anatomisches.   No.  1956—1970. 

c.  Physikalisches  und  Physiologisches. 
Ko.  1971-2Q83W 

d.  Ton-    nnd    Oerftnschempfindungen. 
No.  2024—9055. 

e.  Fnnction  der  S&ckchen  und  Bogen- 
gänge.  No.  9056-9071. 

t  Pathologisches.   No.  9072—8109. 

Die  übrigen  BpeeiÜBohen  Binnea* 
empfindnngen. 

a.  Hantsensibilitat  (Anatomisches  nnd 
Psychophysiologisches.)  No.  8110  bis 

2128. 

b.  Uoskel-   nnd  Gelenkempfindnngen. 
No.  2189—8187. 

c.  Geruch.   No.  2138—2151. 

d.  Geschmack.    No.  2152—2158. 

e.  Schmers.    Gemeinempfindongen. 
No.  8159—8163. 


VULL.  BauuL  Zeit  Bewegung  und  Vor* 
findernng.   Zahl.   No.  2164-2881. 


BewuXataein    und    Unbewufstes. 
Auftnerksamkeit.       Sohlat      ISr- 

müdung.    No.  8888—8898. 

Uebung.  Aasooiation  u.Gtod§ohtniIli. 

No.  2398—2388. 

Vorstellungen. 

a.  Allgemeines.    Wahrnehmung.     Er- 
innerung.   No.  2889—8361. 

b.  Phantasie.    Traum.    Hallncination. 

No.  8362—8401. 

c.  Sprache.   No.  8402-8441. 

d.  Denken  u.  Erkennen.    Ichu.AuIsen- 
welt    No.  8448-2571. 

Qeföhle. 

a  Allgemeines.  Affeote.  No.  8578—8611. 
b.  Aesthetik.   No.  8612-8688. 

e.  fieligion.    No.  8689-2748. 


XTTT.  Bewegungen  und  Handlungen. 

a.  Muskeln.   No.  8749—8788. 

b.  Reflexbewegungen.  Instinct.  No.8789 
bis  8804. 

c  Ausdruckibewegungen.    Physiogno- 
mik.   No.  8805-8841. 

d.  Wille  u.  Willkflrbeweguiigen.    Be- 
aotionszeiten.   No.  8848—8876. 

e.  Ethik.    No.  8877-8080. 

f.  Pathologisches.   No.  3081—3055. 


XIV.  ]f  euro-  und  Psychopathologie. 

a.  Neu^opathologie:Allgemeines.(IJeh^ 
bucher.  Berichte.  Allgemeine  nervöse 
Störungen.)  No.  3056—3096;  Chorea 
No.  8099— 8106;  Epilepsie  Na  8109  bis 
8174;  Hysterie  No.  8175—3258;  Neor- 
asthenie  No.  3858—3866;  Spedelles 
No.  3867—3300. 

b.  Hypnotismus  und  Psychotheiapie. 
No.  3301—8387. 

c.  Psychopathologie:  Allgemeines 
(Lehrbücher.  Allg.  PathoL  u.  Thenr 
pie,  Psychiatrie  u.  Literaturberiofate.) 
No.  3388—8457;  SpecieUe  Knnk- 
heitsformen  No.3458— 8548;  Symptome 
und  Begleiterscheinungen  No.  S&I9 
bis  8618 ;  Aetiologie  und  ErbUchkeit 
No.  3613-3630 ;  Gasuistik  No.  8851  his 
3672 ;  Zurechnungsiähigkeit  No.9679 
bis  3687. 

XV.  Sooialpsychologie. 

a.  Allgemeines  No.  8688—8734. 

b.  Specielle  sociale  Probleme  No.  S785 
bis  3900. 

c.  Verbrechen  u.  Prostitution  No.  3901 
bis  8991. 

d.  Selbstmord  No.  3998-4001. 

e.  Anthropologie  No.  4008—4045. 


Anhang :    Alphabetisches  YerzeichniHi  der 
Automamen. 


L 


a.  Lehrbücher.    Sammelwerke.    Berichte. 

L  AmDT,  L.  F.    Fncohgia  per  i  Licei,    Livomo,  Giusti.    78  S. 
2L  Bebtz,  K.  O.    Einführung  in  die  moderne  Psychologie.    1.  Th. :  Allgemeine 
Grundlegung,    Osterwieck,  A.  W.  Zickfeldt.    424  S. 

3.  BiKBBNS  DE  H^AN.    Hoofdlynen  eener  Fsychol.  met  metaph,  Chrondalag, 

4.  BoEDDBB,  B.,  S.  J.  Fsychologia  rationälis  »ive  phüosophia  de  anima  humana. 
Ed.  altera.    Freibarg,  J.  B.  Herder.    422  S. 

ö.  BuxLL,  C.  S.    EssenUah  of  Psychology.   Boston,  Ginn  &  Co.,  1898. 

6.  BuBcxHABDT,  F.    Psychologische  Skizzen  zur  Einführung  in  die  Psychologie, 
3.  (Titel-)Anfl.  1898.    Löbau,  J.  G.  Walde.    319  S. 

7.  Chollbt,  A.    La  Psychologie  contemporaine,     1,  Ses  origines,     Bev.  Sc. 
£ccl.y  April. 

8.  Easl,  A.    Elements  of  Natural  Phüosophy,    London.    328  S. 

9.  EisLBB,  B.  Psychologie  im  ümriss.  2.  Anfl.   Leipzig,  S.  Schnurpfeil.   104  S. 

10.  Fbibbbich.  Die  Psychologie  in  den  für  Lehrerbildungsanstaiten  bestimmten 
Lehrbüchern,  Leitfaden  etc.    Neue  Bahnen  658—661. 

11.  Fböhlich.  Lindner* s  Lehrbuch  der  empirischen  Psychologie  nach  dem 
gegenwärtigen  Stande  der  Wissenschaft  bearbeitet.  Wien,  Gerold's  Sohn,  1898. 

12.  GizTOio,  P.  Y.  Vom  Baume  der  Erkenntnifs.  Fragmente  zur  Ethik  und 
Psychologie  aus  der  Wdüiteratwr,    Berlin,  F.  Dümmler.    822  S. 

13.  GüiBBBT.    Väme  de  Vhomme,    Paris,  Blond  et  Barral,  1898. 

14.  Habbis,  W.  T.  Psychology,  Two  Articles,  (Repr.)  Bloomington, 
School  and  Home  Ednc.    35  S. 

15.  HsnnacH,  W.  Die  moderne  physiologische  Psychologie  in  Deutschland, 
2.  Ausg.    Zürich,  £.  Speidel.    249  S. 

16.  Hbbbabt,  Fbdr.  Lehrbuch  der  Psychologie.  Langensalza,  Schulbnch- 
handlnng. 

17.  Hbwbtt,  £.  G.  Psychology  for  the  Teacher,  Add.  &  Proc.  Nat.  Ednc. 
Ass.,  88,  428-438. 

18.  HoBN,  W.  Die  Bahnbrecher  d.  Erfahrungsphilosophie  u,  Erfahrungs- 
Pädagogik  y  Besprechung  neuerer  Erscheinungen.  Neue  Bahnen  54 — 61, 
254—255. 

19* 


292  Allgemeines.  [1899.] 

19.  Hyslop,  J.  H.  SyUdbus  of  Psychology.  New  York,  The  Macmillan  Co. 
116  S. 

20.  James,  W.  TaUcs  to  Teachera  an  Psychology.  Atlantic  Mo.  83,  155—161, 
320—329,  510-517,  617—625. 

21.  —  Talks  to  Teachers  on  Fsychology  and  to  Siudents  on  some  of  Life'$ 
Ideals.    New  York,  Holt.    301  S.    (25,  244.) 

22.  —  Trattato  dt psicologia.  Traduzione  da  A.  Tambur ini.  (Gon  aggiante 
relative  alla  psicopatologia  di  G.  C.  Febbabi.)    Mailand,  soc.  editr.  libr. 

23.  Jastbow,  J.    PtacHcal  aspects  of  psychology.    Educ.  Rev.  17,  135 — 153. 

24.  Jebubalem,  W.  Einleitung  in  die  Philosophie.  Wien  u.  Leipzig,  Bran- 
müUer.    189  S.    (22,  455.) 

25.  JüDD,  C.  H.  Fsychology  and  the  Individual  Teacher.  J.  of  Pedag.  12, 
136—148. 

26.  Kbaüse,  f.  Das  Leben  der  menschlichen  Seele  und  ihre  Erziehung.  Dessau, 
Kahle,  1898. 

27.  LsHHEK,  A.  Lehrbuch  der  Philosophie  auf  anstoteUsch-schckistischer  Grund- 
lage.   Freiburg  i.  B.,  Herder.    444  S. 

28.  Lbtjchteitbbbgbb,  G.  Maupibegriffe  der  Psychologie.  Ein  Lesebuch  für 
höhere  Schulen  und  zur  Selbstbelehrung.   Berlin,  Heyfelder.    163  S.   (22, 454.) 

29.  LnEBKAifif,  O.  Gedanken  und  Thatsachen.  3.  Heft.  Die  Bilder  der  Phantasie.— 
Das  Zeitbewufstsein.  —  Die  Sprachfahigkeit.  —  Psychologische  Aphorismen. 
Strafsburg,  K.  J.  Trübner.    S.  301—470. 

30.  LiLJEQvisT,  E.    Inledning  tili  Psykologien.    Göteborg.    168  S. 

31.  Lindneb,  G.  A.  Mantiale  di  psicologia  empirica  quäle  scienca  induttioa. 
Innsbruck,  Wagner.    211  S. 

32.  Ldpps,  G.  f.     Grundrifs  der  Psychophysik,    Leipzig,  J.  G.  Göschen.    167  S. 

33.  LoTZE,  H.  Grrundzüge  der  praktischen  Philosophie.  (3.  Aufl.)  Leipzig, 
Hirzel.    97  S. 

34.  Mabvin,  W.  T.  Syüabus  of  an  Introduction  to  Philosophy.  New  York, 
Macmillan  Co.    279  S. 

35.  Masci,  f.    Elementi  di  Füosofia.    Vol.  I :  Logica.    Neapel,  Pierro.    529  S. 

36.  Mebcieb,  D.    La  Psychologie.    Louvain,  Instit.  Sup.  de  Philos.    584  S. 

37.  MiELLE,  M.  P.  Vancienne  et  la  nouveUe  Psychologie.  Sc.  cath.,  May-15  July. 

38.  MivABT,  St.  G.    The  New  Psychology.    Nineteenth  Cent.  45,  261—272. 

39.  NiCATi,  W.    La  Psychologie  naturelle.    Paris,  Schleicher,  1898. 

40.  NüSBAUM,  J.  Aus  den  Problemen  der  Biologie  und  Naturphilosophie. 
Essays  (Der  Darwinismus  nach  Darwinj  H.  T.  Suxley^  Die  Genese 
des  Schlafes,  Die  Genese  der  Spiele,  Aesthetik  der  Biologie).  (Poln.).  Lem- 
berg,  H.  Altenberg.    216  S. 

41.  Radülescu-Motbu,  C.  Studii  ßosofice.  2  fasc.  1898  (93  S.),  u.  1899  (24  S.). 
Socec.  Bucuresci. 

42.  BooEBS,  A.  K.  A  Brief  Introduction  to  Modem  Philosophy.  New  York, 
Macmillan  Co.    360  S. 

43.  BosBNTHAL,  J.    Zur  physiologischen  Psychologie.    Gegenwart.    Nr.  15. 

44.  Smis,  B.  The  Nature  and  Principles  of  Psychology.  Amer.  J.  of  Insan. 
56,  41—52. 

45.  Stanley,  H.  M.  Psychology  for  Beginners.  Ati  Outline  Sketsch.  Chicago, 
Open  Court  Publishing  Co.    44  S. 


[1899.]  Aügemeinea,  293 

46.  Stoüt,  G.  f.    A  Manual  of  Psychology.    London,  Glive  and  New  York, 
HindB  &  Noble.    643  S. 

47.  SiTBBLBi).    La  psychO'phynologie,  son  passi  et  aon  prisent    Paris,  Au  siöge 
de  la  sociöt^,  5.  Bne  S.  Simon. 

48.  Villa,  G.    La  Psicologia  contemparanea,    (Bibl.  di  Sei.  Mod.).     Turin, 
Bocca.    660  S. 

49.  YousMAsv,  F.    Die  Entwickltmg  der  Philosophie,    Berlin,  Rühe.    31  S. 

50.  WsBNicKE,  C.    Principes  de  PsychophysuAogie.     Rev.  de  Psychol.  Clin, 
et  TMrap.  3,  261—278,  304—312,  330—336,  357—377. 

51.  Elemente  der  Psychologie,    Repetit.  d.  Philos.  (4).     (Nach  Db.  Stögkl's 
Lehrbuch  d.  Philos.)    Mainz,  F.  Kircheim.    77  S. 


52.  AniCKss,  £.     Gemian  Philosophicdl  Literature  (1896—98).    Philos.  Rev. 
8,  273—289,  386—410. 

53.  Baldwik,  J.  M.,  and  Cattell,  J.  M.    The  SchedtUe  for  Psychology  of  the 
International  Catalogue.    Science,  N.  S.  10,  297—298. 

54.  BiNST,  A.   U  annie  psychologigite,   Bd.  5.    (1898).  902  S.   Paris,  Schleicher 
fr^res. 

55.  Bliss,  C.  B.    The  New  York  Academy  of  ScienceSj  Section  of  Psychology 
and  Anthrqpology.    Science,  N.  S.,  9,  219. 

56.  BosANQUBT,  B.    Systematic  Phüoaophy  in   the    United  Kingdom  in  1898. 
Arch.  f.  syst.  Philos.  5,  495—508. 

57..  BusBB,  L.    Jahresbericht  ü5er  die  Erscheinungen  der  angh-amerikanischen 
Literatt^  der  Jahre  1894195.    Zeitsch.  f.  Philos.  u.  ph.  Kr.  1^15,  19—40. 

58.  Cattell,  J.  M.    The  International  Catalogue  of  Scientific  lAterature :  Beport 
from  Columbia  üniversity.    Science,  N.  S.,  10,  165. 

59.  Belage,  Y.    L'Annie  Biologique,  Be  Annee,  1897,    Paris,   Schleicher  Fr. 
842  S. 

60.  Eisles,    R.       Wörterbuch   der    philosophischen   Begriffe    und   Ausdrücke, 
BerHn,  Mittler.    800  S.    (25,  246.) 

61.  Epstein,  S.    Psychologische  Bumdschau.    Die  Wage,  (2,  9,  15.) 

62.  Eucken,  R.    Progress  of  PhHosophy  in  the  Nineteenth  Century,    Forum 
28,  36—45. 

63.  Fabbakd,  L.    Annual  Meeting  of  the  American  Psychological  Association. 
Science,  N.  S..  9,  249—251. 

64.  FosTEB,  M.    A  century^s  progress  in  science.    Educ.  Rev.  18,  313 — 331. 

65.  Henbi,  y.      Les   travaux  ricents   de  psychophysique,      Rev.  philos.  48, 
170—193;  297—312. 

66.  JoDL,  F.    Phüosophy  in  Germany  and  Austria,    Monist  9,  248 — 263. 

67.  Maisb,  f.   Zum  4.  intemaUonalen  Psychologencongrefs  in  Paris,    Psychische 
Stud.  460—467. 

68.  PiLLON,  F.    L^AnnSe  PhHosophique ;  9e  annee  1898.    Paris,  Alcan.    316  S. 

69.  PoHLE,  J.  und  ScHinTT,  J.  D.    Zur  Bibl,  d,  phHosophiscJien  Erscheinungen 
d.J.  1898.  Philosophisches  Jahrbuch  der  Görres-Gesellschaft  12,  220—257. 

70.  Stein,  H.    Manwl  de  Bibliographie  gtnirale.    Paris.    895  S. 


294  Allgemeines,  [1899.] 

71.  Wabbbn,  H.  C.  The  Fsychological  Index,  Nr.  5  {1898),  New  York  and 
London,  Macmillan  Co.    173  S. 

72.  Zillmann.  Metaphysische  Bücherei,  Kritische  Biblioffraphie  aüer  Länder 
Über  die  Neuigkeiten  der  Philosophiey  Metaphymk,  Fsychologie  und  den 
Okkultismus.    Zehlendorf,  P.  Zillmann.    (1.)    16  S. 

73.  Bibliographie  der  gesammten  phüosaphischen  Literatur  (1898).  Arch.  f. 
syst.  PhUos.  5,  Ö09— 589. 

74.  Proceedings  of  tht  American  Association  for  the  Advancement  of  Science, 
XLVmth  Meeting,  held  at  Columbus,  Ohio,  August,  1899.  Eaaton  (Fa.), 
Permanent  See.    627  S. 

75.  Proceedings  of  the  Seventh  Annual  Meeting  of  the  American  Fsychological 
Association,  New- York,  December  1898,    Psychol.  Bev.  6  (2),  146—179. 


b.    Allgemeine  Fragen.    Seele   und  Leib.    Beziehungen  za 

anderen  Wissenschaften. 

76.  Abbahowski,  E.    Teorya  jednostek  psychiezych.     {Theorie  der  psychischen 
Ein?ieiten.)    Warschau. 

77.  Ambbosi,  L.    Che  cos*  ^  la  materia?   Biv.  Ital.  di  Filos.,  1898,  13  (2),  3. 
Born,  Soc.  Ed.  Dante  Alighieri.    79  S. 

78.  —    La  Füosofia  nd  gran  eich  deüe  produzioni  umane,    Born,  Soc.  Ed. 
Dante  Alighieri.    30  S. 

79.  Abnaiz,  P.  F.  M.    Los  fendmenos  psicologicos  y  los  fisiologicos.    Ciud.  d,J). 
19,  XLyin,  n.  n,  5  julUet,  20  aoüt. 

80.  Abnhabt,  G.    Objektwe  Fsychologie,    Biol.  Centralbl.  19,.  521—526. 

81.  Bailbt,  T.  P.    Ethologicdl  Fsychology.    Disc.  Psychol.  Bev.  6  (6),  649--65L 

82.  Banebji,  B.  E.    The  Dynamics  of  Mind.    Calcutta,  Mitter  Bros.    44  S. 

83.  Babatono,  A.    1  fatti  psichici  elementari,    Turin,  Bocca.    106  S. 

84.  Batheb,  F.  A.    A  Zoologist  on  the  Principles  of  Science.    Natural  Sc.  15, 
423—433. 

85.  Bebomann,  J.    Seele  und  Leib,    Archiv  für  systematische  Philosophie, 
5  (3),  25—68. 

86.  Beboson,  H.    Essai  sur  les  donnies  immidiates  de  la  conseience.    Paris, 
Alcan,  1898. 

87.  Bebe,  H.    L^Avenir  de  la  phUosophie,    Paris,  Hachette.    511  S. 

88.  Busse,  L.    Leib  und  Seele.    Zeitschr.  f.  Philos.  u.  philos.  Kritik  114  (1)^ 
1—26.    (22,  220.) 

89.  Caldwbll,  W.    The  Postulates  of  a  Structural  Fsychology.    Disc.  Psychol. 
Bev.  6  (2),  187—191. 

90.  Cantoni,  0.     Sul  concetto  e  svl  carattere  deüa  Psicologia.      Biv.  Filos. 
1  (2),  3—32. 

91.  Chl^elli,   A.     La  funzione  presente  della  filosofia  critica.      Biv.  Filos. 
1  (1),  7—19. 

92.  Ghbistison,  J.  S.    Brain  in  relation  to  Mind.    Chicago,  J.  S.  Christlson. 
140  S. 


[1899.]  Allgemeines.  295 

9^.  Gbozieb,  J.B.  My  Inner  lAfe.  London,  New  York,  and  Bombay,  Longmans, 
Green,  1898.    563  S. 

94.  Davies,  H.    The  Cancept  of  Subatance,    Philos.  Bev.  8,  604—621. 

95.  Bbwab,  A.  B.    From  Matter  to  Man,    London,  Ghapman  &  Hall,  1898. 
289  S. 

96.  IhiPLAN,  P.    Fhüoiophxe  nouveüe,    Nouvelle  Bev.  119,  704—717. 

97.  DüRAiTD  (de  Gbos],  J.  P.    Apergus  de  Taxinomie  ginSraU.    Paris,  Alcan. 
265  S. 

98.  Fechneb,  Gust.  Th.  Nanna  oder  Über  da»  Seelenleben  der  lenzen,  2.  Aufl. 
Hamburg,  L.  VoiB.    301  8. 

99.  Flügel,  0.    Ueber  voluntarisehe  und  inteUektualiatische  Psychologie.  Jahr- 
buch des  Vereins  für  wissenschaftliche  Pädagogik,  31.  J.    38 — 103. 

100.  FoLGHEBA,  J.  D.  La  dSduction  dans  les  scienees  inductives.  Bev.  Thom., 
Mars. 

101.  FoBEL,  A.    Gehirn  u.  Seele,    ö.  u.  6.  Aufl.    Bonn,  Emil  Straufs.    41  S. 

102.  —    Vesprit  scientifigue.    Bev.  d.  Bev.  30,  649—654. 

103.  Fbazeb,  J.  G.  The  Origin  of  Totemism.  Fortn.  Bev.,  N.  S.,  65,  648—665, 
836—852. 

104.  Gneisse,  K.  Deduetion  und  Induction.  Eine  Begriffsbestimmung.  Progr. 
Strafsburg.    39  8. 

106.   Goblot,  £.    Fonction  et  finaliU.    Bev.  Philos.  157,  495—505,  632—645. 

106.  GüTBEBLET,  0.  Der  Kampf  um  die  Seele.  Vorträge  über  die  brennenden 
Fragen  der  modernen  Psychologie.  Mit  bischöflicher  Approbation.  Mainz, 
F.  Kirchheim.    501  8. 

107.  —  Der  psychophysische  Parallelismus.  Philosophisches  Jahrbuch  der 
GöBBES-Gesellschaft  11,  369—396. 

106.   Gtstbow,  £.    Neue  Ideen  in  der  Psychologie.    Zeit  (256). 

109.  Habckbl,  £.  Die  Welträthsel.  Gemeinverständl.  Studien  über  monistische 
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781.  GsBon,  6.  B.  Le  doUrme  peädigogieke  di  TommaBo  Campanella. 
NaoT.  Bis,,  N.8.,  9  (Feb.  — Sept.) 

732.  GiSArD,  Y.  La  pküotopku  de  M.  Taine.  Ann.  de  Philos.  Chi^t.  1898, 
39,  ^29—24ß,  286-302. 

733.  —    Eisai  rar  Taine.     San  amvre  et  son  influenee.     Qninz.  9,  429 — 457. 

734.  GoEBEL,  H.,  nnd  AvTsiif,  £.  Friedrieh  NietzMcke^s  üebermeMch. 
Monist  9,  583—571. 

735.  GoLDSCBMiDT,  L.  KanVs  „Widerlegung  de»  IdeaUmmu^.  L  Arch.  L 
syst  Phüos.  5,  420—453. 

736.  —  KanVs  Vorausgeteungen  und  Profestor  Dr.  Fr.  Paulsen.  Arch.  1 
syst  PhU.  5,  286—323. 

737.  Gbabkabv,  M.  StreifUehter  über  Ziel  und  Weg  des  Studiums  der  Tho- 
mistischen  Philosophie  mit  bes.  Bezugnahme  auf  moderne  Probleme.  Jahrb. 
f.  Philos.  n.  specnL  Theol.  14  (2),  137—154. 

738.  Graiizow,  O.  Friedrieh  Eduard  Beneke^s  Leben  und  Philosophie. 
Auf  Chrund  neuer  Quellen  kritisch  dargestellt.  Bern,  Steiger  &  Cie.  284  8. 
(21,  277.) 

739.  Gbbdt,  J.  Mementa  phüosophiae  AristoteUeo-Thomisticae.  L  Born,  Bes- 
eite.   293  S. 

740.  Hahn,  R.  Die  Entwickdung  der  Leibni zischen  Metaphysik  und  der 
Einflufs  der  Mathematik  auf  dieselbe  bis  zum  Jahre  1686.  (Progr.)  Torgao. 
(Diss.)  Halle.    35  8. 

741.  Haxelin,  O.  La  philonophie  analgtique  de  Vhistoire  de  M.  Benouvier. 
Ann^e  philos.  1898  (1899),  9,  21—48. 

742.  Hahdt,  W.  Jahresbericht  Ober  indische  Philosophie;  1894^1897.  Arch.  f. 
Gesch.  d.  Phil.  12,  211—225. 

743.  Habthahn,  £.  y.  Geschichte  der  Metaphysik.  L  Leipzig,  H.  Haacke. 
588  S. 

744.  Heman,  f.  Paulsen^ s  Kant.  Zeitschr.  f.  Philos.  n.  phil.  Krit.  114, 
254—281. 

745.  Henckel,  M.  Auf  welchen  psychologischen  Thatsachen  beruhen  die  fünf 
formalen  Stufen  HerbarVsf    Bielefeld,  A.  Hebnich.    24  8. 

746.  HoHENEMSEB,  £.  Die  Lehre  von  den  kleinen  Vorstellungen  bei  Leibniz. 
Diss.    Heidelberg.    74  8. 

747.  HoLTZMANN,  H.  J.    B.  Bothe*s  speculatives  System.    Freibarg  LB.    269  8. 

748.  HüiT,  C.  Le  Platonisme  dans  les  temps  modernes.  Bacon.  Ann.  de 
Philos.  Ohröt.  39,  701—709. 

749.  —  La  Philosophie  de  M.  Paul  Jan  et.  Ann.  de  Philos.  Chr^t.  1898^ 
89,  46—64. 

750.  Iyantsoff,  N.  A.  [Philosophical  Importance  of  Francis  Bacon.]  Vo- 
prosi  Philos.  10,  560—599,  794—880. 

751.  Jackbon,  A.  V.  W.  Zoroaster.  The  Prophet  of  Ancient  Iran.  New  York 
&  London,  Macmillan  Co.    312  8. 

752.  Janet,  Paxtl.  La  phüosophie  de  Pierre  Leroux.  Rev.  d.  Denx  Mondes 
152,  767-788;  158,  379—406. 

753.  Jabpbb,  J.    Leibniz  und  die  Scholastik.    (Diss.)    Leipeig.    76  S. 

754.  KöNio,  E.  Die  Unterscheidung  von  reiner  und  angewandter  Mathematik 
bei  Kant    Kantstud.  3,  373—402. 


[1899.]  Aügememes.  321 

755.  KbaiiIk,  B.    Sokrates  nach  den  üeberlieferungen  seiner  Schule.    Wien, 
Carl  Eonegen.    617  S. 

756.  KBomsüBEBG,  M.     Moderne  Philosophen.     München,  C.  H.  Beck.    221  S. 

757.  Kühnemann,  E.     Grundlehren  der  Philosophie.    Studien  über  VorsokroHkeTf 
Sokrates  und  Plato.    Berlin  u.  Stuttgart,  W.  Spemann.    478  S. 

758.  Lamennais.     ün  fragtnent  inSdit  de  V^Esquisse  d*une  philosophie"  public 
par  Chr.  Marechal.    {Fin.)    Kev.  de  M6t.  et  de  Mor.  7,  39—67. 

759.  Latta,  R.     On  the  Relation  between  the  Phüosophy  of  Spinoza  and  that 
of  Leibniz.    Mind,  N.  S.,  8,  333—366. 

760.  L6vy-Beuhl,  L.    (Ed*r.).      Lettres   inidites  de  J.   S.   Mill  ä  Auguste 
Comte.    Paris,  Alcan.    560  S. 

761.  —    Maine  de  Biran.    Open  Court  13,  468—464. 

762.  —    Tlie  Contemporary  Movement  in  French  Phüosophy.  Monist  9, 416 — 436. 

763.  LiCHTENBEBOER,  H.     Friedrich  Nietzsche^   Aphorismes  et  fragments 
choisis.    Paris,  Alcan.    181  S. 

764.  —   u.  FÖRSTEB-NiBTzscHE,  E.    Dic  Philosophie  Friedrich  Nietzsche*s. 
Dresden  u.  Leipzig,  C.  Beifsner.    216  8. 

765.  LloYd,  A.  H.     Phüosophy  of  History.     Ann  Arbor  (Mich.),  G.  Wahr. 
257  S. 

766.  Lopatin,  L.  M.    [Nicolas  I.  Grot]    Voprosi  Philos.  10,  9—20. 

767.  LoüRi£,  O.    La  Philosophie  de  Tolstoi.    Paris,  Alcan.    198  S. 

768.  LüDEMANN,  H.     Jahresbericht  über  die  Kirchenväter  und  ihr   Verhältnifs 
zur  Phüosophie;  ISOS—Oe.    Arch.  f.  Gesch.  d.  Phil.  12,  531—668. 

769.  Macdonald,  F.    La  rehabüitation  de  J.  J.  Rousseau.    Rev.  d.  Rev.  30, 
355—363. 

770.  Mackintosh,  R.     From    Comte   to  Benjamin  Kidd.     London,  Mac- 
mülan  Co.    287  S. 

771 .  Mandonntet,  R.  P.   Siger  deBrabant  et VAverro^ame  latin au  XIII e sihcle. 
Freiburg. 

772.  McEwen,  B.    KanVs  Proof  of  the  Proposition,  „Mathematical  Judgment» 
are  One  and  All  Synthetical    Mind,  N.  S.,  8,  506—523. 

773.  McTagoebt,  J.  E.    RegeVs  Treatment  of  the  Categories  of  the  Objective 
Notion.    Mind,  N.  8.,  8,  35—62. 

774.  Mbdicüs,  F.    Zu  Kant *s  Phüosophie  der  Geschichte.    Elantstud.  4, 61— 67. 

775.  MooBE,  V.  F.    The  Psychology  ofHobbes  and  its  Sources.    Amer.  Joum. 
11  (1),  49—66. 

776.  MüLLEB,  F.  M.     TJie  Six  Systems  of  Indian  Phüosophy.     London,  Long- 
mans,  Green.    618  8. 

777.  NfiUMANN,  A.    Lichtenberger  als  Philosoph  und  seine  Beziehungen  zu 
Kant.    Kantstud.  4,  68—93. 

778.  NoESTRÖM,  V.    Till  Pia  tos  IdMra.    Göteborg.    105  8. 

779.  OaNEv,  J.     [DuboiS'Reymond  et  ses  thdories  scientifi^ues.]     Voprosi 
Philos.  (Mai  —  Dec). 

780.  Ofpeln-Bbonikowsxi.     Nietzsche   als  Systematiker.     Das  neue  Jahr- 
hundert (39). 

781.  Obvieto,  A.    La  Füosofia  di  Senofane.    Florenz,  8eeber. 

782.  Pabodi,  D.    La  Phüosophie  de   Vacherot.    Rev.  de  M^t.  et  de  Mor.  7, 
463—602,  732—760. 

Zeitsohrift  fOr  Psychologie  25.  21 


322  Allgemeines.  [1899.] 

783.  Pasmanik,  D.  AI  fr  ed  Fo  uillee  8  psychischer  Monismus.  Diss.  Bern.  86  8. 

784.  Pastob,  W.    Fechner*s  Weltanschauung.    ZeitBchr.  Nr.  222. 

785.  Patbick,  M.  M.  Sextus  Empirieus  and  Chreek  SeepHcism,  London,  Bell. 
163  S. 

786.  Paulbek,  F.  Kant  der  Philosoph  des  Protestantismus.  Kantstud.,  4, 1— 31. 
Anch  Sep.  Berlin,  Reuther  &  Beichard.    40  S. 

787w  PiLLON,  F.  La  psychologie  analyiique  d^aprhs  Stout.  Bev.  Philos.  47, 
404—418. 

788.  —  La  critique  de  Bayle:  Critique  du  panthÜsme  spitioiiste.  Ann^ 
Philos.,  1898.    9,  85-143. 

789.  Pollock,  F.  Spinoza,  His  Life  and  Philosophy.  (2d  ed.)  London,  Back- 
worth ;  New  York,  Macmillan  &  Co.   427  S. 

790.  Ball,  H.  F.  Der  Leibniz^sche  Substanzhegriff  mit  besonderer  Beziehung 
auf  seine  Entstellung  und  sein  Verhältnifs  zur  Körperlehre.  (Dias.) 
Halle.    69  8. 

791.  Bappopobt,  S.  Spinoza  und  Schopenhauer.  (Diss.,  Halle.)  Berlin, 
Heyfelder.    148  8. 

792.  Bkin,  W.  Herbart,  Pestalozzi  und  Prof  P.  Natorp.  IIL  Zur 
Pädagogik.    Zeitschr.  f.  Phil.  u.  Päd.  6  (4). 

793.  —  Uerbart,  Pestalozzi  und  Herr  Prof  Paul  Natorp.  lU.  Zur 
Pädagogik.  Aus  Zeitschr.  f.  Philos.  u.  Pädag.  Langensalza,  H.  Beyer 
n.  Söhne.    59  8. 

794.  BiCKEBT,  H.  Ficht e^s  Atheismusstreit  und  die  KantVsche  Philosophie. 
Kantstud.  4,  137—166. 

795.  BoLFES,  £.  Moderne  Anklagen  gegen  den  Charakter  und  die  Lebens- 
anschauungen  Sokrates,  Plato*s  und  Aristoteles.  Philos.  Jahrb. 
12,  1—18,  271—291. 

796.  BouN,  H.  La  Vie  et  la  Philosophie  de  Thomas  Carlyle.  Bev.  de 
rUniv.  de  Brux.  4,  (4.) 

797.  BzEWMSKi,  8.  La  phHosophie  de  Nietzsche.  Cosmopolis,  1898,  Oct. 
134—145. 

798.  Schlapp,  O.  Die  Anfänge  von  KanVs  Kritik  des  Geschmacks  und  des 
Genies  1764—1775.  Erster  Theil  einer  Untersuchung  über  Kantus  Lehre 
vom  Genie  und  die  Entstehung  der  Kritik  der  Urtheilskraft.  Diss.  Strals- 
bürg.    116  8. 

799.  ScHMiD,  0.  Petrus  Cantor  Parisiensis.  Sein  Leben  und  seine 
Schriften.    Graz  (Styria.) 

800.  ScHULTZE,  F.    Stammbaum  der  Philosophie.    Leipzig,  Haacke.    30  8. 

801.  Scott,  W.  B.  James  Arbuckle  and  His  Belation  to  the  Molesworth^ 
Shaftesbury  School    Mind,  N.  8.,  8,  194—215. 

802.  SUailles,  G.    M.  Paul  Janet.    Bev.  Bleue,  (4.),  11,  65—75. 

803.  V.  Seydlitz,  B.  Fr.  Nietzsche  Briefe  und  Gespräche.  Neue  deutsche 
Bundschau.     617—628. 

804.  Siebeck,  H.    Aristoteles.    Stuttgart,  Fr.  Frommann.    142  8. 

805.  SiMMBL,  G.  Kant  und  Goethe.  Beilage  zur  Allgemeinen  Zeitung. 
Nr.  125-127. 

806.  Sehigagliesi,  I.  EurekaU!  {Origine  storica  deüa  ßosofia.)  Palermo. 
Marotta. 


[1899.]  Aügemeities.  323 

807.  SoLui,  E.  Studi  »uüa  filosofia  naturale  dt  Leonardo  da  Vinci.  Modena^ 
Vincenzi  &  Nip.,  1898.    118  S. 

808.  Statecznt^  G.  Compendium  historiw phüosophicB  usui  scholaatico.  Born,  1898. 

809.  Stein,  L.  Die  Continttität  der  griecJiischen  Philosophie  in  der  Gedanken- 
weit  der  Araber.  HL    Arch.  f.  Gesch.  d.  Phil.  12,  379—406. 

810.  Thoüvebez,  E.  La  famüle  DescarteSy  d^apr^sles  docutnents publies par 
les  Societ^s  savantes  de  PoUoUy  de  Touraine  et  de  Bretagne,  Arch.  f. 
Gesch.  d.  Philos.  12,  505—530. 

811.  Tocco,  F.  L* Opera  postuma  di  E,  Kant  Dd  passaggio  daüa  Metafisica 
deUa  Natura  aüa  Fisica.    Kiv.  Filos.  1  (2),  33—77. 

812.  Vallet,  P.    Histaire  de  la  Philosophie.  Paris,  Royer  &  Chernovitz.  578  S. 

813.  —  Praelectioties  philosophicae  ad  mentem  8.  Thomae  Aquinatis  Doctoris 
AngeUci.  L  Logica  et  Anthropologia.  IL  Metaphysica  et  Ethica.  Paris, 
Royer  &  Chernovitz.    464,  483  S. 

814.  Volkmann,  F.    Schiller^s  Philosophie.    Berlin,  Rühe.    31  S. 

815.  Vorländer,  K.  Kant's  Kritik  der  reinen  Vertiunft  Halle,  O.  HendeL 
839  S. 

816.  Wasiliepf,  A.  W.  [August  Comte  and  Metaphysical  Phüosophy.] 
Voprosi  Philos.  10,  540—559. 

817.  Waterman,  W.  B.     Bare  Kant  Books.    Philos.  Rev.  8,  220—223. 

818.  —  Kantus  Lectures  on  the  Phüosophical  Theory  of  Religion.  Kantstud 
3,  301—310. 

819.  Wbhtschbr,  M.     War  Kant  Pessimist?    Kantstud.  4,  32—49,  190—201. 

820.  WiERRECHT,  R.  Die  Metaphysik  Schopenhauer^ s  vorn  naturwissen- 
schaftlicJien  Standpunkte  aus  betrachtet.    (Diss.)    Göttingen.    65  S. 

821.  WiELENOA,  B.  Spinoza^ s  „Cogitata  Metaphysica^  als  Anhang  zu  seiner 
Darstellung  der  cartesianischen  Prinzipienlehre.  (Diss.)  Heidelberg, 
Winter.    59  S. 

822.  WiLMANN,  0.  Der  Neukantiariismus  gegen  Herbar  Vs  Pädagogik.  Zeit- 
Schrift  f.  Phil.  u.  Päd.  6  (2). 

823.  Windelrand,  W.  History  of  Aticient  Philosophy.  (Authd.  Trans,  by 
H.  E.  OusHMAN.)    New  York,  Scribners.    393  S. 

824.  —  IHe  Geschichte  der  treueren  Philosophie.  2  Bde.  (2.  durchges.  Aufl.) 
Leipzig,  Breitkopf  u.  Härtel.    408,  591  S. 

825.  De  Wulf.    Histoire  de  la  philosophte  mediivale.    Paris,  Alcan. 

826.  — ,  M.    La  syntJi^e  scolastique.    Rev.  N6o.  Scol.  «,  41—65,  159—178. 

827.  X^NOFOL,  A.  D.  Les  principesfondamentaux  de  V Histoire.  Paris,  Lerouz. 
348  S. 

828.  Zahlfleisch,  J.  Einige  Standpunkte  für  die  Auffassung  und  Beurtheüung 
der  Aristotelischeri  Metaphysik.  Arch.  f.  Gesch.  d.  Phil.  12,  434 — 491 ; 
13,  81—120. 

829.  Zeller,  E.  Die  deutsche  Literatur  über  die  sokratische,  platonische  und 
aristotdische  Philosophie;  1896.    Arch.  f.  Gesch.  d.  Phil.  12,  226-252. 

830.  ZoccoLi,  G.  E.  Di  dv,e  opere  mituyri  di  A.  Schopenhauer.  Modena, 
1898.    260  S. 

831.  La  terminologie  frangaise  de  la  scolasfique.  Rev.  N6o-Scol.  6,  66 — 67,^ 
187—191,  314-318. 

~~~  21* 


324  Anatomie  der  nervösen  Centralorgane.  [1899.] 


II.   Anatomie  der  nervösen  Centralorgane. 


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Macmillan  u.  Co.     1—937. 

833.  Babdeleben,  K.  von  (£.)  Handbuch  der  Anatomie  des  Menschen.  Nerven- 
system.   Jena,  Fischer  4. 

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York,  S.  Appleton  &  Co.  676  Fig.  u.  1122  S. 

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Roy.  Soc.  64,  176—179. 

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Wurmtypen.  Abhandlungen  der  naturforsch.  Gresellschaft,  Halle  21, 
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837.  Braus,  H.  Beiträge  zur  Entwicklung  der  Musculaiur  und  des  peripheren 
Nervensystems  der  Selachier.    Morphol.  Jahrb.  27,  415 — 496,  501 — 629. 

838.  Bbyk,  E.  Kurzes  Repetitorium  der  Anatomie.  2.  Theil.  (GefUfse,  Nerven, 
Sinnesorgan^^.  4.  Aufl.  Breitenstein's  Repetitorien,  (10.),  Leipzig,  J.  A. 
Barth.     136  S. 

839.  Cajal,  S.  R.  Textura  del  sistema  nervioso  dd  Hombre  y  de  los  Vertebrados. 
Madrid,  Nicolas  Moya.    1,  566  S. 

840.  EniNOER,  L.  und  Wallenbero,  H.  Leistungen  auf  dem  Gebiete  des  Central- 
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841.  Flatau,  Edw.  Atlas  des  menschlichen  Gehirns  und  des  Faserlaufes,  Vor- 
wort von  Professor  E,  Mendel,  4.  Aufl.  Berlin,  S.  Karger.  36  S. 
16  Taf.  m.  15  Bl.  Erklärungen. 

842.  —  Mikroskopischer  Theü  vom  Atlas  des  menschlichen  Gehirns  und  des 
Faserlaufes,  Als  Supplement  zur  1,  Aufl.  Berlin,  S.  Karger.  36  S. 
7  Taf.  u.  6  Bl.  Erklärungen. 

843.  —  und  Jacobsohn,  L.  Haiidbuch  der  Anatomie  und  vergleichenden 
Anatomie  des  Centralnervensystems  der  Säugethiere,  Berlin,  S.  Karger. 
578  S.    7  Taf. 

844.  Gerrish,  F.  H.   A  Text-book  of  Anatomy.  London,  Henry  Kimpton.  917  S. 

845.  Gtordinier,  H.  C.  77*e  Grofs  and  Minute  Anatomy  of  the  Central  Nervowf 
System.    Philadelphia,  Blakiston.    589  S. 

846.  Geeene,  Ch.  W.  Die  leuchtenden  Organe  des  Porichthys  notatus  {Kugel- 
fisch).    Journ.  of  Morphol.  15,  667. 

847.  ELavet,  J.  Note  proliminaire  sur  le  systhyie  nerveuj>  des  Liman  {methode 
de  Golgi).    Anat.  Anz.  16.    (10.  November.)    241—248. 


[1899.]  Anatomie  der  nervösen  Centralorgane.  325 

848.  Hebbick,  C.  J.  The  Perijyheral  Nercous  System  of  the  Bony  Fishes.  (ü.  S. 
Fiah  Comm'n  BuU.,  1898).    Washington,  Gov.  Printing  Off.    315-320. 

849.  — ,  C.  L.  Cleamefs  and  Uniformity  in  Neurohgical  Descripiions.  Joum. 
Comp.  Neurol.  9  (2),  160-161, 

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1135.  Bach,  J.    Zur   Geschichte  der  Schätzung  der  leibenden  Kräfte.    (Forts.) 
Philos.  Jahrb.  12,  168—176,  292—302. 

1136.  Babd,  L.    La  specifidU  celhdaire.    Ses  consequences  en  hiologie  generale. 
Paris,  Carr6  et  Naud.    100  8. 

1137.  Beeb,  Th.,  Bethe,  A.,  und  Uexküll,  J.  v.     Vorschläge  zu  einer  objectivi- 
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1138.  Bell,  G.    Biologie  vom  vitalistischen  Standpunkte  und  ihre  Beziehung  zur 
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1139.  Bebnbtein,  J.    Zur  Constitution  und  Beizleitung  der  lebenden  Substanz. 
Biol.  CentralbL  19,  289—295. 

1140.  BiNz,  C.    Neuere  Versuche  über  Weingeist-Wirkung.    Therapie  d.  Gegen- 

MTATt  25. 

1141.  —     Weitere  Versuche  über  Weingeist-  Wirkung.    Therapie  d.  Gegenwart 
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1142.  Bebukofp,  B.    Untersuchungen  über  Galvaru>taxis.    Pplüo.  Arch.  77  (11, 12), 
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22* 


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1147.  —  Von  der  Methode  der  Morphologie,  kritische  Erörterung.  Biol.  Cen- 
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1148.  FiBCHEB,  M.  N.  A  Study  of  the  Neurone  Theory.  Joum.  of  Experim. 
Med.,  (Nov.),  4,  536—540. 

1149.  Fredebicq,  L.  Revue  annueUe  de  physiologie.  Bev.  G^n.  d.  Sc.  10, 
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1160.  Galeno,  A.  11  mondo  dei  viventi:  introduzione  aüo  studio  deüo  biologia. 
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350  Physiologie  der  nervösen  Centralorgane,  [1899.1 

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(«),  Iffi— 224. 

1368.  Pbobst,  Ml  Uc&er  vom  Yierhügelj  von  der  Brücke  und  vom  Kleinhirn 
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[1899.1  Physiologie  der  nervösen  Ceyvtralorgane.  351 

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berg's  Data;  together  mth  a  Comparison  of  the  Number  of  Oiant  Ceüs 
with  the  Number  of  Pyramidal  Fiber s.  Journ.  of  Comp.  Neurol.  9  (2), 
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1397.  —  Note  on  a  Form  of  Dementia  associated  unth  a  Definite  Change  in 
the  Appearance  of  the  Pyramidal  afid  Giant-CeUs  of  the  Brain.  Brain 
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T1899.]  Physiologie  der  nervösen  Centralorgane.  358 


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1423.  —  ITiatsächliche  Berichtigung  zu  L.  Bach 's  Arbeit:  „Zur  Lehre  von 
den  AugenmuskeUähmungen  etc.*^     Grasvb'b  Arch.  f.  Ophthalm.  47,  682. 

1424.  —  Bemerkungen  zu  L.  Baches  Arbeit:  Zur  Lehre  von  den  Augenmuskel- 
lähmungen etc.  (Graefe's  Arch.  47  (2.  3.)).  Gbaefe'b  Arch.  1  Ophthalm. 
48,  463—469. 

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1428.  Bbuce,  L.  C.    Motor  Mentalisation.    Scot.  Med.  Burg.  Joum.  (April). 

1429.  Gebwer,  A.  Ueber  die  QMmcentren  der  Augenbewegungen.  (Buss.) 
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Universität,  München,  606—628. 

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Wechseilbeziehungen  der  Centren  für  die  KeMkopfathmung.  PFLüasB's 
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JL437.  Ziehen,  Th.  Ein  Beitrag  zur  Lehre  von  den  Beziehungen  zwischen  Lage 
und  Function  im  Bereich  der  motorischen  Begion  der  Orofshimrinde  mit 
specieUer  Rücksicht  auf  das  Bindenfeld  des  Orbicularis  oculi.  Arch.  f. 
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Zeitschrift  ffir  Psychologie  25.  23 


364  Physiologie  der  nervösen  Centrälorgane,  [1899.] 


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1451.  KÖSTER,  H.  Afasi  hos  vänsterhändt  met  ordblindhet;  le»ion  af  högra 
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1452.  Larionow,  W.  üeiber  die  musikalischen  Centren  des  Gehirns.  Arch.  t 
d.  ges.  Physiol.  76,  608—625.    (23,  133.) 

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1454.  LiBPMANN,  H.  Ein  FaU  von  reiner  Sprachtauhheit,  Breslau,  Schletter. 
50  S. 

1455.  —  Beine  Sprachtaubheit.  Jahresber.  d.  schles.  Ges.  f.  yaterl.  Cultur,. 
1.  Abth.,  142. 

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1557.  Schmidt,  S.  üeber  Veränderungen  der  Herzganglien  durch  die  Chloro- 
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1558.  ScHULTzs,  O.  üeber  den  Wärmehaushalt  des  Kaninchens  nach  dem  Wärme-- 
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1559.  TixiEB,  F.  Contribution  ä  Vitude  de  la  pression  arterielle  et  de  ses  modi- 
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de  M6d.)    Paris,  Jouve  et  Boyer.    89  S. 

X560.  TViKKLEB,  F.  üeber  den  Effect  der  reflectoriscJien  Herznervenreizuny 
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IV.    Sinnesempfindungen.    Allgemeines. 

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1565.  Nagel,  W.  A.     üeber  neue  Nomendatur  in  der  vergleichenden  Sinnes-- 
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1566.  Smidt,  H.     Die  Sinneszellen  der  Mundhöhle  von  Hdix.    Anat.  Anz.  16,. 
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und  der  Thatsache  der  ReizhöJie.    Zeitschr.  f.  Psychol.  19,  241—250. 

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M6d.)    Paris,  Maloine.    47  S. 

1571.  —   raudition  eolorie.    L*Ind6pend.  M6d.  5,  97—100. 


11899.] 


Sinneaempfindungen,  361 


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(15.  Sept.) 

1583.  RoLLETT,  A.  Beiträge  zur  Physiologie  des  OeruchSj  des  GeschmadcSy  der 
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1584.  SoüBT,  J.    SensibiätS  animale  et  vSgitale.    Rev.  Gön.  d.  Sc.  10,  342—356. 
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1587.  Toulouse  et  Vaschidb.  Note  sur  un  nouveau  moyen  de  vMfier  la  loi  de 
Weber- Fechn er  sur  le  rapport  de  la  Sensation  ä  Vexdtation  et  sur  la 
vSrification  de  cette  loi  par  la  mesure  de  Vodorat  au  moyen  de  Solutions 
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drücke.    (Diss.)    Philos.  Stud.  15,  67—138. 


362  Physiologische  und  psychologische  Optik.  [1899-] 


Y.  Physiologische  und  psychologische  Optik. 


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Handb.  d.  ges.  Augenheilk.,  2.  Aufl.,  4.  u.  5.  Liefg.,  II.  Theil,  12.  Bd., 
Cap.  23,  8.  1 — 160.    Leipzig,  Engelmann. 

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English  by  Dr.  A.  H.  Knapp.  5.  (ächlufs)  Lfg.  Wiesbaden,  J.  F.  Berg- 
mann.   15  Taf.  u.  15  BL  Text. 

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germanischen  Dialecten.    I.  Th.    Zürich,  E.  Speidel.    81  8. 

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und  die  Farben.**  Arch.  f.  Anat.  u.  Physiol.,  Physiol.  Abth.,  SuppL-Bd. 
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1603.  8cHWEiNiTz,  G.  E.  DE.  Diseases  of  the  Eye.  (3.  ed.)  Phila.,  8aunders.  696  S. 

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Eye,  Ear,  Nose,  and  Throat.    Phila.,  Saunders.    1251  8. 

1605.  Terson,  A.  Notes  sur  roculistiqiie  ancienne.  Arch.  d'Ophthalm.  11^ 
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1606.  ViOLLE,  J.  Lehrbuch  der  Physik.  Th.  II,  Bd.  II.  Geometrische  Optik. 
(Deutsch  V.  GuMLiCH,  Jäger  u.  Lindeck.)  Berlin,  J.  8pringer,  1897.  367  8. 
(20,  192.) 

1607.  WmMABK,  J.  BüUheilungen  aus  der  Augenklinik  des  Carolinischen  \ . . 
Listituts  zu  Stodcholm.    Heft  II.    Jena,  Fischer.    110  8. 


(1899.1  Physiologische  und  psychologische  Optik,  363 

1606.  WiLBRAND,  H.,  und  Säkoeb,  A.    Die  Neurologie  des  Auges.    Bd.  I^  1.  Abth. 

Wiesbaden,  Bergmann. 
1609.   WiLM,  H.     Die  Augenheilkunde    des  AJkoatim.     Th.  II.      Zum    ersten 

Male  ins  Deutsche  übersetzt  und  mit  Anmerkungen  versehen.    Diss. 

Berlin.    31  8. 


1610.  Abblsdobff,  G.  Die  Verhandlungen  der  ophthalmologischen  Section  der 
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(Abgekürzte  üebersetzung  der  in  der  engl.  Ausgabe  publicirten 
Sitzungsber.) 

1611.  BsBNHEiMEB,  St.,  Bbecht,  0.,  Gbebff,  B.,  Hobstmann,  C,  Schwbiogeb,  B. 
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Arch.  f.  Augenheilk.  39,  49—72;  40,  67—99. 

1612.  Dbnio,  B.  Semesiralbericht  über  die  amerikanische  ophthalmologische 
Literatur.  L  Januar  bis  L  Juli  1898.  Zeitschr.  f.  Augenheilk.  1,  379—390, 
396—406,  508—528,  594—616. 

1613.  EwBTZKi,  y.  Bericht  über  die  russische  Literatur  des  Jahres  1898. 
Zeitschr.  f.  Augenheilk.  1,  98—103,  285—297. 

1614.  Gbeeff,  B.  IX.  internationaler  ophthalmologischer  Congrefs  zu  Utrecht^ 
14.  Aug.  1899.    Arch.  f.  Augenheilk.  40,  81—111,  184—221. 

1615.  —  IX.  internationaler  ophthalmologische  Congrefs  zu  Utrecht^  14.  Aug.  1899. 
Klinische  Monatsbl.  f.  Augenheilk.  351 — 410. 

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1617.  —  Semestralbericlit  über  die  ungarische  ophthalmologische  Literatur 
(1.  Semester  1899).    Zeitschr.  f.  AugenheUk.  2,  298—305. 

1618.  JuNiüs,  KüHKT,  Pfalz.  Bericht  über  die  Verhandlungen  des  IX.  inter^ 
nationalen  Ophthalmologen- Congresses  in  Utrecht  {14.— 18.  Aug.  1899). 
Beilageheft  z.  Zeitschr.  f.  Augenheilk.   Berlin,  S.  Karger.   99  S. 

1619.  Kaluüb,  £.  Sehorgan.  Ergebn.  d.  Anat.  u.  Entwickelungsgesch.  8, 
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1622.  Naoel,  W.  A.  Bericht  Über  die  deutsche  ophihalmologische  Literatur. 
L  Semester  1899.  IL  Physiologie  des  Gesichtssinnes.  Zeitschr.  f.  Augen- 
heilkunde 2,  285-294. 

1623.  Neumann,  B.  O.  Bericht  über  die  deutsche  ophthalmologische  Literatur, 
L  Semester  1899.  III.  Mikroorganismen.  Zeitschr.  f.  Augenheilk.  2, 
294—298. 

1624.  Pebobns,  Ed.  Sammelreferat  über  die  belgische  ophihalmologische  Literatur 
im  Jahre  1898.    Zeitschr.  f.  Augenheilk.  2,  188—203. 

1625.  ScHOüTE,  G.  J.,  u.  Kostbb,  W.  Bericht  über  die  holländische  Ophthal' 
mohgische  Literatur  des  Jahres  1898.  Zeitschr.  f.  Augenheilk.  2,  203 — 211. 


364  FhynologUcke  und  psychologisehe  Optik.  [1899.] 

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Naturforscher  und  Aerzte,  München  1899.  Arch.  f.  Augenheilk.  40, 
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Fortsmouth  im  Äug.  1899.    Zeitschr.  f.  Augenheilk.  498—510. 

1629.  80BOTTA,  J.  Bericht  über  die  deutsche  ophthalmologische  Literatur.  1.  Se- 
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1630.  Wedmabk,  J.  Bericht  über  die  scandinavische  ophthalmologische  Litei-aiwr 
des  IL  Semesters  von  1898.    Zeitschr.  f.  Augenheilk.  1,  302—905. 

1631.  —  Skandivavische  ophthalmologischen  Literatur,  1.  Sem.  1899.  Zeitschr. 
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b.   Anatomie  und  allgemeine  Physiologie  des  Auges. 

632.  Ahdoosky,  N.  The  Question  as  to  the  Presence  of  Cranglion  Ceüs  in  Üie 
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633.  Ballowitz,  £.  2Sur  Kenntnifs  der  HomhautzeUen  des  Menschen  und  der 
Wirbdthiere.    Grasfe's  Arch.  f.  Ophthalm.  49,  8—26. 

634.  BscK,  A.  Üeber  die  bei  Belichtung  der  Netzhaut  von  Eledone  moschata 
entstehenden  Actionsströme.    Pflügeb's  Arch.  78,  129—162. 

635.  BiAOi,  G.  La  fovea  centrale  deüa  retina  nei  Lofobranchi:  monoria, 
Spezia.    12  S. 

636.  BzETTi,  A.  Anatomische  Untersuchungen  über  die  Regeneration  der  Ciliar^ 
nerven  nach  der  Neurectomia  optico-ciliaris  beim  Menschen.  Gbasfb'b 
Arch.  f.  Ophthalm.  49,  190—232. 

637.  B0BT8IEKIEWICZ,  M.  Beiträge  zum  feineren  Baue  der  Netzhaut  des 
Chamaeleo  vtUgaris.    Wien,  F.  Deuticke.    36  Photogr.    48  S. 

638.  Bbachst,  A.,  et  Bbnoit,  F.  Sur  la  rigeneraiiofi  du  cristallin  ckez  les 
amphibiens  urod^les.    Bibliogr.  anat.  7  (61),  277—295. 

639.  Galyi.  Ricerche  sulla  fisiologia  deüo  strato  neuro-epiteliale  deüa  retina. 
Arch.  di  Oftalm.   Palermo  1898.  6. 

640.  Chabpentieb,  A.  Recherches  sur  la  physiologie  de  la  ritine.  Ginqu&nt. 
de  la  Soc.  de  BioL,  Vol.  jubil.,  Paris.    316—322. 

641.  Ddocbb,  f.  Plwtographie  des  Augenhintergrundes.  Zeitschr.  f.  Augen- 
heilk., Erg.-Bd.,  15. 

642.  ELscHino,  A.  Normale  Anatomie  des  Sehnerveneintrittes.  Zusammen- 
Stellung  ophthalmoskopischer  und  anatomischer  Befunde.  Mikrophotographie 
von  Prof  Dr.  0.  Zoth.    Breslau,  J.  U.  Kern.    18  Taf.  mit  26  S.  Text 

643.  —  Der  normale  Sehnerveneintritt  des  menscMichen  Auges.  Anz.  d.  k.  Akad. 
d.  Wiss.,  Wien,  278—280. 

644.  GoLOwiN,  S.  S.  Untersuchungen  über  das  speci fische  OewiM  des  Kammer" 
Wassers.    Gbasfb's  Arch.  f.  Ophthalm.  48,  27—45. 


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1646.  Hansell,  H.  F.  Physiologische  Variationen  in  der  Chröfse  des  Mario tte*» 
sehen  hUnden  Fleokes.    Amer.  Joum.  of  Ophth.    (Nov.) 

1647.  Hbine,  L.  Die  Anatomie  des  accomodirten  Auges,  Gsasfb^b  Arch.  f. 
Ophthalm.  40,  1—7. 

1648.  —  Beiträge  zur  Anatomie  des  myopischen  Auges.  Arch.  f.  Augenheilk. 
38,  277—290. 

1649.  —  Weitere  Beiträge  zur  Anatomie  des  myopischen  Auges.  Arch.  t 
Augenheilk.  40  (2),  160-174. 

1650.  —  Neuere  Arbeiten  über  die  Anatomie  des  kurzsichtigen  Auges.  Klin. 
Monatsbl.  f.  Augenheilk.  462-475. 

1651.  —  Contrahtrte  und  erschlaffte  CUiarmuskeln.  Zeitschr.  f.  Augenheilk., 
Erg.-Bd.,  85. 

1662.  Ischbett,  G.  üeber  den  Faserbündelverlauf  in  der  Lederhaut  des  Menschen. 
Gbaefb*s  Arch.  f.  Ophthalm.  48,  506—513. 

1653.  —  Anaiomische  und  physikalische  Untersuchungen  der  Bindersklera. 
Gbabfb*8  Arch.  f.  Ophthalm.  48,  384—419. 

1654.  —  Kritische  Bemerkung  zu  Herrn  Prof.  W.  Kost  er 's  Ozn.  Aufsatz: 
yfBeiträge  zur  Tonometrie  und  Manometrie  des  Auges.**  Gbabfb's  Arch. 
f.  Ophthalm.  48,  694—696. 

1655.  Knapp,  H.  Symmetrie  unserer  Augen.  Zeitschr.  f.  Augenheilk.,  Erg.- 
Bd.,  83. 

1656.  KosTEB,  W.  Zur  Untersuchung  der  Elasticität  der  Sclera.  Arch.  f. 
Ophthalm.  40  (2),  448—454. 

1657.  Kbückmaitn,  E.  Die  pathologischen  Veränderungen  der  retinalen  Pigment- 
epithelzeUen.    Arch.  f.  Ophthalm.  (y.  Gbabfb's)  48,  237—282. 

1658.  —  Anatomisches  über  die  PigmentepUhelzeUen  der  Betina.  Gbabfb's 
Arch.  f.  Ophthalm.  47,  644—661. 

1659.  —  Physiologisches  Ober  die  Pigment^thelzeUen  der  Betina.  Gbabfb's 
Arch.  f.  Ophthalm.  48,  1—20. 

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Anat.  Anz.  16,  342—349. 

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1681.  —  —  Refraktäre  PJiasen  bei  Ätigenreflexen.  Zeitschr.  f.  Augenheilk., 
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1711.  Piltz,  J.  lieber  neue  Pupülenphänomene.  Neurol.  Centralbl.  18,  248 — ^254. 
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di  Fren.  25,  681-690. 

1715.  Vbbwöobt,  H.  Die  Eeaction  der  Pupille  bei  der  Accommodation  und  der 
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1716.  Wbbtphal.  Ueber  ein  bisher  nicht  beschriebenes  PupiUenphänomen.  Allg. 
Zeitschr.  f.  Paychiatr.  65,  283—287. 

1717.  — ,  A.  üeber  ein  bisher  nicht  beschriebenes  PupiUenphänomen.  Nenroh 
Centralbl.  18  (4),  161—164.    (20,  442.) 


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1733.  — ,  und  Heine.  Verhalten  des  intraocularen  Druckes  bei  der  Accomodation 
und  über  die  Accommodationsbreite  bei  verschiedenen  Säugethieren.  Ber. 
über  d.  27.  Versamml.  d.  ophthalmol.  Ges.  139—140. 

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1751.  TscHEBNiNG,  M.  Thc  Theoi-y  of  Accommodation.  Ophthalm.  Rev.  18, 
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Zeitschrift  für  Psychologie  25.  24 


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1756.  LAia>OLT,  E.    Nouveaux  opto-types  pour  la  d^terminatüm  de  Vacuite  visu* 
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1757.  NiEDBN,  A.      Schriftproben   zur   Bestimmung    der   Sehschärfe.     3.  Aufl. 
Wiesbaden,  J.  F.  Bergmann.    8  S. 

1758.  Roth,  A.    Sehprüfungen.    2.  Aufl.    Berlin,  O.  Enslin.    24  8. 

1759.  —    SehprobcHy  fiach  Snellen^s  Princip  entworfen.     Berlin,  O.  Enslin. 
4  Tafeln,  5  Textbeilagen. 


e.   Ophthalmoskopie,  Perimetrie  und  Skiaskopie. 

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1761.  Heike.  Autoopthalmoskqpie  im  umgekehrten  Büd.  Centralbl.  f.  prakt. 
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1762.  Lagbakge.  Des  spasmes  toniques  du  muscle  cüiaire  chez  les  enfants  et 
de  la  valeur  de  la  skiascopie  dans  Voeil  atropinisi.  Ann.  d*oculiat.  122, 
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1763.  Meisling,  A.  Mensuration  du  champ  visuel  au  moyen  d^ohjets  offerts 
«ous  U7i  petit  angle  visuel.    Th^se.  Copenhagen. 

1764.  Neustättek,  O.  lieber  die  erleichterte  Refractionshestimmung,  mittels  der 
Skiaskopie  und  praktische  Ausführung  mittels  eines  verbesserten  Skiaskops 
unter  Verwerthung  der  gewöhnlichen  BriUenkastengläser.  Zeitschr.  L 
Krankenpflege.    Polyt.    33. 

1765.  —      Schattest  bei  Skiaskopireti.     Zeitschr.  f.  Augenheilk.,  Erg.-Bd.,  73. 

1766.  NiEDEN,  A.  QesichtsfeldscJiema  zum  Gebrauch  für  gewöhnliche  und  für 
selbstregistrirende  Perimeter.  4.  Aufl.  Wiesbaden,  J.  F.  Bergmann. 
50  Bl. 

1767.  Otto,  Fb.  Schattenprobe  und  ein  einfacher  Briüenleiter  —  Handskiaskop. 
Deutsche  militär-ärztl.  Zeitschr.  594—621. 

1768.  RoLLES.    TraitS  d^ophthalmoscopie.    Paris,  Masson. 

1769.  Thobington.  Eetinoscopy.  3.  ed.  Philadelphia,  P.  BlackistonsSons&Co. 

1770.  Wilbeand,  H.  lieber  die  diagnostische  Bedeutung  des  Prismenversuchs 
zwischen  der  basalen  und  der  supranucleären  homonymen  HemianopHe. 
Zeitschr.  f.  Augenheilk.  1,  125—128. 

1771.  Wandtafeln  und  Modelle  zur  YeratischauUchung  der  Vorgänge  bei  der 
Skiaskopie.    Zeitschr.  f.  Augenheilk.,  Erg.-Bd.,  75. 


[1899.]  Physiologische  und  psychologische  Optik,  371 


f.   Licht-  und  Farbenempfindungen. 

1772.  Abket,  W.  DB  W.  The  Colour  SensaHons  in  Terms  of  Luminosity. 
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1773.  —  Colour  SensaHons  in  Terms  of  Luminosity.  Phil.  Trans.,  A.,  193, 
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1774.  Albbbts,  K.  TJeher  den  Ursprung  der  Farbe  und  des  Farbensinnes,  Die 
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177Ö.  Beck,  A.  Veber  künstlich  hervorgerufene  Farbenblindheit,  Pflüobb's 
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J 


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Otol.  28,  264—271. 

2099.  —  lieber  den  Einflufs  heftiger  Geschützdetonatiofien  auf  das  Ohr.  Zeit- 
schrift f.  Ohrenheilk.  84,  323—333. 

2100.  Panse,  R.    Tinnitus  Aurium.    Arch.  of  Otol.  28,  353—372. 

2101.  Ruedi,  T.  Anatomiscfirphysiologische  Befunde  bei  Mikrotie  mit  Atresia 
auris  congenita.    (Diss.)    Basel.    42  S. 


[1899.1  ^^  übrigeti  specifischen  Sinnesempfindungen,  387 

2102.  Schweift,  A.  Examen  dinique  ei  acottstique  de  60  sovrds-muetB.  La 
Parole  9,  641—672. 

2103.  —  Les  Testes  audUifs  des  sourds-muets  peuvent-üs  etre  utüisis  powr  leur 
apprendre  ä  mieux  parier.    La  Parole  9,  846—869. 

2104.  — ,  u.  Wagner,  F.  üntersiichungen  von  Taubstummen.-  Basel,  B.  Schwabe. 
187  S.    7  graph.  Darstellungen  u.  12  Tab. 

2105.  SouBi,  £.  II  metronomo  neJV  insegnamento  orale  dei  sordomuti  ossia 
teorica  e  pratica^  per  VeserciMio  metodico  degli  organi  deUa  parola  secondo 
principi  scientifici.    Neapel,  1  Vol.  8®,  1898. 

2106.  Wagenhäuser.  Taubheit  im  Verlaufe  ehier  osteomyelitischen  Erkrankung, 
bedingt  durch  Anämie.    Arch.  f.  Ohrenheilk.  35,  33—37. 

2107.  Wanihsb,  f.  Diagnose  der  einseitigen  Taubheit  Deutsches  Arch.  f.  klin. 
Med.  68,  535— 553. 

2108.  Weil,  G.  A.  Recherches  sur  Vappareü  auditif  chez  les  epHeptiques.  Paris, 
Oarr^  et  Naud.    55  S. 

2109.  Wertheim.  Labyrinthtaubheit  in  Folge  hereditärer  Lues.  Jahresber.  d. 
Bchles.  Ges.  f.  vaterl.  Cultur,  1.  Abth.,  14. 


TEL    Die  übrigen  speciiischen  SinnesempfiiidiiiigeiL 


a.   Hautsensibilität. 
{Anai:omisc1ies  und  Psychophysiologisches.) 

2110.  AsMBTEiK.  üeber  secretorische  und  sensible  Nervenendapparate  im  Epithel. 
Compt.  Bend.  XII.  Congr^s  Internat,  m^d.  Moscou,  1897,  2,  18—22. 

2111.  Atheson,  L.  The  Epidermis  of  Tubifex  Vivulorum,  with  Especial  Be- 
ference  to  its  Nervous  Strv^itures,    Anat.  Anz.  16,  497-^009. 

2112.  GooHiLL,  G.  E.  Nerve  Termini  in  the  Skin  of  the  Common  Frog.  L 
Journ.  of  Comp.  Neurol.  9  (2),  53—63. 

2113.  EIsjüNiN,  P.  Zur  Frage  über  die  Nervenendigungen  in  den  Tost-  oder 
Sinushaaren.    Arch.  f.  mikrosk.  Anat.  54,  403 — 420. 

2114.  Meuere,  J.  C.  H.  de.  Ist  die  OruppensteUung  der  Säugethierhaare  eine 
Stütze  für  die  Maurer'sche  Hypothese  von  der  Ableitung  des  Haares 
von  Hautsinnesorganen  niederer  Vertebraten?  Anat.  Anz.  16  (10,  11), 
249—256. 

2115.  MiK,  J.  Ein  noch  nicht  beachtetes  Tastorgan  bei  Dipter.,  insbesondere  bei 
gew.  LepHd.  und  Tabanid.    Wiener  entomol.  Zeitung  230. 

25* 


388  ^^  übrigen  specifischen  Sinnesempfindungen.  [1899.] 

2116.  AoLiABDi,  L.  Ricerche  interna  cd  senso  ddla  temperatura.  B.  Acc.  di 
Med  di  Torino  (5).    (22,  289.) 

2117.  Bocci,  B.  11  senso  dei  cdlori  e  la  legge  delV  ereditarietä :  prolusione  dl 
corso  di  fisiologia  sperimentaUj  anno  scolasHco  1898 — 99.    Siena.    38  S. 

2118.  BoEBi,  G.,  et  Silvbstbo,  R.  dl  Sur  le  mode  de  ae  comparter  des  difi- 
rentes  sensibilitis  saus  Vactian  des  divers  agents.  Arch.  Ital.  de  Biol.  31, 
460-464. 

2119.  Ferrai,  Cablo.  La  sensibüitä  nei  sd'domuti  in  rappoiio  alT  etä  ed  al 
genere  del  sordomuiismo.  Riv.  Sperim.  di  Fren.  25  (3 — 4),  638—661. 
(23,  135.) 

2120.  Fbbt,  M.  von.  Z7c6cr  den  Ortsinn  der  Haut  Sitz.-Ber.  d.  Physik.- 
Medic.  Ges.  zu  Würzburg  (7),  97—103.    (22,  394.) 

2121.  — ,  u.  KiEsow,  F.  üeber  die  Function  der  Tastkörperchen.  Zeitschr.  f. 
Psychol.  20,  126—163. 

2122.  GüTBEBLET,  C.    Ncucrcs  über  den  Tastsinn.     Philos.  Jahrb.  12,  59 — 69. 

2123.  HiLDEBBAin),  H.  ExperimenteIXe  Studien  iU>er  HautsensihUität.  BUltter  f. 
klin.  Hydrotherapie  192 — 200. 

2124.  Kelchneb,  M.,  u.  Bosenblüm,  P.  Zur  Frage  nach  der  Dualität  des 
Temperatursinnes.    Zeitschr.  f.  Psychol.  21,  174 — 181. 

2125.  KuBE,  Sh.  Ueber  die  Minimalgrenze  der  faradocutanen  Sensibilität  bei 
den  Japanern.    Zeitschr.  f.  Elektrotherap.  (3),  103—108.    (23,  229.) 

2126.  Lehon,  J.  S.  TJie  Skin  Considered  as  an  Organ  of  Sensation.  Gardner, 
Mass.    56  S. 

2127.  ScBiPTUBE,  E.  W.  The  Ancesthetic  Effects  of  a  Sinusoidal  Current  of 
High  Frequency.    Science,  N.  S.,  9,  376. 

2128.  TouBETTE,  G.  DE  LA.  Un  thermoesthisiometre.  Bull,  et  M6m.  Soc.  M6d. 
d.  Hdp.  de  Paris,  470. 


b.  Muskel-  und  Gelenkempfindungen. 

2129.  Daüd£,    G.     Douleurs  osseuses-  de  croissance.    (Thäse,    Fac.    de   M^) 
Montpellier.    43  S. 

2130.  Egoeb,  M.    De  la  sensibüiti  osseuse.    Oompt.  rend.  de  la  sociöt^  de 
Biol.  (11.),  1,  (18),  423-425. 

2131.  —    Sur  VStat  de  la  sensibUitS  osseuse  dans  diverses  affections  du  syst^e 
nerveux.    Compt.  rend.  de  la  soci^t^  de  Biol.  (11.),  1,  (18),  425 — 426. 

2132.  Fbanklin,   W.  S.    The  Sensation  of  Motion  and  its  Beversal.    Science, 
N.  S.,  9,  70—71. 

2133.  Henbi,  V.    Revue  ghi^-ale  sur  le  sens  musctdaire.    Ann^e  psychol.  5, 
399—557. 

2134.  KüFFEBscHMiD,    A.     ücbungcn  des   Muskelgefühles   bei   SchwacJisinnigen. 
Kinderfehler  4  (4  u.  5),  113-122,  145—157.    (22,  318.) 

2136.   Macdonald,   A.    Recent  Instruments  of  Precision  for  the  Muscular  ani 

Tactüe  SensaMons.    üniv.  Med.  Mag.  12.    7  S. 
2136.   MüLLEB,  H.  Fb.    Störung  d.  elektro-muskul.  Sensibil.  b.  Läsion.  gemischt 

Nerven.    Zugleich  Beitrag  zur  Theorie  des  Kraftsinnes.    Arbeiten  a.  d. 


[1899.]  -^e  übrigen  specifiachen  Sinnesempfindungen.  389 

medicinisch-klinischen  Inst.  d.  k.  Ludwig-Maximiliansunivers.,  München. 
242—294. 
2137.   Vbboeb,  H.    Sur  le  sena  musculaire  ä  propos  de  quelq;iie8  travaxtx  recents, 
Arch.  de  Neurol.  8,  461—468. 


c.    Geruch. 

2138.  CoLLBT.  De  Vanosmie.  Soc.  frc.  d*otol.,  de  laryngol.  et  de  rhinol. 
5—44.    (21,  455.) 

2139.  Ludwig,  N.  Geruchsempfindung  und  Biechcyrgane  der  Honigbiene.  Natur 
u.  Offenbarung  554 — 563. 

2140.  Raspail,  X.  Le  sens  de  Vodorat  chez  les  aiseaux.  Rev.  Scient.,  (4.),  12, 
144—148.    Bull,  de  la  Soc.  zool.  de  France  24,  92—102. 

2141.  Reuteb.  Demonstration  eines  speciell  zu  klinischen  Zwecken  bestimmten 
Riechmessers.  Verhandl.  d.  Gesellsch.  deutsch.  Naturf.  u.  Aerzte. 
Leipzig,  70.  Versammlung  2  (2),  311. 

2142.  —    Essentialc  Änosmie.    Arch.  f.  Laryngol.  u.  Rhinol.  9,  343 — 354. 

2143.  Toulouse,  E.  Mesure  de  Vodorat  par  Veau  camphrie.  Compt.  rend.  de 
la  soci^tö  de  Biol.  (11.),  1,  (17),  379—381. 

2144.  —    Mesure  de  Vodorat  par  Veau  camphree.    Rev.  de  m^d.,  (Nov.)  895. 

2145.  — ,  et  Vaschide.  Mesure  de  Vodorat  chez  las  enfants.  Compt.  rend.  de 
la  sociöte  de  Biol.  (11.),  1  (20),  487-489. 

2146.  —  —  L'atfymetrie  sensorielle  olfactive.  Compt.  rend.  de  la  soci^t^  de 
Biol.  (11.),  1  (29),  785—787. 

2147.  —  —  Mesure  de  la  fatigne  olfactive.  Compt.  rend.  de  la  soci^tö  de 
Biol.  (11.),  1  (34),  913—915. 

2148.  —  —  Mesure  de  Vodorat  chez  Vhomme  et  chez  la  femme.  Compt.  rend. 
de  la  soci^t^  de  Biol.  (11.),  1  (17),  381-383. 

2149.  —  —  Mesure  de  Vodorat  dans  V^pHepsie.  C.  R.  de  la  Soc.  de  Biol. 
(11.),  1  (25),  638-640. 

2150.  Vaschide,  et  van  Melle.  IJne  nouvelle  hypothhse  sur  la  nature  des  con- 
ditions  physiques  de  Vodorat.  Comptes  rendus  de  l'acad.  des  sciences, 
26.  Dec,  1285—1288.    (24,  172.) 

2151.  Zwaabdeuakeb,  H.  Les  sensations  olfactives,  leurs  combinaiso7is  et  leiirs 
compensations.    Ann^e  psychol.  5,  202 — 225. 


d.    Geschmack. 

2152.  Cassibkb,  R.  Ein  Fall  von  multipler  Hirnnervenlähmung.  Zugleich  als 
Beitrag  zur  Lehre  von  der  Geschmacksinnervation.  Arch.  f.  Anat.  u. 
Physiol.    Physiol.  Abth.    Suppl.-Bd.    1.  Hälfte,  36—72. 

2153.  Gbabebq,  J.  Zur  Kenntnifs  des  cellulären  Baues  der  Geschmacksknospen 
beim  Menschen.    Anat.  Hefte  12,  337—368. 

2154.  HÖBEB,  R.  lieber  einige  Beziehungen  zwischen  den  Geschmacksqtmlitäten 
und  dem  physikalisch -chemischen  Verhalten  der  Schmeckstoffe.  Biol. 
Centralbl.  19,  491—496. 


390  Raum.    Zeit    Bewegung  und  Veränderung.    Zahl  [1899.] 

2166.   Patrick,  G.  T.  W.     On  the  Änalysis  of  Ftrcepium»  of  Taste.    Univ.  of 

Jowa  Stud.  in  Psychol.  2,  85—127, 
2166.   Sternberq,  Wilh,    Geschmack  und  Chemismus.    Zeitschr.  f.  PsychoL 

20,  386—407. 

2157.  —    Oeschmaxik  und  Chemismus.    Arch.  f.  Anat.  u.  Physiol.    Physiol. 
Abth.  367—371. 

2158.  ZwAABDBMAKER,  H.     Tost-  cn  Smaäkgewaarwordingen   bij  het   Ruthen. 
Ned.  Tijdschr.  v.  Geneeskunde  1  (4).    (21,  143.) 


e.  Schmerz.    Gemeinempfindnngen. 

2159.  Bbchtebbw,   W.  y.    Ein  neues  Algesimeter.    Neurol.  Centralbl.  18  (9), 
386-390.     (24,  303.) 

2160.  Faber,   K.     Reflexhyperästhesien  hei    Verdauungskrankheiten^     Deutsch. 
Arch.  f.  klin.  Med.  65,  329—376. 

2161.  LoMBR,   R.    Die  Beurtheilung  des  Schmerzes  in  der  Gynäkologie.    Wies- 
baden, Bergmann.    82  S. 

2162.  MuBKENS,  L.  J.  J.    Retardatian  of  painsense  in  locomotor  ataxia.    Joum. 
of  nerv,  and  ment.  die.  26,  244. 

2163.  TscHiscH,  W.  V.    [Sehmerz.]    Voproßi  Philos.  10,  269—305. 


Vm.    Raum.    Zeit.    Bewegung  und  Veränderung.    Zahl 


2164.   BouRDON,  B.    Les  objets  paraissent-ils  se  rapeOsser  en  s'üevant  au-dewitf 

de  Vha^-izofi?    Ann^e  psychol.  6,  66—64.    (24,  172.) 
2166.   BucK,  A.  F.     Observations  on  the  Overestimation  of  Tertical  as  compared 

with  Horizontal  Lines.    Univ.  of  Chicago  Contrib.  to  Philos.  2  (2),  7—11. 

(26,  138.) 

2166.  ÜLAPARtoE,  E.      Perception    stSrSognostique    et    stirSo-^ignosie.      Ann^ 
psychol.  5,  66—81.    (24,  303.) 

2167.  —     La  perception  stMognostique  dans  deux  cas  d'hhnipUgie  infanüU, 
Journ.  de  physiol.  et  de  pathol.  g^n.  (6),  1001—1006.    (23,  224.) 

2168..  CoLEOROVE,   F.  W.    Notes  on  Mental  Standards  of  Length.    (PgychoL 
Labor,  of  Clark  Univ.)    Amer.  Journ.  10  (2),  292—295.    (22,  68.) 

2169.  Dbsbau,  B.     Optische  Täuschungen.    Die  ümschaa  (46). 

2170.  Einthoven,   W.    Explication  physiologigue  simple   de  diverses  iUusmt 
optiques-g^ometriques.    Arch.  Nöerland.  f2.),  2,  103 — 143. 

2171.  —  Geometrisch-optische  Täuschungen.  Zeitschr.  f.  Augenheilk.,  Erg.-Bd,  9. 

2172.  Franklin,  C.  L.    Pictures  in  Three  Dimensions.    Science,  N.  S.,  10,  45. 


[1899.]  Baum.    Zeit.    Bewegung  und  Veränderung.    Zahl.  391 

2173.  Gbbtz,  Hans.  Untersuchungen  Über  Zöllner*8  anorthoscopische  Täuschung. 
Skandin.  Arch.  f.  Physiol.  10  (1,  2),  53—73. 

2174.  GoETTLEB,  JoH.  Untersuchungen  über  den  allgemeinen  Baumconnex. 
München.    Programm.    62  S. 

2175.  GuiLLAUMB,  Ch.  E.  Une  iüusion  optique.  Bull,  de  la  Soc.  franc;.  de 
phys.  (125).    S^ance  du  6.  jan.    (21,  286.) 

2176.  GuTLLOz,  T.  Procede  pour  la  mesure  rapide  de  la  dimension  de  petits 
objets  indipendamment  de  leur  distance.  Application  ä  la  pupiUomitrie 
et  ä  la  laryngomitrie.  Iüusion  due  au  sens  musculaire  dans  Vappreciatiofi 
de  la  grandeur  des  objets.    C.  R.  Acad.  d.  Sc.  128,  1178—1186. 

2177.  Jastbow,  J.  The  Perception  of  Horizontal  and  of  Yertv^X  Lines.  Science, 
N.  S.,  10,  579—580. 

2178.  JuDD,  Ch.  H.  A  Study  of  Geometrical  Blusions.  Psychol.  Rev.  6  (3), 
241—261. 

2179.  Knibpp,  A.  Baum  und  Zeit  vom  Standpunkt  der  occülten  Fähigheiten  der 
Sinne.    Psychische  Stadien,  11 — 19. 

2180.  Lautbnbach,  R.  Die  geometrisch-optisclien  Täuschungen  und  ihre  psycho- 
logische Bedeutung.    Zeitschr.  f.  Hypnot.  8,  292 — 295. 

2181.  Nys,  D.    tJtude  sur  Vespace.    Rev.  NöoScolastique  7  (3,  4),  221—240. 

2182.  Peabson,  K.  On  certain  Ptoperties  of  the  Hypergeometric  Series^  and  on 
the  fitting  of  such  Series  to  Observation  Polygons  in  the  Theory  of  Cliance. 
Philos.  Mag.  47,  236—246. 

2183.  Pbibce,  B.  0.  The  Perception  of  Horizontal  and  of  Vertical  Lines. 
Science,  N.  S.,  10,  425—429. 

2184.  PicABD,  T.  Atudes  biologiques.  Le  problkme  de  Vesphce.  XXme  Sifecle, 
Mftrz-Mai. 

2185.  Rbichel,  0.  Ueber  den  Qröfsencontrast.  Eine  experimental-psychologische 
Studie.    (Diss.)    Breslau.    40  S. 

2186.  Sachs,  M/,  und  Wlassak,  R.  Die  optische  Localisation  der  Medianebene. 
Zeitschr.  f.  Psychol.  22,  23-46. 

2187.  Sailbb,  J.  Contribution  ä  Vitude  du  sens  stereognostique.  Journ.  of 
nerv,  and  mental  dis.,  mars,  161—170. 

2188-  ScBipTUBE,  E.  W.  Anaglyphs  and  Stereoscopic  Ptojection.  Science,  N.  S. 
10,  185—187. 

2189.  Seblakd,  N.  v.  Zur  IVage  von  dem  Wesen  des  Baumes.  Philos.  Jahrh. 
11, 419—439 ;  12,  50-58.  Auch  Psych.  Stud.,  443—450,  498—504,  574—579. 

2190.  Siegel,  C.  Entwickdung  der  Baumvorstellung  des  menschlichen  Bewufst- 
Seins.  Eine  psychologische  Analyse.  Leipzig  u.  Wien,  Deuticke.  52  S. 
(23,  139.) 

2191.  Stadblmann,  H.  Beitrag  zur  Theorie  der  geometrisch  optischen  Täuschungen. 
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2192.  Stbatton,  G.  M.  The  Spatial  Harmony  of  Touch  and  Sight.  Mind  8 
(32),  492—505.    (23,  139.) 

2193.  TscHiTSCHEBiN,  B.  Baum  und  Zeit.  Arch.  f.  syst.  Philos.  5  (2,  3), 
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2194.  Wagnbb,  L.  Die  Elemente  der  Theüe  in  ihrer  psychologischen  Begiiindung. 
Neue  Bahnen  622—627. 


392  ßaum.    Zai,    Bewegung  und  Verandenmg.    Zahl  [1899.] 

219b.  Weoml'lleb,  Fr.  Der  Baum  und  die  Sinne.  Fsydiologische  Studie.  Nord 
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2197.  WiKD,  C.  H.  Zur  Denion$tratian  einer  von  B.  Mach  entdedden  opHscAsi 
Täuschujig.    Physik.  Zeitochr.  (lOi. 

2198.  Zeuesvzr^  W.  v.  Udfer  geometrisch -optische  Täuschung.  Zeitschr.  L 
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2199.  —  Die  Form  des  Himmelsgewölbes  und  das  Gröfser-Erscheinen  der  Ge- 
stirne am  Horizont.    Zeitochr.  f.  Psychol.  20,  3d3 — 357. 

2199a.  ZoTH,  O.  lieber  den  Einflufs  der  Mickrichtung  auf  die  scheinbare  Grofse 
der  Gestirne  und  die  scheinbare  Form  des  Himmelsgewölbes.  Pflüg.  Arch. 
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'  •  « 

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2619.  Peblmütteb,  A.  Die  K an  tische  Lehre  von  der  Cavsalität.  Leipzig, 
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2621.  Petbonievics,  B.  Der  Satz  vom  Gründe,  Eine  logische  Untersuchung, 
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2622.  —    Principien  der  ErkenntnifsUhre,    Beriin,  Hoffmann  &  Co.    134  S. 

2623.  Pfeifeb,  X.  Ueber  einen  Versudiy  die  Darwin*sche  SdektionBlehrt  auf 
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Scient.  (4.),  12,  193—199. 

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416  Beicegutigen  und  Handlungen.  [1899.1 


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Buchh.).    44  S.     (24,  318.) 

3954.  Mabib  et  Hakbl.     Vagabondage  et  folie.    Bouen,  Gy,  1898. 

3955.  Mabsh,  B.  The  Crime  and  the  Grimincd.  New  York,  New  Amsterdam 
Book  Co.    72  S. 

3956.  Mabtdt,  P.  H.  Le  crime  et  ses  remMes,  Et.  publ.  par.  P^res  Comp. 
J^sus  81,  463—487. 

3957.  MabtInbz  Bu^.    La  sodologia  crimindl,    210  S.    Madrid,  F6. 

3958.  Mabtt,  J.    Temph'ament  et  dilinquance,  Arch.  d'Anthrop.  Crim.  14, 1 — 37. 

3959.  MTTiA.BTnjiA,  E.  Note  antropologiche  su  275  reddivi,  Biv.  univers.  di 
medicina  (10-12).  _^ 


488  8oäa^?9ydkoiogie.  [189%] 

9960.  lioBnaos,  W.  D.     Umfang  wmi  AMdekmmg  de$  jugcndUeken  Verbredkar- 

ikmti.    Allg.  coiuiervat  MonatBschr.  268—272. 
996L  —    StelMft  %md  geograpki$eke  Verbreiimng  de$  jugendUekem  Verbrteker* 

1kmm$.    DenlKhe  BandBchan  f.  Geographie  a.  Statistik  21,  289—294^ 


3962.  —    Einfluß  der  EUem  auf  die  jugemdUdlen   UebMUUer.     Natnrwies. 

Wochenechr.  (7). 
8963.  —    Behandlung  jugendUcher  Yerbrecker  t»  Be&9erungwnMUau   Magamn 

f.  Literatur  (12, 14). 
3964.  —    Jugendliche  Verbredier.    Zukunft  29,  481--484. 
3966.   —    Geistige  Einflüsse  und  jugendlv^es  Verhrediertkum.    Natnrw.Wochai- 

Schrift  393. 

3966.  —      Wnihsduifaiehes   BiUieu    der   jugendliehen    UAMOter.      Natnrw. 
WochenBchr.  321—325. 

3967.  NicoLADon,  A.    Einflufs  des  Oreisenalters  auf  die  Criminaiität.    Mitth. 
d.  intern,  criminalist.  Vereinigung  8,  154 — 162,  190 — 194. 

3968.  NniA-BoDBieuBZ.    MfÜssage,  ditginirescence  et  crime.    Arch.  d'Anthrop. 
crim.  (15.  Sept.),  477—616. 

3969.  Pelman.  Qeistetkrankheit  und  Verbrechen.  Deutsche  Bevue  (Juni), 
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Sachyerst.-Ztg.  5. 

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3974.  —    Les  crimes  d*amour.    Nouvelle  Bey.  116,  445—466. 

3975.  Bbutaoh,  T.  La  prohibition  de  Vinceste  et  ses  arigines.  L'Anthropol. 
10,  59. 

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Paris,  Alcan,  1898.    281  S. 

3979.  Salillab,  B.  El  delinguente  espagnoL-Hampa.  {Anthropologia  piearesca.) 
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Note  di  Antropologia  criminale.  —  Cagliari-Sassari,  Dessy. 

3981.  Stbaüss,  P.  Enfants  maltraitis  et  jeunes  dÜinquants.  Bev.  Philantr.  5, 
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Biga,  L.  Hoerschelmann.    23  S. 


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4001.  Selbstmorde  im  Deutschen  Reiche  189&—1897.  Vierteljahrshefte  zur 
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2  (2),  350. 

4018.  —  Ueber  die  Beziehungen  der  Vererbung  zur  Bildung  der  Menschenrassen. 
Gorresp.-Bl.  d.  deutsch.  Gesellsch.  f.  Anthropol.  29,  116 — 121. 

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4020.  —  Die  Stellung  des  Menschen  in  der  Thierreihe  mit  besonderer  Berüds- 
sichtiguTig  der  neueren  Entdeckungen  im  Q^biete  der  CMUmphysiologie. 
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4024.  —    Apergu  de  cfphahmitrie  anthropologigtie.    Ann^e  psychol.  5, 568 — 591. 

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4087.  —  Specie  e  varietä  umane.  Saggio  di  una  sistematica  antropologiea.  22^  S. 
Turin. 

4038.  —  IntoTfii  ai  primi  abitanti  di.  Europa,  Atti  d.  8oc.  Born,  di  Antrop. 
«,  67.   . 

4039.  —    Jlie  Primitive  Itüiabitants  of  Ewrope,    Monist  0,  321—344. 

4040.  SouBY,  J.  Les  ricents  travaux  sur  Vorigine  de  VHomme^  d^apris  M.  G. 
Mae  ekel    Rev.  G^n.  d.  Sc.  10,  21—27. 

4041'.  ISpalikowski.     Cinq  ans  de  recherches  anthropologiques  en  Normandie. 
,..A8;80C.  Fran<?.  pour  FAvanc.  d.  Sc,  Sess.  27,  541 — 549. 

4042.  Tappeinsr,  Fr.  Messungen  von  384  hgperhrachycephalen  und  von  150 
hrachycephalen  und  mesocephalen  Tiroler  Beingruft-Schädeln ,  zur  Fer- 
gleichwng  mit  den  in  Manchen^  Berliny  Oöttingen  und  Wien  gemessenen 
UtueumS'Schädeln.    Zeitschr.  f.  Ethnol.  30,  189—275. 

4043.  Tmss,  K.    Enttcickelung  der  Beurtheilung  und  Betrachtung  der  Natur- 
.  Volker.    fDiss.)    Leipzig.    91  S. 

4044.  WiLSER.    Die  Rundköpfe  in  Europa.    Centralbl.  f.  Anthrop.  4,  1 — 7. 

4045.  Zaborowskt.  VKomo  neänderthaliensis  et  le  cräne  d^Eginsheim.  Ball, 
de  la  Soc.  d'Anthrop.  10,  284—293. 


;^ 


Alphabetisches  Verzeichnifs 
der  Automamen  der  Bibliographie. 


A. 

Aars,  K.  B.-R.  1567.  2612. 

2877. 
Abadie,  J.  1092. 
Abelsdorff,  G.  1610. 1702. 
Abney,  W.  de  W.   1772. 

1773. 
Abraham,  A.  1266. 
Abraham  0.  2024.  2025. 
Abramowicz  3301. 
Abramowski,  £.  76. 
d'Abnndo  3613, 
AccineUi,  Fr.  3302. 
Ach,  N.  3303. 
Achelis,  Th.   182.   3688. 

3735-3737. 
AcqniBto,  V.  1044.  1045. 
Adamkiewicz,  Alb.  1267. 
Adickes,  E.  52.  181. 
Adler  3549. 
Adler,  A.  1268. 
Aetins  (aus  Amida)  1589. 
Agapoff,  A.  1269. 
Agiiardi,  L.  2116. 
Agostini^  C.   1270.   1271. 

3901. 
Aichel,  O.  912. 
Aitken,  £.  H.  1568. 
Akropenko,  A.  2293. 
Albanel  and  Legros  3458. 

3902. 
Alberts  2222. 


Alberts,  K.  1774. 
Alberts,  0.  678. 
Albrecht,  E.  1199. 
Albrecht,  G.  3021. 
Alden,  L.  P.  199. 
Aldrich,  C.  A.  1864. 
Aldrich,  Ch.  J.  1093. 
Alemmani,  V.  2613. 
Alessi  1272.  1273. 
Alexander,  G.  997. 
Alfonso,  N.  R.  d'  1569. 

2407.  2614. 
Alimina,  B.  3673. 
Allard  et  Meige  3267. 
Allbutt,  Th.  Gl.  632. 
Allievo,  G.  2878. 
Allin,  A.  3689. 
Allison,  H.  E.  3550. 
Alt,  F.  1438. 
Alt,  K.  3401. 
Altenburg,  O.  480. 
Alterisio,  J.  2239. 
Alvarez,  G.  3175. 
Alzheimer  3459. 
Amabilino  998. 
Ambon,  G.  3738. 
Ambrosi,  L.  77.  78.  2879. 
Ament,  Wilh.  2402. 
Amicis,  E.  de  2572. 
Andogsky,  N.  1632. 
Andrade,  B.  M.  3903. 
Andrade,  J.  2442. 
Andreae,  C.  306. 


Andreas-Salom^  L.  2615. 
Andres,  A.  1888. 
Andriezen,  W.  L.  3402. 
Andy,  L.  F.  L 
Angell,  F.  2026. 
Angell,  J.  B.  2223.  2238. 
Angiolella,  D.  3403. 
Angiolella,  G.  1274.  3904i 
Anglade,  D.  3401  346a 
Antinon  1341. 
Anton,  G.  1275.  1439. 
Antrim,  E.  734. 
Apathy,  S.  v.  1200. 
Apelt,  0.  679. 
Appunn,  A.  1971.  1972. 
Aranzadi,  F.  de  48L  3690. 
Ardigö,  R.  2443. 
AVdin-DelteU  3109. 
Ardy,  L.  F.  3691. 
Argamakowa,  8.  2616. 
Argyll,  Duke  of  200. 
Armandin,  J.  3268. 
Amaiz,  P.  F.  M.  79. 
Amaud,  S.  1472.  3461. 
Arndt  3089. 
Arndt,  R.  3405.  3406. 
Amhart»  C.  80. 
Amheim,  G.  913. 
Amstein  2110. 
Arr^at,  L.  680.  2617. 
Arreguine,  V.  3692. 
Aschaffenbnrg,  G.  34G2. 
3674.  3905.  3906. 


Namenverzeicfmifs  der  Bibliographie. 


473 


Ascher  3463. 
Aaher,  L.  1276.  1821. 
Aasmy,  P.  1201. 
Astme,  A.  3176. 
Asturaro,  A.  3739. 
Athanassio  3464. 
Atheson,  L.  2111. 
Atwater,  W.  O.  1636. 
Aubert,  £.  1134. 
Aaerbach,  L.  1277. 
Avenel,  F.  2444. 
Azbel  2618. 


B. 

Babes,  V.  1094. 
Babinski,  J.  1278. 
Bach,  J.  1135. 
Bach,  L.  999.  1046.  1047. 

1279.  1473.  1474.  1865. 

1866. 
Bacon,  G.  1932. 
Bagen,  B.  307. 
Baüey,  T.  P.  81.  2880. 
BaUey  jr.  2881.  2882. 
Baissac,  J.  2689. 
Baker,  S.  3614. 
Bakewell,  C.  M.  681. 
Baldioli  -  Ghiorando,    V. 

2883. 
Baldwin,  F.  S.  2884.  3693. 

4002. 
Baldwin,  J.  M.  53.   201. 

3694.  3740. 
Balliet,  T.  M.  308. 
Balint^  R.  914. 
Ballet,  G.  530.  1280. 
Ballowitz,  E.  869.  1633. 
Banerji,  B.  K.  82. 
Banerji,  S.  0.  682. 
B&r,  A.  3741.  3907. 
Baratono,  A.  83.  3695. 
Baratonz,  J.  2027.  2028. 
Barba,  S.  1440. 
Barbacci,  O.  870. 
Barbagallo,  0.  683. 
Barbier  3615. 
Barbo,  A.  3616. 


Bard,  L.  1136. 
Bardeleben,  K.  v.  833. 
Bari,  A.  1420. 
Barker,  A.  1281. 
Barker,  L.  F.  834. 
Barnick,  0.  2072. 
Baroncini  3177. 
Barr,  M.  W.  3742. 
Barratt,  J.  O.  W.  1000. 
Barry,  du  3465. 
Bars,  0.  de  2362. 
Barth,  P.  2885.  3743. 
Barthel  2240. 
Barthout,  £.  3022. 
Bartolomei,  A.  2886. 
Barucco,  N.  3253. 
Bary,  A.  1001. 
Basedow,  H.  3908. 
Bassi,  G.  3023. 
Bassols  y  Prim  1537. 
Bastian,  A.  3696. 
Bastian,  H.  C.  2403. 
Bather,  F.  A.  84. 
Batigne,  P.  3617. 
Batten,  F.  E.  1005. 
BaUistelU,  L.  3909. 
Baudin,  Abb^  2842. 
Baum,  F.  2254. 
Baumgarten,  D.  J09. 
Bäumker,  C.  684. 
Bayr,  E.  310. 
Bazaillas,  A.  2445. 
Beard,  J.  202. 
Beaupuy,  P.  C.  de  2619. 
Bechterew,    W.   v.    915. 

916.    1096.   1282—1284. 

1421.  1441.  2159.  2363. 

2573.  3304—3306.  3466. 

3467. 
Beck,  A.  1634.  1775. 
Becker,  Th.  3388. 
Beddard,  F.  E.  917. 
Beer,  Th.  1137. 1718. 1933. 
Beetz,  K.  0.  2. 
Behr,  A.  2364. 
Belkowsky,  J.  M.   1475. 

3551. 
BeU,  G.  1138. 


Bell,  J.  H.  2446. 
Bellanger,  J.  1682. 
Bellisari,  G.  918. 
Belot,  G.  3697. 
Bender,  W.  2447. 
Benedetti,  E.  A.  de  685. 
Benedetti,  V.  2843. 
Benedikt,  F.  S.  1536. 
Benedikt,  M.  531.  3651. 
Benini,  B.  3744. 
Benini,  V.  482. 
Benoist,  E.  1570.  1571. 
Benoit  1048. 
Benoit,  F.  1638. 
Benoit,  L.  2294. 
Bensow,  A.  686. 
Bentivegna,  A.  1097. 
BenUey,  J.  M.  311.  2339. 
Berga,  H.  2690. 
Bergemann,  P.  2887. 
Berger,  E.  1822. 
Berger,  H.  919.  1285. 
Bergmann,  J.  85. 
Bergson,  H.  86.  2574. 
B^riUon,   £.    2295.   3308. 

3325. 
Berkhan,  0.  3468. 
Bernhart  429. 
Bemheim  3309. 
Bemheimer ,    St.     10(^. 

1422—1424.  1611. 
Bernstein  3552. 
Bernstein,  J.  1139. 
Berr,  H.  87. 
Bertoldo,  G.  M.  920. 
Besant,  A.  532.  ; 
Besser,  L.  312.  2888. 
Bessey,  W.  E.  3553. 
Bethe,  A.  891.  1137. 1202. 

1425. 
Bethencourt-Ferreira,  J. 

273. 
Beynar,  K.  3554. 
Bezold,  F.  2073.  2074. 
Biagi,  G.  1635. 
Bianchi,  C.  2365. 
Bianchi,  L.  3075. 
Biancone,  G.  1286. 


474 


Namewoerzeicknifs  der  Bibliographie. 


Bidwell  1590. 
Bidwell,  S.  1849.  1860. 
Biedermann,  K.  2889. 
Biedl,  A.  1438. 
Bierens  de  Haan  3. 
Bierly,  H.  E.  183.  274. 
Biervliet,  J.  van  490. 1287. 

2575. 
Biese,  A.  2366. 
Bietti,  A.  1636. 
Billerbeck,  C.  275. 
Billia,    L.   M.   687.   688. 

2890. 
Binet,  A.  54.  313.  2296. 

2448.  aSlO.  3311. 
Binet-Sangl^,    C.    3312. 

3448. 
Bing,  A.  1973, 
Binswanger  1426. 
Bin»,  C.  1140.  1141. 
Birkhoff,  R.  1776. 
Birnbaum  3076. 
Birukoff,  B.  1142. 
Bischoff,  £.    1003.  1049. 

1442.  3469. 
Bitny-Szlachta  1538. 
Blanchard,  D.  H.  2241. 
Blazek,  B.  2274. 
Bleymie,  P.  986. 
Bliss,  C.  B.  55.  184. 
Bloch,  A.  4003. 
Blum,  E.  276. 
Boas,  F.  4004—4006. 
Bocci,  B.  2117. 
Bochenek,  A.  921.  922. 
Bode,  &  3099. 
Bodenstein,  K.  277. 
Bödige,  N.  2367. 
Bodhabhikshu,  B.  689. 
Bodnär,  S.  v.  2891. 
Boeck,  St.  J.  de  2749. 
Borri,  G.  2118. 
Boedder,  B.  4. 
Bogardus,  H.  S.  2224. 
Böhmel,  O.  690. 
Bohn,  W.  534. 
Boiadjeff,  N.  3254. 
Boinet,  E.  3652. 


Boirac,  E.  533.  3313. 
Bois,  H.  2576. 
Bois-Be7mond,&.du  1203. 

1427- 
Boeke,  J.  D.  1974. 
Boldt,  H.  J.  3077. 
Bolsius,  H.  2255. 
Bolton,  F.  E.  3470. 
Bombarda,  M.  3565.  3910. 
Bombaugh,  C.  C.  3911. 
Bombici,  G.  1204. 
Bonfigli,  B.  3078. 
Bonhoeffer,  K.  3471. 3472. 

3912. 
Boni,  C.  2225. 
Bonnal,  M.  G.  1975. 
Bonne,  C.  3556. 
Bonnier,  P.    1934.   2029. 

2030.  2075. 
Bonus,  A.  691.  . 
Bonvalot,  M.  G.  314. 
Boreas,  T.  692. 
Borel,  E.  2201. 
Borel,  G.  3178. 
Böringer,  Fr.  2892. 
Borischpolski  1288. 
Bormann,   W.   535.   536. 

2893. 
Bomemann  315. 
Bomikoel  3024. 
Boruttau,  H.  1205. 
Borysiekiewicz,  M.  1637. 
Bob,  C.  2449. 
Bosanquet,  B.   56.  3745. 

3746. 
Bosanquet,  H.  3747. 
Bosc,  A.  430. 
Botey,  R.  2076. 
Botwinnik,  N.  1683. 
Bouasse,  H.  483.  484. 
Boucard,  E.  3269. 
Bouchard  1476. 
Bouglö,  C.  3748. 
Bourdin  3658. 
Bourdon,  B.  2164. 
Bourneville  1289.  3110. 
Bouti6,  P.  L.  3749. 
Boutroux,  E.  698.  3750. 


Bouveret,  L.  1443. 
BouY^ry,  J.  537. 
Bouyssonie  1572. 
Bovio,  S.  431. 
Boyce,  R.  835. 
Boycott,  A.  E.  2750. 
Boy  er  3618. 
Boyer,  A.  2077. 
Boyer,  J.  et  Lupine,  J. 

1290. 
Bogkinoff,  D.  G.  2297. 
Bozzolo,  C.  3751. 
Bracchi,  A.  1777. 
Brächet,  A.  1638. 
Bradbury,    J.    B.    2256. 

2257. 
Bradley,  F.  H.  2298. 
Bradley,  J.  E.  2844 
Bradley,  0.  C.  923.  924. 
Brahn,  M.  316. 
Brain  2302. 
Bramly- Moore-,    L.   261. 

252. 
Bramwell,  B.  1291.  1444. 
BramweU,  J.  M.  331 4. 3315. 
Brandes,  G.  836. 
Brassert,  H.  3270.  3653. 
Bratz  3111.  ällÄ. 
Brauer,  L.  1477. 
Braun,  F.  485. 
Braun,  H.  1292. 
Braun,  P.  3316.  3317. 
Braunschweiger,  D.  2242. 

2243. 
Braunstein  1778. 
Braus,  H.  837. 
Breese,  B.  B.  2845. 
Bregman,  L.  E.  3271. 
Breitung,  A.  1976. 
Breitung,  M.  1977.  2078. 
Bremond,  R.  P.  317. 
Bresler  3654. 
Brewster,  E.  T.  203. 
Breyman,  L.  3025. 
Brinkmann,  E.  318. 
Brissaud,  £.  3056. 
Brissaud,  M.  3057. 
Bristowe,  C.  H.  3407. 


Namenverzeichnifs  der  Biblioffraphie. 


475 


Broca  2846. 
Broca,  A.  1719.  1720. 
Broman,  J.  1956. 
Brömse,  H.  2202. 
Brooks,  H.  1098. 
Brooks,  W.  K.  2450.  2451. 
Brosins  319. 
Broaardel  3180. 
Broussain,  P.  3272. 
Brown,  E.  E.  32a 
Bruce,  A.  1099. 
Bruce,  A.  B.  3752. 
Bruces  L.  G.  1428. 
BrudsewBki,  K.  v.  1684. 
Brudzewski,  Gh.  de  1721. 
Brugger  1722. 
Brun,  B.  3273. 
Bruner,  L.  1004. 
Brunet»  L.  3473. 
BruDuhofer,  H.  694. 
Brunschwieg,  L.  695. 
Bryän,  E.  A.  3763. 
Bryan,  W.  L.  2404. 
Bryant,  W.  M.  538. 
Bryk,  E.  838. 
Buch,  E.  1573. 
Buch,  L.  V.  (W.'Lexis.) 

3754. 
Bucher,  J.  E.  3557. 
Bücher,  K.  2751. 
Buchholtz  3458. 
Buchholz  1100.  3655. 
Bflchner,   L.   204.   2452. 

2453.  3755. 
Bück,  A.  F.  2165. 
Bück,  G.  2405. 
Bück,  de  3026.  3027. 
Budgett,  S.  P.  1206. 
Buell,  C.  S.  5. 
Bufalini  2752. 
Bühring,  G.  2847. 
BuisBon,  F.  2848. 
Bulkeley,  J.  E.  3756. 
BuU,  G.  1823.  1824. 
Bullard,  H.  N.  432. 
BuUard,  W.  N.  3113. 
Bullen,  F.  St.  2368. 
BuUiot,  R.  P.  2340. 


Bulman,  G.  P.  539. 
Bulova,  j.  A.  2691. 
Bülow,  W.  V.  2692. 
Bumpus,  H.  G»  540. 
BunzlFedem,  E.  1005. 
Burch,  G.  J.  1224. 
Burckhardt,  F.  6. 
Bürden  -  Sanderson ,     J. 

2753.  2754. 
Burg,  J.  V.  629. 
Burgerstein,  L.  321. 
Burgess  3656. 
Burgl,  G.  3675. 
Buri,  V.  2894. 
Buringh-Boekhoudt,  H. 

3408. 
Burk,  F.  322. 
Bumett,  Sw.  M.  1685. 
Burr,  Gh.  W.  1293. 
BuBchan>  G.  3069.  3619. 
BuBchhell^  G.  696. 
Busquet,  P.  205. 
Busse,  H.  2805—2808. 
Busse,  L.  57.  88. 
Butler,  N.  M.  323. 
Buzzard,  Th.  3181. 

c. 

Gadet,  F.  324. 
GaUlard,  E.  M.  2454. 
Gaird,  J.  2693. 
Gajal,  S.  Bamön  y  83&. 

925-927. 
Galderon,  A.  441. 
Galdwell,  M.  G.  1574. 
GaldweU,  W.  89. 486. 3757. 

3758. 
Galey,  H.  1723. 
Galippe,  C.  697. 
Galkins,  M.  W.  1575. 2203. 
Galvi  1639. 
Galzi,  G.  3698. 
Gamailhac,  F.  3474. 
Gamphell,  A.  W.  928. 929. 
Gamphell,  H.  3558. 
Gamphell,  L.  2694. 
Gampo,  R.  del  3913. 


Gannieu,  A.  871.  1957. 
Gantoni,  G.  90.  325.  2895. 
Gantor,  G.  2455. 
Gapps,  G.  M.  3114. 
Garkman,  A.  278. 
Garpenter,  E.  326. 
Garr,  H.  W.  2456. 
Garrier,  G.  3992. 
Garri^re,  G.  3182. 
Garson,  W.  R.  ^467. 
Garter,  M.  H.  2341. 
Garns,  P.  327.  698-700. 

2896. 
Garvallo,  J.  u.  Weiss,  G. 

2755—2760. 
Gaselli,  Am.  2783. 
Gassirer,  R.  2152. 
Gastin,  P.  3475. 
Gaströn,  J.  2695. 
Gathrein,  V.  2897.  2898. 
Gatteil,  J.  M.  53.  58.  487. 

2204.  2342.  4007. 
Gavicchia,  F.  1294. 
Geni,  G.  1478.  3115.  3116. 
Gestan,  R.  1050. 1101. 1479. 

3183. 
Ghahot,  G.  2244. 
Ghagnon  2369. 
Ghamherlain,  A.  F.  2406. 
Ghamhrelent  3117. 
Ghamhrin,  E.  3274. 
Ghanteau,  F.  3914. 
Ghapin,  J.  B.  3915. 
Gharaux^  L.  2620. 
Gharhonnier  3916. 
Gharpentier,  A.  1207. 1208. 

1640. 
Ghanin  206. 
Ghartier,  E.  2299.  2577. 
Ghase,  R.  H.  2370. 
Ghatterji,  J.  G.  689. 
Ghauveau,  A.  1539. 
Gheney,  F.  E.  1401. 
Gherfils,  G.  2696. 
Ghervin  1978. 
Ghevalier,  L.  2226. 
Ghiappelli,  A.  91. 
Ghiffre,  F.  2578. 


476 


Namenverteichnifs  der  Bibliographie. 


Chipaült  3118.  3119. 
ChoUet  2458. 
Chollet,  A.  7.  2899. 
Chrisman,  O.  328. 
Christian,  J.  3476. 
Christie,  F.  A.  2697. 
Christison,  J,  S.  92.  1295. 

3917. 
Church,  A.  3058. 
ClaparMe,  Ed.  2166.  2167. 

2371. 
Clark,  C.  F.  1686. 
Clark,  J.  S.  279. 
Clark,  L.  P.  3120-3122. 
Clark,  P.  3123. 
Ciavifere,  J.  1576. 
Clayton,  H.  H.  3409. 
Clemens,  £.  701. 
Clonston,  T.  S.  3559. 
CluJBet,  M.  J.  1243.  1760. 
Coan,  T.  M.  4008. 
Coe,  G.  A.  2698. 
Coghill,  G.  £.  2112. 
Cogswell,  G.  A.  185. 
Cohn,  H.  329.  1724. 1725. 

1779. 
Cohn,  J.  1780. 
Cohn,  M.  1480. 
Cole,  F.  J.  1561. 
Cole,  L.  T.  2699. 
Cole,  W.  F.  1958. 
Colegrove,  F.   W.  2168. 

2300.  2301.  2343. 
Colella,  R.  1445. 
Coletti,  F.  3759. 
Colin,  H.  3918. 
CoUet  2056.  2138. 
Collier,  J.  S.  1095.  1102. 

1481. 
CoUina,  M.  1296. 
CoUins,  J.  3079.  3255. 
Cololian,  P.  2372. 
Colonna  dlstria,  F.  3410. 
Colucci  488. 
Combarieu,  J.  2621. 
Compayrö,  G.  280. 
Conn,  W.  1591. 
Cook,  H.  O.  2245. 


Coolidge,  A.  jr.  3184. 
Cooper,  M.  W.  3449. 
Corboud,  Th.  3919. 
Cornelius,  H.  2622. 
Coming,  J.  L.  3318. 
Cosentini,  F.  3699. 
Cossa,  L.  3700. 
CoBsmann,  P.  N.  2459. 
Coste,  A.  3701. 
Costes,  M.  3185. 
Coulter,  C.  W.  3266. 
Coupin,  H.  1562. 
Courtade,  A.  2079.  3186. 
Courtney,  J.  W.  3028. 
Craene,  G.  de  2460. 
Cramer  3920. 
Cramer,  A.  330. 1297.3389. 

3477. 
Cremer,  M.  1209.  1210. 
Cr^pieuxJamin,  J.  2809. 
Cr^t^,  A.  3478. 
Creuil,  C.  331. 
Cristiani,  A.  3479. 
Crocq,  J.  1482.  3187.  3620. 
Cron,  L.  2344. 
Croswell,  T.  B.  281. 
Crothers,  T.  D.  433. 
Crozier,  J.  B.  93. 
Crzellitzer,  A.  1867. 
Culin,  S.  2810. 
Culver,  C.  H.  1726. 
Cunningham,  J.  T.  207. 
Cuzin,  Ch.  3188. 
Cybulski,  N.  1211.  1483. 
Cyon,  E.  v.  1540. 
Czapski,  8.  1906. 

D. 

Daddi,  C.  1298. 
Dagneaux,  A.  702, 
Dahlmann,  J.  3760. 
Dahn,  E.  332. 
Dallemagne  2849.  2850. 
Daniel,  L.  208. 
Danilewsky,  B.  1212. 1484. 
Dantec,  F.  le  2811. 
Darley,  R.  P.  2900. 


Darlu,  A.  2901. 
Darwin,  Fr.  1143. 
Dastre,  A.  1485. 
Dauby,  J.  2579. 
Daud^,  G.  2129. 
Dauriac,  L.  703.  2623. 
Dauzats  3566. 
Davenport»  Ch.  B.  209. 
David,  G.  3660. 
Da^ies,  H.  94.  333.  2851. 
Davison,  J.  T.  B.  3319. 
Dearbom,  G.  van  Kes» 

1577.  2345.  2596.  2597. 
Debierre  210. 
Debove  3480. 
Dedichen,   H.    A.    3411. 

3412.  3657. 
Deganello,  U.  930.  1959. 

1960. 
Deinhard,  L.  541. 
Deiters  3124. 
D^jerine  1051. 1405. 3029. 

3125. 
Delage,  Y.  59.  490.  1299. 

2057. 
DelasBus  3921.  3922. 
DelboB,  V.  704. 
Delmas,  N.  3481. 
Demeny,  G.  2205. 
Demicheri,  L.  3189. 
Demoor,  J.  334. 1213. 3661. 
Dendy,  A.  1889. 
Denig,  R.  1612. 
Deniker,  J.  4009. 
Denis,  H.  705.. 
Denker,   A.   1935.   196L 

1962.  2080. 
Desbeaux,  E.  542. 
Deschamps,  Y.  F.  3702. 
Desjars,  F.  3190. 
Dessau,  B.  2169. 
Dessoir,  M.  1144.  2624. 
Destouches,  L.  2625. 
Desvaulx  3562. 
Deussen,  P.  2461. 
Deutsch,  M.  3257. 
Deutschthümler,  W.  706. 
Devantier  335. 


Namenverzeichnifs  der  Bibliographie. 


477 


Devay  3126. 
Dewar,  A.  B.  95. 
Dewey,  J.  489. 
Dewey,  R.  3621.  3622. 
Dewitz,  J.  1145. 
Dexter,  E.  G.  3413.  3414. 

3923. 
Dexter,  H.  3059. 
Dexter,  T.  F.  G.  336. 
Dh6r6,  C.  1300. 
Dheur,  P.  2373. 
Dick,  M.  3704. 
Dick,  S.  M.  707. 
Didio,  C.  2700. 
Dieckhofl  3258. 
Diehl  3320. 
Diehl,  A.  2812. 
Dilthey,  W.  708. 
Dimmer,   F.   1006.  1007. 

1641. 
Dinkler,  M.  3030. 
Dionisi,  A.  1052. 
Dippe  2626. 
Dippe,  H.  3191. 
Dissard,  M.  A.  1825. 
Dix,  A.  2902. 
Dixon,  A.  F.  1008.  1009. 
Döbberke,  F.  G.  2408. 
Dobrescu  3924. 
Dobrick  3482. 
Dodge,  R.  2852. 
Dogiel,  A.  8.  872.  873. 
Döllken,  A.  931. 
Dornet  de  Vorgea,  C.  709. 
Donaldson,  H.  H.  1301. 
Donath,  J.  3127. 
Donovan,  J.  2409. 
Dor,  L.,  jr.  1010. 
Döring,  A.  2903.  2904. 
Domblüth,  Fr.  337. 
Domblüth,  G.  2058. 
Dorner,  A.  710. 
Dost,  M.  338. 
Dotto  1302. 
Douglas,  R.  A.  3483. 
Drapes,  Th.  3925. 
Dresser,  IL  W.  2853. 2905. 
Drefslar,  F.  B.  2462. 


Drew,  C.  A.  3080. 
Dreyer,  G.  2906. 
Driesch,  H.  1146.  1147. 
Druanlt,  490.  1781. 
Druanlt,  A.  1687. 
Drummond,  W.  B.  339. 
Duane,  A*  1826. 
Dubois,  £.  986. 
Dubois,  J.  2907. 
Dnbranle,  A.  2081. 
Ducceschi,  V.  1303.  1304. 
Duclaux,  E.  3703. 
Ducost^,  M.  2374. 
Ducost^,  ü.  3128. 
Duff,  R.  A.  2959. 
Dugard  340. 
Dngas,  L.  2227.  2908. 
Dumas,  G.  3564. 
Dumesnil,  G.  434. 
Dumontpallier  3321. 
Dumontpallier,  A.  3322. 
Düms,  A.  3192. 
Dunan,  G.  2909. 
Duncker,  G.  491. 
Dunges,  A.  1214. 
Dunkmann,  K.  2910. 
Dünn,  M.  1563. 
Duplan,  P.  96.  3761. 
Duplay  3484. 
Duprat,  G.  L.  711.  3415. 

3623. 
Durand,  J.  3926. 
Durand  de  Gros,  J.  P.  97. 
Durante,  G.  1305. 
Durkheim,  E.  2701.  3705. 
Dutton,  8.  T.  3762. 
Dyreff,  A.  712. 
Dwelshauvers,  G.  492. 
Dworzecki-Bohdanowiez, 

R.  543. 
Dyde,  S.  W.  713. 

E. 
Earl,  A.  8. 
Eberstein,  P.  341. 
Ebhardt,  E.  3193.    [3031. 
Ebner  v.  Eschenbach,  W. 
Economo,  G.  J.  932. 


Edgecombe  2302. 
Edgeworth,  F.  H.  1011. 
Edinger,  L.  630.  840.  874. 

875.  933-936.  1012. 
EdsaU,  Fr.  H.  3129. 
Edwards,  J.  2580. 
Egger,  M .  2059. 2130. 2131. 
Egydio,  P.  8706. 
Ehrenfels,  Ch.  v.  2854. 
Eichholz,  M.  342. 
Eichthal,  E.  d*  3707. 
Eickhoff,  E.  1215. 
Eide,  B.  937. 
Eigenmann,  C.  H.  1890. 
Einthoven,  W.  2170. 2171. 
Eisler,  R.  9.  60. 
Ekeris,  Y.  343. 
Eider,  W.  2410. 
Eleutheropulos,  A.  2911. 
Ellenbeck,  X  1252. 
Ellis,  H.  2303.  2375.  2912. 
Ellis,  R.  2275. 
Ellwood,  C.  A.  3708. 
Elschnig,  A.  1642.  1643. 
Elsenhans,  T.  435. 
Enard,  A.  3565. 
Endres,  J.  A.  544. 
Engelmann,  Th.  W.  714. 
Epinatiefl  1907. 
Epstein,  J.  J.  2581. 
Epstein,  S.  61.  545.  2813. 
Ermacora,  G.  B.  546-548. 
Ermoni,  V.  2304. 
Ernst,  P.  1103—1105. 
Emy,  A.  549. 
Erp  Taalmann  Kip,  M.  J. 

van  2305. 
Errera,  L.  211.  212. 
Eschweiler  1963. 
Escorne,  C.  3416. 
Eslander,  J.  3763. 
Esmarch,  E.  v.  344. 
Esp^rance,  E.  d'  560. 
Ethelmer,  E.  2582. 
Eti^vant  2031. 
Ettlinger  1053. 
Eucken,  R.  62.  345.  715. 

2463.  2913. 


478 


Namenverzeichnifs  der  BibUographie. 


Engster,  H.  2062. 
Enlenbarg,  A.  3081.  3323. 

3400. 
Euler,  C.  346. 
EveUin  347. 
Evensen,  H.  3275. 
Ewald,  J.  R.  2032.  2033. 
Ewart,  J.  C.  213.  ööl.  552. 
Ewetzki,  v.  1613. 
Ewing,  J.  876. 
Ezner,  S.  1851. 

F. 

Faber,  K.  2160. 
Faggi,  A.  2206.  2583. 
Faguet,  E.  716. 
Falckenberg,  R.  717.  718. 
Falco,  F.  719. 
Falcomer,  M.  Z.  553. 
Farez,  P.  3324.  3325. 
Famarier,  F.  3485. 
Famier,  E.  G.  2584. 
Farrand,  L.  63. 
Faucher  3658. 
Faure,  M.  1216. 1280. 3659. 
Fauth,  Fr.  282. 
Fay,  E.  A.  214. 
Fechner,  G.  Th.  98. 
Feisenberger  3927. 
Felter,  F.  A.  3764. 
Fenayrou  3660. 
Fenoaltea  1592. 
F^r^,  Ch.  215.  2376.  2585. 

2586.  2784.  2785.  2855. 

3130.  3131.  3194.  3259. 

3566. 
Ferrai,  C.  2119. 
Ferrand,  A.  2306. 
Ferrannini  3132. 
Ferrari,  A.  2914. 
Ferrari,  G.  C.  3326. 
Ferrari,  G.  M.  2814.  4010. 
Ferrarini,  C.  1306. 
Ferri,  E.  3417.  3928. 
Ferriani,  L.  283.  3929. 

3930. 
Ferner,  D.  1307. 


Fernere,  E.  720. 
FeniUade,  H.  3567. 
FIck,  A.  £.  1868. 
Field,  A.  G.  348. 
Fierens-Gevaert,  H.  2587. 
Figuieredo,  A.  de  1308. 
Filitz,  M.  3195. 
FiUmore,  J.  C.  2627, 
Findlay,  J.  W.  938. 
Finizio,  G.  3196. 
Finzi,  J.  493.  2307.  3486 

bis  3488. 
Fisch,  M.  2464. 
Fischer,  E.  D.  3133. 
Fischer,  K.  721. 
Fischer,  M.  N,  1148. 
Fischl,  R.  1309. 
Fiske,  J.  2702.  2703. 
Flammarion,  C.  554. 
Flatau,  Ed.  841—843. 1486. 

3070. 
Flatau,  G.  3100. 
Flenry,  M.  de  3134.  3931. 
Flood,  E.  3418. 
Flournoy,  Th.  555. 
Flügel,  O.  99.  722.  2856. 
Foä,  G.  1013. 
Foard,  J.  216. 
Folghera,  J.  D.  100. 
Folghera,  R.  P.  2465. 
Folkmar,  D.  3765. 
Fonsegrive,  G.  3766. 
Fönten^,  G.  2466. 
Forel,  A.  101.  102.  2761. 

2915.  3327.  3676.  3767. 
3932. 

Forest,  L.  436. 
Fomasari    di  Verce,  V. 

3933. 
Fernem,  N.  723. 
Försler  1106. 
Förster  3276. 
Förster-Nietzsche,  E.  764. 
Fester,  M.  64. 
FouiUöe,  A.  349. 350. 2704. 

2916.  3768. 
Fouqnet  4011. 
Fourquet,  E.  3934. 


Fowler,  T.  2917. 
Fox,  J.  J.  2918. 
Fracken  23ia 
Fragnito,  C.  1217. 
Fragstein,  v.  1906. 
Franca^  C.  Athia8,M.  121& 
Franco,  G.  G.  3328. 
Fran^ois-Franck  1467. 
Fran^ois-Franck,  Gh.  k. 

1054.  1488.  1489. 
Frank  2919. 
Frank,  H.  3419. 
Franke,  C.  2411. 
Fraenkel  3451. 
Fraenkel,  J.  1014.  1446. 

1447.  3079. 
Franklin,  G.  L.  1593. 2171 
Franklin,  W.  S.  2132. 
Franz,  8k.  J.  1852. 
Fräser,  A.  G.  724.  2705. 
Frazer,  J.  G.  108. 
Fredericq,  L.  1149. 
Free,  H.  1219.  2346. 
Fr^nel  1448. 
Frenkel  1106. 
Frentzel,  J.  2762. 
Frenzel,  Fr.  3489. 
Freud,  8.  2347.  2377. 
Freudenberg  631. 
Freudenthal,  J.  725. 
Freund,  G.  S.  3093. 
Freund,  W.  877. 
Frey  987. 
Frey,  A.  1541. 
Frey,  M.  v.  2120.  2121. 
Freytag,  W.  726. 
Friedlftnder,  A.  1310. 
Friedrich  10. 
Friedrich,  G.  3452. 
Friedrich,  J.  727. 
Fritz,  F.  1016. 
Fritz,  K.  W.  1016. 
Fritzsche,  £.  G.  1891. 
Frobenius,  L.  2467.  3789. 
Fröhüch  11. 
Frölich,  W.  1311. 
Frost  1688.  1909. 
Fuchs,  A.  3329.  3490. 


Xamenverzeichnifs  der  Bibliographie, 


479 


Fuchs,  £.  1Ö94. 
Fuchs,  W.  3420. 
FuUerton,  G.  St.  556. 
Fukala»  V.  1936.  1937. 
FuTsac,  B.  de  3568. 
Fürstner  3197. 
Fwardowski,  K.  2348. 

G. 

Gaborit  2628. 
Gaetani,  L.  de  970. 
Gage»  S.  H.  632. 
Gaglio,  G.  2060. 
Gagnoni,  £.  3198. 
Gaj,  G.  557. 
Galante  3135. 
Galeno,  A.  1150. 
GaU^e,.  J.  H.  1979. 
Gallemaerts,  £.  1017. 
GaUerani  437. 
GaUinger,  A.  2629. 
Galten,  F.  217.  494. 
Gander,  M.  878.  1964. 
Ganser  3491. 
Ganter,  B.  3469.  3570. 
Garbini  3492. 
Garlick,  A.  H.  336. 
Garmo,  C.  de  351. 
Gamer,  L.  633. 
Garrison,  W.  3770. 
Garten,  8.  1151.  1152. 
Gärtner,  G.  1542.  1543. 
Gaskell,  W.  H.  1018. 
Gatschet,  A.  S.  2412. 
Gatta  1312. 
Gattermann,  H.  728. 
Gaudeau,  B.  2468. 
Gaudenzi,  C.  1910. 
Gaultier,  J.  de  729. 
Gaupp,  £.  1965. 
Ganpp,  B.  1406. 1407. 3571. 
Gauthier,  £.  1220. 
Gayley,  Ch.  M.  2630. 
Gebhart  2207. 
Geddes,  F.  438. 
Geebnuyden  1869. 
Geffcken,  J.  2378. 


Gebuchten,  A.  van  1019. 

1055.  1221.  1313.  1314. 

1490-1493. 
Geiger,  L.  2413. 
Geikie,  A.  352. 
Gehlbert  650. 
GeU4  2034. 
GeU^,  L.  M.  1938. 
Gelpke,  Th.  353.  1408. 
GemelU,  A.  2469. 
Gentes  1354. 
Gentile  730. 
Ge6lard  3935. 
George,  J.  3936. 
Görard-Varet,  L.  2470. 
Gerhardt,  C.  1107. 
Gerini,  G.  B.  731. 
Gerling,  Bh.  3260.  3330. 
Gennann,  G.  B.  2276. 
Gerrish,  F.  H.  844. 
Gerstmann,  H.  1853. 
Gertz,  H.  2173. 
Grerwer,  A.  1429. 
Gerwert,  A.  2308,  2309. 
Gefsler,  H.  1315. 
Gefsmann,  G.  W.  558. 559. 

3331. 
Geyser,  J.  354.  2471. 2706. 
GianneUi,  A.  2379. 
Giannuli,  F.  3493. 
Gibert  1494. 
Gibson,  G.  A.  2786. 
Giddings,  F.  H.  3709. 3710. 
Gieson,  J.  van  1222.  3060. 
Gilbert,  A.  439. 2264. 2310. 
Gilbert,  £.  560. 
Giliaroff,  A.  N.  2472. 
Gillen,  F.  J.  4002. 
Gilles  1108. 

GiUette,  J.  M.  440.  1854. 
Gineff,  D.  2277. 
Giner  de  los  Bios,  H.  2920. 
Giner,  F.  441. 
Ginezburg,  Is.  2749. 
Girard,  £.  1495. 
Girard,  H.  4012. 
Giraud,  V.  732.  733. 
Girdner,  J.  H.  3421. 


Girord  1223. 
Giry,  N.  355. 
GiuffridaBuggeri,  V.  988 

bis  990.  4013. 
GiuHo,  T.  1544, 
Gizycki,  P.  v.  12. 
Gizzi,  G.  2588. 
!  Glazebrook,  B.  T.  1595. 

I 

!  Gleichen-BuijBwurm,A.Y. 

2631. 
Gley,  £.  2589. 
Glofsner,  M.  218. 
Glover  994. 
Gneifse,  K.  104. 
Gniras,  G.  3993. 
Goebel,  H.  734. 
Gobes»  F.  284. 
Gobineau  442. 
Goblot,  £.  105. 
Godard,  A.  561. 
Goddard,  H.  H.  3332. 
Goldmann,  M.  3199. 
Goldschmidt»  L.  735.  736. 
Goldstein,  G.  1361. 
Goldstein,  J.  3770. 
Golgi,  0.  1056—1058. 
Golowin,  S.  S.  1644. 
Goltz,  Fr.  1316. 
Gomez,  F.  V.  2083.  2095. 
Gönner,  £.  C.  K.  3711. 
Gonser,  J.  3772. 
Goodhart,  S.  P.  3422. 
Goodrich-Freer,  A.  562. 
Gordigiani,  M.  563. 
Gordinier,  H.  C.  845. 1317. 
Gordon-Munn  3572. 
Gore,  G.  2921. 
Gorham,  G.  £.  3333. 
Gorschkow  3200. 
Gotch,  Fr.  1224. 
Gothard,  de  1125. 
Goettler,  J.  2174. 
Götze  4014. 
Goujon,  H.  H.  634. 
Gowers,  W.  B.  3061. 3062. 

3494. 
Griberg,  J.  2153. 
Grabmann,  M.  737.  2707 


480 


Namenverznchnifit  der  Bibliographie, 


Grabowsky,  N.  3495. 
Gradeuigo  2035. 
Gradenigo,  G.  1939. 
Graf6,  A.  2923. 
Graefe,  A.  1827.  1828. 
Granizow,  0.  738. 
Grandis  1318. 
Grands,  G.  3496. 
Grasserie,  R.  de  la  2414. 

2708.  3773. 
Grasset,  Pr.  1496.  1497. 
Grassi-Bertazzi,  G.  B.  219. 
Graevell  3774. 
Grebner,  F.  1319. 
Greco,  F.  del  3497.  3937. 
Gredt,  J.  739. 
Greefl,  B.  1614.  1615. 
Green,  Th.  H.  1206.  2924. 
Greene,  Gh.  W.  846. 
Greene,  W.  B.  jr.  2473. 
Grögoire,  A.  1980. 
Griesbach,  H.  1678. 
Grillot  1449. 
Grimlnich,  V.  356. 
Griner,  A.  3498. 
Griveau,  M.  2632. 
Grohmann,  A.  3334.  3335. 
GroUer,  B.  2815. 
Groos,  K.  2816. 
Groppali,  A.  3712.  3713. 

3776.  3776. 
Grosjean,  J.  M.  3777. 
Grofs,  A.  2817.  3499. 
Grofs,  H.  3677. 
Grosse,  F.  2763. 
Grösz,  E.  von  1616.  1617. 
Groszmann,  M.  P.E.  3938. 
Grot,  N.  3778. 
Grünbaum,  H.  2474. 
Grüneberg  2787. 
Grusendorf,  T.  1829. 
Grützner,  P.  2764. 
Grynfeltt,  E.  1645. 
Guerbö,  C.  3201. 
Guerin,  J.  2475. 
Guerrini,   G.   879.    1320. 

1321. 

fliiiT^Ar»    13. 


Guillain,  G.  1059.  1060. 
Guillaume,  Gh.  E.  2175. 
Guillery  1830.  2633. 
Guilloz,  T.  1966.  2176. 
Guimbail  1225. 
Gulick,  L.  2818. 
GuUstrand,  A.  1596. 1597. 
Gumersindo  de  Azcarate 

3714. 
Gumplowicz,  L.  3715.3779. 
Günther,  0.  3780. 
Gutberiet,  0. 106. 107. 286. 

564.  2122.  2208. 
Gutzmann,  A.  1940. 
Gutzmann,  H.   2415  bis 

2417. 
Guyot,  E.  3500. 
Gyel,  E.  565.  2228. 
Gystrow,  E.  108.  3781. 

Haag,  G.  3202. 
Habrich,  L.  2246. 
Haeckel,  E.  109.  220.  221. 
Hacks,  J.  2476.  2477. 
Haenel,  H.  2258. 
Hafferberg,  B.  G.  2925. 
Hagen,  K.  443. 
Hagmann,  L.  357. 
Hague,  J.  C.  2278. 
Hahn,  B.  740. 
Hahn,  R.  P.  G.  110. 
Haldar,  H.  2478. 
Hall,  G.  2590. 
Hall,  L.  111. 
Halleux,  J.  3782. 
Hallion,  L.  1645.  1546. 
Hamaker,  H.  G.  1855. 
Hamel,  L.  du  3277. 
Hamelin,  0.  741. 
Hamilton,  A.  Mc.  L.  3501. 

3573. 
Hammerschlag,  V.  1981 

bis  1984. 
Hamon,  A.  2926. 
Hamon  du  Fougeray  2064. 
Handrich,  H.  566—568. 


Handt,  W.  742. 
Hanel  3954. 
Hannequin,  A.  112. 
HanseU,  H.  F.  1646. 
Hansemann,  D.  1322. 2479. 
Hanspaul,  F.  222. 
Hardesty,  J.  1061. 
Hardwicke,  W.  W.  3783. 
Häring,  Th.  2927. 
Harman,  B.  1892. 
Harraca,  J.  M.  292a 
Harrington,  N.  B.  1153. 
Harris,  W.  T.  14.  368. 
Hartenberg,  P.  1430. 2691. 
Harter,  N.  2404.      [3208. 
Hartleb  359. 
Hartmann,  A.  1941. 1912. 
Hartmann,  £.  2086. 
Hartmann,    Ed.  y.   749. 

2480.  2481. 
Hartmann,  F.  669. 
Hartog,  M.  223. 
Harwood,  H.  2026. 
Haug  2086. 
Haurion,  M.  496. 
Hauviller,  P.  3991 
Havard,  H.  3784. 
Havet,  J.  847.  880.  1286. 
Hawkins,  C.  286. 
Hawthorne,  C.  O.  1323. 
Haymann,  F.  3716. 
Hazen,  A.  224. 
Headley,  F.  W.  225. 
Hecht,  A.  2087. 
Hecker,  A.  3278. 
Hegar,  A.  3574. 
Heger,  P.  1227. 
Heidenstam,  V.  y.  2634. 
Heidsiek,  J.  2088. 
Heilbronner  2418. 
Heilbronner,  E.  3602. 
Heilmann,  K.  360. 
Heimann,  T.  2089. 
Heimann,  Th.  2090. 
Heine  1733.  1761. 
Heine,  F.  1650.  1651. 
Heine,  L.  1647—1649. 1689. 

1727.  1893. 


Namenverzdchnifs  der  Bibliographie, 


481 


Heinrich,  W.  15. 113.2482. 
Heldenbergh,    0.    2419. 

3032. 
HeUer,  Th.  2279. 
Hellwig,  L.  2349. 
Helm  361. 
H^lot,  Ch.  3336. 
Heman,  F.  744. 
H^mon,  0.  362. 
Hemprich  287. 
Henckel,  M.  746. 
Henneberg,  R.  1109. 
Hennig,  B.  496. 
Henri,  V.  65.  497.  1498. 

2061.  2133.  2311. 

Henry,  F.  A.  2929. 
Henry,  J.  N.  3136. 
Hensen,  V.  2062.  2063. 
Henelow,  G.  2819. 
Hentschel,  E.  1894. 
Herbart,  Frd.  16. 
Herbst,  C.  1895. 
Hering,  £.  1228. 1728. 1831. 
Hering,  F.  J.  3337. 
Hering,  H.  £.  1324. 
Herman,  G.  226. 
Hermann,  L.  1229.  1230. 

1690.  2765. 
Hermann,  R.  636. 
Hermes,  R.  2930. 
Herrera,  A.  L.  444.  2259. 
Herrick,  C.  J.  848.  1020 

bis  1022. 

Herrick,  0.  L.  114.  849. 
Hertel,  E.  1499.  1870. 
Hertwig,  0.  3785. 
Hertwig,  R.  1154. 
Herzen,  A.  1155.  1231. 
Hefs,  C.  1729—1733. 
Hesse,  R.  881.  1896. 
Henbaum,  A.  708. 
Heubner,  0.  939. 
Hewett,  E.  C.  17. 
Heymans,  G.  2635.  2857. 
Higier,  H.  3137.  3338. 
Hubert,  R.  1782.  1871. 
Hildebrand,  H.  2123. 

Zeitschrift  für  Psychologie 


Hilger,  W.  3339. 
Hillemand,  C.  227. 
Hinselvood,  J.  1409. 
Hippel,  A.  Y.  1783. 
Hirsch,  G.  1547. 
Hirsch,  W.  3503. 
Hirschberg,  J.  1598. 
Hirschlalt  L.  3840.  3341. 
Hirt>  L.  3063. 
Hirth,  G.  445. 
Hitschmann,  F.  964. 
Hitzig,  £.  2064. 
Hobbes,  T.  3786. 
Höber,  R.  2154. 
Hoche,  A.  1062. 1232. 1233. 

1500.  1501. 
Hochhaus  3082. 
Hoesel,  0.  1327. 
Hodgson,  Sh.  H.  186. 
Hofer,  A.  2820. 
Hoffmann,  A.  1502.  2710. 

2932.  3083. 

Hoffmann,  F.  S.  2483. 
Höfler,  A.  363.  2931. 
Höfler,  M.  2709. 
Höflmayer,  L.  3261. 
Hofmann,  A.  3342. 
Hohenemser,  £.  746. 
Hohmann,  L.  115. 
Holden,  E.  S.  2312. 
Holl,  M.  940. 
Holländer,  B.  1325.  1326. 
Hollmann,  G.  2711.  2712. 
Holmgren,  E.   882.  1063. 
1064. 

Holowinski,  A.  v.  1548. 
Holth,  S.  1691. 
Höltzmann,  H.  2713. 
Holtzmann,  H.  J.  747. 
Holzinger,  F.  2260. 
Hombürger,  A.  3423. 
Honigmann  1328. 
Hönigswald,  R.  116. 
Hoorweg,  J.  L.  1156. 2209. 
Hopkins,  F.  E.  3204. 
Hom,  W.  18. 
Horsch,  G.  2766. 

26. 


Horsley,  V.  1234. 
Hospital  3678. 
Hotz,  F.  0.  1872.. 
Hotz,  W.  570. 
Howe,  L.  1703.  1911. 
Hrdlicka,  A.  3575.  4015.   %% 

4016. 
Hubbard,  C;  G.  941. 
Huber,  G.  883. 
Huber,  G.  C.  1329. 
Hubert,. H.  2714. 
Hübner  .1873. 
Hudry-Menos  3787. 
Hudson,  Th.  J.  117. 
Hugghes  3182. 
Hughes,  C.  H.  2715. 3279. 

3424. 
Huit,  C.  748.  749.. 
Hun,  H.  3083. 
Hunter,  W.  971. 
Hutchings,  R.  H.  1330. 
Hutchinson,  W.  636. 
Huther,  A.  364. 
Hyslop,  J.  H.  19.  571.  572. 

2484.  3788. 
Hyslop,  T.  B.  2229. 
Hyvert,  R.  3504. 

I. 

Ibäiiez,  G.  942. 
Ilberg,  G.  3505. 3506. 3679. 
lUanes,  0.  A.  1549. 
Imbert-Gourbeyre  3343. 
Inhelder,  W.  3344. 
Irel^nd,  W.  W.  1331. 3995. 
Ischreyt,  G.  1652—1654. 
Israel,  0.  1110. 
Ito,  H.  1410.  2138. 
Ivanofl,  C.  2933. 
Ivantsoff,  N.  A.  750.  2636. 

J. 

Jablonowski,  J.  850. 
Jackson,  A.  V.  W.  751. 
Jackson,  J.  H.  1332.  3139. 
Jacob  851. 

31 


482 


Xamenverzeichnifs  der  Bibliographie, 


Jacob,  P.  1Ö03. 
Jacobsohn,  L.  843.  1504. 
Jacopo,  F.  2313.      [3070. 
Jacques  1966. 
Jacquin,  6.  3507. 
Jaeger,  G.  228. 
Jahn,  M.  2350. 
Jahnke,  B.  2637. 
Jakob,  Chr.  852.  853. 
James,  W.  20—22.  573. 

621---623.  2485. 
JandeUi,  G.  118. 
Janet  3205.  [3229. 

Janet,  P.  752.  2247.  2788. 
Jankoff,  J.  3(B4. 
Jaquin,  G.  3556. 
Jaesche,  0.  1832. 
Jasper,  J.  753. 
Jastrow,  J.  23.  119.  2177. 
Jeannerat  229. 
Jeanty,  M.  2314. 
Jelgersma,  G.  1333. 
Jelliffe,  S.  £.  1235. 
Jennings,  H.  S.  637—639. 
Jensen,  £.  1734. 
Jensen,  P.  2767. 
Jentsch,  K.  2934. 
Jerusalem,  W.  24. 
Jevons,  F.  B.  2716. 
Jezzoni,  Ncc.  120. 
Jodl,  F.  66.  3717. 
Johnson,  A.  574. 
Johnson,  W.  B.  365. 
Johnson,  W.  S.  2315. 2316. 
Joire  3345. 
Jones,  J.  R.  2717. 
Jones,  £.  E.  C.  2935. 
Josselyn,  M.  1985. 
Joteyko,   J.    1236.   2280. 

2281. 
Jouffret,  M.  366. 
Jourdain,  S.  1943. 
Judd,  C.  H.  25.  2178. 
Judd,  S.  D.  640. 
Junius  1618. 
Jürgens,  £.  2420. 
Just,  K.  2936. 
Juval  2821. 


Kaeding,  F.  W. 
Kadjan,  A.  A.  1334. 
Eahlbaum,  8.  3661. 
KalenofE,  A.  P.  2638. 
Kaier,  A.  3206. 
Kalischer,  O.  1505. 
Kalischer,  8.  1111. 
Kalle,  Fr.  3789. 
Kallius,  E.  1619. 
Kamm,  M.  2065. 
Kamocki  1620. 
Kaplan  8624.  3669. 
Kaposi,  M.  1506. 
Kara-Eneff  3625. 
KarolefE,  C.  3508. 
Karr,  Gr.  367. 
Kassowitz,  M.  230.  1157. 

1158. 
Kattwinkel    1431.    3101. 

3207. 
Katz,  B.  1912.  [2938. 

Kaufmann,  N.  2486.  2937. 
Kautzner,  K.  3425. 
Kazowsky,  A.  D.  1112. 
Köbel,  F.  1967. 
Keeling,  G.  1874. 
Kelchner,  M.  2124. 
Kellner  3576. 
Kellor,  F.  A.  3939. 
Kempner  1908.  1913. 
Kemsies,  F.  288.  368. 
Kennedy,  F.  121.  122. 
Kennedy,  E.  1237. 
K^raval  3140. 
K^raval,  P.  2380.  3577. 
Kerfoot  8hute,  8.  231. 
Kerr,  H.  3509. 
Kefsler,  B.  123. 
Kiesow,   F.    2121.   2592. 

2593. 
Kimble,  B.  G.  2317. 
Kingsley,  M.  H.  575. 
Kinkel,  W.  2487. 
Kipping  641. 
Kirchgässer  1507. 
Kirchhof  232.  3426.  3427. 


Kirchhoff,  Th.  3390. 

Kirchner,  Frd.  369. 

Kiribuchi,  K.  1875. 

Kirkor,  M.  1483. 

Kirkpatrick,  E.  A.  2858. 

Kiss,  J.  2488. 

Kistiakowski,  T.  3790. 

Kleefeld,  A.  3578. 

Klein,  E.  G.  3579. 

Kleinpaul,  B.  576. 

Kleinpeter^  H.  124.  248SK 

Klimoff,  J.  943. 

Kline,  L.  W.  642.  643. 

Kloepfel,  F.  2381. 

Knapp,  H.  1655. 

Knauer  577.  1450. 

Knauer,  Fr.  644. 

Kniepf,  A.  2179. 

Koch,  K  44a 

Koch,  H.  370. 

Koch,  J.  L.  A.  3428. 

Kohler,  J.  2718. 

Köhler,  B.  371. 2594. 2939. 

Kohlhofer,  M.  645. 

Kohn,  A.  1065. 

Kohnstamm,  0.  1066. 
Kojevnikoff,  A.  3580. 

Kolben,  8.  3662. 
Koellicker,  A.  854.  944. 

945.  1023.  1024.  1067. 
Kollmann,  J.  4017.  4018. 
Kolster,  B.  884.  1068. 
König,  A.  1784. 
König,  E.  754.  2490. 
Koenig,  B.  1986. 
Koenig,  W.  1704. 
Königshöfer  1025.  1785. 

3208. 
Konrad  991. 
Kooistra,  J.  2940. 
Koppe,  H.  1579. 
Koppelmann,  W.  372. 
Koppen,  M.  3510. 
Koppen,  W.  3791. 
Kopsch,  Fr.  1026. 
Korn,  G.  3429. 
Kornfeld,  H.  3611. 
Kornfeld.  8.  2318. 


Nanienverzeichnifs  der  Bibliographie, 


483 


Korschinsky,  S,  233. 
Koster,   W.    1599.    1625. 

1626.  16Ö6.  1735.  1786. 
Kostet,  G.  8280.  3663. 
KöBter,  H.  1451. 
Kostin,  6.  1238. 
Kotzenberg.  W.  1069. 
Konnieff,  T.  3281, 
Kowalski,  £.  1552. 
Kozary,  J.  187.        [2492. 
Koslowski,  W.  M.  2491. 
Krairt-Ebing,  R.  y.  3141. 

3391.  3392.  3626. 

Kraft,  P.  578. 
Kralik,  B.  755. 
Krantz,  M.  3064. 
Kraepelin  2319.  3512. 
Kraepelin,  E.  2320.  2344. 

3393.  3394. 
Kraepelin,  R  373. 
Krasnicki,  £.  v.  2261. 
Kratz,  H.  E.  2282. 
Krause,  F.  26. 
Krehl,  L.  1550. 
Kreidl,  A.  1432.  1551. 
Kresin  3346. 
Kreuser  3581. 
Krieg,  M.  2859. 
Krienes,  H.  1787. 
Kries,  J.  v.  2493. 
Krollik  374. 
Kronenberg,  M.  756. 
Kröner  447. 
Krückmann,  E.  1657  bis 

1659. 

Ksjunin,  P.  2113. 
Kühnau  2091. 
Kühnemann,  E.  757. 
Kuhnt  1618. 
Külpe,  O.  2639.  2640. 
Knnn,  C.  1876. 
Knntz,  W.  2641. 
Knpferschmid,  A.  2134. 
Küppers,  J.  375. 
Kure,  Schuzo  1027.  2125. 

3996. 
Kurz,  A.  3792. 


KÜSS,  M,  G.  1070.  1071. 
Kyle,  H.  M.  498. 

L. 

Labb^,  A.  885. 
Laborde  2036. 
Labriola,  A.  3793. 
Lacombe,  P.  376. 
Ladd,  G.  T.  125. 126. 1788. 

2494. 
Lafargue,  P.  2941—2943. 
Lagrange  1762. 
Lagrange,  F.  3347. 
Lagrösille,  H.  3794. 
Laguesse,  E.  855. 
Lalande,  A.  3795. 
Lalande,  H.  3582. 
Laloy,  L.  4019.  4020. 
Lamarche,  L.  3035. 
Lambranzi  3627. 
Lamennais  758. 
Lamourouz,  M.  946. 
Landolt,  E.   1756.   1914. 

1915. 
Lang,  A.  127.  2495.  2719. 

2720. 
Lang,  V.  V.  1987—1989. 
Lange,  C.  1159. 
Lange,    K.    2351.    2642. 

2643. 
Langie,  A.  1916. 
Langley,  J.  N.  1160. 1508. 
Lannois,  M.  2092. 
Lannois,  P.  E.  3209. 
Lanoitte,  van  der  579. 
Lans  1705. 
Lans,   L.  J.  1680.   1681. 

1706.  1789. 
Lapidons,  R.  2823. 
Lapie,  P.  3796.  3797. 
Lapinsky,  M.  1239.  1240. 

3142. 
Laqueur,  L.  1411.  1877. 
Laran  1546. 

Larguier,  J.  2283.  2768. 
Larionow  3583. 
Larionow,  W.  1452.  1453. 


Lasch,  R.  3997.  3998. 
Lafsberg-Lanzberg,  C.  v. 
2721. 

Lassen,  G.  2722. 
Latta,  R.  759. 
Laudenbach,!.  1990.2066. 
Laudenheimer,  R.  3664. 
Lauffs,  F.  2093. 
Laupts  2944. 
Laurent^  E.  3942. 
Laurent,  R.  G.  3577. 
Lautenbach,  R.  2180. 
Lay,  A.  W.  2421. 
Lazinier,  J.  2094. 
Leal,  A.  2723. 
Leaming,  E.  1153. 
Le  Bon,  G.  1660.  3718. 
Lebrun,  H.  2352. 
Lechalas,  G.  2210. 
Lechartier,  G.  2945. 
Leclainche,  £.  1335. 
Lecl^re,  A.  188. 
Le  Conte,  J.  L.  1790. 
Le  Dantec,  F.  234—237. 
448. 

Lederer,  C.  377. 
Leduc,  S.  1336. 
Lee,  A.  251.  252. 
Lee,  V.  2496. 
Leföbure,  E.  580. 
Lef^yre,  A.  128. 
Lefkoyits,  M.  3798. 
Lefort,  F.  238. 
Legge,  F.  1337. 
Legros  3458.  3902. 
Legry,  P.  3210. 
Le  Hello,  P.  2789.  2790. 
Lehmann,  A.  581.  2321. 
Lehmen,  A.  27. 
Lehmhaus,  Fr.  2644. 
Lehr,  G.  1338. 
Lemanski  449. 
Lemke,  A.  F.  3665. 
Lemon,  J.  L.  2126. 
Lenhossök,  M.  y.  1241. 
Leo,  G.  2497. 
Leonardescu,  C.  2645. 

31* 


484 


Namenverzeichnifs  der  Bibliographie. 


Leopardi,  G.  2646. 
Lupine,  A.  1412. 
Leppmann  3943.    - 
Leppmann,  A.  3944. 
Leppmann,  F.  3628. 
Lerda,  G.  3799. 
Lermoyez  3211. 
Le  Roy,  E.  129. 
Lescoeur,  L.  582. 
Lester,  C.  2095, 
Letonmeau,  C.  646. 
Leuba,  J.  H.  2284. 
Leubuscher  3999. 
Leubuscher,  G.  3143. 
Leuchtenberger,  G.  28. 
Leudesdorf,  M.  3085. 
Levadüi,  0.  1113. 
Levasseur,  S.  3212.  3629. 
Levene,  P.  A.  1339. 
Levi,  G.  868.  1114. 
Levy,  M.  3036. 
Levy,  P.  E.  2860. 
L^vy-Bruhl,  L.  760-762. 
Levy-Dora  3037. 
Lewis,  W.  B.  3395. 
Lewtschenko,  G.  2262. 
Ley,  A.  378. 
Leydig,  F.  1564. 
Lezenius  3213. 
Lh^risson  2824. 
Liberatore,  M.  2946. 
Licastro  1433. 
Lichtenberger,.  H.    763. 

764. 
Lichtwark,  A.  2647. 
Licorish,  E.  F.  239—241. 
Liebich,  B.  2422. 
Liebmann,  A.  2096.  3038. 

3513. 
Liebmann,  O.  29. 
Liebscher,.  C.  1115. 
Liepmann.  3514. 
Liepipann,  H.  1413. 1454. 

1455. 
Liefse,  A.  3800. 
Liew,  0.  C.  van  289. 
Liguier,  0.  242. 
Lilienfeld,  P.  v.  3801. 


Liljeqviflt,  E.  80. 
Lilla,  V.  2861. 
Lindner,  G.  A.  31.  379. 
Lingle,  T.  W.  2947. 
Linsmeier^  P.  A.  2498. 
Lippit  583. 
Lipps,  G.  F.  32. 
Lipps,    Th.    2211.    2648. 

2948. 
List,  Th.  1661. 
Liflter,  W.  1621. 
Liszt,  Fr.  V.  3945.  3946. 
Little,  E.  G.  3282. 
Ljabuschin,  A.  3666. 
Lloyd,  A.   H.   243.    765. 

2212. 
Lloyd,  J.  H.  947. 
Loeb,  J.  647.  1161.  2769. 
Lobsien,  M.  2423.  3802. 
Locy,  W.  1028. 
Loewy,  A.  1991. 
Logan,  J.  D.  2949. 
Lohmüller,  W.  3144. 
Lohrmann  380. 
Loiseau,  G.  3803. 
LombroBO,   C.  244.   450. 

2649.  3947—3952.  4021. 

« 

Lombroso,  P.  2950. 
Lomer,  R.  2161. 
Londe,  P.  3102. 
Long,  E.  1414. 
Lopatin,  L.  M.  766. 
Lopatine,  L.  2499. 
Lord,  J.  R.  948. 
Loria,  A.  3719—3721. 
Lotz,  R.  2951. 
Lotze,  H.  33. 
Louis,  E.  3348. 
Lourbet,  J.  451.  3804. 
Lourdin,  L.  3584. 
Louriö,  0.  767.  2650. 
Lovell,  A.  2382. 
Löwenfeld,  L.  3086.  3103. 
Loewenstimm,  A.  3953. 
Löwy,  A.  452. 
Lubarsch,  O.  857. 
Lubosch,  W.  1029. 
Lucae  1944.  2037. 


Lucae,  V.  1992.  2067. 
Lucas,  F.  A.  648. 
Lucchesi  3145. 
Luee,  H.  1340.  3146. 
Luckey,  O.  W.  A^  2988. 
Lademann,  H.  768.  27S4. 
Ludwig,  N.  2139. 
Lüer,  H.  2651. 
Lugaro,  £.  858.  1162. 
Lühr,  K.  2953. 
Lukens,  H.  T.  381.  238o. 
Lundberg,  H.  3039. 
Lupi,  G.  3722. 
Lürcher,  F.  1276. 
Luri,  S.  A.  2038. 
Lüth,  W.  3147.  3148u 
Lutier  3566. 
Lutoslawski,  W.  2500  bis 

2Ö02. 
Luxemburg,  J.  1509. 3067. 
Luzenberger,  A.  di  1072. 
Lyon,  E.  P.  2791, 
Lyttelton,  E.  290. 

H. 

Maack,  F.  584.  585. 

Maaüs,  B.  382. 

Mac  Donald,  A.  291.  291 

499.  2135.  3349.  4022. 
Macdonald,  F.  769. 
MacJ>ougaIl,  B.  1736. 
Macfarlane,  A.  2213. 
Mackenzie,  J.  S.  380& 
Mackintosh,  R.  770. 
MacMillan,  D.  P.  2792. 
MacPher80^,  J.  3396. 
MacVicar  1456. 
Maddox  1692. 
Madrid,  S.  de  859. 
Magill,  R.  2954. 
Magnus,  R.  1897. 
Magnus,  V.  3585. 
Mahoudeau,  P.  G.  1163u 
Maier,  F.  67.  586.  3350. 
Majano,  N.  2825. 
Malfi  1341. 
Mandonnet,  R.  P.  77L 


Namenverzeichnifs  der  Bibliographie, 


486 


Manheimer,  M.  3515. 
Manke  3667. 
Mann  1030.  1242. 
Mann,  L.  2770.  3214. 
Manoff,  W.  A.  383.    [1415. 
Manou^Uan,  Y.  949. 1031. 
Manouvrier,  L.  4023. 4024. 
Mantegazza>  P.  4025. 
Marale  1993—1995.  4026. 
Marage,  M.  1996. 
Marandon  de  Montyel,  £. 

3149.  3430.  3586—3589. 
Marbe,  K.  490.  500.  501. 

1917. 
Marc'hadour,  le  3209. 
Marchand,  L.  3150—3152. 

3168.  3539.  3540.  3608. 
Marcbese,  S.  1342.  3590. 
Marohesini,  6.  384.  2503. 

3806. 
Marchesini,  K.  886. 
Marcinowski  3351. 
Marcuse,  J.  1343. 
Marey,  J.  2771. 
Marfan  1344. 
Marguery,  £.  2652. 
Marianiy  J.  245. 
MaricheUe,  H.  1997. 
Marie  1243.  3432.  3954. 
Marie,  A.  3431.  3455. 
Marie,  T.  1918. 
Marinier,  L.  2725. 
Marimö,  F.  1707. 
Marina,  A.  1434. 
Marinesco  3216.  3217. 
Marinesco,  O.   887.   950. 

1(B2.   1073.   1244.   1345 

bis   1348.    3040.    3153. 

3154. 
Marinis,  E.  de  3723. 
Markic,  M.  2424. 
Markus,  £.  2955. 
Marotel,  G.  992. 
Marro,  A.  453.  2956.  3809. 
Marschner,  Fr.  2653. 
Marsh,  B.  3955. 
MarshaU,  H.  R.  2654. 2793. 
Marti  y  Jaliä  454. 


Martin,  J.  2504. 
Martin,  P.  H.  3433.  3630. 

3631.  3956. 
Martin,  L.  J.  1580. 
Martinez-Nunes,  Z.  4027. 
MartinezBu^z,  J.  3957. 
Martinotti,  C.  888.  889. 
Martins,  W.  3807.  3808. 
Marty,  J.  3958. 
Marvin,  W.  T.  34.  2505. 
Marx,  K.  3810. 
Marx,  M.  1791. 
Masci,  F.  35.  2383. 
Mason,  B.  O.  3352. 
Massaro  2384. 
Massaro,  D.  1349. 
Massart,  J.  3811. 
Matiegko,  H.  293. 
Matoni,  1373. 
Matthews,  W.  2957. 
Matthiesen,  L.  1998. 
Manke,  J.  649. 
Maara,  J.  650. 
Mansbach,  J.  2958. 
Manüs,  M.  2714. 
Mauto,  6.  8.  3215. 
Maybridge,  £.  651. 
Mayer,  F.  3668. 
Mayer,  P.  J.  2726. 
Mayet,  L.  L.  3155. 
McClelhand,  S.  385. 
McEwen,  B.  772. 
McGee,  W.  J.  130.  2214. 

3812. 
McKee,  J.  H.  386. 
McKendrick,  J.  S.  2156. 
McLennan,  J.  A.  2215. 
Mc  Taggert,  J.  E.  773. 
Mechau,  M.  2727. 
Medicus,  F.  774.  2506. 
Mehner,  M.  387. 
Mehnert,  E.  1164. 
Mehring,  Fr.  2655. 
Meier,  P.  S.  2656. 
Meier-Gräie,  J.  2657. 
Meige  3267. 

Meijere,  J.  C.  H.  de  2114. 
Meinong,  A.  2507. 


Meisling,  A.  1763. 
Melchers,  Fr.  951. 
Melde,  F.  1999. 
Meldola,  F.  246. 
Melegari,  D.  2508, 
Melle,  yan  2150. 
Mellone,  8.  H.  2959. 
Melius,  E.  L.  1350. 
Mebrose,  C.  J.  2960. 
Meltzer,  8.  J.  2862. 
Melzentin,  0.  2385. 
Menault  652. 
Mendel,E.  1457.3070.3591. 

3680. 
Mendel,  K.  3096. 
Mendoza,  8.  de  1581. 
Mengel,  W.  2728. 
Menzies,  J.  A.  1737. 
Mercier,  D.  36.  2509  bis 

2511. 
Merdas,  M.  1738. 
Merklen,  P.  2595. 
Merlino,  8.  3814. 
Meschede,  F.  3632. 
Messer,  A.  2353.  3813. 
Metchnikov,  E.  587. 
Menrice,  J.  3283. 
Menron,  A.  de  3815. 
Meyer,  E.  1351.  3516. 
Meyer,  Fr.  3353. 
Meyer,  G.  2826.  2827. 
Meyer,  H.  2263. 
Meyer,  J.  G.  189. 
Meyer,  M.  1945.  2039  bis 

2041.  2961. 
Meyer,  0.  1878. 
Meyer,  8.  1352. 
Meyssan,  P.  3517. 
Miall,  L.  C.  1165. 
Micas,  de  1833. 
Miceli,  V.  3816. 
Michel,  A.  890. 
Michel,  J.  V.  1693.  1834. 
Middlemass,  J.  3518. 
Mielle,  M.  P.  37. 
Mies,  J.  993. 
Mik,  J.  2115. 
Milhaud,  G.  131.  190. 


486 


Kamentfergeichnifs  der  Bibliographie. 


MiU,  C.  K.  3692. 
MUlar,  W.  J.  1792. 
MiUer,  £.  D.  2962. 
Müler,  D.  S.  132.  2612. 
Mill0,  C.  K.  1610. 
Mills,  W.  653. 
Miliz,  O.  1898.  1899. 
Mingazzini  3693. 
Mingazzini,  G.  1706. 8619. 
Mingazzini,  F.  1116. 
Minjon,  E.  W.  M.  2216. 
Minossi,  £.  388. 
Minovici  4028. 
Mirabella,  £.  3969. 
Mirto  1245.  1433. 
Mirto,  D.  952.  963.  3167. 
Mirto,  G.  1363.  3168. 
Mivart,  St.  G.  38. 
Mobac,  D.  133. 
Möbius,  P.  J.  466-467. 

860. 
Moch,  G.  1582. 
Moll,  A.  3620. 
Monakow,  v.  1074. 
Möller,  J.  2097. 
Molnär,  E.  3594. 
Moncalm  2426. 
Mönckeberg,  G.  891. 
Mondino  3158.  3633. 
Mondio,  G.  1117. 
Mongour  1354. 
Mongr^,  P.  134. 
Moniu,  H.  389. 
Mönkemöller  3434. 
MönkemöUer,  O.  3669. 
Monroe,  W.  S.  294—296. 

390.  3817. 
Montagne,  R.  P.  3818. 
Montague,  W.  P.  135. 
Montemartini,  G.  3819. 
Montgomery,  £.  2513. 
Montgomery,  G.  2963. 
Montheil,  E.  2068. 
Moore,  B.  1511. 
Moore,  G.  E.  2514. 
Moore,  J.  2658. 
Moore,  V.  F.  775. 
Moore,  W.  O.  3218. 


Mooser,  J.  1662. 
Moreau  4000. 
Morel,  Ch.  1336. 
Moret,  L.  362L 
Morgan,  C.  L.  136—138. 
Morgand,  E.  4029. 
Morison,  A.  3068. 
Morrey,  Ch.  B.  1835. 
Morrison,  W.  D.  3860  bis 

OilllO. 

Mörsern,  E.  3724. 
Morticelli,  G.  602. 
Moses,  J.  3284. 
Mott,  F.  W.  3634. 
Mould,  G.  E.  3635. 
Monton,  H.  1166. 
Moxter,  1508. 
Muir,  E.  2964. 
MuUen,  J.  A.  1798. 
MüUer,  Ad.  2729. 
Müller,  E.  954. 
Müller,  F.  M.  776. 
Müller,  G.  2248. 
MüUer,  G.  E.  1680. 
Müller,  fl.  Fr.  2136. 
MüUer,  J.  2659. 
Müller,   B.    2098.    2099. 

3364. 
Münch,  W.  2660. 
Munk,  H.  1416. 
Munnynck,  P.  M.  de  139. 
Mannynck,  R.  P.  de  2966. 

2966. 
Münsterberg,  H.  140. 191. 

192.  391.  688.  689. 
Müntz,  E.  1612.  2661. 
Mnratow,  W.  1366. 
Mnrray,  J.  C.  458. 
Murri  3104.  [2162. 

Maskens,  L.  J.  J.  1613. 
Mnthesiüs,  K.  3820. 
Muzzig,  A.  3219. 
Myers,  F.  W.  H.  690. 2230. 

N. 

Näcke,  G.  247. 
Nftcke,  P.  459.  3696.  3636. 
3821. 


Nagel,  L.  691.  692. 
Nagel,  W.  A.  16tt.  1882. 

1794. 
Nageotte  1063. 
Nash,  H.  S.  2967. 
Nathanson,  A.  3291. 
Natorp,  P.  141.  392.  382a 
Nattan-Larrier  206. 
Natterer,  M.  2386. 
Naumann,  G.  2662. 
Nayille,  A.  142.  2516. 
Nawratzki  3069. 
Nef,  W.  2663. 
N^Us,  C.  892.  1493. 
Neaendorff,  E.  2516. 
Neamann«  A.  777. 
Nenmann,  E.  893.- 
Neumann,  M.  3220. 
Neumann,  R.  0. 1663. 1623. 
Neumann,  Y.  3286. 
Neumayer,  L.  965.  1356. 
Neurath,  R.  966.  1118. 
Neuschüler,  A.  1033. 1064. 

1795.  1879. 
Neustätter,  O.  1764. 1765. 
Nicati,  W.  39. 
Nichols,  T.  2968. 
Nicoladoni,  A.  3967. 
Nicolai  1663. 
Nicolosi,  G.  143. 
Nieden,  A.  1757.  1766. 
Niehe,  P.  3522. 
Niel,  P.  3286. 
Nina-Rodriguez  3968. 
Nisbet,  J.  F.  144. 
Nissl,  F.  3623—3525. 
Noble,  E.  145. 
Nodet,  V.  1417. 
No«l,  L.  2969.  2970. 
Nogu^  3287. 
Nonne  1119. 
Nonne,  M.  1120. 
Noott,  R.  H.  3526.  3681. 
Nordau,  M.  146. 
Nordera,  E.  1714. 
Norön,  K.  2322; 
Norman,  C.  2426. 
Norman,  W.  W.  654. 


Namenverzeichnifs  der  Bibliographie. 


487 


NorstrOm,  V.  778. 
Nostiz-Bieneck,  B.  v.  2517. 
Nouaüle,  J.  3221. 
Noyicow  3823.  3824. 
Nnsbanm,  J.  40.  1946. 
Nya,  D.  2181. 

0. 

Obamo,  P.  de  1739. 1880. 
Obersteiner,  H.  490.  503. 

1167.  1367.  1368. 
Oberwarth  3627. 
Obici,  G.  2828. 
Oddo,  C.  3105. 
Odier,  B.  894.  1614. 
Oebnrall,  Hj.  2323. 
Oettinger,  B.  3045. 
Ognev,  J.  779.  1664. 
Ohlert,  A.  2427. 
Ohknacber,  A.  P.  3159. 
Oliphant,  J.  460. 
Olivier,  P.  2428. 3041. 3042. 
Oeller,  J.  1600. 
Olmer,  D.  896.  896.  1515. 
OltüBzewski,  L.  3043. 
OltuBzewski,  Wl.  3044. 
Onodi,  A.  1036. 1468. 1469. 
Onofrio  1168.  [1617. 

Onnf,  B.  1446. 1447.  1516. 
Oppeln-Bronikowski  780. 
Oppenheim,  H.  393. 1360. 

1618.  3090. 
Oppenbeimer  1121. 
Oppenheimer,  0.  1168. 
Oppenbeimer,  Z.  2598. 
Orano,  P.  3825. 
Oncbansky,  J.  248. 1836. 

1919. 
Oertel,  H.  1511. 
Ortbmann  3637. 
Ortjobann,  F.  593.      , 
Orvieto,  A.  781. 
O'Shea,  M.  .v.  2286. 
OBtertag,  B.  857. 
Ostmann  2000. 
Ostmann,  0.  2001. 
Oestreicb,  B.  1359. 
Ofltwald,  F.  1694. 


Ots  y  Esquerdo,  V.  3222. 
Otten  2794. 
Ottendorf,  G.  1075. 
Otto,  Fr.  1767. 
Ottolengbi  594. 
Overbeck,  Tb.  2795. 
Overbergb,  C.  van  3826. 
Overton,  E.  1169. 
Ovio  1709. 


Pace,  E.  A.  2730. 
Pacetti,  G.  3619. 
Packard,  A.  8.  249. 
Pactet,  F.  3628. 
Pader,  A.  3223. 
Pajk,  J.  147. 
Pal,  B.  C.  2971. 
Palante,  G.  3827. 
Panizza,  M.  25ia  3726. 
Panse,  B.  2069.  2100. 
Pantelimon  1036. 
Pape,  G.  2731. 
Papillault,  G.  2664. 
Pappalardo,  A.  596. 
Pappenbeim,  K.  2829. 
Pardo,  G.  2324. 
Parhon  1036.  1076.  1361. 
PariBOtti  1920. 
Parker,  G.  H.  1666. 
Pareto,  V.  3726. 
Parodi,  D.  782. 
ParBonB,  F.  C.  297. 
Part,  J.  8.  596. 
Pascal,  T.  597. 
Pasmanik,  D.  783. 
Pasmore,  £.  St.  3435. 
PasBow,  A.  1362. 
Pastor,  W.  784. 
Paton,  8.  193.  967.  1246. 

1247. 
Patrick,  G.  T.  W.  394. 504. 

2155.  2231.  2264. 
Patrick,  M.  M.  785. 
Patrizi,  L.  M.  1170.  2665. 
Patten,  S.  N.  3828. 
Paul,  M.  2326. 
Paulban,  F.  506. 


Paulsen,  Ed.  2042. 
Paulsen,  Fr.  194. 786. 3829. 

3830. 
Paulsen,  F.  2972. 
Pavlow  958. 
Payot,  J.  395.  396. 
Peano,  M.  G.  461. 
Pearson,  K.  250—262. 271. 

2182. 
Peavy,  J.  F.  1363. 
Pedley,  0.  H.  598. 
Peerdt,  E.  te  2666. 
Peirce,  B.  O.  2183. 
P^las,  A.  3436. 
Pelman  3969. 
Pelsener,  P.  1900. 
Penta,  P.  3831. 
Perewosnikoff  1796. 
Pergens  1696. 
Pergens,  Ed.  1624.  1666. 
Perlmutter,  A.  2619. 
Perrens,  M.  F.  T.  665. 
PerriCT,  0.  2732. 
Perrier,  E.  2265. 
Peter,  K.  1248. 
Peter,  L.  C.  3288. 
Peters,  A.  397. 
Petersen,  J.  B.  2620. 
Peterson,  F.  3068. 
Peterson,  B.  897. 
Petrin  1077. 
Petronievics,  B.  2521.2522. 
Petrovo-Solovovo  599. 
Petrucci,  B.  227. 
Pfalz  1618.  1696. 
Pfalz,  G.  1837.  1838. 
Pfeifer  148. 
Pfeifer,  X.  2523. 
Pfister,  H.  1364.  3596. 
Pfister,  J.  1710. 
Pfitzner,  W.  3832. 
Pflaum,  Cbr.  D.  2354. 
Pfleiderer,  0.  2973. 
Pflüger,   E.    1740.   1797. 

1798.  1921. 
Pbilippe,    J.    506.    2232. 

2863. 
Philipps,  C.  3255. 


488 


NainenoerzeichnifB  der  B'Miographie, 


PhiUips,  D.  E,  398. 
Piat,  C.  2974. 
Ficard,  T.  2184. 
Pick,  A.  1078.  1460.  1461. 

2667.  3160. 
Pico,  P.  462. 
Pidancet,  J.  2326. 
Pieraccini,  G.  1087. 
Pierre,  F.  3289. 
Pierre-Marie  1122. 
Pietzker,  F.  399. 
Pilcz,  A.  898.  1365.  2266. 

3071.  3638. 
PiUon,  F.  68.  787.  788. 
Pütz,  J.  1435.  1711.  2249. 

2355—2357. 
Pine  Alcueida^  M.  B.  C.  dn 

3970. 
Pineles,  F.  1366.  1367. 
Pines,  L.  1667. 
Pipping,  H.  2002. 
Pitres,    A.     1462—1464. 

1519. 
Pize,  E.  2772. 
Pizzi,  J.  149. 
Placzek  1520.  3355. 
Placzek,  8.  1123. 
Platriez,  A.  3224. 
Plesoianu  3225. 
Plettenberg,  P.  2287. 
Pluder,  F.  1947.  3639. 
Pohl,  ^incua),  J.  3091. 
Pohle,  J.  69. 
Poincarö,  H.  507.  2217. 
Polimanti,  0.  1799. 
PoUitz,  P.  3971. 
Pollock,  F.  789. 
Poloumordwinoff,  D.  899. 

900. 
Pompilian,  1171—1175. 
Popesco  1076. 
Poretsky,  P.  2524. 
Posada,  A.  3833. 
Posch,  E.  2218. 
Posselt,  M.  463. 
Pottier,  P.  3834. 
Poulton,  E.  B.  253. 
Powell,  E.  E.  2733. 


Powell,  J.  W.  600.  2668. 

3727. 
Prat,  L.  153. 
Prel,  C.  du  400. 
Preufs,  J.  3064. 
Preufe,  W.  H.  150. 
Precht,  J.  1856. 
Prenaut,  A.  1901. 
Prövost,  G.  2669. 
Pribytkow,  E.  1521. 
Prince,  M.  601. 
Pringsheim,  A;  2219. 
Prinzing,  Fr.  3972. 
Proal,  L.  3973.  3974. 
Probst,  M.  1079. 1368. 1465. 
Prowazek,  S.  656. 
Prudhomme,  8.  464.  508. 

2525-2528.  2975. 
Puini,  C.  3835. 
Punton,  J.  3046. 
Purpus,  W.  657. 
Pusateri  959.  1302. 

Q. 

Questor  Vitae  602. 


Rabaud,  E.  3597. 
Rab6  1554. 
Babl,  C.  1668. 
Babot,  L.  3161. 
Badl,  M.  960. 
Badoslawow-  Hadji  -  Den- 

kow,  Z.  2327. 
Radulescu-Motru,  C.  41. 
Bagaz,  L.  2529. 
Baggi  3598. 

Baehlmann,  E.  1800. 1801. 
Bajanc,  F.  151. 
RaU,  H.  F.  790. 
Bandall,  B.  A.  1604. 
Banfoldi  3226. 
Bansohoff,  E.  1080. 
Bappoport,  8.  791. 
BashdaU,  H.  2599. 
Basch,  C.  3227. 
Baspail,  X.  2140. 
Bath,  0.  von  603. 


Batzenhofer,  G.  152. 
Bauh,  F.  2600. 
Baalin,  J.  2601. 
Bavant,  P.  3228. 
Bavenshear,  A.  F.  2530. 
Bawitz,  B.  1967  a. 
Bay-Lankester  1369. 
Bayleigh,  Lord  2531. 
Baymond  3065. 
Baymond,  F.  3229. 
Baymond,  P.  4030. 
Bayner,  H.  3437. 
B^c^jac,  E.  604. 
Beche  1948. 
BeddingiuB  1839. 
Beddingios,   B.  A.  254. 

2250. 
Bedlich,  E.  1370. 
Begalia,  E.  2233. 
B^gis,  E.  364a  3641. 
B^gismansety  C.  3356. 
Begnard,  A.  465. 
Begnaud,  P.  2429. 
Begnault,  F.  2773.  3357. 
Beh,  L.  1176. 
Behmke,  J.  2796. 
Beich,  E.  605.  2734. 
Beichel,  C.  2185. 
Beichenbach,  A.  2735. 
Beichenbach,  H.  1177, 
Beichert  2976. 
Beichesberg,  K.  3836. 
Beid,  0.  A.  L.  3837. 
Beif,  W.  658. 
Bein,  W.  792.  3838. 
Beinach,  T.  3975. 
Beinke,  J.  2532. 
Beifs,  J.  509. 
Beifs,  W.  793. 
Bemacle,  G.  510. 
Bemy,  0.  1038. 
Benaut  1669. 
Benaut»  M.  J.  2328.  2329. 
Benouvier.  0.  153.  2583. 
Benvox,  C.  466. 
Benschert,  W.  3839. 
Beusz,  F.  von  1124. 
Beuter  1039.  2141.  21^. 


Namerwerzeickniß  der  Bibliographie. 


489. 


Beymond  851. 
Reymond,  C.  1697.  1698. 
Beynier  994. 
Rhode  aö29. 

Rhnmbler,  L.  1178. 1179. 
Ribaut,  H.  1918. 
Ribot,  Th.  659. 2430. 2431. 

2534^2588. 
Ricci,  C.  3599. 
Rice,  W.  N.  154. 
Richard,  G.  2977.  3976. 
Riebe,  A.  1125.  8047. 
Riebet,   Cb.   1180.   1181. 

1249—1251.  2539. 
Ricbter,  A.  1371. 
Ricbter,  R.  3230. 
Ricker,  G.  1252. 
Rickert,  H.  794. 
Riemann,  L.  2003. 
Riesmann,  D.  1293. 
Riffel,  P.  1081. 
Rigbetti  1082. 
RindfleiBcb  1881. 
Rink,  F.  961. 
Ripley,  W.  Z.  4031.  4032. 
Ritcbie,  D.  G.  467. 
Ritscbl,  O.  2978. 
Ritter,  C.  1670. 
Ritter,  H.  1466. 
Ritterbans,  A.  1601. 
Robertson,  W.  F.  901, 
Roberty,  E.  de  3840. 
Robinson,  L.  3231. 
Rocbas,  A.  de  1372. 
Rocber,  L.  1092. 
Köder,  H.  3092. 
Roey,  E.  van  2736. 
Rogers,  A.  K.  42. 
Rogman  1741—1744. 
Robleder,  H.  3290. 
Röbring,  G.  3977. 
Rolfes,  £.  795. 
Rolfs  401. 
Rolin,  H.  796. 
Rolland,  E.  1745. 
RoUes  1768. 
Rollet,  A.  1583. 
Roemer  3438. 


Roncoroni  468. 
Rood,  O.  N.  1802.  1922. 
Roos,  M.  2737. 
Roosa,  D.  B.  1746. 
Rörig,  A.  995. 
Rosa,  D.  255. 
Rosa,  U.  1294. 
Rosenblum,  P.  2124. 
Rosenbagen,  H.  2670. 
Rosentbal,  J.  43.  1182. 
Roskam  3048. 
Rossi,  P.  469.  4033. 
RossoUno,  G.  3049. 
Roth,  A.  1758.  1759. 
Rothmann,  M.  1522. 1523. 

3291. 
Rondet,  X*.  20O4. 
Ronillon,  M.  606. 
Rousselot,  Abbö  2005  bis 

2007. 
Roussey,  C.  2432. 
Roussy  511.  512. 
Roux,  J.  1436. 
Roux,  W.  1183. 
Rowe,  S.  H.  298. 
Rubinstein,  8.  2738. 
Rüde,  A.  402. 
Rudlofl,  P.  1949. 
Ruedi,  T.  2101. 
Ruegg,  £.  2864. 
Ruffini,  G.  3600. 
Rugb,  J.  T.  3232. 
Rulot,  H.  1655. 
Rummo,  G.  1373. 
Ruskin,  J.  2671. 
Bussel,  B.  2220. 
Rüssel,  J.  S.  R.  962. 
Russell,  J.  W.  3106. 3162. 
Rutishauer,  F.  1374. 
Ruzicka,  Wl.  902.  903. 
Rasesnitzek,  E.  2433. 
Rzewnski,  S.  797. 

s. 

Sabatier,  A.  2739.  3841. 
Sabraz^s,  J.  1126.  1375. 
Sacchi,  E.  2672. 
Sachs,  B.  3233.  3292. 


Sachs,  H.  3093.  3530. 
Sachs,  M.  1840.  2186. 
Sack,  J.  2540. 
Sahli  2774. 
Sailer,  J.  2187. 
Saint-Paul,  M.  G.  2434. 
Sala,  G.  904. 
Saleilles,  B.  3978. 
Salgö,  J.  3163.  3164. 
SaUUas,  R.  3979. 
Salits,  P.  2979. 
Saiterain,  J.  de  3234. 
Salzmann,  M.  1671. 1747. 
Samojloff,  A.  1184.  1857. 

2008. 
Sanctis,  S.  de  3439.  3601 

bis  3603.  3842. 
Sandberg  1376. 
Sander,  A.  3072. 
Sander,  M.  963. 
S&nger,  A.  1608. 
Sano  378.  1127. 
Sanson,  A.  256. 
Santayana,  G.  2740. 
Saul,  D.  2541. 
Sauv^,  A.  2435. 
Saverio  1294. 
Savill,  T.  D.  3262. 
Savini  3135. 
Saxuca-Salaris,  G.  3980. 
Schaefer  3531. 
Schäfer,  E.  A.  1524. 
Schaefer,  Frd.  470. 
Schaefer,  E.  L.  2025. 2043. 
Schaffer,  K.  1083. 
Schally,  0.  2542. 
Schaper,  Alfr.  964.  965. 
Schaper,  A.  1672—1674. 
Schöffen,  A.  155. 
Scheffler,  H.  156. 
Schek,  R.  607. 
Scheler,  M.  F.  2980.  2981. 
Schellwien,  R.  157.  2865. 

2866. 
Schenck,  F.   1675.  1748. 

1803.  2775. 
Schenck,  J.  2673. 
Schenker,  G.  3642. 


490 


Namenverzeiehnifa  der  Bibliographie. 


Scherer,  H.  403.  404. 
Scheuffgen,  J.  4034. 
Schilina,  L.  1656. 
Schiller,  F.  C.  S.  608. 
Schiller,  H.  405.  2436. 
Schinz,  A.  158. 
Schinss,  H.  3682. 
Schlapp,  O.  798. 
Schleich,  E.  L.  2267. 
Schlesing,  E.  2602. 
Schlesinger,  H.  1040. 
Schlofler,  H.  3235. 
Schlöfs  2532. 
Schloesser  2288. 
Schlötz  1923. 
Schmaus,  H.  1377. 
Schmid,  O.  799. 
Schmid-Monnard,  C.  3094. 
Schmidkanz,  H.  406.  407. 

2674. 
Schmidt,  A.  2797. 
Schmidt,  K.  408. 
Schmidt,  M.  1411.  3293. 
Schmidt,  B.  2603. 
Schmidt,  S.  1557. 
Schmiegelow,  E.  2044. 
Schmitt,  J.  D.  69. 
Schmitz,  A.  3294. 
Schmoller,  G.  3843. 
Schnaudigel,  O.  1253. 
Schneidemann  1699. 
Schneider,  G.  195. 
Schneider,  C.  Th.  2543. 
Schneidewin,  M.  2544. 
Schnitzer,  H.  3236. 
Schnitzer,  J.  1525. 
Schöler,  0.  3844. 
Schoeler,  G.  von  2545. 
Schölermann,  W.  609. 
Scholtz,  F.  3165. 
Schön,  F.  3604. 
Schott,  W.  254a 
Schonte  1841. 
Schonte,  G.  J.  1625. 1626. 

1749.  1804. 
Schrader  1882. 
Schrenck-Notzing,  v.  3358 

bis  3360.  3354.  3643. 


Schröder  409.  1378. 
Schröder,  A.  K.  3361. 
Schroeder,  H.  R.  P.  3362. 
Schröter  471. 
Schubert,  H.  2547. 
Schubert,  P.  410. 
Schubert-Soldem,  R.  von 

196.  3845. 
Schuchardt  3440. 
Schule,  A.  1128. 
Schultz,  Jul.  2548. 
Schultz,  P.  1602.  2268. 
Schnitze,  E.    2234.  2867. 

3862. 
Schnitze,  F.  800. 
Schnitze,  L.  S.  1185. 
Schnitze,  O.  257.  1558. 
Schulz,  H.  1254. 
Schulze,  F.  A.  2009.  2010. 
Schumberg,  2776. 
Schupfer,  F.  1379. 
Schupp,  W.  3846. 
Schuppe,  W.  411.  2549. 
Schurmann,  J.  G.  2550. 

2551. 
Schuster,  P.  3095.  3096. 
Schütz,  L.  159. 
Schuyten,  M.  C.  1750. 
Schwalbe,  B.  513. 
Schwalbe,  G.  4035. 
Schwarz,  H.  2868. 
Schwarz,  O.  1712. 
Schweiger,  L.  3847. 
Schweinitz,  G.  E.  de  1603. 

1604. 
Schwendt,  A.  2011.  2012. 

2102-2104. 
Schwertfeger,  E.  299. 
Schweydar,  W.  610. 
Sciamanna,  E.  1380. 
Sciascia,   P.  2798.   2869. 

2870. 
Sclavunos,  G.  1526. 
Scott,  F.  H.  905.  2630. 
Scott,  W.  R.  801. 
Scripture,  E.  W.  514. 1805 

bis  1807, 1858. 2013.2127. 

2188.  2269.  2799.  2800. 


S^aillee,  G.  802. 2982. 2983. 
Sears,  0.  H.  412. 
Seashore,  G.  E.  515.  516. 

1808.  2045-2047.  2387. 
S^auz,  M.  3670.       [2830. 
Seeland,  N.  v.  2189. 
SeeligmfiUer  861. 
Seeligmüller,  S.  G.  A.1381. 
Seelye,  H.  H.  3363. 
Seggel  1382. 
S^glas,  J.  3533. 
Seif,  L.  3364. 
Seiling,  M.  611. 
Seitz,  A.  1713.  2984. 
SelUer,  J.  1418. 
Serafino,  A.  3050. 
Sergi,  G.  472.  2552.  2801. 

3848.  3849.  40B&-4039. 
Seuffert,  H.  3850. 
Sextus,  A.  3166. 
Sextus,  G.  3365. 
Seydlitz,  R.  v.  808. 
Sharp,  F.  G.  2985. 
Sharp,  St  E.  517.  3123. 
Sharpe,  B.  F.  2014. 
Sharpe,  J.  W.  258. 
Sherrington,  G.  S.  1527. 

2777. 
Shinn,  M.  W.  300. 
Shute,  K.  D.  231. 
Sicard  1129. 
Sicard,  A.  1383. 
Sicherer,  O.  v.  1627. 1628. 
SichiroUo,  A.  301. 
Sidgwick,  H.  3851. 
Sidis,  B.  44.  1222. 
Siebeck,  H.  804. 
Siebenmann,  A.  1960. 
Siebert,  O.  160. 
Siebert,  W.  2388. 
Sieffermann  1883. 
Siegel,  G.  2190. 
Siekermann,  F.  161. 
Siemerling  966. 
Sighele,  S.  162. 
Sikora,  P.  3107. 
Silex,  P.  1427. 18Ö9. 1810. 

1842.  1884.  1885. 


Namenverzeictmifs  der  Bibliographie. 


491 


Silvestro,  R.  di  2118. 
Simiand»  F.  3862. 
Simmel,  G.  806. 3863. 3864. 
Simon,  B.  1868  a. 
Simpson,  J.  G.  8606. 
Sinigagliesi,  J.  806* 
Sinkler,  Wh.  3061. 
Sion,  V.  1094. 
Siragnsa,  F.  P.  C.  3866. 
Skidmore,  S.  T.  2986. 
Slawyk  1369. 
Slosson,  £.  E.  2389. 
Small  3866. 
Bmall,  W.  S.  660. 
Bmeaton,  Th.  D.  1869. 
Smidt,  H.  1266.  1666. 
Smimowi  A.  £.  1676. 
Smith,  A.  2330. 
Smith,  G.  £.  967. 
Smith,  J.  G.  3634. 
Smith,  O.  H.  P.  2236. 
Smith,  W.  2668. 
Snellen,  H.  jr.  1811. 
Snider,  D.  J.  2871. 
Sobotta,  J.  1629. 
Soca,  J.  3237. 
Soetbeer,  F.  1660. 
Sofronoy,  F.  2664. 
Sokal,  £.  618.  3366.  3367. 
Sokolew,  A.  906. 
Solari  36a5. 
Solari,  G.  2987. 
S<>lder,  F.  v.  1628.  3606. 
Solger,  B.  1961. 
SoUier,  P.  2331. 3238. 3239. 
Solmi,  £.  807. 
Solomons,  L.  M.  163. 2872. 
Solovieflf,  W.  S.  2666- 
Sommer  3368.  3397. 
Sondaz,  P.  3240. 
Sontag,  B.  2368. 
Sorel,  G.  3867.  3868. 
Sorhagen,  L.  2802. 
Sortais,  G.  2676. 
Sosnowski,  J.  1211. 
Souben,  J.  2676. 
Sonkhanofl,  S.  1384. 
Souri,  E.  2106. 


Soury,  J.  862.  1386. 1386. 

1467.  1684.  1812.  4040. 
Sowton,  S.  0.  M.  1629. 
Spalikowski  4041. 
Spangaro,  S.  930. 
Spencer,  H.  1186. 
Spengel,  J.  W.  269. 
Speyr,  W.  v.  3644. 
Spiels,  G.  3369. 
Spiller  3241. 
Spiller,  G.  2332. 
Spiller,  W.  G.  1084.  1130. 

1630. 
Spina,  A.  1387.  1388. 
Spir,  A.  164. 
Spitzer,  A.  1389. 
Spitmer,  A.  3441. 
Spragne  3370. 
Sprague,  F.  H.  612.  2666. 
Sprengeler,  H.  3646. 
Stadehnann,  H.  2191. 3097. 
Staderini,  B.  863. 
Stange,  0.  2988. 
Stanley,  H»  M.  46. 166. 413. 

2390.  2604.  2741,  2831. 

2832.  2989.  3738. 
Stapfer,  P.  2677. 
Starbuck  2742. 
Starcke,  C.  N.  3859. 
Stateczny,  G.  808. 
Staudinger,  F.  2667.  3860. 
Stefani,  U.  1714. 
Stefanowska,  M.  1236. 
Steflan,  P.  1843. 
Stein,  H.  70. 
Stein,  L.  613.  809.  3729. 
Stein,  V.  S.  2048. 
Steinach,  E.  1631. 
Steinbeck,  J.  266a 
Steinbrfigge  1968. 
Steiner,  J.  1419. 
Steinhausen  2778. 
Steinmetz,  S.  B.  3861. 
Stendal,  H.  2369. 
Stern,  L.  W.  2049.  2669. 
Stömberg,  M.  1632. 
Stemberg,  W.  2166.  2167. 
Stewart,  P.  3139. 


Stieda,  L.  864. 
Stimpfl,  J.  302. 
Stoddart,  W.  H.  B.  3607. 
Stöhr,  Ph.  1677. 
Stoppani,  P.  614. 
Storch,  £.  968. 
Stout,  G.  F.  46. 
Straaten,  Th.  van  3371. 
Stratton,  G.  M.  2192. 2743. 
Straub,  J.  2744. 
Stranfs,  P.  3981. 
Street,  J.  B.  616. 
Stricker  1700. 
Strindberg,  A.  616. 
Ströhmberg,  C.  3982. 
Strümpell,  A.  3066.  3098. 
Strzeminski  3242.  3243. 
Studnl^a,  Fr.  907.  1086. 

1902.  1903.  [2605 

Stumpf,   0.    2016.   2050. 
Stumpf,  E.  J.  G.  2391. 
Sturgis,  B.  3372. 
Sturm,  G.  3373. 
Südekum,  A.  3296. 
Sullivan,  W.  0.  260. 
Sullivan,  W.  B.  W.  2990. 
SuUy,  J.  166. 
Sulzer  1720. 
Sulzer,  £.  1813. 
Surbled  47. 617. 1390. 1391. 

1685.  2333.  2392. 
Sutherland,  A.  2991.  3536. 
Sutherland,  J.  8683. 
Svoröik,  C.  618. 
Swift,  £.  J.  3296. 
SwiUlski  1131.  3671, 
Swrakoff,  K.  D.  414. 
Szczawinska,  W.  1299. 
Szczepanski,  C.  v.  2606. 
Szili,  A.  1860. 
Szuman  3297. 

T. 

Tadei,  T.  261. 
Talbot,  E.  B.  2236. 
Talbott,  L.  O.  2873. 
Tangermann,  W.  2560. 
Tannery,  J.  415. 


492 


Xamenverzeichnifs  der  BUblioffiraphie. 


Tannery,  P.  167.  2678. 
Tappeiner,  Fr.  4042. 
Tarde,  G.  2661. 2874.  3730. 
TamowBky,  B.  3537. 
Tarnowsky,  £.  8983. 
Tarozzi,  6.  2562.  2992. 
Tatzel  3374. 
Tayler,  J.  L.  262. 
Tedeschi,  A.  3167. 
Teichmann  1962.  2061. 
Teitelbaum,  W.  1844. 
Temple,  R.  C.  3731. 
Teodoru,  A.  3732. 
Terrien,  F.  1678.  1924. 
Terson,  A.  1606. 
T^rterjanz,  M.  1041. 1042. 
Teuscher,  P.  2803. 
TewB,  J.  3862.  3868. 
Xheohari,  A,  105. 
Thöveain,  P.  2237. 
TWbault,  D.  2860. 
Thies,  K.  4043. 
Thilo  2779. 
Thilo,  J.  2270. 
Thüo,  O.  1904. 
Thomas,  A.  1086.  1633. 

2070. 
Thomas,  F.  416. 
Thomas,  P.  F.  1686.  2993. 

2994.  3376. 
Thomas,  W.  J.  3864.  3865. 
Thomassin,  Ch.  619.  3376. 
Thompson,  H.  B.   1392. 

2223. 
Thomson,  0.  969. 
Thomson,  £.  S.  1845. 
Thomson,  H.  C.  1634. 3067. 
Thomson,  J.  A.  168.  263. 

488.  619. 
Thomson,  St.  Gl.  1393. 
Thorington  1769. 
Thomdike,  E.   661-663. 

2289.  2804. 
Thorner,  W.  1926—1927. 
Thouveres,  £.  810. 
Thnli^,  H.  620.  3442. 
Tiele,  C.  P.  2745. 
Tienes,  A.  2995. 


Tikanadse  3646. 
Tiling,  Th.  3984. 
Tilmann  1132. 
Tissier,  P.  3647. 
Tissi^,  P.  2290. 
Tissi^,  Th.  3985. 
Titchener,  E.  B.  169.  621 

bis  623.  2607. 
Tixier,  F,  1569. 
Tjaden  417. 
Tocco,  F.  811.  2663. 
Tomlinson,  H.  A.  3538. 
Tonkoff,  W.  908. 
Tönnies,  F.  170. 
Tonnini,  S.  2361. 
Topinard,  P.  3733. 
Tosti,  G.  3986. 
Touche  1468.  1469. 
Toulouse,  E.  1687.  2143 

bis  2149. 2261. 3168.3398. 

3639.  3640.  3608.  3987. 
Tourette,  G.  de  la  1886. 

2128.  3062. 
Tournowsky  2833. 
Tracy,  Fr.  303. 
Trenel  1470. 
Treves,  Z.  2780. 
Triboulet,  H.  3108. 
Tricomi,  G.  970. 
Triepel,  H.  1701. 
Trivero,  C.  197. 
Troels  2564. 
Troilo,  E.  624. 
Trojane,  B.  P.  2996. 
Trolard  1087. 
Troll -Borostyanis,J.  v. 

3866. 
Trönner,  E.  1394. 
Trüper,  J.  3867. 
Trzaska  -  Chronszewsky, 

N.  1256. 
Tchödrine  171. 
Tschermak,  A.  1395. 1846. 
Tscheming  490.  1928  bis 

1930. 
Tscheming,  M.  1751  bis 

1753. 
Tschisch  3541. 


Tschisch,  W.  v.  473.  2163. 
T8chitscherin,B.  172.2193. 

2997. 
Tuccimei,  G.  264. . 
Tumarkin,  A.  2679. 
Türck,  H.  474. 
Türk,  S.  1679. 
Turner,  J.  1896.  1397. 
Turnet,  W.  A.  971. 

U. 

Uebejhorst,  K.  2680. 
ühhnann,  K.  3174. 
ühthoff,  W.    1754.  1814 

bis  1816.  2393-23%. 
üjv^,  A.  3263. 
ülry,  E.  1126.  1375. 
Ungem-Stemberg,  P.  v. 
Unold,  J.  2998.         [2437, 
Urbantschitsch,  V.  2062. 

2053.  2834. 
ürriola,  0.  3053. 
Uschinsky,  N.  2291. 
üspeuski  3648. 
üttini,  B.  418.         [1^7, 
üexküll,  J.  y.  1137.  1187. 

V. 

VaUati,  G.  2566.  3868. 
Valentin,  P.  3377.  3684. 
Valk,  F.  1847. 
Vallet,  P.  812.  813. 
Valien,  Ch.  3465. 
Vandervelde,  P.  381L 
Varozzi,  G.  2271. 
Vaschide,  N.  419.  1587, 

2146—2150.  2251.  2396. 

2397.  2608. 
Vatter,  J.  2438. 
Vaucheimer  3399. 
Veblen,  T.  3869. 
Veckenstedt  3054. 
Vedeler,  B.  3244. 
Vedrani,  A.   2334.  3264. 
3487.  3488.  3542. 
Veis,  J.  3245. 
Veitcb,  J.  520. 
Verger,  H.  1418.  2137. 


'Namenverzeichnifs  der  Bibliographie» 


493 


Verhaeghe,  D.  3870. 
Verlage,  Jos.  3378. 
Vernon,  H.  M.  266. 
Verriet,  E.  2272. 
Versluyö,  J.  1969. 
Verwoort,  H.  1715. 
Verworn,  M.  1188.  1189. 

3379. 
Vespa,  B.  3603. 
Viala,  F.  2999. 
Vidal,  E.  3169.  3170. 
Vidari,  E.  3871-3873. 
Vidari,  G.  3000.  3001. 
Vierkandt,  A.  2398. 
Vigouroux,  A.  3432.  3649. 
VigroB,  J.  3643. 
VUcoq  1043. 
Villa,  G.  48.  3002. 
Villers,  E.  3544.  8546. 
Villey,  E.  3874. 
Vincenzi,  L.  972. 
Vinci,  L.  da  173. 
Viola,  G.  1088. 
VioUe,  J.  1606. 
Vires,  M.  3068. 
Vlavianos  3298. 
Vogt,  O.  1398.  3246.  3247. 

3380.  3381. 
Vogt,  R.  2252. 
Voigt,  W.  1190. 
Voisin,  J.  3171. 
Völcker,  A.  1471. 
Volkelt,  J.  2681. 
Volkmann,  F.  49.  814. 
VoUert,  J.  3875. 
Volta,  Z.  475. 
Vorges,  D.  de  3003. 
Vorlander,  K.  815.  3876. 
Vossius,  A.  1887. 
Vries,  H.  de  266. 

w. 

Wächter,  Th.  v.  2609. 
Wachtier,  P.  2835. 
Wagenhauser  2106. 
Wagner,  Ad.  1191.  3004. 
Wagner,  F.  2104.  3005. 
Wagner,  L.  2194. 


Wagner,  W.  A.  664. 
Wahl,  P.  3650. 
Wähle,  R.  3006.       [1399. 
Waldeyer,  W.  973.  974. 
Wallace,  A.  R.  174.  267. 
Wallace,  W.  3007. 
Wallaschek>  R.  2054. 
Wallenberg,  A.  840.  936. 

975.  1089. 
Waller,  A.  D.   909.  1192. 

1193.  1258. 
Walras,  L.  3877. 
Walsem,  G.  0.  van  976. 

1400. 
Walther,  A.  1861. 
Walter,  F.  3878. 
Walton,  G.  L.  1401. 
Wanner,  F.  2107. 
Ward,  A.  0.  420. 
Ward,  J.  2746. 
Ward,  L.  F.  2566. 
Warner,  C.  D.  3988. 
Warner,  F.  304. 
Warren,  H.  C.  71. 
Warrington,  W.  B.  836.910. 
Warschauer,  J.  2875. 
Wartenberg,  M.  2667. 2568. 
Waruschkin,  A.  996. 
Washburn,  M.   F.    1862. 

1863.  2836. 
Wasilieff,  A.  W.  816. 
Wasmann,   E.  665.  666. 

1905. 
Waterman,  W.  B.  817. 818. 

3008. 
Waterston,  D.  865. 
Watson,  J.  3009. 
Wattenberg,  O.  3172. 
Wead,  0.  K.  2016—2018. 
Weber,  K.  J.  2610. 
Weber,  L.  175.  3173. 
Wechniakoff,  Th.  476. 
Wedel,  R.  2399. 
Wegener,  H.  1194.  2837. 
Wegmüller,  Fr.  2195. 
Weidenreich,  F.  977. 
Weigt,  K.  3879. 
Weil   G.  A.  2108. 


Weil,  J.  3609. 
Weil,  M.  3248. 
Weil,  R.  1970. 
Weiland,  C.  1848. 
Wem,  L.  477. 
Weinberg,  A.  421. 
Weinberg,  R.  978. 
Weingart,  A.  3685. 
Weinmann,  R.  176. 
Weir,  J;  Jr.  667. 
Weismann,  A.  268—270. 
Weifs,  F.  3249. 
Weifs,  G.  1259. 2755-2760. 
Weifs,  0.  1260. 
Weifs,  P.  1261. 
Weitbrecht,  G.  2682. 
Weld,  L.  R.  D.  1963. 
Wendlandt,  O.  3880.  3881. 
Wendtj  F.  M.  422.  521. 
Wenley,  M.  R.  2747. 
Wentscher,  M.  819.  3010. 
Wenzel,  Alfr.  3882. 
Werigo,  B.  1262.  1263. 
Werner,  C.  198. 
Werner,  O.  3883. 
Wernicke,  A.  3884. 
Wemicke,  0.  50.  3400. 
Wersilow,  N.  1521. 
Wertheim  2071.  2109. 
Wertheim-SalomonBÖn,J. 

522. 
Westphal,  A.  1716.  1717. 

3260. 
Wetekamp,  W.  3885. 
Wetterstrand  3382. 
Wetterstrand,  O.  S.  3383. 
Weyer,  E.  M.  1688. 
Weygandt  2292. 
Weygandt,  W.  2335.  3546. 

3547. 
Wheeler,  E.  B.  1817. 
Wheeler,  W.  M.  668. 
Whipple,  G.  M.  523. 
Whitaker,  J:  R.  979. 
White,  W.  A.  2336. 
Whitehead,  A.  N.  2221. 
Whiteley,  M.  A.  271. 
Whiteway,  A.  R.  3989. 


494 


Namenverzeichnifs  der  Bibliographie. 


Whiting;  A.  J.  30BÖ. 
Whitmsn,  C.  O.  669.  670. 
Whitman,  F.  P.  1818, 
Wichmann,  R.  3265. 
Wickel,  C.  3672.  3686. 
Widmark,  J,  1607.  1630. 
Wiebrecht,  R.  820.    [1631. 
Wielenga,  B.  821. 
Wiener,  A.  3292. 
Wiener,  H.  1512. 
Wigge,  H.  2439. 
WiJBxnan,  J.  W.  H.  3443. 
Wilboiß,  J.  624. 
Wilbrand,  H.  1608.  1770. 
Wilheim,  J.  3266. 
Wilkinson,  J.  J.  3011. 
Willenbücher,  H.  2683. 
Williamson  1402. 
WiUiamson,  R.  T.  2196. 
Willmann,  O.  3886. 
Willoughby,  W.  W.  3887. 
Willy,  R.  177. 
Wihn,  H.  1609. 
Wilmann,  O.  822. 
Wilser  4044. 
WÜBon,  A.  1403. 
Wilson,  E.  B.  911. 
Wilson,  G.  R.  3444. 
Wilson,  J.  H.  671. 
Wilson,  L.  N.  305. 
Wilson,  T.  3888. 
Wind,  0.  H.  2197. 
Windelband,  W.  823.  824. 
Windscheid,  F.  866. 
Winiarski,  L.  478.  2684. 

3889.  3890. 
Winkler,  C.  2253. 
Winkler,  F.  1560. 
Winslow,  J.  O.  178. 
Winslow,  L.  F.  3891. 
Winter,  H.  L.  3990. 
Wintzer,  W.  3012. 
Wirth,  C.  3013. 
Witlaczil,  E.  1196. 
Wittmer,  G.  2569. 
Wlassak,  R.  2186. 


Wolf,  J.  3892. 
Wolf,  0.  2065. 
Wolfe,  H.  K.  3014. 
Wolfensohn,  F.  3299. 
Wollenberg  3687. 
WoUff,  G.  1536. 
Wolfstein,  D.  J.  1264. 
Woltmann,  L.  3893. 
Wood,  C.  A.  3261. 
Wood,  H.  3384. 
Wood,  R.  W,  1931. 
Woodworth,  R.  S.  2838. 

2876. 
Worcester  3610. 
Worcester,  W.  L.  3446. 
Worms,  R.  3734. 
Wotta,  J.  423. 
Wrangel,  £.  2686. 
Wreechner,  A.  2337. 
Wright,  H.  1090. 
Wulf,  M.  de  825.  826. 
Wulff  3446. 
Wundel,  0.  A.  3386. 
Wunderlich,  H.  3300. 
Wundt,  W.  526.  2611. 
Wyld,  H.  C.  2440. 
Wyneken,  G.  A.  2748. 
Wyrubow,  N.  3611. 
Wyss,  F.  3015. 

X. 

Xönopol,  A.  D.  827. 

Y. 

Yerkes,  R.  M.  672. 
Young,  E.  R.  673. 

z. 

Zaborowsky  3894.  4045. 
Zachariadäs,  P.  A.  980. 
Zahlfleisch,  J.  828. 
Zanchi,  G,  179. 
Zannoni,  D.  2839. 
Zappert,  J.  981—984. 
Zart,  G.  3016. 
Zechmeister,  H.  3174. 


Zehender,  W.  von  2198. 

2199. 
Zehnder,  L.  1196. 
Zeller,  £.  180.  829. 
Zenker,  E.  V.  3896. 
Zenneck,  G.  2781. 
Zenz,  W.  2338. 
Zeynek,  R.  von  1266. 
Zickgraf,  A.  2019. 
Ziegler,  J.  2686.  2687. 
Ziegler,  T.  2670.  38%. 
Ziehen,  Th.   1091.  1404. 

1437. 
Ziehen-Zander  867. 
ZiUmann  72. 
Zimmermann,  G.  2020  bis 

2022. 
Zindler,  K.  1819. 
Zinndorf,  J.  2840. 
Zingerle,  H.  3648. 
Zitovitsch  3612. 
Ämarc,  J.  3017—3019. 
Zoccoli,  G.  E.  830. 
Zoder,  Fr.  272. 
Zonder  1133. 
Zoth,  O.  2199  a. 
Zuccante,  Q.  2200.  3020. 
Zuccarelli,  A.  479. 
Zulawski,  J.  2571. 
Zünd-Burguet,  A.  2023. 
Zuntz,  N.  2782. 
Zürcher,  E.  3897. 
Zum,  F.  A.  674. 
Zwaardemaker,  H.   1680. 

1681.  1979.  2151,  2158. 


Anonym  51.  73—75.  424 
bis  428.  626—629.  625 
bis  628.  675—677.  83L 
868.  1197.  1198.  1755. 
1771.  1820.  1954.  1956. 
2273.  2400.  2401.  2441. 
2688,  2841.  2922.  3073, 
3074.  3252.  3386.  3387. 
3447.  3466.  3457.  3898 
bis  3900.  3991.  4001. 


Namenregister. 


FeUgedmokte  Seiteiusahlen  beziehen  sich  auf  den  Verfasser  einer  Originalabhandlung,  Seiten- 
zahlen mit  t  anf  den  Verfasser  eines  refeiirten  Baches  oder  einer  referirten  Abhandlung, 
Seitenzahlen  mit  *  auf  den  Verfasser  eines  Referates,  Seitenzahlen  mit  f*  auf  eine  Selbst- 
anzeige und  die  übrigen  Seitenzahlen  auf  das  Vorkommen  im  Text. 


A. 

AbelsdorfE  252»  263.* 
254.*  254.*  255.*  256.* 
259.*  260.* 

Adler  64. 

AUen,  Grant  283. 

Alrutz  263.  266.* 

Angell,  F.  214.t 

AngeU,  J.  R.  214.t 

Arago  53. 

Aristoteles  209. 

Ashley,  M.  L.  213.t 

Axenfeld,  Th.  88.  259.t 

B. 

Bacon  212. 
Barnes  205. 
Beaanis  72. 
Bender  158. 

Bentley,  J.  M.  134.t  151.t 
Berger,  E.  50. 
Bergson,  H.  155.t 
Bemheim  221. 
Bemheimer,  St.  252.-t- 
Bemstein  159. 
BergBtröm,  J.  A.  252.t 
BidweU  240. 
Biegel,  S.  81  ff. 


Bielschowsky,  A.  258.t 
Bjerrum  87. 
Bleuler  136. 
Bloch,  M.  A.  101  ff. 
Borbrick  54. 
Bosse,  K.  K.  255.t 
Bouchard;  Ch.  287. 
Bourdon  213.  256.t 
Bradley,  F.  H.  126.t 
Brahn  155  *  219.*  222.* 
Braans  158. 
Breese,  B.  B.  148.t 
Brewster,  D.  50. 
Brondgeest  220. 
Brücke  55.  213. 
Brudzewski,  K.  v.  253.f 
Bruns  204. 
Buccola  158. 
Bück,  A.  F.  138.t 
Bumett,  S.  57  ff, 
Busse,  L.  152.t  274.* 

c. 

Cajal,  Ramon  y  64. 
Calkins,  M.  W.  245.t 
Calvin  286. 
Carion,  Stellwag  von  75. 

97. 
Cattell  255. 


Cherubin  54. 
Christmas,  de  64. 
Claparäde  66. 
Clemens  158. 
Cohn,  J.  269.* 
Cook,  H.  O.  215.t 
Cron  129. 
Crookes  141. 
Czapsky  55. 

D. 

Dahms  158. 
Davies,  A.  E.  272.t 
Davis,  W.  W.  222.t 
Denkow,    Radoslawow-> 

Hadji  266.t 
D6j6rine,  J.  287. 
Descartes  209.  212. 
Dessoir,  M.  277.t 
Dewey,  J.  247.t 
Dinger,  N.  81  ff. 
Dissard,  M.  A.  138.t 
Dodge,  R.  255.t 
Donders  74  ff.  97  ff.  213. 
Douse,  Le  Marchant,  T. 

148.t 
Dreinhöfer  158. 
Drefsler,  M.  244.t 
Dunlap,  K.  266.t 


496 


Namenregister. 


E. 

Ebbinghans  101.  245> 
247*  250*  267.  27a* 
288.* 

Eckener  216. 

Ehrenfels  12. 

Eisler,  R.  246.t 

Elschnig,  A.  253.t 

Erhardt,  F.  152.t 

Ettlinger,  140.*  162.* 

Exner  260. 

F. 

Falkenburg  81  ff. 
Fanlmann  168. 
Fechner  46. 126.  204.  223. 
Fem,  L.  212. 
Fick  169. 

Fite,  Warner  271.t 
Flammarion  143. 
Flatau,  G.  160.t 
Flechsig  133. 
Fleischer  168. 
Floumoy,  Th.  Ul.f 
Fomelli,  N.  207. 
Forwick  158. 
Fowler  168. 
Freudenthal,  B.  287.* 
Frey,  v.  220.  263. 
FuUerton,  G.  S.  262.t  273.t 

G. 

Galilei  212. 
Gassendi  212. 
German  87. 
Giefsler  160.* 
Giraud-Teulon  54. 
Gladstone  256. 
Goldscheider  215. 
Gomperz  247. 
Gräfe,  Alf.  258. 
GreefC  262.t 
Green,  J.  67. 
Gröhant  169. 
Grenacher  260. 
Groenouw  63.  253.*  269.* 
263.* 


Groos,  K.  48.  167.*  283.* 
Grothmann,  H.  260.* 
Grünewald,  H.  277.t 
Guillaume  62. 

H. 

Hall,  Stanley  166.t  207. 
HaltenhofC  64. 
Hamaker  240. 
HamUton  212. 
Hansen  158. 
Harwood,  H.  214.t 
Hegel  276. 
Heine  257.*  268.* 
Heinrich,  W.  216. 
Heller,  Th.  lÖO.f 
Hellpach,  W.  136.t 
Helmholtz  60  ff.  136. 139. 

140.  213.  264.  266. 
Hemprich,  K.  207. 
Henry,  Paul  63  ff. 
Henry,  Prosper  63  ff. 
Herbart  148.  246. 
Hering  136. 138. 139. 226  ff. 

247.  257  f. 
Herrnheiser,  J.  212.f 
Hefs,  0.  137.  237.  239  ff. 
Hefsler  62.  [264. 

Heubner,  O.  133.t 
Hey  277. 
Heymans  138.*  148.*  164.* 

156.*  156.* 
HiUebrand  226  f. 
Hobbes  211  f. 
Höfler,  A.  48.  261.t 
Holden,  W.  A.  266.t 
Holder,  O.  150.t 
Holth  88. 
Horstmann  86  f. 
Huey,  E.  B.  169.t 
Humboldt  247. 

J. 

Jacobson  84. 

James,  W.  166.  222.  244.t 

Janet  141. 

Jarret  70. 


Jastrow  216.  216. 
Javal  61.  258. 
Jevons  284. 
Ihering  247. 
Jodl  247. 

Johnson,  W.  S.  222.t 
Irons,  D.  166.t 
Judd  266. 
Just,  W.  269.t 


Kaeding,  F.  W.  158.t 
Kant  206.  219. 
Kiesow  244  f.  286.* 
Kirschmann  136. 
Klug  216. 
Knapp  58. 
Knortz  207.t 
König,  A.  212.*  226. 
Königstein  76.  86f. 
KouwenhovMi,  W.  81fiE. 
Kramer,  F.  1dl. 
Kjäpelin  129.  169. 
Kries,  J.  v.  225.  239. 
Krug  246. 

Kunowski,  A.  v.  158. 
Kunowski,  F*  v.  15a 
Kurella,  H.  288. 

L. 

Ladd,  G.  T.  137.t 
Lagrange  66. 
Lamare  72. 
Lange,  K.  30. 156. 219.222. 

249  f.  281. 
Lange,  N.  216. 
Lange,  F.  A.  212. 
Lawrantjew  53. 
Lay,  W.  A,  128.t 
Lazarus  244. 
Lehmann,  A.  8.  218. 
Lehmann,  A.  219.t  276.t 
Lehmann,  K.  136. 
Lehmann  168.  216. 
Leibniz  286. 


Namenregister, 


497 


Le  Marchant  Douse,  T.   Mosbach  158. 

148.t 
Leonardo  da  Vinci  52. 
Leroy  71. 

Liebreich,  R.  55.  76. 
Lippershey  52. 
Lippmann  6L 
Lipps,  G.  F.  204.t 
Lipps,  Th.  23  ff.  139.  156. 

1«1.  276.  286. 
Liszt,  F.  V.  287. 
Lob,  J.  117  ff. 
Lombroso,  C.  288.t 
Lotze  281. 

Lueddeckene,  F.  284.t 
Ludwig,  O.  282. 
Lukens,  H.  249.* 
Luther  286. 


R. 


Moskiewicz,  G.  101.  271.*,  Radoslawpw-Hadji-Den- 


i  Müller,  Job.  257.  -    ^^^  266  + 

I  Müller,  G.  E.  203.  204.       r^jj  223 

;  Mtiller-Lyer  214.  S63.  ^^^^^  ^  ^^.^^  ^ 

Mün8terberg208.215.245.   Rehmke,  J.  218.t 
Muntendam,  P.  81.  r^j^   j^   212 

Reimar  50.  65. 
Reis,  J.  129.t 
Ribot  247. 
Riebet  141. 
Rickert,  H.  152.t 
Ridell  54. 

Ritchie,  D.  G.  247.t 
Roller  158. 
Rozat-Sandoz  67. 
Rzesnitzek,  E.  272.t 


M. 

Mac  Donald,  A.  138.  20o.t 
Macmillan,  D.  P.  140.t 
Mager  158. 
Magnus  53.  212. 
Mahood,  E.  W.  214.t, 
Marbe,  K.  214.* 
Marinier,  L.  283.t 
Martinak  272.*  272.* 
Maschke  53. 
Matschen  z  158. 
Meer,  J.  P.  G.  van  der  81  ff. 
Meinong  4  ff.  269. 
Mentz    138.*    205.*    207.* 

213.*   215.*   216.*  217.* 

224.* 
Mersenne  212. 
Meyer,  E.  72. 

Meyer,  M.  248.*  252.*  252.*   p^Hman"ti'228. 

255.*  266.*  266.*  269.* 
Meyer  285. 
Miltz,  O.  260.t 
Möbius,  K.  157.t 
Moll  84. 
Monoyer  57  ff. 
Monroe,  W.  S.  128.t  207.t 
Moore,  V.  F.  211.t 


N. 

Nachet  54. 
Näcke  149.t 
Nagel  74.  228  ff. 
Newton  79. 
Nitsche  158. 
Nordenson  58. 
Nordera,  E.  254.t 

0. 

Offner    211.*   211.*  214.* 

215.*  276.*  284.* 
Oelzelt-Newin  286.+ 

P. 

Pappenheim  159.*  277.* 
Partridge,    G.    E.    134.t 

157.t 
Patrick,  G.  T.  W.  215.t 
Paulhan,  F.  218.t 
Paulsen  153  ff. 
Payot,  J.  205.t 
Pfau  158. 
Pflaum  269.* 
Pierce,  A.  H.  266.t 
Pilzecker  203. 
Pisko  52. 
Platzhoff  147.* 


Politzer  215. 
Posch,  E.  269.t 
Preyer  207.  209.  256. 
Purkinje  227  ff. 

Q. 

Quetelet  79  f. 


Zeitschrift  für  Psychologie  25. 


s. 

Sachs  256. 
Saint-Paul,  G.  271.t 
Samoljow  239. 
Sanctis,  Sante  de  149. 
Sanford,  E.  C.  250.t 
Schenk,  P.  259.t 
Schickenberg  158. 
Schiller,  F.  276. 
Schiller,  H.  248.^  276. 
Schleich  86  f. 
Schmidt,  F.  276.t 
Schmidt-Rimpler  74  f. 
Schnabel  212. 
Schön  254. 

Schopenhauer  205.  209. 
Schrenck-Notzing,v.  224.t 
Schultze,  E.  288.* 
Schulze,  F.  Eilh.  54. 
Schumann,  F.  124.  269. 
Schwarz  212. 
Schweigger  97. 
Scripture  224. 
Secor,  W.  B.  150.t 
Segsworth  112.  117. 
Selge,  P.  249.* 
Serini  158. 
Shaw  206. 
Shinn,  M.  W.  20d/f 
32 


498 


Namenregister. 


öiebeck  281. 

Slaughter,  J.  W.  IGO.f 

Small,  W.   S.   laS.i  206. 
210.  211.t 

Smit,  W.  H.  81. 

Smith  151. 

Smith,  Robertson  284. 

Sommer  270. 

Spencer,  H.  283. 

Spinoza  273  f.  286. 

Spitta,  H.  146.  150. 

Spray,  J.  N.  214.f 

Stadelmann,  H.  214.t 

Stanley,  H.  M.  löo.f 

Stefani,  U.  2o4.t 

Stegmann,  R.  227  £f. 

Steiger  58. 

Stein  216. 

Stein,  St.  v.  262.t 

Steinthal,  247. 

Stell  wag  von  Carion  75.97. 

Stern,  P.  24  ff. 

Stern,  W.  126.*  127.*  128.* 
128.*  133.*  148.*  160.* 
160.*  205.*  218.*  244.* 
245.*  247.*  251.*  269.* 
271.*  272.*  276.* 

Stewart,  C.  C.  UO.f 
Stout,  G.  F.  160.  269.t 
Stumpf,  C.  127.t  247.t 
Strahlendorfl  158. 
Stratton,  G.  M.  213.t 
Straub,  M.  78. 
SuUy,  J.  276.t 


Sulzer  72. 

Summer,  F.  B.  216.t 
Sutherland  167. 
Swift,  E.  J.  138.t 

T. 

Taine  247. 
Tanzi  263. 
Thomdike,  E.  L.    209.t 

269.t 
Thunberg,  T.  263.t 
Titchener,  E.  B.  128.t 
Tönnies  274. 
Triepel  76  f. 
Tschelpanoff,  M.  126.t 
Tschermak,  A.  237.  257.t 

258. 
Tscheming  59.  72.  83  ff. 
Tuckey  285.  [254. 

ü. 

Ueberhorst,  K.  156.-i- 
Ufer  208.*  209.* 
Ullrich  158. 
Ulrich  86  f. 
Umpfenbach  224.* 

V. 

Valude  66. 
Vierordt  284. 
Vischer,  R.  27. 
Volkelt  29. 
Volkmann  213. 
Vries,  H.  de  79  f. 
Vries,  W.  M.  de  81  ff. 


w. 

Wallace  141. 

Ward,  J.  247.  247. 

Weber,  E.  H.  126.  141. 
223.  250. 

Weifs  88. 

Welcker  213. 

Wenham  54. 

Wentscher,  M.  152.t 

Westien  54. 

Weygandt  149. 

Wheatstone  50. 

Whipple,  G.  M.  ISö.f 

Wirth  127.*  129.*  133.* 
134.*  135*  136.*  137.* 
138.*  139.*  140.*  141.* 
151.*  157.*  158.*  158.* 
160.*  160.* 

Witasek,  St.  1.  251.t 

Wolf,  Chr.  247. 

Wolfe  214.  267. 

Wreschner,  A.  133.*  270.t 

Wundt  112  ff.  127.  149. 
215.  247.  269. 

1  Y. 

Young,  Th.  57.  130. 

z. 

Zehender,  v.  53  f. 
Zimmer,  C.  262.* 
Zindler  150.* 
Zölhier  140.  214. 
Zoth,  0.  13e.t  253. 


Druck  von  Lippert  &  Co.  (G.  Pätz'sohe  Baohdr.),  Naumburg  a.  S. 


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